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Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 29. Mai 2008, 11:28
von 910024
Ich lieg jetzt schon den 3. Tag wieder nur im Bett und weiß nicht was ich noch machen soll. Jede Minute in der ich wach bin ist eine totale Qual, egal wie gut ich mich auch beschäftige(Sport,Freunde,Einkaufen...). Wenn ich im Bett liege ist das nicht anders, es geht mir genauso beshcissen, aber da hoffe ich noch immer, dass ich einschlafe und so den Zustand nicht mitbekomme. Leider klappt das nicht, weil auch mein Schlaf total beschissen ist. In der letzten Woche habe ich mehrere Tage gezielt außerhalb des Bettes verbracht, aber egal was ich gemacht habe es war nur quälend, jede sekunde. ALso ich habe kein Morgentief sondern es ist dauerhaft ein Tief. Jetzt liege ich wieder nur noch, meine Familie macht sich große sorgen und versucht mich aufzumuntern, die Tagesklinik wartet auf mich , aber ich will einfahc nicht mehr diese Qual mitmachen und bleibe liegen. Außer diesem Forum zu schreiben und auf antworten zu hoffen bringt mich nichts mehr aus dem Bett. Manchmal denke ich, ich bleibe bis ich verhungert bin liegen. Ich weiß , dass ich mich wahrscheinlich auch mit diesem Thread wiederhole und ähnliches schonmal geschrieben habe, aber ich bitte euch trotzdem um antworten. Ich glaube einfach nach wie vor dass ich der einzige bin, dem es so geht und es bei niemand anderem jemals so schlimm war. Sicherlich ist das falsch, aber ich denke einfach so. Das schlimme ist noch bei mir , das mein Körper top fit ist und ich praktisch zu allem in der lage wäre, ich habe kein schmerzen oder ängste, es ist einfach mein kopf der mich quält, die depression. Viele Mitpatienten von mir haben körperliche Schmerzen, Ängste oder fühlen sich überfordert mit Dingen. Bei mir ist das überhaupt nicht. An Tagen wo ich aufstehe mache ich total viele Sachen um einfach Ablenkung zu erhoffen. Aber es klappt nicht!!!Das einzige was mich von dem Zustand befreit sind die wenigen Stunden schlaf nachts. Es ist so quälend und ich habe kaum noch Hoffnung. Es tut mir Leid , wenn ich euch momentan nerve. Aber ich bitte euch trotzdem, wenn es jemandem von euch ähnlich geht oder ähnlich ging, dass er/sie mir vielleicht schreibt, wie es bei ihm/ihr war. Ich weiß dass das vielleicht viel verlangt ist, aber ich wieß nicht mehr wie ich sonst an Hoffnung komme und ich bin total am Ende. Und auch nach 3 Wochen Cipralex 30mg hat sich ichts verbessert. Meine Symptome sind alle noch genauso da: Totale innere Leere und Gefühllosigkeit, Apptittlosigkeit,Schlafstörungen und vor allem diese quälenden Grübelzwänge. Ich bin einfach so hoffnungslos und am Boden. Bitte,Bitte,Bitte antwortet, falls ihr ähnliches kennt. Bitte,Bitte,Bitte!!!!!!!! Vielen Dank für alles!!!!!

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 29. Mai 2008, 11:53
von rajo1
Hallo Patrick,

hast du das schon deinen persönl. Therapeuten in der Tagesklinik erzählt?
Fehlen dir ev. persönliche Gespräche?
Liegt es an der Problematik, die du hier geschrieben hast und im Kopf nicht fertig wirst?
Gib nicht auf. Es gibt einen Weg.
Machst du eine Psychotherapie?

Hast du jemanden zum Reden?
Das ist ganz wichtig.
Deine Familie kümmert sich um dich?

Ich wünsche dir sehr, dass deine Qual aufhört.

rajo1

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 29. Mai 2008, 11:53
von dore
Hallo,

erst einmal: kenne ich bestens, also du bist nicht der einzige, der so etwas Schreckliches erlebt. Es ist die Depression, die dich so quält, aber ich finde es bemerkenswert, dass du trotz dieses Tiefs, wie du es beschreibst, die Kraft hast, so viele Dinge zu machen, also einkaufen, Freunde und so. das wra doch shconmal sehr gut, viele andere depressive sehen darin unüberwindbare Aufgaben, ich auch damals!

