Mein Essen spricht mit mir (durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen)

otterchen
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Mein Essen spricht mit mir (durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen)

Beitrag von otterchen »

Hallo zusammen!

Heute hatte ich Therapiestunde, und wir kamen auch aufs Thema Essen.
Es stellte sich heraus, dass ich in der letzten Zeit was Scharfes, Würziges bevorzuge.
Viele von Euch kennen das ja sicher auch, dass man irgendwas (übermäßig) isst, was gar nicht gut für einen ist. Zuviel Schokolade, Chips, Pizza & Co. Ich weiß dann zwar, dass das Ausdruck eines Bedürfnisses ist, aber ich war bislang nie in der Lage, dieses Bedürfnis zu identifizieren, geschweige denn, es zu befriedigen.

Nun, meine Therapeutin hat heute versucht, mit mir zusammen zu erarbeiten, was das dieses Essverhalten (im Speziellen gerade meine aktuelle Vorliebe) wohl zu bedeuten hat:

Mir fehlt derzeit wohl die Würze im Leben, der Pepp! Die Lebendigkeit im Leben. Es darf ruhig etwas schärfer zugehen (aber immer noch mild genug).

Ah... wenn ich es also schaffe, dies mehr in mein Leben zu bringen, dann brauche ich mir diese Würze nicht mehr übers Essen zuzuführen (grob vereinfacht - aber da ist was dran!)

Worauf kann man das noch abwandeln?

• WER von Euch isst WAS denn gerne, WIE - und vor allem: WARUM?
-> Was macht gerade dieses Essen (Chips, Eis, Schokolade, Pizza etc.) so attraktiv für Euch?
-> Was nehmt Ihr wahr, wenn Ihr das esst?
Und was kann Euch das über Eure Bedürfnisse sagen?

Zum Beispiel das Knacken vom Biss in die Schokolade: ich möchte woanders auch mehr Biss zeigen können.
Oder:
Das zart Schmelzende (es kommt immer darauf an, was man selbst am Nahrungsmittel wahrnimmt, es geht also auch darum, WIE man es isst): mir fehlt was Sanftes, Glattes

Das Thema fasziniert mich gerade, und ich fand das heute sehr hilfreich. Ich will jetzt achtsamer wahrzunehmen versuchen, was ich über das Essen eigentlich mir selbst zuführe.
Und vor allem: man lebt ja gesünder und führt sich nicht so viele überflüssige Kalorien zu, die man hinterher mühsam wieder loswerden will.

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Radlerin

Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von Radlerin »

also, so ein schlüsselerlebnis wie du hatte ich nicht.

aber ich esse esse gerne aus frust, obwohl ich keinen hunger habe und nur wenig appetit.

vielleicht geht es mir ja auch darum, beschäftigt zu sein. denn beschäftigung = ablenkung = keine grübbelein und keine dauertiefstimmung.
otterchen
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von otterchen »

Radlerin,

was isst Du denn dann bevorzugt?
Oder ist das eher wahllos?

Übrigens hatte ich sowas letztens... ich habe einfach sehr viel gegessen, bis ich meinen Magen so richtig gespürt habe. Und dann war ich auf einmal zufrieden.
Geht's (auch) um das Sich-Selbst-Spüren-Können?
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kormoran
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von kormoran »

hallo ihr,

das zuviel essen kenne ich natürlich, ein "entspannungsverfahren" das mich noch mehr blockiert (stehen die innereien still, geht gar kein blut mehr in den kopf). ich hoffe, falls mir das wieder auftaucht, dass ich andere wege finde, die spannung abzubauen und dann wieder ruhig und genussvoll zu essen.

zum anderen gibt es bei mir so einen mechanismus, wo ich angst habe mich zu sehr zu erschöpfen (da steht eine längere geschichte dahinter die ich euch da nicht zumuten will): dann nähre / "mäste" ich mich bewusst, koche und esse nährstoffreicheres, stärke bewusst meinen körper, lasse reserven aufbauen.

