Versuchen, dem Leben einen Sinn zu geben

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r.p.mcmurphy
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Registriert: 6. Mär 2006, 04:11

Versuchen, dem Leben einen Sinn zu geben

Beitrag von r.p.mcmurphy »

Hallo,

der Tag heute hat noch gar nicht richtig begonnen und ist absolut beschissen...

Bin um vier, um fünf, um sechs aufgewacht. Konnte nicht mehr schlafen. Um halb sieben bin ich aufgestanden, hab ein bisschen im Internet gesurft, ein Müsli gegessen. Wollte heute vormittag eigentlich zum Laufen gehen, da es dann noch nicht so warm ist. Konnte mich ganz frühmorgens aber nicht dazu aufraffen und hab mich dann wieder hingelegt. Wollte noch eine Stunde liegenbleiben und dann zum Laufen gehen. Konnte wieder nicht richtig schlafen, hatte trotzdem einen seltsamen Traum: dass ich auf einer einsamen Landstraße bin und jedesmal wenn ein Auto vorbeikommt, dieses Auto direkt auf mich zusteuert. Wenn ich es schaffte auszuweichen, steuerte das jeweilige Auto in den Graben, den Abhang hinunter, oder so. Es crashte jedenfalls ganz furchtbar... wenn ich es nicht schaffte auszuweichen, entpuppte sich das Auto als reine Illusion, fuhr durch mich hindurch, ohne dass es mir was ausmachte. Jedes Mal wurden die Autos größer und bedrohlicher...

Jetzt sitze ich wieder vorm Laptop, zum Laufen bin ich nicht, kann mich nicht aufraffen, zu nichts, bin müde. Fühle mich wie nicht ganz richtig da. Muss mich jetzt dann duschen etc. möchte bis Mittag bei meiner Mutter sein, muss Bewerbungsfotos machen lassen, hasse es, mein Hemd mitzunehmen und meine Krawatte, wollte Sachen einkaufen fürs Grillen am Sonntag, verschiebe es auf morgen, hab kein Wasser mehr zu Hause, müsste noch zum real.

Hab heute einen Telefonanruf bekommen, bin nicht drangegangen. Hab Angst zurückzurufen. War's vielleicht das Arbeitsamt? Möchte am Nachmittag vielleicht zum Schwimmen gehen, weiß aber nicht.

Muss meine Schwimmsachen zusammenpacken, mein Hemd, meine Krawatte, Wäsche zum Wechseln und alles. MUSS mich dann aufraffen. Scheiße, Scheiße! Jetzt ruf ich dann doch die Nummer mal an, um zu sehen, wer da was von mir wollte. Ich bin so müde, so schlapp.

Hab Angst, dass ich meine Kondition verliere, wenn ich nicht zum Laufen gehe, ich kann mich aber trotdem nicht aufraffen... Hab's diese Woche kein einziges Mal geschafft, obwohl ich den ganzen Tag Zeit hätte. Alles dreht sich irgendwie im Kreis. Ich hör jetzt auf. Mach noch schnell ein paar Absätze rein, damit ihr Euch leichter tut, meinen Unsinn zu lesen. Musste aus mir raus, geistiger Stuhlgang. Vielleicht geht's mir dann besser...

Gruß an alle hier
Patrick
Kaiserin
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Registriert: 28. Jul 2007, 11:21

Re: Tagebuch

Beitrag von Kaiserin »

gehts Dir besser heute? Kene diesen Druck den Du Dir machst nur zu gut..du musst gar nichts, du kanst wenn du möchtest..Ich weiß es ist schwer sich dan selbst noch zu mögen, wenn alles um dich herum schreit. Du sllst das tun, sllst jenes tun damit es Dir besser geht..aber genauso schwer ist es, finde ich herauszufinden was dir gut tut? Wie lange stecjst du in dieser Phase?Wie lange bist du arbeitslos-.Weißst du wohin du willst?ich weiß es noch nicht, bin aber sicher wir werden das noch herausfinden..liebe Grüße Beatrix
Beatrix
r.p.mcmurphy
Beiträge: 170
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Re: Tagebuch

Beitrag von r.p.mcmurphy »

Hi Beatrix,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ob's mir besser geht? Weiß nicht. Hab's gestern doch noch geschafft, in meine alte Heimatstadt zu fahren. Hab zwar das Hemd und die Krawatte mitgenommen, aber keine Fotos machen lassen. Abends hab ich mich mit einem Kumpel getroffen, war ganz okay. Aber natürlich zu viel getrunken und heute hab ich ein bisschen Kopfweh.

