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Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 6. Jul 2007, 21:09
von Re.S.
Hallo,
morgen ist der grosse Tag. Vormittags die Ausgabe der Abi-Zeugnisse und abends der grosse Ball.
Sie wird wunderschön aussehen-hat ein tolles Kleid.Ich habe mit Müh und Not eine Garderobe gefunden die gerade so geht.Seit ich drei Konfektionsgrössen grösser trage,sieht alles an mir schrecklich aus.Ich sehe einfach schrecklich aus. Die ADs wirken wohl nur in eine Richtung.

Mir geht es gar nicht gut . Bin zu nichts fähig-sitze nur auf der Couch.
Aber ich kann morgen nicht einfach zu Hause bleiben.
Das kann ich meiner Tochter nicht antun. Und meinem Mann auch nicht.Er müsste dann ganz allein da hin. Das geht nicht.
Und ich weiss auch, dass ich mit der Entscheidung auch nicht umgehen könnte.
Es ist ja für alle ein ganz besonderer Tag.

Mein Arzt meinte auch, ich sollte besser dort hingehen.Mit den Selbstvorwürfen, würde ich sonst auch schlecht umgehen können.
Er kennt mich gut.
Belastend kommt noch hinzu,dass der Ball nicht in unserer Ortschaft stattfindet.
Ich habe also auch nicht die Möglichkeit mich abzusetzen ,wenn es nicht geht.
Furchtbar.
Ich weiss einfach nicht wie ich dass schaffen soll.Und eigentlich will ich es auch gar nicht.
Ich habe schlimme Gedanken, die ich aber noch verwerfen kann.Das kann ich ihnen erst recht nicht antun.
Sorry, ist wohl viel Gelaber geworden. Ich will damit niemanden belasten.
Sorry

Sternchen

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 6. Jul 2007, 21:26
von danideng
Hallo Sternchen,

ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst, sehr gut sogar. Für mich wäre es eine ähnlich große Belastung. Trost wäre für mich, dass mein Mann dabei ist.

Kannst du nicht mit deinem Mann ausmachen, dass er dich heimfährt, wenn es nicht mehr geht?

Oder du nimmst dir ein Taxi, wenn du merkst, es geht nicht mehr?

So könntest du mit dem Bewusstsein hingehen "Ich kann ja jederzeit wieder gehen", und dann wird es ja auch meistens schön, weil kein Zwang dahinter ist!

Deine Tochter wirst du in jedem Fall sehr glücklich machen, wenn du mit kommst. Wie sähe das Gegenteil aus? Es wäre ja wohl gar nicht so sehr deine Tochter, die dir ein schlechtes Gewissen machen würde, sondern du selber, nicht wahr? Und das ist ja leider viel schlimmer...

Vielleicht war die eine oder andere Anregung dabei? Wenn es zu weit weg ist für Taxi oder zwischendrin heimfahren, könnt ihr euch dort vielleicht ein Pensionszimmer mieten, in das du dich zurückziehen kannst, wenn es nicht mehr geht?

Meistens laufen solche Veranstaltungen gut ab, wenn man ohne Druck hingehen kann. Daher versuche dir doch solche "Auswege", den Druck zu nehmen!

Alles Gute!

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 6. Jul 2007, 21:35
von Re.S.
Hallo Dani,
du hast ja so recht.Danke.
Deine Anregungen sind gut.An ähnliches habe ich auch gedacht,aber ich bin kaum fähig "normal" zu denken.
Villeicht kann ich mich ja von jemandem abholen lassen.
Aber in mir schreit alles ,dass ich da gar nicht hin will.Aber ich kann auch nicht zu Hause bleiben.

Liebe Grüsse Sternchen

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 6. Jul 2007, 21:35
von Feelalone
Hallo Sternchen!

Im letzten Dezember war ich in einer sehr ähnlichen Situation wie Du.
Sozialphobie, durch meine Depri wie gelähmt,
eine Menge Kilos zu viel und gerade noch ein Outfit findend...
...bei meiner Tochter stand der Debütantinnen-Ball an.
Wochenlang lag mir das Ganze im Magen - fühlte mich dadurch noch ein Stück gelähmter.
Mein Denken kreiste nur mehr um dieses Thema und wie unfähig ich mich fühlte, hinzugehen.

Aber am Vorabend versuchte ich, die Auswirkungen abzuwägen.
- gehe ich hin, werde ich wahrscheinlich die
totale Panik bekommen und allen den Abend
verderben.
- gehe ich nicht hin, wäre ich im Nachhinein
voller Schuldgefühle und Selbstvorwürfe,
weil ich einen wichtigen Tag im Leben
meiner Tochter versäumt hätte.

