Diskussionsforum Depression

Hallo liebe Forennutzer,
ich bin männlich und 21 Jahre alt. Seit Februar habe ich sämtliche Symptome einer Depression. Ich fühle mich den ganzen Tag schlecht und könnte weinen, außerdem kann ich mich gar nicht mehr aufraffen und etwas sinnvolles machen. Soziale Kontakte meide ich, da ich total unsicher werde, was früher gar nicht der Fall war. Ich fange an zu zittern, meine Beine werden schlaff und meine Stimme wird zittrig. Außerdem sind meine Augen ununterbrochen feucht, als würde ich gleich weinen müssen. Meine Freundin ist die einzige, die davon weiß, doch auch bei ihr bekomme ich oft das Zittern und fange an zu schwitzen. Meine Selbstsicherheit ist im Eimer. Ich habe ständig einen Kloß im Hals, lachen kann ich sowieso kaum mehr.
Suizidgedanken hatte ich aber nie.

Aus diesem Grund habe ich mich entschieden Jarsin zu nehmen, mit einem Arzt habe ich nie gesprochen. Es dauerte ein paar Wochen, als die Tabletten zu wirken schienen. Ich fühlte mich zunehmend besser, ganz verschwanden die Symptome aber nicht. Ab und zu ging es mir immernoch schlecht. Ich dachte es wäre normal, da man diese Tabletten ja über einen längeren Zeitraum nehmen soll.
Seit dieser Woche, obwohl ich die Tabletten immernoch nehme, geht es mir wieder richtig mies. Ich fange wieder an zu zittern und werde rot, selbst wenn ich mit den besten Freunden rede. Tränige Augen habe ich auch wieder. Dadurch, dass ich merke wie ich unsicher werde, werde ich noch mehr unsicher, da ich denke es könnte den anderen auffallen.
Meine Freundin merkt das natürlich immer sofort, sie gibt sich auch wirklich mühe damit umzugehen, aber es stört sie schon auch. Ich denke, dass die Depression durch Stress in der Arbeit hervorgerufen wird. Immer wenn eine schwere Aufgabe ein oder zwei Wochen vor mir liegt, geht es mir wieder schlechter.

Ich glaube, dass ich ein besseres Medikament benötige, zu meinem Hausarzt kann ich aber nicht gehen, da dieser meine Eltern sehr gut kennt und ich nicht will, dass sie davon erfahren. Das hat verschiedene Gründe die ich hier nicht aufzählen möchte. Vor allem aber bin ich mir auch zu stolz. Deswegen habe ich auch nur mit meiner Freundin darüber geredet.

Ohne einen Arzt komme ich nur nicht mehr weiter denke ich. Jetzt einfach zu einem anderen Arzt zu gehen habe ich mich bisher auch nicht getraut. Ich weiß nicht mal ob man das so einfach machen kann. Wie wird der mich denn ansehen, ich glaube dass ich vor ihm anfangen würde zu weinen und zittern. Ich weiß einfach nicht ob ich das schaffe.

Was könnt ihr mir raten? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ich hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt, ich möchte mich endlich wieder freuen können.

MfG
Plugin

Hallo Plugin!

Willkommen im Kreise der Depressiven!

Die Symptome die Du beschreibst könnten auch auf eine SozialPhobie hindeuten und es kann sein dass Du dadurch depressiv bist. Es kann aber auch sein, dass durch die Depression solche Symptome auftauchen, wahrscheinlich ist es etwas von beidem.

Du glaubst dass Du ein besseres Medikament benötigst. Das klingt als erwartest Du eine Heilung von außen kommend. Solche Medikamente können vorübergehend Linderung bringen und einen unterstützen, aber die Heilung muss von einem Selbst ausgehen.

Schließlich gerät man durch depressive Verhaltensmuster in die Depression, und diese gilt es zu ändern. Solche Verhaltensmuster können sein:
- Immer 150%, besser noch 200% Leistung erbringen zu wollen
- Die Erwartungen von anderen und die hohen perfektionistischen Erwartungen an sich selbst perfekt erfüllen zu wollen
- Wenn man schwach wird, keine Kraft mehr hat, sich noch mehr abzuverlangen, damit man ja wieder zur alten Form aufläuft
- Den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen keinen Platz, keine Berechtigung einräumen
- Keine Schwäche zeigen zu dürfen
- sich nicht erlauben empfindlich zu sein
- to be continued...

