Das erste Mal Klinik

BeAk

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von BeAk »

Liebe Dani,

willkommen zurück,

ja, Paulinchens Frage interessiert mich auch.
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von danideng »

Liebe Paulinchen, liebe Bea!

Ich kann natürlich auch in emails noch näheres dazu sagen, doch wenn die Frage hier interessiert, mal soviel:

Einiges hab ich hier ja schon am 20.01. erzählt, als ich Urlaub hatte.

Wir haben anschließend noch erarbeitet, dass mein Problem bei Schuldgefühlen mit schlechtem Gewissen, Nein-Sagen und Verlassensängsten liegt. Das wichtigste dabei ist, dass diese genannten Punkte im Grunde alle zusammen ein Punkt sind!

Auch meine letzten Beziehungen waren davon geprägt. Jede für sich auf andere Weise.

Dem 1. Mann gegenüber Schuldgefühle, weil ich ihn verlassen hab, und das wo er doch jetzt wieder glücklich verheiratet ist, dem zweiten gegenüber, weil er gestorben ist, dem anschließenden Freund gegenüber, dass seine Geschäfte nicht liefen, nun ja, und die letzte ist ja hier hinreichend bekannt.

Ich muss also nun lernen, wenn sich so eine Situation ergibt, nicht sofort Hitzewallung zuzulassen, "oh Gott, ich bin Schuld", sondern mir zu überlegen, ok, wie war jetzt die Situation und dann eben richtig zu reagieren. Das ist sehr schwer. Mein Thera meinte, stellen Sie sich vor, Sie würden nach England ziehen und müssten sich auf den Linksverkehr einstellen. Das würde Ihnen sehr schwer fallen, doch hätten Sie den Vorteil, dass sie sich ins Auto setzen und üben können. Das haben Sie hier nicht, Sie müssen die jeweilige Situation abwarten.

Tja, aber es ist ein guter Ansatzpunkt. Ich weiß nun, woran ich arbeiten muss, und vor allem auch wie, und ich weiß, wo ich in der ambulanten Therapie weiter ansetzen muss. Alles in allem sehr viele neue Erkenntnisse.

Auch an der Beziehung zu meiner Mutter haben wir gearbeitet. Er sagte, es habe keinen Sinn, ihr zu sagen, dass ich durch sie da bin, wo ich jetzt bin, sondern ich muss lernen, ihr künftig ruhig und bestimmt gegenüber zu treten. Und wenn sie wieder anfängt zu weinen, sie ruhig zu fragen, warum sie das nun tue, ob sie beleidigt sei.

Tja, alles in allem verdammt viele gute Ansätze.

Uff, wenn ihr noch weitere Fragen habt, jederzeit herzlich gerne

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
Sigrid
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Registriert: 10. Jan 2007, 18:51

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von Sigrid »

Liebe Dani,
du bist ein riesiges stück weiter gekommen.
Eben wie gesagt, versuche zu vertrauen, sie meinen es gut.
Du wirst bald wieder merken, dass es auch noch viele schöne dinge im leben gibt.
nur mut, es lohnt sich.
bis bald
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von danideng »

Liebe Sigrid,

danke! Ja, ich merke jetzt schon wieder, dass es schöne Dinge im Leben gibt. Ich fühl mich im Moment so stark und gut, dass ich schon wieder Schiss hab, es könnt bald vorbei sein. Aber ich werde weiter an mir arbeiten, versprochen, jetzt will ich weiter, jetzt will ich gesund werden!!!!

Was meinst du mit vertrauen? Wem? Abgesehen davon, ich denke, ich hätte von der Klinik nicht profitieren können ohne Vertrauen!

Liebe Grüße
Dani1112
cool
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

.

Beitrag von cool »

danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von danideng »

Hi Cool,

ja ich bin wieder da!!!!!

Freut mich, dass ihr ein schönes Wochenende hattet, ich wär gern dabei gewesen!

