Der Trauerfall und die Heilung
Verfasst: 14. Jan 2008, 18:26
Sandkuchen begann:
„Vor 1,5 Jahren bin ich nach einem Trauerfall schwer an Depression erkrankt.
Hört das irgendwann auch mal wieder ganz auf? Ist Heilung möglich?“
Viele haben hier ihre pro - und kontra – Positionen dargelegt.
Ich würde mich auch gerne einbringen, aber die Schärfe, die hier zum Teil geäußert wird, schreckt mich sehr oft ab.
Trotzdem möchte ich Sandkuchen etwas mitgeben:
Mich hat der Tod und das Sterben meiner Lieben endgültig aus der Bahn geworfen und ich habe keine Ahnung, wie ich mein Leben wieder in den Griff bekommen soll.
Es gibt so viele Ansätze, Methoden und Mittel, die an Details arbeiten und ihre Existenzberechtigung in hochfachlichen Erklärungen vertreten. *
Geholfen haben mir über das Ärgste hinweg nur eine Art „Wurschtigkeitspillen“ und eine gute Ansprache auf diagnostischem Wege.
Aber im Sinne von Heilung kannst Du, wenn Du einen Menschen betrauerst, Dich nur auf die „Zeit, die die Wunden heilt“ stützen. Narben werden immer bleiben, denn die wir lieben und von uns gegangen sind, werden uns immer fehlen; auch noch in ferner Zukunft, und letztendlich noch viel mehr.
Uns obliegt nur, damit umzugehen zu lernen / zu wissen.
Ich habe es nicht gelernt und im Zuge dieser Tragödie ist mein Leben zerbrochen.
Andere haben kein Problem damit und sind deshalb auch keine Unmenschen.
Wie geht das?
Was ich sagen möchte, ist, dass es wahrscheinlich Heilung gibt; Dr. Niedermayer erklärt es uns auch.
Allerdings behaupte ich, es gibt sie nur dann, wenn man die Ursache beseitigen kann.
Die Therapien, Pharma, Gespräch,… arbeiten in Richtung der angenehmeren, oder soll ich sagen, der lebenswerten Perspektiven.
Aber die Änderung der Perspektiven ist rückfallbehaftet, spätestens, wenn einen das Umfeld wieder auf den betreffenden Makel, den Umstand,… aufmerksam macht!
Wenn Du meinst, Deine von Weitem sichtbare Psoriasis mit „Stolz“ (schlechter Ausdruck) tragen zu können, weil Dir Dein Therapeut gelernt hat, mit den blöden Blicken Deiner Umgebung klarzukommen, wirst Du irgendwann wieder Angst vor der Öffentlichkeit bekommen, einfach, weil Dir wieder Irgendeiner sagt, wie abgrundtief hässlich Du bist.
Und schon ist Dein Stein wieder zu Tal gerollt, schon bluten Deine kurz verheilten Wunden wieder und der Leidensweg beginnt von vorne. Und der stete Tropfen hat ein Stück weiter an Dir gehölt.
Wie soll da Jemand heilen können?
Ich habe schon so oft den Vergleich mit dem gebrochenen Bein gebracht. Das heilt wieder; unser Leiden ist unendlich…
Warum nur?
Liebe Grüße und bleibt stark
Jojo
* von Kormoranin; das muß ich nochmal zeigen! (in Hochachtung, mit Deiner Erlaubnis)
? ich bin einfach zu blöde zum leben, es ginge ja wenn ich nur wollte ? und warum zum teufel fällt manchen das wollen so schwer ?
es ist das alles ein rätsel. die hirnchemie hat damit zu tun, die kindheit, erziehung, traumatische erfahrungen im lauf des lebens. wir wissen aber oft nicht wo die henne und wo das ei ist.
ich stehe ziemlich ratlos vor diesem widerspruch dass ich EINFACH NUR TUN muss und kann, die existierenden/potenziellen kräfte mobilisieren, drauf sch... was andere denken
-
und dem umstand dass ich es einfach nicht fertigbringe.
es ist doch zum haareraufen. gerade die ermutigenden konzepte die man hat in dem moment wo man den stein packt und wieder losrollt, gerade die sind für ein und dieselbe person wenn sie grade wieder unten ankommt, nicht fassbar.
Wieder eine Nacht mit zu wenig Schlaf und zu vielen Tränen. Meine Stimmung ist grenzwertig. Alltagsaufgaben fallen mir schwerer. Einladungen schlage ich aus. Kein Interesse an Geselligkeit.
Aber ich will das so alles nicht mehr. Ich habe die Nase voll von diesen depressiven Schwankungen! Ich will gesund sein. Gesund und stabil!
