end. depression /erbliche Vorbelastung

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Sterni1
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end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Sterni1 »

An alle, die sich angesprochen fühlen !

Ich durchlebe (ertrage) gerade die 3. Phase einer Depression innerhalb der letzten 3. Jahre. Jede Phase ist geprägt von extremen Morgentief, Unfähigkeit klar und logisch zu denken, Unfähigkeit sich zu freuen und wiederkehrenden Suizidgedanken. Die Phasen überkommen mich, schleichen sich einfach an. Es gibt keine äußere Belastung, die ich als Grund benennen kann für meine tiefe Niedergeschlagenheit. Im Gegenteil: es geht mir schlecht, trotz intakter Beziehung, lieber Familie uns festem Job. Im Gegensatz zu so vielen Erfahrungen aus Gesprächen mit Mitpatienten mußte ich keine schrecklichen Schicksalsschläge überwinden, meine Kindheit war glücklich u.s.w. (denkt bitte nicht, daß ich mich als was "besseres" fühle, ich habe großen Respekt davor, mich machen diese dinge betroffen.)
Will sagen: wo ist also mein Problem? In der Klinik wurde mir gesagt, daß ich eine Lehrbuchform einer endogenen Depression habe.
In meiner Familie treten leider gehäuft D. auf und das mehrere Generationen zurück betrachtet. Trotzdem bin ich überzeugt, daß auch in mir selbst ein Grund zu suchen ist, in meinem Denken und Verhalten. Andererseits reißt genau dieser Zwiespalt mich auch immer wieder in neue Grübeleien. Denn wenn ich mein Leben, Denken und Handeln außerhalb einer Phase betrachte, bin ich durchaus mit mir im reinen, mit meinem Leben zufrieden und besitze auch das Bewußtsein, selbst meine Geschicke in der Hand zu haben. (Natürlich gibts Alltagsprobleme, das Leben ist ja nich eitel Sonnenschein)

Was mir am meisten fehlt ist Hoffnung. Das haben wohl alle depressiven gemeinsam. Je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto klarer stellt sich doch heraus, daß ein einigermaßen normales Leben nicht möglich sein wird. Natürlich ist mir bewußt, daß die Forschung im Bereich der AD und auch Prophylaxe sehr weit ist; aber die Möglichkeiten haben auch immer eine Grenze bzw. ziehen drastischen Nebenwirkungen nach sich. Ein großen Thema ist bei mir z.b. die Familienplanung.
Nach dem ganzen Monolog hier nun meine Frage an alle Forumsmitglieder: Gibt es vielleicht unter euch welche, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben?
Ich möchte niemanden ausgrenzen, möchte auch betonen, daß mich viele andere Threats ansprechen, denn im Grunde gleichen sich probleme mit dem alltägl, Leben klarzukommen bei sehr vielen.

HHm, jetzt fehlt mir irgendwie der Faden. Vielleicht reichts auch erstmal. Muß auch mal was von meiner to-do Liste bekommen.
Mein innere Motor steht aber leider noch auf "aus".

LG
Sterni
Wer innen nicht funkelt, kann außen nicht glänzen.
BeAk

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von BeAk »

Liebe Sterni,

ist für Dich jetzt alle klar und gut geregelt? Oder hast Du noch ein Anliegen?

Wolltest Du uns nur mitteilen das es tatsächlich die sehr seltenen endogene Depression gibt?
Grenzgängerin
Beiträge: 618
Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Grenzgängerin »

Hallo Sterni,

ich bin eher eine der Betroffenen, die bisher keine endogene sondern eine vor allem lebensgeschichtlich bedingte Depression hatten. Allerdings habe ich die Neigung zur Depression trotzdem eindeutig von meiner Mutter mitbekommen.

Aber es gab irgendwie immer Auslöser und Gründe für die depressiven Episoden. Bis jetzt.

Nun in meiner aktuellen Episode gibt es das alles nicht und das Vergangene ist durch lange Therapie gut aufgearbeitet. Ich habe keinen Psychotherapiebedarf derzeit.

>Trotzdem bin ich überzeugt, daß auch in mir selbst ein Grund zu suchen ist, in meinem Denken und Verhalten.

Hast Du diesbezüglich schon mal an einer Depressionsgruppe teilgenommen? Ein verhaltenstherapeutisches Programm wo Strategien gegen diese Denk- und Verhaltensmuster eingeübt werden?
Das kann unter Umständen ganz hilfreich sein, um in den depressiven Phasen besser klar zu kommen.

Und wie sieht es mit einer medikamentösen Behandlung aus? Bekomsmt Du eine?

Ich bin außerhalb der depressiven Episoden auch ganz anders. Diese Phasen sind sehr getrennt. In der Depression bin ich extrem hoffnungslos und kann mir nicht mehr vorstellen, wie es davor war und in den guten Phasen dazwischen kann ich mir nicht vorstellen, wieder depressiv zu werden... Das geht wohl vielen so.