und zum dritten und am positivsten :
ich hab mich ein wenig mit ernährung nach den 5 elementen (chinesisch) beschäftigt. ich war da immer sehr skeptisch, dachte: wenn du in so ein buch nur hineinschaust oder zu einem tcm arzt gehst, musst du am nächsten tag den kaffee aufgeben und suppe frühstücken.

tatsache ist, manchmal koche ich mir wirklich warme flocken mit obst zum frühstück und es tut sehr gut. und ich habe etwas einblick, welche lebensmittel zu welchen elementen gehören - die wiederum organen und störungen zugeordnet werden. und darauf achte ich ein wenig. da fand ich es interessant, dass ich gerne bittere lebensmittel mag (radicciosalat z.b) und es heißt, bitter geht zum herzen.
der tcm arzt hat empfohlen, mein metall-element zu stärken - hilft beim loslassen: seitdem baue ich regelmäßig rettich, radieschen und co in meinen speiseplan ein und ich glaube es war ein guter beitrag.

find ich sehr bereichernd, was ich da gelernt habe. geht sehr in richtung achtsamkeit und einfachheit.

grüße,
kormoranin (die ab und zu einen fisch aus der tiefkühlabteilung fängt...)
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ANOVA
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von ANOVA »

N'Abend Otterchen,

es hat zwar nicht direkt was mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber ich poste es trotzdem , weil Du das achtsame Essen erwähntest.

Die sieben Regeln des Genießens:

1. Genuss ist alltäglich
2. Genuss muss erlaubt sein
3. Genuss braucht Zeit
4. Genuss geht nicht nebenbei
5. Weniger ist mehr*
6. Wissen, was einem gut tut
7. Ohne Erfahrung kein Genuss.

* Aufs Essen bezogen bedeutet dies natürlich nicht, dass man weniger essen soll! Es meint, dass man durch das achtsame Essen eine höhere Chance hat, sein subjektives Sättigungsgefühl überhaupt erstmal wahrzunehmen. Schon allein deshalb, weil es einige Zeit (anscheinend ca. 20 Minuten) dauert, bis das Gehirn nach einer Nahrungsaufnahme entschieden hat, ob es nun satt ist oder nicht. Oder so.

Für den Rest bin ich leider schon zu müde, aber vielleicht morgen...

Liebe Grüße
Xenia
otterchen
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von otterchen »

Hallo zusammen,

hmmm... da hab ich irgendwie andere Reaktionen erwartet *kopfkratz*

Darf ich es noch einmal versuchen?

Also: wenn man auf irgendetwas Heißhunger hat (bleiben wir mal bei der Schokolade), dann ist das ja ein Ausdruck eines Bedürfnisses (wie sagt man so schön? Nervennahrung).
Ich wusste bei diesem gewissen Hunger bislang nur, dass sich dahinter irgendein Bedürfnis verbirgt, kam aber nie drauf, um welches es sich handeln könnte.

Heute habe ich gelernt, dass das Essen (denn beim Heißhunger muss es irgendwas Bestimmtes sein - wenn mir nach einer Currywurst ist, hilft es auch nicht, wenn ich vorher einen Apfel esse oder sonstwas) direkt in Zusammenhang mit diesem Bedürfnis steht. Wenn mir Pepp fehlt, esse ich was Würziges. Wenn mir was Kühles fehlt, esse ich Eis. Wenn mir was Kuscheliges fehlt, vielleicht eine Mousse au Chocolat.

Ich wollte mit Euch eigentlich nachbohren, ob Ihr so etwas an Euch auch schon festgestellt habt (oder ob ich wieder so vernagelt war, dass ich von alleine nie auf diesen Gedanken gekommen wäre).

Machen sich Eure Bedürfnisse - wenn Ihr denn mal Heißhunger habt - auch so "durch die Hintertür" bemerkbar?

