Keinen Schmerz ...

Zwiebelchen
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Zwiebelchen »

Lieber Cyranoo,

was du schreibst, klingt als geht es dir sehr schlecht.

Du solltest die Pause nicht machen, weil du denkst das passt hier nicht hin was du schreibst.
Ich finde mich in deinen Aussagen wieder. Obwohl es mir besser geht, denke ich noch oft ich bin
froh, dass das Leben endlich ist und man nicht dauerhaft diese Anstrengung aushalten muss, durch Depression und anderes, sondern irgendwann auch Ruhe findet. So habe ich wenigstens keine Angst vor dem Tod, ich finde es tröstlich, dass man sowieso irgendwann stirbt wenn man alt ist.

Ich kann auch verstehen, wenn es einem sehr schlecht geht, mag man vielleicht nicht hören "es wird auch wieder besser", weil man einfach nicht dran glauben kann. Und mit Motivationsvorschlägen wie "geh doch mal spazieren" kann man dann ja auch nicht unbedingt etwas anfangen und es nervt vielleicht, wenn es einem zu schlecht geht und das einfach nicht geht. Andere im Umfeld machen das ja auch gerne, einem solche Dinge sagen.

Lass hier einfach deine Gefühle und Gedanken raus, solange es dir gut tut.

Aber wenn es dir eine Auszeit vom Forum gut tut und du mehr Zeit für dich brauchst um auf andere Gedanken zu kommen, solltest du das auf jeden Fall so machen.

Pass gut auf dich auf und hol dir bitte Hilfe wenn du sie brauchst. :!:

Es klingt für mich schon etwas danach, wenn du dich auf die Therapie nicht einlassen kannst (oder die Therapeutin war einfach nur schlecht für dich).

Ging es dir öfter so schlecht und wie bist du da raus gekommen, wäre meine Frage, falls du sie beantworten möchtest.

Alles Gute,
Zwiebelchen
Viele Grüße,
Zwiebelchen
Cyranoo
Beiträge: 436
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Liebe Bittchen, liebe Zwiebelchen,

danke für eure aufmunternden Worte.

Ich will gar nicht bewusst eine Pause machen, ich würde gerne schreiben.

Es gibt nur immer wieder Phasen, in denen fühle ich mich unfassbar leer im Kopf, so wie jetzt. Da denke ich in Zeitlupe.

Dieser Wechsel aus Leere, dann Unruhe, dann Verzweiflung, dann Resignation ist zermürbend.

Heute habe ich eine Liste mit allen körperlichen Beschwerden geschrieben. Damit gehe ich am Dienstag zur Ärztin. Ich denke, das ist das Sinnvollste, was ich zur Zeit machen kann.

Liebe Zwiebelchen, ich habe am Rande mitbekommen, wie schlecht es dir zur Zeit geht. Das tut mir sehr leid und ich hoffe, dass du bald etwas zur Ruhe kommen kannst. Ich denke, innere Ruhe (nicht die Apathie der Depression) ist wichtig, um Dinge klarer sehen und gegebenenfalls Entscheidungen treffen zu können.

Euch beiden und allen anderen alles Liebe
Frauhamster
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Frauhamster »

Lieber Cyranoo,

wenn Du gerne schreiben möchtest, dann schreib bitte. Warum Pause machen, wenn Du das eigentlich gar nicht möchtest. Du schreibst keinen Unsinn, Dir geht es nicht gut. Und dafür ist das Forum doch da. Außerdem schreibst Du immer warmherzig und freundlich. Und das ist schön!

Ich finde es toll, wenn Du Deine körperlichen Beschwerden angehen willst. Das wird sicher nicht immer einfach, ich kenne das selbst, mir wurde es auch manchmal etwas viel. Aber es lohnt sich! Und mit einer Liste zu Deiner Ärztin zu gehen, ist sicher eine gute Idee. Da vergisst Du in der Aufregung nichts, und sie kann mit Dir zusammen entscheiden, wie ihr nach und nach die Probleme sinnvoll bearbeiten könnt, so dass es für Dich immer erträglich bleibt. Gerne möchte ich Dich da motivieren.

Und Du weißt ja - gut auf Dich aufpassen.
Du würdest mir hier fehlen, wenn Du nicht mehr schreibst.

Liebe Grüße von der Hamsterin

Wer das Glück nicht entlang des Weges sieht,
findet es auch nicht am Ende des Weges. (Hartmut Lohmann)
-Mara-
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von -Mara- »

Lieber Cyranoo,

Unsinn ist das überhaupt nicht, was du hier schreibst.
Im Gegenteil, ich finde es sehr reflektiert und gründlich betrachtend.

Hinschauen, und dann auch noch Erkennen (das ist ja noch ein anderer Schritt), kann sehr sehr anstrengend und belastend sein. Und oft ist es auch nur immer wieder hinschauen (was anstrengend und schmerzhaft ist) und dennoch nicht erkennen können .... Manchmal ist es ein etwas wissen, innendrin, oder zumindest wissen so stimmt es nicht ganz, in mir, (wie jemand anders vielleicht etwas beschrieb)... Und selbst wenn, "erkennen", so ist damit ja noch nichts gelöst.
Und wenn man eh schon erschöpft ist, noch schwieriger.

Durch Ängste "hindurchzugehen", oder auch 'nur' auszuhalten und ertragen, ist auch sehr anstrengend. Ebenso die Emotionen zu ertragen. Hoffnung, wie du sie letztes Jahr hattest, und Resignation und Verzweiflung die jetzt wieder mit aller Macht hochschwappen.
Ich finde es nicht verwunderlich wenn du erschöpft bist.

Wenn du eine Pause brauchst, nimm dir die Pause. (Ich hoffe natürlich dass du trotzdem bald/demnächst auch wieder reinschaust :) )
Ich bin auch nicht jeden Tag hier. (Und nicht immer schreibe ich auch.) Manchmal ist es ein oder auch mal ein paar Tage die ich gar nicht reinschaue, einfach die Kraft nicht habe, und manche Tage ist mir einfach nur alles zuviel, sogar lesen.

Wenn überall die Balken knacken, und man selbst so wenig Kraft noch hat, dann liegt es nicht fern, zumindest immer wieder Phasen der Resignation zu haben.
Und auch Verbitterung, wenn man doch schon jahrelang immer wieder alles tut, um zu Flicken was man hinkriegt zu flicken (oder was gerade am allerdringendsten dran ist) ... und es irgendwie nie so richtig reicht.

Es gibt sehr viel, von dem, was du schriebst, wo ich einiges an Gedanken zu habe; sie zu formulieren (zu versuchen) würde wohl jetzt den Rahmen sprengen. (Sind zum Teil auch nur Gedanken-Ansätze.)

