Depressionsauslöser Schmerzen und Trauer

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BM54
Beiträge: 41
Registriert: 4. Okt 2007, 08:30

Depressionsauslöser Schmerzen und Trauer

Beitrag von BM54 »

Hallo,liebe Betroffene

Vielen Dank all den Usern,die ihr Beileid zum Ableben meines Bruders mir kund taten.
Nun haben wir Ihn zu Grabe getragen und meine Depressionen haben wieder einmal zusätzlich neue Nahrung gefunden.
Ich kämpfe dagegen an,aber es ist zwecklos.Die Macht der Depression beherrscht meine Seele,mein Denken,mein Tun,Tag und Nacht.
Und dazu noch die cronischen Schmerzen,verstärkt durch tiefe Trauer,zu spüren im ganzen Körper.
Ob Finger,Handgelenke,Arme,Rücken,Beine ect.alle Knochenteile des Körpers haben sich vereinigt und sich ausgemacht,mich zu strafen.Bloß warum?Für was?Ich weiß es nicht.

Ich weiß nur,das dieser Zustand nur mit äußerst starken Antidepressiva,Opiaten und Drogen ,wenigstens für ein paar Stunden,zu beherrschen ist.

Schmerzen und Trauer sind Verbündete der Depression und können mich fast bis zum Wahnsinn treiben.
Es ist unmöglich ,diesen Zustand genau zu beschreiben,so nachhaltig und quantitativ zerstören diese langsam mehr und mehr mein Leben.

Ich hoffe,das durch Inplantieren einer Schmerzpumpe (am 11.02.08)dieser unsagbare Zustand Einhalt geboten wird und die gräßlichen Nebenwirkungen nicht mehr auftreten. Auch hoffe ich dadurch,die Schmerzen in den Griff zu bekommen und die Depression auf ein erträgliches Maß abklingt.

Ich wünsche Euch allen viel Erfolg bei euren Unternehmungen gegen die Depression und anderen psychischen Krankheiten.

Liebe Grüße

Tobi
Poolshark
Beiträge: 43
Registriert: 25. Okt 2006, 23:29
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Re: Depressionsauslöser Schmerzen und Trauer

Beitrag von Poolshark »

Depression, Schmerzen und Trauer ist wirklich ein schweres Paket, dass Du da mit Dir rumträgst.
Da ist das eigene Unglück auf einmal ganz klein.
Ich hoffe für Dich, dass Du Familie und Freunde hast, die jetzt für Dich da sind.
Mona42
Beiträge: 14
Registriert: 7. Jan 2007, 18:39

Re: Depressionsauslöser Schmerzen und Trauer

Beitrag von Mona42 »

Hallo Tobi,

ich habe diesen Beitrag gelesen und fühlte mich mit Dir verbunden. Ich melde mich kaum hier, mein 1. Beitrag im Forum war etwas falsch formuliert von mir, die Antworten zeigten mir kaum Verständnis. Egal, es ist vorbei.
Mein Neffe ist plötzlich vor 6 Monaten verstorben, seine Mutter ( meine Schwester ) ist ihm nachgegangen. Vor 2 Wochen war die Beerdigung. Seitdem geht es mir noch schlechter, Schmerzen, Panik, Depressionen.....

Vielleicht wird es wieder besser....ich wünsche es Dir und mir ebenso.

Alles Liebe, viel Kraft......Mona
BM54
Beiträge: 41
Registriert: 4. Okt 2007, 08:30

Re: Depressionsauslöser Schmerzen und Trauer

Beitrag von BM54 »

Hallo Anne,Mona42,hallo User

@ Anne,auch ,wenn man meint das Unglück der Anderen ist doch größer als meins,damit müßte man doch besser zu recht kommen,unterliegt sicher eine falsche Bewertung,wenn man von Bewertung in solchen persönlichen Lagen überhaupt sprechen kann.
Jedes Unglück,ob groß oder klein,zieht doch bei allen normalen Menschen eine Reihe von Befindlichkeiten des Körpers und der Seele nach sich.
Ausdruck dafür sind doch sehr oft verstärkte Depressionen,Melancholie und vielmals auch körperliche Schmerzen,die man vorher nicht kannte.
Je größer man für sich selbst den Verlust eines Menschen annimmt,desto stärker ist auch das Gefühl der Ohnmacht,weil man den verstorbenen Menschen nicht helfen konnte.

@ Mona42,auch wenn du enttäuscht bist über die Reaktion von Usern auf deinen Bericht,so laß dich nicht entmutigen.
Auch ich habe schon erlebt,dass auf sachliche Themen manchmal völlig falsch reagiert wurde,die Antworten völlig nehmen den Thema lagen und mir nur Ärger gebracht hatten.
Aber da dürfst du dich nicht entmutigen lassen.Jeder schreibt eben so ,wie er darüber denkt.Oftmals sind die Antworten auch hilfreich und tröstend.Das habe ich hier im Forum in meinen Todesfall erlebt.

