Psychologe sagte: manche haben glück, manche eben nicht!

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Sabrina_08
Beiträge: 4
Registriert: 23. Jan 2008, 01:01

Psychologe sagte: manche haben glück, manche eben nicht!

Beitrag von Sabrina_08 »

ich bin neu in diesem forum.

ich bin bei einem psychologen in behandlung. einmal sagte er zu mir, das manche menschen eben glück in ihrem leben haben und andere eben nicht. was soll das denn für eine aussage sein?
ich weiß nicht recht wie ich mit einem psychologen reden soll. das fällt mir recht schwer.
vielleicht kann mir hier jemand einen rat geben?
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Psychologe sagte: manche haben glück, manche eben nicht!

Beitrag von Wander »

Hallo Sabrina, ist er vielleicht selber depressiv? Nein, schlechter Scherz beiseite, er sollte nicht einfach Dinge so dahersagen, das ist wirklich ungeschickt, weil viele Depressive sich ja sowieso schon vom Unglück verfolgt fühlen und das nur eine Opferrolle nahelegt.

Ich vermute aber, dass er eigentlich etwas Nettes meinte, nämlich, dass sich niemand etwas drauf einbilden soll, gesund zu sein, denn das ist kein eigener Verdienst. Wie ja auch eine Depression nicht selbst verschuldet ist.

Sprich ihn auf jeden Fall drauf an, denn er ist ja nicht dazu da, dir Rätsel aufzugeben, sondern sollte schon klare Aussagen machen.

Lieber Gruß und Herzlich Willkommen hier, bin auch noch nicht lange im Forum. Düne
Tina0510
Beiträge: 97
Registriert: 15. Okt 2007, 13:21

Re: Psychologe sagte: manche haben glück, manche eben nicht!

Beitrag von Tina0510 »

Hallo Sabrina,

das hat dein Psychologe wohl etwas unglücklich versucht dir klarzumachen dass du nicht alleine bist.

Meine Thera meinte mal:
"Nicht nur Sie haben Probleme oder Pech sondern auch viele Andere. Die Frage ist nur wie sie damit umgehen."

Eigentlich die gleiche Kernaussage, nur finde ich etwas positiver, da ich nicht den Vergleich verspüre ENTWEDER Glück zu haben ODER Pech.

Auf jeden Fall solltest das mit deinem Psychater nochmal aufgreifen und nicht grübeln warum DU auf der Pechseite stehst (den Gedanken unterstelle ich dir jetzt einfach mal)

Ich werde bei jeder Therasitzung aufs Positive gebrieft...
Wenn ich ein Beispiel gebe, dass für mich negative war, z.B. wieder schlechte Tage fragt sie mich und wieviele gute Tage hatten sie?
Erst dann erkenne ich was in der Woche gut gelaufen ist.

Vermutlich wollte dein Psychologe ähnliches ausdrücken?
Grüßle

Tina
Shay
Beiträge: 357
Registriert: 5. Jan 2007, 14:06

Re: Psychologe sagte: manche haben glück, manche eben nicht!

Beitrag von Shay »

Die Aussage per se ist vielleicht in etwas unglücklicher Form gefallen, das ändert aber nichts an ihrem Wahrheitsgehalt. Ist natürlich für einige Menschen schwierig, das zu akzeptieren.
Gruß: Martin





„A ship is safe in harbour - but this is not what a ship is made for."
cooki3
Beiträge: 494
Registriert: 27. Jul 2006, 12:42

Re: Psychologe sagte: manche haben glück, manche eben nicht!

Beitrag von cooki3 »

kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Psychologe sagte: manche haben glück, manche eben nicht!

Beitrag von kormoran »

hallo sabrina,

eine ähnliche frage wurde bzw. wird im thread "wer ist verantwortlich f. eine psychische erkrankung" diskutiert.
http://www.kompetenznetz-depression.de/agora/
view.php?site=kndepression&bn=kndepression_umgangmitderkrankheit2&key=1201026044

hier beginnt sozusagen die quälende frage von vorne: bin ich schuld, hätte ich es einfach nur anders machen müssen, kann ich es steuern - wenigstens jetzt?

"Nicht nur Sie haben Probleme oder Pech sondern auch viele Andere. Die Frage ist nur wie sie damit umgehen."

Aus der Aussage von Tinas Thera könnte man nun schließen:
a) ich bin blöder als andere. ich muss nur richtig mit dem pech umgehen. ich bin sogar selbst schuld...
b) aus irgendeinem grund, zb in der erziehung, durch traumatische erfahrungen, etc., habe ich auf diese situationen nicht besser reagieren können. jetzt aber kann ich lernen von resignation auf einen positiveren weg umzusteigen.
c) es ist eine rein körperliche angelegenheit . mag es in manchen fällen sein, sodass es auch nach jahrelanger arbeit an sich selbst immer wieder hinab geht. andererseits ist es aber erwiesen dass sehr viele menschen gut auf psychotherapie "ansprechen" und so damit leben lernen (mit oder ohne unterstützung durch medikamente).

ich selbst komme ja nach und nach da hin dass ich einfach damit lebe, mich annehme, mein leben in die hand nehme - aber wehe, ich muss nach außen für mich einstehen. sobald ich die anderen sehe, ins gespräch komme, muss ich eine maske aufsetzen (noch viel mehr da ich zT noch nicht wieder arbeite und nichts anderes vorschieben kann), und es fällt mir schwer zu mir zu stehen. offen sein ist riskant und nicht ratsam, also ist man eben seltsam, unfähig, gescheitert. und selbst gegenüber näher stehenden menschen bleibt diese frage die du da stellst: bin ich unfähig oder habe ich einfach nur pech - und wie sehen das die anderen, die augenscheinlich keine zweifel haben??

[edit]

grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
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