ziemlich am Ende

Antworten
Zimmerman
Beiträge: 15
Registriert: 5. Feb 2008, 08:45

ziemlich am Ende

Beitrag von Zimmerman »

Ich habe mich vor einiger zeit schon kurz hier vorgestellt, konnte dann aber nicht mehr schreiben. Ging irgendwie einfach nicht mehr. Allein das mitlesen hier im Forum war mir aber schon eine große Hilfe. Nun aber wachsen mir die Probleme über den Kopf, drohen mich zu ersticken. Will mich nur noch ausklinken aus allem, will im bett bleiben, decke über den kopf und es kommen Gedanken in mir hoch, die ich vor einiger zeit noch weit von mir gewiesen hätte. Sitze hier jetzt in der Arbeit, den tränen nahe und will nur noch weg. Ganz weit weg. Fliehe geradezu auf die toilette. Alles überfordert mich, kann mich nicht konzentrieren, 3 Sätze zu lesen ist schon zuviel. Einfachste Anforderungen bauen sich wie ein berg vor mir auf und ich bin kurz davor zu kündigen, bzw. mich krankschreiben zu lassen, was aufs selbe rauskommt, weil noch in der Probezeit. Das ganze auch noch über eine zeitarbeitsfirma, die kennen da sowieso keine gnade. Meine Therapie ist vor einigen Monaten ausgelaufen, nach mehreren Jahren, gebracht hat sie nicht viel. Bin halt ein Ja-sager, der die Harmonie und Übereinstimmung mit seinem Therapeuten wichtiger genommen hat als die Aufarbeitung von Konflikten. Konnte noch nie richtig „Nein“ sagen. Medikamente hab ich schon viele durch, im Moment soll ich Clomipramin nehmen, kann mich aber nicht dazu aufraffen. Liegen einfach nur rum aus Angst vor Nebenwirkungen und weil ich sowieso schon so viele körperlichen Probleme habe. Meiner Neurologin erzähle ich, ich würde sie nehmen, damit sie mich nicht kritisiert. Bescheuert was? Sie beschwört mich geradezu, nicht zu kündigen, weil dann hätte ich ja keinen Job mehr. Nur so hab ich kein Leben… Nur noch Ängste, Panik etc. Von meiner Partnerin bekomme ich kaum Verständnis, meine Mutter will ich damit nicht belasten (selber ziemlich krank), und ich muss ja auch noch funktionieren für unser Kind. Von meinen Freunden weiß keiner, dass ich nicht der große starke immer Fröhliche bin, als den ich mich meistens darstelle. Arbeitslosengeld bekomme ich nicht, da vorher schon 2 Jahre arbeitslos und jetzt erst seit November wieder im Job. Meine Ersparnisse reichen für ca. 2 Jahre. In der Zeit müsste ich halt was finden, aber mit 49? Bin völlig verzweifelt. Was soll ich nur tun?
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von DepriXX »

hi
auf keinen Fall selber kündigen, lass dich krankschreiben vom psychiater.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



oxumare
Beiträge: 10
Registriert: 9. Apr 2008, 11:50

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von oxumare »

Lieber R.A., was Du beschreibst kommt mir nur allzu bekannt vor, es gibt da einige Parallelen zu dem, was ich gerade hinter mir habe bzw. drinstecke.

ich hab's tatsächlich geschafft, mir depressiv einen neuen Job zu organisieren und darin machte ich genau die erschreckenden Erfahrungen wie Du: alles war mir zu viel, ich stand permanent auf der Leitung, konnte mir wenig merken, war unkonzentriert - alles äußerst ungünstig, wenn Du eingelernt wirst. Noch dazu kein Team, keine netten Kolleginnen, nur der Chef und ich (und ich natürlich die Ja-Sagerin, die immer kleiner wurde) Nach zwei Monaten hab ich mich krankschreiben lassen, weil ich's nicht mehr aushalten konnte, schockiert war von meinen Fehlern, die ich z.T. gar nicht erklären konnte, Black Outs - einfach nur peinlich! Natürlich hab ich binnen einer Woche die Kündigung gehabt.

