Re: Eltern junger Erwachsener - Austausch
Verfasst: 3. Jun 2024, 19:36
Liebe Constanze,
vielen Dank für deine ausführliche Nachricht. Es tut so gut zu wissen, dass man nicht alleine ist.
Den Kontakt zur Familie abzubrechen ist ein schwerer Schritt. Ich und auch die anderen Familienmitglieder blenden das Thema weitgehend aus, wodurch eine unnatürliche Distanz gewachsen ist. Ich vermute, dass auch die anderen mit Schuld- und Schamgefühlen kämpfen, denn es ist ja schließlich auch ihre Familie. Dann ist es oftmals leichter zu verurteilen, als den Dingen empathisch auf den Grund zu gehen und dann womöglich an Tabuthemen zu stoßen.
Von mir würde ich behaupten, dass ich eine Löwen-Mutter (sagte man das noch?) bin und meine Kinder niemals im Stich lassen würde. Im Falle meines Sohnes hat die Depression auch ängstlich vermeidende Anteile. Im Alltag bedeutet dies, dass ich ihm sehr viele Kontakte abnehme. Das wiederum führt zu einer negativ Spirale in Bezug auf seine soziale Ängste und ich glaube er könnte mehr selber regeln, wenn ich es nicht für ihn tue . Das lässt sich aber nur sehr schwer realisieren und ich suche noch einem Weg damit umzugehen. Wenn er die Dinge nämlich einfach nicht regelt, muss ich auch unter den Konsequenzen leiden. Momentan versuche ich ihn durch Unterstützung auch noch so kleiner Schritte zu ermutigen. Ich wünschte er würde sich für eine andere Umgebung wie Reha oder ähnliches entscheiden, um wieder seine Kraft spüren zu können.
Mir noch einmal professionelle Hilfe zu holen, ist eine Überlegung. Das habe ich in der Vergangenheit auch schon genutzt, vielleicht ist es jetzt wieder an der Zeit. Wir haben prinzipiell einen guten Kontakt, allerdings spricht er überhaupt nicht über seine Gefühle. Die sind, so sehe ich es, im Tresor fest verschlossen. Das macht alles so schwer…
Mir macht Mut, wie deine Tochter sich entwickelt hat. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und werde den Weg mit meinem Sohn weiter gehen, bis er auf eigenen Beinen steht.
vielen Dank für deine ausführliche Nachricht. Es tut so gut zu wissen, dass man nicht alleine ist.
Den Kontakt zur Familie abzubrechen ist ein schwerer Schritt. Ich und auch die anderen Familienmitglieder blenden das Thema weitgehend aus, wodurch eine unnatürliche Distanz gewachsen ist. Ich vermute, dass auch die anderen mit Schuld- und Schamgefühlen kämpfen, denn es ist ja schließlich auch ihre Familie. Dann ist es oftmals leichter zu verurteilen, als den Dingen empathisch auf den Grund zu gehen und dann womöglich an Tabuthemen zu stoßen.
Von mir würde ich behaupten, dass ich eine Löwen-Mutter (sagte man das noch?) bin und meine Kinder niemals im Stich lassen würde. Im Falle meines Sohnes hat die Depression auch ängstlich vermeidende Anteile. Im Alltag bedeutet dies, dass ich ihm sehr viele Kontakte abnehme. Das wiederum führt zu einer negativ Spirale in Bezug auf seine soziale Ängste und ich glaube er könnte mehr selber regeln, wenn ich es nicht für ihn tue . Das lässt sich aber nur sehr schwer realisieren und ich suche noch einem Weg damit umzugehen. Wenn er die Dinge nämlich einfach nicht regelt, muss ich auch unter den Konsequenzen leiden. Momentan versuche ich ihn durch Unterstützung auch noch so kleiner Schritte zu ermutigen. Ich wünschte er würde sich für eine andere Umgebung wie Reha oder ähnliches entscheiden, um wieder seine Kraft spüren zu können.
Mir noch einmal professionelle Hilfe zu holen, ist eine Überlegung. Das habe ich in der Vergangenheit auch schon genutzt, vielleicht ist es jetzt wieder an der Zeit. Wir haben prinzipiell einen guten Kontakt, allerdings spricht er überhaupt nicht über seine Gefühle. Die sind, so sehe ich es, im Tresor fest verschlossen. Das macht alles so schwer…
Mir macht Mut, wie deine Tochter sich entwickelt hat. Ich gebe die Hoffnung nicht auf und werde den Weg mit meinem Sohn weiter gehen, bis er auf eigenen Beinen steht.