Jetzt liegst du im Bett, aber du konntest bis vor kurzem noch aufstehen, stimmt das?
Was du beschreibst ist so typisch für Depressionen, und auch, dass du denkst, es geht nur dir so.
Weißt du, ich würde versuchen, trotzdem aufzustehen und was zu machen oder vielleicht besser doch deinen Arzt kontakten und beschreiben, wie es dir geht. Der kann das am besten einschätzen glaube ich.
Alles Gute!

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 29. Mai 2008, 12:00
von cybolon
Hallo Patrick,

Dein Zustand ist eine Qual, die mir nicht fremd ist. So zeigte sich mir die Depression, letztes Jahr, im Juli/Augut. Rien ne va plus, stimmt's?

Auch konnte ich damals die Hoffnung nicht sehen, mich auf nix freuen und war der Überzeugung, auf diesem Planeten nix mehr für mich erwarten zu können. Es ist die Depression. Das bist nicht Du, wie Du sein möchtest und es tut weh.

3 Wochen sind allerdings noch kein langer Zeitraum, für das Aufkommen einer Wirkung, bei ADs. Es braucht wohl noch ein paar Tage. Nichts und niemand kann Dir jetzt, sofort, alles davonpusten, was Dich quält. Aber Du solltest die erwachsene Entscheidung treffen, Dich in der Klinik wieder stationär aufnehmen zu lassen. Therapien sind auf jeden Fall besser, als im Bett rumzuliegen!

Mensch Patrick, Kumpel, lass es nicht noch quälender werden, hol Dir die Hilfe, die Dir zusteht. Du musst das nicht alleine tragen, dafür gibt es die Daktaries und die psychiatrische Klinik. Dort wirst Du abgelenkt und bist nicht unter dem Druck, Dir selbst etwas auszudenken. Dort erlaubst Du Dir selbst sogar die dringend notwendige Erholung.

Tagesklinik ist doch erst sinnvoll, wenn die Heilung heranreift, Symptome sich lindern und die Lebensfreude wenigstens ansatzweise wieder aufkeimt.

Bitte geh in die Klinik und zeige ihnen Dein Posting hier! Bestehe auf stationäre Aufnahme und intensive therapeutische Begleitung. Das kann niemand alleine aushalten, ist einfach zu fürchterlich, das werde ich selbst auch niemals vergessen. Aber auch niemals, dass mir die Ärzte und nach einigen Wochen die Medis geholfen haben.

Ganz herzliche Grüße und die besten Wünsche
vom
cybolon

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 29. Mai 2008, 12:21
von Ha-Pe
Hallo Patrick,

man auch von mir: halte durch, es gibt wieder bessere Zeit.
Ich kann mich nur dem Posting von Horst anschließen, gehe in die Tagesklink und spreche mit deinem Doc. Lass dir dort helfen, die können das. Erzähle dem Doc von deinen Qualen!
Mir ging es letztes Jahr im Mai nach einem Burnout für 5 Wochen extrem beschi..., ich kenne den Zustand. Aber heute ist mir klar, dass man mit Medis und Therapie da wieder rauskommt - wenn auch nur ganz langsam.
Vor einem Jahr konnte ich mir nicht mehr vorstellen, dass es jemals besser wird, ich meinem Job noch ausüber kann und das Rückrad meiner Familie sein kann.
Aber jetzt in diesem Moment sitzte ich an meinem Schreibtisch und mache meinen Job (aus meiner Sicht besser und effektiver als vor dem Burnout) und ich bin viel intensiver bei meiner Familie als früher. Wir genießen jeden Tag und freuen uns.

Also nochmals raff dich auf und lass dich von deiner Familie zur Klink fahren.

Viele Grüße
Ha-Pe

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 29. Mai 2008, 12:32
von 910024
Vielen,Vielen Dank für eure Anoworten. Ich weiß nicht ob ich in die klinik gehen soll, weil ich als ich noch stationär dort war, auch die meißte zeit im Bett lag und mich die Pfleger nicht rausholen konnten. Hier zu hause könnte ich mich noch besser ablenken als dort. Die Therapien dort, wie Basteln, Spazieren gehn und Sport kann ich hier genau so machen und psychotherapeutischer bedarf liegt bei mir nicht vor, da es bei mir eine endogene Depression ist und es von außen nichts gibt, was mich beschäftigt, weil alles eigentlich perfekt ist. Ob ich dann in der Klinik im Bett liege oder hier. Ich weiß nicht was ich machen soll. Damals war es ein AD was mich aus dem Loch geholt hat, aber jetzt sieht es so aus als klappt da snicht mehr also ist meine Hoffnung am Ende. Ich bin so knapp vorm aufgeben. Und ich liege seid 3 Tagen im Bett und mache nichts mehr. Es ist so quälend

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 29. Mai 2008, 12:43
von Birgit49
Hallo Patrick,

ich hatte Dir gestern in einem Deiner anderen threads von der Suche nach dem zu mir passenden AD geschrieben.

