...Frühling... ...nicht für mich?

malu60
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von malu60 »

Hallo TAlly;der Text ist weg,hab jetzt leider keine
Zeit.Tüte Hoffnung,Kuchen zum Schmausen,ein PICCOLO;den kippen wir
zum locker werden. Das Leistungsdenken ist so schädlich,jetzt willst DU auch in der
Urlaubszeit noch........DRUCK;DRUCK:LEISTEN;LEISTEN
Welcher Teufel in Dir treibt Dich bloß so an.......

Sog Bett kennen wir beide,:::::aber sterben wollen,gar noch überspitzt jetzt weil ich nix auf die Reihe
kriege,DU weißt was das heißt.ab in die Klinik,früh genug planen...... NOCH NE TÜTE HOFFNUNG;ETWAS SÜßES ;LASS UNS ESSEN GEHEN;DANN KOMMT DEIN HUNGER WIEDER: GDB;hast DU gutgemacht.mALU
Leben ist mehr
Blaumeise-umk
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von Blaumeise-umk »

Hallo, liebe T Ally,
habe vorhin Deinen Beitrag vom 9. Juni gelesen und es tut mir sehr leid, dass es Dir gerade so schlecht geht... - aber ich kann Dir berichten, dass ich das sehr, sehr gut kenne: man freut sich auf ein freies WE oder Urlaub, möchte endlich all` die Dinge erledigen, die man schon eine Weile vor sich her schiebt bzw. die im Alltag liegen geblieben sind und Erholen bzw. etwas "Schönes" für sich machen möchte man natürlich auch.... Und dann ist die lang ersehnte freie Zeit da und was passiert? - Genau das Gegenteil tritt ein: man hat zu nichts Lust, fühlt sich kraftlos und vielleicht sogar krank und die wertvollen freien Tage gehen dahin, ohne dass man sich darüber freuen und sie nutzen kann und alles wird nur noch Schlimmer - weil nämlich der Ärger über einen selbst und die "vertane Zeit" dazu kommt.... Ja, ich kenne das sehr gut, kann Dir aber leider auch kein "Gegenmittel" mitteilen oder raten...; bei mir ist es meist so, dass es mir wieder besser geht, wenn der Alltag wieder da ist - also die Struktur und im Grunde auch das "Funktionieren müssen". In die von außen gegebene Struktur kann ich mich gut einfügen und ich merke immer wieder, sie hält mich in gewisser Weise aufrecht. Wenn zuviel freie oder "strukturlose" Tage am Stück auf mich zukommen, bin ich wohl überfordert, diese alleine zu füllen. Ja, es geht mir besser, wenn ich zur Arbeit gehen kann und eben auch nicht zuviel "alleine" bin - ich bin gerne mal einen Nachmittag oder Abend alleine und denke auch, dass das gut für mich ist; aber zuviel "Einsamkeit", z.B. an einem freien WE oder im Urlaub tut mir überhaupt nicht gut und begünstigt den Weg in das "depressive Loch".
Ja, der Bericht von mir hilft Dir jetzt wahrscheinlich nicht sonderlich viel; trotzdem habe ich es Dir aufgeschrieben, weil ich das Gefühl hatte, Du sollst wissen, dass Du nicht alleine bist mit diesem Erleben, dass einem im Urlaub gefühlt "nichts gelingt" - der Traurigkeit darüber und der Wut und dem Frust über einen selbst.... In solchen Fällen wird einem ja immer gesagt oder geraten, man soll "gnädig" mit sich selbst sein; das gelingt mir ehrlich gesagt auch so gut wie gar nicht, dafür fehlt uns wohl das nötige Selbstwert-Gefühl.... :(
Es tut mir wirklich sehr leid, dass Du gerade in so einem "tiefen Loch" steckst und ich wünsche Dir von Herzen, dass es Dir bald wieder besser geht, Du jetzt vielleicht wirklich ein Stück "gnädig" mit Dir selbst sein kannst und ich hoffe, dass Du Dir Hilfe holst, wenn es nicht mehr geht - heißt, dass Du da wachsam bist und bitte, bitte für Dich sorgst...! - Wie Bittchen schon geschrieben hat "Du weißt doch, wie es geht"... - und denke daran: Du bist ein ganz besonderer Mensch (ich denke so gerne an das Forentreffen und den Spaziergang am Kanal entlang, den wir zum großen Teil gemeinsam gemacht haben und uns dabei wunderbar unterhalten konnten...! :)), Du leistest im Beruf soviel, kämpfst Dich schon seit Monaten durch den Alltag und die Arbeit, hast schon mehrfach darüber nachgedacht, Dich krank zu melden, aber es nicht getan, sondern immer tapfer weiter gemacht... - das ist eine Riesenleistung von Dir(!) und wenn es jetzt plötzlich nicht mehr geht, dann ist das verständlich!
Alles Gute für Dich,
mit vielen lieben Grüße, Blaumeise
malu60
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von malu60 »

:hello: Hallo TAlly,laß DIR mal liebe Grüße zukommen, bin neugierig,hast Du bald Urlaub und
kannst was ausspannen? Eine schöne Sommerzeit; grad für Dich ;)
malu
Leben ist mehr
T Ally
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von T Ally »

Liebe Malu,

es ist lieb, dass Du an mich denkst. Endlich hab ich meinen Computer mal wieder angeschmissen. Meist lese ich nur auf dem Smartphone mit, mag dort aber nicht schreiben.

Bei mir geht es auf und ab. Ich denke manchmal, jetzt ist es besser und dann haut mich eine Kleinigkeit um. Dazu noch das heiße Wetter, dass ich gar nicht mag. Zum Glück weht heute wieder ein schöner Wind und man kann atmen. Gestern ging gar nicht.
Dazu reihen sich derzeit bei uns Familienfeste aneinander und das bedeutet auch viel Stress für mich. Ich lächle, halte durch und helfe. Aber niemand sieht, wie es in mir aussieht. Ich lasse es auch niemanden sehen.

Gestern hat dann ein Verwandter zu mir gesagt, dass mein Vater einen "dummen Spruch" über mich gebracht hat. Eigentlich sollte ich das mit einem Lächeln abtun - hab ich auch. Aber innerlich bin ich aufgewühlt. Hat er das wirklich? War es ernst gemeint oder nur ein Scherz?
Grundsätzlich fühle ich mich geliebt und geschätzt von meinen Eltern. Zeigen können sie es nicht, aber man hört schon Freude heraus, wenn ich anrufe oder sie besuche. Manchmal provoziert mein Vater aber auch gern. Wobei ich auch oft "kiebig" bin, wie man hier sagt.
Warum nimmt mich das jetzt so mit?
Leider hat mein Vater gestern viel getrunken, so dass ich ihn nicht darauf ansprechen kann. Er wird sich nicht erinnern, ist ja auch eine bequeme Ausrede.