Manchmal können "feste Muster" wichtig sein, um etwas zusammenzuhalten, und um "zu funktionieren". - Immer und "nur" funktionieren ist nicht gut, keine Frage. Aber es ist auch wichtig, und wenn es gar nicht mehr ginge wäre es nicht gut.
Ich finde es auch nicht schlimm, so etwas festzustellen. Und ich denke es geht auch nicht immer nur darum, "festes" zu verändern oder "abzuschaffen". Oft kann es gut sein, alternative Strukturen und Möglichkeiten zu lernen (oder zumindest in der Theorie sehen zu können), zusätzlich, sozusagen. Und manchmal ist das einzige, was eine Hilfe helfen kann, zu helfen durchzuhalten.
Manchmal ist es nicht die richtige Zeit, etwas festes aufzulösen, wenn es immerhin irgendwie Halt gibt.
... Man kann aber auch kein Teil entfernen, ohne dass alles sofort einstürzt. Nur eine zusätzliche Stütze könnte helfen, eine Stütze, bevor man die schwachen Punkte austauscht. So eine Stütze sehe ich (noch) nicht.
Das finde ich eine ganz wichtige Erkenntnis. Und manchmal ist es tatsächlich genau so. Dass es eben gewisse zusätzliche Stütze braucht, um "umbauen" oder "austauschen" zu können.

Ich habe inzwischen auch eine vermutlich eher "unübliche" Sichtweise auf diesen vielbenutzten Spruch vom "Loslassen lernen" (und die Variationen davon). Für manche, speziellen, Fälle mag das zutreffend sein, dass dies wichtig ist und "hilft", und "neue Möglichkeiten eröffnet", aber generell ganz bestimmt nicht.
Sehr oft muss erstmal etwas (anderes!) da sein zum sich daran FESTHALTEN können, oder zum darauf STEHEN können, oder landen, fester Boden, bevor "loslassen" einen Sinn machen kann. Der freie Fall hilft den wenigsten Menschen.

In "verflossenen Liebesbeziehungen" mag es sinnvoll und wichtig sein, "loslassen" zu können. (Und auch dann erst wieder möglich, anderes zu sehen als das vorherige.) - Aber auch da ist oft erstmal verarbeiten das sinnvollere. (Und ob dies bei dir überhaupt so ist, weisst du noch nicht. Nur dass nicht-hinschauen und der Angst aus dem Wege zu gehen derzeit das erträglichere ist.)

Das mit dem Haus und den Wänden/Balken klingt allgemeiner. Wie auf den Leben bzw jetzige Gesamtsituation bezogen.

Ich wünsche dir sehr, dass du Stützen finden kannst. Vielleicht hier etwas, dort etwas, ich hoffe das hilft auch schon ein wenig. Die Sozialarbeiterin scheint ja für dich eine gewisse Stütze zu sein.

Du beschreibst Mut (hinzuschauen) als "alternativen Weg" zum Leid (ertragen). Und über Stärke.
Ich denke Stärke liegt in beidem. Und hinschauen schützt auch nicht unbedingt vor Leid ertragen (müssen).
Ich denke das wichtigste in beidem ist, Wege finden und sehen zu können. Wege dahin, dass es besser wird. Ein gewisses hinschauen braucht es dazu auch.
Aber manchmal ist tatsächlich das wichtigste, dass da jemand ist der einem die Hand hält.

So, und jetzt habe ich das Gefühl ich schreibe Unsinn ;)

LG
Mara
Cyranoo
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Registriert: 25. Aug 2013, 14:40

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Liebe Mitforisten,

heute gab es noch mal einen Moment Aufregung.

Ich habe gesehen, dass ich einen Anruf hatte. Eine Nummer, die ich nicht kenne. Die Vorwahl könnte zu der Internetbekannten passen, ich hatte ihr mal meine Nummer gegeben, sonst kenne ich niemanden in der Region. Von ihr habe ich nur die Handynummer.

Ich war sofort wieder am Zittern, mir wurde sehr warm, nachdem ich drei Tage gefroren hatte. Mein Kopf dröhnt.

Wovor habe ich solche Angst?

Ich glaube, ich habe Angst vor Gefühlen. Enttäuschung, Ärger, Traurigkeit kosten so viel Kraft. Ich rede mir ein, keine Hoffnung mehr zu haben, wo Hoffnung doch weiter meine Seele vergiftet, und sei sie noch so klein und leise und versteckt. Hoffnung, sie irgendwann mal im Arm zu halten.

Warum ist das Leben so schwierig? Warum kann ich keine Lebensmaschine sein, obwohl ich das zwanzig Jahre trainiert habe?

Was mach ich nur? Ich möchte ihr nur noch einmal sagen, wie unendlich lieb ich sie habe. Und mich dann von ihr verabschieden. Aber wenn ich ihre Nachricht lese, kann es gut sein, dass sie wieder nicht zu erreichen ist. Vielleicht nie mehr wieder.


Liebe Frauhamster,

danke für deinen Zuspruch und die lieben Worte. Du siehst, ich bin im Moment komplett durch den Wind.

Die Liste hab' ich gemacht, damit ich ein bisschen System in die vielen körperlichen Beschwerden bringe. Ich werde mich zunächst auf zwei Bereiche konzentrieren. Zum einen die anhaltenden Schmerzen (Rücken-, Schulter-, Bauch-, Herzschmerzen), die sich glaube ich auf Schwierigkeiten mit der Verdauung zurückführen lassen. Zum anderen Probleme in der rechten Körperhälfte. Verkrampfungen im Fuß, Schwächegefühl in Bein und Arm, Störungen in der Feinmotorik der rechten Hand. Einiges passt zu beginnendem Parkinson, mein Neurologe möchte mich deshalb in eine Klinik schicken.


Liebe Mara,

auch dir vielen Dank für deine positive Rückmeldung und deine Einschätzungen. Ich kann zum Teil kaum glauben, wie freundlich und wohlwollend mir die Menschen hier begegnen, das ist wirklich schön.

Hinschauen ist wirklich nicht meine Stärke. Zum Hinschauen gehört viel Mut, und daran mangelt es mir glaube ich am meisten.

Der einzige Mut, den ich manchmal aufbringe, ist der Mut der Verzweifelten, wenn alles fast schon zu spät ist. Dann schalte ich in den Roboter-Modus und gehe auch unangenehme Dinge an. Aber ohne inneren Bezug, dann bin ich kurzzeitig eine Maschine und fühle keinen Schmerz.

Gefühle kosten so viel Kraft und Überwindung.

Hier hat mal jemand so richtig geschrieben, dass Depression vor allem Kampf ist. Ein harter, unentwegt tobender Kampf, obwohl man scheinbar kaum etwas tut oder denkt oder fühlt. Ein Kampf gegen Ängste, Enttäuschungen, Erwartungen, Sorgen, negative Selbstbilder. Ein Kampf gegen die Dämonen der Vergangenheit und gegen die Bedrohungen der Zukunft. Ein nicht enden wollender Kampf gegen sich selbst.

Die Folge muss Erschöpfung sein.

Was die Muster angeht, so hatte meine Therapeutin mir auch mal gesagt, dass sie nicht negativ sein müssen. Sie haben mir geholfen zu überleben und wenn ich sie weiter brauche, um nicht unterzugehen, haben sie ihre Berechtigung.

Woran man besser festhält und was man dagegen besser loslassen sollte, um etwas mehr Halt und Freude im Leben zu finden, ist in der Tat eine schwierige Frage.

