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Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 18:53
von db
Nachdem was Sie zu meinem Thread geschrieben habe, hätte ich noch eine Frage.

Ich habe sehr viele Diagnosen bekommen und jeder wiederspricht dem vorgänger, deswegen habe ich auch hier gepostet.

ich habe viele Diagnosen bekommen wie :
-rezidivierende depressive Episode
-beginnende erkrankung aus dem Schizophrenen Formenkreis
-sonstige erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis
-coenästhetische Depression
-depressive Episode nicht näher bezeichnet
-v.a. coenästhetische Schizophrenie
-neurotische erkrankung
-Dysthymie

etc. pp
dazu zu sagen ist, ich hatte nie oder habe keine positiven Symptome ( wahn oder sonst etwas ) und auch sonst nach aussen keine Auffälligkeiten in der Person . Ich trete Selbstbewusst und Stark auf. Nur innen halt nicht.

Wie kann ich denn jemals Gewissheit was mit mir los ist bekommen und die passende Therapie wenns die gibt ? Gibts da ne Spezialklinik oder n Superarzt ? Ich hab einfach keine Ahnung mehr und denke ich habe alles versucht. Können dauernde Suizidgedanken bei den genannten Diagnosen auftreten ? Können die Ärzte sich so sehr irren und eigentlich ist es , wie sie z.b. sagten ne Borderlinestörung oder was anderes ?

Für eine Antwort oder einen Rat wäre ich sehr dankbar.

Jasper

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 19:33
von schatzi
Hi Jasper,

der ärztliche Moderator vergibt veständlicherweise keine Fern- oder sonstigen Diagnosen.

Für psychotherapeutische Maßnahmen reicht die Eigangsdiagnose vollkommen aus. Der behandelnde Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie ist in der Lage Diagnosen zu "verteilen", aber auch dieser wird sich im Spektrum Deiner genannten und aufgeführten Erkrankungsbereiche bewegen. Auch wird es nicht so sein, dass man nun den Superarzt, das Supermedikament oder die Superklinik genannt bekommt, da Depressionen mit all ihren Facetten verschiedenartig behandelt werden können.
In einigen Kliniken erhält man Fragebögen (PSI etc.), die hiernach ein bestimmtes Ergebnis widerspiegeln können. Letztendlich wird es darauf ankommen, wie bei vielen von uns auch, in den Jahren Fachmann der eigenen Erkrankung zu werden.

bo.

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 20:04
von Bernd2
<Für psychotherapeutische Maßnahmen reicht die Eigangsdiagnose vollkommen aus. Der behandelnde Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie ist in der Lage Diagnosen zu "verteilen", aber auch dieser wird sich im Spektrum Deiner genannten und aufgeführten Erkrankungsbereiche bewegen.> Zitat Bohneberger


Hallo Jasper,
da muß ich dem selbsternannten Experten Bohneberger widersprechen. Ich bin zwar Mediziner, aber kein Psychiater. Insoweit würde ich mich niemals zu solchen Aussagen hinreißen lassen.

Es ist keineswegs ungewöhnlich, daß gerade im Bereich psychischer Erkrankungen sehr unterschiedliche Diagnosen gestellt werden, da die Grenzen häufig fließend sind. Gerade, wenn Diagnosen im ambulanten Bereich gestellt werden, ist die Einschätzung von Seiten der Ärzte häufig differierend, da auch das Auftreten des Patienten gerade bei psychischen Erkrankungen von Tag zu Tag wechselhaft ist; je nach augenblicklichem Befinden.

Insoweit ist die Eingangsdiagnose, was immer Bohneberger damit auch meinte, keineswegs ausreichend; weiterhin wird sich ein hinzugezogener Arzt keineswegs nur "auf das Spektrum der angeführten Erkrankungsbereiche" beschränken. Vielmehr wird jeder Arzt eine Anamnese erheben, Untersuchungen durchführen und sich eine eigene Meinung bilden.

Ich möchte Dir empfehlen, noch einen weiteren Arzt zu konsultieren, und dessen Meinung zunächst ohne Berücksichtigung vorher erhobener Diagnosen anzuhören. Wenn Du zu diesem Arzt ein "gutes Gefühl" hast, begib´ Dich in seine Behandlung. Ideal wäre natürlich eine Diagnostik unter stationären Bedingungen.

edit: Es gilt nach wie vor der Grundsatz, daß jeder Behandlungsmaßnahme eine exakte Diagnostik vorherzugehen hat.

