Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

DasAndereKind
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Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von DasAndereKind »

Hallo, ihr alle!
Ich hab da so einige Probleme mit der Einnahme von Medis. Habe mich jetzt seit Jahren erfolgreich dagegen gewehrt, da ich die Wirkung überhaupt nicht einschätzen kann. Verändert sich das Wesen des Behandelten, oder werden nur die "Spitzen gekappt", dass man nicht mehr diese extremen Tiefs bekommt? Mein Mann hat mich jetzt mit viel Mühe dazu gebracht Johanniskrautpillen zu futtern - hahahahahahahahaha!!!!!!!!!!!!!!! Natürlich keine Besserung eingetreten. Meine Therapoeten waren sich alle einig, dass ich unbedingt was nehmen muss, aber ich habe, wie gesagt diese Ängste.
dazu kommt noch, dass ich versuche ein Baby zu bekommen (ohne Erfolg, aber man muss sich ja absichern) - ist das nicht fruchtschädigend, wenn ich da so massiv in meinen Körper eingreife?
Ich hab echt keine Ahnung - tut mir leid, fühlt euch bitte nicht veräppelt!
Ach so, noch was: kann mir das auch meine Hausärztin verschreiben - bin nämlich nicht mehr in therapeutischer Behandlung (obwohl das sooo nötig wäre, aber aufraffen kann ich mich auch nicht! Seufz!)
Gott, ich hab echt keinen Plan von nix!
Machts gut!
GL
Tiara
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Tiara »

Hallo Gioia-Luna,

Zu Wirkung von Antidepressiva: sie fühlen sich nach meiner Erfahrung unterschiedlich an. Die Persönlichkeit verändern sich nicht. Es sei denn Du empfindest Antriebslosigkeit und schwarze Grübelgedanken als einen Teil Deiner Persönlichkeit. Ich habe ein Medikament genommen, dass mir alle Gefühle (auch die guten) "gedämpft" hat. Das fand ich unangenehm. Danach hatte ich ein anderes Präparat, das für mich besser geeignet war. Da hatte ich einfach das Gefühl mehr Schwung zu haben und auch schwarzen Gedanken haben sich deutlich aufgehellt. Das Dumme ist, dass die Wirkung bei jedem Menschen unterschiedlich ausfallen kann und man deshalb manchmal mehrere Präparate ausprobieren muss. Auch welche Nebenwirkungen man tolerieren kann und welche auftreten muss man ausprobieren.

Die Frage nach Antidepressiva und Schwangerschaft ist eine sehr schwierige und nicht so leicht zu beantworten.

Kein Antidepressivum ist während der Schwangerschaft empfehlenswert und auch schon in der Babyplanungszeit sollte es nicht eingenommen werden, da die ersten Wochen bis Du die Schwangerschaft merkst so kritisch sind. Aber genauso gilt: Antidepressiva sind während der Schwangerschaft nicht "verboten". Das Risiko, dass das Kind geschädigt wird ist vergleichsweise niedrig. Es gibt die Gefahr, dass das Neugeborene nach der Entbindung Entzugserscheinungen hat. Aus diesem Grund wird dazu geraten, dass Präparat im letzten Trimester auszuschleichen. Es gibt Studien, die bei Neugeborenen, die während der Schwangerschaft einem Antidepressivum ausgesetzt waren, eine höhere Krampfanfälligkeit, niedrigeres Geburtsgewicht und andere Störungen festgestellt haben (ein Arzt wird Dir dazu mehr sagen können). Von manchen Präparaten ist eine seltene fruchtschädigende Wirkung (also richtige Fehlbildungen) nachgewiesen, von den meisten aber nicht. Das kann aber auch daran liegen, dass sie weniger oft verschrieben werden oder weniger gut erforscht sind. Es ist eine sehr schwierige Risikoabschätzung ob es besser ist ein Medikament während der Schwangerschaft zu nehmen oder nicht. Selbstverständlich ist es besser ein Antidepressivum zu nehmen, wenn dadurch ein Suizid der Mutter verhindert wird. Wenn es "nur" dazu dienen soll eine mildere Depression aufzufangen, finde ich das Risiko zu groß.

