Lernblockaden und Depris

tt
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Lernblockaden und Depris

Beitrag von tt »

Hallo,

ich kämpfe -wie schon so oft in meinem Leben- mit Lernblockaden.
Ich frage mich und Euch:

Machen mich die Blockaden depressiv oder blockiert mich die Depression???

Turbotante
flora80
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von flora80 »

Hallo Turbotante,

Lernblockaden und Arbeitsstörungen sind seit Beginn meiner ersten Therapie 2002 eines meiner zentralen Themen, die mich nahezu zur kompletten Verzweiflung getrieben haben. Irgendwann war ich dann quasi der Überzeugung dass ich das wohl niemals werde ändern können und dass mein Leben aber aufhört, wenn ich es nicht schaffe, sodass daraus sogar ein großes Maß an Suizidalität hervorgegangen ist. Mit der Therapeutin, mit der ich jetzt seit einem knappen Jahr arbeite, habe ich nun ganz langsam einen Weg für mich gefunden, damit umzugehen. Ich konnte die wirklich guten Ratschläge meines ersten Therapeuten (VT) leider gar nicht in die Tat umsetzen, auch wenn ich mich noch so sehr bemüht habe. Dazu wurde dann immer nur gesagt, dass es nun allein in meiner Hand läge, es zu ändern. Das stimmte ja auch, aber ich konnte es eben einfach nicht und schaffte es auch nicht, herauszufinden, was mich so sehr daran hindert und wie ich das in den Griff bekommen kann. Das hat mich mein ganzes Studium hindurch begleitet und verhindert seit einem Jahr mein Examen. Mein Weg da heraus ist nun ein ganz anderer. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass es jetzt mit dem Examen etwas wird!

Es ist schon spät und ich muss morgen früh raus (Zahnarzt um 8h. brrrrr!). Deshalb jetzt nur die kurze Anmerkung, dass ich das Problem extrem gut kenne und du damit nicht alleine bist. Morgen dann mehr, falls es dich interessiert. Magst du etwas mehr von dir erzählen? Wofür du lernen musst z.B.?

Lieber Gruß von Flora
tt
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von tt »

Hallo flora,

wow, danke, dass Du geschrieben hast!!!

Ich hatte gar nicht mit einer Antwort gerechnet und schon gar nicht mit so einer schnellen! :-O

Du scheinst die sch*** Lernblockaden wirklich gut zu kennen von dir selbst! Das ist toll!!! (ääähm, natürlich nicht für dich !!! :-D)

Also, es ist eigentlich egal, was ich an Ausbildungen und ein Studium versucht habe, ich habe immer diese Blockaden, ob mich nun der Stoff interessiert oder nicht, ist dabei quasi unerheblich, sobald ich es tun muss (!) und einen Termin einhalten muss (!), sträubt sich alles in mir davor zu lernen!!! Gelegentlich hab ich es dann auf den allerletzten (!) Drücker hinbekommen unter Extremdruck eine Aufgabe fertigzustellen, Klausurstoff zu pauken....meist endet es aber darin, dass ich mir mehrfach AUs besorgen musste (beim Nachschreibetermin dann aber das gleiche von vorne!), oder dass ich mich nicht mal gemeldet habe beim Ausbilungsinstitut, dass ich es mir mit Mitschülern, Kommilitonen verscherzt habe, weil ich so "unzuverlässig" war, dass ich mir Zensuren versaute, dass ich durchfiel usw.


Es wird mir grad zu anstrengend weiter darüber zu schreiben. Morgen dann mehr!

Turbotante
Denker
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von Denker »

Diese Lernblockaden, Aufschieberitis oder auch Procrastination genannt kenne ich seit mindestens 35 Jahren. Das sind so etwa 2-3 Jahre früher, als ich mich an erste depressive Symptome erinnern kann. Ist aber natürlich beides schon so lange her, dass ich mich da durchaus auch irren kann.

Leider beziehen sich meine Blockaden nicht nur auf berufliche, sondern auch auf private Dinge, sogar auf meine Hobbies.

Die Depression bringt ja nun mal gewisse kiognitive Defizite mit sich, wie Konzentrations- oder Gedächtnisschwierigkeiten. Wir wollen ja eigentlich dagegen ankämpfen, aber es macht uns dann vermutlich nur noch depressiver, wenn wir erkennen, dass wir nicht wollen können.

Bin sehr gespannt, welche Lösung Flora für sich gefunden hat.

