Bin depressive Mutter: Suche Mitbetroffene (keine postnatale Depression!)

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amaha
Beiträge: 23
Registriert: 24. Nov 2007, 18:01

Bin depressive Mutter: Suche Mitbetroffene (keine postnatale Depression!)

Beitrag von amaha »

Hallo allerseits,

ich bin neu hier und habe nach ca. zehn Stunden Zögern vor dem Rechner endlich endlich gewagt, mich einzuloggen und Euch um Hilfe zu bitten.

Ich möchte mich Euch kurz vorstellen: Ich bin Ende 30 und war bis zur Geburt meines ersten Kindes 2007 Führungsperson in einem kleinem Unternehmen mit etwa 10 Mitarbeitern und permanentem Kundekontakt (Vertrieb). Ich betreue nun von zu Hause aus meine Key-Accounts. Nach außen erfülle ich (noch)die Klischees des kompetenten Ansprechpartners.

Soweit zur Fassade, die nun jedoch zu bröckeln beginnt. Der Putz fällt durch Aussetzer meinerseits in rasender Geschwindigkeit und riesigen Brocken ab. Ich habe den Depri seit der Geburt meines Kindes einfach nicht mehr unter Kontrolle.

Es liegt wohl keine typische postnatale Depression vor, denn es gibt eine facettenreiche Vorgeschichte:

Latent zerrüttetes Elterhaus unter gutbürgerlicher Fassade (Mutter mit aggressivem Kontrollwahn, Vater zurückgezogen-depressiv, beruflich überfordert und Burn-Out); meine Eltern haben sich nicht getrennt, sind heute noch zusammen; Terror und Aggression gehen weiter.

Übelste Pubertät inklusive Weglaufen von zu Hause

Anfang 20, während des Studiums, erster schwerer Neurodermitis-Schub.

Mitte 20 schwere Angststörung (Soziophobie in unmittelbarer Nähe anderer Menschen; zittern, so dass Essen oder Trinken am Tisch mit anderen Menschen unmöglich wurde; oder etwa eine Treppe zu passieren, auf der Kommillitonen saßen). Habe keinen Psychotherapeuten oder Psychater konsultiert, weil ich Angst hatte, nach dem Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien als "Irre" aussortiert zu werden (in Bayern gibt`s den berüchtigten Fragebogen mit eidesstattlicher Versicherung, in dem sowas abgefragt wird.) Selbsttherapie durch Aussetzen in Extremsituationen: Kellnern, Reiseleitungen. So lange es professionell war, hat das auch immer funktioniert, privat nur zwitweise durch härteste Autosuggestion. 1998 war`s dann langsam vorbei mit den körperlichen Symptomen.

2002: Nach 5 Jahren in der Medien-Szene mit 50-Stunden-Woche psychatrisch diagnostiziertes Burn-Out und Depression; Psychopahrmaka halfen nix. Dem Psychotherapeuten wollte ich mich nicht richtig öffnen, weil ich meine Zustand wohl verkannt und primär auf die extreme Arbeitsbelastung geschoben haben.

Nun schreiben wir 2007 und die Malaise hat mich mit geballter Wucht wieder eingeholt. Ich komme einfach nicht mehr klar. Und das Schlimmste: Ich kann die Symptome nicht mehr verstecken. Und diese artikulieren sich wie aus dem Lehrbuch: Rückzug (seit Jahren schleichend, habe keine Freunde mehr), Antriebslosigkeit, bleierne Müdigkeit, nichts macht mehr Freude (nicht mal Gartengestaltung oder Shoppen), körperliche Vernachlässigung (habe mich immer für alles Schöne, wie Mode, Kosmetik, Deko interessiert), keine Zukunftsperspektive, rastlose Hyperaktivität im Beruf - absolute Passivität daheim (bekommen keine Trommel Wäsche mehr gewaschen oder aufgehängt); vor gesellschaftlichen Anlässen, um die ich nicht herumkomme, kippe ich gerne mal prophylaktisch eine Flasche Wein, um dem Druck gewachsen zu sein. Etc., etc., etc.

