Das Herz und andere Geschichten

Cinderella12
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Cinderella12 »

Hi Peter,

dachte erst, du meinst, man bekommt den Stempel geistige Behinderung durch die Betreuung aufgedrückt. Das passiert nur zu leicht mit dem Stempel. Selbst im Duden stand unter Behinderung erst die geistige, dann die Körperliche Behinderung, einfach fies.

Eben so denkt dieser Neville Godardd und ich inzwischen auch. Steht auch mehrmals in der Bibel, will nur keiner wahrhaben. "Hab ich euch nicht gesagt, dass ihr Götter seid und wisset ihr nicht, dass der Geist Gottes IN EUCH wohnt?" Kann man ja schnell mal überlesen. Die Opferrolle ist schließlich auch viel bequemer. Demnach verleugnen wir uns selbst.

Ja, die Jungfrau Maria ist erklärbar. In sehr viel älteren Schriften hieß es noch junge Frau, keine Jungfrau. Vermutlich ein Teenager von vielleicht 14 Jahren und Joseph, ein Pädophiler, schätzungsweise um die 40 Jähre. Ein Flüchtigkeitsfehler, beim übersetzen wegen mangelnder Konzentration oder sonst was und schon ist ein Wunder geschehen. Aber da es so viel heiliger rüber kommt, kann man es ja so stehen lassen und die Menschen hinters Licht führen...

Das sowieso, das ist auch gut so, wär ja sonst langweilig.

Lg Cinderella
Peter1
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich dachte bei Jungfräuliche Empfängnis eher an einen Gynäkologen, der seine Handschuhe nicht gewechselt hat, sodas eine weisse Frau ein farbiges Baby bekam.

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Cinderella12
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Cinderella12 »

Manchmal

Manchmal möchte ich keinen Schritt meines Weges mehr weitergehen.
Manchmal habe ich Angst, dass mein Herz aufhört zu schlagen.

Manchmal habe ich Angst zu fallen und nicht wieder aufstehen zu können.
Manchmal möchte ich vor meinem Leben davon laufen.

Manchmal werde ich still.
So still, dass ich hören und spüren kann, was da wirklich in mir ist und was ich wirklich will.

Denn manchmal muss ich nicht stehen bleiben, wenn ich meinen Weg nicht weitergehen will. Ich kann in eine andere Richtung gehen oder aber, ich kann den Weg zurück gehen und ihn von vorne beginnen um mir mein Leben neu zu erbauen, meinen Weg mit festeren Steinen zu bepflastern, ihn mit Blumen ringsherum schmücken um anderen zeigen zu können: Hey, ihr habt immer eine Wahl!

Denn manchmal höre ich ganz genau, wie laut mein Herz schlägt und wie stark es ist. Stark genug, um die Gewalttätigkeiten des Lebens ertragen zu können. Stark genug, um zu kämpfen. Stark genug, um nicht nur zu überleben sondern auch zu er-leben.

Denn manchmal kann ich mich so oft fallen lassen, wie ich will. Ich brauche keine Angst zu haben, nicht wieder aufstehen zu können. Denn ich wurde und werde jedes Mal aufgefangen. Nicht immer konnte ich das erkennen. Nicht immer sah oder fühlte ich jemanden, der seine schützende Arme um mich legte. Doch im Nachhinein war es in vielen Lebenslagen unmöglich, alleine wieder aus ihnen herauszufinden. Und doch hatte ich es geschafft. Es war und ist immer jemand da. Da ist Gott, da sind die Engel, da sind die Familie und die Freunde um mich herum. Die Liebe trägt mich. Die Liebe leitet mich. Wer in der Liebe ist, der kann nicht allein sein. Denn ich gebe die Liebe weiter und diese wird von anderen Menschen wieder an mich zurückgegeben. So werde ich stets in der Liebe aufgefangen.

