Bin neu hier uns suche Hilfe

MartinD
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Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von MartinD »

Hallo
Ich habe mich bei der Dosierung an die Anweisung meines Arztes gehalten.In der ersten Woche morgens eine Tablette und ab der zweiten Woche morgens und mittags eine Tablette.aber als ich die Tablette am Freitagmorgen eingenommen habe merkte ich 2,5 Stunden später das ich kaum noch die Augen aufhalten konnte und es wurde mir massiv schwindlig.Noch am Samstag Vormittag waren müdigkeit und Schwindelgefühl zu merken.Mit diesen Tabletten kann ich nicht einmal geringste Arbeiten verrichten.
Und nächste Woche ist mein Urlaub zu Ende.
Lieber Gruß Martin
Wo es Sieger gibt,da gibt es auch Verlierer
barney

Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von barney »

Beitrag scheint die Moderatoren nicht zu interessieren; daher gelöscht.
ils_pixent9
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Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von ils_pixent9 »

Man braucht garkein Schälmesser.
In der Apotheke kann man Tablettenzerteiler kaufen, nur als Info.
Lieben Gruss Gret.
BeAk

Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von BeAk »

Lieber Martin,

sedierende Medikamente (Medikamente die müde machen) nimmt man am besten Abends, wenn man sowieso ins Bett geht.
Zudem bringt es keinen Vorteil eine AD-Dosis aufzuteien auf 2mal täglich, das kannst du auch in der Fachpresse nachlesen.
Und Dein Einschleichen ging zu schnell, ganz gleich was Dein Doc gesagt hat.
Es gibt keinen medizienischen Grund AD schnell einzuschleichen, aber einen sehr wichtigen Grund es langsam zu machen. Die Akzeptanz des Patienten, Du bist das beste Beispiel dafür.
Versuche es noch mal mit 1/4 Tablette Abends und lege Dich dann schlafen.
jaspis
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Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von jaspis »

Hallo Martin,
es gibt sedierende Antidepressiva (AD) und 'munter machende' AD.
Für mich gehören zu 'müde machenden' AD INISIDON und EQUILIBRIN. Ein Versuch mit MAO-Hemmern wie Aurorix war für meine Person niederschmetternd. Nachdem ich mit CIPRALEX ganz gut klar kam, hat mir mein Arzt CITALOPRAM verschrieben, da dieses auch gegen Phobien wirken soll. Es wirkt, auch ohne große Müdigkeit (ich frage mich fast jeden Tag, wie es mir ohne dieses Medikament ginge...) aber den BESTzustand habe ich damit auch noch nicht erreicht.
Noch immer weine ich sehr viel und reagiere psychosomatisch auf jegliche Art der Belastung von außen.
Habe bitte den Mut, natürlich nach einer gewissen körperlichen Gewöhnungs-Phase, auch umzusteigen auf ein anderes Medikament. Es gibt so viele, in ihrer Wirkungsweise unterschiedliche AD's, wichtig ist einfach, dass man in Ruhe erprobt, wie sie bei einem selbst wirken. Dein Arzt kann Dir die Wirkung erklären, AD's machen nicht abhängig - man kann einfach damit besser leben -- meine Erfahrung.

Was die Therapeutensuche angeht, davon könnte ich Dir auch ein 'Stöphchen' singen, zumal nach den 4 Jahren, in denen, ich Großstadtpflanze, so dermaßen ländlich lebe. (Vom Ruhrgebiet an die Mosel gezogen!!!)

Mein Arzt ist z.B. Allgmeinmediziner und hat darüber hinaus die Fachrichtung 'psychotherapeutische Medizin' und 'spezielle Schmerztherapie'.
Er hat mir Überweisungen zu Psychotherapeuten gegeben - 2 davon habe ich mir angesehen und in beiden Fällen sagte mir mein erstes Gefühl "damit komme ich nicht klar"!
Ich hätte noch eine 3. Möglichkeit, die ich mir bis jetzt nicht angesehen habe. Ich muss zugeben, dass ich auf meinen Arzt fixiert bin. Bei diesem Arzt muss ich nicht bei 'Adam und Eva' anfangen - ich kann eigentlich (wenn ich mich traue) - reden, wie mir der 'Schnabel gewachsen ist. Nachdem ich das begriffen habe, dazu gehört auch, dass mein Vertrauen in diesen Arzt/Therapeuten gewachsen ist (was lange gedauert hat...), fällt es mir leichter, .....aber noch nicht leicht.

