Bin seit vorgestern nicht auf diese Seite gekommen.

sewi
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Beitrag von sewi »

sewi
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Beitrag von sewi »

I.M.
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Beitrag von I.M. »

sewi, ich weiß nicht..irgendwie werd ich aus dir nicht schlau. manchmal schreibst du ganz vernünftige dinge und dann wieder mischt du das gesamte forum auf. ich weiß nie, was du ironisch meinst, oder ernst oder ob du uns nur aus der reserve locken willst. ob du uns alle bescheuert findest.ob du deinen hass auf uns abladen willst. warum bist du hier? was suchst du? du bekommst zuweilen freundliche antworten und haust dann drauf. merkst du das eigentlich selber noch? vielleicht fehlt dir die wahrnehmung dafür. ich weiß es nicht. keine ahnung was das soll. kannst du das erklären? worum geht es dir? inka
sewi
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Beitrag von sewi »

schnabel
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Beitrag von schnabel »

Na, Sewi, ob Der Franzl Schubert da recht erfreut durch seinen Zwicker geschaut hätte, wenn er gehört hätte, dass Du ihn als "Musik-Erzeuger" bezeichnest? Gerade, wenn´s um die Unvollendete gehen soll, da gibt es nämlich ziemlich genau zuzuordnende Dokumente, z.B. einen Brief, der für gewöhnlich bezogen wird auf die Stelle im ersten Satz nach dem ersten Thema, wo dieses c-moll so düster hereinbricht, dass aber alle Lichter ausgehen. Da schreibt er, nachdem er erzählt hat von seiner persönlichen Situation (Geld hat er ja auch kein´s gehabt, der arme Kerl, und keine Frauen) einerseits und dem Kompositionsprozess andererseits, da schreibt er also diesen einen Satz: "Und so zerteilten mich Liebe und Schmerz." Pass mal auf beim nächsten Mal, das kann man richtig hören. Jaja, Beethoven war ein Weiberheld, may be, (aber kein Vergleich zu Mozart), dennoch: Wenn Du nach der populären Mondschein etwas weiteres erfahren möchtest über ihn, dann hör die Pathetique. Ist op. 13, c-moll, relativ früh also noch, aber da haut er seinen Zeitgenossen die Sonatenhauptsatzform dermassen um die Ohren, da kannst Du alles hören, was ihn umgetrieben hat. Wenn Dir der Sinn nach leichterem Beethoven steht: Triple-Konzert, im dritten Satz verarschen die Geige und das Cello das Klavier, das ist zum Brüllen. Oder doch lieber etwas persönliche Tragik? Bruckner, neun Symphonien hat er geschrieben an seiner Kirchenorgel in St.Florian, nach allem Wissen in seinem Leben mit keiner Frau geschlafen, sondern sich einer Art Mönchsleben hingegeben, tief gläubig, aber trotzdem ähnlich zerrissen wie Schubert. Da empfehle ich Dir die 3. oder die 4., die 9. erst später, ist zu schwierig für den Anfang. Anything else? Schwebende Renaissance, Lasso, Palestrina, Duprez, da wird Dir vorgeführt, wie bezahlte Lohnkomponisten die Regeln der Kunst verlassen und gerade dadurch Unvergleichliches schaffen. Barock-Oper auch sehr schön, Händel empfehle ich da, den Julius und den Rinaldo - Du scheinst ja schönen Gesang zu mögen. Spätromantik natürlich immer und immer wieder, Mahler, ähnliche Tonsprache wie Bruckner,aber doch mehr geprägt vom Wiener Leben (Dirigent an der Staatsoper dort, wie Du sicher weißt). Beginn mit der 5., die hat jeder gerne, seit sie Visconti hergenommen hat, "Tod in Venedig", Du erinnerst Dich. Danach wär´s Zeit fürs Verdi-Requiem, und dann erst die Symphonie der Tausend (Mahler). Dann gäb´s natürlich noch jede Menge Kammermusik durch die Jahrhunderte, fragst aber besser Anna, die weiß da mehr Bescheid als ich. Ja, Sewi, und wenn Du das alles (und noch einiges mehr) gehört, erlebt, erlitten, verstanden und verarbeitet hast , dann könnten wir vielleicht mal drüber reden, ob Du Dich an das Violinkonzert von Alban Berg wagen kannst - "Dem Andenken eines Engels" im Untertitel, ein erschütternder, aufwühlender, unglaublich schöner und unglaublich trauriger Sterbegesang auf die Tochter von Alma Werfel, die 15-jährig an Leukämie starb. Bitte, tu mir den Gefallen, und hör´s Dir nicht an, bevor Du soweit bist. Musik braucht Zeit und Wissen und Systematik, ist kein Hund, den man gelegentlich mal streichelt. Du würdest Berg hören, und Du würdest denken, es sei Dir etwas hingeworfen worden. Die Perle würdest Du nicht erkennen. Und das wäre schade. Offene Ohren wünscht Schnabel
sewi
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sewi
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sewi
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sewi
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powersofti
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schade das ich nicht franzl heise ;-)
sewi
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Anna24