Vielleicht erkennst Du einiges davon in dir wieder?

Es ist schwer solche Muster zu ändern, manche schaffen es allein, leichter ist es aber wenn man verständnisvolle und geduldige Hilfe z.B. von einem Therapeuten hat. Viele Bücher geben auch eine gute Hilfe um wieder zu Selbstsicherheit und Wohlbefinden zu gelangen. Aber achtung, es gibt auch viele Bücher/Therapeuten, die einen in die falsche richtung schicken, dann wird es noch schlimmer. Tue stets nur das, womit es Dir besser geht, was Dir gut tut.

Übrigens kannst Du einfach zu einem anderen Hausarzt gehen, das geht einfach so. Noch haben wir in Detschland freie Arztwahl. Dort fallen dann wieder die 10 Euro an. Du kannst Dir dort dann eine Überweisung zum Psychiater holen, oder Du gehst einfach ohne Überweisung zum Psychiater und bezahlst dort 10 Euro. D kannst auch ohne Probleme dem Arzt deine Erschöpfung und Dein Weinen offenbaren. Das sind Ärzte von Depressiven gewohnt . Wenn er kein Verständnis hat oder Dich irgendwie abspeisen will, dann suche Dir einen anderen Arzt. es ist wichtig dass man einen Arzt des Vertrauens hat.

Du kannst Dir auch einen Therapeuten suchen, das sind meist Psychologen mit anschließender Ausbildung zur Psychotherapie. Wenn Du einen mit Kassenzulassung suchst, bezahlt auch alles die Krankenkasse. Es gibt zahlreiche Suchmaschinen zur Therapeutensuche im Internet. Und auch beim Tehrapeuten gilt, Schwäche darf gezeigt werden, es darf geweint werden.

Alles in Allem, Du bist nicht allein, viele Manschen werden von ähnlichen Symptomen geplagt und fanden auch den Weg wieder heraus. Also kannst Du das auch schaffen. Du kannst Dich mit jeder Frage, jedem Speziellen Problem/ Hindernis an uns wenden, sehr gerne kannst Du hier im Forum auch von Fortschritten berichten! Das bringt allen Freude und Hoffnung!

Liebe Grüße, Antoinette

Hallo PlugIn,

auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen.

Deine Selbstdiagnose scheint schon gut in die richtige Richtung zu gehen, Antoinette bestätigte dies ja auch schon, aber dennoch will ich Dir ein paar Tipps geben:
• Nimm den ganzen Mist nicht auf die leichte Schulter. Auch wenn Du jetzt nicht an Suigedanken leidest, solltest Du Dir bewusst sein, dass Depressionen eine der Krankheiten mit der höchsten Sterblichkeitsrate überhaupt ist. Klingt bitter, ist aber wahr.
• Finger weg von Selbstmedikationen. Da Dir das nötige Fachwissen fehlt, kannst Du zwar theoretisch alle möglichen rezeptfreien Mittelchen ausprobieren, aber letztlich hilft Dir tatsächlich nur eine Medikation, die speziell auf Dich und Dein Krankheitsbild abgestimmt. Außerdem muss man die ganzen Nebenwirkungen im Auge behalten, denn die können das Krankheitsbild u.U. noch verschlimmern. Es nützt nichts, wenn Du von einem Medikament so überdreht bist, dass Du Dich in einem Anfall von blinden Aktionismus vor 'nen Zug wirfst. Fachmann hierfür ist der Psychiater Deines Vertrauens.
• Vergiss den Gedanken, Du könntest auf einen Arzt verzichten. Ob Psychiater oder Allgemeinmediziner: zu einem von beiden musst Du so viel Vertrauen aufbauen, dass er dich zumindest medikamentös richtig therapieren kann. Ohne gehts nicht.
• Such Dir schleunigst einen Psychotherapeuten und vereinbare ein Erstgespräch. Das ist Basis für eine genaue Diagnose und somit der grundstein für eine entsprechende Therapie. Wenn Du merkst, dass Du mit dem ersten Therapeuten nicht klar kommst, suche bald den nächsten auf. Da muss die Chemie stimmen, sonst ist der Therapieerfolg von vorneherein gefährdet.
• Sei ehrlich zu Dir. Du hilfst Dir nicht, wenn Du Deine Erkrankung verleugnest. Du wirst feststellen, dass Du mit Dir und Deinen Stimmungen besser klarkommst, wenn Du sie akzeptierst. Das bedeutet nicht dass Du sie damit auf Dauer tolerierst. aber wer seinen Feind bekämpfen will, muss wissen, wer sein Feind ist. Und Dein Feind sind Deine Depressionen.
• Lass Dich ruhig regelmäßig hier blicken, hier darfst Du Dich (fast) ungehemmt auskotzen.
• Lass Dich nicht unterkriegen. Das ist kein rat, sondern einfach mein persönlicher Wunsch für Dich. Du bist zu jung, um von Depressionen niedergestreckt zu werden.