Ich werte mich ohnehin ständig ab, wahrscheinlich haut das daher genau in meinen wunden Punkt.

Auch der Beitrag von Herrn Hirschhausen hat mich total mitgenommen. Hab den grad in der Mediathek gesehen. Ich bin aufgelöst.
Ich glaube, ich mache mir selbst etwas vor. Mir geht es wohl doch noch nicht gut.

Ich sage momentan auch viele Verabredungen ab. Kann viele Menschen um mich und den ganzen Stress nicht ertragen. Ich will nur Ruhe. Nichts hören, nichts sehen.
Aber ich komme nicht zur Ruhe. Auch nicht, wenn ich allein bin.
Meine Gedanken, die Abwertung, die Angst vor der Zukunft kreisen ständig. Irgendwann müssen die Kollegen und Chefs auch merken, das sich einfach nur ein Schaumschläger bin... ...dann ist der Job weg ...einen neuen finde ich eh nicht... ...werde "Sozialschmarotzer" (gängige Beurteilung von Familie und Kollegen)...

Eine positive Sache habe ich aber auch: Mein Therapeutin wurde wegen meines Antrags auf GdB angeschrieben und schickt meine Diagnosen und einen Bericht an die zuständige Stelle. Auf dieser Ebene geht es also voran.
Aber meine Familie weiß davon nichts. Die würden das nicht verstehen und mich verurteilen für meine Schwäche.

Ich wünsche Euch eine gute Nacht und erholsame Träume
janedoe
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von janedoe »

Liebe Tally,

ich kann verstehen, wenn Dich eine abwertende Aussage deines Vaters nach unten zieht. Ich habe es selbst erlebt. es wurde zwar im Scherz gesagt, aber eben nicht nur einmal. Irgendwann bleibt es hängen, man fühlt es plötzlich selbst, man sieht sich selbst irgendwann so und es lässt einen nimmer los.

Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Du ein Schaumschläger bist. Warum? Gibt es einen Hintergrund?

Liebe Grüße

Janedoe,

die bei Hirschhausen auch geweint hat.
T Ally
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von T Ally »

Liebe Blaumeise,

danke für Deinen ausführlichen Beitrag. Ich habe Dich nicht überlesen, ich konnte mich gestern nur einfach nicht mehr konzentrieren. Ich freue mich sehr über Deine Zeilen und habe daraus etwas mitgenommen über das ich schon eine ganze Zeit nachdenke
Blaumeise-umk hat geschrieben: bei mir ist es meist so, dass es mir wieder besser geht, wenn der Alltag wieder da ist - also die Struktur und im Grunde auch das "Funktionieren müssen". In die von außen gegebene Struktur kann ich mich gut einfügen und ich merke immer wieder, sie hält mich in gewisser Weise aufrecht. Wenn zuviel freie oder "strukturlose" Tage am Stück auf mich zukommen, bin ich wohl überfordert, diese alleine zu füllen.
Irgendwie bin ich froh, dass Du etwas in Worte gefasst hast und auch kennst, dass mir bislang noch nie aufgefallen ist. Aber ist es nichte erschreckend, dass es uns besser geht, wenn wir wie Maschinen funktionieren "dürfen" anstatt aus eigenem Antrieb Dinge zu tun, die wir wollen? Damit komme ich noch nicht klar... Mir geht es im Job derzeit einigermaßen, ich schaffe meine Arbeit, rege mich aber über Kollegen auf, die Sachen abschieben und ständig fragen, weil sie keine Verantwortung übernehmen mögen. Warum muss ich das tun? warum anderen einen genauen Weg zum Ziel vorgeben. Ich improvisiere auch und entscheide einfach ohne zu wissen ob es wirklich richtig ist. Das erwarte ich aber auch von Kollegen - die bekommen teilweise mehr Geld als ich und mich fragen sie... :shock:
Leider weiß ich gar nicht, was ich will und bin viel zu erschöpft, um nach Feierabend mir noch etwas Gutes zu tun. Eigentlich möchte ich immer nur schlafen. Dabei habe ich noch nie durchgeschlafen, so weit ich mich erinnern kann. Schon in der Kindheit lag ich nachts wach und hab gelesen, jetzt drehe ich mich hin und her. Trotzdem ist das Bett mein Fluchtpunkt und Ort der Ruhe. Da kann mich niemand erreichen :)

Jetzt würde ich gern mal herausfinden, wie ich meine Freizeit selbst erfolgreich und sinnstiftend gestalten kann.

janedoe hat geschrieben: Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Du ein Schaumschläger bist. Warum? Gibt es einen Hintergrund?
Liebe Janedoe,

einen Hintergrund gibt es nicht. Nur habe ich das Gefühl, dass mir manche Kollegen zu viel zutrauen und ich diese Anforderungen gar nicht erfülle. Irgendwann muss doch auffallen, dass ich viel Bockmist produziere. Zwar habe ich eine lange Berufserfahrung von fast 25 Jahren und kann aus diesem Fundus gut zehren, aber es ändert sich in meinem Bereich ständig alles, so dass man auch flexibel bleiben muss. Und diese Flexibilität habe ich leider nicht mehr. Irgendwann müssen die doch merken, dass ich die Anforderungen gar nicht mehr erfüllen kann...

Meine Mutter hat schon als Kind über mich gesagt, ich sei zu ehrgeizig. Ein Chef hat mir dies vor Jahren bereits in die Beurteilung geschrieben und die Therapeutin sagte mal, ich habe zu hohe Anforderungen an mich und auch an mein Umfeld.

Wenn ich das auch weiß, so fühle ich es nicht und kann nicht gnädig zu mir sein. Ich möchte es allen recht machen, alle sollen sich wohlfühlen. In diesem Spannungsfeld werde ich zerrissen. Und obwohl ich es weiß, kann ich es nicht abstellen.

Heute Abend habe ich schon wieder einer Anfrage zugesagt, jemandem zu helfen. Ich spüre in meinem Bauch, dass ich es nicht will und es mich überfordert. Aber ich habe zugesagt und werde das auch einhalten. Dabei möchte ich gar nicht. Aber NEIN gibt es nicht. Und absagen ist unzuverlässig, das darf ich nicht (sagt mein innerer, sehr starker Richter)
malu60
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von malu60 »

Hallo Zusammen,
wenn ich dazu mal meine Erfahrung schildern darf?!
Durch Beruf und Kind,konnte ich mich bis 37Jahre gut halten.Ich war krank seit
Kindheit,das 1.Mal in der Geschlossenen mit 17Jahren....
Dann die Tabletten einfach nicht mehr genommen,einen blöden Beamtenjob begonnen

Eltern machten extremen Druck,war einst die Einzige in der Familie,die
auf Gym.war abi war geplant.....Kind mit 20J,dann ganztag weitergearbeitet,damals
nach 8 Wochen,Zu Hause war mein Hausmann beim Baby,ich verdiente die Kohle.

