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Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 8. Jun 2012, 13:44
von bigappel
Liebe Julcas,

ich kann Dich gut verstehen und verstehe auch Deine Handlungsweise.

Meine Idee zum Vorgespräch war nur die, dass sie ihn dann eh dabehalten oder wie bei meinem LG, ihn für den nächsten Tag "verpflichten".

Vom Gefühl her glaube ich einfach, dass ihn im warsten Sinne des Wortes "jemand an die Hand" nehmen muss, damit er in die Klinik geht.

Die Ängste, die möglicherweise (reine Spekulation) jetzt am Werke sind, sind für uns bei Weitem nicht nachvollziehbar, denke ich und ich weiß nicht, ob Argumente seines Arztes ihn erreichen oder eine Einweisung, somit seine Kraft, diese umzusetzen, langt.

Natürlich steht an oberster Stelle ein "Nein" des Betroffenen zu akzeptieren.

Ich drück Dich mal und denk an Dich!

LG
Pia

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 8. Jun 2012, 14:54
von julcas
Liebe Pia,

ich habe jetzt gerade noch einmal mit der Klinik telefoniert. die Ärztin sagt, den Termin am Mittwoch beim Psychiater wahrnehmen und sollte danach noch Bedarf für das Vorgespräch sein, telefonieren wir wieder. Sie gibt mir dann einen sehr kurzfristigen Termin (soweit möglich)

Ich hoffe das der Psychiater meinem Freund diese Entscheidung "abnimmt". Dann bin ich für ihn da und nehme ihn an die Hand. Ich bot ihm an, ihn in die Klinik zu bringen. Das lehnte er nicht ab. Er sagte sogar, das er am Tag vorher mit zu mir kommt und wir bei mir seine Tasche packen, weil er die meisten Sachen bei mir hat.

Ja, Ängste hat er viele, viele. Er meint die ganze Welt hat sich gegen ihn gerichtet.

Nun wir müssen die paar Tage überstehen und dann ist hoffentlich die Entscheidung Klinik getroffen.

Gerade telefonierte ich mit meinem Freund. Ich hole ihn morgen nach Feierabend ab und bringe ihn am Sonntag Abend wieder nach Hause. Ich freue mich sehr darüber, das er meinen Vorschlag angenommen hat.

LG Julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 11. Jun 2012, 14:27
von julcas
Hallo Ihr Lieben,

das Wochenende ist vorbei. Es war trotz der schwierigen Situation schön.

Mein Freund hat mir sein Einverständnis gegeben, ihn am Mittwoch zum Psychiater zu begleiten. Darüber bin ich sehr froh.

Am Donnerstag hat er Termin bei der Arge beim Medizinischen Dienst, Freitag Termin bei der Arge um seinen Antrag abzugeben. Hoffentlich kann er das Alles bewältigen, doch ich habe ein recht gutes Gefühl. Es geht ihm zwar sehr schlecht, aber ich glaube das er etwas Vertrauen gefasst hat. Ich habe ihm geraten immer nur den nächsten Termin zu betrachten und zu versuchen, sich darauf zu konzentrieren. Ausserdem habe ich ihm meine Unterstützung angeboten. Ich sagte ihm auch, das ich für ihn da bin und das er für mich ein sehr wertvoller Mensch ist.

Hat denn jemand von euch eine Ahnung, wie das mit der Arge weiter geht?
Der medizinische Dienst wird ja feststellen, das mein Freund arbeitsunfähig ist und somit nicht zur Vermittlung zur Verfügung steht. Ich bin schon lange selbständig und habe da leider keinen Plan.

