Gedanken

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Ratte967
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Gedanken

Beitrag von Ratte967 »

Mir geht's so furchtbar. Allmählich verlässt mich die Kraft. Die letzte Nacht war das Schlimmste, was ich seit langem erlebt habe. Alpträume, Angst und dann noch 2 Panikattacken. In der Nacht hat mich das noch nie erwischt. Ich hatte kaum noch Kraft, mich gegen die zweite zu wehren, sie in den Griff zu bekommen.
Die Reha beginnt in 5 Tagen. Ich hab solche Angst. Was mach ich nur ohne meine Lieben.
15 Monate krank! Wann hört das endlich auf??
Ich fühle mich wie eine Gefangene in meinem eigenen Körper.
Ich habe den Eindruck, ich verliere den Kampf.

Sorry, das musste mal raus sonst wäre ich dran erstickt. Einen schönen Sonntag
DepriXX
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Re: Gedanken

Beitrag von DepriXX »

Hallo Heike
mit deinen Lieben geht es dir ja auch nicht besser, deshalb wäre diese Reha doch eine Chance ...
Es gibt doch Telefon und Internet, da sollte so eine vorübergehende Trennung doch auszuhalten sein!
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



912318798
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Re: Gedanken

Beitrag von 912318798 »

Guten Morgen, Héike!

Was Du schilderst, kenne ich nur zu gut.
Ich habe auch leider keinen Rat, wie ich Dir über die schwere Zeit helfen könnte, aber, wie Du bestimmt schon verfolgt hast, bin ich der fxierten Ansicht, dass man mit "Drinnen-Hocken" alles nur verschlechtert.

Hat Dir eigentlich die vorangegangene Therapie etwas weitergeholfen?
Irgendwie fehlt mir die Logik der Abfolge Reha auf Thera.
Muß man sich da von den Anstrengungen der Staionärtherapie erholen ?!?

Ich schlage Dir für heute vor, mit Deinen Lieben einen schönen Ausflug in einen Wald zu machen, dort ein wenig zu wandern und den ganzen Tag viel zu trinken.
Das sind zwar einfache Maßnahmen, die helfen aber manchmal mehr, als alles Analysieren und Philosophieren.

Als ich die von Dir geschilderten Symptome hatte, wurde mir ein Medikament namens "Mirtabene" verabreicht.
Hat zwar einige Tage Anlauf gebraucht, dann konnte ich allerdings gut schlafen.
Die grotesken Träume sind allerdings nur weniger geworden, nicht verschwunden.
Damit werden wir wohl leben müssen...
Aber es hat mich über den Berg gebracht; gebe ich zu, obwohl ich eigentlölich der Zweifel in Person bin!

Ich weiß mehr nicht, besonders weil es mir zurzeit auch nicht gut geht.
Aber vielleicht konnte ich Dir mit meiner Antwort schon ein bischen die Zeit vertreiben.

Liebe Grüße und bleib stark

Jojo
DYS-
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Re: Gedanken

Beitrag von DYS- »

Oh, Heike,
das hört sich wirklich nicht gut an. Wo vor hast du denn solche Angst? Kannst du das benennen?
Wie würde es denn aussehen, wenn du den Kampf verlierst?
15Monate sind eine lange Zeit. Da schwinden schon mal die Kräfte.
Halt durch, in der Reha sind hoffentlich kompetente Menschen, die dir, und somit auch deinen Lieben, weiterhelfen sollten.

Liebe Grüße
Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
triste
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Re: Gedanken

Beitrag von triste »

Hallo Heike,

manchmal dauert diese Krankheit lange...ich will Dich jetzt nicht `runterziehen und erzählen, wie lange es bei mir gedauert hat, aber es war bedeutend länger als 15 Monate. Und heute? Geht es mir besser als zuvor! Ich weiß, es ist so schwer daran zu glauben, dass es jemals besser wird, aber in den allermeisten Fällen tut es das.
Ein kleiner Ratschlag noch: versuche, loszulassen und das alles geschehen zu lassen. Die Angst vor der Reha ist normal, aber es wird Dir dort nichts geschehen sondern es soll für Körper und Seele wohltuend und entlastend werden, Du sollst ja auch zur Ruhe kommen dort, fernab von Belastungen! Nutze die Chance, dort etwas über Dich zu erfahren.
Die Panikattacken sind vielleicht einfach als Platzhalter für Deine Ängste zu verstehen...und von daher wird es helfen, wenn Du versuchst, den Aufenthalt einfach geschehen zu lassen.

Ich wünsche Dir weniger Angst und eine gute Zeit in der Reha,
Virginia
Ratte967
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Re: Gedanken

Beitrag von Ratte967 »

Erstmal vielen Dank euch allen für euere Teilnahme. Diese aufmunternden Worte tuen immer gut.
Die Sache ist irgendwie total verrückt. Eigentlich hatte ich mich so auf die Reha gefreut.
Die Reha dient unter anderem auch der Erwerbsfähigkeitsprüfung, da ich Rente beantragen soll.
Ich mag nicht allein raus gehen. Mein Mann ist arbeiten und meine Kinder (14,16) brauchen am We ihren Freiraum. Die würden sicher mitkommen ich will sie aber nicht darum bitten, da sie zur Zeit in der Schule beide ne Menge um die Ohren haben.
Ich gehe jetzt einfach ne Stunde ins Bett. Vieleicht geht's mir danach ja besser.

