Seite 1 von 1

Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 23. Jun 2007, 13:41
von Eline
Hallo Ihr Lieben,

habe in den letzten Tagen oft überlegt, euch hier nochmal zu schreiben, wie es mir gerade geht und was mich bewegt. Ich glaube, dieses Psychotherapie-Forum ist dafür am besten geeignet.

Bei mir geht es nun, während meiner vorübergehenden Krankschreibung und einer Kündigung des Arbeitsplatzes aufgrund von ängstlich-depressiven Symptomen darum, mich sobald wie möglich für einen neuen Behandlungsweg zu entscheiden. Es ist bei mir ja so, dass ich durch soziale Ängste und Leistungsdruck seit ein paar Jahren zunehmend in depressive Phasen abrutsche.

Mit unterschiedlichen Antidepressiva kam ich auf Lange Sicht noch nie besonders gut zurecht und nehme daher im Moment nur bedarfsweise Mirtazapin gegen meine Unruhe und Schlafstörungen ein. Ich habe mit diesem Medikament die besten Erfahrungen gemacht, da es mich beruhigt und stabilisert.

Nachdem ich ambulant leider keinen Platz für eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie bekommen habe, hatte ich jetzt ein Erstgespräch in einer Klinik und stehe vor der Entscheidung, einen stationären Aufenthalt zu machen. Dabei wäre es mir wichtig, einen vertrauensvollen Therapeuten zu haben.

Wie ich selbst merke und in meiner Verhaltenstherapie herausfand, handelt es sich bei einem Teil meiner Ängste ja um traumatische Zusammenhänge.

Ich fühle mich mit der Klinik unter Druck gesetzt und weiß einfach nicht, was jetzt die richtige Therapie ist. Natürlich möchte ich auch nicht vor allem weglaufen und nichts hinauszögern. Vielleicht kann sich jemand in mich hineinversetzen und mag mir schreiben.

Liebe Grüße
Eline

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 23. Jun 2007, 17:12
von sheep
hallo Eline,

in welcher Klinik hattest du denn das Gespräch?
Dass ich in einer Klinik war weißt du ja schon, was du nicht weißt ist dass ich mich zuerst mit Händen und Füssen gewehrt habe, ich wollte nicht aber ich hab zu dem Zeitpunkt keinen anderen Weg mehr gesehen.

Mein Tip: Geh nicht in irgendeine Klinik oder in die nächstbeste die sich dir bietet, schau dir die Internetseiten genau an (z.B. www.kliniken-groenenbach.de) und wenn möglich fahr hin und schau sie dir an.

Sei ganz lieb gegrüßt,
sheep

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 23. Jun 2007, 17:48
von Regenwolke
Liebe Eline,

ich weiß eigentlich nicht so genau, was ich Dir raten soll, aber ich hab den Eindruck, Deine Situation ist vielleicht gar nicht so weit von meiner weg, deshalb erzähl ich mal ein bißchen von mir:

Auch bei mir besteht seit langem eine ängstlich-depressive Problematik, ich hab verschiedene Diagnosen aus beiden Bereichen erhalten und gerade aktuell wieder "Angst und depressive Störung gemischt", bei der Angst geht es u. a. auch um soziale Ängste. Es gibt mehrere Erlebnisse in meinem Leben, die stark belastend, evtl. traumatisch waren und die wahrscheinlich zur Entstehung der Angst beigetragen haben. Wie Du habe ich Psychopharmaka nicht vertragen und nehme deshalb bis auf Trimipramin als Bedarfsmedi nichts ein.

Ich war vor zwei Jahren in einer psychosomatischen Klinik (psychoanalytisch/tiefenpsychologische Ausrichtung). Die Therapie dort ist für mich nicht gut verlaufen, aber mehr so nebenbei (das gehörte nicht allgemein zum therapeutischen Konzept) bin ich in den Genuß von Imaginationsübungen gekommen, die auch in der Traumatherapie eingesetzt werden. Da ich das so hilfreich fand, hab ich mir im Anschluß an den Klinikaufenthalt entsprechende Bücher besorgt und fand vor allem den Ansatz von Luise Reddemann (Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie - PITT) ganz toll.