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1211992640

Mein Tipp bleibt der gleiche wie gestern.

Gruß

Birgit

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 29. Mai 2008, 13:48
von cybolon
Hallo Patrick,

wir verändern uns als Menschen. Unser Stoffwechsel verändert sich aber auch. Daher kann es vorkommen, dass ein AD, welches Dir einst half, heute nicht mehr genauso bei Dir wirkt.

Ich finde die Idee, es mit anderen ADs zu probieren also durchaus o.k.
Klar, ist ne langwierige Sache, bis herausgefunden ist, welches und in welcher Dosis...

Aber verkriechen, unter der Bettdecke, da bin ich mir sicher, bringt Dich eher nach unten, als nach oben!

Gib den Ärzten und Medikamenten die nächste Chance, okay?!

Liebe Grüße
vom
cybolon

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 29. Mai 2008, 14:06
von TearsforFears
Hallo Patrick,

es kann nur besser werden!

Ja, dummer Spruche, ich weiß. Trotzdem: Irgendwann hast Du es hinter Dir und dann ist das Leben wieder schön.

Gib den Medis und den Ärzten eine Chance, wie Horst schon sagte.

Und vor allem: Gib Dir selbst eine Chance!

alles Liebe,
Tears

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 29. Mai 2008, 16:52
von Justine1991
Warten.. Auf die Uhr blicken und sehen das gerade einmal eine halbe Stunde vergangen ist und der Tag garnicht vorbeigeht ist grausam.
Warten bis das Medikament wirkt. Warten bis du einschlafen kannst.
Das machtlos dem gegenüber zu sein, ist so traurig machend und unfair.


Ich glaube an Medizin,absolut.Oft sehe ich im Krankenhaus hoffnungslose leere Gesichter von Tumorpatienten, die sich am Ende fühlten. Für sie gab es auch eine Therapie, Pharmako und andere. Du sahst, die wollten nicht mehr, heute aber, wieder Haarwuchs und körperlich gesund.
Medizin hat auch das geschafft. Ich denke auch das sie helfen kann. Und wenn man sich auch an noch einen so kleinen Strohhalm klammert und es zeitweise absurd klingt,das es besser wird.
Wenn der Ergokramm nicht zuspricht ist es ok. Wichtig sind die Ärzte und das vertrauen zu ihnen, denn selbst wenn das Medi nicht das passende wäre, können die es ändern.Sie wissen, was möglich ist. Das glaube ich. sogar sehr...
Auch wenn es unnütz scheint und genauso quählend, ist etwas tun für den kopf besser als Isolation. Zeit für sich selbst ist auch wichtig, aber sie sollte nicht den Tag ausfüllen. Soweit es zu schaffen ist, ist es denke ich empfehlenswert. Es hat so die Funktion vom nebenherlaufen und begleiten.

Es ist und wird bestimmt nicht einfach, und wer das denkt, weiß nichts. Doch lohnen kann es sich, ganz bestimmt. Jetzt sieht man das bestimmt nicht, nachher aber schon
Pass Bitte gut auf dich auf!!!!!!!!!!!!!!!!!

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 30. Mai 2008, 10:57
von 910024
Schon der dritte Tag an dem ich nicht in die Klinik fahre....Ich weiß einfach nicht mehr

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 30. Mai 2008, 11:34
von flower76
Lieber Patrick,

die Überschrift hätte von mir sein können.
Damals vor circa 6 Jahren fing es bei mir an,es war aber alle ok, ich hatte einen lieben Partner, meinen Sohn alles war gut. Trotzdem fiel ich in ein Loch, das so tief war, daß ich dachte da kmme ich nie wieder raus.
Wie du das beschreibst, jede Minute ist eine Qual, ich lag nur noch im Bett, konnte nichts mehr, einkaufen, duschen, essen, daß alles waren für mich Dinge zu denen ich nicht mehr fähig war.
Mir haben damals Medikamente geholfen, da wieder raus zu kommen, ja es hat gedauert und es war wirklich eine Qual, aber es hat sich gelohnt durchzuhalten, auch wenn ich oft an dem Punkt war, an dem du jetzt viell bist.