---------------------------------------------
Edit:
Ich hätte den Thread-Titel besser anders gewählt:
"Mein Essen spricht mit mir"
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kormoran
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von kormoran »

hallo otterchen,

ich beharre mal ein bisschen (gar nicht missionarisch), dass das mit den 5 elementen da schon hinkommen kann.

dass das bedürfnis oder die totale ablehnung von einem bestimmten geschmack eben sehr wohl etwas aussagt. da mal reinlesen und nachspüren kann sehr interessante hinweise liefern. das ist nur nicht so leicht zu identifizieren wie: ich mag einen heißen kakao = eigentlich habe ich das bedürfnis zu kuscheln aber das wird nicht geboten.

aber teilweise mache ich schon ähnliche erfahrungen: dass ich mir ein curry koche und damit schon sehr bewusst verbinde, das ist jetzt was wärmendes, wie nachhausekommen, ankommen, genährt und sicher sein: das wäre jetzt ein ganz konkretes reales beispiel aus meiner küche

ja, da findet kommunikation statt - wie ich meine, sehr achtsam - zwischen gemüse, körper und seele...

lg
kormoranin
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otterchen
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von otterchen »

Ah, jetzt habe ich das erst so richtig verstanden.

Hättest Du mal einen Link? Finde ich sowas z.B. auf Wikipedia? Wonach müsste ich denn da suchen?

------------------------
Edit:
aber teilweise mache ich schon ähnliche erfahrungen: dass ich mir ein curry koche und damit schon sehr bewusst verbinde, das ist jetzt was wärmendes, wie nachhausekommen, ankommen, genährt und sicher sein
Wow, so achtsam bin ich wohl noch nicht. Ich würde vielleicht "hin-schmecken", aber damit nicht direkt diese Gefühle verbinden.
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kormoran
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von kormoran »

oh, sorry, im web kenne ich nichts.
ich hab ein buch "5 elemente ernährung" von fahrnow, GU verlag.

wikipedia liefert mit sicherheit auch was - ich hab noch nie im internetz geschaut, da ich eben das buch hatte.

wünsche eine leckere entdeckungsreise
k.
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RoadToNowhere
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von RoadToNowhere »

@otterchen

Wenn du eine Thalia oder Weltbild Buchhandlung in der Nähe hast - die machen momentan anscheinend großes Ausräumen und grade auch Fünf Elemente Küche ist mir vorletzte Woche da mehrfach als Titel begegnet, ich hab dann zwar lieber was über alte schon fast vergessene Kultur- und Wildpflanzen mitgenommen, aber mit ein paar Euro mehr für solche Zwecke in der Tasche hätte ich wohl beide mitgenommen.

Die Ideen die du da hast finde ich interessant, auf solche Gründe für "seltsame" Gelüste wäre ich eigentlich gar nicht gekommen - obwohl ich wenns mir gut geht gerne ausgefallen koche.

Was das Würzen betrifft: Ohne geht bei mir gar nicht, bin da schon fast ein Freak mit bestimmt um die 50 verschiedenen Kräutern und Gewürzen im Schrank...
otterchen
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von otterchen »

Morgäääähn...

das mit den 5 Elementen ist sicherlich eine gute Sache, aber ich komme mir jetzt irgendwie vor, als würde ich damit das Pferd von hinten aufzäumen, kann das sein?

Und... hm... wenn ich das Bedürfnis nach mehr Würze im Leben habe -
sollte ich mir das dann nicht in der Realität geben und nicht übers Essen

Klar, dass ein entsprechendes Essen dann hilfreich wäre, dass man nicht "durchdreht", denn man kann sein Bedürfnis ja oftmals nicht im Handumdrehen befriedigen, aber ich möchte ja zunächst mal richtig in mich hinein horchen.
Was will mir mein Körper mit diesem Verlangen nach xyz überhaupt sagen?!

Das mit den 5 Elementen will ich mir aber gerne als "den 2. Schritt" merken.

Road: das ist nicht meine Idee (so gerne ich mich damit schmücken würde) , das kam ja von meiner Therapeutin.

