Weiterleben mit Benzodiazepinen

bean123
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Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von bean123 »

Hallo,

ich stelle den Beitrag auch in dieses Forum, vielleicht gibt es hier Teilnehmer die mit dieser Problematik Erfahrung haben.

nach zehnjähriger Behanlung mit Fluctin sowie Diazepam/Lorazepam als "Selbstmedikation", habe ich nun ein halbes Jahr keine Benzodiazepine mehr genommen. Dann wurden die Angstzustände so stark, dass ich mir Diazepam verordnen ließ. Dies setzte ich wieder ab und nehme seit zwei Tagen Opipramol.
Leider reicht die Wirkung des Opipramol nicht aus - die Lebensfreude fehlt. Sodass sich die Abwärtsspirale des letzten halben Jahrs weiter fortsetzt. Meine Sozialkontakte sind gefährdet, ich habe das Gefühl, dass es mit meiner Familie bergab geht, beruflich traue ich mir nichts mehr zu.
Dieser Zustand ging bisher nur weg durch Einnahme von insbesondere Lorazepam. Mit Lorazepam habe ich mich wenigstens wie ein normaler Mensch gefühlt.

Warum kann mir nicht ein Psychiater wieder die Kombination Fluctin - Benzodiazepine verschreiben? Vielleicht geht es ja auch wenn es so nicht geht.

Bitte schreibt mir, ob es sowass in Ausnahmefällen gibt. Vielleicht findet sich auch jemand der mit Benzodiazepinen auch gut leben kann und darüber etwas schreibt. Ich bin echt am Ende der Straße angekommen

Euer Bean
Olympia23
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von Olympia23 »

Sind Benzodiazepine nicht sehr abhängig machend? Auch körperlich meine ich?
Da wird der Psychiater dir das sicher nicht aufschreiben wie Bonbons. Auch wenn ich es oft nicht glaube, haben die wohl eine Mitverantwortung und können in Teufelsküche kommen, wenn sie einfach so zum Rezeptblock greifen.
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bean123
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von bean123 »

Ja Benzodiazepine sind sehr abhängig machend. Der Entzug ist einer der schwierigsten und langwierigsten überhaupt. Ich habe jetzt ein halbes Jahr hinter mir und es was grauenerregend!
Vorher habe ich aber 10 Jahre mit der Kombi Fluexetin/Benzodiazepin fast Beschwerdefrei gelebt. Das ist jetzt ganz und gar nicht mehr der Fall. In diesem Zustand möchte ich nicht weitermachen...
Die Abhängigkeit nehme ich für den Rest meines Lebens in kauf. Lieber abhängig und ein erfülltes Leben als ein weiterleben in Angst und Hoffnungslosigkei.

Mit dieser Problematik bin ich doch sicher nicht der erste/einzige.

Über weitere Beiträge würde ich mich freuen!
Clown
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von Clown »

Hallo Bean,

was (außer Medikamenteneinnahme) tust du denn sonst noch, um deine seelische Verfassung zu 'bearbeiten'?

Hast du auf dem Gebiet der Körper- und Seelenarbeit mit Hilfe von Profis schon alles ausgereizt?

Dann gäbe es noch die Möglichkeit der Veränderung der Lebensumstände - setzt natürlich voraus, dass du weißt, was du (eigentlich )brauchst ...

Gruß,
Clown
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Eckhart Tolle
steppenwolf1

Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von steppenwolf1 »

oh, jetzt hab ich in dem andern Thread geantwortet: http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1213795889

sorry, hab den hier erst jetzt gelesen.

Gruss, s.wölfin
bean123
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von bean123 »

Hallo Clown,

einmal habe ich eine Verhaltenstherapie angefangen, die mir auch gut half, dann hatte ich einen Termin verpasst und die Therapie versandete.
Da ich von meiner Familiensituation und vom Beruf her unter großem Stress stehe, habe ich mir eine weitere Therapie nicht zugetraut.
Entspannungsmethoden hatte ich mal länger ausprobiert, da litt ich aber unter der noch unerkanten Depression, so dass ich den großen Nutzen vor lauter Leere nicht sehen konnte.
In letzter Zeit bemühe ich mich zweimal in der Woche etwas Sport zu treiben oder Rasen zu mähen.
Zu konsquenteren Sachen fehlt mir aber die Selbstdisziplin. Sport macht mir krankheitsbedingt auch kaum noch Spaß, daher ist es immer ein ziemlicher Aufwand für mich.