Mir geht es heute wieder gut, es gibt sicher immer noch Tage an denen nicht wirklich viel funktioniert aber nicht vergleichbar mit damals.
Bitte halte durch Patrick, versuche Geduld mit den Medikament zu haben auch wenn es unerträglich ist, ich weiß, aber es wird besser werden ganz sicher.

Mir hätte glaub damals ein stationärer Klinikaufenthalt geholfen, auch wenn man dort nur im Bett liegt, aber dort hätte man Unterstützung, bekommt essen und muß sich eben nicht um sich alleine kümmern, aber jeder ist da verschieden uund wenn du dich dagegen entscheidest ist es auch ok. Aber viell denkst du nocheinmal darüber nach, denn dort bist du nicht allein...

Ich wünsche dir viel Kraft, und gib die Hoffnung nicht auf auch wenn du momentan nur noch wenig davon hast...

Alles liebe , Flower*

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 30. Mai 2008, 11:36
von cool
Lieber Patrick,

ich würde in die Klinik fahren, spätestens am Montag.
Es ist wichtig, dass du dem Arzt, der dir die Medikamente verschreibt, sagst wie es dir geht.
So langsam sollte man wirklich überlegen, ob man ein Medikament dazu gibt, um die Wirkung zu verstärken, oder ob man das Medikament wechselt.

Wenn ich in einer depressiven Phase bin, bespreche ich immer den Aufbau von einer Tagesstruktur mit möglichst 5 angenehmen Aktivitäten pro Tag mit meiner Verhaltenstherapeutin. Ich soll meinen Tages-und Wochenplan dann "abarbeiten".
Erfolgreich bin ich, wenn es mir damit zumindest nicht schlechter geht.

Im Bett verkriechen kenne ich auch, sowohl zuhause, als auch in der Klinik. Ich kann dann zumindest lesen. Und bin während dieser Zeit weg von meinen Grübeleien. Aber viele können sich während der Depression nicht auf ein Buch konzentrieren.

Woran würdest du merken, dass das Medikament wirkt und es dir besser geht ?

Was erwartet dich, wenn die Depression weg ist ? Du hattest vor kurzem einen wichtigen Termin und du musst jetzt einiges in diesem Zusammenhang erledigen.
Auch der Wiedereinstieg in die Schule steht an und dann demnächst die Berufswahl.

Du schreibst zwar, deine Depression wäre endogen und alle äusseren Umstände wären perfekt.

Es könnte aber sein, dass da doch irgendwelche Zukunftsängste in dir schlummern oder eben Sorgen.
Das kann ganz schön lähmend sein.
Und unbewusst kann der Gedanke da sein : "Sobald ich gesund bin, muss ich das und das tun. Davor habe ich Angst. Solange ich krank bin, muss ich mich dem nicht stellen."

Ich fände psychotherapeutische Gespräche in jedem Fall wichtig.
Wissen deine Ärzte und Therapeuten von dem Termin vor kurzem ? Ich fände das schon wichtig.

Liebe Grüße Cool

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 30. Mai 2008, 11:40
von 910024
So wie es bei dir war ist es bei mir auch. Eigentlich ist alles ok!!! Meine familie liebt mich, ich liebe sie, Ich habe Freunde, in der Schule läuft es gut, also ich bin trotz der fehlenden Wochen versetzt worden und alles ist eigentlich gut von außen hin. Abe rtrotzdem geht es mir so. Also eine endogene Depression. Es beruhigt mich mal jemanden zu finden dem es auch so ging obwohl nach außenhin eigentlich alles gut war. Was waren bei dir denn die Symptome damals und musstest du auch mehrere Ads probieren bis du das richtige gefunden hast? Vielen Dank für deine Antwort

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 30. Mai 2008, 11:58
von FOKUS
Hallo Patrick,

ich glaube, dass ich recht gut nachfühlen kann, wie es Dir geht.
Neben Deiner Leere, Deinem Grübeln und Deiner Kraftlosigkeit kommt für mich aber auch Ärger, Ungeduld und eine Art unausgesprochene Forderung an Dich oder Deine Umwelt zum Ausdruck…Du willst diesen Zustand „weg“ haben…

Der Pfleger in der Klinik hat Dich nicht „aus dem Bett bekommen…“ Wie darf ich mir das vorstellen, hat er Dir gut zugeredet und Du hast Widerstand geleistet…?