Klappte alles,weil es so festgezurrt war,mußte einfach laufen,und so lief es auch.....

Übrigens ich muss es leider sagen,die gesündeste und sinnerfüllteste Zeit meines
Lebens.Mit dem Älterwerden des Sohnes ging es wieder los.War schon 10Jahre
Alleinerziehend,mit wechselnden Partnerschaften,doch immer mit Sohn alleinwohnend.

Er fuhr meist 3 Wochen in Ferien mit einer Gruppe,und ich hatte die tollsten Pläne ,was ich dann nach der Arbeit unternehmen würde......An Ideen hat es mir nie gemangelt ,ich bin da
breit aufgestellt und Köln hat viel zu bieten......

Und ich:,lag ab 15 Uhr im Bett,oder auf der Couch.Müde,unglücklich,alles so sinnlos und am nächsten Tag das Gleiche 3 Wochen am Stück.

Dannach kam die lange Analyse,sehr oft Krankschreibungen,Klinikaufenthalte......
Frühpension mit 45J,Sohn war flügge,als ich43Jwurde......ausgemustert,weggeworfen,vorbei

Mein Leben,alles war auf dem absoluten Nullpunkt...Es gab weitere Therapien,Selbsthilfegruppen,
Dann auch irgendwann Anitdepressiva,die ganze Palette durch...Ob sie jemals halfen.....,sehe da eher den Placeboeffekt und die immer größere Angst, :cry: wie ginge es mir ohne

Ich bin überzeugt davon,dass es Säulen geben sollte,die haben auch Gesunde......
Meine war der Job,der Sohn Seit fast 20Jahren muss ich ,ob ich will oder nicht Inhalte für mich
suchen,entdecken,was tut mir gut,was ist mal wieder nur für die Anderen.Die hab ich permanent bedient,um überhaupt etwas wert zu sein vor meinen Augen.....selbst in Kliniken hätt ich mich
als Co-Therapeut einstellen lassen können,der perfekte Schaumschläger

Ich wünsche Euch sehr,dass Ihr was findet,in Euch selbst,was sich zu leben lohnt.

Immer noch lerne ich ,mich an die 1.Stelle zu stellen,ohne mich dafür zu verurteilen.Mit 62 Jahren weiß ich ,es geht nur so....Nicht die Erwartungen der Anderen erfüllen,erst viel zu schnell ja sagen und dann böse auf sich sein,wenn alles schreit,sag ab.......

Wie bescheuert ist das denn.....weil die Alternative fehlt,deshalb kann ich nicht alles für Andere tun.....Ich mußte es aushalten,die Leere,Verzweiflung und auch Bitterkeit spüren....
Ich hol mir keine Hilfe,ich doch nicht,viel zu stolz dazu....ich kann Alles,ich sag nicht nein zu
Anderen........Und zu Hause bei mir...tote Frau ...alles Fassade,leer ausgespielt,nackte
Wahrheit. Bis heute kann es mir so gehen,wenn ich nicht aufpasse und in mich horche.

Bin kompetent,rate gern,höre gern zu, und werde gnadenlos angezapft,bis der Akku sowas von leer ist und kein Stecker in Sicht....wie gut,dass mich dann die Depression vor weiteren
Räubern schützt. Das Schlimme ist,ich fühlte mich so wichtig,wenn ich half....

Alles Perlen vor die Säue,"Freunde waren ihren Müll los",bis zum nächsten Mal,natürlich
brauchten sie sich auch nicht ändern,der Mülleimer stand bereit,immer wieder....

So kann es auch heute noch gehen,diese Menschen bleiben bei mir am Ball,versuchen es immer wieder...
Heute geh ich oftmals nicht dran,wenn ich weiß,Du könntest ausflippen und die Geduld verlieren,
ich bin heute null bereit,Leute zu unterstützen ,in Ihrem Elend zu bleiben und sich mal wieder nur auskotzen zu wollen......nein,heute sage ich auch wie es mir geht das tut mir gut,das tut
einer Beziehung gut,wenn es denn eine ist..........Ich habe gelernt,ich bin nicht Opfer,sondern auch Täter...hab Menschen dazu eingeladen über meine Zeit und meine Kräfte zu verfügen...

Warum: Ich selbst war und bin mir nichts wert,weiß meine Zeit nicht zu füllen,bin oft mehr
tot als lebendig oh,da braucht mich "Jemand",okay,da wird ich mal aufstehen und helfen....

Ja,so läuft es bis heute bei mir....ich steh nicht mehr ganz mit leeren Händen da,doch es ist verdammt schwer,ohne Struktur,ohne Familie,seine Tage zu gestalten,jeden Morgen ein
Geschenk oder eine Pflicht, machmal muss ich liegenbleiben,weil nix da ist was ich will...

Mich will ich manchmal nämlich überhaupt nicht....doch so what L.G.Malu
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malu60
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von malu60 »

TAlly, bin tief berührt,von dem Musik-Tip,hätte mir mein Geschreibsel sparen können.
Besser kann man es nicht sagen,wie in diesem Lied......Ob denn noch mehr Menschen in
dieser Festung aus Stein ausharren müssen!? Ist es so,das leben!? Nachdenklich malu
Leben ist mehr
malu60
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von malu60 »

Frage an Dich:"Und wenn es Dein Sommer würde....."
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Blaumeise-umk
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von Blaumeise-umk »

Liebe T Ally,
ich bin froh, dass Du gestern mal wieder hier geschrieben hast; nach Deinem Beitrag vom 9. Juni hatte ich mir doch etwas Sorgen gemacht..., habe immer mal wieder an Dich gedacht und mich gefragt, wie es Dir wohl geht....

