Geht das so einfach

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Frauke47
Beiträge: 137
Registriert: 6. Nov 2006, 18:03

Geht das so einfach

Beitrag von Frauke47 »

Geht das so einfach
Bin seit ca 4 Monaten krankgeschrieben, seit ca 2 Monaten wegen der Depri. Bekomme seit ca. 6 Monaten AD und werde noch immer umgestellt. Jetzt merke ich insofern eine Wirkung, als ich nicht sofort losheulen muss wenn mich jemand anspricht. Trotzdem geht es in meinem Kopf wirr durcheinander, ich habe schreckliche Angst vor der Zukunft, Angst davor wieder an meine Arbeitsstelle zu müssen , dem Druck bin ich einfach nicht gewachsen, Angst davor, wie es überhaupt weitergeht. Ich möchte alleine sein, eine Wüstenzeit wünsche ich mir, absolute Ruhe. Mein Psychiater meint, eine Reha wäre das Richtige für mich, meine Thera findet die Idee auch gut….aber ich möchte glaube ich doch lieber in eine Klinik. Nur ich traue ich mich nicht, das zu sagen.
Anfang des Jahres war ich schon zur Reha wegen einer anderen Erkrankung. Beim Psychiater sitze ich nur und heule ihm was vor und weiß nix zu sagen. Ich kann irgendwie gar nicht richtig denken. Seit ich das Sertalin nehme, kann ich keinen Gedanken richtig festhalten. Habe solche Angst, am Donnerstag muss ich um 8 zum MDK und danach zum Psych. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Kann ich meine Therapeutin (sie ist auch Ärztin) bitten, mich zu unterstützen wegen eines Klinikaufenthaltes, oder geht das nur, wenn ich akut Suizidgefährdet bin. Es tut mir leid das alles so durcheinander ist, vielleicht versteht ihr mich trotzdem…
Liebe Grüße, Frauke
engel27
Beiträge: 40
Registriert: 3. Jun 2007, 14:31

Re: Geht das so einfach

Beitrag von engel27 »

Liebe Frauke,
ich verstehe deine Angst zu gut.
Trau dich trotzdem um Hilfe zu bitten.
Ich habe selbst auch lange gebraucht,dies zu tun.Heute bereue ich es.
Lieber um Hilfe bitten,als mit seiner Angst allein zu sein.
Ich gelte überall immer noch als starke Frau,was es mir sehr schwer gemacht hat diesen Schritt zu gehen.
Ich bin für Alles und Jeden da gewesen.
Aber ich habe es nicht fertig gebracht,für mich etwas einzufordern.
Wenn du meinst du willst in eine Klinik,dann tu es.
Aber du mußt dich deinem Therapeuten auch diesbezüglich öffnen.
Und wenn es dir wirklich schlecht geht,kannst du zu jeder Tageszeit zur Klinik fahren und um Hilfe bitten.
LG Manuela
Frauke47
Beiträge: 137
Registriert: 6. Nov 2006, 18:03

Re: Geht das so einfach

Beitrag von Frauke47 »

Liebe Manuela,
danke das Du geantwortet hast. Ich hatte Angst davor, den Computer anzumachen und zu sehen, niemand hat mir geantwortet.
Ich weiß einfach nicht was mit mir los ist, in meinem Kopf ist ein solches Wirrwarr ein richtiges Gedankenknäuel.
Tausendmal gehe ich in Gedanken ein mögliches Gespräch durch, fange immer wieder von vorne an und komme zu keinem Ende. Das fängt an, wenn ich morgens die Augen aufmache und hört erst auf, wenn ich abends (dank Mirtazapin) Augen wieder zumache.
Ich habe solche Angst vor der Zukunft, was werden soll, wie ich das schaffen soll.
Hoffentlich kann ich das Gleich bei der Therapeutin auch so sagen
Liebe Grüße, Frauke
engel27
Beiträge: 40
Registriert: 3. Jun 2007, 14:31

Re: Geht das so einfach

Beitrag von engel27 »

Liebe Frauke,
ich verstehe zu gut was in dir vorgeht.
Ich kenne diese Angst.
Als gestandene Mutter von 4 Kindern ging es mir genauso.
Ich habe es aber erstmal nicht eingesehen,dass ich Hilfe brauche und habe meine Angst überspielt.
Heute weiß ich es ist richtig sich Hilfe zu holen.
Nur Mut.
Ich gehe jetzt seit über 2 Monaten in eine Tagesklinik und bin froh,dass ich diese Hilfe angenommen habe.
Vielleicht magst du mal etwas mehr über dich schreiben.
Ich höre gern zu.
Viel Kraft und liebe Grüße,Manuela
Frauke47
Beiträge: 137
Registriert: 6. Nov 2006, 18:03

Re: Geht das so einfach

Beitrag von Frauke47 »

Liebe Manuela, das tut so gut, wenn jemand sagt: Ich verstehe Dich.
Da es mir ja schwer fällt, selbst zu begreifen was mit mir los ist…
Die Ärztin beim MDK war sehr nett. Sie hat sofort gemerkt, wie schlecht es mir geht und von sich aus gesagt, dass sie in ihrem Bericht einen Klinikaufenthalt dringend für erforderlich hält.
Später war ich dann Beim Psychiater und habe ihm zum ersten mal etwas über mich erzählen können, allerdings nur einen Bruchteil dessen, ws mich wirklich belastet und nicht zur Ruhe kommen lässt. Er fragte, was meine Therapeutin zu diesen Dingen meint. Sie findet, ich müsse lernen mich abzugrenzen …. Das leidliche Thema!
Na ja, jetzt soll ich warten, ob die Rentenversicherung eine Zusage zur Reha gibt, sonst wird er mich auf meinen Wunsch hin einweisen. Er hat die Medikation gestern noch mal erhöht, ich nehme jetzt morgens 100mg Sertralin und soll das Mirtazapin ganz weglassen. Habe ich gestern gemacht und war um 2Uhr immer noch wach.
Manchmal wünschte ich mir, einen Arm zu verlieren oder ein Auge oder Bein, damit ich zu Hause bleiben darf und nicht mehr arbeiten muß. Ich weiß, dass klingt völlig krank, aber ich habe einfach keine Kraft mehr und weiß nicht, wie ich das jemandem begreiflich machen soll, weil ich doch noch relativ gut funktioniere.
Wie geht es Dir zur Zeit, wie alt sind Deine Kinder? Wie geht Dein Mann mit Deiner Erkrankung um?
Meine Kids sind erwachsen und wir haben schon Enkel.
Wünsche Dir auch viel Kraft und ein schönes Wochenende
Frauke
Liebe Grüße, Frauke
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