Eigentlich bin ich noch nicht arbeitslos, sondern erst ab 01.08. Feiere gerade meinen Resturlaub und meine Überstunden ab. Werde jetzt bald einen Termin beim Arbeitsamt haben, psychologische Untersuchung und so Kram. Mal sehen, was dabei rauskommt und welche Möglichkeiten es für mich gibt. Dass ich in meinem alten Job nicht was finden würde, wäre wohl nicht das Problem, aber ich würde am liebsten was anderes machen.

Darf ich mal fragen wie alt Du bist, was Du bisher gearbeitet hast und was Du in Zukunft am liebsten machen möchtest? Oder was Dir so vorschwebt.

Ich selbst bin 38. Hab BWL studiert. War vor meinem aktuellen Job in einer Steuerberatungs- und WP-Kanzlei beschäftigt und danach in einem großen Konzern in der Bilanzierung. Irgendwie bin ich aber seit meinem Studienabschluss vor ca. 8 Jahren in meinem Job nie glücklich geworden. Mittlerweile bin ich 38, habe einen gewissen Lebensstandard etc. In diesem Alter völlig von vorme zu beginnen, ist wohl nicht ganz einfach. Vor allem weiß ich auch nicht genau, was ich überhaupt machen möchte, welche Möglichkeiten es gibt. Sozialer Bereich, künstlerischer Bereich... aber dafür braucht man auch eine Ausbildung, die ich nicht habe... Vielleicht auch irgendwas, das auf meinen bisher erworbenen Fähigkeiten (???) aufbaut. Weiß nicht.

Das ist das eine Feld. Beziehungstechnisch haut's bei mir auch nicht hin. Ich glaube, langam kann ich es mir abschminken, irgendwann mal Frau und Kinder zu haben. Aber will ich das überhaupt? Hab schon oft zu hören bekommen, dass ich ein ganz ganz Netter und Lieber sei, aber die jeweilige Frau doch nicht mehr möchte. Da macht man sich dann seine Gedanken... Sorry, klingt jetzt etwas krass, aber manchmal denke ich mir, Frauen suchen Arschlöcher, die sie bescheißen.

Ach, ich höre jetzt auf damit. Wenn Du magst, kannst mir gerne antworten.

Ciao
Patrick
Kaiserin
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Re: Tagebuch

Beitrag von Kaiserin »

Hallo Patrick,

oh ja , ich kann dich gut verstehen.Ich bin 35 und habe letzets Jahr im Mai den Zusammenbruch gehabt. Es kam alles zusammen bei mir habe ein Haus gekauft, dann hatte mein Vater einen Herzinfarkt (er lebt aber Gott sei Dank) dann hatte ich meinen gut bezahlten Job gekündigt..und plumps da lag ich. Nachdem ich wirklich versucht hatte den neuen Job als Verkufsdirektorin zu bestreiten, gelanges mir nicht . Zu groß waren die körperlichen Symtome..bin jetzt arbeitslos bzw. habe die auflage eine reha zu machen um für den arbeitsmart zu verfügung zu stehen..aber ich bin nicht sicher ...doch ich bin sicher, dass ich nicht zurück will in diesen Stress. Habe aber auch keine idee oder Vision etwas anderes zu tun. Mir fehlen einfach die Ideen und die Kraft. Ich irre durch den Tag und kann nichts mit mir anfangen. In meiner schlimmsten Phase hatte ich mich zu allem Schmerz auch noch getrennt..es wird nicht einfacher.aber wir dürfen nicht aufgeben. Das Haus werde ich verkaufen, da ich mir den Druck nehmen möchte etwas zu erhlaten, was mir unwichtig ersceibt Geld wird so unwichtig, wenn die Gesundheit fehlt. Nun , dass mit der Liebe ist nicht einfach..aber es ist nicht unmöglich..versuchs mal im Dating Cafe..ich habe seit 6 Wochen eine neue Liebe..aber es wird trotzdem nicht leichter;-) Ich denke wir sollten versuchen unserem Leben einen Sinn geben..dass ist es was so schwer zu finden ist, oder? liebe Grüße
Beatrix
r.p.mcmurphy
Beiträge: 170
Registriert: 6. Mär 2006, 04:11

Re: Tagebuch

Beitrag von r.p.mcmurphy »

Hi nochmal,

ich denke, damit hast Du's exakt auf den Punkt gebracht:

VERSUCHEN, DEM LEBEN EINEN SINN ZU GEBEN.

Ist wohl der Schlüssel zur Lösung.