Ja, ich bin auch immer wieder unglücklich, wenn ich die Situationen erlebe, dass ich "frei" habe und diese Zeit nicht so für mich nutzen kann wie ich das eigentlich gerne möchte und mir auch wünsche. Ich weiß, dass es überhaupt nicht besser wird, wenn ich mich dann über mich selbst ärgere oder so, aber ich werde dann eben meist auch traurig - zum einen, weil ich mich in solchen Situationen oft sehr alleine fühle und außerdem denke ich, jeder einzelne Tag ist eigentlich so wertvoll, es gibt soviel, was man tun könnte und ich schaffe es einfach nicht (die Zeit für mich und mit mir alleine sinnvoll zu füllen...). Damit meine ich gar nicht irgendwelche "großartigen" Dinge; z.B. schwimme ich eigentlich für mein Leben gerne - war aber diesen Sommer noch nicht einmal im Freibad, obwohl es unweit von hier eines gibt und das Wetter in der letzten Zeit ja auch entsprechend war.
Es ist doch toll, dass Du zum Maybebop-Konzert warst! :) Ich finde diese Gruppe auch richtig, richtig gut und würde sie auch unheimlich gerne mal "live" erleben - habe sowas aber z.B. noch nie alleine unternommen; ich würde mich, glaube ich, schämen, alleine bei so einem Konzert aufzukreuzen.
Wenn ich frei habe, habe ich oft auch den Wunsch, etwas richtig "Schönes" zu machen und etwas, was mir gut tut...; und eigentlich kann ich aber gar nicht richtig definieren, was das sein könnte... - es entsteht wahrscheinlich aus dem Wunsch heraus, dass es einem richtig gut gehen möge...(?).
Hier im Betrieb arbeite ich wirklich gerne, es ist eine richtig nette Stimmung im Team und ich fühle mich dort wohl - so freue ich mich oft, montags wieder arbeiten zu können, weil dann die "Leere" vom WE verschwunden ist - und gleichzeitig bin ich unglücklich und traurig, weil ich denke: wieder ein WE vorbei, was ich doch eigentlich ganz anders und viel "besser" für mich hätte nutzen wollen...; das ist irgendwie ein dummer "Teufelskreis", scheint mir.

Ich wünsche Dir und allen anderen, die hier lesen alles Gute!
T Ally
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von T Ally »

Ich hatte gerade ganz viel geschrieben und dann dann hatte ich wieder einen wirren Kopf und zittrige Hände und alles ist weg. Ich hab die falsche Taste gedrückt...
Ich kann einfach nicht mehr. Kann mich nicht ausstehen und bekomme nichts auf die Reihe. Heute ist einfach ein sch*** Tag, ich hasse mein Leben

Wieso muss einfach alles schieflaufen manchmal! Ich bin so aggressiv und möchte gern laut schreien!
Aber auch das wird niemanden interessieren...
Ich beende lieber für heute

Habt alle ein tollen Wochenende
Pummelchen
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von Pummelchen »

Hallo T Ally,

das kenne ich zu gut langen Text geschrieben und pling alles weg. Wenn es dir eh heute nicht gut ging das gibt einem manchmal noch den Rest. Es gibt so Sch***tage wo man denkt jetzt hat sich alles gegen einen verschworen. Ich hoffe sehr du wachst morgen ein bisschen positiver auf. Wünsche dir ganz gute Besserung!!

Liebe Grüße Pummelchen
Bittchen
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von Bittchen »

Liebe Tally,

das ist mir schon sehr oft passiert ,der Text war weg,ärgerlich,aber du hast dir so oder so deinen Kummer von der Seele geschrieben.
Vielleicht hat es dir etwas geholfen.
Ich wünsche dir auch ein erholsames Wochenende.
Laut schreien ist nicht schlecht,ich bin schon mal ganz alleine und früh raus in die Natur und habe laut geschrien,dann kamen mir sogar die Tränen,zu der Zeit konnte ich sonst gar nicht weinen.

Sei herzlich gegrüßt und umarmt.

Bittchen
T Ally
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von T Ally »

Hallo,

gestern war ich den ganzen Tag unterwegs. Schon vorher habe ich mir sehr große Gedanken gemacht, ob ich das durchhalte. Ich habe. Auch wenn ich am Nachmittag und Abend nur noch weg von der Gruppe wollte. Ich habe bis zum Ende durchgehalten, musste ich auch, denn wir waren fern der Heimat.
Am späten Abend bin ich fix und fertig ins Bett gefallen, hatte aber Probleme, in den Schlaf zu finden. am Morgen hat die Erschöpfung mich nicht losgelassen und ich habe bis gerade geschlafen... Ich benötige einfach nach anstrengenden Tagen viel Zeit zur Erholung. Das Wochenende reicht für eine Woche Vollzeitbeschäftigung kaum noch aus. Ich muss meinen Umgang damit noch finden.

Morgen bekomme ich Besuch, den ich nicht eingeladen habe. Da ist wieder mein altes Problem. Warum kann ich mich nicht abgrenzen. Warum kann ich nicht NEIN sagen. Ich möchte meine Freunde nicht verlieren und vor den Kopf stoßen. Muss ich mich nicht freuen, wenn meine Freundinnen mich sehen wollen? Warum sehe ich das als Belastung? Überforderung?
Irgendwie werde ich den Tag schaffen, und auch den nächsten und übernächsten...

Aber Leben sieht doch anders aus als Pflicht und Arbeit.

Danke Bittchen und Pummelchen für Euren Zuspruch. Es gibt einfach Tage, die sind am Morgen schon gebraucht.

Euch allen einen schönen Sonntag.
DieNeue
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von DieNeue »

Hallo ihr,

nur kurz zu den Texten, die manchmal plötzlich verschwinden:
Wenn ich hier im Forum direkt in dem Antwortformular meinen Beitrag schreibe, dann klicke ich öfters in den Text, dann auf Strg + A (markiert den gesamten Text), dann Strg + C (kopiert den markierten Text). Und vor dem Abschicken mache ich das auch. Dann ist immer zumindest ein Teil des Textes noch in der Zwischenablage gespeichert und ich kann ihn dann wieder einfügen.
Wenn der Beitrag dann beim Absenden verschwindet, weil ich automatisch abgemeldet wurde, dann füge ich den kopierten Beitrag einfach in ein Worddokument ein und rufe das Forum nochmal auf.
Alternativ könnte man die Beiträge gleich in Word schreiben und ins Forum kopieren. Dann bleibt immer noch der Originaltext in Word, falls der Beitrag einfach wieder im Nirwana verschwindet.

Liebe Grüße und gute Nacht!
DieNeue
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von Bittchen »

Liebe TAlly,

ich habe gelesen,wie schlecht es dir gestern wieder ging.
Da möchte ich dir nur liebe Grüße schicken.
Jeder Tag ist ein neuer Anfang,dieser Satz begleitet mich schon viele Jahre.
Da kann ich dir nur wünschen ,dass es dir heute besser geht.