lg julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 11. Jun 2012, 15:07
von sunshine45
Liebe Julcas,
es kommt jetzt bestimmt eine ganze Menge "Papierkram" und das ist für einen depressiven Menschen kaum zu bewältigen.
Mein damaliger LG war damit völlig überfordert und hatte mich gebeten ihm zu helfen. Das war ja grundsätzlich in meinem Sinne, denn wenn er keinerlei Geld bekommen hätte, so hätte ich mich damals auch für seinen Lebensunterhalt in irgendeiner Form verantwortlich gefühlt. Schließlich sitzt man nicht gemeinsam am Tisch und isst, während der andere kein Geld hat sich etwas zu kaufen.
Ich habe damals den Mitarbeitern bei der Arge erzählt, dass er sehr depressiv ist und daher die Anträge nicht allein bewältigen kann und ich daher als Ansprechpartner zwischen geschaltet bin. Damals kam uns sogar mehr Verständnis entgegen, als wir erwartet hatten. Man sagte uns, dass es viele "Kunden" gäbe mit diesem Problem und es für sie wichtig ist zu wissen, warum manche Papiere so schleppend gebracht würden.
Je mehr Hintergrund sie hätten, desto besser könnten sie auf den "Kunden" eingehen und hätten nicht das Gefühl, dass der Kunde mehr Zeit braucht um etwas zu vertuschen.
Wenn die Arge nicht mehr zuständig ist, dann geht alles ans Sozialamt über. Das Geld, dass er dann bekommt ist dasselbe nur die Überweisung kommt von einem anderen Konto.
Liebe Grüße
von der Koboldin

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 13. Jun 2012, 11:49
von bigappel
Liebe Julcas,

ich habe leider im Entferntesten keine Ahnung über das Arge-Procedere.

Ist das nicht genau die Hilfestellung, die eine Sozialarbeiterin auch leistet oder vermittelt?????

Ansonsten würde ich nach Rücksprache mit Deinem Freund, wie Koboldin schon empfohlen hat, der Arge Bescheid geben, warum es hapert.

Das ist nunmal Routinegeschäft und für die dortigen Sachbearbeiter sowas von nervtötend, wenn Papiere nicht beigebracht werden und man ja damit auch nicht weiter kommt. Eine Erklärung wodurch dies möglicherweise entsteht, schützt vor Zurückweisung erstmal.

Ich hoffe sehr, dass heute eine Weiche gestellt wird/ wurde.

Ich denk an Dich!

LG
Pia

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 13. Jun 2012, 17:02
von julcas
Hallo Pia,

du hast bestimmt Recht. Die Sozialarbeiterin kann mir da sicher ein paar Antworten geben. Ich will sie nur nicht über Gebühr strapazieren, denn mein Freund gehört ja nicht wirklich zu Ihren Schützlingen. Die entsprechende Bearbeiterin bei der Arge weiß Bescheid. Mit ihr telefonierte ich.

Heute wurde keine Weiche gestellt. Nächster Termin ist der 05.07., da will der Psychiater endgültig die Entscheidung. Mal abgesehen davon, das die erneute Vertagung der Entscheidung, meinem Freund nicht hilft gesund zu werden, kann er ja aber vielleicht ein paar Dinge regeln. Auf jeden Fall ist bis dahin die Krankenkasse bestätigt, der Termin beim medizinischen Dienst ist dann erledigt und der Antrag auf HartzIV ist bei der Arge. Seine Termine will er allein wahrnehmen. Die Dosis seines AD ist ab morgen verdoppelt.

Ich bin erstaunlich ruhig und nehme diese Entscheidung als gegeben. Mein Freund fragte den Psychiater, was in der Klinik alles gemacht wird. Zu mir sagte er: "Ich weiß es ist nur aufgeschoben"

Ich glaube er war über diese Verschiebung sehr erleichtert. Im Wartezimmer hatte er gefühlte 1000 Gründe parat, warum er jetzt nicht in die Klinik kann.

Für mich bedeutet diese Verschiebung wieder mehr Zeit für mich zu haben. Mein Freund hat entschieden, das sein Zustand stabil genug ist, um nicht in die Klinik zu müssen, der Psychiater entschied das ebenso. Die Situation der letzten Tage war für mich echt nicht ohne, deshalb werde ich wieder mehr bei mir sein und mehr auf mich schauen. Ich werde viel kochen für mich, denn leider habe ich einiges an Gewicht verloren und das geht nicht. Ich bin ja gern schlank, doch momentan ist es doch etwas zu wenig auf meinen Rippen.