Denn manchmal muss ich dem Leben nicht davon laufen, um die himmlische Ruhe und die Geborgenheit zu erfahren. Manchmal reicht es aus, in mich selbst hinein zu sehen und zu spüren, dass ich diese himmlische Ruhe und Geborgenheit längst in mir trage. Dass ich das Leben leben kann. Dass ich das Leben so gestalten kann, dass ich nicht den Drang verspüre, vor ihm weg zu laufen. Dass ich auch für andere Ruhe und Geborgenheit ausstrahlen kann. Dass ich ihnen den Weg zeigen kann, wie sie zu sich selbst finden und ihren eigenen Ort der Ruhe und der Geborgenheit betreten können.

Denn manchmal kann ich nur durch Stille zu mir finden, um danach laut zu werden, um aus ganzer Seele singen zu können, reden zu können und ich selbst sein zu können.

Dann werde ich es manchmal nicht erwarten können, meinen Weg weiter zu gehen. Ich werde es nicht erwarten können, meinen eigenen Weg gestalten zu können um mich mit anderen an diesem zu erfreuen.

Dann werde ich manchmal nicht genug davon bekommen, meinem Herzschlag zu lauschen. Ich werde nicht genug davon bekommen, diese Stärke in meinem Herzen, in meiner Seele und meinem Geist zu spüren.

Dann werde ich mich manchmal absichtlich fallen lassen, um zu sehen und zu spüren, von wem ich gehalten und geliebt werde. Und auch ich werde meine schützenden Arme für einen Fallenden aufhalten und ihn mit Liebe stärken.

Dann werde ich manchmal nicht mehr davon laufen. Ich werde mich meinen negativen Gedanken, Vorurteilen, dem Leid und Schmerz stellen. Ich werde anfangen, das alles zu verstehen. Anfangen, zu lernen und zu wachsen um anschließend die negativen Gedanken, die Vorurteile, das Leid und den Schmerz zu akzeptieren, dass sie zu meinem Leben gehörten und ihnen damit die Macht über mich nehmen.

Dann werde ich den Ort der Ruhe und Geborgenheit finden.

Dann werde ich mir manchmal die Zeit nehmen, um still zu sein. Ich werde mir die Zeit nehmen, um laut zu sein. Und ich werde wissen, wann ich still und laut für andere sein will.

Manchmal nein… IMMER!

lg Cinderella
malu60
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von malu60 »

Applaus ,Cinderella,diese Worte hab ich grad gebraucht.Jetzt geh ich zum Chor.

Möchte an dieser Stelle mal ein Buch empfehlen:Ich bleibe hier: von Catherine Ryan Hyde

Da geht,s in der Praxis angewendet um die guten Gedanken Deiner Geschichten und die großen oder kleinen Defizite in unser aller Leben und trotzdem brauchen wir "Jeden"mit seinen Talenten.

Schönen Tag,hör nicht auf zu schreiben,es gibt immer Einen der,s ins Herz läßt.L.G.Malu
Leben ist mehr
Peter1
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Peter1 »

Hallo Cinderella
Manchmal möchte auch ich mich fallen lassen.
Manchmal möchte auch ich still sein,
Manchmal möchte auch ich laut sein, für andere,
Manchmal, nein immer liebe ich die Beiden, die mit mir zusammen leben !
Dann kann mir die Welt draussen gestohlen bleiben.

Du triffst mit deinen Worten fast wie immer meine Gedanken und Gefühle. Deine Geschichten wecken Emotionen in mir, was will man mehr?

Jodeldidu Peter :lol:
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Cinderella12
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Cinderella12 »

Hi Malu60,

hab das Buch grad nachgeschaut, kann es dank Abo sowohl als Kindle lesen, als auch bei Audible hören-kostenlos, wie cool ist das denn? Hab mir es gleich runtergeladen.

Hi Peter,

ist ja schön, dass ich dich da so erreiche.

