Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

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grabmalerei
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Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von grabmalerei »

Hallo!

Ich suche auf diesem Wege Interessenten für ein gemeinsam zu erarbeitendes Buchprojekt zum Thema Depression.

In meiner eigenen Depressionsgeschichte mit drei schweren depressiven Phasen zwischen meinem 20sten und 25sten Lebensjahr (inzw. bin ich 32), inklusive Suizidversuchen, Therapien und Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik hätte mir ein Buch mit Erfahrungsberichten von Betroffenen möglicherweise mehr geholfen, als ein professioneller Ratgeber aus Arzt- oder Therapeutenperspektive. Letztere gibt es im Handel mannigfaltigst zu erstehen, an dem, was mir vorschwebt, herrscht aber meines Wissens eher ein Mangel.

Ich würde gern in Gemeinschaftsarbeit einer überschaubaren Gruppe Texte verschiedener Art zusammentragen und daraus gemeinsam ein Konglomerat der unterschiedlichen Erfahrungen mit Depressionen erstellen. Denkbar sind dabei: Rückbetrachtende Aufsätze, Tagebucheinträge, Gedichte, Briefe, Songtexte, Gesprächsaufzeichnungen und einiges andere. Wichtig ist mir dabei, die Vielfalt und Individualität in der Erfahrung und Bewältigung depressiver Krisen zu illustrieren. Gerne möchte ich auch Bildmaterial wie Malereien, Zeichnungen und Kollagen (aus Gestalttherapiesitzungen etwa), oder handschriftliches integrieren.

Die Teilnehmer müssen keineswegs schriftstellerisch oder künstlerisch bewandert sein, da es hier in erster Linie um
Authentizität geht und nicht so sehr um Ästhetik. Im Vordergrund soll der Wunsch stehen, durch die eigene Geschichte Betroffenen zu helfen und das Isolationgefühl mit der Krankheit zu nehmen.

Aus folgenden Gründen möchte ich akut Betroffene von diesem Projekt ausschließen:
1. Das Buch soll Mut machen und Perspektiven aus der Krise aufzeigen. Das gelingt glaubhaft eigentlich nur aus der Rückbetrachtung
2. Die Teilnehmer sollten in der Lage sein, an regelmässigen Treffen teilzunehmen. Akut Depressiven fällt das erfahrungsgemäß schwer.
3: Das Projekt ist auf keinen Fall als Selbsthilfegruppe zu verstehen, die gibt es zum Glück ja bereits anderswo. Zudem soll am Schluß möglichst auch eine Veröffentlichung stehen. Dafür ist wahrscheinlich eine Menge Einsatzbereitschaft und Hartnäckigkeit gefragt, mehr als einem Depressiven in der Regel möglich ist.
Da mir der Gruppenarbeitscharakter wichtig ist, suche ich auch nur Interessenten aus Hamburg und näherer Umgebung, denen es möglich ist, an Treffen in Hamburg teilzunehmen.

Unterstützung von professioneller Seite gibt es auch. Ein sehr erfahrener hamburger Psychater sowie ein ebenso erfahrener
Psychotherapeut mit eigenen Buchpublikationen bieten Hilfe beim Vermitteln an, wenn das Projekt fortschreitet.

Diese Informationen sollen für den Anfang genügen. Ich freue mich auf Resonanz, Fragen, Anregungen.

Beste Grüße

Lennart
Dendrit
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von Dendrit »

Hallo Lennart,

herzlich willkommen im Forum.

Da hast Du ja einiges vorgenommen!! Ein paar von diesem Forum haben sich auch schon die Mühe gemacht - das Buch kommt im Okt. 'raus: http://www.springer.com/dal/home/generi ... 73732031-0

Ich wünsch Dir Durchhaltevermögen, wenn Du es tatsächlich umsetzen kannst.

LG, Manuela
grabmalerei
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von grabmalerei »

Aha, gut zu wissen, daß es bereits andere Initiativen gibt und schade, daß man das Buch noch nicht sichten kann. Wäre ja interessant zu sehen, wie es da gelöst ist.