Für mich persönlich war meine Schwangerschaft mit ein Grund das Antidepressivum auszuschleichen und mit meinen Problemen anders umzugehn.

Johanniskraut ist zwar ein pflanzliches Präparat, aber deshalb nicht "milder", zumindest nicht in der hochdosierten Form, wie es für eine antidepressive Wirkung nötig ist. Es ist ebenfalls während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen, da keine Studien vorliegen.

Ein Antidepressivum kann Dir theoretisch ein Hausarzt verschreiben, sie tun das aber verständlicherweise ungern. Geh besser zu einem Psychiater, dazu mußt Du nicht in Therapie sein. Ein Psychiater ist ein Facharzt, Du kannst ganz normal mit Deiner Chipkarte einen Termin wahrnehmen (oder Du lässt Dich überweisen). Ein Psychiater kann Dich viel besser beraten, gerade wenn es darum geht abzuschätzen welches Risiko Du wegen Deiner geplanten Schwangerschaft eingehst.

Alles Gute und ich Drück Dir ganz fest die Daumen, dass es mit der Schwangerschaft bald klappt!

LG, Tiara
DasAndereKind
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von DasAndereKind »

Danke tiara!!!!!!!!!!!!!!!
Das hat echt geholfen! Das mit der Schwangerschaft ist so ne Sache - ich mach seit ca. 6 Jahren so ziemlich alles damit s klappt (außer mit dem Rauchen aufzuhören; ähem...). Einer meiner Hauptgründe keine ADs zu nehmen. Fürchte halt inzwischen, dass die ADs evtl. vorgehen müssten. (Könnte ja eh sein, dass sich mein Körper aufgrund der Depressis weigert, wäre möglich!) Da Du ja offensichtlich mindestens ein Kind hast möchte ich Dich gern fragen, wie man in Krisenzeiten mit Kind(ern) umgehen kann oder umgeht. Wenn Dir das zu privat wird ist das ok. Ich fürchte halt nur, dass ich überhauptnicht in der Lage wäre ein Kind angemessen zu versorgen, wenn ich ein Tief habe.
Nebenbei: woher weisst Du das alles, ich meine die Studien und so? Ich bin echt beeindruckt, wenn ich mich hier so "durchlese", was viele Leute für Wissen haben. Seid ihr alle selbst Psychologen oder Mediziner?!? Wow!
Liebe Grüße
GL
Tiara
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Tiara »

Liebe Gioia-Luna,

es freut mich sehr, dass ich Dir etwas weiterhelfen konnte.

Noch habe ich kein Kind, es ist noch unterwegs . Deshalb kann ich Dir nicht gut sagen, wie es ist mit Kind und psychischen Problemen.

Wie schwer diese ganze Planungszeit ist, weiß ich sehr gut. Auch bei uns hat es lange gedauert (insgesamt 2 Jahre) und ich empfand es als ausgesprochen nervenaufreibend. Es wird immer mal wieder gesagt, dass zuviel psychischer Druck eine Schwangerschaft verhindert. Ich persönlich denke, dass das zu hoch bewertet wird. Aber der Gedanke nagt doch ein einem, gell? Also sechs Jahre ist wirklich eine sehr lange Zeit. Wie gehst Du damit um? Ist Deine ungewollte Kinderlosigkeit vielleicht auch ein Grund warum es Dir nicht gut geht? Darf ich fragen was ihr schon alles unternommen habt um schwanger zu werden? (ich weiß, sehr persönliche Fragen, natürlich mußt Du nicht antworten, wenn es Dir zu persönlich ist)

Du fragst, woher ich die ganzen Infos hab. Ich neige dazu mich sehr gründlich zu belesen, wenn ich selbst von einem Thema betroffen bin. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es ein sehr beruhigendes Gefühl sein kann, wenn man sich umfassend informiert und da ich manchmal sehr ängstlich sein kann, nutze ich das um mich zu beruhigen. Und als Biologin habe ich auch Zugang zu bestimmter Fachliteratur. Ich denke viele hier im Forum sind "Experten in eigener Sache" geworden.