Jetzt denke ich, es hätte vielleicht was gebracht, mit meinem Chef zu reden, ihm tatsächlich zu sagen, dass es mir beschissen geht, dass ich mein Bestes gebe... Kannst Du denn mit irgendjemand auf Deiner Arbeit sprechen? Gibt's vielleicht jemand der vermitteln könnte? ich bereue jetzt einerseits in endlosen Gedankenschlaufen voller Selbstvorwürfe, dass ich mir die Chance genommen habe, in diesem Job weiterzumachen. Auf der anderen Seite stand der Entschluß, nicht mehr alle Energie ins Funktionieren zu stecken sondern einfach zu sagen, es geht nicht mehr, ich stelle meine Krankheit (und meine Heilung) in den Mittelpunkt. Das fällt mir bis heute immer wieder sehr schwer (ist ja auch erst zwei Wochen her) aber mir scheint, bei mir ist das ein zentraler Knackpunkt die Depression als Krankheit anzuerkennen.

Gibt es einen Freund/eine Freundin, mit der Du über alles sprechen kannst?

Vielleicht hilft es Dir zu wissen, dass Du nicht ganz alleine bist in Deiner Situation. Bist Du denn immer noch auf Arbeit jetzt gerade?

Baldiges Wochenende & toi toi toi, Uhura*
Bitte meld Dich bald wieder hier!
Zimmerman
Beiträge: 15
Registriert: 5. Feb 2008, 08:45

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von Zimmerman »

Hallo ihr Lieben, ganz herzlichen Dank für eure Antworten. Tut gut zu wissen, dass man auf verständnisvolle Ohren trifft.
@uhura: da haben wir wirklich eine Menge Parallelen in unseren „Karrieren“. Ich habe vor, nächste Woche ein Gespräch mit meinem (zumindest augenscheinlich) netten Chef zu führen. Überlege gerade, inwieweit ich da ins Detail gehen soll (zwecks Depri etc.), und ob ich vielleicht am Wochenende eine E-Mail formuliere, in der ich ihn schon mal auf das Gespräch vorbereite. So kann’s jedenfalls nicht weitergehen. Ich verstehe Deine jetzigen Gedankengänge so gut, Dein Zweifeln, war die Entscheidung richtig, hätte ich nicht vielleicht doch, usw. Aber Du hast nun mal, und bist jetzt einfach an einem Punkt, an den Dich Deine Seele, Dein Gefühl und Dein Körper gestellt haben. Ich habe mir ganz fest vorgenommen, dass ich, wenn ich auch in die Situation komme, arbeitslos zu werden, diese Zeit dann auch dazu nutzen werde, mir endlich mal klar darüber zu werden, was ich eigentlich will. Ich habe so viele Baustellen in meinem Leben, und die meisten stehen unmittelbar vor der Pleite …
Die „Chancen“, die ich hatte während meiner 2-jährigen Arbeitslosenzeit, habe ich alle nur verplempert, die Zeit einfach so vergehen lassen. Traurig, wenn ich rückblickend daran denke.

Hatte heute Mittag übrigens ein seltsames Erlebnis: War wie immer in der Mittagspause auf einen Kaffee in einer kleinen Bäckerei. Auf dem Weg zurück in die Arbeit begegnete ich einem älteren blinden Paar, das ziemlich hilflos mit ihren Blindenstöcken auf dem Gehweg herumwedelte. Unmittelbar vor einer Parkbank und keiner der darauf sitzenden Leute machte irgendwelche Anstalten, sich um die beiden zu kümmern. Ich bin hin, und hab die zwei dann zu dem gesuchten Restaurant begleitet, zu einem freien Tisch. Waren sehr dankbar und erleichtert. Nun aber das Merkwürdige: Als ich dann zurück ins Büro ging, war ich in einem Zustand, dass mir fast die Tränen über das Gesicht gelaufen wären. Eine Mischung aus Glück, Freude und auch Mitgefühl. Als hätte ich seit langer Zeit endlich wieder etwas Sinnvolles und „Brauchbares“ gemacht. Bei so einer Lappalie!!! Bin ich jetzt total gaga? Oder was soll mir diese Begebenheit sagen? Glaube irgendwie nicht an Zufälle.
Liebe Grüße
Zimmerman
TearsforFears
Beiträge: 392
Registriert: 18. Jan 2008, 12:52

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von TearsforFears »

Hallo R.A.

nur kurz zu Deinem Erlebnis. Ich denk mir oft: Wir Depris sind vielleicht gestört aber wenigstens artet es bei uns nicht in Hass und Gewalt aus. Auch als Kranke sind wir noch nett. Netter als viele "Gesunde"...vielleicht sind wir deswegen überhaupt erst krank geworden?