Danke, das du an mich denkst. Wir werden sehen wie es weiter geht.

lg julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 18. Jun 2012, 18:15
von julcas
Hallo Ihr Lieben,

ich habe die letzten Tage genutzt, zu überdenken, wie und was ich will. Dabei haben mir, zugegebener Maßen Eure Beiträge liebe Pia und liebe Blümli, sehr geholfen. Ich hatte mehrere Gespräche, mit Menschen die mir sehr nahe stehen und ich habe viel über mich selbst nachgedacht. Ich habe eine Entscheidung getroffen.

Ich werde meinen Freund nicht sich selbst überlassen, sondern ich werde bei ihm stehen bleiben, auch wenn sich nichts verändert. (danke liebe Blümli)

Mir ist völlig klar, das dies für mich bedeutet, noch besser auf mich aufzupassen, mir noch mehr Ausgleich zu schaffen und mir viiiiiiiel Gutes zu tun. Ich habe im realen Leben viele liebe Menschen um mich, die Wichtigsten wissen um meine Entscheidung und werden mich unterstützen, Sie werden mich auffangen und trösten wenn notwendig. Sie werden wie in den vergangenen 2 Jahren auch weiterhin für mich da sein. Dafür bin ich echt so dankbar.

Ich habe hier im Forum liebe Menschen um mich, die vielleicht nicht alle, doch die Wichtigen werden auch weiterhin für mich da sein, wenn mich der Mut verlässt, oder wenn ich über einen Rückschlag sehr traurig bin. Auch dafür bin ich echt so dankbar.

Ich kann den Mann den ich liebe, nicht sich selbst überlassen. Ich würde mich damit viel zu weit von mir selbst entfernen, das wäre nicht ich.
Ich bin wie ich bin, ich glaube nicht Co Abhängig zu sein, doch (ach Pia, ich kriegs nicht mehr so schön zusammen wie du) es ist für mich eine Frage von Liebe, Freundschaft, Wertschätzung, Achtung und Menschlichkeit. Ich liebe diesen Menschen, ich weiß was für ein wunderbarer Mensch er ist. Das allein ist es Wert ihn weiterhin zu begleiten.

Mein Freund ist weit davon entfernt, sich auf irgendeine Hilfe einlassen zu können. Okay, das ist wie es ist. Ich werde ihn weiterhin, so weit er das zulassen kann, an die Hand nehmen und Sorge dafür tragen, das die Situation nicht weiter eskaliert. Er ist völlig desorientiert und zieht sich völlig zurück, ausser von mir. Mehr geht momentan nicht. Der medizinische Dienst der Arge hat ihn für ein halbes Jahr AU bescheinigt und befürwortet ebenfalls einen Klinikaufenthalt. Irgendwann wird er diesen Schritt tun können, wann das sein wird, kann ich nicht wissen.

Mit geht es mit meiner Entscheidung sehr gut, weil ich endlich wieder bei mir bin.

Ich bin wie ich bin und das ist gut so.

lg julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 18. Jun 2012, 23:24
von bigappel
Liebe Julcas,

ich freu mich für Dich, für Euch und kann
jedes Wort nachvollziehen.

Schön, dass Du wieder bei Dir bist und einfach Dir, Deinem Freund ein klares "Ja" sagen kannst!

Alles, alles Liebe
Pia

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 19. Jun 2012, 07:42
von Mareice
Hallo Julcas,

wir haben hier bisher noch nicht viel Kontakt gehabt, aber ich möchte Dir trotzdem gern sagen, dass mich Deine Worte sehr berührt haben und ich Deine Entscheidung sehr gut nachvollziehen kann. Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit.

LG Mareice

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 20. Jun 2012, 13:16
von julcas
Hallo liebe Pia, Liebe Mareice,

ich war in den letzten Wochen immer hin und her gerissen. Trennung, meinen Freund sich selbst überlassen, zu ihm stehen und ihn damit vielleicht noch länger in der Depression halten - was ich ja auf keinen Fall will. Ihm die Pistole auf die Brust setzen, damit er in die Klinik geht, mit Trennung drohen.