Außer der Geburt des Kindes hatte mein Lebensgefährte dieses Jahr zwei schwere Zusammenbrüche mit Notoperationen (Tumor) und vor zwei Monaten ist mein kleiner Hund in jungen Jahren verstorben. Ich denke, diese Ereignisse waren nur Auslöser für diese neue, schwere Krise - nicht die Ursache; denn ein glücklicher, optimistischer, unbeschwerter Mensch bin ich eigentlich nie gewesen.

Bevor alles komplett eskaliert und aus dem Ruder läuft, werde ich mich demnächst wohl in ärztliche Betreuung begeben. Dies ist nicht einfach, denn in meiner Kleinstadt kennt mich jeder (v. a. die Ärzte sind meine Kunden) und Auto kann ich seit Jahren wegen mangelnder "Erdung" nicht mehr fahren (wird selbstverständlich perfekt vertuscht).
Ich bin von meinem engsten Umfeld jüngst auch schon auf Wesensveränderungen angesprochen worden.

Betonen muss ich, dass ich mich in Gegenwart meines Kindes grundsätzlich und extrem zusammenreiße. Darauf konzentrieren sich alle meine Anstrengungen. Es gibt auch genügend Studien und Forschungen mit eindeutigen Aussagen: Nämlich dass Kinder mit depressiver Mutter einem erhöhtem Risiko ausgesetzt sind, in das gleiche Muster zu verfallen oder mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen müssen. Das sehe ich ja auch an meiner Vita - und ich bin wahrlich keine Freundin der klassischen Psychoanalyse nach dem Motte "Kindheit kaputt, alles kaputt". Im Gegenteil glaube ich an Selbstbestimungsfreiheit des menschlichen Geistes und lehne auch genetischen Determinismus als einseitige Erklärung ab.

Unter diesen vielen Studien fehlen mir konkrete Problemlösungsstrategien, wie man effektiv im Alltag mit Baby/Kind gegensteuern kann. Ich suche bei Euch im Forum den Rat von bzw. den Austausch mit Müttern, denen es ähnlich geht wie mir. Wie gelingt es Euch, Euren Alltag zu wuppen und den Depri von Euren Kinder fernzuhalten? Was sind Eure individuellen Strategien, mit den Kindern zu lachen, zu weinen und auch in der tiefsten Krise immer auf ihre konkreten Bedürfnisse eingehen zu können?

Euer Feedback würde mich wirklich sehr freuen. Allein das Entdecken der Site war schon eine große Hilfe: habe heute das erste mal seit Jahren beim Lesen wieder geweint.

Alles Gute für Euch und viele helle, freudige Stunden

amaha
snowangle
Beiträge: 25
Registriert: 5. Nov 2007, 11:17

Re: Bin depressive Mutter: Suche Mitbetroffene (keine postnatale Depression!)

Beitrag von snowangle »

Hallo Amaha,dein Beitrag hat mich sehr nachdenklich gemacht..auch ich habe seit langer Zeit unter Depressionen und Angstzuständen zu leiden..du fragst,wie man es am besten vor seinen Kindern verheimlicht..ich finde es ganz wichtig den Kindern (altersgerecht)zu erklären was mit einem los ist..auch ich habe versucht es vor meinen Kindern zu verbergen..aber Kinder sind nicht "doof" sie merken sofort,wenn was mit der Mama nicht stimmt..bist du denn zur Zeit in Behandlung ? Neurologe-Therapeut-oder so..?lg
lebe dein Leben so,wie du es für richtig hälst und nicht wie andere es von dir erwarten..
bee
Beiträge: 239
Registriert: 1. Jan 2004, 23:50

Re: Bin depressive Mutter: Suche Mitbetroffene (keine postnatale Depression!)

Beitrag von bee »

Hallo Amaha,

zunächst einmal: Herzlich willkommen im Forum!

Nun zu deiner Frage:
Mein jüngstes Kind war gerade 2 Jahre alt, als es mir sehr schlecht ging.
Ich habe mich zusammengerissen, ich habe funktioniert, ich habe eine Maske aufgesetzt
- oberflächlich hat fast alles geklappt.