Du willst nicht in die Tagesklinik…aber da sind Angebote für Dich…und es geht meiner Meinung nicht um Ablenkung, sondern darum über die Beschäftigung zu Dir selbst zu finden…

ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gut ist einfach etwas zu machen, ohne lange darüber nachzudenken…machen…und über das „machen“ zu sich zu finden…über Kleinziele…

Hast Du auch mal darüber nachgedacht, den anderen Patienten in der Klinik helfen zu können, in die in einer ähnlichen Lage sind, wie Du? Was würdest Du denen sagen?

Du hast geschrieben, dass es für Dich keinen psychotherapeutischen Bedarf gibt, weil Du eine „endogene Depression hast“…was bedeutet das…? Wie kann so etwas diagnostiziert werden? ... Würdest Du ein psychotherapeutisches Angebot denn annehmen?

Hilft es Dir, Dich in diesem Forum mitzuteilen und wenn ja,
was hilft Dir denn genau dabei?

Gruß
FOKUS

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 30. Mai 2008, 12:41
von heike56
Lieber Patrick,

auch mir ist dein Zustand bekannt. Nur noch auf dem Sofa liegen, nichts mehr tun können, selbst Essen machen ging in extremen Zeiten nicht mehr.
Bei mir hat das erste AD schon eine Besserung gebracht, aber erst mit Trevilor geht es recht gut.

Man denkt immer, es müsste einen Auslöser für die Depression geben. Bei endogenen Depressionen ist das nicht unbedingt so. Der Begiff endogen grenzte früher die Depression gegen die reaktive (aus den Lebensumständen entstehende ab).

Meine Diagnose lautete auch endogen Depression aber mit lebensgeschichtlichen Anteilen.

Selbst wenn im Umfeld wie bei dir alles stimmt, ist es leider so, dass die Depressionen auftreten. Und da hilft nur ein geeignetes Medikament zu finden, damit Du dein Leben gestalten kannst.
Es ist leider Geduld erforderlich das passende Medikament zu finden.
Ich finde, es ist ganz wichtig, dass dein behandelnder Arzt weiß, wie es dir geht. Sonst kann er auch nichts unternehmen.

Alles Gute für dich!

Es gibt Wege raus aus diesem quälenden Zustand!

Liebe Grüße

Heike 47

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 30. Mai 2008, 13:19
von 910024
Hallo Ihr! An Focus: Ich habe schon mehrere Therapien erfolglos hintermichgebracht, mal nur ein paar Monate, aber auch schon weit über ein Jahr hinaus. Nie hat es mich auch nur ein STück weite rgebracht. In der Klinik wurde mir auch von den Ärzten nochmal gesagt, dass bei mir kein psychotherapeutischer Bedarf vorliegt. Und zum Forum, es hilft mir nicht mich mitzuteilen, aber es beruhigt mich teilweise , wenn ich sehe, dass es Menschen gibt die diesen Zustand kennen. Naja die Tagesklinik hat mich heute entlassen, wie mir mein Vater erzählt hat, da ich in den letzten tagen nur im Bett lag und nicht angerufen habe. Was jetzt passiert weiß ich nicht

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 31. Mai 2008, 00:00
von flower76
Hallo Patrick,

also ich habe damals, als es mir so schlecht ging ein Ad bekommen was mir nicht wirklich geholfen hat. Habe dann meinen Arzt gewechselt, und habe dann Zoloft verschrieben bekommen. Das hat mir dann geholfen.
Da aber mein Problem immer die Antriebslosigkeit und die Müdigkeit war, bekam ich vor ca. 2 jahren noch Edronax dazu. Das mir auch hilft.
Ich weiß nicht, ich glaub ich kann nicht sagen, daß es mir 100% gut geht, aber ich kann wieder lachen, habe wieder Freude am Leben.
Ich war übrigens auch in einer Tagesklinik, und mir hat sie sehr geholfen, die Struktur dort war damals sehr wichtig für mich, mich aus meinem ewigen nur im Bett liegen wieder heraus zu bekommen, auch wurden bei mir in der Tagklinik auch die Medikamente erhöht.

Ich weiß nicht wirkich was ich dir raten soll, denn jeder Mensch ist anders, wie gesagt mir hätte damals ein stationärer Aufenthalt geholfen, weil ich eben nicht mehr in der Lage war mich selbst zu versorgen.Wäre das nicht auch eine Möglichkeit für dich?

Du mußt auch auf jeden Fall den Medikamenten noch etws Zeit geben, ich weiß wie quälend es ist darauf zu warten bis es wieder einigermaßen besser geht. Jetzt werden wahrscheinlich viele hier schreiben , nur das Warten bringt einen nicht weiter. Nur ich war damals zu nichts anderem mehr in der Lage.