Ich glaube, ich sollte am ehesten meine vielen Ängste loslassen. Ich habe es versucht, indem ich sie ignoriert und verachtet und verdrängt habe. Das hat nicht funktioniert. Vielleicht geht es wirklich nur, indem ich mich ihnen stelle. Mutig und ernsthaft und entschlossen. So wie der Nachricht der Bekannten. Das wäre vernünftig. Und vermutlich auch richtig.

Bei deinem letzten Satz musste ich richtig schmunzeln. Ich hatte keine Sekunden den Eindruck, dass du Unsinn schreibst. Aber so ist es wohl mit uns Depressiven ...

Jemand, der meine Hand hält, wäre schön. Noch nie hat jemand meine Hand gehalten. Ich bin praktisch am Ende, aber noch heute wirke ich vielleicht noch stark und unnahbar auf Menschen. Mein Vater war totkranker Frührentner, solange ich denken kann, meine Mutter war eine einfache Putzfrau, beide haben mich nicht viel lehren können, aber auf dem Gymnasium hat sich trotzdem niemand um mich gekümmert. Obwohl jeder sehen musste, dass ich immer allein und stumm in der Ecke stehe. Jeden Tag. Vielleicht ist es aber trotzdem nicht zu spät. Denn eine Sache hat meine Mutter mich gelehrt, Liebe.


Euch beiden und allen anderen hier im Forum alles Liebe und Gute.
BadewanneVollGeld
Beiträge: 88
Registriert: 7. Okt 2015, 11:34

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von BadewanneVollGeld »

Ich danke dir, Cyranoo, dass du meine Gedanken und Gefühle formulierst.
-Mara-
Beiträge: 117
Registriert: 6. Jan 2016, 04:07

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von -Mara- »

Lieber Cyranoo,

vorab kurz, sehr gut (finde ich) dass du das aufbringst und schaffst, dich um die körperlichen/gesundheitlichen "Baustellen" zu kümmern und jedenfalls anzugehen, aufzulisten und Arztbesuch vorzubereiten. Hut ab!
Ich hoffe dein Arztbesuch heute verlief gut und hilfreich für dich.

momentan zu viele Gedanken zu deinen Worten um sie alle in vernünftige Sätze zu bringen.

Ein Stück davon ist:
Aber wenn ich ihre Nachricht lese, kann es gut sein, dass sie wieder nicht zu erreichen ist. Vielleicht nie mehr wieder.
Möchtest du ihre Nachricht "aufheben", damit da "irgendwie noch eine Nachricht von ihr ist", du also nicht "vielleicht nie mehr wieder" von ihr hörst?



Was ich mir, realistisch, durchaus (und gut) vorstellen könnte, ist/wäre, dass es - auch danach dann wieder (also, gesetzt den Fall du liest die Nachricht, und vermutlich dann antwortest ihr irgendwann auch) - danach dann auch wieder einige Zeit dauern könnte, bis nochmal/wieder eine Antwort kommt.
Das ist / wäre ganz sicherlich und definitiv eine GANZ große (und schwere, für dich, nach wie vor) Veränderung zu dem von "vorher"/"früher" mit jeden Tag hin-und-her-schreiben, innigem Austausch, Gesprächen und gut verstehen.
Aber es wäre kein "nie wieder mehr" (von ihr hören/lesen).

Du vermutest, dass sie dich vielleicht angerufen haben könnte bzw es versucht. (Du weisst es nicht.)
Du denkst, dass es sein kann, dass sie versucht dich zu erreichen, dich zu kontaktieren. Während du erstarrt bist in deiner Angst und Sorge von was-ist-wenn, und in deinem Verlustschmerz.

Der Verlustschmerz ist real, sehr real, und tut sehr sehr weh. Das ist mir klar.
Das, wie es bis (Oktober/November?) war, ist an dieser Stelle nicht (mehr).
Und ob es nochmal oder wieder sein könnte, scheinst du fast schon auszuschliessen, alleine schon aus der Situation heraus dass nun eine ZU lange Zeit ohne dieses vertraute tägliche Miteinander war und dir das enorm zu schaffen macht, dieser Verlust. Und auch von ihr sehr lange, zu lange, keine Kontaktaufnahme kam, nichtmal ein Gruß zu Weihnachten. Und dir das sehr wehtut. Du dich vermutlich auch alleingelassen, im Stich gelassen, "weggeschoben" fühlst.
Vielleicht ist es auch aus anderen Gründen nicht (oder nicht wahrscheinlich), dass das wieder/nochmal kommen/sich entwickeln könnte, dein Gefühl sagte (und sagt?) dir ja immer wieder, es sei vorbei. Und das ist es womit du dich beschäftigst, was du versuchst zu "verdauen". (Oder vielleicht erstmal zu schlucken.) Vielleicht liegst du ganz richtig damit. (Vielleicht auch nicht, ich weiss es nicht.) Du schriebst auch, dass sie (vor der langen "Pause"?) sagte dass sie wegen _anderer Dinge_ eine zeitlang Ruhe und Abstand braucht.

Vielleicht ist - auch realistisch gesehen - die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass es wieder (oder weiter) so ist (bzw wäre) "wie vorher". (Und du bist nun auch die letzten 2 Monate mit dem "Abschied" verkraften versuchen beschäftigt. Was schwer genug ist.)
Die Wahrscheinlichkeit, dass trotzdem nicht jeglicher Kontakt oder Austausch mit ihr "für immer und ewig" verloren sein muss, halte ich für in einem anderen Bereich angesiedelt als die obige vielleicht-sehr-geringe. (Aber ... das ist wohl nicht was du erhoffst.)

Hoffnung, auch noch so kleine Fitzelchen davon, verbliebene Überreste, ja, kann sehr schmerzhaft sein. Vielleicht ist es gerade das kleine, heimliche Hoffen, das gefühlt "unberechtigte" Hoffen, wider alle "Wahrscheinlichkeiten" (oder "realistische Aussichten"), was so sehr peinigt.

Ich weiss nicht, ob ich all dies tatsächlich schreiben sollte. Es sind viele (Kopf)Gedanken. Gedankenansätze. Überlegungen, Betrachtungen zum Thema.
Die helfen aber der Gefühlswelt oft auch nicht. (Können vielleicht auch gar nicht.)
Und manches ist vielleicht auch nur auf meinen eigenen Gedanken gewachsen, die ich mir so mache zu meinen eigenen "Gefühlskämpfen".
Die Gefühle in dem ganzen, ...
kommen mir so bekannt vor.

LG
Mara
Cyranoo
Beiträge: 436
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Liebe Mitforisten,

heute ist wieder alles kalt. Ich fühle zwischendurch, ob die Heizung an ist. Sie ist an, nur mein Körper ist aus. Kein Leben mehr. Morgen ist ein neuer Tag. Wer weiß, was er bringt, vielleicht etwas Gutes.


Liebe BadewanneVollGeld,

wenn du etwas in meinen Worten wiedererkennst, heißt das, dass du Leid kennst. Das ist nicht schön, aber es ist schön, wenn man Gemeinsamkeiten erkennt. Dann ist man einen Moment nicht allein. Pass auf dich auf, ich werde es für mich auch tun.