*grübel* während der Arbeit ist mir oft nach "saftig". Was mag das bedeuten?
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kormoran
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von kormoran »

hi.

sollte ich mir das dann nicht in der Realität geben und nicht übers Essen

ich finde: beides. über die speisegelüste kannst du bedürfnisse aufspüren. und nähren (!) kannst du die bedürfnisse indirekt indem du deinen körper richtig nährst, gleichzeitig aber natürlich auch auf die erfüllung der seelischen bedürfnisse achtest. gemeinsam geht es vielleicht einfach leichter.

da liegt wohl der ansatz dahinter dass körper und seele nicht so einfach zu trennen sind...
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oo7

Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von oo7 »

Hallo Otterchen

Ich musste mir vor Jahren ein rasches System zulegen, indem ich Vorlieben und Bedürfnisse erkennen konnte, sonst hätte ich den Weg ohne Psychiatrie und Medikation nicht geschafft, sondern wäre unterwegs hängen geblieben oder herausgekickt worden. Dene Druck von Außen empfand ich wie Mobbing und der Innere Druck hielt dagegen, quas Feuer mit Feuer bekämpfen.

Ich bin Synästeniker erlebe in Parallelsystemen. Man ist auf dem Gebiet ganz aktuell am Forschen.
Das tut man nicht weil es so selten vorkommt, sondern weil es sehr viele Menschen betrifft und weil man sich in Punkte Wahrnehmungsforschung und Bewusstsein etwas davon verspricht.
Ich kann den Punkt den du ansprichst sehr gut nachempfinden, lebe ihn immer wieder und versuche ihn ebenso wie du anzugehen, indem ich in das Gefühl hineingehe und überlege was es damit auf sich hat.

Am einfachsten bekomme ich eine Erklärung wenn ich mich an meine Grenzen heranwage, dann überlege und loslasse.
Wenn ich Glück habe erkenne ich sogar den Ausgleich in meinem System und einen Punkt von Zufriedenheit.

Manchmal weiß ich nicht ob ich süß oder würzig mag, - so bemerkte ich eines Tages, dass ich liebend gern Marmelade auf Käse esse.

Ich fände das Leben auch langweilig wenn jeder Tag wie der andere ablaufen würde- fällt mir gerade dabei ein.
Depression ist auch eine Form von Unterforderung und somit von Langeweile.
Auch wenn es sich zunächst einmal seltsam anfühlt, stimmt es so für mich, immer geht es um Ausgleich um Harmonie, damit der Stoffwechsel funktioniert.

Ich hoffe dass ich nicht wieder herausgekickt werde, nur weil ich einen anderen Weg gehe und die aktuelle Forschung, Wirtschaft und Politik kritisch beobachte.


Herzlichst

Ente
RoadToNowhere
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von RoadToNowhere »

hmmmm...Essen als Ersatzbefriedigung ohne den Schritt Richtung Real Life zu machen wäre sicher steckenbleiben auf halbem Weg. Wenn ich mir ansehe was ich in schlechten Phasen für einen "Fraß" zu mir nehme, von Tütensuppen über Reis mit irgendeiner drübergeschütteten Konservenbüchse weil das das einzig noch im Vorratsschrank vorhandene und ohne das Haus zu verlassen verfügbare ist...dann ist bewußtes Essen sicher ein Schritt Richtung gut mit mir umgehen und auf mich aufpassen. Was mir grade so auffällt: Wie ich ja schon sagte bin ich ein Gewürzfan - wenns mir nicht gut geht ist mir das völlig egal, da wird irgendwas zusammengeklatscht einfach weil ich weiß daß man eben essen muß.

Gerade aktuell ist das bewußt und "richtig/vernünftig" essen und kochen für mich wieder ein Schritt Richtung Normalität.

Was mir grade so auffällt: Wieso ist scharfes oder würziges Essen eine Ess-SÜNDE? Vielleicht ist ja der Weg zu kreativem Kochen, Spielen mit Gewürzen und Geschmacksrichtungen auch ein Weg weg von zuviel Chips, Schoki oder was auch immer?

Ich sehe es ähnlich wie die Kormoranin - das gehört zusammen und bedingt sich gegenseitig.

