Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Liebe Mitleser,
liebe anna,

dein letztes Posting ließ mich an ein Posting von mir erinnern, das ich vor mehr als einem Jahr hier schrieb. Damals beschrieb ich meine Gefühle die ich während meiner Reha an der Ostsee hatte, als ich Angler beobachtete und was ich aus dieser Beobachtung für mich zog. Ich zitiere diesen Beitrag noch einmal.
... immer wenn ich hier an den Strand komme, sehe ich Angler im Wasser stehen.
Oder auch vom Strand aus haben sie die Angeln ausgeworfen.

Stundenlang stehen sie im Wasser oder sitzen am Strand und warten. Sie holen die Angeln zwischendurch immer mal wieder ein, um sie neu auszuwerfen. Manchmal wechseln sie auch die Stelle.

Fragt man Angler warum sie das machen, so ist es nicht nur, dass sie einen oder mehrere Fische fangen wollen. Denn oft genug gehen sie ohne Fang nach Hause.
Für sie ist es Entspannung, das eins sein mit der Natur. Sie schalten ab.

Ich überlege was ich daraus für mich entnehmen kann.

Es ist vor allem das Aufbringen der Geduld und der Ruhe so lange an einem Fleck zu stehen oder zu sitzen. Die Ruhe zu warten. Und auch nicht ärgerlich sein, keinen Fisch mit nach Hause zu nehmen.

Bringe ich die Ruhe und Geduld mit meiner Krankheit auf? Auch wenn ich manchmal an einer Stelle stehen bleiben muss, bis sich Erfolg einstellt?
Werde ich unruhig, ungeduldig mit mir weil ein angestrebtes Ziel, ein Fortschritt auf sich warten lässt?

Manchmal muss ich meine Angel erneut auswerfen, nach einem neuen Arzt, eine neue Therapie, ein anderes Medikament.

Da heißt es geduldig sein, wie der Angler. Die Angel erneut auswerfen, auch an einem anderen Tag es wieder zu versuchen.
Ich werde mir diesen Beitrag ausdrucken und mir so hinlegen, damit ich ihn bei Bedarf schnell zur Hand habe. Im Augenblick ist dies für mich wieder einmal aktuell. Dieser zitierte Beitrag wie auch noch andere, die damals entstanden. Vielleicht hole ich sie wieder hoch, weil sie meine Gefühle im Augenblick sehr gut beschreiben und mir Kraft geben.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
liebe saneu,liebe krimi
herzlich willkommen Bittchen
ich freu mich immer,wenn jemand der Leser auch schreibt,das ist ja auch der Sinn des Forum.
Austausch ist der Schlüssel,der immer wieder den neuen Anfang ermöglicht.

Ich hab gestern die Einladung zu einer großen Geburtstagsfeier geschafft. Hab das Essen genossen,dann hab ich mit meinem Hund einen wunderbaren Abendspaziergang rund um den Hof gemacht.
Von allen Zeiten kam die Musik von einem großen Konzert rüber----das war schön,besonders später mit Musikuntermahlung ins Bett zu gehen.

Der Hof ist nicht meine Heimat,leider,ich hab schwerste Jahre und Schicksalschläge dort erlebt.
Aber es ist die Heimat meines Mannes und meiner Kinder.
Ich versuche wieder Fuß zu fassen,noch sind wir nicht umgezogen.

Mein Mann arbeitet jeden Tag an der Renovierung des riesigen Hauses,noch sind wir mitten drin.

Nach dem Sturm,als die riesigen Bäume gefallen sind,wachsen jetzt die Sträucher sehr schnell,ich hab wilde Himbeeren gefunden,ganz kleine Früchte,aber lecker.
Brombeeren wachsen auch überall.

Die Natur hilft sich selber,das ist wunderbar.

Heute ist ein Ausruhtag,morgen muss ich meine Eltern besuchen,meine Schwester ist erkrankt,unser Sorgenkind----und ich kann nur aus der Ferne aggieren.

So hat jeder Tag seine Last,aber auch seine Sonnenseite,wenn ich es sehe will,mich auf den Weg mache----immer wieder den Anfang finden.

Schwer,aber ohne meine eignen Schritte---finde ich keinen Weg.
Ganz liebe Grüße
anna54
Bittchen65
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo ihr Lieben,ich lese weiterhin mit.Im Forum schreiben, bin ich nicht fit,aber auch das Lesen gibt mir Kraft.Ich bin wieder mal in einem Tief, so langsam scheint es besser zu werden.6 Monate sind auch genug.Auch ich bin durch viele Schicksalsschläge oder auch durch Ungerechtigkeiten im Leben gebeutelt.Wenn ich hier lese hat jeder hier so sein Päckchen zu tragen.Das tröstet mich nicht, lässt aber sein eigenes Leben besser ertagen,weil man sich nicht alleine fühlt.Wenn es mir besser geht werde ich mit der Zeit auch mehr von mir erzählen können Liebe Grüße Bittchen
Herd04
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Herd04 »

Hallo, ihr Lieben,

bis vor wenigen Tagen dachte ich, du kannst jetzt hier lesen,aber es gibt nichts groß zu schreiben für mich.
Es läuft/lief alles ziemlich gut bei mir. Die Marke auf meiner Zufriedenheitsliste lag ziemlich weiit oben.

Danach frage ich mich immer wieder, also wie zufrieden kann ich mit mir und meinem Tag sein.

Mit mir bin ich gerade nicht so zufrieden, und das trägt nicht gerade zu einem zufriedenen Tag bei.
Ich kann suchen, so lange und so intensiv ich will, ich finde keine Ursache.