Liebe Grüße,

Alex

________________________


Hallo Beatrix,

die Frage ist doch ganz klar formuliert: "Gibt es vielleicht unter euch welche, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben?".

Sie sucht nach anderen Betroffenen, die keine schreckliche Kindheit, traumatische Erlebniss und dergleichen in ihrer Lebensgeschichte finden und dennoch an Depressionen leiden.

Bei mir kommen Deine Antworten auf Beiträge insbesondere von neuen Mitgliedern hier in letzter Zeit sehr abweisend an.
Mag sein, dass es in der Knappheit liegt, mit der Du sie formulierst, denn wenn Du später mehr dazu schreibst, finde ich Deine Gedanken teilweise sehr nachvollziehbar und wertvoll (z.B. bei Schmunzelhase bei den Angehörigen). Aber diese Knappheit, in der Du Dich auch dort ausgedrückt hast, öffnet bei mir Missverständnissen Tür und Tor.

LG,

Alex
Sterni1
Beiträge: 10
Registriert: 30. Nov 2007, 21:08

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Sterni1 »

Liebe Alex,

danke für deine Antwort. Du schreibst, daß du deine Phasen auf lebensgeschichtliche Ereignisse zurückführst. Darf ich dich fragen, ob diese eher positiv oder negativ sind? Bei mir gings nämlich nach schönen Begebenheiten immer richtig in die Krise. Deshalb würde ich sgen, daß die Lebensumstände zwar Auslöser aber nicht Ursache sind.
Mit Therapie hab ich verschieden Erfahrungen gesammelt. In der Tagesklinik z.B. wurde man ja gut unterstützt um erstmal wieder den Alltag zu bewältigen und zur Einsicht zu kommen, daß man krank aber nicht verrückt ist. Die Gruppensitzungen waren ausgerichtet auf belastende Probleme mit Familie oder Arbeit oder Erfahrungen die lange zurück lagen. Genau hier begann wieder das Grübeln mein Problem zu benennen.
In der Verhaltenstherapie hatte ich einige Aha-effekte, die die Selbstwarnehmung und mein Pflichtbewußtsein betreffen. Überhaupt hat mich die Depri erst dazu gebraucht mein Leben zu überdenken und mich mit mir selbst auseinanderzusetzen.
Bei Ad waren jedesmal hohe Dosen nötig, um die Phase zu durchbrechen. Letztes Jahr Cymbalta 120 mg. Momentan hat mich mein Psychiater auf 300 mg Trevilor gestellt.

Du hast ja bestätigt, daß die Phasen bei dir auch immer sehr getrennt sind. Wenn ich übern Berg bin, hab ich sogar Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie beängstigend und heftig die Krise war.
Genau darum finde ich es so schwer, bzw. suche ich einen Weg der mir ein Leben mit evtl. Phasen ermöglichen könnte. Kein Plan wie das gehen soll. Bin ja dann nichtmal in der Lage für mich zu sorgen und jedesmal ein Stück näher dran aus Verzweiflung ....

Sollte mich wohl kürzer fassen.
Liebe Alex, kannst du noch ein bißchen was von dir schreiben?

viele grüße
sterni

------------------------------
@Bea
danke für den herzlichen Empfang
Wer innen nicht funkelt, kann außen nicht glänzen.
leorosalie
Beiträge: 96
Registriert: 6. Mär 2006, 09:33

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von leorosalie »

Hallo,

ich habe auch eine endogene Depression und bin erblich vorbelastet, sie zieht sich leider durch meine komplette Familie.

Ich bin jetzt 33 Jahre alt, und seit ich 19 bin , hatte ich immer stärker mit Angstzuständen, Dysthymie usw. zu tun. Irgendwie war ich immer in leicht gedrückter Stimmungslage mit wenig Selbstwertgefühl.
Im Laufe der Zeit wurden die Symptome aber immer stärker, obwohl ich wirklich viel an mir gearbeitet habe durch Bücher lesen, Verhaltenstherapie usw.

Erst nach einer vorher nie gekannten depressiven Phase, in der ich auch nicht arbeiten konnte, kam ich auf den Trichter, dass Verhaltenstherapie mir nicht mehr genügt und ich doch wohl Medikamente einnehmen muss.

Mittlerweile geht es mir dank der Tabletten sehr gut, eigentlich so gut wie nie zuvor - auch angstmäßig.
Mein Neurologe sagte auch, in manchen Fällen kann man sich noch so sehr bemühen , mit Gesprächen usw. (sich selbst) therapieren zu wollen - letztendlich helfen nur die Tabletten.

Ich hätte mir viele Qualen ersparen können, wenn ich mir die Krankheit eher eingestanden hätte und früher das Wagnis mit der Medikamenteneinnahme eingegangen wäre. Allerdings muss man ja auch erwähnen, dass es vor zehn Jahren auch noch nicht so gute Therapieformen und Medikamente gab.

Ein Tipp: Die Tabletten, die meinem Vater helfen, haben bei mir auch am besten "gegriffen".