Vielleicht auch interessant: Der Spruch "Essen hält Leib und Seele zusammen" - etwas wovon meine der Kriegsgeneration entstammenden Großmütter felsenfest überzeugt waren, vielleicht auch durch die Erfahrung von echtem Hunger im Sinn von Mangel und tätsächlich keiner Möglichkeit Essen zu bekommen.
Radlerin

Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von Radlerin »

so, jetzt komm ich auch ,mal dazu.

ich esse immer süßkram statt gesundes. und hinterher habe ich immer ein schlechtes gewissen, will am nächsten tag aufhören und kann es aber nicht. das hängt wohl alles mit meinem selbstbild zusammen.

aber so ist es, sehr bescheuert, aber ich kanns momentan nicht ändern, muss meine probezeit bestehen (irgendwie)
strubbel30
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von strubbel30 »

Hallo otterchen!

Als ich Deinen Thread gelesen habe, mußte ich sofort an eine meiner Therapiestunden denken . Wir haben nämlich auch über das Thema Essen gesprochen, da ich ziemlich viel zugenommen habe (ohne Medis), weil ich ständig süßes Zeug und Eis esse, obwohl ich eigentlich keinen Hunger habe (trotz normaler Mahlzeiten) und es hinterher natürlich jedesmal zutiefst bereue. Wir haben dabei auch herausgefunden, dass das Essen und der damit verbundene Einkauf ein Bedürfnis stillen bzw. eine Funktion erfüllen: erstens mir nach einem Arbeitstag etwas Gutes zu tun, mich also zu belohnen, da ich ansonsten nicht viele Aktivitäten ausübe. Außerdem geht es halt schnell und unmittelbar.
Zudem ist an Tagen, an denen es mir gut geht, ich ausgeglichen bin und an denen ich andere schöne Dinge tun kann, das Essen weitaus weniger "zwanghaft" und ich kann es besser einschränken. Diesen Unterschied merke ich besonders zwischen Urlaub und Arbeitsalltag.

Oh Mann, jetzt wo ich das geschrieben hab, kommt es mir so vor, als ob es doch nicht so zu Deinem Thema passt... ach ich weiß auch nicht... oder vielleicht doch? Ich weiß nicht, ob ich deutlich machen konnte, was ich meine. Sorry!

Viele Grüße
otterchen
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von otterchen »

Doch Strubbel,

vom Grundprinzip her schon. Doch das ist das, was man ja recht schnell lernt bzw. mitbekommt.
Dass der Körper dann aber ganz gezielt die Nahrungsmittel einfordert, die ein ganz bestimmtes Gefühl vermitteln, war mir vollkommen neu.
Wenn man dann in so einer "schwachen Stunde" Heißhunger auf Schoki oder Chips bekommt, könnte man theoretisch 3kg Äpfel essen - der Appetit auf Schoki oder Chips bleibt. Bei mir zumindest. Weil die Äpfel dann nicht das Bedürfnis befriedigen, was ich gerade habe.
Und es geht dann nicht darum, nur den Magen zu füllen, sondern wirklich über das sinnliche Wahrnehmen der Nahrungsaufnahme (knuspern, lutschen, die Zähne in etwas schlagen, feste kauen, auf der Zunge zergehen lassen...) und auch um die Geschmacksrichtung.
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Guinevere
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von Guinevere »

Hey Otterchen ,

mal wieder ne Esoantwort von ner Esotussi *zwinker*

>Ah... wenn ich es also schaffe, dies mehr in mein Leben zu bringen, dann brauche ich mir diese Würze nicht mehr übers Essen zuzuführen (grob vereinfacht - aber da ist was dran!)

Pfeffer wirkt sehr harmonisierend aufs Sakral-/Sexualchakra und bewirkt dadurch positive Aspekte in der Sexualität, Sinnlichkeit, Kreativität und Lebensfreude .

Schüßler würde es allerdings wieder gaaanz anders sehn : ))).

Ich denke, wir sollten trotzdem reichlich Chili essen *schmunzel*.

Nen lieben Gruß Dir!
manu
Regenwolke
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von Regenwolke »

Hi Otterchen,

also ich brauch sehr viele Sachen, die mich von innen her wärmen (ich friere häufig), heiße Brühe, warme Milch, zwei warme Mahlzeiten am Tag.

Eher weiches, schmelzendes, als allzu Knackiges - ich bin ein echter Schokoladenfreak, die Schoki muß am besten etwas weich und ein bißchen warm sein.