Grüßend
Lennart
Dendrit
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von Dendrit »

Na ja, bis Okt. ist es ja auch nicht mehr weit. Aber die Neugier ... - stimmts?

LG, Manuela
ausgewandert
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von ausgewandert »

> Die Teilnehmer müssen keineswegs schriftstellerisch oder künstlerisch bewandert sein, da es hier in erster Linie um
> Authentizität geht und nicht so sehr um Ästhetik. Im Vordergrund soll der Wunsch stehen, durch die eigene Geschichte Betroffenen zu helfen und das Isolationgefühl mit der Krankheit zu nehmen.
>
> Aus folgenden Gründen möchte ich akut Betroffene von diesem Projekt ausschließen:
> 1. Das Buch soll Mut machen und Perspektiven aus der Krise aufzeigen. Das gelingt glaubhaft eigentlich nur aus der Rückbetrachtung
> 2. Die Teilnehmer sollten in der Lage sein, an regelmässigen Treffen teilzunehmen. Akut Depressiven fällt das erfahrungsgemäß schwer.
> 3: Das Projekt ist auf keinen Fall als Selbsthilfegruppe zu verstehen, die gibt es zum Glück ja bereits anderswo. Zudem soll am Schluß möglichst auch eine Veröffentlichung stehen. Dafür ist wahrscheinlich eine Menge Einsatzbereitschaft und Hartnäckigkeit gefragt, mehr als einem Depressiven in der Regel möglich ist.
> Da mir der Gruppenarbeitscharakter wichtig ist, suche ich auch nur Interessenten aus Hamburg und näherer Umgebung, denen es möglich ist, an Treffen in Hamburg teilzunehmen.
>
> Unterstützung von professioneller Seite gibt es auch. Ein sehr erfahrener hamburger Psychater sowie ein ebenso erfahrener
> Psychotherapeut mit eigenen Buchpublikationen bieten Hilfe beim Vermitteln an, wenn das Projekt fortschreitet.
>
> Diese Informationen sollen für den Anfang genügen. Ich freue mich auf Resonanz, Fragen, Anregungen.
>
> Beste Grüße
>
> Lennart
hej lennart

ich kann zwar ein bisschen die gruende verstehen die dich bewegen akkut betroffene nicht nehmen zu wollen aber genau da liegt fuer mich auch der hase im pfeffer
du willst "Authentizität" die kann eigentlich nur ein oder mehrere akkut betroffene in dieses buch bringen

kannst du nach so langer zeit noch deine gedanken in den depriphasen aufschreiben bist du in der laage dich in diese zeit so hinneinzuversetzen verstehst du deine eigenen gedanken von damals noch ?

ich frage deshalb weil es mir nach jeder dieser phasen auffällt wie konträr wirklich die gedanken sind und wie schwehr es mir immer wieder fällt mich danach selbst zu begreifen

ich finde ansonsten so ein projekt nicht schlecht und wuensche dir viel erfolg mitmachen geht in diesen fall wohl schlecht da ich in mittelschweden bin wobei auch dies eigentlich dank skype und inet kein hinderniss sein sollte aber wie gesagt ohne beteiligung von wirklich akkut betroffenen halte ich das ganze nur fuer die halbe miete
gruss bigit
Weltenwandlerin
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von Weltenwandlerin »

Hallo Lennart!

Goog Idea!

Wie wäre es, wenn du dir eine "anonyme" E-mail Adresse dafür anlegst und dann dein Profil hier freischaltest, so das man auf diesem Wege mit dir im Kontakt treten könnte?! Ich würde das dann nämlich z.B. tun.

Lg,
Mika
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
ANOVA
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von ANOVA »

Hallo Lennart,

Deine Idee finde ich gut und könnte mir vorstellen, etwas beizusteuern.

Allerdings müsste ich wissen, welchen zeitlichen Rahmen Du Dir vorstellst, da ich bis Ende des Jahres ziemlich im (Uni-)Stress bin.

Außerdem wäre es für mich wichtig zu erfahren, wer genau Dir als Profi zur Seite steht bzw. wie der- oder diejenige arbeitet.