Gruß
Bernd

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 20:38
von Regenwolke
Hallo Jasper,

da stimme ich Bernd zu. Das Diagnostizieren psychischer Erkrankungen kann eine sehr schwierige Sache sein, weil es Überschneidungen zwischen manchen Störungsbildern gibt, so daß die Abgrenzung mitunter schwierig ist. Außerdem treten manche Symptome äußerlich nicht in Erscheinung, vor allem, wenn man einen Patienten nur kurz zu Gesicht bekommt. Deshalb ist es nicht selten, daß unterschiedliche ambulant aufgesuchte Ärzte/Therapeuten verschiedene Diagnosen stellen.

In manchen (Uni)Kliniken gibt es psychotherapeutische Ambulanzen, die eine ausführliche Diagnostik (psychologische Tests und Anamnesegespräche) anbieten. Vielleicht gibt es so eine Stelle in Deiner Nähe?

LG, Wolke

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 21:15
von Bernd2
Gelöscht

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 21:55
von db
Danke für die Antworten.
Ich bin wohl nicht der einzige bei dem alles so verschwommen und ungenau ist.
Ich meine im Endeffeckt sind die Therapiemöglichkeiten ja eh die gleichen, was für eine Störung auch vorliegt . Leider ist das nicht gerade sehr ermutigend weil ich schon so viel durch habe.
Also einfach weiter hm. Ich traue mich nicht mehr zu einem anderen Arzt zu gehen weil er eh nichts tuen kann ausser die gängigen ADs.
Und n stationärer Aufenthalt tut zwar vorübergehend gut aber ist unendlich teuer und langfristig pasiert da auch nicht viel.

DAnke auf jeden Fall und jedem viel Kraft.

Ich träume von einem Haus in dem alle gestrandeten Seelen zusammenleben sich ergänzen und zusammen gesunden können. Wie ne klinik auf dauer mit nem Job dabei. Traum traum.

Jasper

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 22:10
von Regenwolke
Hallo Bernd,

ich bin nicht für Lagerbildung und vertrete die Meinungen, die ich für richtig halte, egal wer sie sonst noch vertritt. Insofern hab ich überhaupt keine Probleme, Dir zuzustimmen, wenn ich gleicher Meinung bin. Mit Bohni hatte ich bisher aber auch kein Problem.

LG, Wolke

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 22:13
von Bernd2
Gelöscht

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 22:17
von Regenwolke
Schade, bevor ich es habe lesen können...

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 22:19
von flora80
Hallo Jasper,

du schreibst

"Und n stationärer Aufenthalt tut zwar vorübergehend gut aber ist unendlich teuer und langfristig pasiert da auch nicht viel."

Das kann ich so ganz und gar nicht bestätigen. Meine eigene Erfahrung und die vieler anderer psychisch Erkrankten, die ich kenne, ist genau das Gegenteil: Ein Klinikaufenthalt bringt oft Stabilität, Klarheit, genaue Diagnostik und langfristige Therapieempfehlungen, sowie Überprüfung und ggf. Neueinstellung der Medikation. Es kommt eben darauf an, in welche Klinik du dich mit welcher Intention begibst. Warst du schon einmal für längere Zeit auf einer Psychotherapiestation (also mindestens acht Wochen intensive stationäre Therapie)? Oder gehst du von Akutstationen und reiner Krisenintervention aus?


Desweiteren schreibst du

"Ich meine im Endeffeckt sind die Therapiemöglichkeiten ja eh die gleichen, was für eine Störung auch vorliegt."

Auch da kann ich dir nicht zustimmen. Therapien sind für verschiedene Krankheitsbilder oft seeeehr unterschiedlich. Gerade deshalb ist eine gute Diagnostik so wichtig, weil etwas, das z.B. für Borderline Patienten Hilfreich und gut ist für Depressionen z.B. kontraindiziert sein kann...

Ich kann dir nur aus meiner (reichlich vorhandenen) Erfahrung heraus raten, doch noch einmal den Schritt zu einem Psychiater zu wagen und dort sehr offen deine Situation und dein Erleben darzustellen. Da du dich selbst ja offenbar als "schwierigen Fall" betrachtest, ist es vielleicht tatsächlich Hilfreich, dich noch einmal einer sehr ausführlichen Diagnostik zu unterziehen. Was hat es denn bisher so schwer gemacht, Therapieziele zu erreichen und eine deutliche Besserung herbeizuführen? Vielleicht ist es auch gut, dir genau darüber klar zu werden, ob du den Fehler im System eher auf Seiten der Behandler oder bei dir siehst und warum. Auch das solltest du dann mitteilen.