Und wichtig ist auch, dass man innerhalb der Familie darüber spricht, zur Unterstützung für sich selbst und um anderen Familienmitgliedern rechtzeitig helfen zu können.

Viele Grüße
Gaby
Sterni1
Beiträge: 10
Registriert: 30. Nov 2007, 21:08

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Sterni1 »

Hallo Gaby,

das kann ich bestätigen. Mein erstes AD war das gleiche wie das, was bei meiner Oma half.
Mittlerweile sprechen wir in der Familie sehr offen darüber, so nach und nach kamen auch verschiedene Sachen ans Licht, über die sonst üblicherweise nie gesprochen wurde.

Darf ich Fragen, ob du eine eigene Familie hast?

Viele Grüße
Sterni
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Sterni1
Beiträge: 10
Registriert: 30. Nov 2007, 21:08

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Sterni1 »

das wichtigste habe ich nicht geschrieben:
schön zu hören,daß es dir gut geht.


sterni
Wer innen nicht funkelt, kann außen nicht glänzen.
leorosalie
Beiträge: 96
Registriert: 6. Mär 2006, 09:33

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von leorosalie »

Es war aber ein langer Weg, der nicht so beschwerlich hätte sein müssen.

Meine Oma hat sich damals umgebracht, es war in den 70er Jahren, sie war schwer depressiv und keiner konnte ihr richtig helfen. Das schlimmste aber war, dass sie ihre Medikamente einfach abgesetzt hat, dadurch ist sie in eine so tiefe Phase geraten, dass sie letztlich nicht mehr konnte.

Meine Mutter sagte, so was darf in unserer Familie nicht mehr passieren . Sie hat mir sehr geholfen in meiner schweren depressiven Phase, hat mich zum Arzt gefahren usw.
Leider habe ich das mit meiner Oma auch nur durch Zufall erfahren , erst 1994. Das habe ich meiner Mutter sehr übel genommen.
Vor allem - das ganze Dorf weiß es - nur man selber nicht. Jetzt können wir aber mittlerweile etwas offener darüber sprechen.

Ich habe einen (sehr lieben) Mann und wir möchten eine Familie gründen. Ich habe jetzt auch grünes Licht von meinem Neurologen bekommen, dass ich versuchen darf, sozusagen "mit Medikamenten" schwanger zu werden. Ein Auslassversuch (habe es schon mehrmals probiert)hätte zu viel negative Folgen für mich und evtl. das Kind.

Und - wie gesagt - "ansonsten" geht es mir ja gut.

Gruß
Gaby
Rioabajorio
Beiträge: 65
Registriert: 25. Nov 2007, 12:10

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Rioabajorio »

Hallo Sterni,
hallo zusammen,

leider weiß ich nicht, ob es bei mir eine endogene Depression ist, sie ist nicht diagnostiziert, aber ich denke schon. Es ist nämlich schon so, dass ich in meinem Alltag Probleme habe, auch mit Job, Beziehungen etc. Trotzdem bin ich mit den Siuationen bisher immer einigermassen gut klargekommen. Aber wenn ich in der Depri-Phase bin, dann ist alles leer und hoffnungslos, dann kann ich nichts mehr erkennen, wofür es sich lohnt usw. - ihr kennt das sicher selbst. Ich sehe Dinge dann völlig anders, als wenn ich in einer "normalen" Phase bin.

In der Therapie haben sie dann "versucht", irgendwie auf die Schiene "Übergriff in der Kindheit" zu pochen, weil es bei mir bestimmte Probleme in der Partnerschaft gab. Allerdings kann ich mich beim besten Willen an nichts erinnern und hatte deswegen schon fast das Gefühl, dass ich mir bald irgendwas einbilde, nur um endlich einen Grund für meine Depris zu haben.

Jetzt bin ich auch an dem Punkt, wo ich eher glaube, dass meine Depris nichts mit irgendwelchen Vorfällen in meinem Leben zu tun haben. Von daher kann ich gut nachvollziehen, dass man sich so bodenlos fühlt, "ohne Grund" Depris zu haben.

Ich habe leider auch keine Ahnung, ob es bei uns vererbt ist, meine Mutter sagte zwar schon mal was davon, dass sie auch eine Tendenz zu Depressionen hätte, aber mir schien es eher, dass sie damit Aufmerksamkeit erregen wollte.... Wer weiß, vielleicht tue ich ihr Unrecht!??
Ich sollte wohl besser noch mal fragen.

Liebe Grüße
Rioabajorio
Sterni1
Beiträge: 10
Registriert: 30. Nov 2007, 21:08

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Sterni1 »

@ gaby

das ist schon schlimm, wenn innerhalb der Familie um Krankheiten ein Geheimnis gemacht wird. Leider aber ist es in den Generationen früher so üblich gewesen neg. Dinge zu verheimlichen. Glaube aber auch, es soll soetwas wie Schutz sein, wenn S. vertuscht wird.

