Keine peilung, kein durchblick ....

[s.d.l]

Guten Nachmittag zusammen, ich tauch' mal wieder aus der Versenkung auf (habe nie so richtig die Möglichkeit hier mit regelmäßigkeit vorbeizuschauen - und dann noch mit einem Partner, der sozusagen am PC festgewachsen ist ... ich sach nur Essig!) So. Ich hatte ja erzählt von meiner Depression und so, daß ich z.Zt. alle 2 Wochen bei einer Fachärztin Neurologie/Psychiatrie/psychotherapie insgesamt 5 Termine à 30 Minuten habe. Nehme auch ein Medikament (SSRI, Fluoxetin 20 mg), komme damit ganz gut klar - und habe auch nicht mehr diese absoluten Stimmungstiefs; kann irgendwie klarer denken und besser meine gefühle benennen, auf eigene faust über evtl. Ursachen nachdenken - ich kann auch besser meine Angst, Angstsituationen beschreiben. Habe z. B. ein Geschäft, wo ich nur eine Zeitung kaufen wollte schnellstens verlassen, als auf einmal ein ganzer Pulk Leute 'reinkam war's mir zuviel,Gefühl von Kloß im Hals, Gefühl, keine Luft zu kriegen, zittrige Hände und nur den Gedanken WEG!!! Raus hier!!! Luft! Platz! - ohne übrigens meine Zeitung gekauft zu haben. Ich war in der gleichen Woche abends in einem Restaurant essen, habe mich sehr schwer getan, dieses zu betreten, der Teraasenbereich war dicht besetzt, habe mich dann doch dazu durchgerungen, mir einen Platz im leeren Innenbereich gesucht. war mit dem Salat nicht zufrieden, sagte dieses beim Bezahlen (ruhig,sachlich ohne irgendwelche Hektik oder so) - kriegte nur eine piefige Antwort so in der Richtung, es hätte noch nie jemand was reklamiert, sie würden jeden Tag mindestens 1000 Salate ausgeben. Habe schnell gezahlt, das Restaurant verlassen mit dem Gedanken Sch..., noch nicht mal dein Essen kannst du reklamieren, ohne dich direkt ind größte Fettnäpfchen zu setzen! Kam mir irgendwie blöd, beschränkt und so vor, unfähig ... Meine Ärztin bewertete dies als klassisch für eine angstneurotische Haltung und auch ein gestörtes Selbstwertgefühl (schlderte auch diese Sache, daß ich immer dieses Gefühl habe, es nicht zu schaffen, nichts hinzukriegen, alle anderen kriegen ihr Leben geregelt, ich nicht) - über die Notwendigkeit einer psychotherapeutischen behandlung hatten wir schon vorher gesprochen. Diese Sachen könne sie aber nicht therapieren ... Ja, OK - und hier kommt der Punkt, wo ich nu echt keine Peilung und keinen Durchblick habe. Was kann ich tun, wenn ich einen Therapeuten / eine Therapeutin habe, wo ich das Gefühl habe, ich kann kein Vertrauen aufbauen ? Wenn ich das Gefühl habe, nicht offen reden zu können ??? Wie läuft überhaupt der ganze krankenkassenmäßige Papierkram ??? So, dies erst mal von mir - sage schon mal danke im Voraus, viele Grüße in die Runde sägefisch

[s.d.l]

Nachtrag ... sorry, hab da noch was vergessen - und das ist mir auch sehr wichtig, loszuwerden. Die Mobbingproblematik - und meine Arbeitssuche, die nicht so richtig in die Gänge kommt. Die letzten paar Wochen waren insofern etwas ruhiger, als daß diese eine Mitarbeiterin, die mir immer wieder Steine in den Weg legt, schikaniert usw. Urlaub hatte, in diesem an Krebs erkrankte und stationär behandelt wurde. Da ein Op.termin aber wohl erst in 3 Wochen anberaumt ist, wird sie in der Zwischenzeit wieder zur Arbeit kommen. Jetzt kommt bei mir wieder so ein diffuses Angstgefühl hoch, dieses "Was wird denn da wieder kommen", dieser Gedanke an deren Rumbrüllerei, Angifterei und diese ganze geballte Unfreundlichkeit und Biestigkeit, die sie mir immer entgegenbringt ... und dann dieses Gefühl, nicht voran zu kommen mit meinen Bewerbungen. Also, nicht daß da jetzt Mißverständnisse aufkommen - ich wünsche dieser Mitarbeiterin zwar nicht ihre Krankheit "an den Hals" aber ich wünsche mir deren Anwesenheit nicht ... ich kriege es auch einfach nicht hin, in gleicher Art zurückzublöken, wenn sie mich angreift. Ich empfinde zwar eine Wut und denke mir "am liebsten würde ich ihr die hand drücken - ins Gesicht" aber ich schlucke und denke "verdammt, jetzt ruhig bleiben; sagst du was falsches, würgt sie dir am Ende ein Dienstvergehen oder so was rein" So, ich denke, das war's jetzt erst mal - wenn mir später noch was einfällt, gibt's auch noch den Nachtrag zum Nachtrag... und noch mal liebe Grüße sägefisch

[Uta]

Lieber Sägefisch, ich denke auch so oft,dass ich mein Leben nicht geregelt kriege so wie andere Leute.Mein Selbstwertgefühl ist gleich null.Wir haben oft darüber in der Therapie gesprochen und das Problem bearbeitet.Das geht in einer "kognitiven Verhaltenstherapie". Wenn du kein Vertrauen zu deinem Therapeuten hast,dann solltest du versuchen,dir einen anderen zu suchen,sonst nützt die beste Therapie nix. Wenn du eine Verhaltenstherapie machst,stellt dein Therapeut einen Antrag an deine Krankenkasse,und die übernimmt die Kosten. Wünsch dir viel Erfolg bei allem. Liebe Grüsse Uta