Hier gibt es übrigens eine interessante Seite zu dem Thema. Und zur Seite gehört auch ein Forum, wo ihr eine Menge weiterer Leidensgenossen treffen könnt:

http://www.bychan.de/procrastination/

Gruß
Denker
tallgirl
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von tallgirl »

Hallo,

auch ich kennen die Lernblockaden nur zu gut…leider. Ich habe im November einen neuen Arbeitsplatz angenommen und ich schaffe es einfach nicht, mich zu konzentrieren, schaffe es nicht, die neuen Informationen zu speichern und dann auch abzurufen wenn ich sie benötige. Daraus resultiert natürlich, dass meine Kollegen und auch mein Chef mit meinen Leistungen nicht zufrieden sind und dass ich Angst habe, meinen Job zu verlieren, da ich immer wieder richtig fiese Fehler mache. Das Problem ist natürlich, dass ich niemandem sagen kann, warum das so ist. Aus diesem Grund versuche ich mich schon darauf einzustellen, dass ich meinen Arbeitsplatz verlieren werden…und die Spirale dreht sich weiter…
Liebe Grüße



Angie



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Kosmos
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von Kosmos »

@ Angelika:

GENAU so geht es mir auch!! Bin ebenfalls in der gleichen Situation und ziemlich verzweifelt. Der Unterschied bei mir ist: mir ist schon zu 99% klar, dass ich meinen Job verlieren werde, weil die schon eine Stellenanzeige geschaltet haben!
Ich fühle mich als Versager!
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tallgirl
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von tallgirl »

Hallo Makro,

dass tut mir wirklich leid zu hören. Wie Du schon geschrieben hast, weiß ich auch nur zu gut, wie man sich da fühlt. Auch ich fühle mich permanent als Versager und ich weiß einfach nicht, wie ich diese Spirale wieder durchbrechen kann. Zudem kommt noch, dass ich in der letzten Zeit ein paar Mal meine Tabletten umstellen musste, was das Problem noch schlimmer macht. Auch ich bin völlig verzweifelt und traue mich nicht, jemandem davon zu berichten, schon gar nicht meinen Eltern, die sich so gefreut haben, dass ich endlich wieder einen Job in meiner Nähe gefunden habe. Ich fühle mich nicht nur als Versager, ich scheine auch einer zu sein….Das schlimme ist, dass man auch mit einem neuem Job diese Situation nicht ändern kann, es fängt dann einfach nur wieder von vorne an.
Liebe Grüße



Angie



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Kosmos
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von Kosmos »

Nun ... Offenheit gegenüber deinen engsten Freunden und Verwandten ... das ist schwierig! Ich weiß!! Aber da solltest du versuchen ein Gespräch mit deinen Eltern zu suchen.
Bist du eigentlich in Therapie?

Meine Verwandten wissen von meiner Depression. Auch bin ich in Therapie! Zwar ändert das ansich erst mal nichts, aber ich denke, wenn man das Dilemma auch noch alles für sich behalten muss, dann ist es um so schlimmer!!
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cybolon
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von cybolon »

Hallo turbotante,

auch ich kenne diese Blockaden. Sie werden aber langsam, sehr langsam, weniger.
Allerdings kann ich gut nachvollziehen, dass der ständige Druck durch Unmengen an Imperativen wie "muss, soll..." unerträglich werden kann.

Was bin ich froh, dass ich nicht zum Bund musste. Denn auf Befehle reagiere ich auch mit Blockaden.
Es bleibt aber zu hinterfragen, ob es immer zu diesen Imperativen kommen muss:

Warum denn eigentlich auf den letzten Drücker?

Warum - Termin einhalten "muss"?
Geht doch auch: Termin einhalten "möchte".
Ginge es Dir damit nicht etwas leichter von der Hand?

Klausurstoff ist nicht immer so geschmeidig. Aber ich erreiche ein Ziel!

Hallo? Was bombadierst Du Dein Gehirn mit Zwang? Freiwillig würde es viel mehr akzeptieren, denke ich.
Der Zwang wird immer zwänger, bis er zwingt!!!

@Flora:
Auch schon ganz gespannt bin!

@Denker:
Danke für den Link!!!

*TT heisse Kraftbrühe schick*

Liebe Grüße
vom
cybolon
tallgirl
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von tallgirl »

@ Makro,

ich bin seit zwei Jahren in medikamentöser Behandlung aber leider noch nicht in einer Therapie. Mein Arzt konnte sich bis vor ein paar Wochen auch kein wirkliches Bild über meinen Zustand bilden, da es mir sehr schwer fällt über meine Probleme und Gedanken zu reden.
Erst als ich ihm mein Tagebuch zur Verfügung gestellt habe, hat er mir zu einer Therapie geraten, nicht, wie er sagte, um meine Vergangenheit zu bewältigen, obwohl ich immer noch der Meinung bin, dass alles schon in der Grundschule angefangen hat, sondern, um mit der Krankheit fertig zu werden und diese auch als Krankheit zu akzeptieren.
Leider dauert es immer sehr lange, bis man einen Termin hat. Ich muss jetzt zwischen 9 und 12 Monate darauf warten. (in der Hoffung, dass meine Medikamente mir helfen nicht denken und fühlen zu müssen)
Meine Eltern und Freunde wissen eigentlich alle was mit mir los ist aber dass Wissen allein hilft leider nicht viel. Die meisten verstehen es nicht…wie sollen sie auch, wenn ich selber die Dinge nicht verstehe oder akzeptiere? Wer kann schon solch seltsame Gedankengänge verstehen? Wer kann schon verstehen, dass die geringste Tat (und sei sie noch so klein, wie zum Beispiel dass man sich zwei Tage bei mir nicht meldet) mich in die tiefste Grübelei stürzt, mich verzweifeln lässt weil ich Angst habe nicht mehr gebraucht oder gewollt zu sein?
Und dann kam noch ein Satz eines Freundes dazu den ich nicht mehr aus meinem Kopf bekomme. Ich habe ihm versucht zu erzählen, dass man aus der Grübelei nicht raus kommt und er meinte dann zu mir…“Ich glaube Du willst Dich nicht besser fühlen“. Das tat richtig weh und startet das Grübeln dann noch mal wieder von vorne.
Liebe Grüße