Dagegen schön zu hören, daß ihr euch um Familienplanung kümmern könnt, trotz Tabletten. Wir müssen jetzt wieder warten bis ich eine ganze Weile stabil bin, um zu entscheiden wie es gehen kann. Wird wohl auch darauf hinaus laufen "unter Medi".
Mein Arzt hat uns geraten, uns auch in der Uniklinik unsrere Stadt noch eine 2. Meinung einzuholen w/ Risikoabwägung.
Ich mache mir große Sorgen, ob ich eine gute Mutter sein kann. Wie kommst du denn damit klar?

sterni
------------------------------

@rioabajorio

so aus der Ferne kann ich da schwer was zu sagen. Sicher ist es aber nicht förderlich für einen selbst, in eine Richtung gedrängt zu werden bzw. eingeredet zu bekommen, das doch da was in der Kindheit "passiert sein"
muß. Wenn du aber sagst, daß du auch Lebensumstände hast, die Probleme mit sich bringen, dann wird es wohl eine Mischung aus Veranlagung und aktueller Situation sein.

Ist aber Spekulation, denn Veranlagung läßt sich eh nicht nachweisen.

LG
Sterni
Wer innen nicht funkelt, kann außen nicht glänzen.
leorosalie
Beiträge: 96
Registriert: 6. Mär 2006, 09:33

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von leorosalie »

Hallo Sterni,

zum Teil habe ich sicherlich Phasen , da frage ich mich, ob ich eine gute Mutter sein kann.
Aber ich höre immer wieder, es geht allen anderen Frauen auch so. Und man muss sich immer wieder vorsagen: depressive Menschen machen sich sowieso viel mehr Sorgen , nehmen vieles genauer und wollen alles perfekt machen , das muss man sich natürlich abschminken - das ist bei Kindererziehung nicht möglich. Fehler wird man immer machen.

Und außerdem gibt ja noch einen Vater.
Ich bin schon zweimal Patentante - eigentlich ein Feedback, dass ich gut mit Kindern umgehen kann.

Und man muss sich immer wieder vor Augen halten: Was habe ich schon alles im Leben geschafft? Man vergisst das so leicht ...

Ich sage mir immer: Ich bin in der Lage, mich zu pflegen, mein Haus sauber zu halten, arbeiten zu gehen, soziale Kontakte zu halten, Sport zu machen, habe mir finanziell einigermaßen eine Grundlage geschaffen, habe einen Hund und drei Katzen, die ich nicht verwahrlosen lasse ...

Und:
Jeder Asi darf massenweise Kinder kriegen, man sieht es ja jetzt wieder in den Medien.
Die fragen sich nicht: Wie krieg ich mein Kind ordentlich groß?

Wir machen uns einfach viel zu viele Gedanken.

Und: Wenn Du jetzt in einer schweren depressiven Phase wärst, hättest Du bzw. Dein Körper gar keine Lust und keine Bereitschaft, ein Kind zu bekommen.

Gruß
Gaby
BeAk

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von BeAk »

Liebe Gabie, liebe Sternis,

also ich kann nach Euren Beschreibungen Eurer Depression nicht endogeneres entdecken als an meinen.

Ihr habt die üblichen Ursachen und Verläufe depressiver Episoden.
Sterni1
Beiträge: 10
Registriert: 30. Nov 2007, 21:08

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Sterni1 »

Hallo Gaby,

ich kann dir nur zustimmen. Wenn man sieht, wie viele Kinder in asoziale Verhältnisse geboren werden, kann man sich echt nur aufregen. Oder lieber nicht, denn es ist ja nicht ändern.

Wollt dir noch eine Info geben, die wir von meinem Doc haben. Es gibt eine Internetseite mit Informationen zum Thema Schwangerschaft und Depression, die auch die Auswirkungen auf die Säuglinge unter den verschiedenen Medikamenten enthält, soweit halt schon Studien vorhanden sind. Die Adresse ist www.frauen-und-psychiatrie.de. Hätt ja einen Link eingefügt, wenn ich wüßte wie das geht. bin eben kein Techi.

Es grüßt
Sterni
Wer innen nicht funkelt, kann außen nicht glänzen.
Fefe
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Registriert: 17. Dez 2007, 13:54
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Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Fefe »

hey leute,

bin neu hier im forum und freue mich, dass ich leute gefunden habe, denen es genauso (oder zumindest ähnlich) ergeht wie mir.
wobei vl freuen das falsche wort ist. denn ich kann mich nich wirklcih darüber freuen, dass noch andere menschen unter endogenen depressionen leiden.

und damit gleich zum eigentlichen punkt. ich bin 20 jahre alt und leide unter endogenen depressionen. wenn ich so drüber nachdenke, leide ich wohl schon seit ein paar jahren dran. ich würde sagen seit 3. herausgefunden habe ich es jedoch erst vor nem knappen jahr.
ich sage deshalb "herausgefunden", weil ich noch nie bei nem psychologen war. ich halte mich für ziemlich intelligent (was jetzt nich unbedingt ein vorteil bei depressionen sein soll) und es mag arrogant klingen, aba ich glaube nicht, dass mir ein psychologe helfen könnte.
ich steh auch nicht auf anti-depressiva. allgemein kann man sagen,dass ich weder auf ärzte noch auf medikamente stehe.