Vielen Dank für die netten Begrüßungen, ich bin echt froh, dass man hier so freundlich aufgenommen wird.

Also diese Sozialschwäche oder wie das heißt trifft vermutlich auch auf mich zu...
Ich war schon immer ein schüchterner Typ und habe mich sozusagen hinter meinen Freunden verstecken können und den "Coolen" spielen können. Diese Freunde sind in den letzten 1-2 Jahren leider alle verflogen, alle in irgendwelchen Städten studieren.
Das fällt mir natürlich auch schwer.

Ihr gebt mir echt Mut, dass ich es wirklich mal bei einem Therapeuten versuchen will, auch wenn ich nach wie vor Angst davor habe, mich bloßzustellen.
Mir ist es einfach irgendwie wichtig, keine Schwäche zu zeigen. Ich weiß aber dass das unsinnig ist.

Die Selbstmedikation war natürlich auch keine richtige Lösung, zum Glück haben mir die Tabletten aber eindeutig geholfen. Heilen konnten sie mich aber nicht.
Es ist mir aber auch bewusst, dass Medikamente nur eine Komponente zur erfolgreichen Heilung sind. Es funktioniert nur irgendwie nicht, mir selbst einzureden wie toll ich bin...
Ich kann es einfach nicht verstehen, woher die Depression überhaupt kommt. Ich habe eine Freundin die ich liebe und die mich liebt und immer für mich da ist, ich studiere, ich arbeite nebenbei, ich habe verschiedene Hobbies (die ich teilweise vernachlässige durch die Depression) und so weiter.
Naja es muss halt irgendeinen Grund dafür geben denke ich mir. Ich glaube wirklich, dass es der ganze Stress ist. Uniprüfungen und so. Außerdem bin ich wirklich ein Perfektionist.

Ich kann mir das mit dem Therapeuten wirklich gut vorstellen, nur das erste Mal hinzugehen fällt mir soooooooooooooooooooooo schwer.

Hi Plugin,

das erste Mal zu einem Therapeuten zu gehen ist nicht leicht. DieseHemmungen kennen bestimmt viele. Vllt. weil man denkt, jetzt muss man da mit einem wildfremden Menschen über eigene Probleme reden ? Und versteht sowieso keiner ?
Aber ich möchte Dir Mut machen, es trotzdem zu probieren. Vllt. hilft dir das ja ?

was für ein Plugin bist Du denn ? (nick) *malneugierigfrag*

Viele Grüsse und viel Glück, s.wölfin

Hi Plugin,

auch von mir willkommen hier!

Daß das Jarsin/Johanniskraut dir geholfen hat, ist doch schonmal ein gutes Zeichen. Ich habe es auch ein paarmal genommen und jedesmal die Erfahrung gemacht, daß es so nach zwei bis drei Wochen ganz gut wirkt, dann nach einer Zeit aber leider die Wirkung verliert. Die Idee, es mal mit einem "richtigen" Antidepressivum zu versuchen, finde ich nicht schlecht. Und da ist es eigentlich eh besser, du gehst zum Psychiater, weil der mehr Ahnung hat, als ein Hausarzt. Wenn du dich nicht überweisen lassen willst, mußt du halt dort die Praxisgeführ nochmal zahlen - aber dann kannst du das vom Hausarzt getrennt halten.