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Beitrag von Anna24 »

aha. also sewi, jetzt pass mal auf. du hast da einen grundsätzlichen fehler gemacht, was mich angeht, und das dumme ist: du hättest ihn vermeiden können, wenn du halbwegs passabel recherchiert hättest, bevor du deinen querschläger losgelassen hast. ich bin ja wirklich zutiefst beeindruckt, dass du mal klavier spielen konntest, wirklich. ich kann das nicht, jedenfalls nicht gut genug für die wandererfantasie oder die b-dur sonate. aber du musst in der tat ein echter experte sein. nur - ein gewisses musikalisches grundverständnis solltest du mir nicht absprechen. die gründe dafür kannst ausreichend im forum nachlesen. nur soviel: a bisserl was verstehen tu ich schon auch von musik. und zwar keineswegs nur intellektuell. mag ja sein, dass deine professorin auf dich geschworen hat, wirklich beeindrucken tut mich das nicht. solltest du dich noch weiter bilden wollen, sei dir schnabels posting ans herz gelegt; was die kammermusik angeht, da fragst dann halt, wennst was brauchst. und noch eine empfehlung: in dem buch "einführung in die musiksoziologie" von theodor w. adorno gibt es ein kapitel (das erste oder zweite, glaube ich) über die verschiedenen typen von musikhörern. und da schreibt er was über einen ganz bestimmten typ, was ich sehr interessant finde: es gibt leute, die in der musik immer nur ihre eigenen gefühle wiederfinden. also leute, die weinen, weil schubert sie an die eigene verzweiflung erinnert. das ist ein absolut legitimer weg zu musik. nur bleibt man dann eben immer in den grenzen der eigenen erlebniswelt, im eigenen spiegelkasten. und solltest du das dringende bedürfnis haben, noch ein paar querschläger loszulassen - nur zu. könnte bloß sein, dass du verlierst, bevor es richtig angefangen hat. anna.
sewi
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Beitrag von sewi »

Vanessa P.
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Beitrag von Vanessa P. »

hallo leute ! also nachdem ich mich gerade eingeloggt hab - stell ich fest ich kenne schuberts serenade nicht... keine ahnung was ich hier suche...aber lese gern und schau mich hier mal um...schönen sonntag ;-) Nessi
I.M.
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Beitrag von I.M. »

leuet ... und sewi... ich glaube, du hast ein ernstes problem. ich glaube, dein schlimmes erlebnis hat deine wahrnehmung für dich und andere stark in mitleidenschaft gezogen. du siehst die welt durch ein verschobenenes glas. schwarz weiß. dazwischen gibt es für dich nichts. das ist normal bei einer depression oder bei einer anderen psychischen erkrankung. du provozierst hier am laufenden meter backpfeifen und nimmst sie dann manchmal dankbar auf. das ist nicht normal sewi. scheinbar reproduzierst du ein altbekanntes muster quasi als bewältigungsstrategie. das sagen mir meine bisherigen kenntnisse in psychologie. oder du bist einfach nur kackfrech. aber das glaube ich nicht. das ist glaube ich niemand ohne grund. und den grund herauszuarbeiten ist deine sache sewi. bist du eigentlich in behandlung? ich mach mir langsam sorgen. gestern hab ich mich noch gefragt, ob du vielleicht betrunken warst? wegen dieser unzusammenhängender postings, die manchmal vor größenwahn strotzen und man merkt doch wie viel leere und verzweiflung dahintersteht. mensch sewi, fang mal an. begib dich in behandlung wenn du es noch nicht bist. so kanns nicht weitergehn. inka übrigens, um dein verrücktes menschenbild ein bißchen zurechtzurücken. ich habe 20 jahre im chor gesungen. internationale konzerte. da staunst du was?
Erasmus

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Beitrag von Erasmus »

