"Zu schnelle" Besserung????

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Wycombe1
Beiträge: 278
Registriert: 7. Dez 2006, 15:22

"Zu schnelle" Besserung????

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo,

ich bin etwas verunsichert, ich lese hier einige threads durch und da kommt bei mir dann die frage hoch ".... gott, so schnell kanns dir doch gar nicht besser gehen....., da trügt wohl der schein...."

vordergründig steht bei mir ja angst- und panikattacken, begleitend dazu eine leichte bis mittelschwere depression.

ich habe es mit tagesklinik versucht, das war aber nichts, weil nur gruppengespräche, keine einzel, ich habe es dann abgebrochen, u. a. weil es mobbing seitens mitpatienten gab (nicht zu glauben aber leider wahr)....

habe dann mit sehr viel glück gleich beim ersten anlauf eine sehr gute VT-Therapeutin gefunden.... ich hatte vorher noch nie was mit VT zu tun, aber ich hatte von anfang an das gefühl, das dies die richtige therapieart für mich ist....

ich hatte jetzt 10,11 sitzungen und es ist so vieles besser geworden, das mir davor manchmal richtig angst wird..... vor monaten wäre es noch nicht möglich für mich gewesen so vieles wieder zu machen wegen den panikattacken und jetzt? ich mach alles wieder allein, es wird von mal zu mal besser.....

natürlich habe ich noch viele momente an denen ich ins alte fahrwasser falle, mir selbst im wege stehe, das positive anzweifel, die alte angst wiederkommt und ich dann ganz verzweifelt bin....

aber das wird weniger und wenn ich dann in eingen threads lese, das 80 und mehr stunden in einer therapie gemacht wurden, das nicht reicht und eine neue therapie angefangen wird, dann bekomm ich angst und denke "aha, dir kanns gar nicht so schnell wieder gut gehen, machts dir selbst was vor". versteht ihr was ich meine?

mach ich mir selbst was vor? oder "brauch" ich einfach nicht so lange? hab ich einfach glück mit der therapeutin und das wir gleich zu beginn schon so gut arbeiten können????

wie ihr merkt bin ich verunsichert und würd mich über eure meinungen dazu freuen.

viele grüsse,
silke
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: "Zu schnelle" Besserung????

Beitrag von rm »

Hallo Silke,

Schön, das von Dir zu lesen - einerseits - andererseits ( und das ist doch natürlich ) bist Du etwas verunsichert...:

>mach ich mir selbst was vor? oder "brauch" ich einfach nicht so lange? hab ich einfach glück mit der therapeutin und das wir gleich zu beginn schon so gut arbeiten können????

..Vielleicht solltest Du es einfach mal so hinnehmen: Menschen, Erfahrungen, Geschichte sind einfach zu unterschiedlich.
Ich glaube schon, daß irgendwann mal ein 'Knoten' platzt, bei dem einen früher, bei dem anderen später..

..Sicher ist es bestimmt noch ein zu bearbeitender Weg, bis Du ein zufriedenes Leben länger-anhaltend genießen kannst, aber freu Dich einfach über das bis jetzt Erreichte, genieß es und sei gewiß: Du darfst weiter an diesem Weg arbeiten..

Ich kalkuliere bei mir immer wieder Rückschläge mit ein (wie ich wohl jetzt gerade wieder erleben sollte), dann kommen sie nicht so überraschend und ich mache mir auch keine zuuuu großen Illusionen, habe auch dadurch weniger Angst vor der Angst..

..Auch Du wirst noch manches Wellental erleben, aber die Erfolge Deiner Arbeit wirst Du als positive Bilder in DIR behalten.
Allein diese Erfahrung wird Dir helfen, schneller wieder aus dem 'Schlamassel'herauszukommen.

Weiter viele positive Erlebnisse für Dich wünsche ich Dir, Reinhart
Nameless
Beiträge: 60
Registriert: 26. Jan 2007, 20:18

Re: "Zu schnelle" Besserung????

Beitrag von Nameless »

Liebe Silke,
ohne es böse zu meinen, glaube ich,dass es auch daran liegt, ob man wirklich möchte, dass einem geholfen wird, oder ob man es nicht wirklich will.
Du willst wirklich,dass es dir gut geht, dass du auch die Hilfe annimmst und dir auch die Ratschläge der Therapeutin zu Herzen nimmst.
Manchmal ist es aber auch so, dass alle Hilfe an einem abprallt und nichts an einen gelangt. Du hast Angst-und Panikstörungen und eine leichte Depression, d.h.,dass die Angst und Panik im Vordergrund stand und steht. Und das wird auch von der Therapeutin behandelt.
An jemanden ranzukommen, der in einer schweren Depression steckt, ist offensichtlich langwieriger und schwerer und somit sind die Erfolge auch viel,viel langsamer. Weil er gar nicht zugänglich für Hilfsangebote ist.
Bei mir ist der Burnout mit Angst-und Panikstörungen und einer leichten Depression diagnostiziert. Alles, was mir bei der Angst und Panikstörung helfen kann, nehm ich gerne und offen auf - was den Burnout und die Depression betrifft, wabbert an mir vorbei, weil ich noch keine Kraft habe, mich damit auseinanderzusetzen.