Liebe Mara,

der Arztbesuch war in Ordnung. Ich habe zwei Überweisungen und kann den Dingen weiter auf den Grund gehen. Leider habe ich öfter die Erfahrung gemacht, dass Ärzte körperliche Beschwerden schnell auf die Depression zurückführen. Das macht es nicht leichter, finde ich.

Mit der Nachricht kann es gut sein, dass du recht hast. Ich will sie gar nicht lesen, nur hüten wie einen kostbaren Schatz. Ich hatte mich darauf eingestellt, nie wieder von ihr zu lesen. Eine schlimme Vorstellung. Jetzt weiß ich, dass sie noch einmal kurz an mich gedacht hat. Sie hat mich nicht einfach auf maximal einfache Art aus ihrem Bewusstsein gelöscht, sondern mir nochmal einen Gedanken und ein Wort geschenkt.

Ich habe einen Plan. Ich werde die Nachricht in der nächsten Woche lesen. An dem Tag, an dem ich die Sozialarbeiterin wieder sehe. Zwei Stunden vor dem Termin werde ich die Nachricht mit rasendem Herzen lesen, dann zwei Stunden spazieren gehen, um Luft zu bekommen und anschließend zum Termin gehen. So habe ich theoretisch die Chance, über den Inhalt gegebenenfalls mit jemandem zu sprechen. Ob ich tatsächlich den Mut aufbringe, weiß ich heute nicht, aber das ist der Plan.

Die Nachricht kann der endgültige Abschied sein. Ihr dann erkennbar letztes Wort. Das wird den Schmerz noch einmal entfachen. Aber die Gefahr besteht einfach und es ist wahrscheinlich besser, sich ihr irgendwann zu stellen. Die folgenden Wochen würde ich auch überstehen.

Ihr plötzlicher völliger Kontaktabbruch machte für mich nur Sinn, wenn ich davon ausging, dass ihr der Kontakt nichts mehr bedeutet. Als wir noch geschrieben hatten, hat sie viel gearbeitet, sehr oft Überstunden gemacht, dazu die Fahrten mit Bus und Bahn. Am Wochenende hatte sie einen zweiten Job. Trotzdem hat sie jeden Abend geschrieben. Bis in den Schlaf hinein. Es war für mich das Allerschönste, ihr Mut für den nächsten Tag zu machen. An sie zu denken, mich wieder auf sie zu freuen. Das alles zerbrach, als sie die Arbeit verlor. Ich habe verstanden, dass das (und weitere Dinge, die ihr in dieser Zeit widerfuhren) ein gravierender Einschnitt für sie war, ich konnte nicht verstehen, dass ich plötzlich ein Nichts war. Das Schlimmste war die Ungewissheit. Es gab keine klare Aussage, ob oder wie es irgendwann weitergehen könnte. Es fühlte sich an wie ein Abschied ohne Verabschiedung. Vielleicht war alles ein großer Fehler. Vielleicht hätte ich mehr vertrauen sollen.

Ob es noch eine Hoffnung in mir gibt? Wahrscheinlich ja, denn so sind die Menschen. Wo ein Wunsch so groß war, bleibt immer etwas Hoffnung. Man macht sich unbewusst selbst etwas vor. Welche Hoffnung? Nur, dass sie da ist. Dann wäre alles warm.

Liebe Mara, ich danke dir sehr für deine Überlegungen. Sie geben mir die kostbare Gelegenheit, alles noch einmal zu betrachten.


Euch beiden und allen Mitlesern alles Gute und viel Kraft für eure Gefühlskämpfe.
Cyranoo
Beiträge: 436
Registriert: 25. Aug 2013, 14:40

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Sorry, ein Versehen.
Cyranoo
Beiträge: 436
Registriert: 25. Aug 2013, 14:40

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Ich hoffe, Ihr verzeiht, dass ich hier weiter schreibe. Ich habe den Eindruck, es nervt und Antworten gibt es auch nicht mehr. Ich weiß, dass viele selbst nicht die Kraft haben zu schreiben.

Aber heute war wieder kein schöner Tag. Und ich habe den Wunsch, mir etwas von der Seele zu schreiben.

Ich bin froh, dass ich nicht den Mut hatte, die Nachricht zu lesen. Denn der Termin bei der Sozialarbeiterin, die mir anbot, darüber zu reden, fiel natürlich wieder ins Wasser.

Was soll's, ich habe eine Woche kein Wort mit jemandem geredet, da macht eine weitere Woche auch nichts mehr.

Mich gibt es gar nicht. Niemand weiß, dass es mich gibt. Und das ist gut so. Niemand muss mit mir reden. Statt zu reden hab' ich mich einfach auf die Bank gesetzt. Und beobachtet, wie die Menschen reden. Es gibt Menschen, die miteinander reden. Nicht mit mir, aber miteinander.

Ab und zu muss auch mich jemand wahrnehmen. Heute musste eine Frau auf dem Rad ihr Kind auf dem Rad warnen, dass ich entgegenkomme. So weiß ich, dass ich physisch noch sichtbar bin. Dass ich noch existiere.

Morgen werde ich meine Existenz feiern. Denn morgen werde ich ein Jahr älter. ich werde vier Brötchen essen statt wie sonst drei. Ich bin dankbar für das, was ich habe. Denn heute fühle ich keinen Schmerz.

Depression ist vor allem fortgesetzte Enttäuschung. Eine gute Medizin wäre das Gegenstück. Also positive Überraschung. In hundert Jahren werden die Ärzte das erkannt haben. Bis dahin muss der Schmerz weiter betäubt werden.

Ich danke euch, dass ich hier schreiben darf. Selbstgespräche sind alles, was mir noch geblieben ist. Heute schreibe ich wieder Unsinn, aber viele Tage der Isolation machen mich immer so. Ihr alle, die Ihr euch ähnlich fühlt, passt auf euch auf. Es kommen auch wieder bessere Tage.
BadewanneVollGeld
Beiträge: 88
Registriert: 7. Okt 2015, 11:34

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von BadewanneVollGeld »

Hallo Cyranoo,

als ich in der Übersicht dieses Forums sah, dass du hier geschrieben hast, hatte ich einen Anflug von Freude. Ich lese gerne deine Beiträge. Ich finde du drückst dich gut aus und ich erkenne mich in vielen Dingen wieder. Fühle mich dann immer ein wenig verstanden.
Also bitte, schreibe dir weiterhin Dinge von der Seele.

Ist es eine Alternative die Nachricht nicht vor sondern während des Termins mit der Sozialarbeiterin zu lesen? Dann kannst du auf jeden Fall sicher sein, dass der Termin nicht ausfällt und es wäre jemand da, der dir vielleicht etwas Sicherheit vermittelt.

Ich versuche hier hin und wieder zu schreiben, damit du weißt, dass ich interessiert mitlese. Aber ich kann dir leider nicht helfen, denn über's Internet (und als Fremde) kann ich weder deine Hand halten noch dir zeigen, dass du existierst. Deswegen weiß ich oft nicht, was ich schreiben soll.