Habe einfach Mut, die Dinge immer wieder neu anzugehe, ich weiß, wieviel Kraft das bedeutet, aber raffe Dich auf - und dann kommt der Zeitpunkt, dass Du Dich fallen lassen kannst. ENDLICH! Nämlich deswegen, weil Du jemanden gefunden hast, der Dich versteht und dem Deine Wesensart nicht fremd ist.

LG Jaspis
MartinD
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Registriert: 27. Jul 2006, 18:08

Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von MartinD »

Hallo zusammen
Ich habe eine Frage die mich schon einige Tage beschäftigt.
Was bringt eine stationäre Behandlung?
Bei vielen hier lese ich das sie schon mehrere stationäre Behandlungen hinter sich haben,aber immer noch depresiv sind.Ein Allheilmittel ist das ja nicht.Weshalb sollte man dann in eine Klinik?
Lieber Gruß Martin
Wo es Sieger gibt,da gibt es auch Verlierer
MartinD
Beiträge: 32
Registriert: 27. Jul 2006, 18:08

Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von MartinD »

Hallo
Ich möchte euch von meinem Besuch beim Therapeuten berichten.
Nach dem unvermeidbaren Fragebogen kam es zu einem interesanten Gespäch.Für tiefgreifendere Sachen war die Zeit zu kurz,aber es kann ja auch nicht alles in der ersten Stunde geklärt werden.Nach der einschätzung des Therapeuten (sieht aus wie John Lennon)habe ich eine mittelschwere Depression.Mindestens.Er gab mir den Rat doch die Therapie mit AD zu unterstützen.
Leider ist das Problem das er kaum Termine frei hat.Aber wo ein Wille ist.......
Der Weg ist lang und hart,aber ich werde ihn gehen.
Lieber Gruß Martin
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Lioness
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Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von Lioness »

Hallo Martin,

das hört sich doch schon ganz gut an! Und Dein Bericht zeigt, dass Du mit realistischen Erwartungen in die erste Therapiesitzung gegangen bist. Dass der Thera bei Deiner Gefühls- und Symptomlage ein AD empfiehlt, macht natürlich Sinn. Ich selber gehöre definitiv zu der pro-AD Fraktion hier im Forum, keine Frage, machen die für mich selbst doch den Unterschied zwischen dem heulenden-Häufchen-Elend-Dasein und einer Frau, die im Leben steht und ihren Alltag einigermaßen gebacken bekommt.

Um Deine Frage nach der stationären Therapie zu beantworten (war selber 6 Wochen stationär): Ein derartiger Aufenthalt ist zum einen angesagt, wenn es einem selber so schlecht geht, dass man besser nicht alleine bleibt, oder wenn man es alleine nicht mehr aushält (war bei mir so). Oder wenn die Krankheit in einem Maße auftritt, dass eine ambulante Therapie - die ja in der Regel nur einmal die Woche stattfindet - nicht ausreicht.

Die große Chance eines Klinikaufenthaltes ist es eben, das therapeutische Maßnahmen konzentriert ablaufen. Dabei kommt es allerdings sehr auf die jeweilige Klinik und ihr Konzept an. Ich war in einer allgemeinen Psychiatrie, dort gab es täglich Bewegungs- und Kunsttherapie, aber auch nur ein Einzelgespräch pro Woche - ach ja, und einmal pro Woche eine Psychotherapiegruppe. Der Aufenthalt in dieser "Feld- Wald und Wiesenpsychiatrie" war für mich nach einem völligen Zusammenbruch dennoch hilfreich.