Überhaupt nicht mag ich säuerlich-frisches, wie zum Beispiel einen Granny-Smith-Apfel. Reife, süße Bananen dagegen liebe ich.

Ich hab immer gedacht, ich esse ziemlich ungesund, zuviel Zucker, zu viele Kohlenhydrate, zu wenig Rohkost; bis ich mich mal ein bißchen mit den ayurvedischen Nahrungsprinzipien beschäftigt habe. Demnach bin ich tatsächlich ein Typ, der sich innere Wärme zufügen muß und die Speisen, die ich intuitiv bevorzuge, sind genau die passenden.

Ob ich jetzt im übertragenen Sinn auch Wärme und Sanftheit brauche, da müßte ich mal drüber nachdenken.

Gute Nacht, Wolke
otterchen
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von otterchen »

Hallo Esotussi

was bewirkt denn Chili?

Nach Pfeffer war mir letztens mal so zumute *kopfkratz*
heißt das etwa...???

Hallo Wolke

ich kann phasenweise auch ein echter Schokojunkie werden. Also doch nicht pauschal "schlecht", sondern nach Ayurveda Ausdruck von der Suche nach innerer Wärme? Interessant!

Ich fühle mich allerdings gerade, als hätte ich da freudig etwas entdeckt, was alle anderen hier schon kennen... L

Gestern war mir nach Äpfeln! Ich habe schon so lange keinen Apfel mehr gegessen, aber gestern habe ich mir nach der Arbeit 2 Stück genehmigt. Säure und Knackigkeit, würde ich sagen. Aber was heißt das im übertragenen Sinne?

Das Thema ist noch sehr schwierig für mich.
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ANOVA
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von ANOVA »

Guten Morgen, Otterchen,

>was bewirkt denn Chili?

Nur kurz, bin auf dem Sprung.

(Nicht nur) Chili hat einen Einfluss aufs Neurotransmittersystem, es wirkt aufs Serotonin und aufs Dopamin. Google mal nach "Capsaicin" und dann noch nach "Substanz P". Über Substanz P wird gerade viel geforscht, man vermutet eine schmerzlindernde und antidepressive Wirkung. Wenn ich mich richtig erinnere, spielen bei scharfem Essen auch Histamine eine Rolle, die ebenfalls eine antidepressive Wirkung haben sollen. (Das heißt jetzt natürlich nicht, man soll nur scharf essen, um die Depression loszuwerden ).

Zuckerhaltiges wirkt auch auf den Dopaminhaushalt bzw. auf das "Belohnungssystem". Außerdem ist Dopamin sehr wichtig für die Aufmerksamkeitsfokussierung. Und deshalb lautet meine Theorie zum Süßigkeitenverzehr während Lernzeiten: Lernen --> schwächelnde Aufmerksamkeit --> Süßigkeiten --> bessere Aufmerksamkeit (zumindest meint das vielleicht mein Hirn). Die Theorie ist sicher sehr verkürzt und bestimmt auch nicht wirklich wissenschaftlich abgesichert, aber das ist mir gerade egal.

So, jetzt muss ich wirklich los.

Manu!

Viele Grüße
X.
Weltenwandlerin
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von Weltenwandlerin »

Hallo Otterchen!

Interessantes Thema! Also, ich bin dem süßen/fettigen sehr zugetan: Schoko, Eis, Sahne, Desserts...Phasenweise auch mit Heißhunger verbunden. Dazu neige ich weiterhin, sehr schnell zu essen.

Gründe: süßes für mich= verwöhnen, Zärtlichkeit, die Süße des Lebens, nähren, aufpäppeln, Nervennahrung, aber auch -Belohnung.

Schnell essen= weil ich immer meine, mein Pensum nicht zu schaffen und zuviel auf dem Zettel habe. Ich mache oft auch vier Sachen gleichzeitig. Wobei wir dann wieder beim Thema Achtsamkeit sind Angst gehört auch noch mit dazu. Ich habe unterschwellig viel Angst, stehe unter Strom und bin in Hab-Acht-Position- logisch, dass ich dann oft schlinge.