Allerdings musste ich schmunzeln, als du von Selbstgesprächen geschrieben hast.
Ich habe gestern das Hörbuch von Tobi Katze "Morgen ist leider auch noch ein Tag" beendet (in dem er mit Humor über seine Depression schreibt) und seitdem denke ich darüber nach, ob mir Selbstgespräche nicht helfen könnten ;) Er redet immerhin mit seinem Wäschestapel, seinen Tabletten und seiner Depression. Das kann ich doch auch. Da du da scheinbar bereits Erfahrung hast - ist das empfehlenswert?
Ich nehme natürlich an, du machst das nicht freiwillig. Aber dennoch, hast du das Gefühl es hilft irgendwie?

Viele Grüße
BvG
Pummelchen
Beiträge: 1629
Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Cyranoo,

du kannst so oft du möchtest hier schreiben, das nervt mit Sicherheit niemanden!!! Da mach dir bitte keine Gedanken.
Ich habe mich auch gefreut wieder von dir zu lesen. Schade das wir dich morgen zu deinem Geburtstag nicht mit Kaffee und Kuchen beladen "überfallen" können. Ich würde dir so gerne das Gefühl nehmen das es dich nicht gibt.

Ganz liebe Grüße Pummelchen
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Bittchen65 »

Lieber Cyranoo,

ich habe auch gleich gelesen was du geschrieben hast,du
wirst von mir immer wahr genommen.
Tut mir leid,das es dir weiterhin schlecht geht.
Ja, es kommen wieder bessere Tage,gebe die Hoffnung nicht auf.
Selbstgespräche sind ein gutes Mittel,sich nicht so alleine zu fühlen.
Erinnert mich an einen Film mit Tom Hanks,wie der auf einer Insel gestrandet ist und mit
einem Ball gesprochen hat.
Hast du eine Katze oder einen Hund ?
Das hilft oft über einsame Zeiten hinweg.Ich spreche mit unserem Hund ,wie mit einem Menschen.Wir verstehen uns prima,der bekommt sogar mit,wenn es mir schlecht geht.
Morgen wünsche ich dir einen schönen Tag,mache dir eine Kerze an und esse mal ein Stück Torte.Ein gelbes Primelchen auf den Tisch und schon hast du eine Festtafel.Wie jung wirst du denn?
Liebe Grüße Bittchen
Liebe Grüße Bittchen
marie1957
Beiträge: 281
Registriert: 5. Nov 2015, 23:51

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von marie1957 »

Lieber Cyranoo,

meinen allerherzlichsten Glückwunsch zu deinem heutigen Geburtstag. Ich habe extra bis um 24.00 Uhr gewartet, um dir als Erste gratulieren zu können (nein, Scherz beiseite. Du weißt ja, dass ich nicht schlafen kann. Aber es klingt so hübsch ;) , nur bin ich zu ehrlich :) ).

Nein, du nervst niemanden hier. Wir alle -ich eingeschlossen- lesen deine Beiträge immer gerne. Sie sind von einer großen Emphatie und Sensibilität geprägt, die dich zu einem ganz besonderem Menschen machen. Und gerade diese Sensibilität ist es auch, die dir das Gefühl gibt, dass es dich gar nicht gibt. Aber glaube mir, es gibt dich, denn sonst hätten sich nicht so viele Leute hier im Forum deine immer aufmunternden, obwohl es dir selber schlecht geht, und ja schon fast poetischen Posts zu Herzen genommen. Du hast also Spuren im Leben anderer hinterlassen, auch bei der Frau deiner Träume. Und wer Spuren hinterlässt, den gibt es.

Du solltest also nicht nur deine Existenz feiern, sondern auch deinen Mut immer weiter zu leben, obwohl das Leben reich an Enttäuschungen und Leid ist. Es gibt dazu ein schönes Zitat von Khalil Gibran:

„Das Leid brachte die stärksten Seelen hervor. Die allerstärksten Charaktere sind mit Narben übersät.“

Auch wenn du dich nicht so fühlst. DU BIST EINE STARKE SEELE. So wie jeder Depressive, der die dunklen Täler durchwandert und ÜBERLEBT hat. Du bist bis hierher gekommen und darum kannst du auch das feiern. Also vielleicht nicht gerade mit 4 Brötchen, magst du keinen Kuchen ?

Bitte mach dich nicht klein. In meinen Augen bist du ein Großer, denn du hast dich selbst besiegt, jeden einzelnen Tag, indem du aufstehst und sagst: „Ja ich bin immer noch da und ich bleibe auch da ! Egal was passiert. Denn ich habe ein Recht auf dieser Welt zu sein, so wie der Himmel, der Mond und die Sterne (Den letzten Satz habe ich aus dem Desiderata geklaut, sorry. :oops: )

Du brauchst doch nicht dankbar zu sein, hier schreiben zu dürfen. Es ist dein gutes RECHT und wir freuen uns immer von dir zu hören und fiebern immer noch mit, was die Frau deiner Träume dir nun geschrieben hat. Ich sage das jetzt einfach mal im Plural, weil ich überzeugt bin, dass mir die anderen Recht geben werden.

Für dein neues Lebensjahr (wie alt bist du jetzt eigentlich geworden, wenn ich mal so uncharmant fragen darf?) wünsche ich dir Mut, Kraft und vor allem auch körperliche Gesundheit. Bitte bleib so wie du bist und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass noch viele positive Überraschungen in diesem Jahr auf dich warten.

Pass also auch gut auf dich auf !

Viele liebe Grüße und eine virtuelle
Umarmung von

Marie
In der Tiefe des Winters fand ich einen
unbesiegbaren Sommer in mir.

Albert Camus
Cyranoo
Beiträge: 436
Registriert: 25. Aug 2013, 14:40

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Ein paar Stunden habe ich unruhig geschlafen.

Jetzt schäme ich mich dafür, was ich geschrieben habe.

Die einzige Entschuldigung ist, dass der Druck und die Enttäuschung so groß waren.

Wenn ich noch mal einschlafen kann, möchte in einer anderen Welt aufwachen. In dieser komme ich ja nicht zurecht.

Es geht euch allen selbst nicht gut. Und doch schreibt Ihr mir so aufmunternde und einfühlsame Worte. Ich kann euch nicht genug dafür danken. Ich werde heute jeden einzelnen Beitrag noch viele Male lesen, das ist mein Geschenk und dann bin ich nicht allein.


Liebe BadewanneVollGeld,

bei mir reicht es schon, deinen Namen zu lesen, damit ich mich freue. Du schreibst mir immer sehr gütig und wohlwollend und freundlich. Das ist schön.

Was die Selbstgespräche angeht, kann ich keinen guten Rat geben. Denn ich fürchte, die Selbstgespräche, die ich meine, kennst du auch. Ich rede nicht laut mit mir, sondern es sind diese unaufhörlichen inneren Monologe, in denen man millionenfach Gedachtes immer wieder und wieder runterspult und sich selbst niedermacht.

