Totale innere Leere!!!!!!!!

[910024]

Hallo!!!Hab schonmal nen ähnlichen thread gemacht wollte aber nochmal das thema aufgreifen. Ich leide seid fast 4 Jahren an einer Depression. Durch ein Antidepressiva waren teilweise die Symptome Appeittlosigkeit, Schlafstörungen und dauerhaft quählendes Grübeln fast komplett veschwunden. Die innere Leere hat sich jedoch nie wirklich groß geändert. Viele schreiben, dass sie sich nicht richig freuen können oder ähnliches. Ich meine aber mit der inneren Leere, komplette Gefühllosigkeit. Überthaupt keine Warnehmungen, keine Empfindungen, keine Stimmungen. Nichts!!!! Nie!!!!Keine Freude, keine Trauer, keine Wut, kein Stolz,kein shclechtes Gewissen, keine lust, keine Interessen,kein Spaß, keine Beziehungsgefühle zu niemandem. Alles fühlt sich immer genau gleich an! immer nur leer!!!Ich mache zwar trotzdem viele Dinge wie Sport, Schule, Freunde treffen uvm., aber nichts kommt an mich ran.Nichts. Egal was, wann, wo mit wem.Kennt ihr das auch so extrem? und ist es bei euch wieder gekommen, also das fühlen/warnehmen?

[parvus_]

ich kenne as nicht als dauerzustand, sondern nur phasenweise. ist sehr furchtbar.
ich habe im laufe meiner behandlungskarriere mal angefangen zu lernen, was gefühle sind, wie man sie differenzieren und unterscheiden kann.
wäre so was vielleicht auch für dich intereessant?

[910024]

ich glaubve nicht. wiel ja überhaupt nichts da is. da sibt es nichts zu unterscheiden. Es ist gar nichts mehr das. NIchts!!! Nichts!!!Wie schon gesagt. Vollkommene innere Leere!!!

[parvus_]

es kann ja sein, daß sich hinter dieser inneren leere versteckte empfindungen verbergen, möglicherweise unterdrückte.

und wenn das so ist, kann es durchaus hilfreich sein, mehr darüber zu erfahren.

[chrigu]

Hi Patrick,

in meinen schlimmen Phasen hatte ich auch dieses Gefühl, ein Roboter zu sein. Habe nichts empfunden, weder Gutes noch Schlechtes.

Aber nur weil Du es nicht fühlen kannst, muss das nicht automatisch heißen, dass es nicht da ist!
Es gibt verschiedene Gründe, warum die Emotionen nicht nach oben kommen können. Viele dieser Gründe sind alte Schutzmechanismen, die mal ihren Sinn hatten.

Ich habe auch in meiner Therapie gelernt, Gefühle zu differenzieren. Genau wie Du dachte ich erst, dass sich das nicht lohnt, weil die ja nicht da sind. Aber sie sind da.
Nur können sie vielleicht noch nicht rauskommen, weil sie zu heftig oder zu überfordernd wären. Da ist es schon sinnvoll, die Gefühle mit Hilfe von außen zu erforschen.

Außerdem ist es leider so, dass diese Gefühlslosigkeit ein häufiges Symptom der Depression ist. Sie wird bei Dir ja sicherlich nicht immer schon vorhanden gewesen sein, sonst würdest Du jetzt nichts vermissen.

Viele Grüße
Chrigu

[penelope]