Auf längere Sicht wäre es natürlich besser, wenn Dein Hausarzt auch von den psychischen Problemen erfährt - er sollte ja auch wissen, was für Medis du nimmst. Und er hat natürlich eine Schweigepflicht, d.h. er darf deinen Eltern nichts erzählen.

Eine Psychotherapie kann auch sinnvoll sein, aber da die Wartezeiten oft recht lange sind, kann es nicht schaden, dir trotzdem einen guten Psychiater zu suchen.

LG, Wolke

Hallo Du! Ich hab auch demnächst mal einen ersten Termin bei einem Psychologen, welcher auf Verhaltenstherapie spezialisiert ist. Bin auch aufgeregt.
Meine Frage: Hast Du schon persönlich mit dem Mensch gesprochen, der Dich behandeln wird? Ich glaube, das ist wichtig. Jedenfalls bekomme ich schnell einen ersten Eindruck und kann bereits im Vorfeld was steuern. Also ob ich überhaupt hingehe oder gleich was anderes suche.
Bei mir kam noch hinzu, dass ich eigentlich nur zu einem Mann möchte...und das hat über ein paar Beziehungen auch funktioniert ( mein Neurologe hat mich vermittelt...er kannte seinen Kollegen und fand es passend ).
Naja...wollte nur sagen, dass Du erst kurz abchecken solltest, ob Dir z.Bsp. das Telefonat schon zusagt. Dann fühlst Du Dich nicht ganz so "ausgeliefert".
Ich drück Dir ganz arg die Daumen!

Hallo Plugin!

>> Es funktioniert nur irgendwie nicht, mir selbst einzureden wie toll ich bin... <<

Das brauchst Du auch nicht und das klappt auch nicht, sich etwas einzureden. Ganz im Gegenteil, es entsteht ein innerer Widerstand, und der ist viel authentischen und überzeugender, insofern kann es einen dann wieder runterziehen.

>> Ich kann es einfach nicht verstehen, woher die Depression überhaupt kommt.<<
>> Mir ist es einfach irgendwie wichtig, keine Schwäche zu zeigen. Ich weiß aber dass das unsinnig ist. <<

Ich kann schon verstehen dass Du Depressionen hast. Sich nicht zuzugestehen Schwäche zu zeigen, ist ein typisches Verhaltensmuster, was in die Depression führt. Unsinnig ist es deswegen aber nicht, es hat ja meist gute Gründe in der Vergangehit. Aber es schadet Dir.

Denn es ist wahnsinnig anstrengend, den ganzen Tag in jeder Situation alle Schwächen zu verstecken(denn die hat ja Jeder). Zudem kommt die Angst/ Unsicherheit doch aufzufliegen, dass die anderen dann merken was für ein Versager man ist. Dadurch wird man natürlich unsicher und nervös, und muss nun noch mehr Energie aufwenden, denn die anderen dürfen ja bloß nicht merken dass man unsicher ist.

Ich hatte jahrelang schwere Sozialphobie, deswegen kenne ich diesen Teufelskreis. Die gute Nachricht ist, es ist bei mir sehr schnell weg gegangen, als ich den richtigen Weg gefunden habe. Leider haben mir weder Medikamente noch Therapeuten diesen Weg gewiesen (obwohl gerade die es ja wissen sollten!), sondern es waren Bücher die mir da raus geholfen haben.

Vielleicht helfen Dir ja auch die Bücher, wäre doch toll! Das waren diese:
-"Die Neue Medizin der Emotionen" von David Servan-Schreiber
-"Endlich frei!" von Josef Giger-Bütler
-"Herz öffnen statt Kopf zerbrechen" von Safi Nidiaye

Vielleicht verstehst Du dann auch besser, was bei Dir zu der Krankheit und überhaupt zu Deiner Schüchternheit geführt hat. Das kann einen auch schon einen Schritt weiter bringen.

>> Außerdem bin ich wirklich ein Perfektionist. << Ja, Perfektionisten sind sehr Depressionsanfällig...