Liebe Grüße, Tiara
Nyx
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Nyx »

Hallo Luna,

mach das nicht, AD nehmen und schwanger werden, ich denke nicht dass es zu weit aus dem Fenster gelehnt ist, zu sagen, dass das Risiko gerade in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft sehr hoch ist.

Was anderes: Wie schaut es aus mit einer Hormonbehandlung zum Schwangerwerden? Bei meiner Freundin hat das supergut geklappt.

Viele Grüße
Nyx
flower76
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von flower76 »

Hallo Luna,

ich denke, daß ist eine sehr schwierige Entscheidung.
Einerseits, weiß mann nicht 100% ob Antidepressiva während der Schwangerschaft dem Kind nicht schaden andererseits, was hilft es dem Baby und dir, wenn du während deiner Schwangerschaft ständig depressiv bist.
Denn oft löst sogar eine Schwangerschaft eine Depression aus (ich glaube daß hat auch viel mit der Hormonumstellung u.s.w) zu tun.

Ich kann dir nur meine persönlichen Erfahrungen weiter geben. Ich bin Mami eines 8 jährigen Jungen, als meine Depression anfing, war er 4 und es war schrecklich!!!!

Es war schlimm für mich, mir ging es sehr schlecht, ich konnte kaum für mich selber sorgen, und dann war da noch so ein kleines Wesen, daß überhaupt nicht verstand weshalb Mami nur im Bett lag. Ich machte mir schreckliche Vorwürfe eine schlechte Mutter zu sein. Es hat mich fürchterlich unter Druck gesetzt und ich möchte das ehrlich gesagt nie wieder erleben!
Obwohl ich mir eigentlich noch ein Kind wünsche.

Doch ich denke jeder muß das für sich selber überlegen. Denn mann wird sicher keinen Arzt finden, der einem sagt, ja Antidepressiva in der Schwangerschaft ist kein Problem....

Ich wünsche dir auf jeden Fall, alles gute und viel Glück

Flower
DasAndereKind
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von DasAndereKind »

Hallo Mädels!
Erstmal noch danke für die allseitige Offenheit!
@Tiara: wann kommt der Frischling? Und wie bekommt Dir die Schwangerschaft?

@ alle: Was hab ich ausprobiert? naja, das Übliche in jeder erdenklichen Reihenfolge: normaler Sex, Sex nach Plan (oberätzend!), Hormontherapie, IVF, ICSI (das sind die beiden Formen der künstlichen Befruchtung); jetzt bin ich wieder bei Hormonen angekommen, die mir nen Eisprung auslösen sollen. das verspricht zwar keinen Erfolg, da ja zum Kindermachen bekanntermaßen 2 Leute gehören und der zweite Teil (also mein holder Gatte) auch nicht der wahre Fruchtzwerg ist, aber wenn ich garnix mache klappts nie und ich muss mir die Vorwürfe machen (mach ich natürlich trotzdem - ist doch Ehrensache!). Habe nach der letzten künstlichen Befruchtung (Kryo, also Tiefkühlkinder) nicht mehr gekonnt und 2 (oder doch 3 - meine Verdrängungsmechanismen!)Jahre pausiert, um jetzt diese wenig Erfolg versprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Aber nochmal in dieses Zentrum zu gehen hab ich nicht geschafft (auch wenn mir mein privater Gyn doch sehr zugeraten hat) - es ist demütigend, frustrierend, erniedrigend - alles Schöne, was man sich so dringend wünscht halt. Das nennt sich gesundes Klima! Das es irgendeine Frau sooo schafft, finde ich echt bemerkenswert!!! Meine "Beichtmutter"-Freundin riet mir zu nem "Fremdspender", sprich Seitensprünge. Klingt hart, aber sie meint halt, Mensch geht vor Ehe und sie sorgt sich um mich. Ich definiere mich seit meiner Jugend ausschließlich über meine Reproduktionsfähigkeit. Ohne Kinder will ich einfach nicht leben (und ich fürchte mit Kindern kann ich nicht - witzig, gell?)Dementsprechend riesig ist der Druck, den ich mir selbst mache - sind wir nicht alle Großmeister in dieser Disziplin?
Und ich bin noch dazu umgeben von Menschen, die werfen, wie die Karnickel (entschuldigt die Ausdrucksweise, aber erstens stimmt das so und natürlich bin ich super neidisch, das spielt da auch rein!).
Also was ist denn jetzt wichtiger? Mein Leben? Das eines (evtl. kranken) Kindes? Das eines gesunden Kindes mit allen tollen Anlagen, die diese Menschlein ja so haben, aber mit einer (fürchte ich) unfähigen Mutter?
Glaubt ihr an Gott? Ist das Gottes Plan um mich zu prüfen? Oder möchte Gott meinem Kind das Leben mit mir ersparen? Oder wieso der ganze Sch...?
Sorry, habe rumgemüllt! Ich brauch echt Hilfe, fürchte ich!
Euch wünsch ich die Kraft, die ihr braucht (oder klingt das jetzt nach nervigem Therapeutengewäsch? Ich meine das durchaus ernst und ehrlich!)!!!!!
Ciao GL
DasAndereKind
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von DasAndereKind »