Wie schade, daß ich keine Musik hören kann. Ich glaube, es würde mir oft besser gehen, wenn ...
Albert Keim
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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Inka, Christoph und Christabelle, das Thema, Arbeiten, "um Geld zu verdienen, eine Familie ernähren oder in meiner Berufung arbeiten" hat mich auch sehr lange beschäftigt und ich bin damit noch nicht fertig. Als ich mein Lieblingsfach noch studiert habe, schien mir der Weg vorgezeichnet: die akademische Laufbahn und doch wurde ich hinausgeworfen in die Praxis. Ich habe dort meine Brüche erlebt, habe mich wieder aufgerappelt für mehr als einmal und langsam auch in Schüben gelernt, mich im Piranjabecken zu bewegen. Denn Wissenschaft ist eine Sonderform der Kunst, ich zähle mich im weiteren Sinne als eine freischwebende Künstlerexistenz. Da hieß es zuerst, Verhaltenstherapie zu treiben, um dem Depressionsschub entgegenzuwirken, dann waren die Verletzungen, die Traumata zu behandeln und dieses Jahr habe ich meine Beziehungsstörungen durchgeackert. Die schamanische Reise oder Traumreise ist ein Hilfsmittel, um störende Inhalte, welche bereits im Unbewussten sind, aufzuarbeiten, das geht damit schneller und besser als in der Psychoanalyse. Insofern schließe ich mich dem Wort von C. Rätsch an, der sagt: "Die schamanische Reise ist die gesunde Form der Psychose." Ich muss auf den Unterschied zwischen dem "normalen" Menschen und dem "depressionsanfälligen" Menschen abheben. Der erste hat einen blinden Fleck in seiner Wahrnehmung, er sieht das Schlechte und Böse auf seiner eigenen Seite nicht; deshalb ist es der ideale Mensch zum Betreiben von Geschäften und zum Verkaufen. Wäre die Gesellschaft nur aus solchen Typen zusammengesetzt, würden sie in Interessengruppen zerfallen und das Ganze im Chaos enden. Auf der anderen Seite ist er notwendig, um seiner Familie und seiner Gruppe ein ausreichendes Einkommen zu sichern. Der zweite nimmt im gesunden Zustand alles wahr, ist damit aber oft überfordert. Dann kommt der Zusammenbruch. Eine Depression ist in solch einer Situation die Möglichkeit des Rückzuges, um sich neu zu besinnen, um ein wichtiges Stück persönliche Entwicklung nachzuholen, deshalb heißt es ja Nachentwicklung, d. i. die Zeit der Therapie nach dem Depressionsschub. Zur Nachentwicklung gehört auch, mit Panikattacken umgehen zu lernen. Ich habe das auf dem Weg der Personalisierung gemacht, habe das Angstgefühl als Person angesprochen und weggescheucht. Also "begreife" ich die Kräfte, welche auf mich wirken, als Personen. Mir gutgesinnte Kräfte werden integriert, z. B. als Krafttier und Kraftquelle. Meine Familientherapeutin habe ich als Lehrerin/Hilfsgeist hereingeholt. Heute steht sie mir in extremen Stresssituationen bei. Ohne sie wäre ich nicht in der Lage gewesen, LKW zu fahren und auf einer hohen Leiter ohne Sicherung zu arbeiten. Mit anderen Worten: ich bin heute in der Lage, im Leben zu stehen und zu arbeiten wie jeder andere auch. Die Arbeit mit den Hilfsgeistern ist eine unersetzliche Kompensation für die Schwächen aufgrund der ererbten Disposition zur Depression. Über all die letzten Jahre habe ich als freischwebender Künstler in meinem Beruf, also im Piranjabecken gearbeitet und ich habe mir eigene Aufgaben, Themen erarbeitet. Damit gehe ich seit einiger Zeit hausieren, um endlich von einer Position aus arbeiten zu können. Wegen dem freischwebenden Status ohne sicheres Einkommen werde ich ja nicht ernst genommen. Trolls sind für mich Menschen, die Hilfe brauchen. Ich nehme sie ernst, weil sie ein sehr ernstzunehmendes Problem mit sich tragen. Wenn ich mir eines Tages ein T-Shirt drucken lasse, dann eines mit der Wetterfahne der Keten: ein Stab mit einem Dreizack an der Spitze und daran gebunden ein langes dreieckiges Tuch. Es ist in diesem neuen Leben nach den Depressionsschüben eine wichtige Aufgabe, sich um Menschen zu kümmern, die Schwierigkeiten haben, ein Aspekt, der mir früher völlig gleichgültig war. Ich war nur einfach ein Fachidiot. Der Spaltung in Interessengruppen in der Gesellschaft ist entgegenzuwirken. Dafür braucht es erstklassige fachliche Arbeit. Das kann ich leisten zwischen den depressiven Phasen. Aus dieser jahrelangen Arbeit entsteht eine BERUFUNG als Lebensaufgabe. Noch eine Unterscheidung ist zu machen: es gibt zwei Typen von Depressionskranken. Der eine, wahrscheinlich die Mehrzahl braucht eine intensive Hilfe aus der Gesellschaft von professioneller Seite, um neu integriert zu werden und wieder wie vor dem Depressionsschub arbeiten zu können. Der andere, wohl die Minderheit, macht seinen Weg aus eigenen Kräften, zieht sich am Schopf aus dem Sumpf. Ich zähle mich wohl dazu, muss aber bekennen, dass diese Unterscheidung eine Vereinfachung ist, denn ich hatte ja selber Zeiten, als ich dringend auf Hilfe angewiesen war und ich habe natürlich in meiner Nachentwicklung Anstöße von außen gebraucht. Das bitte nicht als Lehrmeinung oder Dogma verstehen. Wie viel und in welcher Form der eine und der andere Typ Hilfe braucht oder sich selber herausziehen kann, wäre eine eigene vergleichende Untersuchung wert. Ich trage den Inhalt dieses Beitrages schon lange mit mir herum. Wichtiges ist darin nur angerissen und ich finde, dass es dringend weiter auszuarbeiten ist. Aber das ist an anderer Stelle zu tun. Deshalb stelle ich ihn auch in meinen eigenen Thread, drüben beim Schamanentum, um später wieder daran anknüpfen zu können. Schließlich bin ich im Piranjabecken immer noch existent, bin weder ertrunken noch gefressen worden. Herzliche Grüße Albert
winnie
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Beitrag von winnie »