Das sind jetzt meine persönlichen Gedanken zu deinen Postings, vielleicht ist etwas Hilfreiches dabei.


Grüße von Flora

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 22:39
von db
Danke für die Antworten.

@flora

Also ich war 3 monate in einer Psychosomatischen Klinik, was auf jedenfall Lebensrettend war für mich. Aber mit der Diagnose waren die auch nicht sicher und haben sich wiedersprochen und haben mich auch ohne irgendwelche Nachhaltigen Leitlinien nach hause geschickt. Ja und da bin ich nun seit 10 monaten und s geht nicht weiter.
Ab wann ist denn ein Klinikaufenthalt sinnvoll?

Dann müsste ich jedes Jahr für 3 monate in die Klinik um was davon zu haben.

Und was bringt schon eine stationäre Therapie. Nach nunmehr 20 sitzungen Verhltenstherapie habe ich immer noch die gleichen Gedanken und probleme obwohl ich mich vollends öffne.

Und jetzt ist meine Familie auch noch in den Urlaub gefahren und ich bin alleine für 2Wochen. HORROR. Bin viel zu lange am PC um nach meiner KRankheit zu recherchieren. AHHH

Alles liebe

Jasper

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 22:48
von Bernd2
<<Ab wann ist denn ein Klinikaufenthalt sinnvoll?

Dann müsste ich jedes Jahr für 3 monate in die Klinik um was davon zu haben.
>> Zitat Jasper


Hallo Jasper,

mit dieser Einschätzung liegst Du gar nicht so verkehrt. Ich bin seit ein paar Wochen auch wieder in der Klinik. Das letzte Mal war ich im Sommer 2007 hier. Und siehe da, etwa die Hälfte der Patienten kenne ich von meinem letzten Aufenthalt hier. Nun, was sagt uns das? Jawohl, die Depression ist sehr gut behandelbar. Das stimmt zweifellos. Aber ist sie auch heilbar oder zumindest dauerhaft linderbar?

Gruß
Bernd

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 22:50
von flora80
Hallo Jasper,

ich würde eine Psychotherapiestation einer psychiatrischen Klinik (NICHT Psychosomatische Klinik) aufsuchen. Ein Klinikaufenthalt ist aus meiner Sicht dann sinnvoll, wenn in der ambulaten Therapie nicht engmaschig genug gearbeitet werden kann, d.h. wenn ein Termin pro Woche absolut nicht ausreicht, um Stabilität zu erreichen oder wenn die Themen so schwerwiegend sind, dass eine unkontrollierte Dekompensation eintreten könnte oder wenn man im ambulanten Bereich einfach gar nicht weiterkommt (was ja offensichtlich bei der Fall ist).

20 Stunden VT sind im übrigen wahrlich nicht besonders viel, da gab es bei mir auch noch keine entscheidende Besserung. Es gibt natürlich einige, denen damit schon sehr geholfen ist, aber das ist ganz individuell und bei dir ja offensichtlich nicht der Fall. Sprich doch deinen Therapeuten auf das Thema an!

Grüße von Flora

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 22:56
von flora80
Was ich noch hinzufügen möchte: Das ist natürlich meine ganz persönliche (!!!) Einschätzung und das muss nicht der Wahrheit entsprechen.

Ich kann für mich sagen, dass ich im Umgang mit meiner Erkrankung einfach einen riesen Schritt weitergekommen bin, was nicht gleichzusetzen ist mit "völliger Gesundung". Das Thema wird mich mein Leben lang begleiten, aber ich lebe damit viel zufriedener und auch ein Stück weit glücklicher. Dennoch ist es immernoch schwer, aber auf andere Art und Weise.

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 22:58
von db
@ bernd

ja heilbar eher nicht. Wieder in die Klinik ?
ich habe so ein extrem schlechtes Gewissen wegen meiner Krankenkasse. Die wirft mich doch dann bestimmt raus.


@ flora

Ich werds mal ansprechen bei Ihr. Tue mir nur so schwer ihr die Meinung zu sagen bzw. auf den Punkt zu kommen weil ich angst vor zurückweisung oder davor das einfach nichts passiert habe.
Und die Psychiatrien sind ja nun primär auf Medikamente spezialisiert und ich bin zu sensibel für so ne kalte umgebung. Also ne psychosomatische hübsche Klinik wäre mir da schon lieber.

