Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

ChristianeL.

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von ChristianeL. »

Liebe krimi,

bei mir ist es eine bestimmte Ungeduld, die ich mir eingebrockt habe, weil ich zu spät gebremst habe. Dafür kann niemand etwas.
Ich habe aber nichts zu entschuldigen, das ginge mir wirklich zu weit.
Ein offener Umgang gepaart mit Menschlichkeit und gegenseitigem Verständnis, der muss möglich sein. Dazu gehört auch mal unwirsch zu sein oder einfach nicht dauerhaft bestätigend und zustimmend.
Mir geht’s ja auch nicht so blendend, sonst wäre ich nicht hier.
Wäre schade, wenn dieser thread vereinsamt, wir werden sehen.

Ich hoffe, es geht Dir gut heute.
Liebe Grüße
Christiane
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von krimi56 »

Guten Abend liebe Christiane,

es geht mir gut. Ich lasse heute nichts anderes zu.
Und auch morgen nicht, zumindest bis morgen Nachmittag.
Dann erfahre ich hoffentlich, ob ich was neues Ernsthaftes habe oder nicht.
Bis jetzt weiß ich schon einmal, dass ich operiert werden muss.
Was muss ich mir da Gedanken machen, ob ich jemanden auf den Schlips getreten bin.

Ich bin hier, weil meine Krankheit mich verändert hat und ich bin hier, weil sich leider Menschen, die ich sehr geschätzt habe und mochte, sich zurückziehen, zurückgezogen haben. Dieser Rückzug von Freunden mich krank gemacht hat.

War das klar oder kompliziert ausgedrückt?
Ich fühle mich jetzt oft kompliziert, sonst wären die Kontakte doch bestehen geblieben, oder?
Muss ich mich dafür entschuldigen, dass ich in meiner Therapie gelernt habe auf mich zu hören?
Ich mich nicht mehr immer auf die Anderen einstelle?
Dass meine Lehrerfreundin das Gefühl hat, sie mache bei mir immer wieder alles falsch, nur weil ich mich nicht mehr auf ihren Zeitplan einlasse?

All das muss jetzt warten bis ich weiß wie es bei mir weiter geht. Und sich auch meine Psyche evtl. darauf einstellt.

Morgen kann es schon auf der Arbeit wieder ganz anders aussehen.

Ich wünsche dir ganz viele Wohlfühlmomente.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Herd04
Beiträge: 1362
Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von Herd04 »

Liebe Christiane, liebe Krimi , liebe Rosalie ...,

ich möchte auch nicht, dass dieser thread einschläft.
Dass dieses Thema für viele wichtig ist, zeigen doch die viele Klicks.
Mir hilft es, immer mal wieder darüber nachzudenken, wozu die Depressionen, die ja nun einmal da sind und mit denen wir leben müssen, auch gut sein können, was sie uns lehren ..(es gab hier auch mal den Satz vom Leeren und Lehren).
Keiner ist glücklich über diese verflixt hinterhältige Krankheit, aber wenn man gelernt hat im Lauf der Jahre, sich das Leben erträglicher zu machen, ist das wenigstens etwas.
Welche "guten Dinge" kann ich nennen?
- Ich achte mehr auf mich selbst.
- Ich bin in der Lage, alles langsamer
anzugehen, mir kleinere Ziele zu stellen.
- Schaffe ich etwas nicht, gelingt es mir
jetzt schon besser, mit mir nicht ins
Gericht zu gehen.
- Ich kann besser nein sagen.
- Ich habe weniger ein schlechtes Gewissen,
wenn andere sehen, dass es mir heute gut
geht, und es interessiert mich nicht mehr
so, was sie darüber denken.

Ich könnte noch mehr aufzählen, selbstverständlich auch etliche negative Gesichtspunkte.
Aber ich glaube, für uns hier gilt auch, dass es ein positives Zeichen ist, wenn wir uns trauen, eine Meinung zu sagen, die vielleicht nicht so angenehm ist.
Ich habe IMMER damit zu tun, wenn mir gegenüber Kritisches gesagt wird.
Dass ich gelernt habe, damit positiv umzugehen und nicht nachtragend zu sein, ist auch eine positive Veränderung bei mir.

Liebe Rosalie, ich würde mich sehr freuen, wenn du wieder dabei wärst.
Natürlich besteht hier kein Teilnahme-Zwang, in dem Fall wäre ich dir für ein paar wenige Zeilen dankbar.

Liebe Grüße, E.
ChristianeL.

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von ChristianeL. »

Liebe krimi,

das war sogar ganz klar ausgedrückt und absolut nachvollziehbar.
Ich hab das ähnlich erlebt mit Freunden, Bekannten und sogar Familie.
Ich glaube, so sehe ich das heute inzwischen, mich hat die Dauer der Krankheit
über etliche Jahre auf jeden Fall verändert. Ob es ohne auch so gewesen wäre, weiss ich nicht.
Allerdings, was heute da ist an Substanz bei Freunden und Familie, ist recht stabil, ich habe fast aufgehört verflossenen Menschen nachzulaufen, die mir früher unendlich wichtig waren im Leben. Es ist schon sehr schmerzhaft, vielleicht für die andere Seite auch, aber die Befreiung von ständiger eigener Rechtfertigung und diesem blöden Gefühl von Ausgrenzung hat was. Heute rechtfertige ich mich nur in ganz wichtigen Dingen, aber nicht mehr für mich selbst und dass ich eine Dauerrente beziehe, die bei einigen sogar Neid hervorrufte und diesen ganzen Unsinn.
Ich habe für meinen jetzigen Status sehr gekämpft, und die paar Menschen, die mich wirklich mögen ohne wenn und aber, sind auch noch da.
Das mit Deiner Lehrerfreundin tut mir sehr leid, beim Lesen dachte ich so, dass Ihr
noch nicht ganz Euren Weg wieder gefunden habt für eine normale Kommunikation.
Da schwebt so etwas im Raum wie Erwartung und Unsicherheit, das kann auf Dauer sehr quälend sein.

