schon immer sprachlos? ratlos?

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caleb
Beiträge: 43
Registriert: 26. Sep 2007, 23:34

schon immer sprachlos? ratlos?

Beitrag von caleb »

Hola allerseits!

Habe einen ähnlich klingenden thread, doch hier geht es mir um was ganz anderes. Ich habe die Vermutung, dass ich schon immer hinsichtlich zwischenmenschlicher Kommunikation ein abweichendes Verhalten an den Tag gelegt habe.
Da kam von meiner Seite extrem wenig. Als es in der Mittelstufe zur Berufsberatung ging, interessierten mich durchweg extrem kommunikativ ausgerichtete Berufe und man riet mir ab, da ich keinen sehr selbstbewußten Eindruck machte. Später dann erlebte ich manische Phasen, in denen ich mir sehr wohl ALLES zutraute. In diesen Phasen war mein Mitteilungsdrang unendlich groß (denke aber, hier auch s viel Unsinn verzapft zu haben).
Nun zur Kernfrage: mein Zustand jetzt - sprich die sogenannte 'major depression' - entspricht einer massiven Denkblockade. Da tut sich bei mir extrem wenig. Meine Reaktionen sind sehr eingeschränkt. ICh denke zwar, doch alles dreht sich nur um mich u meine Depression. Ich spreche kaum. Ein paar Worte, meist nur meinen Zustand beschreibend o 'hm' oä
Bei mir macht sich der Eindruck breit, ich sei schon immer irgendwie autistisch oä gewesen. Fühlt ihr euch ähnlich?
Bin vielen anderen Depressiven begegnet, die durchaus leutselig waren. Sie sprachen frei v der LEber weg, während ich mir jedes Wort abringe. Da passiert einfach so gar nichts in meinem Kopf. Stillstand, zähes um wenige immer gleiche Gedanken KReisen. Sonst nix!
Offene Fragen überfordern mich! Ich antworte, doch ich drücke nicht unbedingt meine MEinung aus. Denn ich habe keine!
Keine Meinung? KEine eigenen originären GEdanken!
Nehme mich als extrem manipulierbar wahr. Mache gern alles mit, wenn ich nur GEsellschaft habe.
Für mich ist ALleinsein unerträglich. Obwohl gerade das Vorhandensein eines Gegenübers meine eigene Fehlleistung verdeutlicht.
Verstehe mich gar nicht. und stelle eben fest, dass andere Depressive NICHT die Nähe zu anderen suchen sondern vielmehr die Isolation. ICh bin durch meine 'Sprech- und Denkstörung' isoliert, doch ich suche ständig Kontakt
F mich sieht das alles nach irgend ner anderen Art v Krankheit aus.
ODer?
Was meint ihr?
LG
Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: schon immer sprachlos? ratlos?

Beitrag von Sunshine77 »

Hallo,

Auch ich hab manische und depressive Phasen, die sich z.Zt. häufiger abwechseln. Auch da ist mein Redebedarf nach gepolt - in manischen Zeiten laufen tausende Gedanken durch meinen Kopf, Zusammenhängende und auch wirklich abstrakte Gedanken die ich unbedingt mitteilen möchte, da ich dann das Gefühl bekommen Druck los zu werden. In der schlimmen Depression jedoch fehlen mir oft die Worte - ich kann zwar Gespräche nach wie vor führen, aber alles was ich sage kommt mir so sinnlos vor. Wenn dann noch die Reaktion meines Gesprächpartners nichtssagend ist, dann nehm ich immer alles gleich persönlich, denke sofort ich hab was komisches gesagt oder es liegt eben doch ganz an mir - dass irgendwas mit mir als Mensch nicht stimmt. Gedankenlosigkeit ist in diesen Phasen auch ein großes Thema - denn worüber soll man denn auch mit anderen reden? Ich erlebe beruflich nichts, privat hab ich oft Probleme die sowieso keiner wirklich hören möchte, immer nur übers Kind sprechen möchte langfristig auch keiner und Interessen sind mir schon lange irgendwie abhanden gekommen - somit fehlt einfach der Gesprächsstoff für langfristigen Austausch mit meinen Mitmenschen und ich vermute das könnte auch bei dir das Problem sein. Wie man das aber nun beheben könnte, weiß ich leider nicht. Neue Interessen muss man finden und damit auch Gesprächsstoff aber wie wenn einen nur oberflächig alles berührt? Die Fähigkeit zu wahrhaftigen Gefühlen ist mir irgendwie abhandengekommen - ausser meinem Kind gibt es im Leben kaum etwas was mich wirklich noch berührt. Wie soll man das ändern wenn das Gefühl einfach fehlt?

LG,
Tini
Bleib dir selbst stets treu

mandolinchen
Beiträge: 4
Registriert: 10. Okt 2007, 09:21

Re: schon immer sprachlos? ratlos?

Beitrag von mandolinchen »

Hallo caleb,

ich kann Dir nicht viel zu Deinem postin schreiben, aber ich habe mich sehr darin wiedererkannt!
Vielleicht hilft es ja schon, wenn ich Dir schreibe, dass es mir oft auch so geht! Ich hab' aber bei mir beobachtet, dass es je nachdem wie schlimm mich die Depression gerade im Griff hat mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Fühlt sich dann irgendwie an wie ein Alien, der alles durch' ne Glasscheibe betrachtet aber nicht gehört werden kann, oder völlig abwegige Ansichten hat.

mandolinchen
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