Umgang mit der Depression

Michael2909
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Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Hallo blake
Danke für die netten Worte! Sehr lieb von dir.

Ich schätze das jeder sich diese Frage stellt.
Warum grad ich? Warum hab ich grad Depression bekommen?
Auf diese Frage hätte gerne ne Antwort.
Aber ich denke auf diese Frage gibt es keine Antwort.
hazmagetmaton
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Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von hazmagetmaton »

Persönlich gefällt mir diese Antwort ganz gut: http://www.angelfire.com/de/robab/images/CM2.JPG" onclick="window.open(this.href);return false;

Und zu dem, was du eine Seite vorher geschrieben hast, erlaube ich mir Dobermann zu zitieren:

"Viele meinen, sie müssten "dieses und jenes" haben, dann würde das Leben erfüllt sein.
Beispielsweise heißt es ja oft, man sollte man am Wochenende etwas vor haben. Man sollte auch Freunde haben. Man sollte auch einen Partner haben.
Ich bin solchen Vorgaben bis Ende 20 auf den Leim gegangen...
Die Folgen waren (unter anderem): Belanglose Unternehmungen, belanglose Freundschaften, belanglose Partnerschaften. [...]
Aus meiner Sicht wäre das höchste Ziel im Leben, genau das zu machen, was zu einem passt, was einem liegt und was einem Spaß macht."

Statt dass du dir selbst Schuld zuschreibst möchte ich dir diese Frage ans Herz legen: Was möchtest du erreichen und was kannst und willst du dafür verändern?

hazmagetmaton
Michael2909
Beiträge: 243
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Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Hallo!

Ja was sind meine Ziele und was möchte ich erreichen und was würde ich dafür tun.

Natürlich ist zur Zeit mein oberstes Ziel wieder gesund zuwerden. Dafür tut ich und würde ich auch als tun. Egal was.
Ein weiteres Ziel ist wieder mein Leben genießen zukönnen. Weil das mir zur Zeit sehr sehr schwer fällt.
Und ein Ziel ist sicher mal die richtige Frau zufinden und mit ihr dann die Zukunft zu verbringen.
Dafür würde ich alles tun um das zubekommen.

Mehr fällt mir grad auch nicht ein und es fällt mir auch schwer darüber zuschreiben.
Liebe Grüße
hazmagetmaton
Beiträge: 160
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Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von hazmagetmaton »

Wäre es für dich vorstellbar, vielleicht in einem Kurs oder Verein anzufangen, damit du ein wenig unter Leute kommst? Einfach irgendwas, was dich interessieren könnte und nicht allzu schwierig ist. Könnte mir vorstellen, dass die Regelmäßigkeit von sowas helfen kann.
Einfach eine beispielhafte Idee von mir. Wenn ich situativ quasi gezwungen bin, mit Leuten zu interagieren fällt es mir leichter, Kontakte zu knüpfen (bzw. überhaupt aufzunehmen).

Die Sache mit dem genießen können scheint mir in einer Phase leider ein wenig unberechenbar... Wenn da jemand Methoden kennt, mit denen man darauf hinarbeiten kann, immer her damit ;)
Bittchen65
Beiträge: 1853
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Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo Michael,
genießen, Kontakte ,Freude,Zuversicht,das sind ja die Dinge die uns während der
Krankheit abhanden kommen. Langsam aber regelmäßig kann du das wieder aufbauen.
Jetzt ,mit deiner Hüfte ist es schwierig ,aber es wird wieder besser.
Du bist in Behandlung und wenn du wieder Tagesstruktur hast, auch in deinem Beruf,geht es dir besser.
LG Bittchen
Michael2909
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Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Hallo ihr beiden!

Ich bin in drei Vereine aktiv.
Ich spiele Posaune in drei Musikgrupprn mit bis zu 80 Auftritten im Jahr.
Davon mache ich zwar eine Pause von da mir das zu viel wurde und mir sehr viel Kraft kostet die ich zur Zeit woanders für brauche aber ich möchte da schon wieder mit anfangen.

Ich hoffe ihr seid jetzt nicht total überrascht von mir?
Liebe Grüße
hazmagetmaton
Beiträge: 160
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Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von hazmagetmaton »

Nö, hattest du ja anfangs auch geschrieben. Aber auch, dass es dir zu viel wurde. Deshalb finde ich es gut zu lesen, dass du sowas im Auge behältst.
Botus
Beiträge: 2096
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Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Botus »

Ich denke, dass Michael einfach was anderes machen möchte, anders leben, andere Inhalte. Ganz oben auf der Liste steht eine Partnerschaft.