Mein Partner u. ich gingen dann doch gemeinsam hin - mit einigem Muffensausen; wir vereinbarten aber vorher noch ein "Notsignal", falls es nicht mehr geht. Er reagierte sehr verständnisvoll und ich hatte eine gewisse Sicherheit mit "eingepackt".

Kurzum:Entgegen meiner Befürchtungen wurde es ein schöner(!) Abend! Ich war viel zu abgelenkt, um meinen Ängsten u. Befürchtungen nachzuhängen.
Meine Tochter war wunderschön und ihr Strahlen übertrug sich auch ein bißchen auf mich!
Diesen Abend und die vielen Gefühle dabei werde ich wohl nie vergessen!
Für mich war es trotz aller Hürden wichtig, dabei gewesen zu sein!

Flamingo

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 6. Jul 2007, 21:40
von Re.S.
Hallo Flamingo,
vielen Dank.
Ja, ich denke du hast recht.
Ich kann nicht wegbleiben.Das würde ich mir erst recht nicht vergeben.
Ich weiss nicht eie, aber ich muss da hin.

Nochmals Danke

Sternchen

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 7. Jul 2007, 09:44
von Tabby
Sternchen, ich wünsche dir alles Gute für den Tag.

Mit Grauen denke ich daran, dass ich das nächstes Jahr auch vor mir habe.

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 7. Jul 2007, 09:50
von Liber
Hallo Sternchen,

genau diese Situation hatte ich vor wenigen Wochen!

Mein Sohn hatte Abi-Feier und mir grauste, weil ich vor solchen Veranstaltunge einen regelrechten Horror habe.

Und genau wie du wollte ich andererseits auf keinen Fall zu Hause bleiben. Denn es war für meinen Sohn ein ganz wichtiger Tag. Den wollte ich mit ihm zusammen erleben, und ihm auch zeigen, dass ich an diesem wichtigen Tag da bin.

Auch wenn die jungen Leute es nach außen nicht zeigen mögen - an diesem Tag sind die Eltern wichtig.

Ich habe den Abend überstanden - und ich war trotz des Grausens zuvor hinterher sehr froh, dass ich dort war.

Es war einfach schön, den Moment, in dem mein Sohn bei der von ihm ausgewählten Musik durch den Saal geht, aufs Podium steigt und dort sein Zeugnis bekommt, zu erleben.

Das hätte mir keine Erzählung ersetzen können. Auch hinterher sprachen wir immer wieder darüber - es hat einfach so viel Verbindendes, das zusammen erlebt zu haben.

Das "Drumherum" bei dieser Veranstaltung haben wir so kurz wie möglich gehalten. Es war mit meinem Mann verabredet, nach dem offiziellen Teil sofort zu gehen - mein Sohn blieb sowieso noch länger und kam anderweitig nach Hause - und das nahm den Druck, dann noch sinnlos herumstehen zu müssen.

Und so hat es gut geklappt.

Vielleicht hilft es dir ein wenig, wenn du dir sagst, dass niemand außer deiner Tochter heute Abend wichtig ist? Was all die anderen Leute dort sagen oder denken mögen - das ist nicht von geringster Bedeutung.

Ich drück' Dir die Daumen und wünsche dir einen guten Tag !

Liebe Grüße

Brittka

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 7. Jul 2007, 09:52
von ausdemEis
Hallo Sternchen,

Dani hat Dir super Vorschläge gemacht. Ich selbst war in den letzten paar Wochen zu verschiedenen größeren Feiern eingeladen, Hochzeit, runder Geburtstag und sowas. Alles Dinge, die man nicht mal "einfach so" absagt, weil sie dem anderen viel bedeuten. Ich habe es genauso gehalten wie Dani Dir vorgeschlagen hat: Sicherheiten, ja Notausgänge, zurechtgelegt, die es mir ermöglichen, den Abend lockerer anzugehen. Und ich habe jede Feier genossen und bin geblieben, bis ich keine Lust mehr hatte oder müde war. Abbrechen war nicht mehr nötig.

Es funktioniert sicher auch bei Dir. Wünsche Dir einen schönen Abi-Ball heute abend!

Urmel

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 7. Jul 2007, 15:59
von Re.S.
Hallo,
die erste Hürde ist geschafft. Die feierliche Zeugnisausgabe ist überstanden.

Wir haben uns einen Platz nahe am Ausgang gesucht, und so konnte ich jederzeit raus.