vielleicht passt das hier ganz gut. das war in einer philosophievorlesung:
menschen die ihr gedächtnis verloren haben, fragen wenn sie zu sich kommen, wer sie sind. sie fragen "wer bin ich?"
bedenke, sie haben ihr gedächtnis verloren, wie können sie überhaupt nach irgendwas fragen, wenn da nichts mehr ist woran sie sich erinnern können, warum fragen sie "wer bin ich?" . sie gehen also von einer einheit aus. sie gehen davon aus dass sie jemand sind. und dass sie sich einfach nicht daran erinnern können WER sie sind.
der prof hat das damals in d. vorlesung so gesagt, dass das darauf schließen lässt dass der mensch trotzdem er so schwer zu erfassen ist, eine einheit darstellt. "ich bin". "ich fühle" oder "ich bin das nicht." oder "ich fühle nichts".
du fühlst sehr wohl. denn du kannst sagen "ich fühle nichts, alles fühlt sich gleich an."
dass du in der lage bist das zu formulieren bedeutet dass du einen ausgangspunkt hast, die des fühlens.
du musst einfach die art der therapie finden die dich zu dich bringt.
ich leide zum beispiel unter angst. schubhaft. unter anderem. ich bin nie zum therapeuten, ich versuche es wirklich ernsthaft erst in fast einer woche. bisher habe ich alles abgschmettert. aber in der ganzen zeit wo ich gelitten habe habe ich gelernt, dass denken einem hilft weniger angst zu haben. das klingt blöd, aber gründliches denken von problemen mildert die angst und schenkt sogar etwas freude. allerdings habe ich so geschafft meine problem zu verschleppen und die angstfreien momente sind immer noch viel zu kurz.
vielleicht hilft es dir philosophisch an das ganze heran zu gehen. "wer bin ich, der nichts fühlt." die großen philosophen hatten nicht viel andere fragen als diese. glaub mir.
aber eine gute therapie kann wohl nichts ersetzen.
hoffe das war nicht zu schrullig.
gruß

[912318798]

Grüß Euch!

Ich erlaube mir, mich hier kurz zu melden!

Weil,
das Thema ist interessant,
Patricks Formulierungen sind es,
und Lopa's Lektion ist faszinierend,
dieser Effekt der Amnesierten, zu fragen, WER sie seien!

Pattrick!
Ich glaube, für viele von uns zu reden,
wenn ich sage:
Dieses Gefühl,
oder Ungefühl kennen die Meisten hier!

Und meine Vorschreiber haben Recht,
wenn sie sagen:
Es ist immer noch etwas da.
Man muß es finden und pflegen.


Übrigens:
Was ich beitragen möchte,
ist die Feststellung,
dass Du kräftigst mit Ausruf-Zeichen arbeitest!

Wenn das kein Ausdruck von vorhandenem Gefühl ist!


Lass Dir Zeit!
Es kommt wieder,
daran glaube ich;
ich durfte schon einmal kurz davon probieren...

Liebe Grüße

Jojo

[910024]

Es ist lieb, dass ihr mir antwortet, aber ich glaube doch, dass ich etwas anderes meine als ihr, weil ihr sonst nicht sowas antworten würdet wie z.b. die gefühle sind da, man muss sie pflegen, oder ausrufezeichen=gefühl. Das ist ja nicht schlimm aber ich merke halt den Unterschied. Ich habe weit über ein Jahr psychotherapie, psychoanalyse etc. gemacht....hat nichts gebracht.

[parvus_]

das therpaie, analyse usw. auch nach über einem jahr nichts bringt ist nichts neues.
das muß aber nicht notwendigerweise heißen, daß dauerhaft alles nichts bringt. das erkennen, unterscheiden, evtl. zulassen und leben von gefühlen gehört sicher zum schwersten überhaupt, wenn das mal verschüttet oder verlernt wurde.

[912318798]

Ich bin ein Jahrzehnt lang nicht thearpiert worden,
und habe eigentlich gar nicht gewußt,
dass ich zu keinen richtigen Gefühlen fähig war,
bis man es mir sagte...

Ich wünsche Dir sehr,
dass sie dereinst wiederkommen,
in früheren Zeiten hätte ich Deine Antwort verwendet.

Von Hoffnung und Hilfe-Annahme war da keine Rede...

Ich wünsche Dir viel Kraft!

Jojo

[steppenwolf1]

siehe schizoide Persönlichkeit z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Schizoide_ ... %C3%B6rung

[kormoran]

hallo patrick,

ich schreib jetzt nicht "ja, das kenne ich", weil so wie du es beschreibst und im letzten posting bestärkst, nein so schlimm kenne ich es nicht. nur ansatzweise kann ich es mir vorstellen und "will mir nicht vorstellen müssen" was es heißt wenn das über so lange zeit geht.

bei mir war die freudlosigkeit, das fehlen jeglicher intensität, jeden interesses, jeder "aufregung" in herz&hirn mit ausschlaggebend, dass ich nach langer zeit doch mit einem medikament angefangen habe. also wieder ganz anders.

vielleicht gibt es andere therapieansätze die dir helfen können, evtl auch über den körper her? nicht aufgeben - so leicht gesagt...

alles gute
kormoranin

[kormoran]

EDIT posting mittlerweile hinfällig.