Solche Situationen kenne ich zur Genüge. Deshalb weiß ich, dass es für mich zu Kräfte zehrend ist zu grübeln.
Ich versuche, auch diese Phase mit Aushalten zu überstehen.

Und dabei hilft mir dieser Thread besonders. An dem, was ihr schreibt, sehe ich immer wieder, dass man sich selbst nicht aufgeben darf und dass die kleinen Dinge so wichtig sind.

Das ist so eine Art Eigentherapie.

Ich schreibe seit vielen Jahren Tagebuch. Das hilft mir, weil ich immer wieder nachsehen kann, was mir beim letzten oder vorletzten Mal geholfen hat.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir uns alle bald außerhalb des Kellers treffen

LG,E.
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi,liebes Bittchen,liebe Herd04

jedem Tag seine Möglichkeiten geben,dass ich den Schritt vor die Tür schaffe,das ist mir so wichtig.
Anfangen können---wie soll ich das überwinden,die Lähmung----diese Schwere.

Ich kann meinen Teil an Hausarbeit nicht noch mehr verkleinern----ich vermisse dieses Anfangenkönnen----diesen Schwung----z.B. um den Hausputz auch durchzustehen----nichts geht von der Hand---wie es früher einfach möglich war.

Es lähmt die Sorge um meine kranke Schwester----die Ungewissheiten der Zukunft für mich,werde ich wieder eine Gemeinschaft finden,die auch trägt???

Morgen ist eine Ratssitzung,es werden die Entwicklungen um das Krankenhaus besprochen----immer wieder ist eine neue Zeitungsmeldung Anlass,alles wieder zu hinterfragen.

Ich kann keine großen Schritte
mein Tempo macht mich ungeduldig,unzufrieden und traurig.

Wo fange ich an?Wo kann ich mich so antreiben,dass ich die Lähmung überwinde?
Immer versuche ich unser Wohnzimmer ganz heimelig zu gestalten,dann die Küche aufräumen,kochen und alle die tausend Handgriffe----

es ist so unendlich viel,wir ziehen bald um---------ich versinke im Chaos,oder vertraue den besseren Tagen?

Liebe Herd04,bloß raus aus dem Keller,vor die Treppe gehört eine Tür,die schließen wir ab.
Ich stelle eine Bank unter den Apfelbaum,ein Tisch dazu mit einer bunten Sommerdecke,einer bringt Kuchen mit,ich koche Kaffee und wunderbaren Tee.

Wir blicken in die unendliche lange Wiese und schauen den Pferden beim Grasen zu,der Fischreiher zieht seine Kreise über uns,bis er wieder am Bach seine Position bezieht.

Dann gehen wir eine große Runde durch den Wald,finden die Himbeeren,die vielen kleinen Blumen am neuen Teich sind eine Augenweide.
Durch das hohe Gras finden wir einen Weg über das Wasser zu meiner Bank am Bach,ein Blick auf das Wasser macht zufrieden und ruhig----einfach loslassen,entspannen,der Fluß des Lebens zieht an uns vorbei--------

Wir lassen es ziehen und finden zu einem Punkt,an dem die Zuversicht wohnt,dass sich alles fügen wird.
Die Hoffnung ist manchmal die weiße Wolke,die den blauen Himmel aufmischt,mal aber auch die Begegnung mit einem Menschen,der mir wie eine Blume einen Blick,ein Wort schenkt.

Alles Liebe
anna54
Herd04
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Herd04 »

Hallo, ihr Lieben,
liebe Anna,

ich bringe den Kuchen mit und freue mich auf den Kaffee und überhaupt auf den schönen Tag .

Liebe Anna, du zeigt mal wieder auf wunderbare Weise, wie uns die Flucht aus dem Keller gelingen könnte. Danke dafür.

Lähmung ist genau das richtige Wort für meinen Jetzt- Zustand.
Es fällt mir schwer, etwas anzufangen, vor allem etwas ohne eindeutiges "Muss" dahinter. Ein "Wäre nötig" reicht nicht für meinen Antrieb. Ich müsste Fenster putzen, Papiere sortieren, unsere Sitzecke draußen mal wieder auf Vordermann bringen....ja, ich müsste es eben bloß, ich muss es nicht unbedingt...

Zum Glück habe ich feste Pflichten, die ich nicht wegschieben kann, und das ist wahrscheinlich auch gut so. Zum Beispiel wartet heute am späteren Nachmittag der junge Mann, der mit meiner Hilfe das Lesen lernt, auf mich.
Und dabei zeigt sich dann ein Phänomen. Habe ich erst einmal mit etwas begonnen, ist die Freude auch da.
Warum aber fällt der Beginn so schwer?

Liebe Anna, ich wünsche dir recht bald Sicherheit, dein Ehrenamt betreffend.

LG, E
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Liebe anna, liebe Herd04,

Zwei wie euch brauche ich jetzt. Können wir uns nicht irgendwo treffen und zu Dritt Kaffee trinken?
Das wäre der Hit. Ich habe noch Gutscheine für Busfahrten.

Bei mir ist es im Augenblick ein "zu Viel" an Pflichten, an dürfen oder müssen.
Ich brauche eine Pause.

Diese kleinen Pausen die ich täglich einlege sind mir sehr wichtig. Doch eine etwas größere täte mir jetzt gut.

Gleich kommt meine Schwägerin - da gibt es eine kleine Pause.
Und nachher schreibe ich hier meine wichtigen Gefanken zu euren dazu.

Bis nachher
krimi
Zuletzt geändert von krimi56 am 20. Jul 2015, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
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saneu1955
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Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von saneu1955 »

Liebe Anna, Krimi, Herd, darf ich mich dazu setzen, ich bringe leckeres Eis mit.