Liebe Grüße von Heike
Quentin
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Re: Gedanken

Beitrag von Quentin »

Hallo Heike,

ich finde den Vorschlag von Virginia eigentlich ziemlich gut. Versuche ein bißchen loszulassen. Das macht das Leben wesentlich einfacher und erträglicher. Lasse es einfach auf Dich zukommen und grübele nicht soviel. Bringt gar nichts. Meistens ist es gar nicht so schlimm, wie man denkt. Man muß nur die Erfahrung machen.

Gruß

Quentin
912318798
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Re: Gedanken

Beitrag von 912318798 »

Nicht ins Bett!
Bitte, geh in die Sonne!
Es ist so schön draussen!
DYS-
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Re: Gedanken

Beitrag von DYS- »

Jojo....wo in Deutschland gibt es denn Sonne?

LG DYS
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Quentin
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Re: Gedanken

Beitrag von Quentin »

In Süddeutschland . Sonne und 14 Grad . Gehe deswegen auch jetzt raus.

Gruß

Quentin
912318798
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Re: Gedanken

Beitrag von 912318798 »

Grüß Euch nochmals!
an Heike:
Was arbeitet Dein Mann denn eigentlich, dass er auch am Sonntag muß?

?

Bist etwa wirklich ins Bett?!!!
Du wirst nachts wieder nicht schlafen können, wenn Du Deinen Körper jetzt allzu entspannst!


an DYS und Quentin:
Sonne gibt's überall.
Sollten Wolken davor sein, muß man sie sich nur wegdenken...
(gelber Fleck mit Lächeln)
Aber ja, man sagt, im Süden wär'S schön zurzeit!

Lieben Gruß und weckt Heike!

Jojo
Ratte967
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Re: Gedanken

Beitrag von Ratte967 »

Hallo alle zusammen. Ich bin fast erschlagen von der Anteilnahme.
Habe geschlafen aber eingewickelt auf dem Balkon. Jetzt sehe ich wieder etwas klarer. Auch hier scheint die Sonne ganz herrlich aber an solchen Tagen kann ich sie kaum ertragen. Ich bin zur Zeit in der Lage an die 12 Stunden zu schlafen, würden diese Träume mich lassen.

Liebe Dys,wovor habe ich Angst, ich weiß auch nicht so recht. Ich habe z.B. Angst davor, zu versagen. Die Reha könnte nicht hilfreich sein und dann hat sich nichts geändert. Alle setzen da so viel Erwartungen rein, außer meiner Psychiaterin. Ich habe Angst davor, gesund entlassen zu werden, weil ich dann mit einem Schlag wieder auf dem Arbeitsmarkt stehe, wo ich doch so extreme Angst habe, wieder gemobbt zu werden usw. Was ist, wenn ich den Kampf verliere? Dann könnte ich das vieleicht nicht überleben. Daher bin ich schon recht froh zur Reha zu gehen, da ich mich dort unter Beobachtung befinde. Die Reha wurde ja von der KK angesetzt, meine Psychiaterin hielt mich eigentlich noch nicht fähig.

Mit der Grübelei ist das so eine Sache. Ich würde das gern lassen, dann ginge es mir viel besser. Aber das funktioniert einfach nicht. Mein Gehirn ist ständig am arbeiten.

Mein Mann arbeitet bei der Autobahnpolizei. 36 Stunden an diesem We!!

Liebe Grüße Heike
LilyC.
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Registriert: 5. Mär 2008, 19:29

Re: Gedanken

Beitrag von LilyC. »

Liebe Heike,

Anteilnahme von anderen ist doch einfach was schönes, oder? Mir hilft das sehr.
Ich hab hier auch noch ein paar Tips (hab aber natürlich keine Ahung, ob sie vielleicht nur bei mir helfen...):
Bei zu vielen Albträumen hilft mir, weniger oder am besten gar nicht fernzusehen. Das hat mir mal eine Tharpeutin geraten - und mir hilft das tatsächlich. Die Träume sind dann irgendwie weniger schlimm.
Einige meinen ja, man solle an schöne Dinge denken, um seine schlechte Stimmung zu vertreiben - Fehlanzeige! Das geht bei mir total nach hinten los! Dann werde ich noch schrecklich traurig, dass ich das alles jetzt nicht habe (oder nicht genießen kann).
Bei mir hilft: An irgendwan ganz banales denken. Ich versuche mich z.B. an die genauen Zusammenhänge in irgendeinem Kinofilm oder Buch zu erinnern. Oder ich lese Comics. keine Ahnung warum - Mir hilft das
Auch wenn du vielleicht keine Vorliebe für Asterix und Lucky Luke hast, vielleicht gibt`s bei dir auch so ein Ding, dass dich völlig unerwartet ein bißchen aus dem Tief heraus holen kann.
Ach ja: in der Klinik habe ich z.B. wie eine blöde gestickt und gestrickt. Bis mitten in die Nacht oder ab 5 Uhr morgens (Albtraumzeit...) Sticken war besonders gut. Dabei musste ich mich so konzertrieren, dass ich einfach nicht ins Grübeln kommen konnte!
Ausserdem wollte ich dann nach einer Weile plötzlich wieder in Geschäfte (ich musste unbedingt Wolle und Stickgarn haben

Ich würde mich freuen, wenn du auch so etwas für dich finden könntest!