Hallo Albert, ich habe VOR meinem endgültigen Depressionsausbruch einen beträchtlichen Anteil meines Lebens dem gewidmet, mich um Menschen in Schwierigkeiten zu kümmern. Sowohl im "globalen" Umfeld - war jahrelang bei ai und einigen anderen Einrichtungen dieser Art äußerst aktiv, habe mich dabei auch im persönlichen Kontakt um Menschen an unterster Stelle der sozialen Ordnung gekümmert - als auch im privaten Bereich, war immer mit Rat und Tat für alle da, denen es schlecht ging. Habe es auch als eine Art Berufung angesehen und auch gerne gemacht. Und jetzt bin ich ausgebrannt. Bräuchte selbst Hilfe. Aber für mich ist keiner da. Das ist eine sehr traurige Erkenntnis und hilft mir nicht gerade sehr, mich aus meinem Loch wieder herauszuziehen. Aber ich versteh schon, was Du meinst, und Du hast meine allergrößte Hochachtung vor deiner Einstellung. Lieben Gruß, Winnie
Erasmus

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Beitrag von Erasmus »

Yeah, Winnie, Deine Erkenntnis kann ich nachfühlen. Sie war auch mit ein Grund, warum ich letztes Jahr meine freiwilligen/ehrenamtlichen Tätigkeiten geschmissen habe. Wie ging das noch? ".... weine, und Du weinst allein"? Sonntagsgrüsse von Erasmus
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Winnie kann dich verstehen, doch du bist nicht allein. Ich höre dir gerne zu, und ich nehme dich auch gern in den Arm - wenn du magst. :-) Ich war auch so, das ich für andere alles stehen und liegen gelassen habe, mich total vergaß, auch nicht erkannte, wie schlecht es mir selbst ging. Dann kam der absolute Tiefpunkt, da ging nix mehr und meine Kraft reichte gerade mal dazu, um dies zu erkennen. Langsam kam sie wieder und ich bin immer noch gern für andere da, aber ....nur wenn sie auch wollen, das ich ihnen helfe. Es gibt Momente, da sind wir nicht in der Lage, Hilfe anzunehmen. Und was wir nie vergessen sollten, das auch uns nur begrenzt Kraft zur Verfügung steht. für andere da sein - aber ohne mich "aufzuopfern".. Dir einen lieben Gruß Susan


winnie
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Beitrag von winnie »