[FOKUS]

Hallo Patrick,

dafür dass Du keine Gefühle in Dir spürst, bringst Du aber für mich sehr viel Ärger, Ungeduld und Empörung zum Ausdruck. Ich glaube, dass Du Dich im Grunde bei Dir selbst beschwerst und dieser übergroße Ärger in Dir, Dich behindert, differenziert Gefühle wahrzunehmen…das liegt nun mal in der Natur einer Depression, eigenen großen Ansprüchen nicht zu entsprechen. Da bist Du ganz sicher kein „Einzelfall“.

Diese Unmutsgefühle sind Dir offenbar nicht bewusst. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass da gewisse Vorgänge im Unterbwußtsein verselbstständigt am arbeiten sind, die sich nach Außen „neutralisieren“, die Gefühlswahrnehmung herabsenken…

Psychoanalytische Therapie braucht seine Zeit, bedeutet viel konzentrierte Arbeit und große Beharrlichkeit und das kann länger als 1-2 Jahre dauern, die Ursachen zu erforschen…das ist ein längerer Prozess…da sollte man keine vorschnellen Bilanzen ziehen…der Weg ist das Ziel…vielleicht solltest Du bei Deinen Erwartungen erstmal „kleinere Brötchen“ backen…?

Mal abgesehen von den vielen Ausrufezeichen, erzeugt die Art Deiner Mitteilung aus meiner Sicht im Forum sehr viel Interesse und Du sprichst damit viel in den anderen damit an, daran solltest Du schon erkennen, dass da viel in Dir ist, dass Dir noch nicht bewusst wurde…

Wie geht’s Dir denn jetzt mit dem Antidepressivum? Aus deinem Ausgangsposting geht mir nicht so klar hervor ob und in welcher Weise es gewirkt hat?
Was ist denn nun aus Deiner Kliniksuche geworden? Hast Du da eine Perspektive gefunden? Was ist denn aus Deiner Arbeitsauflage geworden?

Berichte mal, wenn Du magst…

Liebe Grüße
FOKUS

[910024]

Bin zur Zeit in stationärer Behandlung. Habe von gestern auf heute Belastungsurlaub. Nehme jetz seid 2 Wochen 20mg Ciprlex merke aber noch nichts. Aber der Arzt meinte man müsse noch mindestens eine Woche abwarten. Ab Freitag soll ich Tagesklonisch kommen.

[BeAk]

Lieber Patrick,

ja ich kenne das, nichts empfinden zu können.
Aber es ist tatsächlich so, das man Gefühle hat, diese aber nicht warnehmen kann.

Und mir hat, auf meine Gefühlsempfinden und Depression bezogen, eine 2 jährige Analyse im Sitzen auch rein garnichts gebacht.

Und der Satz der "Weg ist das Ziel" möchte ich im Zusammenhang mit meiner Psychotherapien nie wieder hören. Denn eine Therapie hat die Aufgabe mir zu helfen, mein Ziel zu erreichen.

ALLES ANDERE IST MÜLL !!!

Lieber Patrick, bin auf ganz gutem Weg meine Gefühle besser warnehmen zu können. Es hat sich eine ganze Menge bei mir getan und das habe ich allein durch die Konzentative Bewegungstherapie erreicht.
Diese Therapieart befasst sich ausschließlich mit der Warnehmung des eigenen Körpers und der Empfindunge. Z.B. wie fühlt sich der Fuß an, wenn er einen Igelball gerollt hat?
Auf den Rücken liegen und die Auflageflächen des Körpers spüren.
Wie fühlt es sich an das Eigengewicht an den Untergrund abzugeben?
Mit solch einfachen Übungen lernt man erstmal sich auf das Fühlen einzulassen.
Später kommen dann Übungen um die eigenen Grenzen zu spüren zu lernen.
Wie nähere ich mich einem anderen Menschen? Wann spüre ich die Grenzen des anderen?
Wann meine Grenzen? Wie fühlt sich das an?

Gefühle ausdrücken z.B. an einer Decke als gegenüber. Mit einer Decke Aggression ausdrücken.
Lieb zu einer Decke sein.
Gemein sein.
Achtsam sein.
Fies sein.
usw

Gerade was die Gefühlswarnehmung angeht, kann man durch körperorientierte Therapien sehr viel lernen.