Alles Gute
Bittchen
T Ally
Beiträge: 595
Registriert: 30. Jul 2014, 14:34

Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von T Ally »

Blaumeise-umk hat geschrieben: ...ich bin auch immer wieder unglücklich, wenn ich die Situationen erlebe, dass ich "frei" habe und diese Zeit nicht so für mich nutzen kann wie ich das eigentlich gerne möchte und mir auch wünsche....jeder einzelne Tag ist eigentlich so wertvoll, es gibt soviel, was man tun könnte und ich schaffe es einfach nicht (die Zeit für mich und mit mir alleine sinnvoll zu füllen...).
Hallo Blaumeise,

ich versuche mich noch einmal an einer Antwort an Dich. Mein letzter längerer Beitrag ist leider durch mein eigenes Unvermögen verschwunden.
Jetzt bin ich ein paar Tage krank zu Hause gewesen und habe viel geschlafen. Sofern ich wach war und versucht habe, etwas zu tun, wurde mir schwindlig und der Schweiss lief in Strömen. Insofern konnte ich gut damit leben, dass ich nur rumliege und schlafe...

Ansonsten werfe ich mir innerlich immer meine Tatenlosigkeit vor und suche nach Aktivitäten und Dingen, die mir Spaß machen könnten, immer wieder macht mir meine Kraftlosigkeit leider einen Strich durch die Rechnung. Zum Glück habe ich Freundinnen, die immer noch ab und an versuchen, mich mitzuziehen. Aber mir wird fast alles nach einiger Zeit zu anstrengend und will dann fliehen.

Ist es nicht traurig, dass wir im Umfeld von "Müssen" und "Arbeit" gut funktionieren und die Anforderungen erfüllen. Wenn uns die Anforderungen aus der Hand genommen und vorgegeben werden, dann schaffen wir alles. Warum können wir nicht selbst unser Leben gestalten! Nach unseren eigenen Wünschen?
Gut, ich weiß eigentlich gar nicht, was ich will, weil ich meine Kraft mit der Erfüllung der Anforderungen an mich erschöpfe. Aber die Vorstellung, dass das Leben mal leicht und wunderbar ist, voll Freude und gut fühlen - die ist doch schön!

Ich wünsche Dir sehr, dass Du die vergangenen warmen Tage für ein ordentliches Bad im See nutzen konntest. Der Sommer steht erst noch bevor. Es gibt noch einige Möglichkeiten, baden zu gehen.

Das Maybebop-Konzert war toll. Live finde ich die Gruppe noch besser als die CD zu Hause. Dennoch habe ich mir die letzten beiden CDs jetzt gekauft. Das Lied "Festung" berührt mich noch immer sehr und einige andere Lieder bringen lockere frohe Laune.
Trau Dich einmal allein zu einem Konzert. Die Gruppe kommt aus Niedersachsen, ich meine aus der Lüneburger Heide. bestimmt gibt es mal ein Konzert in Deiner Nähe. Man muss die mal live gesehen haben. Die sind toll!

Deine Schilderungen von Deiner neuen Arbeit sind ermutigend. Noch immer bewundere ich deine Kraft und Deinen Mut, einen neuen weg einzuschlagen. Dass Du im neuen Team gut aufgenommen wurdest und Dich wohlfühlst, das klingt so schön.
Momentan liest und hört man ja überall, dass Fachkräfte gesucht werden und stellen nicht nachbesetzt werden können. Nur fühle ich mich davon nicht angesprochen, da ich denke, dass meinen Job eigentlich jeder machen könnte. Zudem sind die Anforderungen an Schreibtischtäter oft so speziell und hoch, die kann ich nicht erfüllen. Ich habe kein Studium vorzuweisen und keine besonderen Fähigkeiten. Zudem habe ich keine Power mehr und bin froh über jeden Tag, den ich überstehe. So hangle ich mich von Urlaub zu Urlaub und freue mich jeden Abend, wenn ich endlich schlafen gehen kann.

Wenn Du die "Leere" des Wochenendes bedrohlich empfindest, dann könnte das doch auch ein Zeichen sein, dass Du wieder zu Kräften kommst und etwas unternehmen möchtest. Gibt es Vereine bei Dir in der Nähe? Vielleicht lernst Du dort jemanden kennen. Mach mal ne Radtour und guck Dir die Umgebung an. In der Kirche müsstest Du doch auch nette Menschen kennenlernen. Das alles dauert natürlich, mit norddeutschen in Kontakt zu kommen, aber irgendwann muss man ja anfangen.
Ich wünsche Dir sehr, dass es für Dich auf der Leiter weiter nach oben geht. Die Aussichten stehen doch ganz gut!

Liebe Grüße zu Dir
Blaumeise-umk
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von Blaumeise-umk »

Liebe T Ally,
schön, von Dir zu lesen...!
Das ist echt richtig toll, dass Du bei dem maybebop-Konzert warst und ja, ich würde die auch sehr gerne mal live erleben; ich werde es "im Auge" behalten und immer mal auf der homepage nach Konzertterminen in der Nähe schauen.

Aber die Vorstellung, dass das Leben mal leicht und wunderbar ist, voll Freude und gut fühlen - die ist doch schön! - Mit diesem Satz hast Du einen meiner größten Wünsche ausgedrückt... - und ich hätte so gern den "Schlüssel" dafür, um das umsetzen zu können....
Es gibt ja mittlerweile auch Tage, an denen es mir besser geht, aber gerade das Gefühl von "leicht" oder Unbeschwertheit - das vermisse ich eigentlich immer... - ich frage mich dann, habe ich vielleicht zu hohe Ansprüche an mich bzw. das Leben und gibt es das überhaupt...?!? Aber ich habe den Eindruck, dass es das gibt..., wenn ich unterwegs bin, beobachte ich gerne andere Menschen und da habe ich oft das Gefühl, dass sich andere völlig unbeschwert in der Gesellschaft, im Leben bewegen und voller Energie, Freude und Tatendrang ihren Aktivitäten nachgehen...; es wirkt jedenfalls so auf mich. Aber es kann gut sein, dass ich da auch Träume und Wünsche in andere hinein interpretiere...(?).
Ja, ich versuche jedes WE, irgendetwas zu unternehmen, was ja jetzt im Sommer zum Glück auch viel leichter ist, weil man sich z.B. einfach auf`s Fahrrad setzen und losfahren kann. Es gibt auch Momente, wo ich das "genießen" kann, zumal die Umgebung hier mir sehr gefällt. Aber wie gesagt, das Gefühl von "Leichtigkeit" vermisse ich eigentlich immer und dann ist es oft so, dass, wenn ich nach Hause komme, mich die "Leere" umso mehr einholt ober mir bewusst wird...; und dieses Gefühl hasse ich.... :-( Mittlerweile habe ich schon oft Angst, etwas Schönes zu unternehmen oder zu versuchen, mir etwas Gutes zu tun, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das "gute Gefühl" i.d.R. nie lange anhält und es mir danach meist schlechter geht als vorher, was dann immer eine Riesen-Enttäuschung ist... - umso größer ist mein Wunsch, dass das Leben mal leicht und wunderbar ist, voll Freude und gut fühlen.... - Und dass genau dieses Gefühl auch mal etwas länger da ist und mich über die weniger guten Zeiten, die ja eben auch dazu gehören, "hinweg trägt"... - keine Ahnung, ob das ein realistischer Wunsch ist oder "viel zu hoch" angesetzt....