Angie



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Kosmos
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von Kosmos »

Wie mir deine Worte doch bekannt vor kommen, Angelika!!!
Richtig helfen kann einem niemand, ich weiß! Es fehlt einfach das Verständnis! Deshalb vertiefe ich meine Gespräche natürlich auch nicht bei der Verwandtschaft! Mein Mann fühlt sich dadurch richtig hilflos ..
Aber, allein, dass er DA ist, hilft mir schon ein winzig kleines bißchen! DAS sage ich ihm immer wieder! Denn ... wenn ER nicht wäre ... ich wüsste nicht, wo ich da schon wäre!

Dass du sooo lange auf einen Therapieplatz warten musst, ist natürlich herb! Hast du dich mal selbst ans Telefon gehängt und Therapeuten angerufen? Ich habe dadurch glücklicherweise, immerhin innerhalb 3 Monaten einen Therapeuten gefunden!
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von tallgirl »

Hallo Makro,

danke für Deine Antworten. Es hilft mir sehr zu wissen, dass ich mit meinen "Problemen" nicht allein auf der Welt bin und dass da draußen noch mehr Menschen sind, die das gleiche durchmachen müssen.

Es freut mich dass Du einen verständnisvollen Partner hast. Das ist immer sehr wichtig und es ist auch gut, dass Du ihm immer wieder sagst, dass er Dir hilft.

Ich habe leider keinen Partner (bin schon seit 7 Jahren single) und es sieht auch nicht so aus, als ob sich etwas ändern würde.
Aus diesem Grund fühle ich mich auch sehr oft nicht gewollt und nicht mehr gebraucht, da alle meine Freunde in der Zwischenzeit wieder einen Partner haben und viel mehr Zeit mit diesem verbringen. So verbinge ich mmeine Wochenenden vor dem Telefon auf der Couch in der Hoffung, dass sich jemand meldet, was aber nie passiert.
Liebe Grüße



Angie



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cybolon
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von cybolon »

Hallo ihrs,

Zitat Angie:
"Wer kann schon solch seltsame Gedankengänge verstehen? Wer kann schon verstehen, dass die geringste Tat (und sei sie noch so klein, wie zum Beispiel dass man sich zwei Tage bei mir nicht meldet) mich in die tiefste Grübelei stürzt, mich verzweifeln lässt weil ich Angst habe nicht mehr gebraucht oder gewollt zu sein?"

Solche Gedankengänge kann tatsächlich nicht jeder verstehen. Aber hier im Forum, wir können das, wir haben es auch durchgemacht (bzw. machen es noch).

Die "geringste Tat"...
Es ist eigentlich klar: Höchstleistungen im Denken (Grübeln) verbrauchen Deine ganze Kraft. Du bist erschöpft.

Erkenne bitte an, Angie, dass "Gesundwerden" eine große Tat ist. Jeden Tag auf's Neue!
Es ist Dein derzeitiger sozialer Beitrag in Deiner Familie.
Da ist nicht viel Platz, für die anderen Taten. Gestehe Dir die "Auszeiten" zu, Du brauchst sie!

Liebe Grüße
cybolon
Kosmos
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von Kosmos »

Da hast du Recht, wenn du sagst, dass es einem hilft, wenn man weiss, man steht nicht allein mit diesen Problemen da! Mir geht es da nicht anders (trotz Partner)!
Einsamkeit ist mir aber ebenfalls nicht fremd, bin auch sehr lange Single gewesen! ERST, als ich mich wirklich mit meinem Single-Leben errangieren konnte, als ich es akzeptieren konnte - da lief mir plötzlich mein jetziger Mann "über den Weg"!
Zwar ist Partnerschaft was hilfreiches und schönes. Allerdings hat es auch einen Haken: man hat (gefühlt) nicht nur die Verantwortung für sich selbst, sondern auch für den Partner!

Hoffen wir - egal ob MIT oder OHNE Partner - das wir bald wieder aus unserem "Loch" raus finden!!!!
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flora80
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von flora80 »

Hallo ihr,


ich hab euch nicht vergessen, nur einen extremen Vormittag hinter mir und muss gleich noch zwei Stunden unterrichten. Kann noch ein bisschen dauern mit der Antwort. Sorry...