Eure derzeitige Lage kann ich nur zu gut nachvollziehen. Ich muss mich zu allem zwingen.
Heute war allerdings ein guter Tag. Ich war im Krankenhaus zum Ehrendienst und anschließend hatte ich noch einen anderen Termin wegen meines Seminars, was im September beginnt. Ich bin angenommen und nun freue ich mich auch drauf.

Liebe Herd, da geht es mir wie dir, wenn ich mich dann auf den Weg gemacht habe, ist alles gut. Vorher geht oftmals gar nichts.

Liebe Anna, ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie du mit kleinen Lichtblicken zurück kehrst, so etwas muss ich noch lernen.

Liebe Krimi, kann mir sehr gut vorstellen, dass du durch die letzte schwierige Zeit auch mal eine Auszeit benötigst.
Ich fände es auch gut, wenn wir uns einfach mal treffen könnten, aber ich glaube die Wege sind doch recht weit.

Ich berapple mich im Moment wieder so ein wenig. Wahrscheinlich war mein Infekt auch mit Schuld an meinem desolaten Zustand. Nachdem ich jetzt für 5 Tage Prednisolon nehme, geht es mir langsam besser, war wohl doch nicht nur ein einfacher Husten. Dazu kommt die Hitze, die mir immer mehr zu schaffen macht.
Ich habe mich aber auch mal wieder zu sehr dagegen gesträubt, einfach mal anzunehmen, dass es eben nicht ging, vielleicht sollte ich da geduldiger werden.

Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend
LG Saneu1955
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Ihr Lieben,

ich möchte jetzt etwas weiter schreiben, nachdem ich die Pause mit meiner Schwägerin genossen habe.

Hier zu schreiben bringt mir schon einiges. Es ersetzt nur nicht die Realität.

Das sinnbildliche Vorstellen, vor die Kellertreppe eine Tür zu stellen die abschließbar ist – eine Kellertreppe hat in der Regel eine Tür, auch abschließbar. Nur kommt es darauf an, von wo aus komme ich an die Kellertreppe? Ist sie innen im Haus, so ist die Tür vor der Kellertreppe. Oder schon mal ein Gitter, das verhindert, dass Kinder die Treppe herunterfallen.

Ist es aber eine Kellertreppe die von außen in den Keller des Hauses führt, dann ist die Tür unten am Fuß der Treppe und verwehrt den Zugang in das Haus und darüber ist ganz viel Licht zu sehen.
Die Frage ist: Wo stehe ich?


Entschuldige bitte Saneu wenn ich das sage, aber meine Lage kann niemand so richtig nachvollziehen.


Und dieses sinnbildliche gemeinsame Kaffeetrinken – nein, ich brauche die Realität. Ich meinte es auch ernst.
Ich bin aber auch sehr vorsichtig was das Kennenlernen betrifft. Zu viele Enttäuschungen. Sonst hätte ich mich Treffen in den letzten Monaten anschließen können.


Meine Fußnote war mir nie so wichtig und aktuell wie in den vergangenen Monaten. Wobei bei „aktuell“ mir meine Wiedervorlage sehr wichtig ist und hilft.

Mittlerweile ist mir klar geworden, dass ich auf der Kellertreppe sitze, die von außen in den Keller führt. Dadurch ist es mir leichter gefallen mich immer wieder nach oben zu arbeiten. Ich hatte trotz allen Problemen immer Licht über mir. Das ist mir mit der Zeit klar geworden.
Dieses Licht bestand u.a. durch reale Kontakte in Form von Treffen, Gespräche mit Personen die mich verstehen und auch begleiten. Und die ich auch begleiten darf.


Anna, ich bin wie du dankbar für die Inseln die du dir schaffen, die ich mir schaffen kann. Für die Brücke die wir haben – die blaue Stunde. Heute war sie nicht so schön, es war bedeckt. Ich habe sie mit meiner Schwägerin auf ihrem Balkon genossen und an dich gedacht.


Heute habe ich beim Spaziergang mit meinem Mann in der City eine besondere Vase gesehen. Sie ist reduziert und ich werde sie mir evtl. gönnen. Wir haben bald unseren 41. Hochzeitstag und diese Vase wird mein Wunsch sein. Sie wird in keinem Schrank stehen. Ich stelle mir schon vor, wie sie bei verschiedenem Lichteinfall in unserem Wohnzimmer wirkt – in ihren Rundungen, ihrer Mattheit, ihrem Schliff.

Ein Lichtmoment – wieder ein Glasobjekt, das das Licht einfängt. Und im Herbst/Winter kann ich auch ein Teelicht hineinstellen. Oder auch jetzt schon, am Abend auf der Terrasse.

Rettungsinseln die uns unser Chaos überwinden helfen.


Herd04 – Das Muss, dieser Zustand hat mich schon immer gut und auch effektiver arbeiten lassen. Das ist so geblieben. Auch wenn die Depri mich mal wieder …


Allen einen sonnigen Tag, auch im Gemüt.
krimi
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saneu1955
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Krimi, entschuldige bitte, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Natürlich kann ich nicht einschätzen, wie deine Lage ist. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass ich es gut finde, dass du dir diese kleinen Auszeiten nimmst.

Sorry
Saneu1955
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Hallo Saneu,

ist schon vergessen. Ich habe beim Lesen und eben auch Antworten mal wieder meinen Bauch reden lassen. Und das geht immer in die Hose. Bei mir muss der Kopf die Führung übernehmen. Bauch ist bei mir immer schlecht.
Vor allem wenn Aussagen kommen "ich verstehe dich", "weiß wie du dich fühlst", "mach dir nichts draus, mir geht es auch schon so".
Und solche Aussagen werden immer häufiger. Sie sind lieb gemeint. Doch oft genug bemerke ich, dass sie halt auch Floskeln sind, um etwas zu sagen.