Ich finde es toll, dass Du Freundinnen hast, die Dich besuchen oder Dich "mitziehen" wollen; das ist wirklich viel wert! Aber ich kann auch sehr gut verstehen, dass Dir das oft "zuviel" ist - denn es fordert einen ja wieder: man muss "Ansprüche erfüllen", "funktionieren" und "durchhalten", wenn man zusammen etwas unternimmt...; so kann ich gut nachvollziehen, in welchem Zwiespalt Du da oft steckst - zum einen der Wunsch, die Freunde bloß nicht zu verlieren und zum anderen das innere Sträuben, dass man nicht mehr immer nur "funktionieren" will und der Wunsch nach Rückzug.... - Das kenne ich sehr gut und in diesem Zwiespalt möchte ich eigentlich auch nicht mehr stecken und es lässt bei mir den Wunsch nach mehr Leichtigkeit im Leben wieder ganz deutlich werden... - was bei mir dann auch immer die Traurigkeit verstärkt, verbunden mit Wut, dass ich das einfach nicht besser hinkriege - obwohl es mir rational doch alles so deutlich ist.... - das ist auch etwas, womit ich für mich selbst überhaupt nicht umgehen kann: wenn mein Gefühl dem Verstand nicht hinterher kommt bzw. zwischen beiden so ein riesieger "Graben" ist, der unüberwindbar scheint und mich gefühlt total blockiert....
Es tut mir leid, dass ich keine guten Tipps für Dich habe und ich Dir nur mein Verständnis mitteilen kann....

Ich hoffe und wünsche, dass es Dir an diesem WE etwas besser geht!
Allen anderen, die hier mitlesen, ebenfalls noch einen schönen Sonntag und alles Gute!
Herzlichst, Blaumeise
T Ally
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Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von T Ally »

Guten Tag zusammen,

nach längerer Zeit melde ich mich mal wieder. Gerade bin ich aus einem "Traumurlaub" zurückgekehrt. Lange hatte ich mich auf diesen Urlaub fixiert, sozusagen als "Cut" im Leben. Von wegen, danach wird alles gut. Ich habe mir einen langen Wunsch erfüllt und bin mit einer Gruppe unbekannter Leute in ein tolles Land gereist. So sollte ich doch der Depression ein Schnippchen schlagen können, dachte ich.
- Gesellschaft,
- positive Erlebnisse,
- Abwechslung,
- neue Erfahrungen (raus aus dem Trott)

Und nun bin ich zurück und völlig erschöpft. Sollte Urlaub nicht der Erholung dienen? Erschöpfung kannte ich ja schon vorher, aber sooo müde und schläfrig war ich noch nie. Es ist als sei der Akku mehr als leer, ich nur noch eine leere Hülle.

Der Urlaub an sich, also die Gegend war toll. Ich war allerdings mit der ständigen Gesellschaft von Menschen total überfordert, einige haben immer gequasselt. Ich wollte nur Ruhe! Warum funktioniere ich nicht normal und kann mich einfach mal an etwas erfreuen! Immer bin ich mit allem überfordert!
An einem Tag wachte ich morgens auf und spürte eine unbändige Aggression in mir. Ich hatte eine solche Wut und schlechte Laune, ich konnte mich nur mühsam zusammenreißen. Die Tränen standen ganz weit oben. Ich habe mich pauschal bei allen entschuldigt, sollte ich an diesem Tag etwas verletzendes sagen und habe es mit akut schlechter Laune zu entschuldigen versucht.
Es ist wohl wahr, man nimmt die Depression mit in den Urlaub, man kann ihr nicht entfliehen.

Meine Gedanken derzeit sind so schwarz und düster, ich habe lebhafte Bilder meiner Flucht vor Augen.
Dem Psychiater erzählte ich zuletzt (kurz vor dem Urlaub), ich hätte das Gefühl, es gehe mir gut, brach aber in Tränen aus. Bei der Therapie habe ich alle Termine aufgebraucht. Sollte ich mich mit einem akuten Anliegen dort melden, wird wahrscheinlich wieder die Klinik ins Gespräch kommen, also bitte ich gar nicht erst um Hilfe.

Ohnehin habe ich das Gefühl, es wird nicht mehr besser. Ich quäle mich durch jeden Tag, ob ich arbeite oder frei habe. Ich habe keine Ahnung, was ich hier soll. Warum gibt es mich überhaupt? Spaß und Freude? Was ist das?
Nichts hilft mir. Die Tabletten scheinen auch nicht zu helfen. Hochdosiert und trotzdem nur hoffnungslos und verzweifelt. Die Therapie (VT) hat wahrscheinlich auch nichts gebracht. Ja, ich verstehe jetzt warum und wieso und auch was ich ändern müsste. Aber es kommt nicht an im Gefühl. Da kann ich mir ständig sagen: es ist nicht meine Schuld, 80 % Einsatz reichen auch, ich muss mich nicht schämen. Trotzdem fühle ich mich schuldig, schäme mich und erhöhe weiter
meinen Einsatz.
Ich bin so verzweifelt, ich halte dieses Leben nicht mehr aus. Warum und wie lange soll ich mich noch quälen?

Das verrückte ist, dass Kollegen nach dem Urlaub zu mir sagen, ich sehe erholt und entspannt aus. Meiner Familie mache ich vor, alles sei gut. Meine Mutter sagte mal zu mir, man würde mir nicht ansehen, dass es mir schlecht geht... Daher glaube man das auch nicht...
Sie sieht das inzwischen aber anders, bzw. hinterfragt mehr, wenn sie sich Gedanken macht. Also versuche ich, sie gar nicht erst auf den Gedanken zu bringen.

Im Prinzip schreie ich innerlich laut um Hilfe, kann diese aber nicht annehmen. Spüre jedoch, wie mein Kampfgeist erlischt. Es ist so aussichtslos...
frozenblossom
Beiträge: 18
Registriert: 2. Jul 2017, 20:58

Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von frozenblossom »

@T Ally
Weiß genau was du meinst/ wie du dich fühlst, bin an einem ähnlichen Punkt.
Leider fehlt mir momentan die Kraft zum ausführlich schreiben, die letzte Energie geht grad komplett für die Arbeit drauf...
Fühl dich verstanden
liebe Grüße dir, blossom
malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von malu60 »

Hallo T Ally,hier wirst Du es los und kannst Dein wahres Empfinden mitteilen.Ja teilen,denn hier sind Viele mit nur wenig Hoffnung beim Strampeln auch kämpfen.