So clever wie Tobi Katze bin ich leider nicht. Er sucht sich immerhin andere Gesprächspartner und wenn es nur Dinge sind. Ich versuch's immer wieder stur mit mir selbst, kein Wunder, dass das nichts wird, ich kenne ja schon alles, was ich zu sagen habe. Da kann nichts Belebendes bei raus kommen. Vielleicht sollte ich es mal mit einem Quirl oder meiner Zahnbürste versuchen, aber die schauen mich gerade drohend an, als wollten sie sagen "denk nicht mal dran, quatsch uns bloß nicht an." Und mit dem Wäschestapel rede ich lieber auch nicht, der ist einfach zu groß, gigantisch groß ...

Die Nachricht hab' ich im Grunde abgehakt. Ich möchte selbst der Frau nur noch einmal sagen, wie sehr ich sie mochte und mich verabschieden. Aber nach all den Wochen wird es immer schwerer.


Liebe Pummelchen,

dir auch danke für die lieben Worte. Ich würde euch gerne heute zu Gast haben. Es gäbe Käsekuchen und Apfelcookies und Pfannkuchen mit allem, was Ihr gerne mögt. Und dann würde ich mir gerne eure Geschichten anhören.


Liebe Bittchen,

du hast immer ein liebes Wort für jeden, der in Not ist. Und dabei geht es dir selbst auch nicht gut. Was für eine menschliche Größe und was für eine Ungerechtigkeit, dass dich auch dieses elende Krankheit heimgesucht hat.

Ein Haustier habe ich nicht, dazu fehlt mir die Kraft. Ein Tier braucht Zuwendung und muss versorgt werden, das würde ich im Moment nicht hinkriegen. Wenn ich ein Tier hätte, wäre es ein Hund, ein schwarzer Mischling. Ich würde sein Körbchen direkt an mein Bett stellen.

Primeln waren tatsächlich meine Lieblingsblumen, als ich noch ein Kind war. Und die gelben fand ich am schönsten, kein Witz. Ich werde 48 Jahre alt. Noch vor ein paar Jahren haben alle "junger Mann" zu mir gesagt, aber mittlerweile altere ich in Rekordgeschwindigkeit und die meisten Haare sind schon weiß.


Liebe Marie,

ich danke dir so sehr für deine Glückwünsche. Sie und die lieben Worte bedeuten mir viel.

Du bist wirklich ein grundehrlicher Mensch. Ehrlich und mitfühlend und hilfsbereit und klug und gerecht. Und bescheiden dazu. Eine wunderbare Kombination. Und vermutlich leider genau die "richtige" Kombination, um anfällig für eine Depression zu sein.

Ich lese hier immer wieder, wie schlecht es dir zwischendurch geht und es tut jedes Mal sehr weh, das zu lesen. Zum einen, weil man spürt, wie sehr du leidest und zum anderen, weil du ein so wunderbarer Mensch bist, dass es nicht zu begreifen ist, dass du das durchmachen musst. Das hast du nicht verdient. Ich kann dir versichern, dass ich der festen Überzeugung bin, dass sich dein Mann nicht nur schäbig verhalten, sondern sich letztlich selbst auch am meisten geschadet hat. Entweder wird er irgendwann spüren, was für ein Narr er war oder er ist gar nicht fähig zu fühlen und wird sein Leben in Kälte und Selbstzufriedenheit beenden. Doch das soll dir dann egal sein und du hast dann hoffentlich längst ein neues Glück gefunden, das wünsche ich dir von Herzen.

Die Frau meiner Träume war lange Zeit gar nicht die Frau meiner Träume. Sympathie war immer da, aber dass aus Sympathie tiefe Zuneigung und große Sehnsucht wurde, geschah relativ spät. Wenn man dann verliebt ist, wird das geliebte Wesen zum Maß aller Dinge. Das Lächeln, der Blick, die Worte, die Stimme. Andere können nicht verstehen, was man sieht.

Das Zitat von Khalil Gibran ist sehr bemerkenswert. Ich weiß nichts vom Leben außer dem Leid. Ich habe nichts gelernt, nichts erfahren, mich nicht entwickelt, meine Therapeutin nannte mich verkümmert (das meinte sie aber nicht böse, wir haben es beide so gesehen). Und doch habe ich vielleicht etwas gesehen, das viele andere nicht sehen. Nicht sehen müssen. Und vielleicht finde ich eines Tages einen Weg, diese Erfahrung produktiv und konstruktiv nutzen zu können.

Die Eliten von heute brauchen keine Narben mehr. Politiker und Manager und Funktionäre und sogar Künstler gehen heute meist einen geraden Weg bis ans Ziel. Ich konnte nie geradeaus denken. Die vielen Fragen und Zweifel und Widersprüche haben mich immer aufgehalten und schließlich zermürbt. Aber vielleicht kann sogar ich irgendwann irgendjemandem etwas geben.

Danke noch mal für die lieben Wünsche. 48 Jahre bin ich jetzt. Die "Frau meiner Träume" ist 52. Ich hätte mir vorstellen können, jeden Tag ihre Hand zu halten. Bis ans Ende unserer Tage. Ich wäre glücklich gewesen.


Liebe BadewanneVollGeld, liebe Pummelchen, liebe Bittchen, liebe Marie,

ich danke euch sehr. Jetzt ziehe ich mir noch mal die Decke über den Kopf.
Bittchen65
Beiträge: 1853
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Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Bittchen65 »

Lieber Cyranoo,
ganz herzlichen Glückwunsch zu deinem 48. Geburtstag.
Alles erdenklich Gute wünsche ich dir.
Du bist so ein netter Mensch,nur diese ekelhafte Krankheit macht dir so zu schaffen.
Du bist noch ein junger Mann,gerade etwas graue Haare ist bei Männern nicht schlimm.
Mein Mann war 30 Jahre, wie wir geheiratet haben und schon etwas silbrig.
Das Bild, mit dem schwarzen Hund vor deinem Bett,finde ich so lieb von dir.
Das würde dir bestimmt helfen,denn du hättest ihn zum knuddeln und lieben.
Es kommt von Tieren so viel zurück.Gehe doch mal ins Tierheim.So viel ich weiß,unterstützt
sogar das Amt Tierhalter,wenn das aus therapeutischer Sicht,gut ist.
Du kannst das ja erst mal 14 Tage testen,wenn es nicht geht nehmen die das Tier zurück.
Mit diesen Dingen kennst du dich ja aus und du wirst dich auch selber besser einschätzen können wie ich.Ich kann mir nicht vorstellen,das es einem feinfühligen,intelligentem Menschen wie Dir,auf Dauer schlecht gehen kann.
Gestern bin ich aufgestanden und konnte mich zu einigen Dingen im Haushalt aufraffen.
Dann sind mein Mann und ich zum Hautarzt gefahren und noch in einem großen
Supermarkt einkaufen.
Ich habe mich dabei gesund gefühlt,es fing schon an,dass ich die Dusche morgens genossen habe.Es war so ein gutes Gefühl.Schon über 2 Jahre habe ich mich nicht so gefühlt
und jetzt aus heiterem Himmel ,so ein Tag.
Da will ich die Hoffnung nicht aufgeben,es kann noch gut werden,
auch wenn ich sehr viele psychische Belastungen habe.
Der Tag gestern hat mir Auftrieb gegeben,wir können nur im HEUTE leben,keiner weiß was morgen ist.
Jetzt schaue ich raus und die Sonne scheint,es ist mal nicht grau,auch schön.
Sei heute gut zu dir.Auch wenn es dir schwer fällt ,ganz langsam irgendwas machen,was deiner Seele etwas Auftrieb gibt.