Was machst Du denn in Deiner Freizeit gerne? Was interessiert Dich? Hast Du irgendwelche Hobbies? Vielleicht kann man ja darauf aufbauen...

Ciao
Patrick
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Tagebuch

Beitrag von Nico Niedermeier »

Das Forum hier ist kein öffentliches Tagebuch und kein Blog.......folglich finde ich den Titel dieses Threads nicht wirklich zielführend....ich bitte Sie das zu ändern
Viele Grüße
Dr. Niedermeier
r.p.mcmurphy
Beiträge: 170
Registriert: 6. Mär 2006, 04:11

Re: Versuchen, dem Leben einen Sinn zu geben

Beitrag von r.p.mcmurphy »

Hallo Herr Dr. Niedermeier,

ich habe also nun die Betreffzeile geändert und möchte aber doch noch ein paar Anmerkungen loswerden.

Es lag mir fern, meine Befindlichkeiten in Form eines fortlaufenden Tagebuchs zu schildern. Insoweit war der Betreff nicht ganz eindeutig - sorry!

Ich denke schon, dass ich und vielleicht auch mancher Leser aus dem Beitrag und den Antworten etwas mitgenommen haben, nämlich

VERSUCHEN, DEM LEBEN EINEN SINN ZU GEBEN

Das mag wohl für manchen eine Selbstverständlichkeit sein, mir hat es jedenfalls ein wenig geholfen, mich zum Nachdenken angeregt...

Mir wäre es 1000mal lieber, wenn ich mich hier nicht aufhalten müsste. Ich war auch hier längere Zeit nicht mehr aktiv, ganz einfach weil es mir besser ging. Nun schaut die Sache zur Zeit halt wieder anders aus und es tut mir gut, hier zu schreiben, Antworten zu bekommen und Antworten zu geben. Sobald es mir wieder einigermaßen besser geht (ich spreche hier ausdrücklich nicht von Suizidaliät), werde ich mich wieder zurückziehen. Ich denke, das ist auch richtig so, jedenfalls habe ich das Forum so verstanden, im Gegensatz zu manch anderen hier, die ihre Krankheit zum Hobby gemacht zu haben scheinen.

Viele Grüße
Patrick
Kaiserin
Beiträge: 9
Registriert: 28. Jul 2007, 11:21

Re: Versuchen, dem Leben einen Sinn zu geben

Beitrag von Kaiserin »

Hallo Patrick,

ich bin total verwirrt. Irgendwie ist mir der Sinn heute morgen schon verloren gegangen...musste erstmal ein wenig darüber nachdenken, was hier so geschrieben wurde. Ich denke ebenefalls, dass es helfen kann, wenn man mal jammern darf- wobei ich glaube, das es eher die schnelle Zusammenfassung ist, von dem, wie man sich wirklich fühlt.
In dieser Phase erscheint einfach alles sinnlos und man findet wenig Strohalme..außer die " es wird schon wieder" und "du schaffst es". Dennoch sagt niemand wie es geht. Und Sinn zu finden ist genauso schwer wie dem Glück hinterherzujagen. Und wenn mir jemand sagt ich solle den Sinn im Staubsaugen finden, dann kann ich nur milde lächeln. Ich bin einfach unsicher auf dem richtigen Weg zu sein und kann meine Erfolge nur selten bewusst wahrnehmen geschweige denn anerkennen. Ich denke zwar es ist gut, aber ich fühle es nicht. Geht es Dir auch manchmal so? Wie fang ich jetzt blß eine Diskussion an?? lach* Ich denke dieses Forum ist in Ordnung einfach mal eine Bestätigung von Betroffenen zu erhaten. Mich hat es heute morgen eher geschockt, weil ich dachte schon wieder völig daneben gelegen zu haben- freut mich dennoch wenn Du über den Sinn nachdenkst:)Liebe Grüße
P.S. Zumindest Doc , haben Sie erreicht, das diskutiert wird:-)
Beatrix
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Versuchen, dem Leben einen Sinn zu geben

Beitrag von Nico Niedermeier »

Lieber Patrick,
alles o.k was Sie schreiben, keine Einwände
Viele Grüße
Dr. Niedermeier
r.p.mcmurphy
Beiträge: 170
Registriert: 6. Mär 2006, 04:11

Re: Versuchen, dem Leben einen Sinn zu geben

Beitrag von r.p.mcmurphy »

@ Doktor Niedermeier

Alles klar! Danke.

@ Beatrix

Ich drück es mal so aus: Ich möchte endlich nicht mehr rumschweben wie ein Luftballon, sondern endlich mal jemanden/etwas finden, der/das mich an der Schnur packt und festbindet. Mit anderen Worten: ich möchte meinen Platz im Leben finden.