Auf ein Neues:

Wenn morgen mein Letzter Tag auf Erden wäre…

…würde ich nach den Sternen greifen!
…würde ich mit den Engeln auf den Wolken tanzen!
…würde ich im Meer mit den Delfinen schwimmen!
…würde ich mich in eine Blumenwiese legen, sonnen
Und die Düfte wahrnehmen!
…würde ich der Musik lauschen und mir damit mein
Herz füllen lassen!
…würde ich der Sonne guten Morgen und dem Mond
gute Nacht sagen!

…würde ich den Menschen verzeihen, die mir wehtaten!
…würde ich mir Zeit nehmen und den Menschen ein
offenes Ohr, eine Schulter zum anlehnen und meine Liebe schenken!
…würde ich den Menschen helfen, ihren Weg zu finden!
…würde ich den Menschen danken, durch die ich
Erfahrungen sammeln und an ihnen reifen durfte!
…würde ich den Menschen sagen, dass sie niemals aufgeben und an sich glauben sollen!
…würde ich jeden Menschen zum Abschied ein Lächeln schenken!

Doch Morgen ist erst Morgen.
Heute ist Heute.
Und nur im Jetzt leben wir wirklich!

lg Cinderella
Ion
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Ion »

Liebe Cinderella,

das ist sehr schön, was Du da formuliert hast. Hbe es gerne gelesen. Vielen Dank!

Lieben Gruß,
Ion
Peter1
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Peter1 »

Hi Cinderella
Ich würde nicht allen Menschen verzeihen, die mir wehtatan, denn viele der Wunden, vor allem die in meinem Herzen, schmerzen immer noch. Wenn dir eine Person dein ganzes Leben beeinträchtigt, (versaut) wie willst du das verzeihen? Ich bin eigentlich recht flexibel, und verzeihe recht schnell. Verschiedene Taten und Aussprüche kann ich aber nie verzeihen, und glaube dies auch vor dem jüngsten Gericht, so es das denn gibt, durchsetzen zu können.
Dein Werk ist wie immer sehr nahe gegangen, und Emotionen zu wecken ist, wenigstens für mich, der Zweck des schreibens.

VlG Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Cinderella12
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Cinderella12 »

Hi Peter,

ja, das leidige, schwere Thema Verzeihen. Glaubst du wirklich, du selbst hast in deinem ganzen Leben noch niemals einen Menschen verletzt? Das tut jeder irgendwann mal einem Menschen an. Der eine mehr, der andere weniger. Auch wenn dir das gegen den Strich gehen könnte, der Einzige, den du mit der Unversöhnlichkeit verletzt, bist du selbst. Deinen toten Vater wird es weniger interessieren. Und bisschen Verantwortung für unser Leben müssen wir schon auch übernehmen. Einfach sagen, der/die ist an allem in meinem Leben schuld, das ist bequem, aber aus meiner Sicht der Dinge nicht richtig. Da gibst du jegliche Macht an andere ab. Aber ich will dich ja nicht zu sehr verärgern.

Ob es das jüngste Gericht wie in der Bibel geschrieben und von der Kirche verkauft wird, da bin ich mir nicht ganz so sicher...

Aber da gibt es eine schöne Geschichte:

Ein älterer Mann war bei so einem Trauergedenkladen Särge testen. Hat sich reingelegt und gesagt, er ist ja nun sehr gläubiger Christ. Und wenn dann das jüngste Gericht kommt und alle von den Toten aufstehen, wie kriegt er denn dann den Sarg auf? Und der Angestellte so: "Ja dann haben sie ein Problem!"