Bis dann, Flora
tallgirl
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von tallgirl »

Hallo Flora,

das ist doch kein Problem.

Setz Dich bitte nicht unter Druck.
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
tt
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von tt »

Hallöchen!

@Denker:
Vielen Dank für den Link!
Werde da mal rumstöbern und hab auch grad schon mal geguckt. Procrastination heißt das also!? Schweres Wort! :-O

@Horst:
Ja, Du hast Recht, ich muss versuchen den Zwang abzuschwächen. Die Methode statt "ich muss" und "ich soll" besser "ich will" und "ich möchte" zu denken und zu sagen, habe ich leider erfolglos schon des öfteren versucht.
Der Druck ging nicht weg!
Watt für Kraftbrühe???

@Flora:
Kein Problem, lass dir ruhig Zeit mit deiner Antwort!

@all:
Schönen Abend!

Turbotante
flora80
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen,

so, jetzt. Also, wie ich oben ja bereits geschrieben habe, sind Arbeitsstörungen mein Thema...

Bei mir ist es so, dass ich mich immer dafür verachtet habe, etwas nicht zu schaffen und dass sämtliche kluge Ideen (die ihr hier ja auch teilweise schon hattet...), wie man denn etwas produktiver werden kann, einfach nicht fruchteten. Das hatte dann zur Folge, dass ich mich noch mehr abgewertet habe, weil für mich klar war, dass es ja dann nur an meiner "Charakterschwäche" oder wie auch immer man das nennen will liegen konnte. Ich habe mich schlecht gefühlt, weil es in mir eine Instanz gab (und manchmal auch noch gibt), die mir ständig eingeredet hat, dass ich es nicht gut genug machen werde, dass ich zu wenig schaffe, dass ich ja gar keine Ergebnisse vorzuweisen hätte, dass ich ein unmoralischer Mensch bin, weil ich schamlos meinen Eltern (die mein Studium zum größten Teil finanzieren) auf der Tasche liege, ohne mich genug anzustrengen, etc.

Und je mehr ich versucht habe, dagegen anzugehen, desto stärker wurden all diese schlechten Gefühle, die mich ja dann letztendlich komplett lähmten. Und was ich nicht alles versucht habe. Tagespläne und Wochenpläne, Terminabsprachen, Belohnungssystem, Konfrontation mit verknüpften Angssituationen und so ziemlich alles, was man sich auf diesem Gebiet so an "praktischen Tipps" vorstellen kann. Mein damaliger Therapeut war ein herzensguter Mensch und hat sich wirklich alle Mühe gegeben, mir da kompetent zur Seie zu stehen, aber letztendlich habe ich mich nur als immer größere Versagerin wahrgenommen.

Mit meiner jetzigen Therapeutin habe ich zunächst versucht, zu verstehen, weshalb ich so funktioniere. Das ist mir gelungen, hat aber auch nicht geholfen...

Eine Veränderung gibt es jetzt ganz eindeutig erst seit einigen Wochen. Ich kann mich aufraffen, kann wertschätzen, was ich geschafft habe, werde nicht mehr so sehr von Panikwellen überrollt, es nie zu schaffen und so keinen Lebenssinn mehr zu haben. Ich fühle mich gelassener, was dieses Thema angeht und meine Produktivität hat sich aum 300% verbessert.

Grundlage hierfür war die Entwicklung, die man in meinen Postings im Thread "Wer ist Verantwortlich für eine psychische Erkrankung" Teil I-III nachlesen kann.

Letztlich hat es mich unglaublich erleichtert, dass ich sozusagen von "offizieller Seite" die Erlaubnis dazu bekam, es nicht mehr versuchen zu müssen. Meine Therapeutin und ich haben ziemlich zum selben Zeitpunkt den gleichen Gedanken gehabt: Es bring nichts, da weiter dran rum zu analysieren, weil es ja offensichtlich nichts verändert. Also kann ich es auch lassen. Und siehe da, ab dem Augenblick, in dem ich der Thematik einfach die Aufmerksamkeit entzogen habe und sie auf eine ganz andere Ebene gelenkt habe, hörten die schlechten Gefühle auf, sich aufzublähen und alle guten zu verdrängen. Ein sehr kluger Satz eines Freundes hat mir dabei geholfen: "Lass es eintreten und versteh, dass es nicht eintreten wird!" Also ließ ich die Katastrophe eintreten, indem ich aufhörte, es zu versuchen und statt mich umzubringen, erleichterte es mich.

Und mit verschiedenen Übungen widme ich mich nun in der Therapie weniger der rationalen Ebene und mehr der unbewussten Ebene, was mich stärkt und innerlich schützt. Die Aufmerksamkeit, die vorher all die schlechten Gefühle und Ängste und Blockaden aufgeblasen und übermächtig gemacht hat(was sind Blockaden schon anderes als Energiefresser?), schenke ich der anderen Seite und setze so Energie frei.

