Alpträume

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napur
Beiträge: 2
Registriert: 28. Apr 2007, 17:16

Alpträume

Beitrag von napur »

Hallo,
habe schon sehr lange Depressionen, Ängste und Attacken, bin auch in Rente auf Zeit deswegen. Seit einigen Wochen habe ich schlimme Alpträume, gestern Nacht träumte ich, dass meine Tochter 37 Jahre, ertrunken ist, im Traum ca. 3 Jahre, sie ging langsam unter und ich konnte sie nicht mehr kriegen. Da sie Z.Zt. in Griechenland Urlaub macht, mache ich mir Gedanken und habe Angst das etwas passiert. Träume auch viel von der Arbeit, das ich wieder arbeite und nichts kann und vieles falsch mache und die Kollegen mit mir schimpfen, lästern und lachen. Weiß nicht was das soll. Morgens wenn ich aufwache, bin ich total durecheinander und fertig und brauche 1/2 Tag, bis ich auf der Reihe bin und weiß meistens nicht ob ich das geträumt habe oder die Wirklichkeit ist. Kann mir jemand helfen?
Vielen Dank und
liebe Grüße
idefix
Betty_Blue
Beiträge: 27
Registriert: 27. Apr 2007, 10:09

Re: Alpträume

Beitrag von Betty_Blue »

Hallo Idefix.


Vor vielen Jahren wurde ich von unglaublichen Albträumen geplagt (damals habe ich das noch so empfunden). Vor allem gab es einen bestimmten Albtraum, der immer wieder kehrte. Jedes mal wenn ich daraus erwachte, war ich fix und fertig und hatte Abends Angst, schlafen zu gehen, weil ich mich davor fürchtete, dass der Traum wieder kommt.

Dann hatte ich eines Tages (glücklicherweise) die Idee, mich mit meinen Träumen auseinander zu setzen. Ich suchte nach Möglichkeiten und siehe da, es wurde ein Wochenendseminar zu diesem Thema angeboten.

Natürlich war ich sehr skeptisch, denn ich wollte mich auch nicht auf irgendwelchen "Humbug" einlassen.

Kurz und knapp...dieses Seminar, sowie die Workshops, die ich im Anschluss noch besuchte, waren ein voller Erfolg.

Ich habe die Angst vor den "bösen" Träumen verloren. Im Gegenteil, heute ist es für mich immer wieder spannend, herauszufinden, was sie mir sagen wollen.

Träume sagen eine ganze Menge aus über das, was uns mehr oder weniger unbewusst beschäftigt und es gibt einen Weg, sie zu entschlüsseln um ihnen dadurch zum Einen den Schrecken zu nehmen und zum Anderen ihre Botschaft zu verstehen.

Und, was für mich auch ganz wichtig ist. Diese Traumdeutung ist etwas Aktives. Sie gibt mir die Möglichkeit zu handeln. Ich bin meinen Träumen nicht hilflos ausgeliefert, sondern kann sie mir zu Nutzen machen.

Wenn du über die Art und Weise der Traumdeutung (so wie ich sie gelernt habe) mehr wissen möchtest, will ich dir gerne davon erzählen.

Für den Anfang ist es sicherlich hilfreich für dich, wenn du den jeweiligen Traum aufschreibst. Möglichst so schnell es geht und auch wenn sie noch so schrecklich zu sein scheinen.

Man kann sich dann später immer noch damit befassen.

Ach ja, was meinen immer wieder kehrenden Albtraum angeht ... nachdem ich ihn gedeutet hatte (seinen Sinn verstand), kam er nicht mehr wieder.

Ich will mich jetzt aber erst einmal bremsen. Dieses Thema finde ich so interessant, dass ich einen Roman dazu schreiben könnte ... lächel.

Wie gesagt, wenn du magst, dann schreibe ich dir gerne, darüber, wie es funktioniert.