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 23:04
von flora80
Hallo Jasper,


Also, die Psychiatrie in der ich war, war weder kalt noch unverständig.... Und die Gebäude waren hübsch und klein. Und dei Therapie war alles andere, als nur auf Medikamente ausgerichtet (deshalb die Empfehlung der PSYCHOTHERAPIEstation).

Eine gesetzliche Krankenkasse kann dich im Übrigen nicht rauswerfen, es sei denn, du zahlst die Beiträge nicht. Und warum hast du ein schlechtes Gewissen, weil du krank bist?

Flora

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 23:10
von db
Ich bin privat versichert.

Ich hab immer n schlechtes gewissen, weil ich nichts auf die Reihe kriege und die so viel Zahlen für so nen geringen erfolg. Andererseits.
Ich lebe nur einmal. Vorraussichtlich.

War da mehr Gruppen oder Einzeltherapie ?

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 13. Jan 2008, 23:23
von flora80
ganz kurz, weil auf dem weg ins bett:

es gab sowohl einzel-, als auch gruppentherapie.

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 14. Jan 2008, 07:43
von otterchen
Hallo,

also, mich hat man seinerzeit auch in eine Klinik geschickt, die sich auf Psychosomatik spezialisiert hatte, auf Anraten meines damaligen Psychiaters.

Ich habe dort ein wenig gelernt, bin aber auf Dauer nicht wirklich weiter gekommen.
Warum?
Weil das nicht das Richtige war!
Mein Psych war einfach nicht die richtige Wahl, die Chemie zwischen uns hat nicht gestimmt. Die Traumatisierung hat er nicht entdecken können. Und deshalb hat er nicht die optimale Klinik heraussuchen können.

In meiner jetzigen Therapie fühle ich mich bestens aufgehoben, und sollte ein Klinikaufenthalt nötig sein, werde ich gewiss nicht wieder in eine psychosomatisch ausgerichtete Klinik gehen.

Wie Flora schon sagte: es gibt so viele Möglichkeiten!

Bitte gib den Mut nicht auf; und wenn Du Dir jedes Quartal einen anderen Psychiater suchst. Es ist DEINE Gesundheit! Was hat die Krankenkasse davon, wenn Du immer weiter abrutschst, bis Du nicht mehr arbeiten kannst?

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 14. Jan 2008, 15:41
von schatzi
Siehst Du lieber Jasper und jetzt bis Du wieder genauso schlau wie vorher.

Ich muß leider, auf eigenen Wunsch, wieder einer regelmäßigen Tätigkeit nachgehen und kann mich nicht so wie andere hier dauerhaft aufhalten, deswegen meine Antwort nachträglich.

Der Arzt Barney Bernd, der Dir geantwortet hat, nutzt leider derartige Postings aus, um aller Welt seiner Verbitterung Ausdruck zu verleihen, Psychotherapie und Medikamente sind alle für die "Katz" und Depressionen bleiben bis weit nach dem "Tode" nicht behandelbar.

Lass Dich nicht deswegen entmutigen, auch hier im forum gibt es erfreulicherweise viele Menschen die wieder recht gut leben können und durch Psychotherapie und Medikamente ein glückliches Leben führen können.

Da Du ja schon selber einschlägige Therapie- und Klinikerfahrungen sammeln konntest, verwundert es mich schon sehr, wenn Du 3 Monate in einer Klinik warst und nicht darauf bestanden hast, eine eindeutige Diagnose zu bekommen.
Diese Einrichtungen machen, um ihren Behandlungsplan bzw. die Richtung vorgeben zu können, meistens schriftliche Befragungen zur Erkrankung und ihrer Verläufe.
Du wirst doch sicherlich einen Entlassungsbefund erhalten haben, aus dem genauer hervorgeht, um welche Art der Störungen es sich letztendlich handeln könne. Dein behandelnder Facharzt ist auf jeden in der Lage, Dir Auskünfte zu geben bzw. den Bericht auszuhändigen, um einen weiteren Arzt nötigenfalls aufzusuchen.

Natürlich gibt es einige Therapieunterschiede wie z.B. bei Borderline-, Schizophrenie-, Persönlichkeitsstörungen-, Soziophobie- oder Bipolaren Ausprägungen, generalisierter Angst usw. usw., ich hatte aber bei dem ersten Posting den Eindruck, Du hättest noch überhaupt keine Berührungen mit derartigen Institutionen gehabt und wärst darauf angewiesen, Dich aus dem Internet über Deine Krankheit informieren zu wollen.