Ich bin auch in trad.chinesischer Behandlung, frühstücke jetzt immer warm (Haferflocken mit gedünsteten Äpfeln, Gries, Pfannkuchen...), was mir ausgesprochen gut tut. Da ich auch auf Milchprodukte verzichten soll, hat sich das Schokolade essen sowieso minimiert, da ich versuche, nur noch Bitterschoki zu essen. Der Vorteil davon ist, dass man da nicht so viel von essen kann und sie etwas gesünder ist oder sein soll. Natürlich breche ich die Regeln hin und wieder, da mir Extreme nicht gut tun.

5 Elemente und seelische Bedürfnisse müssen sich ja nicht zwangsläufig widersprechen. Die Chinesen nennen es mehr Metall benötigen, du sagst, mehr kuscheln wäre toll- vielleicht ist das alles das selbe.

Viele liebe Grüße,
Mika
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
Guinevere
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von Guinevere »

Hey liebes Otterchen, alle andern und thx Xenia

>was bewirkt denn Chili?

Hm, ergänzend zu Xenias Beitrag - durch den Genuss von Chili (Capsaicin) werden ähnlich wie beim Küssen Endorphine im Körper freigesetzt, welche auch wieder in Verbindung stehen mit der Produktion von Sexualhormonen und sich da somit positiv auf Störungen in diesem Bereich auswirken. Ich denk, das ist auch ganz wichtig damit man seinen Körper und somit seine Sinnlichkeit liebevoll annehmen kann.

Zudem soll es Fett- und bestimmte Krebszellen töten

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft ... 75593.html

Liebe Grüße allen (bin auch schon am Sprung zur Arbeit) ,
manu
Regenwolke
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Otterchen,

>ich kann phasenweise auch ein echter Schokojunkie werden. Also doch nicht pauschal "schlecht", sondern nach Ayurveda Ausdruck von der Suche nach innerer Wärme? Interessant!

Ob jetzt speziell Schokolade nach ayurvedischem Ansatz gut ist - hm, da bin ich doch skeptisch.
Einfach gesagt geht man im Ayurveda davon aus, daß jeder Mensch drei sogenannte "Doshas" in sich trägt. Die Anteile der Doshas sollten ausgeglichen sein, damit der Mensch gesund bleibt. Konstitutionell ist oft eins der Doshas sehr stark, ein anderes zu wenig vorhanden. Durch die Nahrung kann man die Doshas ausgleichen, wenn also z. B. Wärme im Körper fehlt, muß man "kühlende" Nahrung meiden und "wärmende" zu sich nehmen.

Wolke
Guinevere
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Re: durch Ess-Sünden Bedürfnisse erkennen lernen

Beitrag von Guinevere »

Hallo

hmm, Schokoholics, Schüßler führt Heißhunger auf speziell Schoko auf nen hohen Magnesium-phosphoricum-mangel zurück ("unwillkürliche Körperfunktionen" z.B. Herz, Nerven, und Drüsen) und so einer kann dann oft verschärft nach dem Essen wahrgenommen werden, dass da ein Heißhunger auf Schoki entsteht. Bei lediglich Heißhunger auf Süssigkeiten, Mehlspeisen - nun, die meint er basieren auf nem Natrium-phosphoricum-mangel. Dieses soll wiederum "entsäuernd" auf Körper und "Psyche" wirken.

Zum Esoquatsch nochmals, warum es so wichtig ist, seinen Körper zu lieben -

hmm, dieser besteht ja aus (60) bis zu 70 Prozent Wasser - was neben so um die ein bis zwei Liter Mineralwasser am Tag trinken [zuviel an gewöhnlichem Leitungswasser kann wiederum tödlich sein] gscheit gesund ist. Einfach weil dieses ein sehr guter Leiter für elektrische Energie - welche in den Meridianen unterwegs ist - ist.

Dann zum "sich und seinen Körper annehmen und lieb haben". Die Liebesenergie , die man ihm durch die Macht seiner Gedanken entgegen bringt verändert lt. Emoto

http://www.bleep.de/Wasserkristalle.49.0.html

die Struktur dessen und somit bleibt er, man eher gesund und "heil" .

Lieben Gruß allen,
manu
Antworten