Andererseits dauert so ein Aufenthalt eben auch mehrere Wochen, um überhaupt halbwegs effektiv sein zu können. Du schreibst ganz richtig, dass Du um Deinen Arbeitsplatz fürchtest. Solange Du Dich einigermaßen zur Arbeit in der Lage fühlst, ein AD findest, mit dem zu zurechtkommst und das Deine Stimmung bessert, und Du mit Dir selber halbwegs zu Rande kommst, will so ein Aufenthalt tatsächlich gut überlegt sein.

Eine definitive "Nachwirkung" eines stationären Aufenhaltes war bei mir (und vielen anderen Forianern auch) nach der Entlassung das "Heimweh" nach der Geborgenheit der Station und die nicht leichte Aufgabe, nun wieder alleine klarkommen zu müssen. Keine leichte Aufgabe.

Ich wünsche Dir auch weiterhin alles Gute!
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
Birgit49
Beiträge: 452
Registriert: 22. Jun 2005, 17:19

Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von Birgit49 »

Hallo Martin,

in vielem kann ich Lioness nur zustimmen.

Warum ich immer wieder in die Klinik gehen würde, ganz einfach, in dem Moment kann ich ein bißchen Verantwortung für mein Leben abgeben und einfach mal Luft holen und, mein Tag erhält wieder eine Struktur.

Ich konnte vor meinen Krankenhausaufenthalt ganz schlecht bzw. kaum schlafen, kaum im Klinikbett habe ich erst einmal nur geschlafen, bestimmt 8 Stunden am Stück, wie erholsam.

Diese nervigen Grübeleien wurden viel weniger, da immer ein Ansprechpartner (Arzt, Psychologe, Schwester, Pfleger, Therapeuten) für mich da war.

Und, nicht zu vergessen, der Austausch mit Mitpatienten, die alle wußten, wovon man spricht, ist einfach nur entspannend (lang lebe der Raucherraum).

Bei Fragen zu der Medikation, zu den ADs und vor allem deren Nebenwirkungen hat man auch immer einen Ansprechpartner und kann gegebenenfalls schnell reagieren, organisch wurde auch vieles abgeklärt, somatische Beschwerden als solche dann auch erkannt.

Während meines 1. Klinikaufenthaltes war ich 3 Monate stationär, nach den ersten 3 Wochen, in denen ich nicht nach Hause wollte, habe ich dann als "Belastungsprobe" die Wochenenden zu Hause verbracht.

Übergangslos wurde ich nach den 3 Monaten in die Tagesklinik überwiesen, d. h. ich war montags - freitags, von 8.00 h bis 16.00, dort, die restliche Zeit sowie die Wochenenden und Feiertage habe ich dann zu Hause verbracht.

So habe ich gelernt, Geduld zu haben, mit meinen Depressionen zu leben nicht nur zu überleben, sie vor allem als schwere Erkrankung zu akzeptieren.

Auch heute noch bin ich mir ganz sicher, dass die Depression wirklich "nur" eine Episode in meinem Leben sein wird.

Liebe Grüße

Birgit
Die Fähigkeit das Wort “Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
(Nicolas Sebastién Chamfort)
BeAk

Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von BeAk »

Lieber Martin,

das war für Dich ja dann heute ein erfolgreicher Tag. Gut das Du jetzt einen Weg für Dich siehst.

Glückwunsch
Annabel
Beiträge: 39
Registriert: 30. Jul 2006, 17:08

Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von Annabel »