Dazu möchte ich sagen, dass diesen Wunsch auch Männer haben, die gesund sind und auch nie Probleme hatten, so etwas zu finden und trotzdem bleiben sie jahrelang alleine, vielleicht sogar für immer.

Heute ist eine ganz andere Zeit. Da kann jeder das Pech an den Hacken kleben haben. Selbst Männer, von denen man denken würde, die hätten eher zwei auf einmal als gar keine, können das Pech haben, für lange Jahre niemanden zu finden.

Man(n) sollte sich das vor Augen führen, anstatt sich auf seine ganzen Fehler und Mängel zu konzentrieren und darin die Ursache zu vermuten.

Ob Du eine Partnerin findest oder nicht, ist reine Glückssache, reiner Zufall. Ich hatte schon mit Mitte / Ende Zwanzig lange Phasen, in den ich überhaupt niemanden kennen lernte. Es war zum Mäusemelken. Ich dachte, das war`s jetzt. Nach ein paar Jahren denkt man so.

Irgendwann machte es klick und da waren plötzlich mehrere, die Interesse zeigten. Es gab irgendwelche Filme und einige meinten, ich seh genauso aus wie der XY oder der Z (die ich beide nicht einmal kannte und denen ich auch nicht ähnlich sehe). Komplett verrückt. Aber es gab Interesse.

Jetzt ist wieder so eine Phase, wo ich nicht mal jemanden als lose Bekannte finden würde oder zum Telefonieren. Die gucken einfach durch mich durch, als wenn ich Luft wäre. Das geht schon seit Jahren so. Wer weiß, wie lange das noch dauert. Man kann das nicht beeinflussen oder gar steuern. Irgendwann macht es vielleicht wieder klick und dann gibt es wieder welche, die mich registrieren oder Interesse zeigen. Oder auch nicht. Keine Ahnung, wer das steuert. Ich jedenfalls nicht.

Mit der eigenen "Qualität" hat das aus meiner Sicht nichts zu tun. Es ist eher ne Glückssache. Wenn man längere Zeit mal ne Pechssträhne hat, kann das auch eine Chance sein. In solchen Phasen kann man das Thema komplett in die Schublade schieben und irgendwas anderes tun, das man schon immer machen wollte.

Oder man bereitet schon mal in`s Blaue hinein alles vor, nur für den Fall, dass sich das Blatt einmal wendet. So mache ich das aktuell. Ich bereite mich vor. Haus verschönern, Klamotten ausmisten, neue Klamotten zulegen, Altlasten bereinigen, im Kopf ausmisten usw.

Liebe Grüße vom Dobi
Zuletzt geändert von Botus am 20. Sep 2015, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
Michael2909
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Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Hallo Dobermann

Wow toller Bericht den du geschrieben hast.
Du bringst alles auf den Punkt.
Sehr gut beschrieben.

Liebe Grüße
Michael2909
Beiträge: 243
Registriert: 26. Aug 2015, 23:56

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Hallo!

Kennt wer das wenn man in einer großen Gruppe ist und es ist sehr laut und jeder redet irgendwie mit irgendwem das man nichts mehr mitbekommt.
Das man nur noch in einen Riesen Lärmblase sitzt und von der außen Welt nicht mehr bekommt egal wie sehr man sich anstrengend.
Ich merke das in letzter Zeit immer häufiger das ich dieses Problem habe.
Das Problem ist das ich dann die Lust verliere und Angst bekomme das wer das merkt und ich dann nach Hause gehe um alleine zu sein.
Über antworten würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
dine31
Beiträge: 169
Registriert: 5. Jan 2015, 09:21

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von dine31 »

Guten Morgen Michael...

Ja das kenn ich auch..aber nicht nur wenn viele erzählen ich merke das auch schon im kleinen Kreis...
Gerade an Tagen wenn die Konzentration eh schon zu wünschen übrig lässt ist es am schlimmsten..

Ich Konzentriere mich dann auf eine Sache ein Gespräch oder eben nur eine Person..und versuche diese zu verfolgen das hilft immer sehr...klappt nicht immer aber oft..