Ich drück dich und sende dir herzliche Grüße Bittchen
Kaschtin
Beiträge: 58
Registriert: 26. Okt 2015, 10:03

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Kaschtin »

Huhu du,

Alles erdenklich gute zu deinem Burzeltag auf das alles
Bald wieder für dich erträglicher läuft in deinem Leben.

Auch ich verfolge deinen Thread, das tut mir sehr leid
Alles für dich, aber manches kann man halt nicht beeinflussen
In diesem Leben. (kotzt mich oft genug auch an).
Diese Zwiegespräche und Kämpfe im Kopf kenne ich nur zu gut.
Der eine Teil ist vernünftig und weiß alles(in der Theorie),
Der andere Teil sagt immer Aber............
Ich beneide dich dafür das du das mitteilen kannst, bei mir ist
Da eine Sperre.
Also schreibe weiter denke dann kann man das besser verarbeiten
Hier lauter nette Menschen sind die Anteil nehmen.

Ach und haben die 4Brötchen zu Bauchweh geführt?

Lb Gruß kaschtin
Pummelchen
Beiträge: 1629
Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Pummelchen »

Lieber Cyranoo,

alles Liebe und erdenklich Gute zu deinem Geburtstag! Mögen sich all deine Wünsche erfüllen!

Liebe Grüße Pummelchen
Zwiebelchen
Beiträge: 601
Registriert: 16. Jan 2016, 09:09

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Zwiebelchen »

Lieber Cyranoo,

ich lese von dir auch sehr gerne, weil du Gedanken so gut in Worte fassen kannst.
Nur was man darauf antworten kann weiß ich nicht.

Es tut mir sehr leid, dass du so leidest.

Ich wünsche dir nur das Beste zum Geburtstag, viel Glück und vor allem mehr Gesundheit für die nächste Zeit.

Pass gut auf dich auf und schreibe hier immer wenn dir danach ist!

Viele Grüße,
Zwiebelchen
Zuletzt geändert von Zwiebelchen am 12. Feb 2016, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,
Zwiebelchen
Frauhamster
Beiträge: 370
Registriert: 6. Mai 2014, 17:11

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Frauhamster »

Alles, alles Gute zu Deinem Geburtstag, lieber Cyranoo!
Ich wünsch Dir so viel Gesundheit wie es geht und gaaaaaanz viel Lebensmut!

Liebe Grüße von der Hamsterin

Wer das Glück nicht entlang des Weges sieht,
findet es auch nicht am Ende des Weges. (Hartmut Lohmann)
Cyranoo
Beiträge: 436
Registriert: 25. Aug 2013, 14:40

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Liebe Bittchen, liebe Kaschtin, liebe Pummelchen, liebe Zwiebelchen, liebe Frauhamster,

vielen Dank für eure Glückwünsche. Sie freuen mich sehr und machen mir Mut.


Liebe Bittchen,

danke für deine mutmachenden Worte.

Ein Hund könnte sicher helfen, das glaube ich auch. Aber erst brauche ich irgendwoher etwas mehr Kraft. Ich kann für mich selbst und meine Wohnung kaum noch vernünftig sorgen, ein Tier würde mich überfordern. Ich bin nur deshalb kein Messie, weil ich praktisch nie etwas in meiner Wohnung verändere. Ich kaufe nur Nahrung und aller anfallender Müll wird schnell entsorgt. Ich wäre wahrscheinlich der erste Mensch, der einen Hund depressiv macht, im Moment lebe ich wie ein 80-jähriger Mann. Das möchte ich keinem Wesen antun. Ein Gang zum Tierheim ist aber eine gute Idee, zumindest informieren kann ich mich ja mal.

Schön, dass du mal einen guten Tag hattest. Ich hatte leider schon länger keinen abweichenden Tag, alles wird immer nur noch mühsamer, sogar zu baden ist eine Qual. Das Einkaufen geht immerhin noch. Ich habe bald eine Darmspiegelung, danach werde ich zur Untersuchung neurologischer Beschwerden ins Krankenhaus und vielleicht schaffe ich es danach noch mal in eine psychiatrische Klinik.

Dein Wink mit der Sonne war gut. Bei uns hat sie sich heute auch gezeigt und ich war zwei Stunden draußen. Es schien trotzdem alles grau, aber immerhin ging der Tag so schneller vorbei.

Ich danke dir noch mal für den großen Zuspruch und wünsche dir und deinen Lieben alles Gute.


Liebe Kaschtin,

vielen Dank auch dir. Burzeltag ist gut, den Begriff kennt wahrscheinlich jeder, ich höre ihn wirklich zum ersten Mal, so oft ist mir noch nicht gratuliert worden.

Hier sind wirklich viele nette Menschen, es ist gemein, dass sie es alle so schwer haben. Die Welt ist eben nicht immer gerecht. Ich wünsche dir, dass du deine Sperre bald überwinden kannst. Sich mitzuteilen kann wirklich eine große Erleichterung sein. Hast du eine Ahnung, was zu dieser Sperre führt?

Die Brötchen esse ich erst gleich, sie sind die Hauptmahlzeit des Tages. Es bleibt wohl doch bei drei, die Vernunft siegt. Bauchschmerzen werden sie trotzdem machen, denn mittlerweile habe ich nach jeder Mahlzeit Schmerzen (u.a. deshalb bald eine Darmspiegelung), wahrscheinlich eine Folge langjähriger Essstörungen.


Liebe Pummelchen,

vielen Dank! Alle Wünsche müssen sich nicht erfüllen. Ich wäre schon glücklich, wenn sich ein einziger mal erfüllen würde. Vielleicht kennst du eine gute Fee, die grad etwas Zeit hat?


Liebe Zwiebelchen,

deine Wünsche sind sehr lieb, vor allem mehr Gesundheit kann ich aktuell dringend gebrauchen. Danke auch für deine Erklärung. Ich hoffe, bei dir gibt es eine stabile Verbesserung der Situation.


Liebe Frauhamster,

dir auch ein dickes Dankeschön und die gleichen Wünsche zurück!


Ihr lieben Mitforisten,

ich danke euch noch mal von Herzen für die guten Wünsche.

Das macht mir Mut.

Am Montag werde ich die Nachricht lesen. Mein Gefühl sagt mir, dass es ein böses Erwachen gibt, aber das spielt jetzt keine Rolle mehr. Montag werde ich die Nachricht lesen. Ohne Wenn und Aber. Ohne Rückzieher.