Das gelingt mir natürlich mal mehr und mal weniger. Aber es gelingt im Gegensatz zum vorherigen inneren Stillstand.

Hm... ich weiß nicht, inwieweit das für andere nachvollziehbar ist... Aber das ist der Weg, den ich im Moment eingeschlagen habe und er tut mir sehr gut.

Lieber Gruß von Flora
Majuha10
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von Majuha10 »

Hi Flora

Ein sehr kluger Satz eines Freundes hat mir dabei geholfen:

"Lass es eintreten und versteh, dass es nicht eintreten wird!"

Den Satz einfach auf der Zunge zergehen lassen, denn genau das ist es!


Nun fährst Du folgendermaßen fort:

Und mit verschiedenen Übungen widme ich mich nun in der Therapie weniger der rationalen Ebene und mehr der unbewussten Ebene, was mich stärkt und innerlich schützt.

Das finde ich hochspannend.

Wäre es Dir möglich, das etwas näher zu beschreiben?


LG Maruschka
tt
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von tt »

Hallo flora,

klingt für mich einleuchtend, weil (psycho-)logisch deine Entwicklung bzgl. deiner Lernblockaden - von innerem Extremdruck und sich selbst fertig machen, über das Rumprobieren an der Litanei von VT-Werkzeugen auch mit Hilfe des ersten Therapeuten, bis schließlich zum erstmaligen und überdauernden Loslassenkönnen des Problems bei deiner jetzigen Psychologin. Das ist schön, dass Du es schon so weit geschafft hast!

Hm, liege ich richtig damit, dass deine Therapeutin bzw. dein gutes Vertrauensverhältnis zu ihr entscheidend waren/sind!?
Die "offizielle Seite" und die Übungen, von denen Du schriebst!?

Glaubst Du, es wäre möglich, dass man/Du/ich auch ohne Therapeuten an diesen Punkt des Akzeptierens und Loslassens kommen könnte?! Falls ja, hast Du eine Idee wie das evtl. im Alleingang gelingen könnte?!

Ich frage, da Du offensichtlich deiner Therapeutin recht gut vertraust.
Ich habe leider aus anderen psych. Gründen es schon drei Mal mit Therapeuten versucht und es funktionierte mit dem Vertrauen und der produktiven Arbeit an mir nie über längere Zeit.

Gruß

Turbotante
cybolon
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von cybolon »

Hallo Flora,

ich freue mich auch, dass es Dir gelingt, den Schwung der negativen Gedanken in eine andere Richtung zu lenken!

Bei mir selbst war mir aufgefallen, dass, wenn etwas schief get, ich nicht nur meine Handlung, sondern mich selbst dafür verurteile. Seit ca. 2 Wochen übe ich mich in einer neuen Disziplin: Wenn ich einen Fehler mache, sage ich mir ganz bewusst:
"Ja, Menschen machen fehler. Aus Fehlern lernen wir. Und ja, es war doof, was ich da getan/gesagt habe. Aber deswegen bin ich trotzdem ein wertvoller Mensch. Ich mache ja auch verdammt viele Dinge richtig!"

Also, anstelle von "ich Idot... Versager...",
führe ich mir ganz bewusst vor Augen, dass es meine Handlung ist, die ich verurteile, nicht aber meine Person.
Es hat in einer Handvoll Situationen schon funktioniert. Ich bekam nicht das depressive Gefühl (dieses Ekelgefühl in Brust und Hals).
Auch übernehme ich für mein "Kopfkino" mehr und mehr die Regie.

Frohlocken kann ich noch nicht. Aber es fühlt sich so an, als wäre das der richtige Weg.

@turbotante:
Es tut mir leid, dass die Umbenennungen der Imperative bei Dir nicht geholfen haben!
Zur Zeit erwische ich mich täglich bei der Vewendung von Befehlen an mein Gehirn.

Aus dem Thread "Achtsamkeit im Alltag" habe ich einiges für mich 'rausziehen können.
Unter Anderem auch eben die Beobachtung meiner Wertungen, isb. die meiner selbst.
Meine SelbstACHTUNG (im Sinne von Achtsamkeit) steigt, seit ich es schaffe, meine Fehler als Handlung aber nicht mehr mich selbst, als Person, zu verurteilen und meine Worte mit Bedacht zu wählen. Ganz extrem häufig, so konnte ich nun beobachten, verwendete ich die Worte "muss, soll...". Das wird ein Ende haben! Da es sich in 47 Jahren ziemlich gefestigt hat, ist es auch nicht leicht.
Aber, es zu erkennen und bewusst umzuformulieren, gibt mir ein Gefühl von Kraft. Positiver Kraft. (Deshalb auch die "Kraftbrühe" )

Meine von Anfang an ungebrochene Motivation und mein Wille zur Akzeptanz helfen mir bei all' den Übungen, immer sicherer auf meiner Bahn zu werden. Natürlich gibt es Rückschläge.
Ich wünschte, ich könnte aufhören, sie als solche zu werten. Da bin ich schon ganz neidisch auf manche hier im Forum, die diese Stufe schon erreicht haben.
Sie haben im Nullkommanix eine alternative Sichtweise zur Hand...