Ich hoffe es geht bei Dir bald Bergauf! Kannst ja ab und zu mal hier berichten, würd mich freuen!

Liebe Grüße, Antoinette

Wow, ich finde es wirklich toll, wie schnell hier im Forum geantwortet wird.
Danke für alle Antworten.

Also die letzten zwei Tage ging es wieder einigermaßen. Ich bin die erste viertel Stunde, wenn ich irgendwelche Leute treffe immer sehr nervös. Das legt sich allerdings dann nach einer Zeit wieder. Beim EM-Spiel gestern bin ich mit einigen Freunden unterwegs gewesen, was mir bestimmt auch gut getan hat. Ich mache zur Zeit nämlich ausschließlich mit meiner Freundin was.

Jetzt habe ich erstmal noch eine Prüfung nächste Woche, auf die ich noch so gut wie gar nicht gelernt habe (es geht zur Zeit einfach nicht). Gestern war ich joggen, danach konnte ich dann auch ein wenig lernen. Sport hilft mir immer wenn es mir grad schlecht geht, solange ich da alleine bin und meine Ruhe habe. Also joggen oder schwimmen. Im Fitness sind mir dann immer zu viele Leute.

Hocke grade viel vor dem Fernseher, was aber glaube ich nicht so gut und auch gar nicht meine Art eigentlich ist. Bin nur zu faul um was sinnvolles zu machen.

Die empfohlenen Bücher werde ich mir mal zulegen, vielleicht gehe ich heute noch in die Stadt.

Nächste Woche dann nach der Prüfung mache ich mal einen Termin bei einem Therapeuten (eine Therapeutin wäre mir lieber).

LG
Plugin

P.S.: Hatte einfach keine Idee für einen Namen und da hab ich auf einem Zettel Plugin stehen gesehen und mich mal so genannt .

Hallo,
heute habe ich mir gedacht, dass ich mal wieder hier reinschreibe und berichte, wie es mir geht.

1. Grundsätzlich geht es mir ganz gut. Die ständigen Gedankengänge, dass ich nichts wert bin gibt es zwar noch, aber sind weniger geworden. Ich konnte in ein paar Situationen sogar ein "echtes" und kein gespieltes Lächeln oder Lachen rausbringen.
2. Sobald ich mit meiner Freundin oder Freunden unterwegs bin, zieht mich dass erstmal eine halbe Stunde runter. Ich bin dann total nervös und zittere wenn ich rede. Manchmal fange ich noch an zu schwitzen. Es hat sich also wenig geändert.
3. Ich denke dabei oft, dass ich zu still bin und mehr erzählen müsste. Das geht dann so weit, dass ich kaum eine Minute verstreichen lassen kann (auch im Kino nicht), wo ich nicht etwas erzähle. Meine Freundin denkt zum Beispiel, sie wäre für mich langweilig geworden, daher würde ich so viel reden. Wenn ich aber weniger rede, werde ich wieder nervöser.
4. In 3 Tagen habe ich Prüfung und bisher nichts gelernt. Das zieht mich enorm runter, denn die muss ich bestehen.
5. Nach dieser Prüfung will ich dann endlich zum Therapeuten. Ich hoffe mal, dass ich mich traue.
- Eine Frage zum Therapeuten: Wieviel kostet da eine Stunde, wenn man es nicht über die Krankenkasse laufen lässt? Ich habe Angst, dass meine Eltern durch die Krankenkasse irgendwie davon mitbekommen, was ich durchmache.

Jetzt gehe ich gleich los und kaufe mir die von Antoinette empfohlenen Bücher. Die Uni habe ich wie die letzten 2 Wochen auch heute wieder geschwänzt.

MfG
Plugin

Heute geht es mir leider wieder schlecht ...hatte gestern einen Streit mit meiner Freundin und morgen steht die Prüfung an, auf die ich erst seeeeeehr wenig gelernt habe. Ich glaube das ist mir im Moment einfach zu viel.

Jetzt gehe ich mal eine Runde schwimmen, in die Uni kann ich sowieso nicht und vielleicht klappt es ja mit dem lernen, nachdem ich etwas entspannen konnte.

Hi Plugin!