Ich bins schon wieder!
Ich wollte Flower noch fragen, wie Du das heute mit Kind schaffst.
Und nebenbei: Chapeau (schreibt man das so????) - ich ziehe den Hut vor Deiner Leistung!!!
Alles Liebe!
GL
DYS-
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von DYS- »

Liebe Gioia-Luna

Es macht mich traurig zu lesen, was du alles anstellst, anstellen musstest, um schwanger zu werden.
Ich kann dich sehr gut verstehen.

Ich denke, falls ihr endlich ein Kind bekommt, wird die Kraft auch da sein um adäquat mit dem Wurm umzugehen.
Mir ging es in den Schwangerschaften super gut und auch als junge Mutter hatte ich enorme Kräfte.

Viel Glück
Dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
flower76
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von flower76 »

Hallo Luna,

es tut mir wirklich leid, daß du schon soviel versuchen musstest.
Ich hoffe ich trete dir jetzt nicht zu nahe, ich wollte dich fragen, warum dies so ist. Also ich meine damit, ist es "einfach" so oder hat es irgendwas mit deinem Körper zu tun?
Menno, ich hoffe du verstehst, was ich sagen will, ich kenne mich da nicht so aus und deswegen frage ich dich. Also klar hab ich hin und wieder gehört, daß es Paare gibt die sehr lange versuchen ein Baby zu zeugen....

Aber wenn es dann bald klappt:-) wirst du sicher keine unfähige Mami sein, wieso auch . Du wünscht dir so sehr ein Baby, das du dann, wenns soweit ist soviel zu geben hast, daß es dir vielleicht grad deswegen besser gehen wird.

Wie ich schon oben geschrieben hab, es ist keine leichte Entscheidung, daß mit den Medikamenten...

Danke dafür was du mir geschrieben hast
Ich bin wieder in der Lage mich um meinen Sohn und mich zu kümmern. Es gibt leider immer wieder Tage, wo ich mich am liebsten nur schlafen legen würde, meist versuche ich das nicht zu tun nur manchmal gehts einfach nicht anders.....
Naja und da wären wir dann wieder bei meinem schlechtem Gewissen . Auch hab ich oft einfach keine Lust mit ihm zu spielen, weil ich so Antriebslos bin...

Aber ich habe nie, wirklich niemals bereut, daß ich ihn bekommen hab.
Durch ihn weiß ich, weshalb ich jeden Tag aufs neue mein Bett verlasse.
Er ist der Grund weshalb ich versuche niemals die Hoffnung aufzugeben..

Ich wünsche dir wirklich von ganzem Herzen, daß dein Wunsch in Erfüllung geht.