Auch wenn es blöd klingt: Kopf hoch. Andere Zeiten kommen bestimmt.

Alles Gute,
Tear
conny123
Beiträge: 94
Registriert: 6. Apr 2008, 16:14

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von conny123 »

Hallo Zimmermann,

ich bin noch ziemlich neu hier...bin krankgeschrieben-schon seit 3 Wochen und jetzt noch zwei weitere...das einzige,was ich tue ist zum Arzt zu gehen... . Dein 'Verplempern von Zeit'ist für mich gerade heute ein Thema...hänge nur hier rum und tu nichts ... Bekomme Medikamente.Körperlich geht's, aber die GRübelei über mich hört nicht auf. Sollte auch Entscheidung für mich (die dann unmittelbar auch für meine beiden Kinder Auswirkungen hätten)treffen.- Drehe mich dabei aber immer im Kreis. Denke jetzt wäre die Zeit in meinem Leben aufzuräumen und müßte mir jetzt endlich klar werden,WAS ich eigentlich WILL.-Aber ich kriegs nicht auf die Reihe-die Tage vergehen ungenutzt.-Das macht mich verrückt.-Hab ein schlechtes Gewissen und habe gerade heute wieder den Eindruck:'Ich kann mit dem Leben einfach nicht umgehen.../krieg es nicht auf die Reihe
das Leben ...
Zwar kein Trost für Dich - aber kann Dich gut verstehen - erkenne viel von mir wieder ...

Liebe GRüsse an Dich
Conny

PS.: 'Lass Deiner Seele Flügel wachsen'
Zimmerman
Beiträge: 15
Registriert: 5. Feb 2008, 08:45

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von Zimmerman »

Herzlichen Dank euch allen für eure Zeilen. Habe mich länger nicht mehr gemeldet, bin leider aber weiter abwärts unterwegs. Habe gestern erfahren, dass mein Arbeitsvertrag nach Ablauf der Probezeit am 30.4. nur um ein halbes Jahr verlängert wird. Auf Grund meiner Schwerbehindertengleichstellung und weil man nicht weiß, wie’s weitergeht (auch mit der wirtschaftlichen Lage…). Weiß nicht, ob ich darüber froh sein soll, der Job ist eh nichts für mich, pack ich einfach nicht, aber irgendwo müssen die Brötchen ja herkommen. Spiele jetzt sehr mit dem Gedanken, einen Job zu suchen, den ich in meinem jetzigen Zustand auch bewältigen kann, z.B. Behindertentransporte, Essen ausfahren etc. auf 400€ Basis. Hat jemand damit schon Erfahrung? Am Wochenende kam meine Mutter mit einem Schlaganfall in die Klinik, mache mir große Sorgen und mein behinderter Bruder ist nun allein zu Hause, nachdem er von seiner Freundin verlassen wurde. Ich bin, glaub ich, langsam an einem Punkt, wo mir die Last definitiv zu schwer wird. Ich kann nicht mehr. Heute Morgen, auf der Fahrt zur Arbeit, kam mir dieses Bild vor Augen: Fühle mich wie ein Auto, das im ersten Gang mit Vollgas auf der Autobahn fährt. Komme kaum voran, und der Motor kurz vor dem Zerreißen. Weiß nicht wie lange ich das noch aushalte. Kriege von Partnerin kaum Verständnis, kann ich aber auch irgendwie nicht verlangen. Ein Herzinfarkt gilt, ein Seeleninfarkt nicht. Am Freitag bin ich bei meiner Neurologin, weiß noch nicht, was ich ihr erzählen soll. Danke euch fürs „Zuhören“.
Liebe Grüße
Zimmerman
lwsich
Beiträge: 97
Registriert: 8. Nov 2005, 16:00