Mein Profil ist offen, falls Du die Daten des Profis nicht veröffentlichen möchtest.

Edit: habe gerade gesehen, dass Du Leute aus dem Raum HH suchst... Damit kann ich nicht bieten, wohne ungefähr am anderen Ende Deutschlands.



Liebe Mika,

auf seiner Homepage gibt es eine Kontaktoption...

Viele Grüße

Xenia
Weltenwandlerin
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von Weltenwandlerin »

Hey Xenia,

merci! Ich werde ihm mal schreiben.

Mika
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grabmalerei
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von grabmalerei »

Hi Bigit!
Ich wollte tatsächlich aktuell Betroffene nicht per se ausschließen, aber zumindest doch eine Tendenz vorgeben. Das hat damit zu tun, daß die ersten beiden Interessenten, die sich über den Neurologen bzw. einen Aushang hin bei mir meldeten, schon vor einem Treffen wieder abgesprungen sind, da sie sich nun doch nicht zur aktiven Mitarbeit in der Lage fühlten. Das würde ich in Zukunft doch gerne vermeiden, wobei mir natürlich klar ist, daß immer Teilnehmer die Gruppe wieder verlassen können, aus welchen Gründen auch immer. Also, diejenigen unter Euch, die sich trotz derzeitiger Depression berufen fühlen mitzumachen, und der Meinung sind, daß meine drei Einwände im Großen und Ganzen auf sie nicht zutreffen, sind natürlich herzlichst eingeladen, mich zu kontaktieren!
Tatsächlich wird wohl meine eigene Mutter teilnehmen, die sich zur Zeit auch wegen Depressionen in Behandlung befindet (-bei der ich aber auch selbst garantieren kann, daß sie am Ball bleibt, einfach weil ich ja ohnehin engen Kontakt mit ihr Pflege)

Der Authentizität wegen mache ich mir keine Sorgen. Ich kann mich sehr gut erinnern und halte die Erinnerung auch bewußt lebendig, gerade um zu verhindern, daß ich etwaige depressive Vorboten übersehe - zu eindringlich und im Wortsinne Lebensbedrohlich waren meine Erfahrungen, um das nicht zu tun und mich dauerhaft in Sicherheit zu wiegen. Das gelingt mir glücklicherweise seit 7 Jahren sehr gut. Nicht zuletzt ist gerade dieses Projekt ja auch eine Art Arbeit an der eigenen Erinnerung. Darüber hinaus bestehen bei mir einige Aufzeichnungen aus der Depression selbst und ich vermute, daß das auch bei anderen der Fall sein dürfte. Dein Einwand ist aber insofern nicht ganz unberechtigt, daß auch ich die Kluft kenne, die zwischen dem eigenen Erleben und der Erinnerung besteht, vor allem dann, wenn man versucht, Betroffenen durch Zuspruch direkt zu helfen und bemerkt, daß die eigenen Erfahrungen dem Depressiven unmittelbar kaum nachvollziehbar bzw. umsetzbar sind. Das ist auch ein wesentlicher Grund für die Form des Buches. Mehrere Autoren, Sichtwinkel, Lösungen, Lebenswege und eben auch unterschiedliche Formen der Vermittlung stärken meiner Meinung nach die Aussagekraft.

Die Entscheidung, das Projekt regional zu begrenzen rührt daher, daß ich den persönlichen Kontakt und Austausch für so ein Projekt bevorzuge. Das Internet bietet, wie man hier sieht zwar hervorragende Möglichkeiten, ist am Ende aber doch viel anonymer und auch unverbindlicher. Verbindlichkeit und Engagement ist mir hier allerdings sehr wichtig. Ein absolutes Ausschlußkriterium soll das aber auch nicht sein. Wenn jemand der Meinung ist, er dürfte mit einem Beitrag nicht außen vor bleiben, soll er sich gerne melden...

Beste Grüße

Lennart
grabmalerei
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von grabmalerei »

Hallo Xenia,

einiges wirst Du schon in der Antwort an Bigit ersehen können...