Viele Grüße,
Bean
bean123
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von bean123 »

Hallo Wölfin,

Deinen Beitrag habe ich auf dem anderen Thread beantwortet.

Gruß,
Bean
steppenwolf1

Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Bean,

antworte nun hier.

Die benzos sind keine wirkliche Hilfe, auch wenn Du das z.Z. noch glaubst. Am ende sind sie noch mehr die hölle, als du jetzt denkst.

Ich hab einen entzug gemacht, und der ist die Hölle.
Deshalb hoff ich,dass du dich nicht darauf einlässt oder Benzos als das Heilmittel siehst. Denn das ist nicht so.

Das du dich ohne, wie ein Krüppel fühlst, zeigt doch mehr, wie am ende du bist und dir wirklich Hilfe suchen solltest (und nicht Benzos, die sind keine wirkliche Hilfe)

Was spräche denn gegen eine Psychotherapie ?
was gegen den Versuch die Medis richtig einzustellen ? Also ADs und Neuroleptika ?
Was gegen eine klinik ?

Viele Grüsse, s.wölfin
bean123
Beiträge: 29
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von bean123 »

Hallo Wölfin,
<quote>antworte nun hier.</quote>ok

<quote>Ich hab einen entzug gemacht, und der ist die Hölle.</quote> Ich habe auch gerade ein halbes Jahr einen Totalentzug durchgezogen der entsetzlich war. Noch nie erlebte ich so etwas furchtbares.
<quote>Deshalb hoff ich,dass du dich nicht darauf einlässt oder Benzos als das Heilmittel siehst. Denn das ist nicht so.</quote> Also ich sehe sie nicht als Heilmittel sondern eher als Krücke, um die ich nicht herumkomme.

<quote>Das du dich ohne, wie ein Krüppel fühlst, zeigt doch mehr, wie am ende du bist und dir wirklich Hilfe suchen solltest (und nicht Benzos, die sind keine wirkliche Hilfe)</quote> Zurzeit bin ich so unentschlossen und ambivalent, dass ich es noch nicht mal schaffe Hilfe zu suchen.

<quote>Was spräche denn gegen eine Psychotherapie ?
was gegen den Versuch die Medis richtig einzustellen ? Also ADs und Neuroleptika ?
Was gegen eine klinik ?</quote> Gegen all dies spricht eigentlich nichts, ausser meine Entscheidungslosigkeit. Aber gegen Neuroleptika spricht eine ganze Menge. Die würde ich ablehnen. Ich glaube aber, dass ich in meinem Fall um eine Einstellung auf Benzodiazepine nicht umhin kommen werde.

Viele Grüße,

Bean
bean123
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von bean123 »

Hallo Wölfin,

hier noch mal ein Beispiel. Ich schreibe beispielsweise ganz gerne kleinere Artikel für Internetzeitungen. Nach einem halben Jahr Benzoentzug war es dann so, dass ich nicht mehr gerne Sachen schrieb, es war für mich jeweils ein Riesenaufwand etwas kleineres zu schreiben, mir jegliches Selbstvertrauen fehlte und ich auch nicht mehr richtig schreiben konnte.

Also das meine ich mit Verlust an Lebensfreude oder besser Verlust an Lebensqualität.

Gruß Bean
steppenwolf1

Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von steppenwolf1 »

HalloBean,

ih weiss was du meisnt. Versuche seit wochen meine Wohnung zu renovieren.

Aber Benzos sind keine Krücke, nicht in deinem Fall, in dem du eine legitimation für langanhaltene Einahme suchst.
Das sollte Dir klar sein, noch dazu nach deinem letzten halben Jahr. Ich kann dich nicht aufhalten, das ist mir klar. AberBenzos sind nicht die Lösung, die duglaubst zu haben.