Ein Gruß von

Betty_Blue
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Alpträume

Beitrag von zweifler »

hallo idefix!

ich habe vor zwei tagen vom tod meiner mutter geträumt.genauer gesagt von der beisetzungsfeier.gottseidank erfreut sich meine mutter noch über ihren guten zustand.
ich bin meinem hirn wirklich ziemlich böse über solche spielchen.leider ist es in dieser beziehung ziemlich eigen.
die probleme die eine trauer so mit sich bringt habe ich noch nie persönlich gefühlt.sie geschahen ja nur im umfeld.zwar ist mein vater vor einigen jahren gestorben aber sein tod hat mich wegen der gespaltenen beziehung nicht so extren berührt.
aber ich habe angst vor dieser erfahrung,auch deshalb weil ich mich durch meine krankheit bedingt sehr unbelastbar fühle.diese angst dürfte auch die quelle solcher träume sein.
mfg herbert
minty
Beiträge: 31
Registriert: 24. Mai 2007, 22:28

Re: Alpträume

Beitrag von minty »

Mal ein anderer Tip.
Nimmst Du Medikamente?
Hast Du die in letzter Zeit verändert?
Ich hatte mal übelste Alpträume...hab ich sonst nie...und wollte schon nicht mehr schlafen vor lauter Grusel...
Dann las ich , auf dem Beipackzettel...daß dieses Meikament- ich glaub fast es war das Lithium..zum. nahm ich das da auch....
Alpträume auslösen kann.
Ronja_R
Beiträge: 55
Registriert: 28. Mär 2006, 17:45

Re: Alpträume

Beitrag von Ronja_R »

Hallo Betty Blue,

vielleicht keinen ganzen Roman - aber ein paar Stichworte zu dem Thema fände ich auch interessant. Zumindest mal als Einstieg

Gruß
Räubertochter
Betty_Blue
Beiträge: 27
Registriert: 27. Apr 2007, 10:09

Re: Alpträume

Beitrag von Betty_Blue »

Hallo Räubertochter,

sorry dass es mit der Antwort etwas gedauert hat.

Da werde ich mich jetzt einmal in einem Bereich üben, der mir schwer fällt, nämlich im „Kurzfassen“...smile.
Deinem Wunsch nach Stichworten kann ich aber leider nicht entsprechen weil es ganz sicher in höchstem Maße verwirrend wäre.

Das erste Traumdeutungsseminar, das ich besuchte ging über drei Tage und umfasste insgesamt 20 Stunden. (Dies macht vielleicht deutlich, warum Stichworte hier nicht reichen...smile).

Es begann damit, dass die Seminarleiterin (SL) folgenden Satz in die Runde warf:

1. „Jeder kann seinen Traum nur selber deuten“

Nachdem sich dann 12 Augenpaare fragend ansahen nahm sie eine Vase in der sich eine langstielige Rose befand und stellte diese in die Mitte des Teilnehmerkreises und bat uns darum, dass jeder von uns mit einem Substantiv beschreiben sollte, was diese Rose für eine Bedeutung für ihn hat.

Es kamen dabei 12 unterschiedliche Aussagen:

- Schönheit
- Täuschung
- Liebe
- Treue
- Einzigartigkeit
- Usw.

Jeder der Teilnehmer verband also etwas anderes mit dieser Rose.

Die SL meinte darauf hin, dass genau dies auch bei der Traumdeutung passieren würde, denn die Symbole, die ein Traum enthält würden von jedem ganz individuell gedeutet werden.

2. Der zweite Punkt war, dass sie uns aufforderte einen Traum aufzuschreiben, den wir noch gut in Erinnerung haben.
Dies sollte man eigentlich so bald wie möglich machen, da erfahrungsgemäß Traumdetails verloren gehen, oder in der Erinnerung nicht mehr so komplex sind, wie kurz nach dem Träumen.