Lg Cinderella
Peter1
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Peter1 »

Hallo Cinderella !
Das mit dem verzeihen ist so eine Sache für sich. Hat mir jemand weh getan, absichtlich oder versehentlich, kann ich ohne lange zu überlegen vergeben und vergessen. Die Herabwürdigung und Nichtbeachtung durch meinen Vater, wiegen so schwer, zumal sie über einen Zeitraum von fast 20 Jahren stattfanden, kann ich weder verzeihen noch vergessen, will ich auch nicht.
Ich habe ihn mal längere Zeit mit Herr Nachname angeredet, er hat es erst gemerkt, als ihn nach ca. einem halben Jahr ein Nachbar darauf hinwies. Soviel zu seiner Wertschätzung, die er mir entgegenbrachte.
Natürlich ist er nicht für alles verantwortlich, aber doch sicher für einen großen Teil. Am schlimmsten hat mich immer getroffen, mit welcher Verachtung er meine Mutter behandelt hat. Ich saß mit ihr in der Küche, sie weinte, ich versuchte sie zu trösten. Er ging vorbei, mit den Worten, koch mir mal nen Kaffee, ohne sich auch nur im geringsten um ihre Tränen zu kümmern.
Wenn ich daran denke, tut es heute noch weh.
Wie soll ich so einem Kerl verzeihen :?:

VlG Peter
Zuletzt geändert von Peter1 am 25. Jun 2018, 07:30, insgesamt 1-mal geändert.
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Katerle
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Katerle »

Ja Peter, dass ist in der Tat schwer, zu verzeihen. Auch ein langer Weg, aber erreichbar aus meiner Sicht...

LG Katerle
Peter1
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Peter1 »

Hallo Katerle !
Sag mir bitte WIE ?

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Bittchen
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Bittchen »

Lieber Peter,

ich verstehe dich sehr gut,verzeihen bei so tiefen Verletzungen finde ich sehr schwer.
Da habe ich auch Probleme mit.
An was ich noch arbeite, ist den Groll gegen gewisse Personen aus meinem Herzen zu nehmen.
Denn diese Wut über diese Menschen gibt ihnen Macht über mein Leben und meine Gedanken,das kann nicht gesund sein.
Menschen die mich so verletzt haben,sollten mit gleichgültig sein,sind sie aber nicht.
Das gelingt mir nicht,weil bei mir die Probleme ,die mit meinem skrupellosen Schwager zusammen hängen,noch nicht gelöst sind.
Da habe ich auch Jahrzehnte üble Nachrede und Hinterlist erlebt und da sind auch immer wieder neue Vorfälle.
Meine Schwiegermutter war auch kein netter Mensch,aber sie ist verstorben und da bin ich recht ruhig, wenn sie erwähnt wird.
Obwohl sie für den aktuellen Streit verantwortlich ist.
Betrauert habe ich ihren Tod nicht,da war ich eher gelassen,sie war 93 Jahre alt und es war eher eine Erlösung.
Ich glaube wenn bei uns dieser Konflikt gelöst ist,kann ich dann auch meinem Schwager und seiner Familie gegenüber gelassener sein.
Aber ich werde für alle Zeiten jeden Kontakt so gut es geht vermeiden.
Vielleicht kannst du in Gedanken an deinen Vater auch gelassener werden,es ist Vergangenheit.
Er kann dich nicht mehr verletzen und er war ein ganz armes Würstchen ,der nur Schwächere drangsaliert hat.
Wie sagt man im Volksmund:"Wenn ich nur nicht so werde!!!"
So bist du nicht und das ist die Hauptsache.
Sei stolz auf dich.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Peter1
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Peter1 »

Hallo Bittchen
Danke!

Viele liebe Grüße Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
malu60
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von malu60 »

Hallo Zusammen,
freut mich Cinderella,dass Du so einfach an das Buch kommst,ich habs aus und es ist mir
bei manchen Gedanken und Gefühlen entgegen gekommen.Wäre toll,wenn wir Menschen durch einen äußern Astoß so verändert und bewegt würden.Denk da auch öfter an meine eigene Nachbarschaft,ob da auch mehr ginge......sich einfach mitteilen.....


In diesem Roman war das "kleine Mädchen so weise


Lieber Peter,was Bittchen übers "Verzeihen"schreibt,entspricht auch meiner Lebenserfahrung.