Mit meiner Depri kann ich mich nicht in die Phasen anderer rein versetzen, obwohl ich die ganz schlimmen Versionen hautnah in der engsten Familie mitbekomme. Ich fühle mich da hilflos und oft genug auch total überfordert.

Hab einen guten Tag.
krimi
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anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi,liebe saneu,liebe Herd04

einmal dem Alltag entfliehen und sich ein Treffen wünschen,es auch gestalten können?!
Ja, ein Wunsch,einfach ein Wunsch----
Manche Wünsche kann ich auch nur einfach stehen lassen,weil ich eine Nähe in dem Moment zulasse.

Ich kann z.B. meine kranke Schwester nur sehr selten besuchen,einmal ist der Weg weit,dann ist die Belastung durch die Schwere der Erkrankung bei mir sehr hoch,ich fahre nie allein.

Dennoch sprechen wir am Telefon oft davon,wann wir uns sehen können,irgendwann klappt es dann auch.
Jetzt liegt sie wieder in der Klinik-------wir warten auf Befunde.

Gestern konnte ich meine Eltern beruhigen,ein Gang durch ihren Garten genießen,eine großen Kopf Wirsing hab ich mitgenommen.
Dann war der Tag eigentlich voll,bis ich einen Geburtstag auf dem Kalender entdeckte,da mußte ich hin-----------war nur dem Respekt gezollt.Ich hatte schnell ein Geschenk "gezaubert",bin zum Essen gegangen und hab mich dann "verdrückt".

Wenn ich mir das Ende offen lasse,dann schaffe ich erstaunlich viel.

Heute war ein großer Termin um den Umbau am Hof weiter zu bringen,aussuchen,auswählen---und die Kosten im Auge behalten.

Jetzt genieße ich das milde Wetter und den blauen Himmel,liebe krimi----ich denke immer an die blaue Stunde----es sind die schönsten Abende,wenn das Licht sich dann verändert,ich hab seltener meine Bank genutzt,das muss ich wieder ändern.

Heute eine Ratssitzung,die ich besuchen werde,es macht Spaß,das wieder zu erleben,früher war ich politisch aktiv---immer wenn es um Familienthemen ging.

Ich nutze die Pausen,auch weil ich die Stille brauche,ich kann den Wechsel zwischen den Aktivzeiten sonst nicht hinkriegen.

Mein Kopf will Ruhe,ich muss genug schlafen----dann aber auch die Stunden nutzen,abends kann ich wenig beginnen,es ist einfach die Luft irgendwann raus.Mir gelingen die Dinge dann auch nicht,ich vergesse die Waschmaschine und andere Küchenzeiten.

Meine Grenzen einhalten,sie auch verteidigen,je selbstverständlicher ich damit umgehe,um so besser für mein Selbstwertgefühl,es muss nicht als Defizit angesehen werden,wenn ich eher gehe,ich bestimme was ich gebe----und auch ganz sicher----wo ich mich zurückziehe.
Dazu gehört Unabhängigkeit und Durchsetzungskraft.

Mal sehe ich mich krank und depressiv,mal eher verwundet durch Schicksalschläge.
Immer sind es andere Wege,die ich jetzt gehe----es sind meine Wege.

Die Kellertreppe,ich hasse sie,wenn ich ehrlich bin----ich gehe immer eher ins Licht.
Ich erlebe den Absturz in eine Krise eher als ein Loch,dass mich dann verschlingt.
Ein verdunkeltes Zimmer zum Schlafen ist dann eher ein Rückzugsort.

Aber das Bild vom Keller und der Dunkelheit,der Kälte,das kann ich nachvollziehen.
Das Beschreiben,wo steh ich auf der Treppe,oder hocke ich noch in einer Ecke?
Niemals gehe ich freiwillig in den Keller,daher ist bei mir die Krise fast immer plötzlich und selten vorhersehbar.

Immer muss ich schauen,was packe ich mir auf die Schultern,was schleppe ich mit rum,was nicht zu mir gehört----
Immer noch die Worte eines Psychologen im Ohr,der mir von Grenzen setzen---und falschen Lasten erzählte----und ich hab nichts verstanden.

Es ist nie zu spät,das zu entdecken,was zu mir gehört----was ich mir auch nicht nehmen lasse,und was ich ändern muss----um stabiler zu leben.

Ich bin sicher,in vielen Gesprächen bin ich falsch verstanden worden,weil ich meinen Einsatz für andere verteidigt habe,das Herzblut behalten wollte ----für wichtige Menschen und deren Belange.
Ich gebe nicht auf
heute nicht
und morgen nicht
vielleicht an einem anderen Tag
aber den verrate ich nicht.
geklaut bei Anne Steinwart
Bis dann
anna54
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi,liebes Bittchen,
einige anstrengende Tage,einige schlechte Nachrichten,einige schwere Zeiten.

Heute die Sonne genießen,morgen soll es stürmen,ich mag keine Wettervorhersagen.
Es ist die Ruhe vor dem Sturm---
In meiner Suche nach einem neuen Ehrenamt hab ich eine Nische entdeckt,eine weitere Gruppe,die sowohl im Krankenhaus,wie auch im Altenheim arbeitet.

Die Ansprechpartnerin war offen,neugierig und hat mir richtig Mut gemacht,Montag lerne ich sie kennen.
Hab durch die Sorgen um meine kranke Schwester schlecht geschlafen,heute wieder ein Gespräch,leider alles über das Telefon,die Entfernung ist für mich zu weit.