Ausser das mich das ganze "Theater" wirklich an meine Grenze gebracht hat, hat es NICHTS gebracht.

Erst in den letzten Tagen habe ich begriffen, was Akzeptanz in unserem speziellen Fall heißt. Was es heißt, meinen Freund "normal" zu behandeln, was es heißt die Situation zu nehmen wie sie ist.

Mein Freund liebt mich sehr, das weiß ich und ich liebe ihn sehr. Er würde nie ein böses Wort zu mir sagen, bekundet mir ständig seine Liebe und lässt ab und an Hilfe zu. Dafür bin ich sehr dankbar.

Er wendet sich von allen Menschen ab, ausser von mir.

Endlich bin ich sicher, was ich will. Das ist ein sehr schönes Gefühl.

Wir haben heute morgen zusammen den Antrag bei der Arge abgegeben. Aller guten Dinge sind drei. Die ersten beiden Versuche meines Freundes waren nicht erfolgreich. Nun ist das erledigt. Die Mitarbeiter der Arge sind sehr zuvorkommend. Mein Freund brauchte den Antrag nur beim Empfang abgeben, die Sachbearbeiterin bekommt ihn dann von da. Das hat seine Betreuerin für ihn möglich gemacht, weil sie weiß das Wartezimmer spießroutenlaufen für ihn bedeutet.

lg julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 20. Jun 2012, 22:50
von Blümli

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 22. Jun 2012, 14:37
von julcas
Hallo Ihr Lieben,

ich habe meinen Freund zum Fußball schauen eingeladen und er hat zugesagt. Ich freue mich auf ihn und auf das Fußballspiel.

Euch Allen ein schönes Wochenende.

lg julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 29. Jun 2012, 10:35
von julcas
Hallo Ihr Lieben,

gestern abend telefonierte ich mit meinem Freund, um zu erfragen, ob er am WE zu mir kommen möchte.

Er sagte er habe noch nicht darüber nachgedacht. Als ich ihm versicherte, das ich gut damit umgehen kann, wenn er Ruhe braucht und deshalb lieber zu Hause bleibt, sagte er das er keine Ruhe braucht.

Er habe das Gefühl das er in seiner Wohnung sein muß, obwohl er gar nicht da sein muß. ???

Ich kann diese Aussage gar nicht einordnen. Hat jemand eine Idee dazu?

lg julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 29. Jun 2012, 11:53
von bigappel
Guten Morgen liebe Julcas,

mh.

Meine Idee diesbezüglich, vor allem aufgrund des vorhergehenden Satzes ist, dass die Denkfähigkeit Deines Freundes momentan völlig eingeschränkt ist und er daher
momentan mit dem ("Über-") Leben völlig
ausgelastet ist und jeder weitere Gedanke momentan schlichtweg nicht "drin" ist
("darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht...").

Der Rest könnte nochmal auf nicht vorhandenes Selbstbewußtsein deuten (ich muss hier bleiben, weil ich es nicht Wert bin, meiner Freundin auf der Tasche zu liegen, ihr auf den Geist zu gehen mit meinem Depri-Leben, sie zu belasten oder auch, ich schaff das alles nicht).

Soweit zur Spekulation .

Tatsache, denke ich, es geht ihm schlecht.

Trotz allem wünsche ich Dir, liebe Julcas,
ein möglichst schönes, mit wenigen sorgenvollen Gedanken versehenes Wochenende und bitte denk dran: je nach Tiefe der Depression kannst Du ihn mit Worten (Argumenten, wie: Du nervst mich nicht, es ist in Ordnung, wenn Du zu Hause bleiben will pp) absolut nicht mehr erreichen, auch, wenn es noch so gut gemeint ist und sicher im Endergebnis nicht schadet (aber nichts bewirken kann).