Durch eine körperliche Krankheit und mehrere Eingriffe sind in diesem Jahr viele alte Ängste bei mir wieder akut geworden, so daß ich beschlossen habe, nochmal eine Therapie zu beginnen. Hab gezielt nach jemandem gesucht, der mit Methoden aus der Traumatherapie arbeitet, am besten mit PITT. Nachdem die Suche erst schwierig war, hab ich dann großes Glück gehabt und eine Therapeutin gefunden, die genauso arbeitet, wie ich mir das gewünscht habe und mir außerdem kurzfristig einen Therapieplatz bieten konnte.

Um nochmal auf Dein Posting zurück zu kommen: Gerade wenn es bei Dir ein Trauma gibt, würde ich an Deiner Stelle darauf achten, daß Du Traumatherapie bzw. Therapie erhältst, die berücksichtigt, daß bei Deinen Problemen traumatische Erlebnisse eine Rolle spielen. Und das unabhängig davon, ob die Behandlung stationär oder ambulant erfolgt.

Es gibt verschiedene Arten der Traumatherapie, bei den meisten steht aber erstmal nicht die konkrete Aufarbeitung des traumatischen Erlebnisses im Vordergrund, sondern eine allgemeine Stabilisierung bzw. das Einüben stabilisierender Techniken (z. B. mittels Imagination). Stationäre Traumatherapie ist oft dann angesagt, wenn es um die "Traumakonfrontation" geht und dafür ein besonders geschützter Rahmen erforderlich ist.

Welchen Eindruck hast Du denn von der Klinik, wo Du das Vorgespäch gemacht hast? Hast Du Dein Trauma im Vorgespräch erwähnt bzw. nachgefragt, inwiefern das dort bei der Therapie berücksichtigt wird?

Wenn Du "Trauma" oder "Traumatherpie" googelst, müßtest Du eigentlich im Netz auf Infos, evtl. auch auf Therapeutenlisten und Klinikadressen stoßen. Kannst ja auch hier im Forum mal beide Begriffe in die Suchmaschine eingeben, es gab da schon viele Beiträge zu, leider ist nur ein großer Teil des Archivs nicht mehr vorhanden. Als guten, informativen Ratgeber zum Thema kann ich Dir das Buch "Trauma. Folgen erkennen und an ihnen wachsen" von Luise Reddemann und Cornelia Dehner-Rau empfehlen bzw. generell die Bücher von Luise Reddemann oder Michaela Huber.

Liebe Grüße,
Regenwolke

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 23. Jun 2007, 17:53
von Regenwolke
PS

Eline, hab gerade gesehen, daß Du deinen Beitrag stark gekürzt hast. Schade, warum? Hast du gedacht, er ist zu lang?

Kann mich Sheep nur anschließen, ich würde mir die Klinik sehr genau angucken und überlegen, ob Dir zusagt, wie sie dort arbeiten. Ich glaube, es gibt auch Kliniken, wo man im Vorgespräch schon seinen dortigen Therapeuten kennenlernt.

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 23. Jun 2007, 20:03
von sheep
Hallo nochmal,

das Buch das Regenwolke empfiehlt hab ich auch gelesen, hat mir sehr geholfen...

Liebe Grüße,
sheep

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 24. Jun 2007, 10:30
von Dani1074
Liebe Eline,

Dein Beitrag berührt mich richtig, das sind genau auch meine Probleme.

Sogar der Weg ist ähnlich, ich hatte zunächst bei drei Therapeuten (2 VT, 1 TP) probatorische Sitzungen. Weil ich gerade wegen einer depressiven Phase gekündigt wurde, haben mir zwei Therapeuten auch empfohlen sofort in die Klinik zu gehen. Die Klinik war tiefenpsychologisch, ich bekam eine Therapeuten zu geteilt, mit der ich nicht zurecht kam. Vertrauen zu Psychologen zu finden, ist fast unmöglich für mich.