Sorry, ich weiss nicht was Dir weiter schreiben, denn alles wurde geschrieben, süchtig machend, organ. Schäden ... klar, bei neuroleptika hast die auch, aber was mit atypischen der neueren Generation ?

warum diskutierst du das nicht im Phramakotherapie-forum anstatt die Benzos ?

Benzos sind nicht die Lösung ! Und dessen solltest du dir erstmal klar werden.


Gruss, s.wölfin
Clown
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von Clown »

Hallo Bean,

kannst du dir vorstellen, dass deine Gedanken, Gefühle, Meinungen, Feststellungen, die du hier geschrieben hast,

alle aus der noch bestehenden psychischen Abhängigkeit von Benzos herrühren?

Sprich: Dein Körper signalisiert dir ein Entzugsgefühl, und dein Hirn liefert dir die notwendigen, rationalen Begründungen, damit dein Körper das bekommt, was er will.

Kämpfe gegen deine Sucht! Hol dir Hilfe, Unterstützung, Stärkung für deinen Kampf gegen die Sucht!

Alles Gute,
Clown
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Eckhart Tolle
heike56
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von heike56 »

Hallo bean,

Du schreibst, Du nimmst seit 10 Jahren Fluctin und Tranquilizer. Hast Du denn schon mal ein anderes AD probiert, was nicht nur als Serotoninwiederaufnahmehemmer wirkt.
Ich könnte mir vorstellen, dass Du die Tranquilizer brauchst, weil das Fluctin unzureichend wirkt.
Nach meiner Meinung, wäre es ein sinnvoller Schritt, da etwas anderes auszuprobieren. Vielleicht kommst Du dann ohne Tranqulizer weiter.

Alles Gute für dich!

Viele Grüße

Heike 47
DYS-
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von DYS- »

Hallo Bean, hallo@ all

Manchmal frage ich mich auch, ob eine dauernde Therapie mit Benzos nicht Sinn macht.
Bei Therapieresistente Depressionen, bei denen Benzos eine Erleichterung bringen, finde ich eine lowdosis Verordnung dieser Art von Medis passend.
Na und, was schadet es denn süchtig zu sein? Wenn dadurch die Lebensqualität wieder etwas hergestellt ist?
Das sind nun wirklich ernsthafte Fragen!
Ich nehme seit dreißig Jahren, immer mit schlechtem Gewissen, Benzos ein. Habe schon so einige Entzüge hinter mir. Aber mir ging es ohne Benzos immer wieder schlechter. Ich versuche einfach zu akzeptieren, dass ich das Zeug brauche.
Ich finde Benzos als Notfallmedikation einfach sehr angebracht und in Ausnahmefällen auch als Dauermedikation.

Liebe Grüße
Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Frank72
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von Frank72 »

Ich habe mal einen Fernsehbeitrag zu Thema Schlafstörungen gesehen. Da ging es auch um die medikamentöse Behandlung und darum das Benzos nur zweite Wahl sind und nur sehr kurzfristig eingesetzt werden sollen. Der Arzt der dort gesprochen hat sagte aber auch das er keiner seiner alten Patienten, die die Benzos schon "ewig" nehmen, diese jetzt wegnehmen will.

Ich habe selbst von meinem Arzt letztes Jahr Benzos zum schlafen bekommen - zeitlich stark begrenzt - und dann bin ich umgestiegen auf ein Neuroleptika. Ein paar der Benzos hab ich noch als Notfallmedikament übrigbehalten, aber seit mehr als einem halben Jahr nicht gebraucht.

Ich denke als Notfallmedikament sind die Benzos gut, als Dauermedikation eigentlich nicht, aber ausschließen sollte man es nicht, wenn alle anderen sinnvollen und nicht abhängigmachenden Medikamente ausprobiert wurden und das ganze unter ärztlicher Kontrolle läuft.