Du,Mona ,kannst sicher meine Gefühle,meine Trauer ,meine seelische Verletzung und Verstärkung der Schmerzen begreifen und diese als Ausdruck einer tiefen Depression verstehen.Es ist alles nicht mehr so im Leben wie es war und es wird auch nie wieder so werden.
Erst wenn man einen lieben Menschen aus der ersten Reihe verloren hat,weiß man wie groß der Schmerz über den Verlust sein kann.
Du mußtest gleich zwei liebe Menschen aus deinen nahesten Umfeld verlieren,wie soll man das erst mal begreifen und verinnerlichen,dass da zwei Menschen nicht mehr da sind ,für immer ihre Stimmen verloschen sind und ihre Anwesenheit nie mehr zu erleben ist.
Wie soll da ein Mensch ,der schon durch Depression und Schmerzen arg gestraft ist,noch so ein Schicksalsschlag vekraften?

Ich kann dir nur sagen,zeige deine Trauer offen,verberge nichts vor den Menschen,trauer so lange bis du das Gefühl hast und die Zuversicht,das Sie,wo sie jetzt sind,Ihnen es gut geht und du diese irgendwann (soweit du gläubig bist)wiedersehen wirst.

Dafür wünsche ich dir,Mona,alles Liebe und viel ,viel Kraft.
Auch allen anderen Betroffenen viel Mut und Kraft,dem Leben doch noch etwas positives abzutrotzen ,für den es loht,weiter zu leben.

Alles Gute

Tobi
Dendrit
Beiträge: 4979
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
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Re: Depressionsauslöser Schmerzen und Trauer

Beitrag von Dendrit »

Hallo Tobi,

Schmerzen und Trauer sind Verbündete der Depression und können mich fast bis zum Wahnsinn treiben.
Es ist unmöglich ,diesen Zustand genau zu beschreiben,so nachhaltig und quantitativ zerstören diese langsam mehr und mehr mein Leben.

Das könnte ich mit "unterschreiben". Jährliche Todesfälle im engen Umfeld führten bei einem für mich bis dahin wichtigen Menschen (bzw. da wusste ich erst, wie wichtig sie mir war), dass ich nun die letzten nicht mehr wahrnehme. Ich weiß, dass sie gestorben sind, aber ich habe keinen Bezug zu ihnen. Statt dessen projiziert die Trauer zu dem einen Verlust. Alles mögliche kommt hoch und - wie Du schreibst - treibt mich in den Wahnsinn.

Deshalb kann ich nicht groß was sagen, nur, dass ich Dich vermutlich gut verstehen kannst. Und, wie Du an den Reaktionen siehst, nicht allein bist.

LG, Manuela
leich
Beiträge: 169
Registriert: 17. Jan 2008, 20:09

Re: Depressionsauslöser Schmerzen und Trauer

Beitrag von leich »

Hallo Tobi,

ich leide seit Jahren akut unter Schmerzen, Trauer und Depression.

Die Schmerzen haben mir andere aber auch ich selber zugefügt.
Die Trauer zu meinem verstorbenen Bruder hängt mir über viele Jahre an.
Weil es so viel zu betrauern gibt, komme ich von diesem Prozess nicht frei.
Bekanntlich ist auch das Schöne mit Schmerzen verbunden, auch eine Geburt, auch sie ist schmerzvoll.
So mischen sich Erleben die dich beieinander liegen aber nicht alle mit Loslassen sondern auch mit Annehmen zu tun haben.

Lange Jahre habe ich um das Leben meines Mannes gekämpft, mir ist auch eigene Todesnähe bekannt.
Der Tod gehört zu meinem Leben.
Angst lähmt mich und mein Verstand weiß dass es verrückt ist, nicht Leben zu können.
Ich bekomme es aber nicht hin.

Ich kenne ein Zerreißen meines gesamten Körpers und ein krampfhaftes Festhalten was zu wahnsinnigen Schmerzen führt.
Ich kämpfe mich durch die Lähmung, fühle mich wie in einer Zwangsjacke, mein Körper wehrt sich gegen die Realität, gegen die Wirklichkeit.

Ich habe für mich Möglichkeiten gefunden auszusteigen, falle aber immer wieder drauf rein.

Da ich keine andere Möglichkeit habe als eine Lösung zu finden, bin ich dabei eine zu suchen.

Dir wünsche ich das Beste

L.G.
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Depressionsauslöser Schmerzen und Trauer

Beitrag von Nico Niedermeier »

"Das Blau des Himmels strahlt nicht mehr,Sonnenlicht verblaßt,Sommerlaub trägt schwere Trauer und modernd siecht das Gras
Von müden,tränenfeuchten Augen
die keinen Ausweg sehn,tun sich stumm die Graber auf und laden ein zur ewigen Ruh"

Hallo Tobi,
ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie diesen Nachsatz zu Ihren Postings (also Ihre Signatur) ändern könnten, das klingt zwar sehr romantisch aber so unendlich düsterlich...und das wird andere User triggern und das geht am Sinn des Forums deutlich vorbei
also bitte ändern Sie es
Viele Grüße
Dr. Niedermeier
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