Ich drücke Dir fest die Daumen, dass dieses Forum auch Dir dabei helfen kann!!!

Ach ja, hätte ich fast vergessen!
Wo wir schon beim Umbenennen sind:

LERNBLOCKADEN kenne ich ab sofort nicht mehr.
Mir begegnen allenfalls LERNHÜRDEN.
Da kann ich nämlich drüberspringen.

Liebe Grüße
vom
cybolon
flora80
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Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von flora80 »

Guten Morgen ihr Lieben,


@ Turbotante

Hm, liege ich richtig damit, dass deine Therapeutin bzw. dein gutes Vertrauensverhältnis zu ihr entscheidend waren/sind!?

Glaubst Du, es wäre möglich, dass man/Du/ich auch ohne Therapeuten an diesen Punkt des Akzeptierens und Loslassens kommen könnte?! Falls ja, hast Du eine Idee wie das evtl. im Alleingang gelingen könnte?!


In meinem Fall spielt das Vertrauen zu meiner Therapeutin sicherlich eine ganz enscheidende Rolle, denn bei ihr habe ich mich quasi zum ersen Mal wirklich angenommen und verstanden gefühlt. Um welche Dinge es dabei genau ging, mag ich jetzt nicht schreiben. Jedenfalls gibt es zwei Problematiken, die ich als Kind überleben musste, von denen eine eine ziemliche "Modeerscheinung" unter Therapeuten ist, sodass sich mein erster Therapeut und auch die Therapeuten bei meinem Klinikaufenthalt da sehr drauf fokussiert haben, obwohl ich dauernd versucht habe, die Aufmerksamkeit auch mal mehr auf das andere Thema zu lenken. Aber weil das schwieriger nachzuvollziehen ist und ich offensichtlich aus einem "guten Elernhaus" stamme, in dem man sich bestimmt eingehend darum gekümmert hätte, war das eben nicht wichtig genug. Ich habe das lange Zeit so hingenommen, weil das andere Thema ja auch nicht ganz unwichtig war. Aber letztendlich hat mir das das Gefühl vermittelt, das sei etwas, wo ich mich halt einfach nicht so anstellen darf, auch wenn ich ich unmenschlich darunter gelitten habe, keine wirkliche Pubertät leben konnte als angepasstes und braves Kind schließlich ein durchschnittliches Abitur hinlegte (dass ich dafür schon nicht lernen konnte, hat keiner gemerkt, weil es dank überdurchschnittlicher Intelligenz auch so für ne 2 vorm Komma gereicht hat)....

Dieses sändige Ignorieren der Problematik hat mich im Nachhinein betrachtet sehr verletzt. Und weil ich an der Stelle einfach selbst in einem Therapeutischen Kontext (ganz abgesehen von meiner Herkunftsfamilie), nicht wahrgenommen wurde, blockierten alle schlimmen Erlebnisse und schlechten Gefühle, die damit zusammenhängen weiterhin ganz wichtige Kanäle und raubten mir alle Energie. Für mich war außerordentlich wichtig, dass meine jetzige Therapeutin sich da sehr auf mich eingestellt hat und verstanden hat, dass diese Problematik mindestens ebeso wichtig anzuerkennen ist, wie die andere, um zu erreichen, dass es mir auch dauerhaft besser gehen kann.

Ich glaube, dass man nicht zwangsläufig einen Therapeuen braucht, um alte Dinge loslassen zu können, aber man braucht nach meiner Erfahrung jemanden, der einen sehr, sehr ernst nimmt und innerlich flexibel genug ist, nicht nur seine eigenen Erlebnisse oder Vorstellungen als Leitbilder zu benutzen, sondern sich wirklich darauf einzulassen, was im anderen vorgeht. Und da sind meistens einfach vor allem TP Therapeuten sehr gut drin.

Sicherlich ist es auch möglich, das ganz allein zu schaffen. Aber ich denke, dass es extrem schwierig ist, ohne ehrlichen Spiegel von außen und ohne Empahie von außen eine ehrliche und allumfassende Empathie zu sich selbst zu finden. Wie kann man lernen, auf sich zu vertrauen, wenn man das Gefühl des Vertrauens nie so erfahren hat? Das wäre sicherlich eine spannende Sache zum Weiterdenken.

Ich habe leider aus anderen psych. Gründen es schon drei Mal mit Therapeuten versucht und es funktionierte mit dem Vertrauen und der produktiven Arbeit an mir nie über längere Zeit.