LG
Pia

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 29. Jun 2012, 13:12
von julcas
Hallo liebe Pia,

deine Spekulation ist interessant und ich glaube recht zutreffend.

Ja, es geht ihm schlecht. Er freut sich wenn ich mich melde, doch ein Gespräch ist nicht drin. Ich ahne das er wieder nicht einkaufen war und die Ernährung sehr, sehr dürftig ist. Ich werde ihm am Nachmittag anbieten, ihn abzuholen und wenn er ablehnt, werde ich mich mit ihm in seiner Wohnung verabreden zum Mittagessen, wenigstens für einen Tag vom WE. Einfacher wäre es für mich, wenn er zu mir kommen würde übers WE. Dann könnte ich sicher sein, das er wenigstens am WE ordentlich ißt. Seine körperliche Verfassung wird ja nicht besser bei Margerinebrot und Leitungswasser, ohne Bewegung und irgendeine Aktivität.

Ich wünsche dir und deinen Lieben auch ein schönes WE und weiterhin alles Liebe bei den Vorbereitungen für den großen Tag.

lg julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 29. Jun 2012, 13:38
von bigappel
Liebe Julcas,

Danke für Deine Wünsche.

Es ist soweit alles organisiert für einen kleineren Rahmen;
wird ja keine weiße Traumhochzeit mit Kutsche, Täubchen und 250 Gästen, von daher bin ich diesbezüglich ziemlich relaxt.

Gibt nix mehr zu organisieren; nur der künftige Ehegatte sollte wissen, was er tut
und Gefühle, wie sich freuen können, wären für ihn auch nicht schlecht.
;-(

Ach Julcas, warum haben wir uns jeweils einen Partner ausgesucht, der nicht bereit ist, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen?

Auf meine Person bezogen, denke ich darüber wirklich intensiv nach.

LG
Pia

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 29. Jun 2012, 14:37
von julcas
Liebe Pia,

>wird ja keine weiße Traumhochzeit mit Kutsche, Täubchen und 250 Gästen,>

warum eigentlich nicht?

Deine Frage bezüglich der Partnerwahl, kann ich leider nicht beantworten. Doch ich denke nicht wirklich darüber nach, jedenfalls momentan nicht. Es gibt keine Zufälle, also soll es so sein. Vielleicht ist das die Chance für unsere Partner, doch irgendwann Verantwortung zu übernehmen und ich für mich habe in den letzten 2 Jahren so unwahrscheinlich viel gelernt über mich und über das Leben. Das möchte ich nicht missen. Ich bin an dieser, wenn auch mitunter sehr schwierigen Situation enorm gewachsen und hoffe das ich meinem Partner zur richtigen Zeit davon etwas "abgeben" kann.

Fühl dich gedrückt. Ich freue mich wirklich von ganzem Herzen für dich und deinen zukünftigen Ehemann und ich wünsche euch beiden, das er aus seiner Depression auftauchen und euern Tag gemeinsam mit dir geniesen kann.

lg julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 5. Jul 2012, 16:36
von julcas
Hallo Ihr Lieben,

heute war wieder Psychiatertermin. Klinik ist wohl plötzlich kein Thema mehr. Nächster Termin in 4 Wochen. Medis bleiben wie sie sind. Kein Satz über Therapie?

Ich frage mich (mal wieder),wie geht es weiter?

ratlose Grüße
julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 5. Jul 2012, 16:37
von Blümli

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 5. Jul 2012, 16:40
von Blümli

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 5. Jul 2012, 17:34
von RüssellTerrier
>> Medis bleiben wie sie sind. Kein Satz über Therapie?<<

Liebe Julcas

Mediverodnung ist Therapie.

Den Entschluss zu fassen eine Psychotherapie machen zu wollen, oder sich zum Thema Psychotherapie von Psychiater Rat einzuholen, ist allein Aufgabe des Pat.

Eine Psychotherapie kann nicht verordnet werden.

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 5. Jul 2012, 20:59
von bigappel
Klinik ist wohl plötzlich kein Thema mehr.