Bei meinen "Eltern"hat es auch Zeiten des "Haderns"gegeben.Nach viel Therapie weiß ich,sie konnten nicht anders und sind eigentlich bedauenswerte Menschen.Für mich heißt es,diese Wurzeln zu akzeptieren,denn es ist auch an mir,es eben anders zu machen.Das war harte Arbeit und ist es immer noch.Vielleicht hab ich schon verziehen,doch mit dem Mangel an Liebe,besonders der Eigenliebe schlag ich mich immer noch rum.Verurteilen tu ich sie nicht mehr,bin ja auch selbst als Mutter immer nur so gut,wie ich mich selbst fühle......wir machen die meisten Fehler unbewußt,und müßten grad dann eine Umarmung kriegen,wenn wir am "Bösesten" sind.....es sind Hilfeschrei......und innen drinn tobt der Selbsthass,wenn ich so
agiere.Das eine ist der Kopf,dass andere ist die Suche nach bedingungslose Liebe,die jedes Kind von den Eltern bekommen sollte...Alles andere zieht Kreise und erzeugt unglückliche Menschen.

Auch kann man Mördern oder Kindesmißbrauchern nicht einfach verzeihen,sondern sich frei machen.......loslassen,kein Opfer mehr sein zu wollen, mit Hilfe neu Vertrauen lernen.

Manches,was Einem geschieht ist zu schwer,um Verständnis dem Verursacher entgegen zu bringen.Da der Hass mich selbst weiter auffrist,ist es wichtig frei zu werden von den
Schäden,die es in der Seele hinterläßt.Das ist eine Lebensaufgabe.In meiner Kindheit gab,s so Jemanden,der meiner Mutter auf dem Friedhof gegenüber liegt.Komisch auch dieser Mensch hatte eine Familie und wird von der über den Tod hinaus beachtet(Geliebt?).

War ich bei Mutter am Grab,hab ich ihm immer die Kerze ausgeblasen.

Heute mach ich das nicht mehr,er ist mir egal.Ich hab meinen Seelenfrieden gemacht.
Verzeihen kann ich nicht,ich wundere mich heute,dass dieser Mensch wohl auch geliebt wurde.
Ich hab leider seine "schlechte Seite"abgekriegt.Vielleicht war er auch pädophil,und ich ein
zufälliges Opfer.Meine Aufgabe ist es wieder dem Leben und meiner Kraft zu vertrauen.
Was er tun muss um in den "Himmel"zu kommen,ist seine Aufgabe,ein irdisches Gericht hätte es auch nicht ungeschehen gemacht. Er ist mir echt egal geworden,hat keine Macht mehr über
mein Wohlergehen,diese Verantwortung hab ich selbst,im " Heute". Lieben Gruß malu
Leben ist mehr
Katerle
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Katerle »

Hallo Peter,

also ich kann da auch nur für mich sprechen. Kann jetzt nicht beurteilen, was dir angetan wurde...
Jedenfalls, indem du anderen grollst oder mit dem Schicksal haderst, bestrafst du dich nur selbst.
Verletzt wurde ich auch schon einige Male in meinem Leben... Und es brauchte auch seine Zeit, bis ich das verarbeitet hatte, was auch nicht heißt, dass ich es vergessen konnte (auch wenn ich mir das sehnlichst wünschte). Wenn ich einem anderen Menschen vergebe, dann nur meinetwegen und nicht, weil er es verdient. Das heißt keinesfalls, dass ich gutheiße, was der andere mir angetan hat. Vorwürfe machen bringen da auch nichts.

Und noch an Bittchen,

wünsche dir sehr, dass sich die Situation mit deinem Schwager legt. Nur manchmal ist leider keine Lösung in sich und da ist es wohl hilfreich, eine andere Einstellung zu der belastenden Situation zu gewinnen.