Im Nachhinein kann ich sagen:
-Klinik, ja, aber nach längerer ambulanter Therapie, es soll vor allen Dingen Kliniken geben, die Schwerpunkt auf Traumatherapie setzen (TP war bei mir die falsche Wahl)

-obwohl ich meinen ersten Eindruck von Menschen überhaupt nicht traue, war er bei den Psychologen immer richtig. Also ruhig fünf Therapeuten alle probatorischen Sitzungen ausprobieren und dann noch mal gucken, was stört Dich, womit kannst Du Dich am besten arrangieren.. die Probleme werden in der therapeutischen Beziehung unter Garantie irgendwann auftreten. Unter Umständen musst Du Dich damit arrangieren.

-Trevilor hat mir geholfen.

Mich würde interessieren, weisst Du genau von Deinem Trauma? Bei mir behaupten die Psychologen meistens, ich sei traumatisiert, aber ich kann mich an nichts erinnern und das irgendwie auch gar nicht glauben. Ich weiss zwar, dass es Mechanismen gibt, die Sachen komplett zu verdrängen. Aber ein Gefühl, da war doch was, sollte doch schon da sein?
Kannst Du mir da weiterhelfen?

Vielen Dank

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 24. Jun 2007, 10:40
von Dani1074
Liebe Wolke,

hab gerade auch Eline geschrieben! Eure Geschichte ist so ähnlich zu meiner, und ich dachte, ich wär ganz allein auf der Welt.

In der tiefenpsychologisch orientierten Klinik hat die Therapeuten auch katathyme Bilderimagination mit mir gemacht. Das war fast das Einzige was bei mir wirklich gravierend gewirkt hat und sehr gut war! Gerne würde ich das auch weitermachen. Kannst Du mir helfen, wie könnte man jemanden im Norden finden (Rostock)?
Die Oberstufe des autogenen Trainings kommt mir ähnlich vor?

Was mich bewegt ist echt dieses Trauma! Konntest Du Dich erinnern? Kann es sein, dass ganz ganz viele kleinere Schicksalschläge ähnlich wirken wie ein paar grosse fette?
Was hälst Du von Hypnotherapie oder EMDR? Wobei ich halt keine grosse dollen Ereignisse erinnern kann, wie Autounfall, die man dann bearbeitet mit den Methoden...

Vielen vielen Dank für eine Antwort
Liebe Grüsse

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 24. Jun 2007, 15:26
von BeAk
Liebe Flaccus,

Ja, viele kleine Traumatisierungen können sich genauso gravierend auswirken wie eines Trauma.

Man kann Gefühle genau so Abspalten wie Erlebnisse. Ich kann mich an sehr viele traumatische erlebnisse erinnern, habe aber keinen Emotionalen Zugang dazu. Ich habe Probleme mit einem gesammten Emotionen.

Es ist also möglich das Du Dich tatsächlich an nichts erinnern kannst, was vorgefallen ist.

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 24. Jun 2007, 16:04
von Regenwolke
Liebe(r)? Flaccus,

für mich ist es auch schwierig, zu sagen "ich bin traumatisiert". Um eine Therapeutin zu finden, hab ich Vorgespräche bei mehreren Therapeutinnen gemacht, zwei davon haben gesagt, Traumatisierung ist wahrscheinlich. Die Therapeutin, bin der ich jetzt bin, ist da eher zurückhaltend, hat nur gesagt, kann sein. Damals in der Klinik gab es auch nur so unklare Aussagen wie: "Sie haben einige Symptome, die für Traumapatienten typisch sind".

Wenn ich die Beispiele in Büchern zum Thema "Trauma" lese, denke ich oft: nee, sowas hab ich nicht erlebt. Diese "großen, dollen Ereignisse", von denen Du schreibst, gibts bei mir auch nicht. Eher so eine Ansammlung aus familiären Problemen, bedrohlichen körperlichen Erkrankungen und Eingriffen, unguten Beziehungserfahrungen. Allerdings reagiere ich auf manche aktuellen Ereignisse, die an Früheres erinnern, so ungeheuer stark, daß ich oft denke, daß frühere Erlebnisse da doch Spuren hinterlassen haben. Und ich merke auch, daß es mir schwer fällt, konkreter zu schreiben. Hab es gerade versucht, aber dann doch wieder gelöscht, weil sofort ganz viel Traurigkeit und Scham aufkam. - Jedenfalls hab ich einfach gemerkt, daß diese Ansätze aus der Traumatherapie hilfreich für mich sind, das war der Grund, mir eine Traumatherapeutin zu suchen.