Liebe Grüße
Dani1112
lunasol
Beiträge: 531
Registriert: 1. Apr 2007, 11:49

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von lunasol »

*auch freu*
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von susan »

Liebe Dani,

schön, zu lesen, dass der Klinikaufenthalt dir gut getan hat, dass du dich jetzt stark und gut fühlst und motiviert, an den dort begonnenen Themen weiterzuarbeiten.

Schuldgefühle und das Abgrenzen gegenüber der Mutter sind auch meine Themen Sich für etwas verantwortlich fühlen, dass man nicht ändern konnte, ist oft zu einer verinnerlichten Überzeugung geworden und läßt sich nicht so einfach löschen. Ich habe gemerkt, dass Schuldgefühle bei mir schon fast "automatisch" entstehen, doch inzwischen habe ich dieses Muster erkannt und kann rechtzeitig die Notbremse ziehen. Frei zu werden, was die Vergangenheit angeht, ist ein lohnenswertes Ziel - aber nur nach der kleinen-Schritte-Methode zu erreichen.

Die Frage, ob es dienlich wäre, meiner Mutter zu sagen, wie ich mich als Kind oft gefühlt habe, beschäftigt mich auch. Ich glaube, dass sie vieles verdrängt hat, und dass sie es wohl auch nicht verstehen würde. Egal ob ich es ihr sage oder ob es unerwähnt bleibt, wichtig finde ich - und daran arbeite ich in der Therapie - dass heutige Grenzüberschreitungen nicht mehr von mir toleriert werden dürfen. Und so wie ich es verstanden habe, gehen wir da denselben Weg

Ich wünsche dir sehr, dass du das in der Klinik Erreichte dazu nutzen kannst, deinen Weg weiterzugehen - alles Gute dafür!

Liebe Grüße
Susan


danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von danideng »

Liebe Susan,

danke für deine lieben Wünsche, schön jemand Gleichgesinnten zu haben .

Ja, mein Thera meinte, es bringe nix, meiner Mutter zu sagen, was sie "angerichtet" hat, und damit hat er wohl recht. Wichtiger ist, mich künftig gegen sie abzugrenzen, sie merken zu lassen, dass sie mit ihrem Genörgel und Geweine nicht weiterkommt bei mir! DAS ist jetzt das Entscheidende. Gestern fragte sie mich am Telefon, ob ich an meinem Geburtstag kommen will, spontane Antwort "Nein".

Auch das zeigt mir, dass es noch ein riesenschritt ist, das Erlernte auch umzusetzen. Denn das wird nicht leicht werden, keine Schuldgefühle aufkommen zu lassen.

Das bestätigte mir heute auch mein Arzt. Er hat mich zum Glück noch 2 Wochen krank geschrieben, so habe ich noch etwas Ruhe, mich zu sammeln, bevor es wieder voll in den Alltag geht.

Wir werden sehen, wie ich in den künftigen "Situationen" reagiere...

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
Nabucco

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von Nabucco »

Hallo Dani,

hast Du auch ein Mutter-Kind-Problem?

Womit kann Dich Deine Mutter erpressen? Aber eigentlich ist das keine Frage, die bekommt einen immer wieder zu fassen. So wie uns die Mutter kennt so kennt uns niemand.

Ist doch irre, wieviele bösartige Mütter es in diesem Land gibt.

Das habe ich jetzt schon soviel gelesen, dass bösartige Mütter Leben von Söhnen oder Töchter zerstört haben. Eben von meiner Tochter kommt auch ein Konflikt heraus, den mein Schwiegersohn mit seiner Mutter hat und der dem was ich erlebt habe mit meiner Mutter gar nicht so entfernt ist.

Was ist das für ein Phänomen, dass es soviele böse Mütter gibt?

Gruß Verdi
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von danideng »

Lieber Verdi,

willkommen zurück . Allerdings merke ich, dass du recht "verbittert" aus deinem Urlaub zurück bist, das tut mir leid.

Ich denke nicht, dass meine Mutter bösartig ist. Das ist mit Sicherheit das falsche Wort. Nur war es in der Erziehung immer so, dass sie entweder an mir rumnörgelte oder aber, wenn sie was erreichen wollte, in Tränen ausbrach. Spruch in unserer Familie "Dani, das musst du doch machen/das kannst du doch nicht tun/ etc. etc. etc., sonst weint die Mama". Tja, also nicht schwer zu erraten, woher meine Schuldgefühle kommen.