Wenn ich von dir lese, was du schon alles alleine bewältigt hast, glaube ich, das Zusammenreißen ist auch für dich das kleinere Problem.

Aber auch ein ganz kleines Kind spürt, dass da etwas nicht stimmt, glaub mir, du kannst ihm nichts vormachen.

Das beste, was du für dich und auch für dein Kind tun kannst, ist selber Hilfe anzunehmen,
deine eigene Geschichte aufzuarbeiten.

Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft!!!

LG bee
Betroffene für Betroffene
http://www.depressionsliga.de/
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Bin depressive Mutter: Suche Mitbetroffene (keine postnatale Depression!)

Beitrag von triste »

Liebe Amaha,

ich bin leider keine Mutter und kann Dir diesbezüglich keine Antworten liefern. Ich möchte Dir nur sagen, dass ich Dich schon ziemlich "hellsichtig" finde und dass der von Dir beschriebene Verlauf der Verdrängung/Vertuschung über eine so lange Zeit nicht untypisch ist: es gibt leider immer noch sehr viele Depressive, die versuchen, irgendwie allein mit dieser Erkrankung klar zu kommen, und dass, obwohl die Aufrechterhaltung einer Fassade des Funktionierens mit unmenschlichem Leid verbunden ist. Findet dann irgendwann doch eine Öffnung statt und ein vor sich und anderen stattfindendes Eingestehen, dass man SO nicht mehr kann, dann ist das bereits der erste Schritt!
Oftmals scheint die Möglichkeit einer Veränderung der Lebensstruktur lange Zeit undenkbar, unmöglich. Aber man kann Dinge verändern, man kann Jobs aufgeben, Rollen demaskieren, das Leben anders einteilen!
Ich wünsche Dir, dass Du darin weiter kommst, dass Du nun als erstes Ziel für Dich annehmen kannst, dass es DIR zuallererst wieder gut gehen muss, denn es gibt einfach nichts Wichtigeres im Leben, als dass man sich "wohlfühlt" in sich. Ich glaube, das wäre das auch das Beste für Dein Kind.
Tu etwas für Dich, auch wenn es Dir schwerfällt!

Viel Glück und hoffentlich noch viele gute Antworten von den Müttern hier
wünscht Dir Virginia

P.S. Oh, ich sehe gerade, dass 2 Posterinnen schneller waren als ich
eins noch: Wenn Du Deine Erkrankung öffentlich machst (z.B. bei einem Arzt aus Deiner Stadt) wirst Du bald merken, dass es viele von uns gibt...und dass die meisten darüber schweigen! Es nimmt auch Druck, wenn man sich dem Thema öffnet und diese Diagnose annimmt.... nur Mut!
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: Bin depressive Mutter: Suche Mitbetroffene (keine postnatale Depression!)

Beitrag von Guinevere »

Hallo Amaha ,

schön, dass Du her gefunden hast, ist mir leider ein bisserl viel auf einmal, um auf alles einzugehn *sorry*.

Hmm, ich hab mich den Kindern gegenüber auch immer sehr zusammen gerissen. Irgendwann (Zusammenbruch) wars halt dann nimma möglich.

Ich hatte mit ihnen aber schon vorher gesprochen, weil meine Mutter - klingt der Deinen übrigens sehr ähnlich - ihnen gegenüber ein doch sehr ähnliches Schema angewandt hatte, wie bei meinen drei Schwestern und mir. Nämlich, dass sie brav sein sollen, weil es mir ansonsten schlecht gehn würde und bei meiner Tochter schien dies bereits zu fruchten, indem sie sich sehr gekünstelt fröhlich und brav gab.

Ich hab ihnen eben dann erklärt, dass es, mein Gesundheitszustand keinesfalls daher rühren würde, dass sie mir ein Last wären. Sondern, dass sie mir im Gegenteil, unabhängig davon, wie sie sind, sehr viel Licht in meinen Alltag bringen würden. Wir haben es uns in dieser Zeit eigentlich vermehrt zur Gewohnheit gemacht uns jeden Tag zu sagen, dass wir uns lieb haben, egal, was kommt.