Ob das jemand merkt..wie es einen geht manchmal denke ich schon ..manchmal aber auch nicht..denn auch wenn wir denken das wir immer angeguckt werden und jeder weis was los ist...ist es nicht immer so..
Aber wenn wir uns aus allem was unbequem wird herraus ziehen..dann kann und wird es nicht besser...ich zwinge mich dann es durch zustehen..ob das immer gut ist weis ich nicht aber stolz es geschafft zu haben bin ich danach auch...und kann fast immer danach sagen ...( hmmm so schlimm war es garnicht)
denn wir wollen ja das es besser wird also müssen wir auch mal über den Schatten springen..

Aber allein biste damit nicht...wie gesagt ein Tip ist nur ...Konzentriere dich in Zukunft immer nur auf eine sache und schalte den rest solange aus bis das nächste ist..vll. hilft es dir ja auch...

ich drück dir die daumen..
fühle dich gedrückt und hab einen schönen Tag..

lg dine
Cara Mia
Beiträge: 235
Registriert: 24. Aug 2015, 09:15

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Cara Mia »

Hallo Michael,

ja, das mit dem "anderen Hören" kenne ich gut. Mir ging es besser, als ich wusste, dass das auch mit der physiologischen Reizverarbeitung im Gehirn zu tun hat und nicht nur "Einbildung" ist.

Ein einfaches Beispiel hilft mir in solchen Phasen, mich innerlich wieder zu entspannen:
In einer depressiven Phase ist mein Seh- und Hörvermögen genauso eingeschränkt wie bei einer sehr starken Erkältung.
Da käme weder ich noch jemand anders auf die Idee, das in Frage zu stellen oder als Einbildung zu bewerten. Das ist eben so. Und wenn ich total erkältet bin und trotzdem auf eine Veranstaltung muss oder will, weiß ich für mich von vornherein, dass ich vermutlich wenig mitbekommen werde. Manchmal gehe ich trotzdem hin, aus verschiedenen Gründen, manchmal geht´s mir dann besser als gedacht, manchmal auch schlecht und dann hat auch jeder Verständnis, wenn ich sage "Du, ich fühl mich heute echt nicht so besonders, ich geh heute früher".

Wie gesagt, das löst das Problem nicht auf, aber das Grübeln über das Warum und das Hadern damit, dass es so ist. Wird auch wieder anders, ganz sicher. Aber manches dauert halt wie eine Erkältungsserie (erst die Nase zu, dann Ohrenschmerzen, dann Bindehautentzüdnung, wieder die Nase....)

Herzliche Grüße!
Cara
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Bittchen65 »

Hallo Michael und alle Mitleser,

Heute erst habe ich ein Treffen mit 12 Bekannten ab gesagt.
Wir treffen uns schon 30 Jahre einmal im Monat und hatten schon viel Spaß zusammen.
Verstimmungen waren auch immer mal dabei,ist klar nach so vielen Jahren.
Nur meine Krise hält jetzt schon 7 Monate an.Im August war ich mal wieder nach langer Zeit dabei und hat mir auch gefallen und mir ging es gut dabei.
Heute morgen ging es mir schlecht und ich habe abgesagt,der Gedanke an die Lautstärke und das durcheinander reden war mir zuviel.Jetzt könnte ich mir vorstellen doch hin zu gehen, ist mir aber zu blöd.So ist das oft bei mir,jede Entscheidung ,jede Überwindung fällt mir schwer.
Das raubt mir sehr viel Lebensqualität,das weiß ich,oder ist es jetzt so auch gut?
Nur jetzt zu Hause fühle ich mich auch wohl und vermisse nichts.Was ist richtig,mich zwingen unter Leute zu gehen?
Oder abwarten ,bis das Bedürfnis von alleine wieder kommt?
Bis jetzt war es oft so, mal sehen,es kann nur besser werden.
Liebe Grüße Bittchen
Michael2909
Beiträge: 243
Registriert: 26. Aug 2015, 23:56

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Hallo an alle!

Heute ist es bei mir wieder ein ganz schlechter tag.
Mir geht es schlecht und ich bin viel am grübeln.

Besonders heute merke ich das mir eine Partnerin fehlt.
Mein Bruder hat heute Geburtstag und ich habe die Karte gelesen und das Geschenk gesehen was er von seiner Freundin bekommen.
Daraufhin bin ich traurig geworden und auch sofort zu mir gefahren weil ich alleine sein wollte.
Ich selber habe nächste Woche Geburtstag und ich habe furchtbar Angst vor diesen Tag.
Ich würde mir wünschen wenn er schon vorbei wäre.
Leider kann ich die Zeit nicht vorspulen.