Katathym-imaginative Therapie hab ich auch vor vielen Jahren mal gemacht, das fand ich damals auch ziemlich gut. Im Unterschied zur PITT, von der ich oben geschrieben habe, geht es aber bei der KiP mehr darum, unbewußte Dinge "hochzuholen", während bei der PITT bestimmte Imaginationen gezielt eingesetzt werden, um sich zu Stabilisieren. KiP wird aber z. T. auch in der Traumatherapie eingesetzt. Hab folgende Seite gefunden:

http://www.agkb.de/public_html/index.php

Hier gibts KiP-Therapeutenadressen (auch speziell für die Traumabehandlung) zum runterladen.



Hab noch ein paar andere Links ausgegraben, auch für Eline oder andere Interessenten:

http://www.ipsis.de/themen/thema_traumatherapie.htm (allgemeine Infos)

http://www.trauma-beratung.de/Artikel/I ... bungen.pdf (Datei zum Runterladen mit Imaginationsübungen aus der PITT)

http://www.trauma-informations-zentrum.de/index.htm (wenn man dort "Therapeutensuche" anklickt, findet man sehr viele Links für die Suche nach Traumatherapeuten und auch nach Kliniken)


Eine Liste mit regionalen Adressen von Therapeuten (mit und ohne Kassenzulassung), die in PITT nach Luise Reddemann ausgebildet sind, kann man unter folgender Adresse anfordern:

Frau Gunde Hartmann
Schulberg 5
89435 Finningen

(bitte frankierten und an sich selbst adressierten Umschlag beilegen; G. Hartmann ist die Schwester von L. Reddemann; auf diese Weise hab ich meine Therapeutin gefunden)


Von Hypnotherapie hab ich keine Ahnung, aber ich denke, in den Händen eines guten Therapeuten ist das ein ziemlich wirksames Verfahren. Ebenso EMDR, das allerdings eher zum Einsatz kommt, wenn ein oder auch mehrere ganz konkret beschreibbare Traumata bekannt sind und der Patient ansonsten psychisch relativ stabil ist.

Uff, ich glaub, das reicht jetzt mal...


Lieben Gruß,
Regenwolke

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 24. Jun 2007, 16:47
von Eline
Hallo sheep, Regenwolke, Dani und Bea,

danke für eure lieben und mitfühlenden Antworten. Schön, dass wir uns hier über unsere ähnliche Symptomatik ein wenig austauschen.

Gestern hat mich die Mirtazapin-Tablette vom Vorabend übrigens auch tagsüber ein wenig beruhigt und angenehm stabilisiert. Vielleicht wäre die Einnahme gegen die akuten depressiven Symptome doch sinnvoll.

Die Klinik, in der ich ein Erstgespräch hatte, arbeitet tiefenpsychologisch fundiert. Dort habe ich mich mit einer Psychologin unterhalten.

sheep und Regenwolke, euch vielen lieben Dank ersteinmal für eure Buchempfehlung von Luise Reddemann und die Tipps mit der Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie. Lieben Dank auch für eure Infos zum Ablauf von Traumatherapien und zum Anschauen mehrerer Kliniken.

Dani, in deine Worte kann ich mich auch gut hineinversetzen. Vielleicht hast du mit deinem Therapeuten ja darüber sprechen können, wann und wie sich die Ängste bei dir äußern und in wieweit du damit umgehen kannst. Mit dem Thema "Trauma" möchte ich mich hier lieber etwas zurückhalten.