Hallo Martin,
es freut mich sehr, daß Du nun einen Therapeuten gefunden hast, zu dem Du einen "Draht" zu haben scheinst. Ich möchte Dich ermuntern, den von ihm vorgeschlagenen Weg zu gehen. Bei einer mittelschweren Depression (wie ich sie auch habe) ist es Dir nicht möglich, ohne Hilfe wieder klarzukommen. Nimm diese Hilfe an, geh´den Weg Schritt für Schritt und werde wieder ein glücklicher Mensch. Ich wünshe Dir dieses von Herzen.
In Bezug auf die Antidepressiva möchte ich Dir jedoch aus meinen Erfahrungen der letzten Wochen einen liebgemeinten Rat geben: Du hast vor kurzem geschrieben, daß Du so starke Müdigkeit seit der Einnahme Deines Medikamentes hast. Ist das inzwischen weniger geworden? Wenn Du mit Deinem AD nicht zurechtkommst, sei bitte vorsichtig bei einer evtl.Umstellung auf ein anderes AD. Bei mir hat die Umstellung von Sertralin (wegen starker Nebenwirkungen, die nicht besser wurden)auf Citalopram wirklich starke Beschwerden hervorgerufen. Wie ich inzwischen erfahren habe, nennt man das "Absetzsymptomatik". Natürlich muß nicht jeder so heftig wie ich darauf reagieren, aber ich habe nun schon von einigen anderen Betroffenen gelesen, daß das keine Seltenheit ist. Man muß das bisher genommene AD LANGSAM "ausschleichen", d.h. schrittweise weniger nehmen. Keinesfalls einfach absetzen und einfach das Nächste nehmen! Das andere AD danach "einschleichen"...das klingt zwar komisch, aber glaub´mir, die Nebenwirkungen, die Du sonst bekommen könntest sind (zumindest bei mir, trotz langsamer Reduzierung der Dosis) wirklich nicht ohne! Auf meine Beschwerden dabei will ich hier nicht näher eingehen, da sie ja nicht bei Dir unbedingt so sein müssen. Aber trotzdem wollte ich Dir diesen Rat für alle Fälle geben. Nun - ich hoffe, daß es Dir bald besser gehen wird und sende Dir "virtuell" ganz viel Kraft dafür.
Melde Dich mal wieder und berichte uns, wie es Dir ergeht.
Lieben Gruß
Anna
MartinD
Beiträge: 32
Registriert: 27. Jul 2006, 18:08

Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von MartinD »

Hallo zusammen
Es war jetzt einige Tage ruhig um mich.Merkwürdigerweise waren meine Depressionen verschwunden.Ohne etwas dazu getan zu haben.Die AD nehme ich nicht mehr wegen den Nebenwirkungen.Habe umgestellt und versuche es im Moment mit Johanniskraut Tabletten.
Ich stecke seit einigen Tagen in einer blöden Zwickmühle.Das Problem ist meine Freundin.Ich dachte das sie mich verlässt,weil sie einige Tage bei ihrer Mutter war,weil wir Streit hatten.Aber sie liebt mich so sehr.Das hört sich blöde an,aber ich empfinde nichts mehr für sie.Ich habe keine Ahnung ob ich im Moment überhaupt für irgentjemanden etwas empfinden könnte.Sie weiss von meiner Depression und versucht mich zu verstehen,aber ihr wißt das dies für einen "Normalen" fast unmöglich ist.Aber ich kann ihr nicht sagen das sie mich verlassen soll.Ich bringe es nicht übers Herz.Und so leide ich noch mehr.Merkwürdigerweise fühle ich mich alleine besser.Aber sie liebt mich enorm.
ABER ICH NICHT SIE.
Ich kann ihr unmöglich weh tun.Ich kann es nicht.
Kann man wenn man Depressionen hat überhaupt einen Menschen (Partner) lieben?
Vorgestern wollte meine Freundin mit mir schlafen,aber als sie anfing zur Sache zu kommen,habe ich sie zurück gewiesen.Es geht einfach nicht.Die Stimmung danach könnt ihr euch denken.
So drehte sich meine Spirale wieder nach unten.......
Ihr seid meine Familie.
Gruß Martin
Wo es Sieger gibt,da gibt es auch Verlierer
BeAk

Re: Bin neu hier uns suche Hilfe

Beitrag von BeAk »

Lieber Martin,

Deine Gefühle für Deine Freundin sind nicht weg, sie sind z.Z. nur eingefrohren.
Wenn Deine Episode abklingt, werden Deine Gefühle für Deine Freundin genauso intensiev sein, wie vor der Episode. Deshalb schicke Sie nicht weg, Du würdest es bitter bereuen.
Sprich mit Ihr über Deinen Zustand, das Du z.Z. zur Liebe nicht fähig bist, aber das auch wieder bessere Zeiten kommen. Und das Du auch willst das sie kommen und Du daran arbeitest, in Deiner Therapie.
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