Sorry das ich so viele Sache durcheinander schreibe aber ich kann meine Gedanken grad nicht fassen und sortieren.

Liebe Grüße an euch.
dine31
Beiträge: 169
Registriert: 5. Jan 2015, 09:21

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von dine31 »

Hallo Michael

Das tut mir wirklich leid für dich das im moment selbst kleine dinge dich runder ziehen...aber das kenn ich auch...
Ich hatte gestern ein gespräch mit meiner therapeutin..naja sagen wir so ich grübel auch nur noch rum deswegen...und ich weis aber auch das sie recht hat naja was soll ich machen...alles scheisse im moment...

ich hab auch nächste woche geburtstag und meine tochter auch...naja der kinder geb. geht ja noch und ich freu mich auch darauf aber meiner könnte auch ausfallen...
an diesen tagen merk ich immer was man nicht mehr hat und das ist meine familie....

aber auch diese blöde zeit geht mal vorbei....also versuchen ein bissel positiv zudenken auch wenn es schwer fällt...nur wer wagt ...der auch gewinnt...oder????

fühle dich gedrückt
lg dine
Bittchen65
Beiträge: 1853
Registriert: 16. Jul 2015, 11:38

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Bittchen65 »

Lieber Michael,

Die Trennung von deiner Freundin hast du noch nicht verkraftet.
Da bist du sehr verletzt worden und du wirst noch viel Trauerarbeit leisten müssen.
Alles Gute ,Gruß Bittchen
Michael2909
Beiträge: 243
Registriert: 26. Aug 2015, 23:56

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Hallo!
Danke für die Antworten.

Das schlimmste ist ich schaffe es nichtmal eine Frau online kennenzulernen.
Mir wurde geraten ich könnte mich ja auf solchen Portalen anmelden.
Mein Problem ist nur selbst da schaffe ich nicht eine Frau von mir zu überzeugen.
Und das nagt auch an mein Selbstwertgefühl.
Und mittlerweile denke ich wenn es da nichtmal klappt wie soll es überhaupt im richtigen Leben klappen.

Und so ist es bei allen zurzeit.
Alles was ich anpacke geht in die Hose.
Und dann fühl ich mich erst recht schlecht.
Liebe Grüße
Pummelchen
Beiträge: 1629
Registriert: 2. Sep 2015, 17:21

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Pummelchen »

Hallo Michael,
Eine Trennung u. eine Depression ist wirklich fies. Ich habe eine Freundin "die hat ganz altmodisch" über eine Zeitungsanzeige einen lieben neuen Partner gefunden. Schon allein die Zuschriften wo sie bekam, waren echt aufmunternd. Aber war jetzt nur so eine Idee, ich weiß ja so gar nichts von dir u. vielleicht findest du sowas total bescheuert, dann entschuldige bitte. Ich fühle mich in der Depression auch immer so klein u. hilflos u.dass Selbstwertgefühl geht in den Keller. Aber glaube mir es kommen wieder bessere Zeiten!!! Was für mich auch schlimm ist ich komme mir in der Depression selber so fremd vor (kennst du das Gefühl auch) Aber es ist halt alles durcheinander die ganze Gefühlswelt. Alles Gute für dich!
Viele liebe Grüße Pummelchen
Michael2909
Beiträge: 243
Registriert: 26. Aug 2015, 23:56

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Hallo!

Für mich ist halt ganz schlimm weil meine Freunde jetzt alle eine Partnerin haben und einige auch schon heiraten.
Und wo steh ich? Am Abgrund?
Ich weiß es nicht.
Mir macht es zuschaffen dieses alleine sein und dann auch noch immer diese glücklichen Pärchen zusehen.