Freu dich über die positiven Ansätze und dein Wohlbefinden - DAS ist das Wichtigste. Ob andere nun länger oder kürzer für die Genesung brauchen, ist irrelevant, wenn dir die Therapie hilft.

Viel Glück weiterhin,
Iris
ichdarfdas
Beiträge: 54
Registriert: 11. Jun 2007, 10:37

Re: "Zu schnelle" Besserung????

Beitrag von ichdarfdas »

Hallo Silke ....

ich selber bin keine Betroffene sondern eine Angehörige und ich finde es schön zu lesen dass du dich besser fühlst und du dir selber schon viel mehr zu traust.

Ich glaube du fährst gut damit, dir weniger Gedanken darum zu machen ob es zu schnell geht, sondern dass du den JETZT ZUSTAND genießt und da weiter machst, damit es noch besser wird.

Denn ich denke es kommt nicht darauf an wie schnell oder langsam es geht sondern wie auch schon gesagt wurde dass du es willst und an dir arbeitest und wenn du deinen Weg gefunden hast und der Knoten geplatzt ist dann kann es doch nicht falsch sein oder ??

Denn alles was einen GUT TUT und WEITER BRINGT IST GUT UND RICHTIG !!!

Solange du realistisch bleibst und nicht vergisst dass es auch passieren kann, dass du irgendwann vielleicht nicht nur vor sondern hin und wieder auch ein paar Schritte zurück gehen kannst, damit du dann erneut weiter kommst machst du es richtig

Weist du dass du dass geschrieben hast, macht auch anderen bestimmt Mut, denn es ist eine Mutivation dass es einer so schnell geschafft hat dass Besserungen aufgetreten sind.. es macht auch Angehörigen wie mir mut, auch wenn mein Partner ein anderes Krankheitsbild hat.

Sie es positiv, weisst du , du hast genug sachen die dir Angst machen oder Kopf zerbrechen, dann solltest du dir vielleicht darüber weniger Gedanken machen

Liebe Grüße und mach weiter so

ichdarfdas
Nyx
Beiträge: 397
Registriert: 31. Jan 2007, 14:42

Re: "Zu schnelle" Besserung????

Beitrag von Nyx »

Hallo Silke,

Du schreibst: "aha, dir kanns gar nicht so schnell wieder gut gehen, machts dir selbst was vor".

Doch!!! Du machst Dir nichts vor. Lass Dich nicht verunsichern davon, wieviel Therapiestunden andere hier haben. Das ist ganz egal. Du sagst, dass es Dir besser geht, mit wievielen Therapiestunden Du das geschafft hast, ist ganz egal, je weniger, desto besser!!!

Alles Liebe
Nyx
ausgewandert
Beiträge: 48
Registriert: 22. Mär 2007, 15:33

Re: "Zu schnelle" Besserung????

Beitrag von ausgewandert »

vor ca 3 jahren war ich so am ende und sehr sehr suizidgefährdet die phase ging sehr lange ich habe um eine einweisung in eine klinik gebeten und gleichzeitig ein neues medi probiert
das zoloft hat eingeschlagen wie eine bombe die klinik hat mir warscheinlich auch gut getan jedenfalls ging es mir nach 3 wochen so gut wie lange nicht mehr fuer ein paar wochen habe ich mich sogar etwas euphorisch gefuehlt
als ich das erste mal wieder laut lachte haben mich alle ganz endgeistert angekuggt waren sie nicht mehr gewoehnt
jo also was ich damit sagen will es kann bei richtieger behandlung extrem schnell gehen
geniesse es !!!!
ich fuer mein teil habe leider auch wieder einrueche dazwischen gehabt aber nicht so schwehr und ich akzeptiere es fuer mich das es wieder kommen kann jemand vor mir schrieb das nimmt die angst for der angst stimme ich foll zu
viele gruesse birgit
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

"Zu schnelle" Besserung????

Beitrag von susan »

Liebe Silke,

dass du dich so gut auf die Therapie einlassen konntest, ist doch ein gutes Zeichen. Dass Besserung eintritt und du merkst, dass es aufwärts geht, ist auch sehr erfreulich

Und was das Vergleichen mit anderen angeht, so merkst du sicher selbst, dass es dich eher runterzieht als stärkt. Jeder geht seinen Weg und ein allgemeingültiges Mass für absolvierte Therapiestunden gibt es nicht zum Glück - finde ich.

Freue dich über deine Erfolge, genieße, dass du Fortschritte machst und arbeite weiter an dir - in deinem Tempo und mit den dir zur Verfügung stehenden Mitteln.

Auch wenn sich Besserung nun etwas ungewohnt anfühlt und du Zweifel hast, ob es dir überhaupt "zusteht", dich so gut zu fühlen, so kannst du auf das Ergebnis deiner bisherigen Bemühungen eher stolz als niedergeschlagen sein.

Alles Gute auch weiterhin!

Susan


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