Flower

Kinder sind Engel ohne Flügel
DasAndereKind
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von DasAndereKind »

Hallo Mädels!
Das hat mir echt gutgetan, so liebe Antworten zu bekommen!
Zu Deiner Frage, Flower, woran es liegt: ich habe keinen Eisprung. Ansonsten haben die Gyns festgestellt, dass eigentlich alles ok ist. Nun kann man so nen Eisprung ja prima mit Medis auslösen (haben wir ja schließlich alles in Dur und Moll probiert), nur leider ohne Erfolg. Faktisch ist es so (und mein Mann hängt sich da gerne dran), dass ich die befruchteten Eier wieder rausschmeiße. Nur ich! Die Embryonen haben sich im Labor prima entwickelt, nur in mir nicht "festgesetzt". Ich sollte mein Kind vielleicht von meinem Wauzi austragenlassen...
Und leider dürfen wir auch nicht adoptieren, da mein Mann zu alt ist (O-Ton Jugendamtsschnepfe: "Wir lassen die Kinder lieber in Krisengebieten verrecken, als sie hier zu nem zu alten Vater zu geben!" - No Comment - was will man dazu sagen!). Lustigerweise dürften wir schwertraumatisierte Pflegekinder betreuen, nur für gesunde Kinder sind wir leider nicht geeignet...Hääääääääääääää????????????????
Kurz, wir haben keine Möglichkeit außer selbst weitermachen. Seufz!
Ich habe hier im Forum schon von vielen Eltern gelesen und ich muss Euch allen sagen: IHR MACHT DAS TOLL! Klar ist das in Krisenzeiten übel, aber ihr schafft das! Yes!
Liebe Grüße!
Nächsten Zyklus geht das Babyroulette weiter!
GL
DasAndereKind
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von DasAndereKind »

Huhu, ich mal wieder!
Ich sollte mich echt besser konzentrieren - vergesse ja immer die Hälfte!
Also Flower, ich denke, Du machst das prima mit Deinem Junior. Es klingt zumindest so. Du schreibst, dass Du manchmal keine Lust und Kraft hast mit dem Filius zu spielen. Das heißt aber auch, dass Du es normalerweise tust! Betrachte es doch mal von dieser Warte! Auch "gesunde" Eltern tun nicht immer alles, was sie eigentlich "müssten" oder wollen - nur halt aus anderen Gründen (Stress im Job, keine Zeit, Rückenschmerzen, abgebrochener Fingernagel ). Mach Dir da keinen Stress!!!!!!!! Auch machen ja alle Eltern Fehler (die sie dann spätestens wenn der Sprössling in die Pubertät kommt auch ständig auf Butterbrot geschmiert bekommen !). Zumal Kids ja auch noch andere Menschen haben, wo sie sich ihre Bedürfnisse befriedigen können. Diesbezüglich kann ich nur sagen "Kopf hoch!" - und sonst würde ich sowas nie zu einem Depressiven sagen, weil es totaler Quatsch ist. Aber hier stimmt es einfach. Klar hast Du ein permanentes schlechtes Gewissen; das gehört schließlich zum Krankheitsbild (toll, Du erfüllst die Anforderungen, jippih! ). Entschuldige, meinen Hang zum Sarkasmus kann ich nur sehr schwer unterdrücken..! Aber geht es nicht immer genau darum: Anforderungen erfüllen? Versuchen wir das nicht alle? Eigene oder "fremdgestellte" (von Mami, der Schule, vom Job oder der Gesellschaft)? Und dann scheitern und auch diese Anforderung erfüllen, damit dann der Rest der Menschheit sagen kann "Ich habs gewusst, dass er/sie das wieder mal nicht schafft"! Man selbst fühlt sich elend und dürfte sich doch freuen,dass man so brav im Schema geblieben ist...! - Sorry, da wars wieder!
Knuddel das Bürschchen ganz lieb!
GL
Dreamteam
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Dreamteam »