Und das nervt weil ich es einfach nicht schaffe ein Mädel von mir zuüberzeugen.
Ich hatte in den letzten zwölf Monate drei Dates und immer war ich nur der liebe nette Typ.
Mehr nicht. Nur der liebe nette Typ.
Ist schon komisch.
Liebe Grüße
Herbstzeitloser
Beiträge: 36
Registriert: 15. Sep 2015, 15:55

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Herbstzeitloser »

Depression ist eine Krankheit und es ist Scheisse,eine grosse Scheisse.
Dein Wunsch, dass andere auf dich zukommen und in den Arm nehmen sollen ist mehr als verständlich. Doch ich habe inzwischen auch begriffen, dass ich es meinem Umfeld nicht immer leicht mache. Der Moment, wo die Sehnsucht nach Nähe und Berührung da ist, ist ja nur die eine Seite. Die andere Seite ist , dass ich sie, diese Nähe oft nicht ertrage und es für meine Lieben im Laufe der Jahre immer schwieriger geworden ist, zu wissen, was ich brauche.
Heute gehe ich auf meine Frau zu und umarme sie, wenn mir danach ist. Oder ich sag es ihr, was schon schwieriger ist.
Wir sind krank, doch trotz Robert Enke haben sie ( die anderen) Berührungsängste und nicht gelernt, damit umzugehen.
Also liegt es immer an uns selbst, ob wir uns Hilfe holen, ob wir die ersten Schritte tun, uns notfalls einweisen lassen und nach einem ambulanten Therapeuten Ausschau halten.
Und da wir krank sind , ist es auch ok, wenn uns ab und zu die Kraft fehlt, wenn wir auf niemanden zugehen wollen, uns diejenigen, die und dann mit ihren traurigen Augen anschauen, auf die Nerven gehen, dann ist das so und gut.
Wir dürfen in den dunklen Kellerphasen nur nicht vergessen, dass da eine Treppe wieder nach oben führt und wir hinaufgehen werden, sobald die Zeit wieder reif ist. Und reif wird sie immer wieder.
Michael2909
Beiträge: 243
Registriert: 26. Aug 2015, 23:56

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Hallo Herbstzeitloser!
Danke für deine lieben Worte.
Bei mir ist ja auch noch das Problem das ich auch ohne Depression schon ein ruhiger schüchterner und lieber im Hintergrund stehender Mensch bin.
Das macht die Sache nicht grad leichter und dann noch mit Depressionen um so schwerer.
Mir fallen ja schon in schlechten Phasen alltägliche Dinge schwer. Wie einkaufen oder einfach zum Friseur zugehen.
Habe da sogar teilweise richtig schiss vor.
Ich bin zwar in Therapie und die hilft mir auch und ich hoffe das ich dadurch auch lerne besser auf Menschen zuzugehen aber ich denke was seid Geburt so ist wird sich nicht zu einfach ändern lassen.
Mal schauen. Ich kämpfe zumindest und mache alles dafür. Erfolgserlebnisse hatte ich zwar noch keine aber vielleicht kommen die ja irgendwann mal.

Was ich mir auch wünsche ist das ich die Treppe bald finde im dunkeln Keller.
Vielleicht finde ich ja bald zumindest den Lichtschalter um die Treppe zusehen.
Liebe Grüße
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Botus »

Michael2909 hat geschrieben:ich denke, was seit Geburt so ist, wird sich nicht zu einfach ändern lassen.
Hallo Michael,

das stimmt. Deshalb kann auch niemand jemand anders werden, z.B. um eine Partnerin zu finden oder eine ganz bestimmte für sich zu begeistern. Das ist auch nicht nötig, denn die Geschmäcker der Frauen sind unterschiedlich. Reine Glückssache. Zufall. Nicht berechenbar. Wichtig ist allein, dass man überhaupt jemand ist und zwar man selber. Natürlich gibt es auch gewisse Regeln, aber dafür kann man sich ja die entsprechenden Ratgeber kaufen.

Die Erfolge, die Dir Freundinnen vom Kennenlernen anderer via Zeitung oder Online berichten, kannst Du nicht einfach so für Dich übernehmen, denn Du bist ja nicht weiblich. Wenn Du das selbe als Mann probierst, kannst Du froh sein, wenn sich überhaupt jemand meldet. In diesen Bereichen sehe ich für Dich eher die Gefahr, dass Du dadurch runter gezogen werden könntest, daher Vorsicht.

Die Kumpels, die jetzt alle heiraten, solltest Du nicht in übertriebenem Maße beneiden. Warte ein paar Jahre ab, dann weißt Du, was ich meine. Möglicherweise beneiden dann manche Dich. Ich habe es erlebt. Versuch` ein gesundes Mittelmaß zu finden. Partnerschaft ist was Tolles, aber es gibt auch Schattenseiten. Deshalb kann man dieses Ziel auch verhalten angehen.