Liebe Susan, ja, ich weiß, daß ich das lernen muß - Sozusagen den "goldenen Mittelweg" zu finden. Immerhin habe ich inzwischen wenigstens gemerkt, daß ich einfach nicht mehr KANN, das heißt, daß ich mir kein schlechtes Gewissen einreden brauche, weil ich halt momentan NICHT mehr auch noch für andere da sein kann. Es wird wieder irgendwann möglich sein, vermute ich, aber im Moment eben nicht. Es ist nur ein wenig bitter, daß das nicht jeder akzeptiert. Ich habe tatsächlich zum Teil Vorwürfe geerntet, weil ich JETZT eben SELBST Hilfe bräuchte und Unterstützung statt weiterhin die Kraft- und Mutquelle für andere zu sein... Und wenn man in solchen Extremsituationen lernen muß, daß an einem NUR die Funktionalität geschätzt wird, und sobald die ins Stolpern gerät, wird man sozusagen ausgemustert, dann ist es manchmal sehr schwer, nicht verbittert zu werden. Ich hab das Thema jetzt auch eigentlich nur eingebracht, weil Albert ja schrieb, daß es NACH seiner Depression eine wichtige Aufgabe sei, sich um andere Menschen zu kümmern, denen es (NOCH) nicht gut geht, weil man ja durch seine eigenen Tiefs jetzt endlich dafür sensibilisiert wäre. Ich war da schon immer sensibilisiert - und da tut es halt weh, wenn man merkt, daß man selbst, wie es Erasmus so schon formuliert hat, dann letztlich doch ganz allein ist beim Weinen. Lieben Gruß und danke für's In-den-Arm-Nehmen! Winnie
Albert Keim
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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Winnie, Erasmus und Susan, das Ausbrennen kann ich gut nachfühlen. Ich war im Verlauf der letzten Jahre mehr als einmal nahe daran, aufzugeben, weil alle eigene Kraft aufgezehrt war. Besonders die erste Jahreshälfte 2002 war schlimm. Ich war ohne Einkommen, ohne Aufträge und wie abgeschnitten von Entscheidungen. Das war Stress hoch drei und ich habe alle eigene Kraft gebraucht, um dagegen zu arbeiten. Ich vergesse nicht, dass ich in dieser Zeit ein stützendes Umfeld hatte, meinen Nachbarn und die Therapeutin. Sonst hätte ich vielleicht den Übergang in ein Beschäftigungsverhältnis nicht geschafft. Aber im Sommer 1987 war es weit schlimmer für mich. Da gab es eine intrigenbeladene Atmosphäre, ich wurde vom Einsatz abberufen ohne ein Wort zu sagen warum. Meine Handschrift war zittrig als Zeichen einer schweren Krise - und dann kam die Depression. So verglichen habe ich die erste Jahreshälfte 2002 relativ gut überstanden, trotz schwerer Belastungen. Ich möchte sagen, dass ich heute mit Krisen umgehen kann: ich muss nicht neu in eine Depression fallen; und ich sehe ein neues Leben vor mir. Was ich oben beschrieben habe, ist ein Rückblick, überbacken mit etwas Theorie, aber wie sonst kann ich das erklären? "Aufopfern?" Nein, da ist es besser, mal einen geordneten Rückzug anzutreten, einen Auftrag nicht anzunehmen, auch mit dem Risiko, dass so ein schöner junger Mann, frisch verbeamtet in einer Behörde nachher auf mich sauer ist. Ich will mich nicht überlasten, sonst würde ich wirklich ausbrennen. Es gibt auch Aufgaben für andere, für jüngere Kollegen. Also heißt es NEIN sagen und mir den Rücken frei halten für das, was für mich wichtig ist, z. B. regelmäßig hier im Forum lesen und mindestens am Wochenende auch etwas schreiben. Sozialarbeiter sind in hohem Maße vom Ausbrennen bedroht. Wenn der Arbeitgeber nicht imstande, eine Supervision zu organisieren und bereitzustellen, also zu bezahlen, dann muss der/die Betreffende zu seinem Selbstschutz das selbst tun. Ich wünsche euch alles Gute. Herzliche Grüße Albert
Albert Keim
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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Winnie, ich schicke dir Kraft zu, damit das Stolpern nicht zum Fallen wird. Die Sensibilisierung nach der Depression soll und muss dahin führen, dass ich als Betroffener meine Grenzen erkenne. Vor meinem Zusammenbruch wollte ich ausharren, durchhalten und weiterarbeiten, auch dann noch, als es längst nicht mehr ging. Auch heute halte ich durch, aber ich habe meine Grenzen gezogen durch NEINsagen. Das muss soviel sein, um mich vor Überlastung zu schützen und mir etwas Zeit zu lassen, an meine Zukunft zu denken, neue Pläne zu fassen, wirklich weiterzuarbeiten in sinnvoller Weise. In diesem Sinne mit herzlichen Grüßen Albert
sewi
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