Euch allen alles Liebe und Gute.
-Mara-
Beiträge: 117
Registriert: 6. Jan 2016, 04:07

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von -Mara- »

Lieber Cyranoo,

ich hoffe du hast den Tag wenigstens halbwegs gut überstanden.
Ich wünsche dir alles Gute!! Und dass es Richtung bergauf geht.

Ich lese dich auch sehr gern.

Zur Zeit fehlen mir die Worte. Ich fühle zuviel Schmerz dieser Tage.

Schnell noch angemeldet damit die (wenigen) Worte noch vor Mitternacht ankommen.

Liebe Grüße
Mara


P.S. ich würde Herzlichen Glückwunsch schreiben, wenn du das angemessen findest. (an meinem eigenen Geburtstag habe ich schon so oft gedacht Beileid wäre vielleicht passender..)
Cyranoo
Beiträge: 436
Registriert: 25. Aug 2013, 14:40

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Liebe Mara,

den Tag hab' ich mit eurer Hilfe gut überstanden. Vieles war wie sonst auch, die körperlichen Schmerzen, das viele Grau, aber dazu gab es einige liebe, besondere Menschen, die an mich gedacht haben. Und du gehörst dazu, dafür danke ich dir sehr.

Und ich danke dir für deine Wünsche, sie werden mir helfen.

Wenn ich lese, dass du einen großen Schmerz in dir trägst, macht mich das sehr betroffen. Du hast mir immer so verständnisvoll geschrieben, das hat mich über die schweren Tage gerettet. Es ist ein furchtbarer Gedanke, dass du leidest. Ich weiß nicht viel von deiner konkreten Situation, aber du hattest angedeutet, dass du dich von jemandem (oder etwas?) lösen musst und dass es generell nicht gut läuft. Ich kann nur ahnen, wie sehr dich das mitnimmt, Tag für Tag, wenn sogar die Kraft fehlt, Worte zu finden. Ich kenne diesen Zustand. Ich wünschte, ich hätte ein tröstendes Wort für dich, wie auch du so viele für mich hattest. Ich kann nicht viel mehr sagen, als dass ich mir aufrichtig wünsche, dass es dir bald besser geht. Ich muss sagen, dass es mich generell ziemlich traurig macht, wie viele wundervolle Menschen hier so viel zu tragen haben. Heute ist der erste Tag seit langem, an dem ich die Depression hasse, lange dachte ich, sie wäre mein einziger Freund. Aber das ist nicht so, sie ist ein großer Feind.

Liebe Mara, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir bald etwas besser geht. Das wünsche ich allen hier, die jeden Tag kämpfen müssen und es nicht an die große Glocke hängen. Weil sie dazu die Kraft nicht haben und immer hinten anstehen.
Zwiebelchen
Beiträge: 601
Registriert: 16. Jan 2016, 09:09

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Zwiebelchen »

Cyranoo hat geschrieben:Heute ist der erste Tag seit langem, an dem ich die Depression hasse, lange dachte ich, sie wäre mein einziger Freund. Aber das ist nicht so, sie ist ein großer Feind.
Hallo Cyranoo, :hello:

wieso hast du die Depression vorher als Freund gesehen? :shock: Du leidest doch sehr darunter.
Kannst du deine Gedanken genauer erklären? Das würde mich interessieren.

Und wo sie jetzt so ein großer (vllt. der größte???) Feind für dich ist, gibt es Schritte die du dir vorstellen kannst zu unternehmen/trotz Resignation zu versuchen?

Ich wünsche dir, dass es dir bald besser geht und du etwas für dich tun kannst.
Viele Grüße,
Zwiebelchen
Cyranoo
Beiträge: 436
Registriert: 25. Aug 2013, 14:40

Re: Keinen Schmerz ...

Beitrag von Cyranoo »

Hallo Zwiebelchen,

objektiv und für Außenstehende ist die Depression eine schlimme Krankheit.

Ich hatte die längste Zeit die Form der Depression, in der man nichts fühlt. Also auch nicht viel leidet. Keine Traurigkeit, keine Wut, keine Verzweiflung, nur kalte Leere. Ich habe immer allein gelebt und so hat es auch andere nicht gequält, mich so zu sehen.

Die Depression war immer für mich da, sie war immer bei mir. Sonst war nie jemand für mich da oder bei mir. Sie hat mir vor mehr als zwanzig Jahren den Schmerz genommen, als er unerträglich wurde.

Insofern war sie der einzige Schutz, den ich hatte. Sie schützte mich vor Schmerz, vor den Gefahren der Welt, vor dem Hinsehen.

Und die Depression hat dazu geführt, dass Menschen mich überhaupt wahrgenommen haben. Es waren "nur" Ärzte und Psychologen, die mich wahrgenommen haben und sie taten es "nur" aus professionellen Gründen, aber für mich war das schon ein Gewinn gegenüber der Schulzeit, in der ich Jahre lang allein in der Ecke gesessen habe und alle das so richtig fanden. Zum ersten Mal hatten sich mir andere Menschen zugewendet, zumindest fühlte es sich so an.

Heute weiß ich: Der Schutz war kein Trost und keine Hilfe, sondern eine Betäubung und Lähmung.

Die Depression hat mir vermeintlich Schutz gegeben. Aber sie hat mir das Lachen genommen, die Freude genommen, den Mut genommen, die Spontaneität genommen, die Neugier genommen, die Kraft genommen , die Teilnahme am Leben genommen. Ich habe zwanzig Jahre nur vegetiert, nicht gelebt. Sie hält mich gefangen, saugt an mir, gibt mich nicht frei, will mich nicht teilen, mit nichts und niemandem. Dabei ist "sie" ein Teil von mir und ich habe sie zum Teil selbst geschaffen.

Wenn ich noch mal Schritte in Richtung aufwachen und leben unternehme, dann muss der erste Schritt die Abklärung der körperlichen Beschwerden sein, um zu wissen, was überhaupt noch geht.

Ein Beschwerdekomplex lässt sich auf eine langjährige Essstörung zurückführen und dazu kommen zunehmende Beeinträchtigungen in der rechten Körperhälfte. Der Fuß verkrampft, die Kraft in Arm un Bein ist schwächer als auf der linken Seite und ich habe Probleme mit der Feinmotorik der Hand (beim Schreiben, mit der Computermaus, bei allen Alltagsverrichtungen). Ich finde mich in Beschreibungen einer beginnenden Parkinson-Erkrankung wieder und werde zur Abklärung bald in ein Krankenhaus gehen.

Morgen werde ich wahrscheinlich erfahren, dass der Kontakt zu der Frau, die für mich so wichtig geworden war, endgültig vorbei ist. Denn morgen lese ich definitiv die vermaledeite Nachricht, wenn ich sie mir nicht nur eingebildet habe. Faktisch gibt es ja schon seit langer Zeit keinen Kontakt mehr, nur in meinem Kopf ist da noch eine Bindung. Das Wichtigste wäre endlich Klarheit. Dann kann ich wieder bei Null anfangen. Schritt für Schritt, ohne große Erwartung, mit Dankbarkeit für das, was ich habe.

Dir vielen Dank für die Frage und die lieben Wünsche und alles Liebe und Gute.
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