bitte versteht das nicht falsch. ich freue mich für jeden, der durch psychologen und/oder ADs die hilfe bekommt, die er braucht. aba ich glaube bzw ich weiß, dass es bei mir nicht anschlagen würde. jedenfalls nicht so, wie ich es bräuchte.

wie sich die depressionen bei mir äußern ist ziemlcih schwer zu sagen. ich würde sagen, dass sie immer so in schüben kommen. es gibt tage, an denen ich vollkommen depressionsfrei bin. ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass ich wirklcih "glücklich" bin.
und dann wiederum gibt es tage in denen ich so tief in der depression stecke, dass ich befürchte, nie wieder da rauszukommen.
und sind wirklich stufenlose schübe. manchmal mit vermeindlichen grund (ich hör ein lied im radio, das etwas auslöst, jmd sagt etwas, das mich zum denken bringt, etc) und manchmal auch vollkommen grundlos.
manchmal äußert es sich einfach nur, indem ich keine lust auf fußballtraining habe oder ich, wenn ich mit freunden unterwegs bin, mich für 5 mins einfach ausklinke und depri an die wand starre. und im worsed-case-scenario endet es damit, dass ich mich alleine betrinke (was zum glück nur ganz ganz ganz selten vorkommt).

ich sage, dass ich unter endogenen depressionen leide, weil es nichts anderes sein kann. und ich keinen grund finde.
ich hatte eine wunderschöne kindheit. ich wünsche jedem, dass er so eine kindheit hat, wie ich sie hatte.
ich hab auch keinen mir nahestehenden menschen verloren. eigentlich hab ich überhaupt nur einen einzigen menschen verloren, und das war meine patentante, die ich nur alle paar jahre gesehen habe.
ich musste nicht mit ansehen, wie etwas leidvolles passiert ist und so weiter.
aba bei mir ist es wohl nicht genetisch. in meiner familie leidet (so weit ich weiß) keiner drunter. aba es ist auch nich wirklich thema und ich spreche auch nicht offen über mein "problem". nicht mit meiner familie.
ich weiß nicht, ob es endogene depressionen überhaupt gibt oder ob es letztendlich nicht einfach nur bedeutet, dass man einfach noch nicht den auslöser gefunden hat.
und ich weiß auch nicht, ob es überhaupt wichtig ist, dass man den auslöser findet, denn abgesehen davon, dass er meinen drang zu wissen, WARUM das mit mir passiert, stillen würde, würde sich ja wohl nichts ändern ?!
ich hoffe jedoch immer noch, dass sich an dem tag, an dem ich erfahre, warum ich bin wie ich bin, alles ändert. hoffe das wirkt nich zu naiv^^

außerdem weiß ich trotz meiner jungen jahre, dass ich wohl niemals ein normales leben führen werde. und das will ich auch gar nicht. vielleicht liegt der trick auch einfach darin, dass man sich seine schwäche zu nutzen macht. denn wenn nietzsche (mein großes vorbild^^) keine depressionen gehabt hätte, wäre er wohl kaum das geworden, was er ist.
jedcoh glaub ich nicht, dass er ein glückliches leben hatte^^

naja, so viel erstmal zu meinem "mir von der seele quatschen" ^^

danke fürs lesen
fefe
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Hillxx
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Registriert: 10. Nov 2007, 17:19

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Hillxx »

@Fefe

Sorry, ich glaube nicht, dass Du an Depressionen im Krankheitssinne leidest.

Hast Du schon mal den Selbsttest gemacht:
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... sttest.htm

Wichtig dabei ist das Du seit mehr als 2 Wochen andauerend an diesen Symptomen leidest.

Ich erzähle Dir mal wie meine schwere Depression (Damals Diganose endogene Depression) begann, Du wachst auf und denkst Du musst Dich jetzt duschen, empfindest aber diese alltägliche "Aufgabe" so schwer wie die Erstbesteigung des Mount Everest. Sogar die Umamrung Deiner Freundin gibt Dir kein gutes Gefühl mehr, an Sex ist gar nicht zu denken. Jedes Essen schmeckt gleich schlecht etc..