Viele liebe Grüße & alles Gute
Eline

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 24. Jun 2007, 17:37
von sheep
Liebe Eline,

ich glaub ich hab dir das schon mal gesagt aber ist ja egal: Ich finde es super wie einfühlsam du mit dir umgehst und dir Gedanken machst welche Therapie und welche Klinik die richtige ist. Ich hab den Eindruck du bist auf dem richtigen weg.

Ich bin ja grad dabei psychodynamisch-imaginative Traumatherapie zu machen. Die Stabilisierungsphase ist so gut wie abgeschlossen, morgen geht es los mit dem Rahmen um mein Trauma, wie das alles so weit kommen konnte und so weiter. Hab schon ziemlich Angst vor morgen... Der Weg zur Traumakonfrontation ist nicht mehr weit... Einerseits für mich erschreckend, aber andererseits hab ich die Hoffnung dass es mit hinterher besser geht.

Wünsch euch noch einen schönen Sonntag abend,
sheep

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 24. Jun 2007, 21:25
von BeAk
Liebe Eline,

wenn komplete Kindheitsamesien vorliegen oder aber die komplette Abspaltung von Emotionen, dann liegen nicht nur ungünsige Beziehungsmuster vor, dann ist mehr vorgefallen. Und das Wort Traumatisierung ist allemal gerechtfertigt.

Nicht umsonst habe ich eine PS entwickelt.
In meine Biografie kommen sehr viele Gewalt und s. Mißbrauchserlebnisse vor.

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 24. Jun 2007, 22:01
von Eline
Liebe Bea,

ich finde es lieb, dass du hier noch etwas persönliches dazu schreiben mochtest und ich finde deine Diagnose bei dem, was du erlebt hast, auch vollkommen gerechtfertigt. Wie gesagt, es fällt mir hier auch selbst nicht so leicht, die richtigen Worte zu finden.

Bei mir selbst und bei wohl allen anderen, die hier etwas geschrieben haben, spielen wohl Erfahrungen in der Kindheit, familiäre Zusammenhänge bzw. einschneidende Erlebnisse in der Vergangenheit eine Rolle, die sich im Alltag durch bestimmte, teils traumatische Ängste und Gefühlszustände äußern...

Ich hatte das Glück, dass ich mich in der Verhaltenstherapie nach vielen Jahren und viel Verdrängung, Hilflosigkeit und Aushalten ein Stück weit damit öffnen konnte, so dass traumatische Bezüge als Teil meiner sozialen Ängste erkannt wurden. Meinen Weg, diese Ängste und Gefühle besser zu verstehen und damit besser umzugehen, möchte ich jetzt finden und suche nach einer neuen vertrauensvollen Therapie.

Ich möchte auch dir alles Gute wünschen.

Viele liebe Grüße
Eline

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 24. Jun 2007, 22:02
von maggy
Hallo Ihr Lieben,

als ich anfing zu erforschen, warum ich nicht in der Lage bin MEIN LEBEN zu leben (oder so zu leben, wie es mal gedacht war), bestand ich darauf eine glückliche Kindheit gehabt zu haben. Ich wäre zu dem Zeitpunkt gar nicht in der Lage gewesen, diesen damit verbundenen, aufkommenden Schmerz aushalten zu können ... 27 Jahre später weiß ich, dass ich in meiner Kindheit sehr unglücklich war (vorsichtig ausgedrückt), aber ich kann es annehmen. Ja, es gehört zu meinem Leben, das ich jetzt endlich leben kann, mit allen Auf's und Ab's, mit allen Fehlern und Macken.

Wer sich an keine großen Traumen erinnert (und vielleicht gab es ja wirklich keine) findet vielleicht in dem Buch -

"Steter Tropfen höhlt den Stein. Mikrotraumen - Das Drama der kleinen Verletzungen" von Nossrat Peseschkian

- einen Leitfaden für das Auffinden und Nachspüren dessen was war.


Alles Liebe
von
Maggy

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 24. Jun 2007, 22:53
von Eline
Hallo nochmal,

vielen Dank, Maggy.

sheep, dir wünsche ich alles Gute für deine Sitzung morgen.