Das mit dem Erfolge wahrnehmen/anerkennen ist bei mir ähnlich. Ich vergleiche mich dann oft mit anderen, die noch besser waren. Wenn ich von jemandem gelobt werde, glaube ich demjenigen nicht, sehe es als reine Höflichkeitsfloskel an. Dieses Verhalten bzw. diese Einstellung hängt wohl mit mangelndem Selbstbewusstsein zusammen. Ich weiß nicht wie das bei Dir ist oder war: Wenn man ständig von seinem Elternhaus (in meinem Fall von meiner Mutter) gesagt bekommt: Pass auf, das ist gefährlich! Das ist nichts für Dich! Das würde ich an Deiner Stelle nicht machen!, dann ist es schwer Selbstbewusstsein zu entwickeln, sich anzunehmen so wie man ist und sich über eigene Erfolge zu freuen.

Ich habe für mich die Strategie entwickelt, öfter mal was Neues auszuprobieren um daraus Selbstbewusstsein zu schöpfen, z.B. so Sachen wie alleine mit dem Motorrad in den Urlaub zu fahren, an Seminaren teilzunehmen, sich der Herausforderung eines Wettkampfs zu stellen (hab heuer an zwei Stadtläufen über 6-7 km teilgenommen, war mit mir das eine Mal einigermaßen, das andere Mal total zufrieden). Man sollte einfach versuchen, bewusster zu leben, das zu machen, was einem langfristig gut tut UND Spaß macht. (Es macht mir zum Beispiel auch Spaß abends lange wegzugehen und ordentlich zu bechern, langfristig tut es mir aber wohl nicht so gut)

Aber ich bin immer noch auf der Suche nach dem großen Ganzen, dem Sinn, der alles zusammenhält. Für den einen ist es die Familie, für den anderen sein Job, einer betätigt sich ehrenamtlich und geht darin auf, der nächste hat ein Hobby, das ihn vollkommen ausfüllt.

Naja, irgendwie hab ich mich zumindest auf den Weg gemacht und vielleicht ist ja auch der Weg das Ziel…

Liebe Grüße

Patrick
Kaiserin
Beiträge: 9
Registriert: 28. Jul 2007, 11:21

Re: Versuchen, dem Leben einen Sinn zu geben

Beitrag von Kaiserin »

Hallo Patrick,

nun schweben wie ein Luftballon ist ja auch nicht angenehm, zumindest nicht in diesem Fall, den Du meinst:-)Ich glaube wenn man wirklich frei ist, kann schweben auch schön sein. Erfolgsdruck ist ein blödes ort wie ich rausgefundne habe..lach* heute in der Krankengymnastik (nach Bobath..sehr zu empfehlen) sagte meine Ergoth : Jetzt öffne ich mal das Fenster um die Erfolgsgeister rauszulassen! Musste ich wirklich schmunzeln, denn es sind wirklich Geister, die uns treiben. Dabei ge es bei mir gar nicht darum mir selbst etwas zu beweisen, sondern den anderen. Wie dumm eigentlich! ABer naja , Gefahr erkannt , Gefahr gebannt. Ich versuche nun mir selbst gerecht zu werden und hoffe es wird mir gelingen. Ganz schön schwer, wenn man die Messlatte immer auf 150 setzt! Jetzt sind es halt die kleinen Schritte aber wem sag ich das..ich bin nicht sicher , ob ich dieses Forum weiter besuchen werde. Würde aber gerne Konakt halten, ich glaube wir haben ein paar Gemeinsamkeiten in diesen Phasen...und Tagebücher find ich Klasse:-) wenn Du Lust hast,privat zu mailen, lass es mich wissen..Lese doch bitte die Reise nach Hause, von Kryron..es wird sicher auch zu Deiner "Bibel". Ein wirklich tolles Buch, wenn Du magst erzähl ich Dir mal mehr darüber..in diesem Sinne, pass auf Dich und Deine Gedanken auf. P.S. Heute ist die Bewilligung zu meiner Reha gekommen;-)liebe Grüße
Beatrix
r.p.mcmurphy
Beiträge: 170
Registriert: 6. Mär 2006, 04:11

Re: Versuchen, dem Leben einen Sinn zu geben

Beitrag von r.p.mcmurphy »

Hallo Beatrix,

meine Einstellungen sind jetzt offen. Sobald Du meine E-Mail-Adresse gelesen hast, benachrichtige mich bitte per Mail, damit ich die Einstellungen wieder schließen kann.

Vielen Dank!

Patrick
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