Zu den anderen.
Die Diagnose endogene Depression gibt es nicht mehr.

siehe http://www.dimdi.de/static/de/klassi/di ... fr-icd.htm

F32.- Depressive Episode
Bei den typischen leichten (F32.0), mittelgradigen (F32.1) oder schweren (F32.2 und F32.3) Episoden, leidet der betroffene Patient unter einer gedrückten Stimmung und einer Verminderung von Antrieb und Aktivität. Die Fähigkeit zu Freude, das Interesse und die Konzentration sind vermindert. Ausgeprägte Müdigkeit kann nach jeder kleinsten Anstrengung auftreten. Der Schlaf ist meist gestört, der Appetit vermindert. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind fast immer beeinträchtigt. Sogar bei der leichten Form kommen Schuldgefühle oder Gedanken über eigene Wertlosigkeit vor. Die gedrückte Stimmung verändert sich von Tag zu Tag wenig, reagiert nicht auf Lebensumstände und kann von so genannten "somatischen" Symptomen begleitet werden, wie Interessenverlust oder Verlust der Freude, Früherwachen, Morgentief, deutliche psychomotorische Hemmung, Agitiertheit, Appetitverlust, Gewichtsverlust und Libidoverlust. Abhängig von Anzahl und Schwere der Symptome ist eine depressive Episode als leicht, mittelgradig oder schwer zu bezeichnen.
Inkl.: Einzelne Episoden von:
· depressiver Reaktion
· psychogener Depression
· reaktiver Depression (F32.0, F32.1, F32.2)

Exkl.: Anpassungsstörungen ( F43.2 )
depressive Episode in Verbindung mit Störungen des Sozialverhaltens ( F91.- , F92.0 )
rezidivierende depressive Störung ( F33.- )

F32.0 Leichte depressive Episode
Gewöhnlich sind mindestens zwei oder drei der oben angegebenen Symptome vorhanden. Der betroffene Patient ist im allgemeinen davon beeinträchtigt, aber oft in der Lage, die meisten Aktivitäten fortzusetzen.
F32.1 Mittelgradige depressive Episode
Gewöhnlich sind vier oder mehr der oben angegebenen Symptome vorhanden, und der betroffene Patient hat meist große Schwierigkeiten, alltägliche Aktivitäten fortzusetzen.
F32.2 Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome
Eine depressive Episode mit mehreren oben angegebenen, quälenden Symptomen. Typischerweise bestehen ein Verlust des Selbstwertgefühls und Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld. Suizidgedanken und -handlungen sind häufig, und meist liegen einige somatische Symptome vor.
Einzelne Episode einer agitierten Depression
Einzelne Episode einer majoren Depression [major depression] ohne psychotische Symptome
Einzelne Episode einer vitalen Depression ohne psychotische Symptome

F32.3 Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen
Eine schwere depressive Episode, wie unter F32.2 beschrieben, bei der aber Halluzinationen, Wahnideen, psychomotorische Hemmung oder ein Stupor so schwer ausgeprägt sind, dass alltägliche soziale Aktivitäten unmöglich sind und Lebensgefahr durch Suizid und mangelhafte Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme bestehen kann. Halluzinationen und Wahn können, müssen aber nicht, synthym sein.
Einzelne Episoden:
· majore Depression [major depression] mit psychotischen Symptomen
· psychogene depressive Psychose
· psychotische Depression
· reaktive depressive Psychose

F32.8 Sonstige depressive Episoden
Atypische Depression
Einzelne Episoden der "larvierten" Depression o.n.A.

F32.9 Depressive Episode, nicht näher bezeichnet
Depression o.n.A.
Depressive Störung o.n.A.




F33.- Rezidivierende depressive Störung
Hierbei handelt es sich um eine Störung, die durch wiederholte depressive Episoden (F32.-) charakterisiert ist. In der Anamnese finden sich dabei keine unabhängigen Episoden mit gehobener Stimmung und vermehrtem Antrieb (Manie). Kurze Episoden von leicht gehobener Stimmung und Überaktivität (Hypomanie) können allerdings unmittelbar nach einer depressiven Episode, manchmal durch eine antidepressive Behandlung mitbedingt, aufgetreten sein. Die schwereren Formen der rezidivierenden depressiven Störung (F33.2 und .3) haben viel mit den früheren Konzepten der manisch-depressiven Krankheit, der Melancholie, der vitalen Depression und der endogenen Depression gemeinsam. Die erste Episode kann in jedem Alter zwischen Kindheit und Senium auftreten, der Beginn kann akut oder schleichend sein, die Dauer reicht von wenigen Wochen bis zu vielen Monaten. Das Risiko, dass ein Patient mit rezidivierender depressiver Störung eine manische Episode entwickelt, wird niemals vollständig aufgehoben, gleichgültig, wie viele depressive Episoden aufgetreten sind. Bei Auftreten einer manischen Episode ist die Diagnose in bipolare affektive Störung zu ändern (F31.-).
Inkl.: Rezidivierende Episoden (F33.0 oder F33.1):
· depressive Reaktion
· psychogene Depression
· reaktive Depression
Saisonale depressive Störung

Exkl.: Rezidivierende kurze depressive Episoden ( F38.1 )
-----------------------------

Verliere den ganzen Verstand, ein halber verwirrt nur.