Hallo Du,

also ich kann all deine Ängste sehr gut verstehen! Als ich endlich nach über 5 Jahren Wartezeit schwanger geworden bin hat mein Doc unter Statiönäre Bedingungen alle Medis sofort abgesetzt und das einzigste was ich wirklich nur in Ausnahmefällen nehmen durfte waren Atosil Tropfen ! Aber auch erst bzw. nur im 2 Drittel...
Aber direkt nach der Entbindung haben wir mich wieder eingestellt und ich hab halt einen Kaiserschnitt machen lassen und nicht gestillt!
Und von da ab bis heute bin ich in der Mutter-Kind-Behandlung hier bei uns in der Klink was einfach nur super super gut ist!
Und mit meinem Kind komme ich sehr gut klar und sie ist einfach nur süß aber halt auch manchmal ein kleiner Wildfang aber irgendwie bin ich sehr froh all diese Wege bisher geschafft zu haben! Nicht zuletzt mit Hilfe meines Mannes und meines Therapeuten und auch meines Frauenarztes der uns super betreut hat in der Schwangerschaft. Und mir ging es innerhalb der Schwangerschaft dank der Hormone super gut!
Ich hoffe dir ein wenig Mut zu machen und freue mich wieder von dir zu hören!
Ach unsere Maus ist inzwischen 2 Jahre und 2 Monate alt
Liebe Grüße
Inken
Dreamteam
Tiara
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Tiara »

Liebe Gioia-Luna,

dein Bericht hat mich ganz schön betroffen gemacht. So viele vergebliche Versuche und so eine lange Zeit! Das ist wirklich bitter. Aber daneben habe ich noch etwas anderes gelesen: Du hast einen ansteckenden spritzigen Humor. Damit passt Du aber gar nicht ins Schema, gell . Und trotzt aller Mühsal gibts Du nicht auf. Also ich bewundere das.

Viele Gefühle kenne ich gut. Es ist echt übel, wenn die Pinnwand sich mit Geburtsanzeigen füllt und man selbst rennt wieder in die Drogerie wegen Hygieneartikel.
Auch dass der Wunsch nach einem Kind einen so hohen Stellenwert in Deinem Leben hat, kann ich gut nachvollziehn.

Du fragst, wie es mir mit meiner Schwangerschaft geht. Es ist ein ziemliches Auf und Ab. Am Anfang war die Freude groß. Dann aber traten Komplikationen auf und mir drohte das Kind zu verliehren. Das war eine harte Zeit. Auch bin ich launischer und reizbarer, nicht leicht für meine Umgebung und auch für mich nicht. Wir versuchen es mit Humor zu nehmen. Meine neuen Eß- und Schlafgewohnheiten geben so manchen Anlaß zum Lachen .

Ich kann gar nicht glauben, dass man Euch nicht erlaubt ein Kind zu adoptieren. Ist da gar nichts zu machen?

LG, Tiara
DasAndereKind
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von DasAndereKind »

Hallo Mamis! (Gottsche, jetzt geht das schon in der Anrede los!)
@ Flower: ich hoffe, ich hab Dir keinen reingewürgt - das war echt nicht meine Absicht!
@ Inken: Sieht so aus, als wäre beld Babynachschub fällig
Viel Erfolg dabei und Spaß damit!

Mann, diese Technik! Ich kapiers nicht, mein Computer hasst mich! AAAAAAAAAAAAarrgggghhhhh! Wie kann ich denn Beiträge zitieren? Oder wenigstens während des Schreibens nachlesen, was ihr geantwortet habt? Vermaledeit nocheins, ich hab probleme mit der Konzentration! Und mein gedächtnis ist legendär beschi...en (mein Vater sagt auf Guthessisch (die hat e Hirn, wie e Schottersieb - da falle die dickste Brocke durch!)
Also, ich antworte in schöner Tradition einfach 4mal hintereinander... Wir sehen uns gleich!
Ciao GL
DasAndereKind
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von DasAndereKind »

Da bin ich! Hallo nochmal!
@ Flower again: Du hast geschrieben: "Kinder sind Engel ohne Flügel"! das habe ich aber auch schon anders gehört. Wenn ich mich recht erinnere fielen Begriffe wie: Monster, Zecken, Parasiten, Terroristen, Anarchos, Zeitdiebe, Fressmaschinen, undundund
Aber ich hoffe natürlich, dass Du Recht hast!!!

