Hallo und Antwort gesucht

[conni66]

Hallo erst mal,
vielleicht kann mir ja einer von euch helfen.
Im Momnet weiß ich nicht wie ich aus meinem Loch wieder raus komme.
Im Dezember habe ich ein neues Kreuzband bekommen,Ende Dezember dann eine Depri- die im Januar festgestellt worden ist.
Meine Hausärztin meint, die Depri sei raus gekommen weil ich keinen Sport mehr treiben durfte.
Habe AD bekommen und es geht mir besser. Dann habe ich mit dem Laufen(Ende April) angefangen.
Weil ich mich wieder soweit fit gefühlt habe, habe ich auch leichtes Handballtraining mitgemacht.Hat mir Spass gemacht!
Darf ich aber nicht und habe damit aufgehört.
Seitdem sehe ich keinen Sinn mehr in sportlichen Bewegungen, auch im Laufen nicht, obwohl ich durch die AD´s 5kg zugenommen habe.
Das ist so als ob ich keinen Spass haben dürfte.
Ich möchte aber Spass haben, ich weiß bloß nicht wie(ohne irgendwie bestraft zu werden).
Im Moment bin einfach traurig, dass ich mich so fühle.
Dabei bin ich eigentlich eine Power-Frau und lasse mich nicht so schnell hängen.
Meine Frage wie bekomme ich wieder Lust auf Sport, denn Sport tut mir gut.
Liebe Grüße
Conni

[Hina1]

Hallo Conni,

ich kenne sowas auch. Habe leidenschaftlich gerne Sport getrieben. Bin u.a. auch Marathon gelaufen. Seit ich letztes Jahr selbst in der Depri steckte, konnte ich mich kaum aufraffen und wenn, dann habe ich es zwar körperlich als gut empfunden, emotional aber keine Freude daran gehabt. Letztendlich habe ich gar nichts mehr gemacht aber ich habe immer gedacht, so geht das doch nicht, Du mußt Dich doch jetzt mal aufraffen, das hat Dir doch immer Spaß gemacht, es ist auch gesund usw. Ich glaube, ich habe mich da selbst regelrecht unter Druck gesetzt und letztendlich doch nichts gemacht. Im Grunde haben mich aber da auch typische Depressionssymthome gebremst. In der Depression empfindet man eben in den seltensten Fällen Gefühle wie Freude. Und Aufraffen ist auch noch so eine Sache, die mehr als schwer fällt. Im allgemeinen muß man sich ja regelrecht zu allem zwingen. Ich selbst bin schon seit einigen Monaten wieder aus der Episosde raus aber zum Sport konnte ich mich immer noch nicht aufraffen. Naja, vielleicht wirds wieder. Wenn nicht, sehe ich das jetzt nicht mehr so verbissen. Vielleicht hatte ich es auch vorher übertrieben und der Körper verlangt auch mal in der Hinsicht eine Ruhepause.

Viele Grüße
Hina

[conni66]

Danke Hina,
dass du mir geantwortet hast.
Mir geht es ähnlich wie dir.
Ich hoffe die Kraft kommt wieder zurück.
Einen schönen Tag wünsche ich dir
Conni

[strudelbrain]

Ich finde das recht schwierig, weil dich ja nicht nur deine psychische Situation am Sport hindert. Bei mir isses so, dass ich in wirklich ganz harten akuten Situationen mich kaum aufraffen kann. Meist gelingt es mir aber, mich bei Wind und Wetter zum laufen zu zwingen - einfach weil ich weiss, dass es mir hilft, gut tut.

Bei Dir wäre natürlich die Frage: Welchen Sport darfst du noch? Mir fällt auf, dass bei meinen depressiven Episoden ein Sport wichtig ist, bei dem ich mich passend abreagieren kann. Da gehört Kraft dazu, Geschwindigkeit, Ausdauer und eine Auseinandersetzung mit den Elementen. Laufen bei WInd und Wetter ist also meine ideale Wahl, aber auch Radfahren und Schwimmen nehm ich gern. Ich kann mich abreagieren, mich mit mir selber beschäftigen, klar gesetzte Ziele erreichen, mir was beweisen.