„Vor 1,5 Jahren bin ich nach einem Trauerfall schwer an Depression erkrankt.
Hört das irgendwann auch mal wieder ganz auf? Ist Heilung möglich?“
Viele haben hier ihre pro - und kontra – Positionen dargelegt.
Ich würde mich auch gerne einbringen, aber die Schärfe, die hier zum Teil geäußert wird, schreckt mich sehr oft ab.
Trotzdem möchte ich Sandkuchen etwas mitgeben:
Mich hat der Tod und das Sterben meiner Lieben endgültig aus der Bahn geworfen und ich habe keine Ahnung, wie ich mein Leben wieder in den Griff bekommen soll.
Es gibt so viele Ansätze, Methoden und Mittel, die an Details arbeiten und ihre Existenzberechtigung in hochfachlichen Erklärungen vertreten. *
Geholfen haben mir über das Ärgste hinweg nur eine Art „Wurschtigkeitspillen“ und eine gute Ansprache auf diagnostischem Wege.
Aber im Sinne von Heilung kannst Du, wenn Du einen Menschen betrauerst, Dich nur auf die „Zeit, die die Wunden heilt“ stützen. Narben werden immer bleiben, denn die wir lieben und von uns gegangen sind, werden uns immer fehlen; auch noch in ferner Zukunft, und letztendlich noch viel mehr.
Uns obliegt nur, damit umzugehen zu lernen / zu wissen.
Ich habe es nicht gelernt und im Zuge dieser Tragödie ist mein Leben zerbrochen.
Andere haben kein Problem damit und sind deshalb auch keine Unmenschen.
Wie geht das?
Was ich sagen möchte, ist, dass es wahrscheinlich Heilung gibt; Dr. Niedermayer erklärt es uns auch.
Allerdings behaupte ich, es gibt sie nur dann, wenn man die Ursache beseitigen kann.
Die Therapien, Pharma, Gespräch,… arbeiten in Richtung der angenehmeren, oder soll ich sagen, der lebenswerten Perspektiven.
Aber die Änderung der Perspektiven ist rückfallbehaftet, spätestens, wenn einen das Umfeld wieder auf den betreffenden Makel, den Umstand,… aufmerksam macht!
Wenn Du meinst, Deine von Weitem sichtbare Psoriasis mit „Stolz“ (schlechter Ausdruck) tragen zu können, weil Dir Dein Therapeut gelernt hat, mit den blöden Blicken Deiner Umgebung klarzukommen, wirst Du irgendwann wieder Angst vor der Öffentlichkeit bekommen, einfach, weil Dir wieder Irgendeiner sagt, wie abgrundtief hässlich Du bist.
Und schon ist Dein Stein wieder zu Tal gerollt, schon bluten Deine kurz verheilten Wunden wieder und der Leidensweg beginnt von vorne. Und der stete Tropfen hat ein Stück weiter an Dir gehölt.
Wie soll da Jemand heilen können?
Ich habe schon so oft den Vergleich mit dem gebrochenen Bein gebracht. Das heilt wieder; unser Leiden ist unendlich…
Warum nur?
Liebe Grüße und bleibt stark
Jojo
* von Kormoranin; das muß ich nochmal zeigen! (in Hochachtung, mit Deiner Erlaubnis)
? ich bin einfach zu blöde zum leben, es ginge ja wenn ich nur wollte ? und warum zum teufel fällt manchen das wollen so schwer ?
es ist das alles ein rätsel. die hirnchemie hat damit zu tun, die kindheit, erziehung, traumatische erfahrungen im lauf des lebens. wir wissen aber oft nicht wo die henne und wo das ei ist.
ich stehe ziemlich ratlos vor diesem widerspruch dass ich EINFACH NUR TUN muss und kann, die existierenden/potenziellen kräfte mobilisieren, drauf sch... was andere denken
-
und dem umstand dass ich es einfach nicht fertigbringe.
es ist doch zum haareraufen. gerade die ermutigenden konzepte die man hat in dem moment wo man den stein packt und wieder losrollt, gerade die sind für ein und dieselbe person wenn sie grade wieder unten ankommt, nicht fassbar.
Wieder eine Nacht mit zu wenig Schlaf und zu vielen Tränen. Meine Stimmung ist grenzwertig. Alltagsaufgaben fallen mir schwerer. Einladungen schlage ich aus. Kein Interesse an Geselligkeit.
Aber ich will das so alles nicht mehr. Ich habe die Nase voll von diesen depressiven Schwankungen! Ich will gesund sein. Gesund und stabil!