Wir konnten zwar nicht so gut sehen von dort, aber das war zweitrangig. Ich habe es gut überstanden.
Das Zeugnis meiner Tochter war um einiges besser als sie dachte.Sie war überglücklich.

Ich konnte mich gar nicht mit ihr freuen-hatte nur mit mir zu tun.
Wo ist der Stolz ,oder die Freude in mir?
Das ist doch meine Tochter.
Sie hat ein tolles Ergebnis erzielt.
In mir ist nur Leere.

Für heute Abend haben wir auch eine Lösung gefunden. Meine Tochter lässt sich mit anderen, von einem Freund nach Hause
fahren.
Aber mir Graut es trotzdem. Mir ist furchtbar übel.
Aber wir können jederzeit fahren. Das hält mir den Rücken frei.

Wieso kann ich mich nicht mit meiner Tochter freuen?

Ich weiss - die Depri. Aber das ist so gemein. Ich versuche so gut ich kann Haltung zu bewahren. Meine Tochter soll nach Möglichkeit nicht so viel mitbekommen.

Da freut man sich 12 Jahre auf einen erfolgreichen Abschluss der Kinder und dann ist da nur Leere.

Ich werde mich morgen mal kurz melden und danke euch allen für euer Einfühlungsvermögen.

Liebe Grüsse Sternchen

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 7. Jul 2007, 17:31
von Feelalone
Hallo Sternchen!

Du schreibst ja selbst, die erste Hürde ist überstanden. Super!!
...und auch für den Abend hast Du etwas
Erleichterndes finden können.
Setz´Dich doch nicht so unter Druck, und erwarte von Dir nicht eine "angemessene" Freude.
Der Tag heute ist eine seel. "Berg-tour" für Dich - mit einem Rucksack voller Belastungen.

Wenn Du mich fragst, schlägst Du Dich tapfer und wenn auch Deine Gedanken um Dein Inneres kreisen - irgenwann (vielleicht nicht heute oder morgen...) kannst Du Dich auf eine ganz spezielle Art freuen - für Deine Tochter u.für Dich!

Liebe Grüsse!

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 7. Jul 2007, 18:49
von ils_pixent9
Hallo Sternchen,
ich kann dich auch sehr gut verstehen.
Ich träume immer davon, dass in einer Familie Freiheit und Offenheit herrscht, d.h. dass der eine sagt wie wichtig ihm etwas ist und der andere wie schwer es ihm fällt.

Bei der Abiturfeier meines Sohnes war ich nicht dabei, diesem war es auch ziemlich gleichgültig.Die Anwesenheit zur Feier des Staatsexamens war ihm dann sehr wichtig und ich war auch dabei.

Bei der Abiturfeier meiner Tochter war ich dabei und das wollte ich auch unbedingt.Sie bekam einen Buchpreis in Deutsch und Englisch, war Scheffelpreisträgerin und hielt die Abiturrede.Und sie war ein so schüchternes Kind gewesen, ich war total stolz auf sie.
Ich bildete mir auch einen Anteil an ihrem Erfolg ein.Ich hatte nur Angst, anzufangen zu plärren.
Der Tag verlief furchtbar hektisch, die Rede wurde geübt und geübt- noch in letzter Sekunde.
Als sie dann die Rede hielt, hatte ich garkeine Gefühle, höchstens ein bißchen Angst, dass sie steckenblieb.
Die Gefühle kamen, als alles glücklich überstanden war.
Die Feier habe ich in schöner Erinnerung, den Abiball nicht. Es war viel zu laut für mich.
Grundsätzlich bin ich kein Typ der gerne feiert, da zeigen sich meine ganzen Defizite.
Eine Bekannte von mir ist übrigens nicht zur Abiturfeier gegangen, weil sie geschieden und alleinstehend ist, sie sagte, sie fühle sich nicht wohl unter den ganzen Paaren. Ihr Sohn hatte das akzeptiert.
Auch in einem kann ich dich gut verstehen: ich habe es immer gehaßt zu einem Ort gehen zu müssen an dem ich nicht aus eigenen Kräften wieder nach Hause gehen kann, wann ich möchte.
Gret.

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 7. Jul 2007, 21:27
von Zazou
Liebes Sternchen,
ich finde es toll, dass du für deine Tochter zum Abiball gehst, obwohl das so schwer für dich ist.