@Inken again: Wieso musstest / wolltest Du via Kaiserschnitt entbinden? Wegen der Medikamente? Da verstehe ich den Zusammenhang nicht. Dass Du nicht stillen konntest finde ich echt schade - war aber wohl leider nicht zu ändern! ich glaube, mir könnte stillen Spaß machen - natürlich theoretisch!

@ Tiara: Danke, dass Du meinen Humor offensichtlich als solchen verstehst - ist leider nicht oft der Fall! Versuche schon, mich zurückzunehmen, um Keinen zu verschrecken - klappt nur dummerweise nicht auf Dauer... Hab aber echt schon einigen Leuten blaue Zehen getreten - bin dann auch aufrichtig zerknirscht, nur ein Lernerfolg hat sich noch nicht eingestellt. Puh, muss in die Heia, bin nicht fähig noch grade Sätze zu schreiben. Wiege deinen Bauch schön in Morpheus' Arme hinein (Du weisst sicher schon von irgendeiner wohlmeinenden Freundin: Mozart ist gut fürs Kind - es kriegt im Bauch zwar nach neueren Studien nix davon mit (außer es hat Mama-kriegt-nen-Hörsturz-Lautstärke), aber Du kannst ja ein wenig Requiem singen... *g* Ob das für Dich dann gut ist wäre aber noch zu fragen. Obwohl: meine Schwester hat, glaub ich, durch die ganze Schwangerschaft ausschließlich Requien (ist das der korrekte Plural?) gehört - hatten uns doch ein wenig um die seelische Gesundheit des Kindes gesorgt!
Guads Nächdle und Ciao
GL
Ichbinich
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Ichbinich »

Hallo, Ihr Lieben,
ich würde grundsätzlich auch sagen, daß man in der Schwangerschaft keine AD´s nehmen sollte. Aber nicht nur Antidepressiva sind während der Schwangerschaft gefährlich, auch andre Medis natürlich auch.
Ich mußte auch vor meiner Schwangerschaft Medikamente nehmen, nicht gegen die Depression, denn da wußte ich noch nicht, was mit mir los ist, aber andere Medikamente, von denen der Arzt sagte, daß wenn ich schwanger bin, die dringend absetzen muß.Da ich auch sehr lange auf mein Baby warten mußte (3Jahre) und die Hoffnung schon fast aufgegeben habe, habe ich dann gar nicht "gemerkt" als ich schwanger wurde buw. konnte es nicht glauben....Als ich dann zum Frauenarzt bin und er mir die freudige Nachricht gesagt hatte, war ich schon fast im ende des 3. Monats (wo es am gefährlichsten ist, Medikamente zu nehmen).
Bin dann sofort zu meinem Arzt, der hat die Medikamente, die ich immer nahm abgesetzt und ich habe mich ohne Medikamente durch die Schwangerschaft gequält (mehr recht als schlecht). Ich habe ein kerngesundes Mädchen bekommen, obwohl die Schwangerschaft ohne Medikamente sehr problematisch verlief....
Ich wollte damit nur sagen, das die Natur schon dafür sorgen wird, ob du schwanger wirst oder nicht...(bin nicht gläubig!!!) Aber ich denke einfach, daß sich ein Kind nur in einem gesunden Körper "einnistet". Wenn dein Körper meint, daß er es schafft, ein Kind auszutragen, dann wirst du auch schwanger werden und ein gesundes Kind zu Welt bringen....ob nun mit oder ohne Medikamente...
LG Littlekat
Ichbinich
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Ichbinich »

Noch eine Bemerkung dazu, was du geschrieben hast:

"Ich fürchte halt nur, dass ich überhauptnicht in der Lage wäre ein Kind angemessen zu versorgen, wenn ich ein Tief habe."