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von lwsich »

hallo,R.A..
Icj kann dich gut verstehen.Vielleicht wäre es wirklich besser sich krank schreiben zu lassen,auch wenn du den job evtö.verlierst.
du kannst dann deinem chef deine lage erläutern und vielleicht hat er verständniss dafür,zumal jetzt das mit deiner mutter und deinem bruder.das würde doch sogar den stärksten aus der bahn werfen.
und wenn es dir besser wird,dann kannst du immer noch einen neuen job suchen.
ich glaube beser so,als das du total unten
bist,dann dauert die genesung nur länger.
und zeitarbeitsfirmen gibt es viele.
das mit deiner partnerin hört sich nicht gut an,warum hat sie für dich kein verständniss in dieser schwierigen lage?
angst vior neuen medikamenten hab ich auch immer,man weiß nie was kommen wird,zumal man schon mal schlechte erfahrungen gemacht hat.
R.A. schrieb:
> Ich habe mich vor einiger zeit schon kurz hier vorgestellt, konnte dann aber nicht mehr schreiben. Ging irgendwie einfach nicht mehr. Allein das mitlesen hier im Forum war mir aber schon eine große Hilfe. Nun aber wachsen mir die Probleme über den Kopf, drohen mich zu ersticken. Will mich nur noch ausklinken aus allem, will im bett bleiben, decke über den kopf und es kommen Gedanken in mir hoch, die ich vor einiger zeit noch weit von mir gewiesen hätte. Sitze hier jetzt in der Arbeit, den tränen nahe und will nur noch weg. Ganz weit weg. Fliehe geradezu auf die toilette. Alles überfordert mich, kann mich nicht konzentrieren, 3 Sätze zu lesen ist schon zuviel. Einfachste Anforderungen bauen sich wie ein berg vor mir auf und ich bin kurz davor zu kündigen, bzw. mich krankschreiben zu lassen, was aufs selbe rauskommt, weil noch in der Probezeit. Das ganze auch noch über eine zeitarbeitsfirma, die kennen da sowieso keine gnade. Meine Therapie ist vor einigen Monaten ausgelaufen, nach mehreren Jahren, gebracht hat sie nicht viel. Bin halt ein Ja-sager, der die Harmonie und Übereinstimmung mit seinem Therapeuten wichtiger genommen hat als die Aufarbeitung von Konflikten. Konnte noch nie richtig „Nein“ sagen. Medikamente hab ich schon viele durch, im Moment soll ich Clomipramin nehmen, kann mich aber nicht dazu aufraffen. Liegen einfach nur rum aus Angst vor Nebenwirkungen und weil ich sowieso schon so viele körperlichen Probleme habe. Meiner Neurologin erzähle ich, ich würde sie nehmen, damit sie mich nicht kritisiert. Bescheuert was? Sie beschwört mich geradezu, nicht zu kündigen, weil dann hätte ich ja keinen Job mehr. Nur so hab ich kein Leben… Nur noch Ängste, Panik etc. Von meiner Partnerin bekomme ich kaum Verständnis, meine Mutter will ich damit nicht belasten (selber ziemlich krank), und ich muss ja auch noch funktionieren für unser Kind. Von meinen Freunden weiß keiner, dass ich nicht der große starke immer Fröhliche bin, als den ich mich meistens darstelle. Arbeitslosengeld bekomme ich nicht, da vorher schon 2 Jahre arbeitslos und jetzt erst seit November wieder im Job. Meine Ersparnisse reichen für ca. 2 Jahre. In der Zeit müsste ich halt was finden, aber mit 49? Bin völlig verzweifelt. Was soll ich nur tun?
912318798
Beiträge: 1590
Registriert: 28. Jul 2007, 13:39

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von 912318798 »

Menno, Zimmerman!

Du hast's aber gar nicht gut zurzeit!

Ich kann mir das Unverständnis Deiner Partnerin auch nicht ganz erklären,
vor allem, weil Du ja schon lange depressiv bist, wenn ich mich richtig an Deine früheren Beiträge erinnere!

Ich meine, ich hab' auch Auseinandersetzungen mit meiner Hälfte Nr. 1,
aber da klar ist, woher die kommen,
wird halt geduldet, dran gearbeitet, mitgegangen...,
manchmal aber auch in den Hintern getreten.
Aber das gehört dazu...

Ich muß allerdings auch dazu sagen,
daß das von Anfang nicht so eindeutig möglich war.
Ich mußte mich erstmal erklären, mitteilen,
denn woher sollte Hälfte Nr. 1 wissen,
wieso ich mich plötzlich so komisch benehme!