Liebe Grüße
Katerle
Peter1
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Heute war ich mit Barbara :D beim Psychiater, er wollte sie mal kennen lernen. Er wird auch nach der Klinik die ambulante Therapie übernehmen.
Meine Vergangenheit möchte ich sehr gerne vergessen. Vielleicht werde ich in der Klinik mal fragen, ob die nicht meine Festplatte löschen, und neue Software aufspielen können. :lol: Aber ich glaube dann verlegen sie mich gleich in die geschlossene Abteilung.
Normalerweise denke ich ganz selten an früher, nur wenn ich in das schwarze Loch falle, überkommt mich der Hass, und ich mache mir Vorwürfe, warum ich nicht eingeschritten bin. Ich weiss selbst, das diese Vorwürfe unsinnig sind, aber da kommt wieder das kleine, grüne Männchen ins Spiel, und hetzt mich auf.
Manchmal habe ich einfach nicht die Kraft, ihm zu widersprechen, und gebe ihm Recht, nur um meine Ruhe zu haben.

Ps. Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.
Peter
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Cinderella12
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Cinderella12 »

Hallo ihr,

das Hörbuch habe ich heute angefangen. Die Stimme ist angenehm. Nur irgendwie mangelte es mir leider an Konzentration. Hab aber nur noch 10 Stunden vor mir. :lol:

@Peter,

bei deinem Vater könnte ich mir noch vorstellen, dass er einfach ein Kind seiner Zeit war. Hart groß werden, geschlagen wurden viele, schwäche nicht zeigen im Krieg usw. Man darf niemals vergessen, dass viele Täter vorher Opfer waren! Meine Großeltern waren immer gut zu mir, aber meine Eltern-au weh. Mein Vater glänzte mit Abwesenheit-Geld und Arbeit ist wichtiger, als die Familie, das habe ich bis heute intus. Meine Mutter, ein Kapitel für sich. Schläge, anschreien, würgen, nicht kümmern, anderswo vergessen, Drohungen... Die Liste ist lang. Aber es ist und bleibt so, dass man sich nur selbst verletzt, wenn man diese "Hassgefühle" nicht los wird. Ich versuche mich auch in Vergebung. Bei manchen ging es, da konnte ich sogar verstehen, warum, bei anderen nicht. Ich hab auch ein Buch über Generationswunden gelesen, wie die Wunden immer weiter gegeben werden, sehr interessant. Jetzt versuche ich meiner Mutter zu vergeben, es bringt mir null, sauer zu sein. Hab auch schon was drüber geschrieben. Ganz früher mal und vor 2 Wochen oder so, hab aber grad nicht so viel Zeit, das reinzustellen. Auf jeden Fall denke ich, ums Verzeihen kommt man nicht herum, wenn man glücklich werden will, aber manchmal oder bei manchen geht es halt einfach nicht, da ist noch nicht die Zeit da. Da hilft drängen gar nichts. Dann braucht es eben noch ein bisschen.

Und jetzt muss ich das erste richtige Essen des Tages machen.

Einen schönen Abend wünsche ich euch!

lg Cinderella
Peter1
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Wenn es nur um mich ginge, hätte ich den Mann schon längst vergessen. Was er meiner Mutter angetan hat, wiegt sehr viel schwerer. Geschlagen hat er sie wohl nicht, ich habe jedenfalls nichts derartiges bemerkt. Seine Gleichgültigkeit ihr gegenüber hat viel mehr geschmerzt, als Schläge. Die fehlende Achtung vor der Mutter seiner Kinder, die Worte, aus der Fäkalsprache, und immer wieder dieser laute Befehlston. Bei mir gingen Worte wie dummes Schw..., altes Arsc...ch, blöde Sa., einfach zum einen Ohr rein, und zum anderen wieder heraus. Bei meiner Mutter konnte man direkt sehen, wie sie jedes seiner Worte getroffen hat. Wenn ich Heute daran zurück denke, kommen mir auch ohne Depression die Tränen.
Kann ein Mensch so etwas verzeihen? Ich jedenfalls nicht.