C. F. Hill
Fefe
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Registriert: 17. Dez 2007, 13:54
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Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Fefe »

hey hillxx,

ja, hab den test gemacht. un ich hab auch das, was du da mitgepostet hast, schon vor nem jahr gelesen.
und ich kann dir versichern, dass ich unter depressionen leide^^
nur kenne ich niemanden, bei dem es sich so äußert, wie bei mir.
du hast recht, dass mein problem nicht ist, dass ich morgens aufstehe und probleme habe, mich zu duschen.
und ich habe (aufgrund der klassifizierung der depressionen) "herausgefunden", dass es endogene depressionen sein "müssen", weil es am ehesten gepaast hat.
mein problem ist, wie gesagt, nicht die alltagsdinger. und genau das sind sie eben doch.

ich leide unter extremer lustlosigkeit. habe suizidgedanken (was bedeutet, dass ich darüber nachdenke, es aba niemals in erwägung ziehe, weil das nich für mich in frage kommt, aba das is ein anderes thema un würde den thread hier sprengen^^).
ich leide unter apptetitlosigkeit, obwohl ich hunger habe. manchmal stehe ich 5 mins vor dem kühlschrank, weil ich weiß, dass ich hunger habe, aba ich einfahc nicht weiß, was meinen hunger stillen soll.
und wie schon geschrieben, ist es nicht so, dass ich tagtäglich versinke. manchmal vegetiere ich in gleichgültigkeit einfach nur vor mich hin.
es ist nicht so, dass duschen für mich schwer ist, es ist mir einfach nur egal. ich weiß nich, ob du verstehen kannst, was ich meine^^
ich weiß das ich depressiv bin. vl sind es nicht die endogenen depressionen. vl sind meine depressionen nicht mal klassifizierbar.

naja, so viel erstma dazu
gruß
fefe
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flora80
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Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von flora80 »

Hallo Fefe,

auch wenn du nicht auf Ärzte "stehst" solltest du trotzdem dringend einen aufsuchen. Eine Selbstdiagnose aufgrund von Informationen, die man sich übers Netz oder aus Büchern besorgt hat, kann man eigentlich nicht treffen, da sollte man schon mit einem Profi drüber sprechen.

Ich glaube dir, dass es dir oft schlecht geht, aber ob es wirklich eine Depression ist, ist so nicht zu sagen. Warum willst du dir denn nicht helfen lassen? Irgendwelche Spekulationen werden dir nicht weiterhelfen, mach Nägel mit Köpfen und geh zum Arzt, der kann dir genaueres sagen.

Und zu deinem Vergleich mit Nietzsche.... hm. Ich glaube, dass man ohne Depression sehr viel kreativer sein kann, als mit. Ist es nicht vielleicht auch eine Größenphantasie von dir, so sein zu wollen, wie dein "Vorbild"? Warum willst du nicht herausfinden, wie du selbst bist, anstatt anderen nachzueifern? Es würde dich sehr viel interessanter machen, als du denkst. Dich selbst finden kannst du aber nur, wenn dein Denken nicht durch unrealistische Depri-Gedanken vernebelt ist. Eine Depression macht dich weder interessant, noch großartig noch kreativ.... sondern höchstens langzeitarbeitslos und arm. Wenn es das ist, was du willst, dann ist das deine Entscheidung. Aber probier doch erst mal aus, wie die andere Version wäre.

Gruß von Flora
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von flora80 »

Nachtrag: Du schreibst, dass du nicht glaubst, eine Psychotherapie könnte dir helfen.... Weißt du denn so genau, wie sie funktioniert, wie Psychotherapeuten arbeiten, etc.? Wenn nicht, dann kannst du das doch gar nicht wissen. Es hat übrigens NICHTS mit Intelligenz zu tun, ob man eine Therapie braucht oder nicht und ob sie hilfreich ist oder nicht. Die allermeisten Therapeuten sind sicherlich mindestens ebenso intelligent, wie du und sehen vielleicht Dinge, die du selbst gar nicht alleine wahrnehmen kannst.

Ich selbst habe auch einen sehr überdurchschnittlichen IQ (der genaue Wert tut grad nix zur Sache) und dennoch habe ich durch Therapie zu einem völlig neuen und positiveren Lebensgefühl gefunden.

Warum schließt du das alles von vornherein aus? Willst du so unglücklich leben? Oder hat es einen Reiz für dich, unglücklich zu sein? Wenn ja, worin besteht er?

Gruß von Flora
BeAk

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von BeAk »

Liebe Fefe,

wie eine reine Depression liest sich Deine Störung tatsächlich nicht. Da könnte auch was anderes hinter stecken.
Die endogene Depression hatte übrigens die selben Symptome wie in den heutigen Diagnosen. Der Unterschied war ledigleich das von keiner äußeren Ursache ausgegangen wurde.
Und das ist der wesendlich Unterschied zu früher, das man heute von multicausalen Ursachen ausgeht.

Übrigens ist die rezidivierende Depression genauso in Schweregrade unterteilt wie die einmalige Episode. Die Mehrheit der Depressiven leidet unter einer rezidivierenden Depression. Das heiß, sie habe wiederkehrende Episoden, von einigen Wochen bis Monaten machmal bis zu 2 Jahren länge.