Liebe Grüße

Lily
Ratte967
Beiträge: 80
Registriert: 14. Feb 2008, 11:59

Re: Gedanken

Beitrag von Ratte967 »

Liebe Lily, vielen Dank für deine Tips. Ja, dieses Forum hilft mir wirklich oft über meine schlimmsten Phasen.

Ich schaue schon seit einem halben Jahr nicht mehr fern. Kann dem nichts abgewinnen und bin total unruhig vor der Kiste. Ich lese viel, was ich auch zum einschlafen brauche. Dabei sind es momentan fast nur noch diese furchtbaren Schmöker aber mehr kann ich derzeit nicht erfassen. Eigentlich habe ich keine Ahnung, was ich da gelesen habe.

Was meine Ablenkungsstrategien angeht, ich beschäftige mich zur Zeit mit Mandalas. Zu allem anderen kann ich mich selten aufraffen (malen, Modellbau, stricken, 3D Bilder, alles aus der Klinik mitgebracht)und wenn doch, lege ich's nach kurzer Zeit wieder weg, weil ich einfach keine Geduld habe. Die Mandalas in der Nacht zu malen, ist mir noch nicht in den Sinn gekommen. Muß ich dann mal versuchen, denn zur Zeit sind meine Taschen gepackt, da sie schon am Dienstag abgeholt werden.
Die Alpträume werden wahrscheinlich durch meine Therapie ausgelöst, weil ich mich dort gerade mit meiner Mutter beschäftigen muss. Das ist einfach irgendwie eine Endlosspirale.

Liebe Grüße Heike
LilyC.
Beiträge: 56
Registriert: 5. Mär 2008, 19:29

Re: Gedanken

Beitrag von LilyC. »

Liebe Lily,

die Mandalas! Die hatte ich schon fast vergessen. In der Klinik habe ich damit auch viel Zeit verbracht. Ich wünsche dir, dass die Zeit in der Reha dich voran bringt, oder zumindest hilft, etwas los zu lassen!
Ich frage mich übrigens schon seit dem ich hier im Forum
mitlese, was eigentlich der Unterschied ist zwischen Klinik und Reha. Ich war zweimal in einer Klinik. Was ist daran anders?
Könntest du mir das vielleicht erklären?

Liebe Grüße

Lily
LilyC.
Beiträge: 56
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Re: Gedanken

Beitrag von LilyC. »

Oh,wie es scheint führe ich jetzt schon im Forum Selbstgespräche...
Ich meinte natürlich:

Hallo Heike!
....
LG Lily
Ratte967
Beiträge: 80
Registriert: 14. Feb 2008, 11:59

Re: Gedanken

Beitrag von Ratte967 »

Schon okay, fand ich gerade ziemlich witzig.

Also, meine Kenntnis reicht soweit, dass eine Klinik für Akutsituationen und zur Stabilisierung da ist. Eine Reha soll dir nach der Stabilisierung Erholung bieten, dich wieder für den Alltag machen bzw dir den letzten Schliff geben. Man beschreibt die Reha ja auch als Kur und das ist etwas anstrebenswertes. Du hast dein eigenes Zimmer und lebst fast wie im Hotel. Natürlich gibt es dort auch jede Menge Thera's aber auch Veranstaltungen und gemeinsame Freizeitgestaltung. Das ist meine Erklärung dazu. Ich hatte vor etwa 5 Jahren schon einmal eine Reha aber orthopädisch. Ich hatte zwar kaum Therapien, war danach aber ziemlich gut erholt.
Liebe Grüße von Heike
LilyC.
Beiträge: 56
Registriert: 5. Mär 2008, 19:29

Re: Gedanken

Beitrag von LilyC. »

Na, das hört sich doch ganz gut an! Besonders, da du schonmal gute Erfahrungen damit gemacht hast Ich wüsch dir eine gut Zeit dort!
Sammel ganz viel Kraft!

Liebe Grüße!

Lily
Ratte967
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Registriert: 14. Feb 2008, 11:59

Re: Gedanken

Beitrag von Ratte967 »

Danke schön.
Verabschiede mich für heute erstmal, da mein Männlein gleich nach Hause kommt.
Wünsche allen noch einen schönen Sonntagabend und einen guten Start in die neue Woche

Liebe Grüße an alle von Heike
Ratte967
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Re: Gedanken

Beitrag von Ratte967 »

Guten Morgen zusammen,
das war eine gute Nacht. Ich habe einiges von dem beherzigt, was ihr mir so vorgeschlagen habt. Es hat ganz gut funktioniert. Mir geht's heute viel besser.

Ich wünsche allen einen schönen Tag
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