Es gäbe natürlich zu den einzelnen Dingen noch eine Menge zu sagen, aber die Suchfunktion dieses Forum hält viele Anworten und Beiträge parat.

Alles Gute.

bo.

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 14. Jan 2008, 16:45
von Nico Niedermeier
Lieber Jasper,
nachdem der Thread an mich gerichtet ist auch von mir eine Antwort an Sie.
Zuerst wollte ich sagen, dass alles Kluge schon geschrieben steht. Ich würde auch einen zusätzlichen Versuch in einer auf Diagnostik spezialisierten Institution (und das sind zumeist Uni Kliniken) anpeilen. Zwar sind die Übergänge zwischen Störungen fließend, aber die psychotherapeutischen und die medikamentösen Ansätze unterscheiden sich doch oft (je nach Störung) gewaltig
Beste Grüße
aus München
Dr. Niedermeier Nico

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 14. Jan 2008, 16:51
von db
Ja wiedereinmal danke.

Wusste gar nicht, dass es hier untereinander so hergeht. Ist ja fast ne Soap teilweise.

Ich fand die antwort, das Psychische störungen teils sehr verschwimmen können ineinander und es schwierig werden kann diese vollends zu erfassen.

Also ich hab mittlerweile schon recht viele Meinungen erfahren sowohl stationär als auch ambulant und trotz schwerer Symptome kamen dabei meist überfragte Gesichter und Verdachtsdiagnosen heraus. Keiner war sicher . Weder die PSychiatrie die Psychosomatische Klinik noch die zig ambulanten Therapeuten/Psychiater.

Ich wollte adamit nur sagen scheinbar gibt es manchmal nicht die Antwort auf die Frage.

Vielleicht sollte ich wirklich mal eine Analyse machen und noch tiefer eintauchen um zu sehen ob doch n och irgendein Hund im keller begraben liegt.

Liebe Grüsse

Jasper

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 14. Jan 2008, 17:15
von db
Nur noch mal als einwurf, nach meiner
erfahrung gibt es nicht viele unterschiede bei der Behandlung. Entweder hatte ich bei den behandelnden Ärzten und Institutionen pech oder
ich weiss nicht.

Ich meine es gibt ADs und Neuroleptika als Medikamentöse Therapie. Da heisst es nehmen oder nicht nehmen.Entweder s hilft oder nicht.

Dann gibts drei verschiedene Therapieformen ( und ein paar unterformen wie Hypnose oder ähnliches ).

Und dann sowas wie soziotherapie.

aber dass ist auch schon alles. Ich meine klar die arbeiten ja je nach Störung auf andere Ziele hin aber das ist ja eher von den spezifischen Problemen und wesenszügen des Patienten abhängig als von der Diagnose.

Hab ich etwas vergessen.

Ich hoffe ich werde nicht falsch verstanden. Ich bin in keinster Weise auf Konfrontationskurs oder ähnliches. Ich suche wirklich nur nach nem langen Leidensweg nach dem richtigen Weg und dachte oder denke mir einfach, dass ich hier wo so viel echte und private Erfahrung ist fündig werden könnte.

@ bo

Ich habe schon Diagnosen bekommen von "Korifäen ihres Faches". Die Diagnosen stehen oben, bzw. ein teil davon und was die Behandlung angeht hat sich da nicht viel getan. Ein arzt sagte sogar ... Laut klinikunterlagen sind sie schizophren ( obwohl ich nie auch nur einmal solche wahn symptome hatte etc.) und schönen Tag noch. Da kann man nicht viel machen. Das hat mich so tief schockiert diese Aussage und die fehlende hilfe.Hölle. Ich hatte einfach nicht die besten Erfahrungfen mit den Ärzten obwohl mir alle sehr empfohlen wurden und daher wollte ich hier einfach nach n bissl hilfe suchen. Von betroffenen halt.

Also liebe GRüsse


Jasper

Re: Sehr geehrter Herr Dr. Nico Niedermeier

Verfasst: 14. Jan 2008, 17:15
von Regenwolke
Hi Jasper,

ich kann nachvollziehen, daß du wissen möchtest, was mit dir denn nun los ist, und eine passende Diagnose ist wichtig für die Planung einer wirksamen Therapie. Trotzdem ist es "nur" eine Diagnose, ein Krankheitslabel, das niemals deine ganze Person erfassen oder erklären kann.

Wichtig ist vielleicht auch, dir selbst Gedanken darüber zu machen, worunter Du leidest, was Du gern verändern würdest und was Du an Dir selber vielleicht auch gut und in Ordnung findest.

LG, Wolke