Kann mir sehr gut vorstellen,dass es Dir nicht anzusehen ist,wie Du Dich fühlst und der Urlaub
hat Dich bestimmt zumindest was Haut und Aussehen betrifft verändert.Siehst gut aus,doch
innen ist nichts geblieben,den Akku nicht aufgeladen,der war defekt,ging nix rein!?

Unter diesem "Gruppenerlebnis" hast Du ,ich hätte es zumindest, "Schwerstarbeit" geleistet.
Wenn nicht "Schauspiel",dann alles richtig und gut machen,Jedem gerecht werden und viel
Kopf und Seelenarbeit leisten um durch die Tage zu kommen.Keinem den Spaß verderben.....

Mit der Wut,da ist doch rausgekommen,was stimmt:Urlaub soll es sein,Neues erleben,sich "neu"
fühlen,zeigen ,Veränderung bringen,vielleicht eine Wende,ein Neuanfang.... ja und da ist die Depri,die Angst, die perfekte Forderung,auch dieser Urlaub wird perfekt:"im Koffer einfach mit in Urlaub mitgefahren.
Wenn Du wieder etwas zu Kräften kommst,wirst Du merken,Du hast schon viel erlebt,auch Gutes erfahren....warum ist es nur so anstrengend .......Du hast Dir auch da" Großes "vorgenommen!!!

Es wäre wünschenswert,nochmal eine Therapie machen zu können,vielleicht notfall,s ne
Gruppe,oder so,dann hättest Du keine Wartezeit......sonst Selbsthilfegruppe oder Gespräche
bei Beratungsstelle.Es ist besser,über diesen "Lebensfrust"zu sprechen.Es ist traurig,am Leben zu verzweifeln,es nicht mehr auszuhalten,Andere zu schonen (Mutter z.B.)Tally bitte,das geht nicht so .........Sei Dir mehr wert,such Dir Jemand,der Dein Vertrauen hat und diese Gespräche aushält...... Nicht immer weiter funktionieren und Erwartungen Anderer erfüllen.......


Bin zu weit weg,sonst könnten wir durch die Natur und dabei reden......


Verstehen tu ich Dich gut,ich kann es nur schwer aushalten,dass es Dir so schwer fällt zu leben.
Da ich Dich erleben durfte,tut es mir umso mehr weh,Viel Witz,Eloquenz,gute Frau,und dann
diese Scheißdepression,die Dich daran hindert,die zu sein,die Du bist....sein kannst....
Bitte glaub an Dich und Deine Zukunft,da geht noch viel,es ist nur im Moment verdammt hart.
Liebe Grüße malu
Leben ist mehr
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von Bittchen »

Liebe TAlly,

ich wollte nicht schreiben ,nur etwas Ablenkung,
Aber deine Zeilen berühren mich sehr.
In meiner AA Gruppe gabs einen Spruch"Egal wo du hin gehst ,
dich selbst nimmst du immer mit."
Du bist an einer Depression erkrankt und bist trotzdem in den Urlaub gefahren.
Das wird von Fachärzten nicht empfohlen,weil es während einer Krise die Betroffenen überfordert.
Außerdem wolltest du deine Krankheit verheimlichen,das hat deine letzten Kräfte aufgebraucht.
Es tut mir so leid für dich.
Raten kann und will ich dir nichts,du kannst du nur professionelle Hilfe suchen und das dringend.
Wenn es eine Klinik ist,dann ist es so,rette dein Leben so gut es geht.
Auch du wirst lernen können mit dieser sch ? Krankheit umzugehen.
Dazu gehört aber die Akzeptanz,dass es nicht wie von Zauberhand verschwindet.
Vertraue dich bitte deiner Mutter an,die wird dich unterstützen können,weitere Schritte einzuleiten.
Ich habe 15 Jahre meine suchtkranke Tochter mit all ihren Problemen begleitet,es war die Hölle.
Für sie war es aber die schlimmere Hölle und sie wollte oft nicht mehr weiter machen.
Was die Leute dachten war mir sch...egal.
Sie ist jetzt 31 Jahre alt,seit 2 Jahren clean,sozial ganz unten,
aber sie lebt und wir sind wahnsinnig stolz auf sie.
Sie kann erst mal nur halbe Tage wieder arbeiten,das Geld ist dabei gar nicht so wichtig.
Sie hat wieder eine Aufgabe und darin ist sie richtig gut.
Meine größte Sorge war in ihrer schlimmen Zeit,dass ich sie verlieren könnte.
Wir haben als Familie zu ihr gestanden und uns nicht geschämt,sie sich schon.
Der Pfarrer hat bei Ihrer Taufe gesagt,sie ist die Jüngste und ein Nachzögling,"Euer Geschenk des Himmels"und das ist sie immer geblieben ,unser Geschenk,wir sind so dankbar,dass wir sie noch haben.
Sorge bitte für dich ,es gibt immer einen Weg.

Liebe Grüße von Bittchen
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von Luna1966 »

Hallo Tally,

deine Worte sind so düster, obwohl das, was du gemacht hast, doch so großartig ist.
Ein Urlaub in fremder Gemeinschaft - wow, das hast du geschafft?
Wieviele würden dieses Wagnis erst gar nicht eingehen und du hast dich dem gestellt und haderst (nur) mit schlechten Tagen?

Faktisch hast du etwas ganz Großes geschafft aber leider lässt dich dein "schwarzer Hund" das gerade nicht so sehen.

Ich bewundere dich für deinen Mut zu deiner Reise
Liebe Grüße
Luna
T Ally
Beiträge: 595
Registriert: 30. Jul 2014, 14:34

Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von T Ally »