....Ich hatte viele Tiefs, wo meine Tochter da war, unter anderem auch, weil mich mein Partner (und Kindsvater) wegen meiner Depression verlassen hat, als mein Baby noch ganz klein war......aber glaube mir, die "Hoch´s", die werden wesentlich mehr sein, als die "Tief´s"!!!!
Du wirst eine gute Mutter sein, auch wenn du Tiefpunkte hast!!! Gerade mein Kind hat mir immer wieder Hoffnung gegeben und ich wußte, wofür ich tagtäglich kämpfe und das ist für mich der eigentliche Sinn des Lebens!!!! Für mein Kind...und natürlich auch für mich, damit ich für mein Kind da sein kann....
LG Littlekat
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Nico Niedermeier »

Da gibts ganz gute Bücher mittlerweile...zu diesem Thema:-)
z.B.:http://www.thieme.de/detailseiten/9783131343321.html

Viele Grüße
Dr. Niedermeier
(noch aus dem Urlaub, aber ab morgen wieder von zu Hause)
Tiara
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Registriert: 10. Jul 2006, 11:29

Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Tiara »

Und wer das Buch nicht kaufen will, kann hier die Homepage der Autoren ansehn:

http://www.frauen-und-psychiatrie.de/frameset.php


Tiara
flower76
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von flower76 »

Hallo Luna,

wie geht es dir?

Vielen Dank für deine Worte,und reingewürgt hast du mir gar nichts .

Ich hoffe einfach mal, daß ich eine gute Mami bin, manchmal bin ich mir da eben einfach nicht so sicher, denn wenn ich dann "gesunde" Mütter sehe mit ihren Kids, denke ich mir oft, die machen alles viel besser wie ich...

Gibt es bei dir schon etwas neues?

Ganz liebe Grüße, Flower
Nyx
Beiträge: 397
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Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Nyx »

Hi All,

ich habe mich mit dieser Thematik noch mal eingehend auseinandergesetzt. Das Buch, welches Dr. Niedermayer empfiehlt, mag ganz gut sein, dennoch würde ich persönlich mich nicht alleine auf die Empfehlungen dieser Autoren verlassen. Ich habe bzgl. meines ADs inzwischen diverse Meinungen von Ärzten der Frauenklinik München und der Charité, Berlin eingeholt, dort liegen offensichtlich größere Erfahrungswerte vor. Ich würde Euch empfehlen, das ebenso zu machen, mir hat es bei meiner Entscheidungsfindung zumindest weitergeholfen.

Viele Grüße
Nyx
Tiara
Beiträge: 190
Registriert: 10. Jul 2006, 11:29

Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Tiara »

Hallo Nyx,

es würde mich sehr interessieren, was die Ärzte Dir gesagt haben und welche Entscheidung Du jetzt getroffen hast. Wärst Du bereit davon zu schreiben?

LG, Tiara
Nyx
Beiträge: 397
Registriert: 31. Jan 2007, 14:42

Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Nyx »

Hallo Tiara,

kurz zusammengefasst: es ist wohl so, dass bei einem SSRI der Serotoninspiegel im Blut höchstwahrscheinlich derart erhöht ist, dass sich dies negativ auf die Organentwicklung im Frühstadium einer Schwangerschaft auswirken kann. Bis zur 12. Woche ist eine SSRI Einnahme deswegen zu risikoreich und deshalb nicht zum empfehlen. Was wohl allgemein als vertretbar angesehen wird, wäre, das AD sofort nach Kenntnis der Schwangerschaft, d.h. in der 2., spätestens dritten Woche abzusetzen. Dann muss man allerdings ziemlich schnell absetzen, was auch nicht unbedingt jedermanns Sache ist. Ich werde mein AD vorher absetzen, mir ist das zu riskant.

Viele Grüße
Nyx
Tiara
Beiträge: 190
Registriert: 10. Jul 2006, 11:29

Re: Angst vor Medis- Gefahr für Schwangerschaft

Beitrag von Tiara »

Hallo Nyx,

vielen Dank für die Informationen. Es ist aufschlußreich, dass erfahrene Ärtze bei dieser Frage sehr vorsichtig sind.

Ist der Serotoninspiegel nur bei den SSRI so erhöht? Viele ältere Antidepressiva sind ja auch Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (nur nicht so "selektiv"), da dürfte der Serotoninspiegel auch kritisch werden.
Wünsche Dir alles Gute für Deine Lebensplanung!

LG, Tiara
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