LG
Frank
bean123
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von bean123 »

Hallo Dys, hallo Frank, hallo alle Anderen,

in meinem Fall habe ich ja nun schon 10 Jahre die Benzodiazepine genommen und das nicht zum Spass, sondern weil sie einen Zweck erfüllt haben. Benzodiazepine haben auch weniger schöne Nebenwirkungen (Vergesslichkeit, verminderte Reaktionsfähigkeit, Gewichtszunahme, psychische Veränderungen etc.), es sind also keine reinen Glückspillen. Auch die Abhängigkeit ist sehr belastend.

Aber ich denke, wenn sonst gar nichts mehr geht, bleiben sie ein Mittel der dritten Wahl.

Wenn es Leute schaffen von Benzodiazepinen loszukommen, dann finde ich es doppelt so gut, aber es gibt auch Leute die es nicht schaffen und da sollte es akzeptiert werden.

Soweit für heute, die Diskussion finde ich ziemlich spannend.

Bis bald,

Bean
steppenwolf1

Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von steppenwolf1 »

ich finde die Diskussion nicht spannend - aus dem einfachen Grund, dass hier eine Legitimation für die dauerhafte Einnahme von Benzos gesucht wird.
Legitimiert dadurch, dass es mit ja viel besser geht als ohne. Hat sich mal jemand gefragt woran das liegt ? An der Sucht vielleicht hm ? Mich macht das wütend, denn das Thema BenzoSucht ist keinesfalls eine Bagatelle, so wie es hier versucht wird darzustellen, auch nicht unter ärtzlicher Kontrolle.

Als Notfallmedi, ja da stimme ich zu, aber dauerhaft ? Nein, auf keinen Fall.

es gibt alternativen, aber die will man ja hier nicht wissen. Denn Lorazepam ist das Allheilmittel und damit habe ich wenigstens meine Lebensfeude.

Ein Benzo dient zur Beruhigung, Druckabbau, Verhinderung einer Panikattacke, aber doch nicht, um Lebensfreude herzustellen ! Ich glaub,das verwechselt ihr.

Ihr solltet nach alternativen suchen und versuchen ohne klar zu kommen, ohne Sucht, ohne Dauereinnahme, die der Sucht gleich kommt.

Hier Benzos zu verherrlichen und sagen, das wäre aufgrund der Lebensfreude oder man könnte ja nur damit weiterleben, ist echt das letzte.

s.wölfin
lwsich
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von lwsich »

hallo bean.
dein folgender satz hat mich stüzig gemacht:

"Da ich von meiner Familiensituation und vom Beruf her unter großem Stress stehe"

Dann mußt du diesen stress minimieren,was immer das in deiner situation bedeutet.

Jetzt hast du schon 1 halbes jahr geschafft,dann wirf das doch nicht so einfach weg,indem du wieder benzos nimmst.
gerhard hat recht,die seite adfd.org ist
gut zum benzoentzug.
da sind viele,die betroffen sind und das gleiche durchmachen wie du.
---------------------
du mußt mit einem psychiater dadrüber reden,vielleicht wäre eine tagesklinik für dich gut.
es gibt viel bessere medikamente gegen ängste und depressionen als fluoxetin.
die alten trizyklischen können auch sehr gut ängste lösen.
insidon ist auch gut.
und zum thema neuroleptika,es gibt welche ,die haben fast gar keine nebenwirkungen.gegen ängste sind ist die dosierung ja auch nicht so hoch,wie bei leuten die eine psychose bekommen haben.
also keine angst.sprich mit einem psychiater dadrüber,er wird deine probleme verstehen und die evtl.was verschreiben,um die ängste zu lindern.
Wölfin hat recht,lebensfreude mit benzos erreichen zu wollen,ist der falsche glaube.
----------------
auf der anderen seite kann ich dich auch irgendwo verstehen,was du so zur zeit durchmachst. aber es geht bestimmt auch ohne benzos.
Frank72
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von Frank72 »

Hallo Steppenwölfin,

ich würde sehr gern wissen was für dich die Alternative darstellt, da ich denke man sollte in alle Richtungen denken.

