Quelle des Verständnisses

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zaubermaus4
Beiträge: 9
Registriert: 30. Mai 2007, 21:34

Quelle des Verständnisses

Beitrag von zaubermaus4 »

Heute ist wieder einer dieser Tage, wo ich es verfluche, das ich nach aussen immer die Perfekte "spiele" weil ich es früh gelernt habe um nicht verletzbar zu sein.
Vor einiger Zeit entstand in dieser Phase folgendes "Gedicht", was mir immer wieder die sicherheit gibt, das ich nicht allein bin und mich noch am Leben hält.

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Die Melodie umhüllt die Stille,
läßt mich frei,
gibt mir die Möglichkeit,
das Hier & Jetzt zu verlassen.

In mitten dieser Stille
taucht mein Kleiner auf,
fordert mich auf -
loszulassen.

Ich kann nicht,
zuviele Gedanken erdrücken
meine Gelassenheit.
Die Melodie wird eindringlicher,
die Erinnerung wird fordernder,
das Bild wird klarer......

Ich betrete einen dunklen Raum,
hell erleuchtet,
durch den Kreis der Flammen,
abertausender Kerzen,
aufgestellt zu einem Kreis.

Ich betrete an der Hand meines Kindes
diesen Kreis der Falmmen,
setze mich in deren Mitte,
schaue lange in dieses Flammenmeer.

Stille breitet sich aus,
unaushaltbare Stille......
Der Raum um mich herum,
beginnt sich sanft zu drehen,
läßt die Melodie frei,
leise und doch fordernd.

Von Weitem her eine Stimme,
schließe Deine Augen,
lass das Hier & Jetzt verschwimmen,
schaffe Platz,
kehre zurückzu Dir selbst.
Hab Vertrauen,
folge mir, folge Dir
folge der Melodie.

Der Raum verschwimmt,
das Hier & Jetzt verblast
ich schliesse meine Augen,
folge nur den Noten,
konzentriere mich auf die Bilder,
versuche dem Ganzen ein Gefühl zu geben.

Das Gefühl signalisiert Angst,
mir wird kalt,
meine Hülle zittert & friert
faltet sich zusammen,
sitzt so in mitten der Kerzenflammen.

Jemand kommt,
legt leise & sanft
eine Decke um diese Hülle,
wortlos...........

Angst - Trauer - Sehnsucht
vor Wärme - die Angst
nach der Geborgenheit - die Trauer
nach Akzeptanz - die Sehnsucht

Wie still diese Hülle ist,
fast bewegungslos -
nur die Melodie rfüllt den Raum,
nur die Flammen bewegen sich leicht.

Die Hülle sitz dort -
bewegungslos -
versunken in diesem Augenblick.

Frierend vor Angst,
und doch umhüllt von einer Decke,
die Vertrauen spenden soll.

Jede Berührung dieser Hülle,
würde sie herausholen,
aus der Mitte der Kerzen,
wo sie versucht zu wachsen,
wo sie Vertrauen sucht,
wo sie versucht,
Vertrauen zu finden.

Gebt der Hülle die Zeit
zu vertrauen-
den Raum -
zu erwachen.

Betrete diesen Raum,
gebt ein Gefühl der Sicherheit.
Haltet diese Hülle,
wenn die Tränen fliessen.
Wortlos -
halte diese Hülle.

Bei Angst vor der Berührung,
sei da
Auch wenn es wehtut -
bitte schweige
gib der Hülle die Melodie.

Der Schmerz breitet sich aus -
die Hülle jedoch schweigt
nimmt diesen Schmerz an,
der von der Seele geschickt wird,
sich jedoch nicht in Worte verwandelt.
Sondern der Hülle signalisiert,
das sie schmerzt -
die Seele.

Wortlos laufen die Tränen,
still - leise - unaufhaltsam.
Es tut so weh -
es tut einfach weh -
immer wieder zu vertrauen,
um verlassen zu werden.

Die Hülle
weint in mitten der Kerzen,
zusammengefaltet,
die Decke um die Schultern,
zieht diese fest um sich.

Verliert sich in der Melodie -
um zu wachsen.

Leise schliesst mein kleiner die Tür -
mit den Worten
Vertraue, ich bin da.
Gehe in die Ruhe,
um Vertrauen gegen Angst zu tauschen.

Hole den Schmerz hervor,
um ihn zu besiegen.

Weine -
ich halte Dich!
Begegnungen:

Schreib es in den Sand, wenn Dich jemand verletzt.

Meißel es in Stein, wenn jemand gut zu Dir ist.

(unbekann)
zaubermaus4
Beiträge: 9
Registriert: 30. Mai 2007, 21:34

Re: Quelle des Verständnisses

Beitrag von zaubermaus4 »

Manchmal wünschte ich mir, es gäbe diesen Ort wirklich.

Warum sagt eigentlich immer jemand ich bin da wenn du mich brauchst und dann steht man allein vor dem Scherbenhaufen und darf nicht sagen, das man traurig ist, nur weil es nicht ins Bild passt?
Begegnungen:

Schreib es in den Sand, wenn Dich jemand verletzt.

Meißel es in Stein, wenn jemand gut zu Dir ist.

(unbekann)
BitteWas?
Beiträge: 3
Registriert: 1. Jun 2007, 11:00

Re: Quelle des Verständnisses

Beitrag von BitteWas? »

Ich weiß, was du meinst.
Vielleicht haben die Menschen bloß Angst davor, einem fremden Scherbenhaufen zu nahe zu treten, weil er sie verletzen könnte. Vielleicht fühlen sie sich überfordert mit der Situation und fürchten sich davor, etwas Falsches zu tun - also tun sie lieber nichts.

> Vor einiger Zeit entstand in dieser Phase folgendes "Gedicht", was mir immer wieder die sicherheit gibt, das ich nicht allein bin und mich noch am Leben hält.
>
Eigentlich sind wir doch gar nicht allein, oder? Lass dich nicht von irgendeinem hässlichen Gefühl betrügen. Sprich, wenn du sprechen willst und bestimmt wird man dir zuhören und dich festhalten.
Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen. (Camus)
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