Nun muss ich lernen, mich gegen meine Mutter abzugrenzen. Indem ich klipp und klar sage, wenn sie wieder rumnörgelt "So nicht". Und wenn sie wieder in Tränen ausbricht, sie direkt drauf anzusprechen, warum sie das nun tue, ob sie beleidigt sei. In der Vergangenheit rumzuwühlen, bringt da wohl nix.

Und b) muss ich natürlich lernen, mich in allen künftigen Situationen gegen diese Schuldgefühle abzugrenzen, das Nein-Sagen zu lernen.

Also noch ne Menge zu tun!

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
cooki3
Beiträge: 494
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Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von cooki3 »

Nabucco

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von Nabucco »

Hallo liebe Dani,

schön von Dir zu lesen.

Das sind doch lösbare Aufgaben. Und wenn Du sie selbst als nicht bösartig einstufst, dann ist da auch wenig Verbitterung.

Genau diese Verbitterung ist doch das, was mich lähmt.

Hoffe Dein Klinik-Aufenthalt hat sich gelohnt und Du kannst für die Zukunft davon profitieren.

Liebe Grüße
Verdi
ils_pixent9
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Registriert: 6. Jul 2006, 21:37
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Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von ils_pixent9 »

Ich glaube, dass es ein Riesenunterschied ist ob man in Asien als Tourist ist oder dort lebt.
Ich könnte mich nicht in einem Land wohlfühlen in dem Kinder arbeiten um zu dem Lebensunterhalt der Familie beizutragen und in dem immer noch junge Frauen verbrannt werden (angebliche Kerosinunfälle) wenn der Vater die Mitgift nicht zahlen kann(Indien) oder in Afghanistan oder in den anderen mohammedanischen Ländern.
Ist nicht die Begeisterung für solche Länder wenn man als Tourist das Positive sieht, verlogen? Angesichts der Bedingungen in anderen Ländern geht es uns in Deutschland noch sehr gut.
Gret
Nabucco

Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von Nabucco »

Hallo Grete,

das verstehe ich nun nicht ganz, wie das zu diesem Thread passen soll, antworte dennoch direkt.

Erstens ist Asien nicht Europa. Das ist klar. Die Kultur ist komplett anders. Ich war in Thailand, Laos und Burma. Thailand ist reich, Burma arm. Der Verdienst eines Normalbürgers im Büro in Thailand sind ca. 300 Euro.

In Burma vielleicht 100 Euro. Wie wollen wir jetzt diskutieren? Das sprengt das Forum.

Klar habe ich viel gesehen. Viel, was mich auch erschüttert hat, aber ich nicht ändern kann.

Aber, das können wir hier nicht diskutieren. Hier geht es um Depressionen. Vorschlag: bereise die Länder selbst mal, mach Dir ein Bild und eine begründete Meinung zu allem.

Es gibt viele Vorurteile, die tlw. berechtigt, aber tlw. auch unberechtigt sind.

Gruß Verdi
danideng
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Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von danideng »

Lieber Verdi,

ich kann verstehen, dass dich die Verbitterung lähmt. Du hast auch schon viel schlimmes durchgemacht.

Natürlich war es für mich auch nicht leicht, auch nach dem Tod meines Mannes, als meine Mutter gar nicht verstand, dass ich getrauert habe, das hat mich schon sehr verletzt.

Ich denke schon, dass ich viel mitnehmen konnte. Bis ich es gelernt habe umzusetzen, ist es jedoch mit Sicherheit noch ein sehr sehr weiter und auch steiniger Weg.

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
ils_pixent9
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Re: Das erste Mal Klinik

Beitrag von ils_pixent9 »

Ja, du hast recht, Verdi, es gehört nicht in Danis Thread, aber ich konnte mir die Bemerkung nicht verkneifen.

Und damit lassen wir es gut sein und gehen zu Dani zurück.
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