3. Um einen Traum zu deuten, braucht es Zeit und eine ruhige, und nach Möglichkeit gemütliche Atmosphäre.

4. Wie schon gesagt; jeder Traum enthält Symbole. Um die geht es bei der Deutung.

Wenn ich z.B. folgenden Traum gehabt hätte: „Ich gehe eine Straße entlang, es ist dunkel. Ich bin müde und meine Füße sind schwer. In der Ferne sehe ich eine Bank, ich gehe dorthin und setze mich darauf um mich auszuruhen.
Dann sind hier folgende Symbole enthalten:

1. Gehen
2. Straße
3. Dunkelheit
4. Müde (Müdigkeit)
5. Füße
6. Schwere
7. Ferne
8. Bank
9. Setzen (Sitzen)
10. Ausruhen (Ruhe)

5. Jedes Symbol wird nun im Einzelnen und „Traumunabhängig“ gedeutet.

Der „Träumer“ wird also gefragt (oder fragt sich selbst):

Z.B. zu 1: Was ist „Gehen“ ?
(nach Möglichkeit sollte nur ein Substantiv benannt werden)
wenn z. B. die Antwort lautet: Gehen ist Bewegung, dann wird weiter hinterfragt:
„Was ist Bewegung“?
Meine Antwort darauf wäre: Bewegung ist Veränderung.
Wenn ich mir jetzt die Frage stelle: Was ist „Veränderung“ und darauf keine Antwort mehr finde, dann belasse ich es bei dem Ergebnis:

Gehen = Veränderung

So verfährt man dann mit allen Traumsymbolen, und schlussendlich fügt man die Ergebnisse zusammen.

Hier ein Beispiel: (wie gesagt, das würde bei jedem anders aussehen)

Gehen = Bewegung = Veränderung
Straße = Weg = Richtung = Entscheidung = Stellungnahme
Dunkelheit = Schutzlosigkeit = Ohnmacht = Handlungsunfähigkeit
Müdigkeit = Erschöpfung = Energieverlust
Füße = Standfestigkeit
Schwere = Belastung = Last = Hindernis
Ferne = Fremde = Unbekanntes = Neues
Bank = Möbel = Bequemlichkeit = Erholung = Selbstfürsorge
Ausruhen (Ruhe) = Erholung = Kräftigung = Selbstbehauptung

Ich würde also für mich folgendes Fazit aus diesem Traum ziehen:

Eine Veränderung steht an und ich muss Stellung beziehen, fühle mich jedoch in meiner Umgebung (steht hier für Verhaltensmuster) handlungsunfähig und erschöpft. Mir fehlt die Standfestigkeit (das Selbstvertrauen) und das hindert mich. Unbewusst weiß ich aber, dass ich durch „neues“ Verhalten (neue Verhaltensmuster) lernen kann für mich zu sorgen um somit wieder Kraft zu tanken, die Energien aufzuladen und so meine Standfestigkeit (Standpunkt) herstellen kann.

(Der Traum macht mir also deutlich, dass ich dringend lernen sollte für mich zu sorgen, die Verantwortung für mich zu übernehmen um wieder Selbstvertrauen zu erlangen und zu mir selbst zu stehen).


So weit so gut. Es ist zwar kein Roman geworden, aber immerhin noch eine „Kurzgeschichte“ ...smile.

Natürlich ist noch längst nicht alles zu dem Thema gesagt, aber falls du noch mehr dazu wissen möchtest, dann frag einfach.

Wovon ich grundsätzlich gar nichts halte sind sogenannte „Traumdeutungsbücher“ in denen die Bedeutung der Symbole vorgegeben ist. Sicherlich gibt es einige Symbole, die eine grundsätzliche Allgemeinbedeutung haben, aber dennoch sind sie immer im Kontext mit der Deutung des „Träumers“ zu sehen.

So, nun ist es aber genug....smile.

Ein Gruß von

Betty_Blue

PS. Alles was ich schreibe ist eigenes Gedankengut und beansprucht keine Allgemeingüligkeit.
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