Das es dir wehtut, sich nicht über ihren Abschluss freuen zu können, kann ich gut nachvollziehen. Während meiner schlimmen Phase habe ich auch ein Jahr an einer Sache gearbeitet, und als ich sie dann in den Händen hielt, war es mir so scheiß-egal, und ich musste vor den Kollegen die große Freude mimen.

Aber die Gefühle lassen sich nunmal nicht herbeizwingen.

Ich wünsch dir und deiner Tochter alles Gute, viele Grüße von Zazou

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 7. Jul 2007, 23:12
von Heussi
Das kann ich Dir so gut nachfühlen ! Meine Tochter hatte vor 2 Wochen ihren Abiball und mir war den ganzen Abend nur nach Heulen zumute! Schlimmer noch war es am Vormittag in der Kirche zum Schulabschluss-Gottesdienst. Habe mir das aber nicht anmerken lassen. Ich wollte das auch auf keinen Fall meine Tochter spüren lassen. Für mich war es einfach nur eine riesengroße Traurigkeit, dass jetzt ein völlig neuer Lebensabschnitt kommt. Und immer bei solchen Veränderungen haut es mich um. Dabei sollten wir glücklich sein, dass unsere Kinder das geschafft haben !!!Manchmal denke ich, ich lebe mehr in dem Leben meiner Tochter, als in meinem eigenen Leben. Ich weiß, wenn ich wieder einen regelmäßigen Job hätte, wäre ich ein ganzes Stück gesünder. Ich wäre viel mehr auf mich fixiert.
Also gedulde ich mich, von einer Phase zur anderen. Nur ist es gar nicht einfach zu glauben, wenn man sich in einer schlechten Phase befindet, dass die nächste gute Phase schon auf Dich wartet ! Die wünsche ich Dir ganz doll ! Liebe Grüße !

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 8. Jul 2007, 09:25
von ils_pixent9
Hallo,
die Gefühle die Heussner beschreibt, waren haargenau meine Gefühle damals.Gerade die Traurigkeit wegen eines neuen Lebensabschnittes kenne ich sehr gut.
Es kamen die kleinen Nadelstiche dazu:
Meine Tochter hat dann studiert und ich habe mich immer vehement dagegen gewehrt zu sagen sie sei ausgezogen, denn ihre ganzen Sachen waren ja noch da und einen Auszug definierte ich über eigene Wohnung und wenn alles mitgenommen wird.
Es wurde verlangt, dass sie die Stadt ihrer Universität als ersten Wohnsitz angab, auch das war ein Nadelstich.
Ich arbeite zuhause, meine Freundin nicht, meine Freundin sagte immer, das sei ein Segen für sie, sie wäre dann abgelenkt.
Als ihre Tochter Abitur machte wurde sie dann krank, das zog sich über mehrere Wochen hin und ich meine, große Kummer läßt sich eben nicht verdrängen.
Meine Tochter und ich spüren unsere jeweilige Befindlichkeit genau, von daher halte ich nichts davon,diese Gefühle nicht mitzuteilen.Ich finde es nicht gut wenn Worte und das was von einem ausgeht, sich nicht decken. In abgemildeter und abgeschwächter Form habe ich meinen Kindern meine Gefühle mitgeteilt, vielleicht können sie auch von daher so gut über die ihrigen reden.
Meine Kinder und ich waren uns darüber einig, dass diese fort müssen, wir alle finden es sehr ungut wenn jemand immer im Elternhaus bleibt, immer in der gleichen Stadt und unter dieser Voraussetzung konnte ich auch sagen, dass es mich traurig stimme, wenn sie mittags nicht mehr heimkehrten, nicht mehr von der Schule erzählten.
Gefühle sind eben ambivalent.
Vielleicht noch eins: als meine Tochter fort war, habe ich viele neue Dinge begonnen, ich mußte mein eigenes Leben leben und heute wäre es für mich unvorstellbar, dass sie wieder ständig zuhause wäre.
Mit diesen Worten möchte ich euch Mut machen, vielleicht entdeckt ihr auch neue Möglichkeiten für euch selber und entwickelt neue Energien.
Gret

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 8. Jul 2007, 13:03
von Re.S.
Hallo,
ich möchte gern noch mal allen für ihre Zuschriften danken.
Ja,ich habe es geschafft.Ich war auf dem Abi-Ball.
Das verdanke ich nicht zuletzt euch. Nochmals danke für eure Sichtweisen.

Das es toll war kann ich nicht sagen. Habe das aber auch nicht erwartet.
Die jungen Erwachsenen sahen alle so toll aus. Auch meine Tochter.(Mensch wie die Zeit vergeht).