Ich hoffe ja jetzt,
dass Du vielleicht an diese unbedingt notwendige Aufklärung bis jetzt nur nicht gedacht hast,
und es da noch etwas zu gewinnen gibt!

Ganz wichtig ist, wenn es schon eine Beziehung gibt,
dass die aber auch in Ordnung ist,
denn sonst quält man sich gegenseitig immer mehr nach unten...
(hatten wir schon in einem sehr emotionalen Thread mit Thema "Ko-abhängigkeit" oder so ähnlich.
Ich weiß es leider nicht mehr so genau,
vielleicht kann Dir jemand anderes hier einen Link bauen.
Das war sehr informativ, damals!)

Auch im "Angehörigen"-Forum ist viel über Mit-Leidende zu lesen.

Wenn Du zu einer Behandlung gehst,
versuche, Deine Partnerin zum Mitgehen zu bewegen.
Sie wird Augen machen,
was sie dort alles erfahren wird.

Da bin ich überzeugt, dass sie ihre Einstellung ändert.

Ja, die Arbeitsplatzsache ist wirklich zum Davonlaufen.
Bei mir geht es auch ständig abwärts.
(Ist doch gut, muß man sich nicht anstrengen, nä?


Dein Erlebnis,
ist es nicht bezeichnend, wie sehr uns auffällt,
wenn wir EINMAL etwas tun, was so ähnlich wie "Zivilcourage" aussieht?

Nicht, dass Du das jetzt so verstehst, dass ich ich Dir unterstelle, sonst ein A....H zu sein,
ich will zum Ausdruck bringen,
wie wenig selbstverständlich eine hilfreiche Hand in unserer Zeit geworden ist,
siehe alle jene, die bei Deiner "Begegnung" NICHTS getan haben!!!

Ein Zeichen ists?

Oh ja, ich glaube schon an sowas
(auch wenn hier jetzt gleich wieder der Teufel los sein sollte,
was ich nicht hoffe!)!


Zumindest ist Dir womöglich ein Licht aufgegangen.

Von Sozialdiensten kann ich Dir nichts sagen,
aber ich weiß, wie es ist,
Menschen zu helfen.

Du wirst Dich anfangs sehr umgewöhnen müssen,
denn Du wirst Dinge erleben, die Dich überfordern.

Wenn Du da drüber bist,
wird das Helfen zur Sucht werden,
und es ist die allerbeste Beschäftigungsalternative für Menschen in Deiner Situation.
(Wenn, natürlich, Du nicht mehr in der Lage bist, Deinen eigentlichen Beruf auszuüben!)

Ich kenne Menschen (auch in meiner Familie), die haben infolge von Arbeitslosigkeit Sozialdienste angenommen,
und sind seit Jahrzehnten dabeigeblieben,
weil sie eine neue Art Erfüllung kennengelernt haben.

Sie arbeiten um die Hälfte und noch weniger Geld als früher,
und sind jedoch vollkommen zufrieden mit diesem neuen Leben!

Unglaublich, nicht?


hey Tears!
Danke für das
"nur kurz zu Deinem Erlebnis. Ich denk mir oft: Wir Depris sind vielleicht gestört aber wenigstens artet es bei uns nicht in Hass und Gewalt aus. Auch als Kranke sind wir noch nett. Netter als viele "Gesunde"...vielleicht sind wir deswegen überhaupt erst krank geworden?"


Ich wünsche Dir und Euch allen, die in einer solchen Situation sind, alles Gute und viel Kraft fürs Durchstehen und Verändern!

Liebe Grüße

Jojo
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von Guinevere »

Lieber Zimmermann,

>Spiele jetzt sehr mit dem Gedanken, einen Job zu suchen, den ich in meinem jetzigen Zustand auch bewältigen kann, z.B. Behindertentransporte, Essen ausfahren etc. auf 400€ Basis. Hat jemand damit schon Erfahrung?

Leider nicht, obwohl ich mir auch mal so einen Job gewünscht hätte. Im Moment weiß ich es für mich auch wieder mal nicht, ich war mir vor kurzem noch sicher, was es werden soll, aber damit wäre ich sozial, an Kontakten auch wieder sehr abgeschotet.