Zu Deinen Eltern,

>Latent zerrüttetes Elterhaus unter gutbürgerlicher Fassade (Mutter mit aggressivem Kontrollwahn, Vater zurückgezogen-depressiv, beruflich überfordert und Burn-Out); meine Eltern haben sich nicht getrennt, sind heute noch zusammen; Terror und Aggression gehen weiter.

weiß ja nicht, wie es Dir da geht (?). Aber mich habens trotz späterer Scheidung in ihre weiterhin anhaltenden "Probleme" fast tagtäglich mit einbezogen, was mir doch ne heftige Belastung war (meine Schwester hat sich z.B. schon eine Woche vorher betrunken, wenn sie wußte, dass sie Besuch von unserer Mutter bekommen würde und alle Versuche des vernünftigen Redens darüber sind ständig gescheitert). Es hat mir dann schließlich kein schlechtes Gewissen mehr bereitet, ständiger Ansprechpartner für die Beiden zu sein.

Hmmm, "Alkohol" (ähnlich Deinen Gründen dafür), das hab ich nicht lange durch gehalten, mein Zustand hat sich dadurch doch rapide verschlechtert.

Bin auch in "Führungsposition" im Gastgewerbe - (hab das überhaupt nicht vertragen können, immer so künstlich, "nett" sein zu müssen, da gings mir noch mieser. Hab dann festgestellt, die meisten vertragens auch "echt")- aber aus Österreich, drum weiß ich´s nicht, aber der Besuch beim Psychologe-/therapeuten hat mir schon sehr gut getan. Alleinig, dass da schon mal wer ist, der einem zu verstehen scheint.
Medikamente, nun, die haben bei mir auch nie recht gewirkt, war auch schnell resistent, wie z.B. auf Allergietabletten, Gewacalm (Entzug war aber dann trotzdem heftig), Schmerztabs allgemein, Cortison etc.
Wurde dann später als ADHS diagnostiziert, und das erklärt mir so im nachhinein doch einiges und ich fühl mich nicht mehr ganz so "daneben" geraten. Allerdings schauts da mit Medikamenten im Erwachsenenalter sehr schlecht aus.

Vielleicht kannst Du ja Meditation und Atemübungen für Dich zunutze machen (?). Fingeryoga (Mudras) hat mir auch recht gut getan,...

Erstmals von ganzem Herzen alles Liebe!!! Meld mich wieder, wenn mir was einfällt, einen recht lieben Gruß dazu,
manu
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Bin depressive Mutter: Suche Mitbetroffene (keine postnatale Depression!)

Beitrag von findulin »

Hallo Amaha,

ich habe 2 Kinder,leider sind sie mit meiner Erkrankung groß geworden.
Lang Zeit habe ich mich zusammengerissen,nach der Devise wer sagt er kann nicht mehr kann noch sonst würde er ja umfallen.Und irgendwann bin ich dann wirklich umgekippt.Das war der Punkt wo wir(mein Mann und ich)uns entschlossen haben die Kinder altersgerecht mit einzubeziehen und ihnen zu sagen was los ist.Unsere Beiden sind richtig aufgeblüht.Und mir ging es damit dann auch besser.Auch bei mir liegt die Ursache in der Kindheit.

LG
Kathrin
Farinelli
Beiträge: 11
Registriert: 5. Jul 2006, 19:34

Re: Bin depressive Mutter: Suche Mitbetroffene (keine postnatale Depression!)

Beitrag von Farinelli »

Hallo, ja, willkommen erstmal. Ich bin schon eine Weile hier eingeschrieben, bin aber bisher aus Mut-manel auch eher lesend unterwegs.