Sorgen auf Wiedervorlage--------
Heute den Tag annehmen,mich über die milde Sonne freuen,meine Aktivzeiten gut füllen.

Mir fehlen meine Blumenzeiten,die Zeit in den Gärten,die Kontakte im Krankenhaus---einfach waren das gute Zeiten.
Ich werde erst loslassen,wenn ich mich zu neuen Zielen aufmache.
Nächste Woche erfahre ich,wann ich die Räume entgültig aufgeben muss,ausräumen muss.

Abschütteln muss ich die negativen Ereignisse der letzten Fortbildung,ich möchte mich nicht verbiegen,erst recht nicht für ein Ehrenamt.
Wo ich nicht hin passe,da will ich auch nicht hin---und Punkt.
anna54
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Einen wunderschönen guten Morgen nach dem Sturm.

Das Sturmtief ist über uns hinweggezogen und hat einiges an Schäden hinterlassen.
Mein Apfelbaum ist gut abgeerntet. Einige Äpfel, so einen kleinen Wäschekorb voll habe ich aufgesammelt. Äpfel die keine Druckstellen haben, können nun trocknen und soweit reifen, dass ich sie zu Kompott verarbeiten kann.

Viele sind leider noch auf einen Sitzplatz gefallen und haben alle Macken. Hunderte an Äpfel wandern jetzt auf den Kompost.

Es sind aber noch reichlich auf dem Baum und das tröstet mich. Die können nun in Ruhe groß werden und reifen.

Der Sturm hat die Luft und die Natur gereinigt. Die Sonne scheint wieder.
Nach dem Hagel vor zwei Jahren sah es bedeutend schlimmer aus.

Dafür ist ein innerer Sturm zurückgekehrt von dem ich dachte, ich habe ihn überstanden.
Mir ist ganz elend schon von dem was ich gestern per Post erfahren habe und mir graut vor dem, was ich heute Nachmittag noch erfahre.

Ich hoffe so sehr, dass wir eine Lösung finden.
Die Verzweiflung macht mich fertig. Warum kann es in meinem Leben nicht einfach ruhiger werden? Die Krankheit ist schon schlimm genug.
Immer wieder kommen Sorgen um die Kinder dazu. Wahrscheinlich werde ich mein Notfallmedi nehmen müssen.

Im Gespräch mit anderen fühle ich mich schon immer als Außenseiterin, weil in anderen Familien nie wirklich zugegeben wird, dass auch dort Probleme vorhanden sind. Oder sie werden klein geredet, als banal hingestellt.

Ich wünsche allen einen ruhigen Sonntag.
krimi
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- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
einige Sorgen,einige schwierige Pflichten.
Meiner kranken Schwester geht es sehr schlecht,wieder neue Komplikationen.
Die abendliche Telefonate kosten ganz viel Kraft,ich habe zu viele Ängste---was alles wieder passieren könnte----ich muss mich begrenzen.

Muss mich immer wieder auf das Hier und Jetzt besinnen,muss meine Tage aktiv gestalten.
Das gelingt,wenn ich es annehmen kann,dass die Sorgen nie aufhören---ich aber nicht immer handeln muss---ich kann auch eine gute Wendung erwarten.

Gestern hatte ich so einen Lichtblick----meine Schwester will wieder mit dem Zug fahren---sonst holen und bringen wir sie---endlose Fahrten.

Jetzt kam ein Hinweis auf die Bahnhofsmission---und tatsächlich,die begleiten nicht nur am Bahnhof,nein sie fahren auch mit---bis zum Ziel!!!
Ein ganz netter Mensch erklärte mir alles,ich habe regelrecht gespürt,wie mir der Stein vom Herzen fiel---endlich eine Möglichkeit--die mir ganz viel Aufwand erspart.

Jetzt Schritt für Schritt----Eltern versorgt,bis zum nächsten Aufruf----Anruf.
Pläne am Hof----nach und nach abarbeiten
Ehrenamt gut ausgewählt,einen neuen Kontakt geknüpft.
Ausräumen meiner Sachen im Krankenhaus---muss sein---Schritt für Schritt.

Die Sonne ist wieder da---ich kann aufatmen,die Wärme kommt willkommen,die Hitze will nur einen Tag,das halte ich aus.
Ich sehe die Dinge kommen und gehen,was bleibt ist mir dem Moment anzuschauen,den ich gestalten kann----jetzt und hier bin ich es,der die Blickrichtung bestimmt. Zuversicht macht sich breit.
anna54
Herd04
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Herd04 »

Hallo, ihr Lieben,

ich bin noch da, wenn auch eher mitlesend als schreibend.
Die letzten Tage gleichen einer Berg-und-Talfahrt. Das erzeugt natürlich nicht gerade Stabilität.

Licht schöpfe ich gerade daraus, dass unser Enkel bei uns ist.
Ein Beweis dafür, dass aus Schatten Licht werden kann.
Wir wollten ein paar Tage mit ihm in den Urlaub fahren .Große Vorfreude, auch bei ihm, und dann am Abfahrtstag großer Kummer der kleinen Seele, Bauchweh usw.. Wir sind zu Hause geblieben, und alles wurde gut. Das kennt er, da weiß er, Mama und Papa sind schnell da.

Auch wenn ich mal wieder oder immer noch im Keller sitze, genieße ich es, unseren M. hierzuhaben.

Das geht nur mit Pausen. Aber mein Mann ist da und seit heute M.' Mama.

Es gibt noch eine andere Sache, die mein Gleichgewicht sehr ins Wanken gebracht hat.
Ich fühle einen starken Vertrauensbruch, und den kann ich kaum aushalten.
Um damit klarzukommen, musste ich eine für mich bittere, aber notwendige Entscheidung treffen

Ich hoffe, dass es mir irgendwann damit gutgehen kann.