Hm... ich verstehe sehr gut, dass das frustriert und die Hoffnung darauf, dass das wirklich helfen könnte sehr gering ist. Kannst du sagen, woran das Vertrauensverhältnis gescheitert ist oder warum sich keines aufbauen ließ? Vielleicht schaffst du es, dir darüber sehr klar zu werden. Waren das Verhaltenstherapeuten oder Tiefenpsychologisch ausgerichtete Therapeuten? - Ich habe mich zwar bei meinen ersten Therapeuten immer ganz gut aufgehoben gefühlt und konnte auch über alles reden, ich bin dann eben an einem ganz bestimmten Punkt gescheitert, der aber Lebensnotwenig für mich ist. Kannst du einen solchen Punkt vielleicht ausmachen? Vielleicht ist es irgendwann möglich, doch noch einmal den Schritt zu einer Therapie zu wagen und dort dann ganz genau zu sagen, was dir wichtig ist und was du brauchst, um vertrauen zu können. Und manchmal entscheidet sich das auch in der ersten Sekunde, weil der Mensch einfach zu einem passt oder eben nicht. Ich hatte in dem Punkt wahnsinniges Glück mit meiner Therapeutin und verdanke ihr viel!


@ Maruschka,

Und mit verschiedenen Übungen widme ich mich nun in der Therapie weniger der rationalen Ebene und mehr der unbewussten Ebene, was mich stärkt und innerlich schützt.

Das finde ich hochspannend.

Wäre es Dir möglich, das etwas näher zu beschreiben?


Ähm, ja. Es sind vor allem aus der Traumatherapie bekannte imaginative Übungen, wie man sie z.B. von Luise Reddemann (Imagination als heilsame Kraft) kennt. Das ist an sich nichts neues für mich, die kannte ich aus der Klinik z.B. auch schon. Aber komischer Weise haben sie mir da nicht geholfen. Der Knackpunkt ist mal wieder, dass ein 0-8-15 Schmema eben nicht auf jeden passt. Für mich is enorm wichtig, Übungen flexibel an mich anzupassen. Ich bin kein sehr visueller Mensch, was es mir schwer macht, mit bildlichen Vorstellunbgen zu arbeiten. Es hilft mir, dann z.B. einen anderen "Kanal" anzusprechen, z.B. den akustischen. Ich glaube, dass diese Übungen ganz individuell angepasst und ausgerichtet werden müssen, um wirklich eine tiefe Wirkung zu zeigen. In der Klinik haben wir zum Beispiel Imaginationsübungen in der Gruppe gemacht. D.h. es wurde ein Text abgelesen, während alle zusammen im Raum saßen und sich das vorstellen sollten.... hmmm.... das war vielleicht ne ganz gute Entspannungsmethode für mich, hat aber irgendwie kaum eine wirklich heilsame Wirkung gehabt und mich nicht richtig berührt. Damals dachte ich, es würde mir helfen, aber jetzt, wo ich weiß, was wirklich hilft, sehe ich das anders. Ein deutliches Indiz dafür, dass es mir nicht viel gebracht hat war, dass ich diese Übungen zu Hause kaum noch gemacht habe und später gar nicht mehr. Die aktuellen Übungen liebe ich hingegen sehr.

Eine weitere Übung (ich weiß nicht woher die genau stammt), hat mich extrem beeindruckt. Es ist die sog. "Übung der fünf Elemente" und sie geht folgendermaßen:

Man sucht zu jedem der Elemente (also Feuer, Wasser, Erde, Luft bzw. dem "fünften Element" Raum) in freier Assoziation positive Begriffe, die man dazu in sich findet.

Z. B. Feuer = Energie, Begeisterungsfähigkeit, Offenheit, etc. (das fällt mir dazu ein...)
Wasser = Geborgenheit, gebündelte Energie, Bewegung / Veränderung, etc.
Raum = Freundschaft, Liebe, Lehre
u.s.w.

dann versucht man, zu bestimmen, welches der Elemente einem am nächsten ist, mit welchem man sich "gut versorgt" fühlt (bei mir sind das Feuer und Raum in gleichem Maße). Danach bestimmt man das Element, mit dem man sich am wenigsten verbunden fühlt, wo man Defizite spürt (bei mir ist das Erde). Ich habe sehr emotional reagiert, als ich etwas zu "Erde" assoziieren sollte und mir ist schmerzlich bewusst geworden, welchen Mangel ich an der Stelle in mir habe. Ich verbinde mit dem Elemet Erde Vertrauen, Wurzeln / Halt, Sicherheit und Leben zum Beispiel. Die weitere Aufgabe ist nun, sich immer mal wieder mit dem Thema Erde im weitesten Sinne zu befassen. Das kann z.B. sein, sie einfach nur wahrzunehmen, wenn man einen Spaziergang macht, aber auch, konkrete Beobachtungen zu machen (z.B. einen Wurm beobachten, der sich in die Erde wühlt, oder eine Blume anzusehen und sich ihre Wurzeln vorzustellen) oder auch Erde anfassen, spüren, riechen. So kann man nach und nach den Mangel ausgleichen und das Element in sich besser spürbar machen.