Ich denke allerdings auch nicht das hier irgendjemand Benzos verherrlicht.

LG
Frank
steppenwolf1

Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von steppenwolf1 »

hallo frank,

Ich denke allerdings auch nicht das hier irgendjemand Benzos verherrlicht.

aber als das Heilmittel schlecht hin.

http://www.schule-bw.de/lehrkraefte/ber ... pine_E.pdf

Soweit ich weiss, wurde die Wirkstoffgruppe in den 50ern entdeckt und damals nicht wissentlich sehr leichtfertig verschrieben.

Ich habe ebenfalss einen Entzug gemacht - stationär. Ich glaube auch nicht, dass ich es ambulant geschafft hätte und wäre wohl auch zu gefährlich gewesen.
Dennoch denke ich auch oft, ich hätte gern wieder Tavor etc. ... es ist nicht leicht und oftmals verlagert man das Problem.

Während des Entzugs bekam ich bei Bedarf Neurocil bzw. auch Atosil.
Schlafprobleme hab ich auch massiv seit ich 16 bin. es gibt sedierende ADs, die schlaffördernd wirken können (und nicht abhängig machen), (atyp.)Neuroleptika, oder Schlafmittel mit weniger Suchtpotential als Benzos (na ja, die Betonung liegt wohl auf weniger, was nicht heisst keins) ... Zolpidem, Zopiclon z.B.

Ansonsten versuche ich mich abzulenken, neue Hobbys finden, ...
Na ja, und da sind noch so einige destruktive Alternativen.

es ist nicht leicht, aber es fällt nichts vom Himmel, und im Kampf gegen Depressionen, Angst und anderen psych. Leiden schon gleich gar nicht.
Ich finde es nicht richtig, hier Hoffnung durch Benzos zu schüren, da die Symptome nach einer Abhängigkeit meist stärker als vorher sind.

s.wölfin
Chiron
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von Chiron »

Guten Morgen @ all, Dys,

mit meiner Therapeutin (Psychaterin/Psychologin/Wissenschaftlerin)
habe ich mal das Thema Benzos und Abhängigkeit besprochen.

Persönlich habe ich eine panische Angst davor von irgendetwas abhängig zu werden.

Ihre Meinung dazu: So wie das hier in Deutschland praktiziert wird, kann sie das nicht verstehen.
In Amerika werden Benzos viel häufiger verschrieben, wenn es den Patienten nützt.
Solange sich dadurch die Lebensqualität verbessert und die Dosis nicht ständig gesteigert wird, sieht sie das nicht als Problem an.
Schließlich werden z.Bsp. Herzmedikamente oder Medikamente gegen Diabetes auch ein Leben lang eingenommen.

Darum habe ich meine Meinung dazu, etwas geändert.
Allerdings nur, wenn die Patienten weiterhin in ärztlicher Betreuung und Überwachung bleiben.

Denn Angstzustände, lebensmüde Gedanken... und auf der anderen Seite, eine lebenslange Krücke in Form von Benzos, die diese quälenden Symptome lindern können, tendiere ich inzwischen auch zu Benzos, wenn sonst nichts hilft.

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Clown
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von Clown »

Liebe Chiron,

ich erschrecke gerade etwas über deinen neuen Namen.

Lieben Gruß,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Chiron
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von Chiron »

Liebe Clown,

Du brauchst nicht zu erschrecken. Die Änderung ist positiv zu werten.

Von Chiron, dem verwundeten Heiler, der erst im Tod Erlösung fand,
verabschiede ich mich gerade langsam.

Liebe Grüße,

Chiron


P.S.: Zum besseren Verständnis:

http://www.cortesi.ch/wissen/wi_chiron.htm
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
DYS-
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von DYS- »

Chiron, schön mal wieder von Dir zu lesen

Liebe Grüße an alle

Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
DYS-
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Re: Weiterleben mit Benzodiazepinen

Beitrag von DYS- »

Chiron, schön mal wieder von Dir zu lesen

Liebe Grüße an alle

Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
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