Ich weiß nicht ganz genau wie dein jetziger Zustand ist. Wenn es Dinge gibt, wo du sagen kannst, daß dir das gut tut, dann mach das natürlich, nur bei mir gabs das damals leider nicht.

Und wenn dir die Tagklinik geholfen hat, vielleicht kannst du ja nochmals mit dem zuständigen Arzt dort sprechen, daß er dich wieder aufnimmt?

Gib nicht auf....ok

Flower*

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 31. Mai 2008, 02:21
von ben1
Hallo Patrick

Mensch, was für ein Leid! Ich möchte Dir kurz meine "Depressionsgeschichte" erzählen - vielleicht ist was für Dich dabei, vielleicht auch nicht - schau sie Dir einfach mal an.

Als bei mir die Depression ausgebrochen ist (und ich fühlte mich genau so beschissen, wie Du, glaub mir einfach), gab es nix, aber wirklich gar nix, was in der Außenwelt nicht gepasst hätte. Beziehung, Familie, Freunde, Arbeit, alles da, alles erfolgreich. Das machte mir zu den unerträglichen Strapazen der Depression auch noch ordentlich Schuldgefühle. Tolle Kombination! Was mich im Endeffekt gerettet hat war die Erkenntnis, das trotz oder gerade wegen meines "perfekten" Lebens vieles in mir nicht leben durfte und verzweifelt um Aufmerksamkeit bat. Erst als ich erkannte, das mein Leben zwar "objektiv" absolut zufriedenstellend lief, ich aber subjektiv von vielen Erlebensmöglichkeiten abgeschnitten war (z.B. "unerwünschte" Gefühle zuzulassen, mal ordentlich zu weinen, wütend zu sein (auch auf Menschen, die ich liebe!), oder auch mal eine Zeit lang nicht zu funktionieren und mir das zuzugestehen), begann der Prozess der Heilung. Und dann kam die ganz banale Erkenntnis "es ändert sich nix, wenn sich nix ändert". Menschen ändern sich sehr ungern - zu viele Ängste tauchen da auf - und Du bist (und ich war) in der (im nachhinein leicht dahingeschriebenen - bitte nicht missverstehen) "privilegierten" Position, nichts mehr zu verlieren zu haben. Schlimmer wirds nicht! Ich hab viel zu meiner Art, mit der Depression umzugehen, im Nele-Thread geschrieben - vielleicht liest Du da mal rein, wenn Du Lust hast.

"Komm mit", sagte der Esel zum Hund (oder Ben zu Patrick ) "etwas besseres als den Tod wirst Du überall finden" (Bremer Stadtmusikanten).

Dir viel Mut! Nicht aufgeben! Was Du gerade durchlebst, wird die wichtigste Erfahrung in Deinem Leben werden, also sei achtsam und geh gut mit Dir um!

Ben

Re: Jede Minute ist eine Qual, Ich kann nicht mehr!!!!!

Verfasst: 31. Mai 2008, 07:26
von Nico Niedermeier
Lieber Patrick,
ich schaue mir den Thread jetzt zwei Tage an und mein Gefühl dabei wird immer noch schlechter. Natürlich verstehe ich wie es Ihnen geht und jeder der halbwegs bei Verstand ist kann verstehen, dass Ihnen der Zuspruch hier im Forum gut tut, ABER: So unzählig oft habe ich schon geschrieben, dass dieses Forum hier KEINE Nothilfe oder Krisenintervention ist oder sein kann. Das geht nicht und ist absolut ausgeschlossen. Ihre Situation schreit nach intensivierter professioneller Hilfe und nicht nach Selbsthilfe. Ein psychotherapeutischer Bedarf besteht übrigens ganz extrem. Z.B. um Ihre Energie (die ja da ist, sonst könnten Sie nicht hier im Forum posten) in ne Richtung zu lenken die Ihnen hilft z.B. professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, den Tag zu strukturieren und auch die Struktur zu entwickeln eine professionelle Hilfe durchzuziehen...
Sorry, aber die Regeln des Forums sind eigentlich ganz klar und wir haben das ja auch schon mal diskutier: Bitte eine Forumspause, bis Sie wieder stabiler sind
Viele Grüße
Dr. Niedermeier
UND Ich danke allen die so engagiert geschrieben haben um Patrick zu helfen, die Schließung des Threads ist gegen keinen von Ihnen gerichtet.