[conni66]

Hallo strudelbrain,
laufen, Fahrrad fahren und auch ans Fitness- Gerät darf ich.
Bei mir ist es so, dass ich kein Ziel mehr habe und im Moment keinen Sinn sehe.
Auch wenn ich weiß, es würde mir gut tun.
Ich suche nach der richtigen Motivation für mich.
Abnehmen als Motivation hat nicht geklappt, ich habe erst mal zugenommen.

Ich finde es toll, dass das Laufen dir hilft.
Welche Motivation hast du, bei Wind und Wetter zu laufen?
Weil es dir dadurch besser geht?!

Liebe Grüße
Conni

[strudelbrain]

Hmmm. Welche Motivation - das ist ne schwere Frage, denn ich denke, da kommen verschiedene Faktoren zusammen. Konkret weiss ich bereits im Vorfeld, dass es mir gut tut, dass ich mich am Ende gut fühle weil ich mich gewissermaßen selber bezwungen habe. Ich weiss, dass ich am Ende ausgelaugt sein werde und was geleistet habe. Der Gedanke, Zeit draussen an der frischen Luft zu verbringen (ich hab nen Bürojob...) - ich bin gern draussen, brauch aber immer erst nen Tritt um rauszugehen. Ganz klar hilft auch der Gedanke, was für den Körper zu tun, über kurz oder lang auch besser auszusehen.
Das sind alles kurzfristige Motivationen. Langfristig: Die Regelmässigkeit, die wiederkehrende Struktur und die dem zugrundliegende Ordnung tut mir gut. Ziele zu erreichen (zum Beispiel im Trainingsplan), da freu ich mich immer wieder, hin und wieder belohne ich mich auch mal, wenn ne Zeit oder ne Distanz gefallen ist, von mir bewältigt wurde.
Alles in allem trägt das zur Motivation bei. Es wirft mich nicht aus der Bahn, wenn ich mal nen Tag nicht gehe - aber ich weiss auch, dass mich das schlechte Gewissen plagen wird, wenns häufiger passiert. Und da geh ich dann eben lieber.

[strudelbrain]

Hmpf. Manchmal schreib ich wirklich etwas wirr.

Also konkret: Vielleicht hilft es Deiner Motivation, wenn du dir nen kleinen Trainingsplan bastelst für die nächsten drei Monate. Und dann überlegst du: Welches Ziel will ich erreichen? Eine bestimmte Distanz, eine bestimmte Zeit, eine bestimmte Distanz in einer Zeit. - Und dann steigerst du dich in diesen drei Monaten auf dieses Ziel zu. Fürs Laufen kannst du u.U auch auf einen der vorgefertigten Trainingspläne zurückgreifen, die es im Internet gibt.
Sowas hilft mir immer sehr gut.

[Cookie]

Tja, die Menschen sind verschieden und so auch ihre Motivationsstrategien.
Bei mir war und ist es immer so, dass ich mich zuerst aufraffen muss und dann tut es mir gut. Dann geht es von Tag zu Tag leichter und irgendwann verlangt mein Körper regelrecht danach.
Es gibt aber auch immer wieder Phasen, in denen ich mich einfach nicht aufraffen kann und selbst wenn ich rausgehe, es einfach nicht schaffe, zu laufen. Dann ist es besser, wenn ich mich in Ruhe lasse und nicht zwinge oder mit Disziplinlosigkeits- Selbstbeschimpfungen runtermache. Dann leg ich mich auf die Couch und warte, bis es mir wieder etwas leichter fällt. Das kann auch mal ´n halbes Jahr dauern....aber sich quälen ist bestimmt auch nicht so gesund.
Selbsverständlich solltest du derweil an deiner Depression arbeiten (Therapie)
Viele Grüße
cookie

[conni66]

Hallo strudelbrain,
mit deiner Antwort hast du mir schon geholfen, ich meine das mit dem kleinen Trainingsplan.
Danke

Zu Cookie:
ich finde es schön, dass du abwarten kannst. Ich leider nicht.
Ich will alles immer recht schnell und dann nervt es mich wenn es nicht so schnell geht.
Das macht mich dann richtig fertig, weil ich ja weiß alles braucht seine Zeit.

Theraplatz habe ich im Oktober.

Ich wünsche euch beiden einen schönen Abend
Liebe Grüße
Conni