Liebe Krimi, du kennst sicher den Spruch " Unter jedem Dach ein Ach". Ich glaube nicht, dass es in den anderen Familien keine Probleme gibt.
Liebe Anna, ich finde deine Erkenntnis, dass es sich etwas besser leben lässt mit der Erkenntnis. es lassen sich nicht alle Sorgen beheben, sehr treffend.

LG,E.
krimi56
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Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Liebe Herd04 (E.),

du schreibst mir aus dem Herzen.
Ich antworte noch darauf.

Alles Liebe und eine liebe Umarmung an dich.
krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
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anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
liebe E.
welch ein liebe Oma,dass sie sich ihrem Enkelkind anpasst und nichts erzwingt.
Aber aus allen deinen Berichten ist das auch zu lesen.

Ein großer Vertrauensbruch----das trifft das innerste Herz,ich fühle da mit dir.
Kannst du aggieren und gut für dich sorgen?

Weil wir so ehrlich miteinander umgehen hier im Forum,können wir zu den Brüchen stehen,die es in jedem Leben gibt.
Kein Tag ohne Sorgen,aber den innerste Kern der Seele,den müssen wir schützen---um zu überleben,um nicht noch stärker abzustürzen.

Ich bemerke bei mir,dass es manchmal eine Weile dauert,bis ich den Kern meiner Befürchtigungen und inneren Abwehr begreifen kann,mir das unwohle Gefühk klar wird.

Oft ist dazu ein Gespräch notwendig,machmal bekomm ich es geschenkt,mal muss ich es suchen.

Gestern kam mir im Krankenhaus der Arzt entgegen,der ursächlich mit der gesammten Schließung zu tun hatte und hat.
Er hat noch sein Büro,seine Vorzimmerdamen,nur keine Patienten mehr.
Er sprach mich an,wohl aus Langeweile.
Irgendwann bemerkte er meine Haltung,meine kritischen Fragen waren nicht erwünscht----kalte Schulter,kalter Blick.

Übungsfelder,um mich zu erproben,mir treu bleiben---auch einem Konfikt nicht aus dem Weg gehen.
Jeder Tag ist anders,jeder Tag hat seine Dünnhäutigkeit,sein Verletzungspotential----aber ich gehe erhobenen Hauptes durch den Tag.
Liebe E. das wünsche ich dir von Herzen,dass du einem Vertrauensbruch auch entgegentreten kannst,ohne dass es dich umwirft,dass zu deine Stärke spürst und sie einsetzen kannst.

Sicher sind wir mit unserer Erkrankung besonders gefährdet,aber alles was uns begegnet kann uns auch stärker machen.
Mit mir nicht----mit mir nicht
das muss ich mir oft im Stillen immer wieder sagen,damit ich mein Potential ach nutzen kann,wenn es notwendig ist.

Liebe E.,ich wünsche dir alles Liebe und viele Herzensbegegnungen.
anna54
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Liebe krimi
von all unseren Problemen,die wir beide aus unseren Familien kennen,können wir offen damit umgehen, ohne dass wir unsere Kinder oder Partner bloßstellen,wir kennen die Achtsamkeit,die notwendig ist,um alles immer wieder zusammenzuhalten.

Eine Mutter ist die Seele der ganzen Familie,das hat meine Tochter mir gesagt,als sie von einer Therapeutin zurückkam,die sie wegen ihrer Sprachprobleme aufgesucht hatte.

Es war ein Knoten,der sich schnell gelöst hatte,diese Frau hatte ihr in wenigen Sitzungen beigebracht,wie man vor Publikum sprechen kann,obwohl man Ängste davor hat.

Manchmal braucht es Helfer,das ist auch sinnvoll,weil wir erwachsene Kinder haben,die uns nicht alles erzählen müssen,oder auch sollen.
Aber dass dann eine positive Rückmeldung kommt,das ist so wertvoll.

Ich kann mit der angeblichen Sorglosigkeit und der heiligen Welt nicht umgehen,gehe dann auf Distanz,weil ich sonst meine Fassung verlieren könnte.

Aus einem der vielen Vorträge,die ich mir von Frau Birkenbihl angesehen habe,betont sie immer wieder die notwendigen Schnittmengen,die wir mit anderen haben müssen---um uns wohl zu fühlen,verstanden zu fühlen!!!
Jeder lebt auf seiner Insel,das ist wohl wahr,aber immer wieder treffen wir Menschen mit denen wir viele Gemeinsamkeiten entdecken können,manchmal sind sie nicht sofort sichtbar,weil viele Menschen sich nicht zeigen können,wie sie wirklich sind----einen Schutzmauer gebaut haben,warum auch immer.

Aber eine Ahnung entdecken,dass Gemeinsamkeiten entdeckt werden können,das wünsche ich mir so sehr,mein Ehrenamt hat es mir da so leicht gemacht.
In Kummer und Sorgen sind viele Menschen offener---erreichbarer.

Immer wieder lese ich von schlimmen Kindheitserfahrungen,keiner wird zufällig depressiv.
Aber wir sind die Mütter,die jetzt ihre Familie nähren und schützen.
Und das nicht mit der Maske---alles bestens hier---sondern wahrhaftig.
Ich schicke dir Sonnenstrahlen und viele gute Gedanken
anna54



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Herd04
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Herd04 »

Liebe Krimi und liebe Anna,

ich sage euch ganz einfach vielen lieben Dank.
Mit mir nicht ...das ist eine gute Devise.

Keine Ahnung, ob mein Handeln verstanden wird oder ob ich nun das Opfer des Tratsches werde , ich lasse es einfach auf mich zukommen.