Meine Kontaktdaten sind inzw freigeschaltet, ich bin aber auch gut zu googlen

Einen zeitlichen Rahmen habe ich bisher nicht vorgesehen, Qualität steht eindeutig im Vordergrund und die sollte man nicht durch Zeitrahmen begrenzen. Darüber hinaus hab ich auch genügend andere Sachen aufm Zettel. Das Projekt ist also eher langfristig angelegt, sollte aber schon in den nächten Wochen/Monaten starten.
Die Namen der Profis kann ich Dir gern in einer persönlichen mail verraten - wenn Du noch Interesse hast - da ich die beiden nicht explizit gefragt habe, ob ich sie hier öffentlich nennen darf. Ich gehe davon aus, daß sie nichts dagegen hätten, aber so find ich´s doch korrekter.

Grüßend
Lennart
grabmalerei
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von grabmalerei »

Hallo Leute,

da ich morgen für 9 Tage in Urlaub fahre, sollte sich niemand wundern, wenn er/sie in dieser Zeit versucht mich zu erreichen und keine Antwort erhält...
Ich habe vor gegen Anfang August ein erstes Treffen mit Interessenten zu arrangieren. 2-3 haben sich ja hier bereits angefunden.
Liebe Grüße
Lennart
grabmalerei
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von grabmalerei »

Hallo!

Seit unserem ersten Treffen für das gemeinsame Buchprojekt sind inzwischen einige Wochen ins Land gestrichen - die Zeit vergeht im Flug.

Ich möchte hier kurz berichten.

Am 8.8. haben wir uns zu viert in einem Mathilde Cafe in Hamburg getroffen, um erste Meinungen und Ideen auszutauschen und uns ein wenig kennenzulernen. Zwei weitere Interessenten waren leider an diesem Abend nicht da, haben aber anscheinend nach wie vor Interesse.

Besonders viel konnten wir an diesem Abend noch nicht auf die Beine stellen, haben uns aber darauf geeinigt, uns in etwa vier Wochen zu erneut zu treffen und jeder sein bis dato selbst zusammengetragenes Material in kopierter Form für alle anderen mitzubringen - also am besten in vier bis fünf Kopien. Aus dem gesammelten Material lassen sich dann sicher schon mögliche Gliederungen, Leitthemen usw. für das Buch herausfiltern (dazu müsste dann vermutlich jeder Teilnehmer das Material auf ein drittes Treffen hin durchsehen/-lesen), was unserer gemeinsamer Meinung nach ein wichtiger erster Schritt für das Buch sein wird.

Vier Wochen sind inzwischen rum, ich schlage vor, uns am Fr 14.9. oder Di 18.9. gegen 19 Uhr zu treffen. Bitte um zeitige Rückmeldung per email. Neue Interessenten melden sich bitte auch per email bei mir.

Beste Grüße
sal66
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von sal66 »

Hallo Lennart und alle anderen!
Zum ersten Treffen konnte ich ja leider nicht kommen. Da ich am 14.09. nicht in Hamburg bin, würde ich es besser finden, wenn das nächste Treffen am 18.09. stattfinden würde.
Sally
Sadness
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Re: Depressionserfahrene im Raum Hamburg für Buchprojekt gesucht

Beitrag von Sadness »

Hallo Lennart,

das Projekt hört sich wirklich interessant an. Mir hilft es auch immer, wenn ich irgendwo etwas lese, das ich auf mich übertragen kann, wo ich mich wiederfinde. Betroffene können anderen Betroffen sehr viel Hilfreiches geben, denke ich! Man beachte dieses Forum hier

Du hast geschreiben, das Buch soll unterschiedlich gestaltet werden. Besteht Interesse an Gedichten? Gedichte schreiben ist für mich ein großes Ventil. Eine Möglichkeit, in düsteren Phasen meine Gefühle auszudrücken. Ich schreibe grundsätzlich gerne, komem aber auch nicht aus dem Raum HH, von daher weiß ich nicht, ob es Sinn macht.

Gibt es denn eigentlich schon Kontakte zu Verlagen für das Buch?

Gruß
Sadness
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