Luna1966 hat geschrieben:...obwohl das, was du gemacht hast, doch so großartig ist.
Ein Urlaub in fremder Gemeinschaft - wow, das hast du geschafft?
...
Faktisch hast du etwas ganz Großes geschafft aber leider lässt dich dein "schwarzer Hund" das gerade nicht so sehen.
Liebe Luna,
vielen Dank für Deinen Hinweis auf eine positive Sichtweise! So habe ich es noch gar nicht gesehen und ich danke Dir sehr dafür, dass Du mich quasi mit der Nase darauf gestoßen hast. Ich hab einige Stunden darüber nachgedacht und versuche immer wieder, mir dieses positive in Erinnerung zu rufen. Diese Sichtweise hätte ich mir allein niemals erschlossen. Wie eng stellt man eigentlich die eigenen Scheuklappen?
Bittchen hat geschrieben:"Egal wo du hin gehst, dich selbst nimmst du immer mit."
...
Außerdem wolltest du deine Krankheit verheimlichen,das hat deine letzten Kräfte aufgebraucht.
...
Auch du wirst lernen können mit dieser sch? Krankheit umzugehen.
Dazu gehört aber die Akzeptanz,dass es nicht wie von Zauberhand verschwindet.
Liebe Bittchen,

du hast so viel geschrieben, was mich sehr berührt. Ich habe Deine Worte lange nachwirken lassen und sie bewegen mich noch immer.
Dass ich mich leider immer mitnehme, egal wohin ich gehe - darüber habe ich schon oft nachgedacht. Ich würde mich so gern hinter mir lassen. Mich loswerden. Kann mich nicht leiden. Immer fallen mir viele, viele negative und peinliche Dinge ein, die ich gesagt oder getan habe. Ich glaube, alle halten mich für einen Vollpfosten, weil ich einfach so unheimlich doof bin. Mir fallen Situationen aus der Kindheit ein, für die ich mich noch immer in Grund und Boden schäme.
Diese Person möchte ich loswerden!
Wenn ich dann Lunas Anstoß umsetze, dann müsste ich an gute und erfolgreiche Erlebnisse denken. Da muss ich aber extrem nachdenken, die fallen mir nicht einfach ein. Und auch nicht zahlreich, selbst wenn ich angestrengt nachdenke. Und wenn ich dann "stolz" bin oder war, dann hab ich innerlich einen Richter, der mir sagt, ich sei arrogant.
Das Gleichgewicht zu finden ist sehr schwer, das halten wahrscheinlich noch um längen schwerer.

Das Verheimlichen der Krankheit habe ich versucht, wer etwas Ahnung hat, der wird es wohl gemerkt haben. Ich hatte schon bei der Abreise keine Kraft und diese wurde auch in Anbetracht der grandiosen Landschaft nicht mehr.
Einmal meinte sogar die Reiseleitung, dass ich jetzt wohl endlich besser drauf bin als am Morgen...

Mit der Akzeptanz tue ich mich sehr schwer. Ich möchte es nicht wahrhaben und versuche immer wieder, mir in Erinnerung zu rufen, dass es mir auch mal besser ging. Aber die Erinnerung ist sehr schwer. Schon in meiner Kindheit hatte ich Tage mit extrem schlechter Stimmung. Habe mich viel geschämt und Angst gehabt Fehler zu machen. Habe oft grundlos geweint und sehr häufig Kopfschmerzen gehabt.
Schon immer habe ich das Gefühl gehabt durch einen tiefen Sumpf zu waten, so schwer fällt mir jeder Schritt. Für mich quasi das Normal-Gefühl. ich dachte immer, es geht allen so.
Somit sind die guten Tage leicht abzuzählen.
Woher soll da die Hoffnung kommen, dass es besser wird?

Meine Eltern mag ich damit nicht belasten. Irgendwie schaffe ich auch die nächsten Tage und dann wieder die nächsten - und hoffe eigentlich tief im Inneren, dass irgendwann der Körper streikt. Aber der ist ziemlich belastbar.

Ich danke Euch allen für Eure Anteilnahme, guten Worte, Zuspruch - einfach, dass es Euch gibt!

Einen schönen Abend allen
Bittchen
Beiträge: 5430
Registriert: 2. Feb 2013, 18:02

Re: ...Frühling... ...nicht für mich?

Beitrag von Bittchen »

Liebe T Ally,

ich kann durch familiären Ärger nicht schlafen und lese deine Zeilen.
Die Gier und Boshaftigkeit ,von der Ursprungsfamilie meines Mannes, ist es nicht Wert erwähnt zu werden und doch sehr belastend für mich.
Immer wieder bin ich durch sehr schwere Zeiten gegangen und doch habe ich mit sehr oft Unterstützung und Hilfe gesucht.
Auch durch die Krankheit oft hoffnungslos und ausgelaugt,immer weiter funktioniert.
Aber schon sehr lange,30 Jahre ,habe ich akzeptieren müssen ,wie krank ich bin.
Selbst mit der Krankheit habe ich sehr viel geschafft und schon wegen meiner Familie nie aufgegeben.
Meine Eltern,eine noch ältere Generation,konnten mit meinen psychischen Einschränkungen gar nichts anfangen.
Obwohl ich heute weiß,dass auch meine Mutter eine Tendenz zur Melancholie hatte.
Das Gute an meiner Erkrankung war,dass ich bei meinen Töchtern sehr schnell merke ,wenn es ihnen nicht gut geht .
Dann offen reagieren kann und auch schon handeln musste.
Auch ich hatte schon mit 18 Jahren den ersten Selbstmordversuch,ich bin so dankbar dass ich noch lebe,immerhin jetzt 67 Jahre.
Auch mit rezidivierenden Depressionen kann man ein lebenswertes ,gutes Leben führen,nur anders.
Ich musste akzeptieren, nicht mehr so belastbar zu sein .
Das hat auch gedauert ,bis ich das annehmen konnte und meine ständige Überforderung, hat mir sehr geschadet,weil ich immer über meine Grenzen gegangen bin.
Schon lange habe ich mich von der Leistungsgesellschaft verabschiedet.
Mit Medikamente hatte ich mich immer wieder auf Kurs gebracht,bis es nicht mehr ging..
Erst die letzten Jahre ,nach meinem Zusammenbruch vor 14 Jahren,konnte ich umdenken.
Da ging auch körperlich nichts mehr,ich konnte anfangs nicht mehr alleine zur Toilette gehen ,in der Akutklinik.
Therapien und Kliniken haben mir geholfen und mir geht es sehr viel besser..
Selbst jetzt,habe ich noch mal ganz neu eine Therapie angefangen und nehme seit 3 Monaten keine Medikamente mehr.
Ich gebe nicht auf und diese Einstellung wünsche ich dir auch.
Wenn es mir schlecht geht merkt das mein Umfeld sofort und ich fordere dann Rücksicht ein,wie bei einer körperlichen Krankheit auch.
Lasse es nicht so weit kommen und lasse dir früher helfen.
Beruf ,Geld, Leistung ist nicht Alles,auch ich weine lieber im Porsche ,wie im Polo.
Aber es ist wie es ist und wir können mit unserer Erkrankung nur das bestmögliche machen,das geht aber nicht ohne professionelle Hilfe.
Warte nicht bis dein Körper zusammenbricht,das geht schneller als du zu glauben magst.
Dann kommst du nicht mehr so einfach aus dem Loch,glaube mir bitte,schlimmer geht immer.

Alles Gute für dich weiterhin und liebe Grüße Bittchen
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