Es klingt vielleicht ein bisschen sehr "esoterisch", aber mir hilft das offensichtlich wirklich sehr, weil es die rationale Ebene verlässt und mit unbewussten Wahrnehmungen arbeitet.

Ich hoffe, das war jetzt alles halbwegs verständlich so...


uuups... das ist ja jetzt schon irre lang geworden.... die Moderation möge es mir verzeihen!


@ Horst

Meine von Anfang an ungebrochene Motivation und mein Wille zur Akzeptanz helfen mir bei all' den Übungen, immer sicherer auf meiner Bahn zu werden.

Das klingt gut!


Liebe Grüße an alle,

Flora
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von kormoran »

hallo flora,

danke für deine erfahrungen! meine erste so-etwas-wie-depressive erfahrung ganz am beginn meines studiums war eine arbeitsblockade. und auch heute stehe ich, nebst sozialen ängsten, bei wieder recht gut funktionierendem alltag, eigentlich zentral vor der frage: werde ich es jemals zustande bringen, (beruflich) das zu machen was ich eigentlich von herzen will?!

nicht die einzige mit dem problem zu sein entlastet enorm (selbstwert ging damit ja gegen null...). und wie das bei dir in bewegung kommt, macht mir echt mut.

ich glaube dass hinter solchen blockaden eine ganz wichtige botschaft steht und solange es uns nicht gelingt, sie zu hören und zu bearbeiten, werden wir nie "funktionieren". und dazu braucht es therapie und geduld und beharrlichkeit, weil es eigentlich um die sache in der tiefe geht, eben nicht ums funktionieren an sich. das kommt ja dann erst wieder.

gute nacht
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
tt
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Registriert: 27. Jan 2008, 22:57

Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von tt »

@horst @flora @kormoranin:

Hm, als erstes Mal, muss ich erzählen, dass ich mich entschlossen habe, dass ich es nochmal mit einer Therapie versuchen will.

Ich habe heute schon angefangen mir Telefonnummern rauszusuchen und eine Psychologin angerufen - allerdings war die komplette halbe Std. zu der man bei ihr heute anrufen konnte, um Termine zu vereinbaren, ständig besetzt.
Aber ich schrieb ihr am Abend dann eine Mail und es kam prompt eine Antwort, dass es heute wirklich unglaublich viele Anrufe gab, es ihr Leid tue und ich es am Freitag (da ist es wieder nur ein halbstündiges Zeitfenster!) erneut versuchen könnte. Schaun mer mal! :-O

Zur Erklärung: Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass wenn ich ernsthaft etwas ändern will an Lernblockaden und sonstigen Belastungszuständen, ich zumindest versuchsweise, mich überwinden sollte, einer/m Therapeuten/In Vertrauen zu können.
Wenn's nicht funktioniert, wäre das schade, aber ist dann eben so.


Was nun Lernblockaden im Allgemeinen und Besonderen betrifft, habe ich an Euch eine Frage:

Seht Ihr es auch so wie ich, dass letztlich Lernblockaden gleichzusetzen sind, mit einer Ausprägung von selbstschädigendem Verhalten?!
Schließlich hindert man sich dadurch daran Erfolg zu haben und in dessen Folge Anerkennung für Leistungen zu erhalten.
In meinem Fall ist es so!
Ich müsste somit herausfinden, warum ich mir den Erfolg vorenthalte!?

Gut, ich könnte mir auch vorstellen, dass es lernblockierte Menschen gibt, bei denen es z.B. darum geht, dass sie z.B. von leistungsorientierten Eltern um ihrer selbst willen geliebt werden wollen und nicht für z.B. Noten.
Das ist es bei mir eher nicht!

Wer weiß, vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten...

Naja, bevor ich mich hier in Überlegungen verzettel, mach ich mal Schluß.

Bye

Turbotante
Majuha10
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Registriert: 2. Nov 2005, 16:32

Re: Lernblockaden und Depris

Beitrag von Majuha10 »

Hallo Flora,

ja so ähnliche Erfahrungen mit Imaginationsübungen habe ich auch gemacht. Entweder macht es mich völlig kribbelig, um nicht zu sagen regelrecht aggressiv oder die Stimme ist angenehm und ich kann mich wie bei PMR entspannen. Meine Therapeutin hält mich auch für zu „kopflastig“ und ist ebenso wie ich nicht glücklich darüber, dass es nicht gelingt die rationale Ebene zu verlassen.

Bis zu einem bestimmten Punkt kann ich mich im Rahmen der Therapie einlassen, aber dann erreiche ich eine Grenze, die ich bisher nicht geschafft habe zu überschreiten. Mir fehlt das letzte Quäntchen Vertrauen und ich suche verzweifelt nach einem Weg diese Angst zu überwinden.



@ turbotante

viel Glück beim erneuten Versuch einen Termin zu vereinbaren. Sollte es nicht sofort klappen, dann lass Dich nicht entmutigen.


LG Maruschka
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