Ich hoffe, dass wir alle lernen, uns selbst besser zu verstehen und einen Weg finden, alte Wunden zu heilen...

So, jetzt muss ich aber endlich schlafen gehen.

Alles Liebe & gute Nacht!
Eline

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 25. Jun 2007, 11:23
von sheep
Hallo Maggy,

was du schreibst hat mich sehr an mich selbst erinnert. Ich habe auch noch in der Klinik darauf bestanden sehr glücklich aufgewachsen zu sein. Eine Mitpatientin sagte mir mal, an deiner Kindheit kanns ja wirklich nicht liegen...
Ich mußte mich in einem langen Prozess eines besseren belehren lassen.

Liebe Grüße,
sheep

Ps:
Eline, danke für deine Wünsche, hab schon ziemlich Bammel vor heut nachmittag... Aber ich fühl mich soweit stabil dass ich das schaffen kann.

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 25. Jun 2007, 11:42
von Eline
Guten Morgen Ihr Lieben,

Liebe Bea, liebe sheep, liebe Regenwolke, Dani, Maggy und alle anderen,

heute morgen ging es mir nicht so gut und ich habe weinen müssen. Es beschäftigt mich im Moment einiges. Werde diese Tage nochmal nach einer Weiterbehandlung Ausschau halten und schon irgendwie einen Weg finden.

Euch alles Liebe und viele Grüße!
Eline

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 25. Jun 2007, 18:00
von sheep
Hallo ihr alle,

komm grad von meiner Sitzung heim, wollte euch nur kurz berichten:
Es war ziemlich anstrengend und intensiv aber wirklich fruchtbar. Es hat sich wieder mal gezeigt dass mein Therapeut einen untrüglichen Riecher dafür hat wo noch ein Problem verborgen liegt - der merkt aber auch einfach alles... Hab ich ihm auch mal gesagt, da hat er nur gegrinst und "gell?" gesagt.
Auf jeden Fall gehts nächste Woche an die Traumabearbeitung. Eigentlich hab ich ja schon damit gerechnet aber jetzt wo es akut wird ist mir schon ein bißchen mulmig...

Eline, gestern im Gottesdienst konnte ich auch endlich wieder mal weinen und es war mir egal was die anderen Leute denken. Das tut so gut...
Und du wirst einen Weg finden...

Ich wünsch euch allen noch einen schönen Abend,
sheep

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 27. Jun 2007, 16:12
von Dani1074
Vielen Dank liebe Wolke, Bea und Maggy!

zur Zeit komme ich schlecht ans Internet heran. Deswegen konnte ich nicht sofort auf Eure Beiträge antworten. Das ist schade, denn Eure Antworten sind sehr hilfreich für mich!!

Ich kann gar nicht beschreiben, wie gut es mir tut, dass ich nicht mehr ganz so allein bin mit meinen Trauma, nicht-Trauma, vielen-kleinen-Traumata oder wie auch immer.

Manchmal fühle ich mich bei den "Finden-Sie"-Therapeuten (gut wir probieren Hypnotherapie und dann doch wieder nicht) so schlecht aufgehoben...

Mit dem Buch und den Links zu den Traumatherapien und Therapeuten werde ich mich auf jeden Fall beschäftigen. Vielleicht bringt das ein wenig mehr Licht ins Dunkle


DANKE an Euch!!!

Re: Angst vor Klinikaufenthalt - passende Therapie finden

Verfasst: 15. Jul 2007, 19:22
von Eline
Hallo Ihr alle,

ich bin bezüglich meiner Kliniksuche gerade etwas verzweifelt.

Inzwischen hatte ich Gespräche in einer Klinik, die tiefenpsychologisch fundiert arbeitet. Ich durfte dort ziemlich frei über meine Probleme sprechen. Dass ich depressiv bin, wurde dort gar nicht so wahr genommen.

Ich hoffe jedenfalls, dass es mir bald gelingt, mich für eine hilfreiche Therapie zu entscheiden und die Kraft dafür aufzubringen. Auch euch weiterhin alles Gute!

Liebe Grüße
Eline