Hab aber weiter oben, in einem Deiner Postings gelesen, dass Dich sowas erfüllen würde, Deinem Leben wieder neuen Sinn geben könnte. Ist halt dann auch, wenn man dies jeden Tag und Nacht macht - ich kenne ein paar aus meinem Bekanntenreis, die Kurse für Altenpfleger belegt haben - anstrengend und belastend, besonders in Altenheimen, wo man schon auch öfters einen seiner Gepflegten verliert!

Komm schon wieder davon ab, was ich Dir eigentlich schreiben wollte *sorry*!

Tut mir leid, wegen Deiner kranken Mutter! Ich hoffe, sie erholt sich und genest sehr bald !?
Bin ja aus Österreich und weiß daher leider nicht, wie es mit den verschiedenen Pflegestufen in Deutschland aussieht, und ob Du da Pflegegeld bekommen würdest? Weil, irgendwie kümmerst Du Dich ja ohnehin schon um Deine Mutter und Deinen Bruder...

Hm, im Job gehts Dir auch mittlerweile schlechter:-(

Lieben Gruß Dir und von Herzem alles erdenklich Liebe und Gute,
manu

P.s:
>Am Freitag bin ich bei meiner Neurologin, weiß noch nicht, was ich ihr erzählen soll.

Am Besten, Du erzählst ihr (so nach meinen Erfahrungen) das für Dich Belastendste, Schlimmste, was Dir einfällt! Dafür ist sie ja da - also, nur nichts schönzeichnen, gell ?!
Zimmerman
Beiträge: 15
Registriert: 5. Feb 2008, 08:45

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von Zimmerman »

Hallo ihr Lieben,
herzlichen Dank für eure einfühlenden Worte. Hier überstürzen sich etwas die Ereignisse. Habe mich spontan bei den Maltesern für eine Stelle als Servicefahrer (Mahlzeitendienst) beworben, letzten Freitag ein Vorstellungsgespräch gehabt und erfahren, dass man mich nehmen würde. Ist halt auf 400€ Basis, also zum Leben eigentlich zu wenig, wäre aber endlich ein Job, den ich mir momentan noch zutrauen würde und der mich vielleicht auch in eine neue "Rille" bringen würde. Muss mich aber bis Morgen entscheiden. Mir graut so vor dem ganzen Prozedere mit Kündigung bei meinem jetzigen AG und dem ganzen Behördenkram. Andererseits hätte ich dann endlich wieder Zeit für die Dinge im Leben, die mir wichtig sind, wie meine Tochter, meine mehr oder minder unterstützungsbedürftigen Familienmitglieder (Mutter und Bruder) und nicht zuletzt auch für mich. Vielleicht würde auch meine Beziehung davon profitieren... Finanziell käme ich schon eine Zeit lang über die Runden, aber mir graut auch vor dem "Erklärungsnotstand" gegenüber Freunden und Bekannten etc. Die meisten definieren sich ja doch über das, was gemeinhin als straighte Karriereplanung läuft und ich bin da dann doch ziemlich außen vor. Sollte mir eigentlich überhaupt nichts ausmachen, ist aber halt doch nicht ganz so. Ich fühle mich so vielen Steuerungs- und Manipulationsmechanismen von außen unterworfen. Ich fürchte, das wird eine kurze Nacht...
Liebe Grüße
Zimmerman
912318798
Beiträge: 1590
Registriert: 28. Jul 2007, 13:39

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von 912318798 »

Zimmerman!

Es haut mich aus den Socken!
Du hast wahrlich Mumm und ich halte Dich fürnen absoluten Kerl!!!

Die, sich mit Quoten Definierenden, die Dich jetzt sitzen lassen,
glaub' mir,
an denen verlierst Du rein gar nichts!

Du hast KEINEM etwas zu erklären!
Sag', was Sache ist, und Du wirst sehen,
wer bleibt und wer geht!


Ich bin voll weg von Dir!


Jojo, mit Bewunderung!
Donnerschlag
Beiträge: 174
Registriert: 24. Jun 2006, 09:55

Re: ziemlich am Ende

Beitrag von Donnerschlag »

hallo, zimmermann

hm...irgendwie wird dein nick dir nicht gerecht, aber das nur so am rande .

ich muss sagen, dass ich tief von deinem weg zu dir beeindruckt bin.

lieben gruss
Tama
Antworten