Ich bin 37 und habe einen 7-jährigen Sohn. Auch bei mir ging es nach der Geburt los, dass Kindheitstraumata wieder hochkamen und ich in schwere Depressionen verfiel. Trotzdem habe ich weitergemacht, gearbeitet, funktioniert....alles was du schreibst...bis es zu fünf Suizidversuchen in drei Jahren kam- trotz Kind ! Das Argument "er braucht dich doch...." zog dann gar nicht, da ich mir sicher war, dass er es ohne mich ewig traurige Gestalt besser hätte.
Ich war dann lange in Klinik/tagesklinik und mein Sohn schon in jungen Jahren in einer Pflegefamilie (da alleinerziehend)während der
Klinikzeit.
Auf Anraten einer ganztollen Therapeutin in der Tagesklinik habe ich dann meinem Sohn als er vier war, zusammen mit einer Kinderpsychiaterin erklärt, was mit mir los ist und vor allem, dass er nicht schuld ist, wenn ich mal traurig bin. Seitdem kann er ziemlich gut damit, wir können sprechen und die Kinderärztin hat ein Auge auf ihn.
Such dir auf jeden Fall Hilfe, damit tust du deinem Kind einen großen Gefallen. Kannst du nicht in einer nächstgrößeren Stadt...zum Arzt (ist München weit ???).

Nun sei gegrüßt, ich wünsche dir alles Gute !
S
CJ43
Beiträge: 466
Registriert: 12. Okt 2007, 10:38

Re: Bin depressive Mutter: Suche Mitbetroffene (keine postnatale Depression!)

Beitrag von CJ43 »

Liebe Amaha!
Herzlich willkommen! Ich bin auch noch ziemlich frisch hier und bin sehr froh, das Forum gefunden zu haben.
Ich habe drei Kinder, alle noch in der Schule bzw. Ausbildung. Bei mir treten in größeren Abständen immer wieder Depressionen auf, auch mit Ängsten verbunden, Grübelzwängen, ewigen Gedankenkreisen. Mit den Kindern habe ich nie so direkt darüber gesprochen. Allerdings, als mein Sohn mich nach meinen Tabletten fragte habe ich gesagt, dass es Antidepressiva sind. Und wenn es mit schlecht geht, dann sage ich das auch. Und versuche gleichzeitig, mich wenigstens zu einigen Aktionen aufzuraffen, wie abends vorlesen, damit die Kinder merken, dass sie mir genauso wichtig sind wie immer.
Ich lebe in einer Großstadt, da ist es leichter, anonym zum Arzt zu gehen. Mir fällt es immer wieder sehr schwer, mich einem Arzt zu offenbaren. Weil ich mich dann gleich viel kränker fühle, so eine Art umgekehrter Placeboeffekt.
Es war aber jedesmal gut und richtig (meistens viel zu spät!) mir Hilfe zu holen. Alleine merkt man gar nicht, wie tief man schon im Sumpf steckt. Da führt kein Weg dran vorbei, finde ich!
Das beste für Kinder ist eine Mutter die versucht sich helfen zu lassen und die sich stabilisieren kann. Insofern ist ein an-sich-selbst-denken ganz wichtig!
Ich versuche auch sonst, wenn ich fertig von der Arbeit bin oder Kummer habe, den Kindern zu erklären, dass ich an diesem Tag keine Nerven habe für Dinge, oder so still bin, weil mich soviel beschäftigt. Ich glaube, sie verstehen das ganz gut.
Natürlich habe ich immer wieder auch ein schlechtes Gewissen, rückwirkend für viele Jahre. Dann versuche ich mir vorzunehmen, wenigstens heute etwas hinzukriegen für die Familie: ein schönes Essen, zusammen lesen, einen Ausflug planen usw. Das halte ich mir vor Augen, wenn ich mir wieder mal unfähig vorkomme, nach dem Motto: satt sind sie geworden und geschmeckt hats auch. Und mehr ist nicht drin.
Na ja, ich weiß nicht, ob das hilfreich für dich war, es kommt mir etwas zerfahren vor, was ich geschrieben habe.
Ich wünsche dir sehr, dass du einen Weg für dich findest und dass es dir bald besser geht!
Alles Liebe
Constanze
Lisa23

Re: Bin depressive Mutter: Suche Mitbetroffene (keine postnatale Depression!)

Beitrag von Lisa23 »

Hallo amaha,

ich treffe nirgends mehr bekannte Menschen, als bei meinem Psychiater.

Selbst wenn der Arzt bei Dir Kunde ist. Warum nicht? Er wird Verständnis haben. Deshalb ist er Arzt.

Liebe Grüße, Lisa
Antworten