VlG, und danke fürs zuhören. Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Gertrud Star
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Gertrud Star »

Ach Peter,
du warst das doch nur gewohnt, weil du da hinein gewachsen bist und es nicht anders kanntest.
Glaube mal nicht, dass das so spurlos an dir vorbei gegangen ist.
LG Gertrud
Katerle
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Katerle »

Ja Peter, sowas ist auch sehr schwer zu verzeihen..., wenn überhaupt. Zu erleben, wie sehr die Mutter darunter leidet, als Kind..., Schlimm ist auch, vor den Kindern nur runtergemacht oder kleingemacht zu werden... Jedenfalls Gewalt ist ganz grausam, sei es durch körperliche oder seelische G... LG
Katerle
Beiträge: 11296
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Katerle »

Oder als dumm und faul hingestellt werden... Oder ausgegrenzt zu werden... z. B.

Jedenfalls sagte mein Psychiater letzens zu mir, er kenne garnicht meinen Mann. Nun, er hatte sich ja auch nie für meine Krankheit interessiert oder sich mal Zeit genommen dafür. Hatte ja auch viel Stress... Ich meinte zu meinem Arzt, dass ich es meinen Mann sagen werde. Ehrlich gesagt, hatte ich auch ein bisschen Angst davor, aber nun habe ich mich getraut und er möchte wohl beim nächsten Arzttermin mal mit dabeisein. Finde ich ehrlich gesagt als ein guter Zug, auch wenns spät ist, denn ich bin schon sehr lange krank, seit ca. 25 Jahren, das ich auch erwerbsunfähig wurde. Fühlte mich auch oft sehr allein mit meiner Erkrankung... Das wollte ich nur mal noch loswerden...

Liebe Grüße
Katerle
Cinderella12
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Registriert: 1. Mai 2018, 11:42

Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Cinderella12 »

Hi Peter,

über Dinge, die spurlos an einem vorüber gehen und belanglos sind, spricht bzw. schreibt man nicht. Aber so wie du dich hier gibst, scheint das nicht der Fall zu sein. Ist ja auch völlig legitim. Aber übergeh dich nicht selbst. Kennst du den Film "Die Hütte-ein Wochenende mit Gott? Da geht es auch um Vergebung. In einem anderen Kontext, aber der Mann vergibt da auch in einer SZene seinen Vater. Der Film ist schon etwas quitschig, ich finde ihn trotzdem schön!

@Katerle,

Da bist du gar nicht so alleine, wie du denkst. Auch wenn sich mein Leben hauptsächlich um eine andere Krankheit dreht, da ist bis auf ein Arzt und ein Forum auch niemand zum sprechen da. Ist sowieso ein Tabuthema hoch 1000. Und auch wenn man Redebedarf hat, ist es einfach besser die Klappe zu halten, wenn man nicht beleidigt usw. werden will.

Schön, dass dein Mann dich so unterstützt!

Lg Cinderella
Katerle
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Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Katerle »

@ Cinderella

Stimmt und ja, es wird zunehmend besser. :)
Christiane1
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Registriert: 19. Dez 2013, 09:10

Re: Das Herz und andere Geschichten

Beitrag von Christiane1 »

Hallo Peter,

ich kann das nur aus meiner Sicht sagen jetzt, aber verzeihen ist auch für mich das Allerschwierigste und ich habe gelernt, dass es sogar schwächen kann, wenn man es damit
übertreibt. Eins nach dem anderen, und das was du fühlst, ist richtig, Punkt.

Man muss nicht verzeihen, wenn es nichts zu verzeihen gibt, und wenn ich lese, was dein Vater
getan hat, ach herje, dieses Miststück.
Wichtig ist, dass du deinen Selbstwert siehst, du bist nicht so geworden (nehme ich mal an;-) und
das ist dein Erfolg.

Liebe Grüsse
Christiane
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