Es hat alles damit zu tun, dass ich manchmal etwas sage, dass der Harmonie wegen lieber nicht hätte ausgesprochen werden sollen.
Aber mein Gerechtigkeitssinn ist oft stärker als die vermeintliche Vernunft.

Ich wohne in einem sehr kleinen Dorf und hätte eigentlich wissen müssen, dass eine klare, kritische Meinung schneller die Runde macht, als ich sie überhaupt ausgesprochen habe.

Im Moment geht es mir natürlich mit dieser Situation nicht gut -zumal ich ja ohnehin schon in einer Depriphase stecke - aber allemal besser, als würde ich Friede, Freude, Eierkuchen signalisieren.

Zum Glück haben wir richtig entschieden, den Urlaub abzusagen. Um ehrlich zu sein, hatte mein Mann schon vorher Vorbehalte, weil er der Meinung war und ist, so ein kleines Kind leidet bestimmt, wenn Mama und Papa weit weg sind. Aber ich wollte es besser wissen. M. war mit den anderen Großeltern schon zweimal im Urlaub. Warum also sollte das mit uns nicht funktionieren?

Erst nach der Absage erzählte uns unsere Tochter, dass M. gefragt hätte, ob er wieder so lange weg ist wie mit Opa W. . Sie hatte aber dieser Frage nicht so viel Bedeutung geschenkt.
Im Endeffekt haben wir alles richtig gemacht.

LG, Edda

Ich habe bewusst meinen Namen genannt. Ich finde ihn nicht schön, aber doch besser als E oder herd04..
krimi56
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Liebe Edda (so schlimm ist der Name doch nicht, halt selten),

mein realer Name ist auch selten.
Früher war ich unglücklich damit. Bis ich entdeckte, dass die Schreibweise meines Namens durch einen Fehler in der Geburtsurkunde wieder interessant ist.

Ich kann im Augenblick nicht viel hier beitragen. Hat bestimmte Gründe.

Ich möchte aber bemerken, dass du alles Richtig gemacht hast.
Mit der eigenen Meinung hinterm Berg halten tut auf Dauer nicht gut.
Nun - es ist jetzt etwas Sturm in deinem Ort. Aber jeder Sturm legt sich wieder.

Und was ich sehr wichtig und richtig finde, ist die Entscheidung für euren Enkel.
Die Bemerkung zu seiner Mama sagt doch alles aus. Er leidet, wenn er so lange mit den anderen Großeltern unterwegs ist.
Irgendwann entscheidet er selbst, ob und wie lange er mit euch verreisen mag. Er schläft jedenfalls gern bei euch.

Meine Kinder haben noch nicht einmal bei den Großeltern geschlafen.

Ich wünsche dir ein erholsames Wochenende, ohne Gedanken an den evtl. Sturm.

Deine krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
liebe Edda
ich finde deinen Namen gut,kenne eine tolle Frau,die auch Edda heißt.
Zu Edda passt auch eine klare Meinung.
Ich bin nur noch gerade raus mit meiner Meinung,ich will keine Umwege und Verstellungen mehr.

Hab schon genug zu tun mit Stimmungsschwankungen und Depriphasen,dann will ich mir nicht noch den Stress machen,anderen nach dem Mund zu reden.
Hat auch was dem Älterwerden zu tun.

Ich leiste mir meine Meinung, endlich,ohne Vorbehalte----und ich täusche mich nicht,wenn ich bei mir bleibe,ich stärke mein Selbstverständnis,letztlich mich selbst.
Dass das anderen nicht gefällt,ich kann das nicht vermeiden,will ich auch nicht mehr.

Der Arzt,der mich im Krankenhaus ansprach,der war etwas verlassen in dem langen Flur,er hat die wichtigste Abteilung des Hauses geschlossen,jetzt fungiert er noch als ärztlicher Direktor.

Er war "so dumm" mich anzusprechen,er hätte mich kennen können,ich war 4Jahre auf seiner Station,aber er war nicht da----er war abwesend----hat andere seine Arbeit machen lassen.
Fast geflüchtet ist er,als er erkannte,dass ich ihm kritische Fragen stellte----diesen Blick,der dann kommt,den kenne ich,den halte ich gut aus.

Meine Meinug ist mir heilig,da lasse ich mich nicht benutzen.
Immer wieder brauche ich die Unterstützung von Kraftworten----wie so oft:
mit mir nicht ---- ganz sicher nicht.

Aus einer klaren Haltung kann man auch Kraft gewinnen,viel mehr als durch das übervorsichtige Herantasten an die verschiedenen Fettnäpfchen.

Mich hat eine Einladung vor einiger Zeit sehr verärgert,ein Großkotz hatte eingeladen,weil er in Afrika eines der letzten Nashörner geschossen hatte. Riesige Party----allein die Fotos waren un- erträglich.
Ich kenne seine Familie,wir kommen aus dem gleichen Ort,ich kenne seine Geschichte und kann mich nur abwenden.
Jetzt ist das Thema in aller Munde durch die hinterhältige Tat eines Amerikaners.
Wenn einige meinen,nur durch Geld sich eine Sonderstellung zu haben,dann darf ich das gern anzweifeln.

In meinem Umfeld gibt es ganz viele Jäger,als "brave" Ehefrau erwarten sie,dass ich den Mund halte,mache ich aber nicht----an meiner Meinung kommen sie nicht vorbei.