Mir ging es nicht wirklich gut . Von dem schönen Essen hat mir schon der Geruch gereicht. Alle um mich assen mit gutem Appetit. Mir war einfach nur übel.

Wir blieben sogar so lange, bis der Tanz eröffnet wurde. Ich habe aber nicht getanzt. Das wäre mir früher nie passiert.
Ich war immer eine sehr leidenschaftliche Tänzerin und bin sehr gern zu Anlässen gegangen wo getanzt werden konnte.

Ich hing teilweise auch sehr in meinen Gedanken und musste mich immer wieder in die Realität zurückholen.

Gegen 10:00 Uhr sind wir gegangen. Für meine Tochter war das OK.

Heute glaube ich ,dass es ganz wichtig für mich war da mit dabei zu sein.
Ich glaube ,wenn ich allein zu Hause gesessen hätte und ich mir deswegen Vorwürfe gemacht hätte, wäre ich villeicht auf gant dumme Gedanken gekommen.

Es war zwar nicht schön für mich, aber ich brauche mir auch keine Vorwürfe machen.

Ganz liebe Grüsse

Sternchen

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 8. Jul 2007, 13:09
von danideng
Hallo Sternchen,

na bitte, du hast es überstanden!

Du sagst es war wichtig für dich, dabei gewesen zu sein. Ich denke, mindestens genauso wichtig war es für deine Tochter!

Wärst du zu Hause geblieben, wärest du nicht nur auf dumme Gedanken gekommen, ab heute hätte auch permanent das schlechte Gewissen an dir genagt!

Aber du hast dich überwunden, du bist hingegangen. Glaub mir, das gute Gefühl, dass du es getan hast, wird sehr bald einsetzen!

Und deine Tochter wirds dir danken, denn du hast alles richtig gemacht!

Glückwunsch
von Dani

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 8. Jul 2007, 13:12
von ausdemEis
Super, Sternchen!!

Muss ja kein fantastischer Abend sein, Hauptsache ist doch, dass es Dir damit insgesamt besser geht als wenn Du gar nicht gegangen wärst.

Und vielleicht macht es Dir bei der nächsten Feier / Veranstaltung auch ein wenig Mut, dass Du weißt, dass es nicht in einer völligen Katastrophe enden muss.

Liebe Grüße
Urmel

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 8. Jul 2007, 15:12
von Heussi
@ grete : du hast schon recht, ich sage es meiner Tochter auch nur abgeschwächt. Wir spüren auch sofort, wenn mit dem anderen etwas stimmt. Nun, vorerst wird sie hier in Frankfurt studieren und bekommt das ausgebaute Dachgeschoss. Ich denke, wenn ich wirklich irgendwann MEIN EIGENES Leben lebe, ist das eine große Chance für mich. Danke für die aufmunternden Worte und liebe Grüße, Heussi

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 8. Jul 2007, 15:29
von Feelalone
@Sternchen:
fühl´Dich liebevoll gedrückt!

Flamingo

Re: Verzweiflung ABI-Ball und ich als Mutter MUSS mit

Verfasst: 8. Jul 2007, 18:41
von ils_pixent9
Liebes Sternchen,
ich finde es toll dass du uns Bescheid gegeben hast.
Ja, meine Tochter sah auch toll aus und die meisten jungen Menschen auch. Es ist ein wunderbares Alter, ein Alter in dem man die Welt erobern möchte.

Wenn ich ganz ehrlich bin, war ich vielleicht auch ein ganz kleines bißchen neidisch auf der einen Seite, auf der anderen habe ich mich für meine Tochter gefreut.

Es ist ein Anlaß zur Rückbesinnung,zu der Frage was man selber erreicht hat und vielleicht der Wunsch, selber noch einmal anfangen zu können.

Ganz sicher kann man nicht völlig neu anfangen,mir hatte schon Jahre zuvor davor gegraut, dass meine Tochter mit der Schule fertig ist, weil ich von ihr viele Anregungen bekommen hatte. Ich war dann gezwungen, mein eigenes Leben zu leben und nach der ganzen Trauer habe ich das auch gepackt.

Ich glaube, dass alle Mütter insgeheim ein wenig trauern und auch ungute Gefühle haben, es sich nur nicht eingestehen.

Wenn meine Therapeutin immer von meinem eigenem Leben und einem Neubeginn für mich sprach, kam es mir so vor als ob sie vom Gelobten Land spräche, das ich nie erreichen würde. Aber ich habe es geschafft.
Ich hoffe, dass euch das auch Mut macht.
lg Gret