Von wem?
Dem Psychiater oder Dir?

Sein Thema - von sich selbst - war es doch noch nie.............

Grüße aus demgleichen Boot
Pia

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 5. Jul 2012, 22:26
von julcas
Hallo liebe Blümli,

ja, das war wohl Gedankenübertragung. du siehst unsere Schritte sind momentan so mini mini klein, jedoch mein Freund hat inzwischen den letzten Termin bei der Arge allein geschafft, so dass er wenigstens bald wieder Geld bekommt, wieder krankenversichert ist und die Miete bezahlt wird.

Liebe Parson,

>Den Entschluss zu fassen eine Psychotherapie machen zu wollen, oder sich zum Thema Psychotherapie von Psychiater Rat einzuholen, ist allein Aufgabe des Pat.<

natürlich hast du da recht, doch der Psychiater hat meinem Freund doch auch Klinik empfohlen. Davor hat er noch immer panische Angst. Ich hatte einfach gehofft, das der Psychiater ihm eine Empfehlung gibt, so statt Klinik eine .... Therapie. Woher sollen wir denn wissen, welche Therapie gut für ihn ist und ihm helfen kann?

Er muss sicher auch erst bei der KK nachfragen, denn die letzte bewilligte Therapie hat er ja nicht beendet, sondern dazwischen kam die Abmeldung von der Kasse weil er keine Leistung mehr vom Amt bekommen hat. Da bleibt sicher zu klären, ob die KK überhaupt einer Therapie zustimmt.?. Mit dieser Frage muss er warten, bis er die Bewilligung vom Amt bekommt und die neue Anmeldung bei der KK. Oh man, das ist alles ein Krampf.

Liebe Pia,

willkommen im gleichen Boot.
Mein Freund war keine 10 Minuten beim Psychiater. Nach Aussage meines Freundes, stellte dieser fest, das es meinem Freund etwas besser geht und es vielleicht auch ohne Klinik gehen wird. Ich schreibe extra "nach Aussage meines Freundes", denn den hat dieser Gedanke an die Klinik so unter Strom gesetzt, ich weiß nicht was die beiden wirklich geredet haben. Jedenfalls erscheint mir der neue Termin in 4 Wochen schon so, das der Psychiater die Situation nicht als akut einschätzt. Meinem Freund sind wohl gleich mehrere Steine von der Seele gefallen.

Es sieht so aus, als ob die nächsten 4 Wochen einfach vergehen, wie die letzten 4 Wochen und die 4 Wochen davor und die 4 Wochen davor u.s.w.

Manchmal ist es soooo schwer, nicht die Geduld zu verlieren.

Ich denke oft an dich.

lg julcas

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 6. Jul 2012, 00:02
von RüssellTerrier
>>Ich hatte einfach gehofft, das der Psychiater ihm eine Empfehlung gibt, so statt Klinik eine .... Therapie. Woher sollen wir denn wissen, welche Therapie gut für ihn ist und ihm helfen kann?<<

Liebe julcas

wenn dein Freund schon nicht über eine Klinikaufendhalt nachdenken will, was soll er dann in einer Psychotherapie?

Empfehlen wird der Psychiater eine Psychotherapie mit Sicherheit, vorrausgesetzt, dein Freund zeigt Interesse an dem Thema.

Ich vermute, das dein Freund in keinerster Weise bereit ist, sich auf ihrgendeine Therapie einzulassen, Ausnahme Tabetten zu schlucken.
Was soll ein Psychiater denn mit so einem Pat. anfangen, außer Medikamente zu verschrieben?

Liebe Julcas es ist deine Wunsch das dein Freund an sich arbeitet und sich ändert, nicht der deines Freundes.

Re: kleine Schritte in die richtige Richtung

Verfasst: 6. Jul 2012, 09:36
von julcas
Liebe Parson,

>es ist deine Wunsch das dein Freund an sich arbeitet und sich ändert, nicht der deines Freundes.>

das ist wohl die bittere Wahrheit.

lg julcas