Ich kann verstehen dass es Dir in dieser Situation schlechter geht, solch ein Stress, der für Gesunde recht bewältigbar erscheint, kann für Depressive Gift bedeuten...

Ich hoffe das Schwimmen hat beim Stressabbau geholfen!

>> Eine Frage zum Therapeuten: Wieviel kostet da eine Stunde, wenn man es nicht über die Krankenkasse laufen lässt? <<
Genaue Preise kenne ich da auch nicht, habe aber mal gelesen, dass sich das so ab 70 Euronen bis oben offen bewegt. Das günstigste wovon ich gehört habe, waren 45 €.

>> Ich denke dabei oft, dass ich zu still bin und mehr erzählen müsste. Das geht dann so weit, dass ich kaum eine Minute verstreichen lassen kann (auch im Kino nicht), wo ich nicht etwas erzähle. Meine Freundin denkt zum Beispiel, sie wäre für mich langweilig geworden, daher würde ich so viel reden. Wenn ich aber weniger rede, werde ich wieder nervöser. <<
Das finde ich sehr interessant, denn als bei mir die SozialPhobie noch aktuell war, dachte ich zwar auch , ich müsste unbedingt mehr erzählen, habe aber vor Angst und Druck kein Wort herausbekommen...

Ich finde es im Übrigen sehr erfrischend, dass Du hier so offen über Dich schreibst, find ich angenehm zu lesen

LG, Antoinette

Also ich werde voraussichtlich am Donnerstag zu einem Psychologen gehen, sofern ich mich endlich traue. Ich denke immer, dass ich es auch so schaffe und mir geht es in letzter Zeit auch oft relativ gut, aber ich bin immernoch antriebslos und immer mal wieder völlig am Ende.
Es gibt nur so viele Psychologen und Psychotherapeuten, ich weiß gar nicht, wo ich es zuerst probieren soll... Eine Psychologin wäre mir lieber, wisst ihr wie groß die durchschnittlichen Wartezeiten sind?

Ich weiß es nicht, vielleicht ist es bei mir wirklich auch nicht so schlimm, dass ich in Therapie muss. Ich weiß es einfach nicht. Auch nicht ob es überhaupt etwas bringt oder ich weiter so leben muss.

Jetzt bin ich auch mal wieder hier. Ich habe es geschafft mich selbst ein wenig hochzuziehen und es geht mir auf jeden Fall besser, nur habe ich es bisher immernoch nicht zum Therapeuten geschafft. Ich habe mal im Internet geschaut und es gibt doch einige bei mir in der Umgebung. Nur zu wem soll ich gehen und wie soll ich mich verhalten? Ich glaube, dass ich übertrieben emotional reagieren würde, weil ich mich so sehr für die Situation, sich dort vorzustellen, schämen würde. Habt ihr Tips, wie man da einfach durch kann?

Hat denn keiner einen Tip für mich?
Wollte heute unbedingt gehen, jetz haben wir schon 3 Uhr und ich schaff das glaub einfach nicht. Wenn ich da hinkomme, muss ich da nur einen Termin ausmachen oder schon ein Erstgespräch führen?

ich denke nicht, dass ein Psychologe in deinem Fall nützlich wäre. Gibts in deiner Stadt eine psychiatrische Klinik? Geh lieber dahin. War vor einem Jahr auch so verzweifelt wie du, alle Praxisärzte konnten mir einen Termin erst in 3-4 Wochen anbieten, dann bin ich in die Klinik gegangen. Da sagten sie mir, wenn es um einen Notfall geht, dann muss ich direkt auf die Station "akute Psychatrie". Dort gibts keine Anmeldung, du musst einfach jemandem sagen, dass du einen Arzt brauchst. Ich begegnete da einer Krankenschwester, erklärte ihr kurz, worum es geht und nach 10 minuten war bei mir der Oberarzt. Alles lief super und das war der Anfang meines neuen Lebens.
Lg, M

Naja ich glaube mal so schlimm ist es bei mir doch nicht.
Ich habe mich jetzt entschlossen entgültig nächste Woche zum Therapeuten zu gehen.
Ist ja eigentlich halb so wild, es ist mir nur irgendwie unheimlich peinlich , aber es wär das beste für mich und v.a. auch für meine Freundin!