Wenn es nix wird, dann tröste Dich damit, dass andere auch nie jemanden kennen lernen. Bei mir ist das auch so, wie bei Dir, obwohl es vor gerade mal 12 Jahren noch gegenteilig war. Da habe ich dauernd welche kennen gelernt. Wie ich schon sagte, ist heute eine ganz andere Zeit. Die Frauen gucken heute gar nicht mehr. Sie leben online und auf diese Weise kommunizieren sie auch. Man sieht sie nur noch geistesabwesend vorbei huschen. Selbst beim Gehen, beim Autofahren oder an der Kasse wird auf dem Mäusekino rumgetippt.

Es gibt heute auch viele Frauen, die Single sind, aber trotzdem gebunden (und somit nicht mehr zum Kennenlernen verfügbar), obwohl ihr Partner gar nicht physisch vorhanden ist, weil es ihn nur im Smartphone gibt oder er 500 Km weit weg wohnt oder verheiratet ist oder es sich um den Exfreund handelt. Die haben praktisch keinen Partner und leben allein, aber trotzdem sind sie gebunden und somit weg vom Markt. Sowas gibt es heute recht oft.

Die Chancen, jemanden kennen zu lernen, sind heute nicht mehr so wie früher. Das Leben findet heute virtuell statt. Irgendwann werden die Menschen auch nicht mehr in Urlaub fahren, sondern auch solche Sachen bequem von Zuhause per App erledigen ;-)

Liebe Grüße vom Dobi
Michael2909
Beiträge: 243
Registriert: 26. Aug 2015, 23:56

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Hallo

Mein ganzes Leben ist einfach beschissen.
Nicht geht voran.
Nur Pech an den Haken.
Keine Erfolgserlebnisse sei es privat oder beruflich.
Und tierisch Angst das es immer so bleiben wird.

Und ich hab einfach keine Antwort wie ich es ändern soll.
Wie gesagt immer wenn ich mir was vorne nehme passiert mir was.
Ich warte schon drauf und bereite mich schon auf das nächste vor.
Mich kotzt das alles tierisch an.
Ich weiß nicht mehr weiter!
malu60
Beiträge: 4141
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von malu60 »

Schade,lieber Dobi,ja früher war alles besser,ist doch nicht Dein Ernst,oder....

Wenn es so wäre,würde Michael nicht so viele glückliche Paare sehen.
Lieber Michael,die sieht man besonders wenn man Sehnsucht im Herzen
trägt und die Trennung noch schmerzt.

Der kürzeste Weg zum Menschen ist ein Lächeln.Vielleicht mal aktiv
werden,in die Augen schauen,einfach da sein unter Menschen....

Nicht immer nur passiv sein,Plattitüden und schwarz sehen.....

Ich möchte Dir Hofnung geben,lieber Michael,wenn,s Dir etwas
besser geht,versuch unter Menschen zu kommen.

Meine Freundin hat nach Jahren(sie ist Witwe) eine große Liebe
gefunden,sie haben gleiche Hobby;s.Warum ich das schreibe ist:
Sie sagt,es wäre so toll einen ruhigen,ernsthaften Menschen gefunden
zu haben,der nicht immer im Mittelpunkt stehen muss und Ruhe in sich hat.......

Ich selbst flirte mit 60 Jahren und träum noch von einem Liebsten
Gerne wär ich für einen Mann die Wichtigste. Übrigens begegnen mir oft Menschen ,die mich offen anschauen,lächeln oder ein paar Worte wechseln.
Es muss ja nicht gleich die große Liebe sein,aber Menschenliebe führt auf den richtigen Weg.

Doch wie Dobi schon schrieb,verstellen bringt nix,zuerst geht's um die Eigenliebe.
L.G.Malu
Leben ist mehr
Michael2909
Beiträge: 243
Registriert: 26. Aug 2015, 23:56

Re: Umgang mit der Depression

Beitrag von Michael2909 »

Danke Malu für die netten Worte.

Das Problem ist das Frauen in meinen alter starke Männer wollen.
Leider bin ich nicht stark.
Und wenn jeder hier ehrlich ist!
Wer will schon jemand kennenlernen, lieben lernen der an Depression leidet.
Ich denke da gibt es nicht viele.
Diese Krankheit hat mir meine letzte Beziehung kaputt gemacht.
Aber was soll es.
Ich muss einfach damit klar kommen das ich ein Mensch bin der immer alleine sein wird.
Auch wenn ich es im Herzen nicht will.
Liebe Grüße
Antworten