Und liebe Fefe, ein Psychologe ist kein Arzt und verschreibt auch keine Medikamente. Du hast also keine Grund ihn nicht aufzusuchen.
Bernd2

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Bernd2 »

Hallo Fefe,

wenn Du nicht auf Ärzte und Medikamente "stehst", wie Du es ausdrückst, dann hat es natürlich auch keinen Sinn, die Hilfe eines Arztes zu suchen. Das ist allein Deine Entscheidung.

Ich frage mich dann allerdings, was Du vom Forum erwartest?

Gruß
Bernd
Sterni1
Beiträge: 10
Registriert: 30. Nov 2007, 21:08

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von Sterni1 »

@ Fefe

Was du bisher schreibst hört sich an, als ob du für dich die passende Diagnose gefunden hast und du jetzt meinst, daß eine Besserung nicht möglich ist. Mag sein, daß du momentan noch ohne Hilfe klarkommst aber warum willst du riskieren, daß es dich noch härter trifft. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, wenns erst wirklich soweit ist, daß duschen u.s.w. eine nicht zu bewältigende Herausforderung wird, dann wird der Weg zurück in ein einigermaßen selbst bestimmtes Leben noch länger und schwieriger.

Was spricht denn für dich gegen AD? Würdest du dich auch Medis verweigern, wenn du Herzprobleme, Diabetes o.a. hättest? Es ist eine Chance auf Veränderung und genau so wichtig ist, sich besser kennen zu lernen durch Therapierfahrungen.

Du schreibst, daß du intelligent bist. Aber um z.B. Verhaltensmuster und Denkweisen zu erkennen und zu werten brauchst du Fachwissen. Gerade int. Menschen haben z.B. oft (zu)große Erwartungen an sich selbst.

Du bist noch sehr jung und die Depri wird dich dein Leben lang begleiten. Wenn du Hilfe annimmst und dich in Behanlung begibst kannst du evtl. einen Weg finden, der für dich der richtige ist.

Das klingt jetzt alles ein wenig altklug merk ich grade. Naja, es ist nur meine Meinung und du kannst ja selbst entscheiden was du aus den Beiträgen hier im Forum für dich rausfiltern kannst.

Es grüßt lieb die
Sterni
Wer innen nicht funkelt, kann außen nicht glänzen.
GothLady85
Beiträge: 34
Registriert: 5. Dez 2007, 13:06

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von GothLady85 »

Hallo Fefe,

ich kann dir nur raten, wenn du wirklich denkst, dass du an Depressionen leidest geh zu einem Psychologen.
Glaub mir, ich weis wovon ich rede. Ich hab auch mal so gedacht wie du und hab mich geweigert zu einem Psychologen zu gehen, ich gehe auch sonst nicht zum Arzt wenn es nicht unbedingt sein muß.
Aber ich kann dir sagen, dass es schlimmer wird und das du wirklich irgendwann an den Punkt kommen wirst an dem du deine alltäglichen Aufgaben nicht mehr so einfach bewältigen kannst.
Und wenn du dann an dem Punkt bist geht es irgendwann nicht mehr ohne Therapie, nur dann mußt du erst einen Therapeuten finden der Zeit hat.
Wenn du jetzt schon einen suchst wo es dir noch relativ gut geht ist es nicht ganz so dramatisch wenn du ein paar Monate warten mußt. Aber wenn du wartest bis garnichts mehr geht, wirst du nicht so einfach warten können, weil du dir denkst du brauchst jetzt Hilfe und nicht erst in einem halben Jahr.
Viele liebe Grüße



GothLady
leorosalie
Beiträge: 96
Registriert: 6. Mär 2006, 09:33

Re: end. depression /erbliche Vorbelastung

Beitrag von leorosalie »

Hallo fefe,

ich möchte mich der o.g. Meinung anschließen und Dir dringend raten einen Psychologen aufzusuchen!
Auch wenn Du nicht darauf stehst - wer tut das schon, und gesteht sich gerne ein , dass er psychologische Hilfe benötigt.
Glaube mir, auch ich hatte über lange Jahre nur Episoden, und glaubte, da komme ich alleine mit Selbsthilfebüchern, Homöopathie, Entspannungstechniken usw. durch. Und irgendwann kommt der Tag: Bedingt durch einen Auslöser (Todesfall in der Familie, Stress auf der Arbeit oder irgendeine Lapalie) dann kannst Du nichts mehr denken, nicht mehr aufstehen - gar nichts!

Bitte lass Dir früh genug helfen, dann kommst Du vielleicht sogar ohne AD klar.
Ich habe ja oben gesagt, dass mir persönlich die Psychotherapie nicht viel gebracht hat, aber etwas kann ich schon noch davon verwerten, z.B. den Zusammenhang zwischen Denken - Fühlen Handeln, jedem negativen Gedanken einen positiven entgegensetzen usw.
Leider haben bei mir aber letztendlich nur die AD geholfen, damit ich überhaupt soweit denken konnte.

Gruß
Gaby
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