Jede Wahrheit braucht auch einen Mutigen,der sie ausspricht.
anna54
krimi56
Beiträge: 1919
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von krimi56 »

Hallo Ihr Lieben,
Vergangenes Jahr habe ich folgendes hier gepostet:
Gern gehe ich zum Strand, leider habe ich zu wenig Zeit dazu, aber ich liebe das Meer.
Gern sitze ich in der wenigen Zeit auf einem großen Stein und schaue auf das Wasser hinaus.
Diese Weite - ein Gefühl von Unendlichkeit. Das totale Gegenteil von dem Gefühl das ich z.Zt. habe und mir wieder meine eigene Endlichkeit vor Augen führt.

Ich schaue auf die immer wiederkehrenden Wellen die an den Strand rollen. Immer und immer wieder, ruhig, ganz leise und manchmal auch etwas lauter, heftiger.

Das Geräusch, das entsteht wenn sich die Welle wieder zurückzieht. Sanft und doch steckt Kraft dahinter.
Kiesel die das Meereswasser rund geschliffen hat, die teilweise wie poliert aussehen. Muscheln die an den Strand gespült wurden, die das Meer heraus gegeben hat.
Die ich aufhebe und einen Moment in meiner Hand halte, um sie dann wieder fallen zu lassen oder ins Meer werfe und manche aber auch mitnehme.
Ich spüre dann in mir den Willen auch zu kämpfen. Empfinde die Kraft des Meeres in mir.
Die Kraft wieder Grund unter mir zu spüren. Mich von den Wellen des Lebens nicht immer hin und her werfen zu lassen.

Ich weiß, dass es nicht immer einfach sein wird. Ich oftmals leicht brechen werde, wie eine Welle die an einen großen Stein trifft, Wellenbrecher vor der Küste trifft, damit das Land bei Sturm nicht zu großen Schaden nimmt.
Mein Wunsch ist es, dann auch nicht zu großen Schaden zu nehmen. Meine Wellenbrecher noch zu finden.

Und dann sind da noch die Sonnenstrahlen die auf dem Meer glitzern. Das ist die Hoffnung, meine Hoffnung.
Seitdem ist so Vieles geschehen.

Und ich habe das Gefühl, dass ich nicht zu den Steinen gehöre, die nur feine Rundungen, eine Politur durch das Wasser erhalten haben.
Mein Gefühl ist eher, mehr Ecken und Kanten erhalten zu haben. Stücke aus mir heraus gebrochen, von mir abgebrochen sind. Ecken und Kanten habe, mit denen ich selbst nicht gut zurecht komme und meine Umwelt noch weniger. Auch wenn ich mich noch so bemühe ausgeglichen zu sein.

Meine Reizschwelle ist zurzeit sehr niedrig, die eigene Verwundbarkeit hoch.

Sonnenstrahlen = Hoffnung - Die Sonnenstrahlen glitzern hier nicht auf dem Meerwasser. Dafür ist hier in meinem Garten auf dem Teich, im Wäldchen das Spiel vom Sonnenlicht auf dem Fluss und in den Bäumen.

Und mit der Tageszeit ändert sich auch das Spiel des Lichts.

Ich möchte nicht die Hoffnung verlieren. Die Hoffnung, dass es wieder besser wird.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Herd04
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Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Herd04 »

Hallo, ihr Lieben,

liebe Anna und liebe Krimi,

danke für euren Zuspruch.
Der Wind ist noch nicht abgeflaut. Aber ich bin stark und stemme mich, wenn es sein muss, mit den Resten meiner Kraft dagegen. (Wobei ich sagen kann, dass sich das Depot langsam wieder füllt).

Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge erwarte ich schon noch so etwas wie Gegenwind, von einer Seite, die mich nur staunen lässt.

Es ist eigentlich schlimm, dass man erst einmal seine Gedanken filtern muss, bevor man sie ausspricht. Also dass dann nur das gesagt wird, womit alle leben können. Larifari sozusagen.

Anna, du hast recht, wir sollten uns nichts gefallen lassen.
Aber mit einer Depression auf der Schulter steht man eben auch auf besonders wackligen Füßen und dosiert manchmal, was geht oder nicht.

Um ehrlich zu sein, sage ich jetzt, die können mich alle mal...

Wenn jemand zu mir kommt und um ein klärendes Gespräch bittet, bin ich jederzeit bereit.

Ich will und kann zu keinen gehen, denn ich habe von mir aus nichts zu verteidigen.
Im Moment werde ich, ob ich es will oder nicht, in die Beobachterrolle gedrängt.

Vier Frauen haben meine Äußerungen gehört, aber man könnte meinen, das halbe Dorf wäre dabeigewesen.

Ich will versuchen, meine Energie auf schönere Dinge zu lenken.

Ich wünsche euch - ganz besonders dir , liebe Krimi -ganz viel Hoffnung, die in Erfüllung geht.

LG, Edda
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
liebe Edda
sich auf sich selbst wieder konzentrieren,das ist ein guter Schritt.
Gut,wenn man auch alles einfach so stehen lassen kann,zu schnell nimmt man sich zurück,verliert seinen Standpunkt in Erklärungsversuchen.

Aber das sind alles Übungsfelder,die man sich immer wieder selbst zugestehen sollte,dann kann sich das eigene Selbstverständnis stärken.

Ich gebrauche viel mehr Zeit um meinen Standpunkt zu finden,reagiere oft Zeitverzögert,früher ging das einfacher.
Aber egal,ich lasse mich weder benutzen,noch laufe ich den anderen hinterher.
Wir Frauen neigen zur Harmonie,wir gebrauchen sie auch----aber nicht um jeden Preis und auch nicht überall.
anna54

Ich liebe streitfähige Menschen,die ehrliche Aussagen treffen und eine offenen Kommunikation haben.
Gerade auch in der Nachbarschaft redet jeder und jede hinter dem Rücken,ich kriege dann immer Beklemmung,wenn man das von mir auch erwartet.
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