Du musst aber wirklich an Dich denken, denn Du bist sehr krank.
Für heute drücke ich Dir beide Daumen.

Christiane
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von krimi56 »

Guten Abend an alle.

Gestern war ich kaum in der Lage meine Arbeit zu machen. Immer musste ich an meinen Termin am Nachmittag denken.

Also: Da ist der eine große heiße Knoten.
Doch da ist noch ein anderer. So wie ich verstanden habe, ein selbstständiger Knoten von 2 cm Durchmesser.
Meinen OP-Termin weiß ich auch schon. Im Oktober in meinen Herbstferien.
Ich habe den Dok (er ist Spezialist für solche OPs) gefragt wer mich operieren wird. Er versicherte mir, dass er selbst mich operiert. Daraufhin habe ich mir von ihm seine Vorgehensweise erklären lassen. So etwas muss ich schon vorher immer ganz genau wissen. Bei meiner Kopf-OP wollte ich es auch wissen. Das macht mich ruhiger.

Psychisch geht es mir trotz der bevorstehenden OP erstaunlicherweise recht gut. Obwohl immer noch nicht bekannt ist, was da wächst.

Was mir nicht gut tut ist, dass ich meine Freundin nicht erreichen kann. Nicht telefonisch, nicht per SMS. Ich hätte so gern mit ihr über meine seel. Nöte geredet.

Und meine Lehrerfreundin? Da kommt auch nichts. Aber das tut mir interessanter Weise im Augenblick nicht so weh.

In der Schule habe ich zurzeit Stress, weil ein Computerprogramm nicht funktioniert und uns ein Termin im Nacken steht, wozu wir dieses Programm brauchen. Und nach max. 1,5 Stunden Konzentration geht bei mir nichts mehr.

Freitag habe ich zum Glück wieder ein Gespräch mit meiner Therapeutin.
Sie fragte mich vor Kurzem, ob ich meine eine Verlängerung der Gesprächstherapie zu brauchen. Da dachte ich, dass mir die restlichen Stunden wohl genügen werden.

Heute bin ich mir nicht mehr so sicher. Laut meiner Therapeutin bin ich auf einem guten Weg. Mag schon sein. Doch ich habe Angst davor, mir selbst etwas vorzumachen.

Bis Freitag muss ich mir noch einmal intensiv Gedanken machen und ein Resümee zu meiner Krankheit ziehen.

Ich wünsche eine gute Nacht.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
ChristianeL.

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von ChristianeL. »

Klingt doch nicht schlecht, krimi.
Und wenn Du dem Arzt vertraust umso besser.
Vielleicht bist Du deshalb ruhiger, weil Du weisst durch ihn, was auf Dich zukommt.
Das mit Deinen Freundinnen ist nicht so toll, aber offenbar nicht zu ändern.
Wenn Du Nachricht hinterlässt, melden sie sich oder auch nicht.
Hast Du noch andere Menschen, denen Du Dich anvertrauen kannst ?

Liebe Grüsse
Christiane
Herd04
Beiträge: 1362
Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von Herd04 »

Liebe Krimi,

vielleicht ist es das Wissen, dass da konkret etwas ist, dass dieses Etwas zu operieren geht und dass du Vertrauen in den Arzt hast, das dir die Angst nimmt. Gut so.

Mir jagt auch Unsicherheit die größte Angst ein. Ich erinnere mich an die Situation, als meine Leukos viel zu niedrig waren (damit hatte ich mich nie zuvor in meinem Leben beschäftigt) und ich eine Überweisung zum Onkologen bekam. Der Termin war 4 Wochen später, und erst beim genauen Hinsehen sah ich, dass der Arzt auch Hämatologe ist.

Gut, dass dich auch die Arbeit ablenkt.

Ärgerlich ist natürlich, dass du deine Freundin nicht erreichst. Oder gibt es vielleicht einen besseren Stand?

Wenn du eine Therapieverlängerung genehmigt bekommst, solltest du das annehmen.

Also, weiter Kopf hoch und liebe Grüße, E.
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von krimi56 »

Guten Abend ihr Lieben,

meine Freundin hat sich mit SMS gemeldet. Sie hat viele Termine, Krankengymnastik usw. Sie hoffe mir ginge es soweit gut. Ich simste, dass ich dachte, wir könnten mal wieder nur etwas quatschen. Antwort darauf: Habe nächste Woche noch MRT wegen Wirbelsäulenprobleme.

Tja, was soll ich dagegen halten, gegen die Zeitprobleme einer Vollzeithausfrau? Als sie vor Jahren an Brustkrebs erkrankte war ich die ganze schlimme Zeit und auch danach für sie da.

Dann wurde ich krank. Die ersten epileptischen Anfälle, Hirntumor, Epilepsie, wegbrechende Freundschaften. Dann kam die Depression aufgrund des Letzteren.

Sollte sie sich doch noch tel. melden, werde ich nichts von meiner bevorstehenden OP erzählen. Allein schon aus dem Grund nicht das Gefühl erwecken zu wollen, ihre gesundheitl. Probleme zu toppen.

Mit meiner Lehrerfreundin habe ich mich heute nach der Schule bewusst etwas unterhalten. Ich hatte vorher erlebt, wie sie mal wieder ausrastete weil etwas nicht so klappen wollte. Durch das Ansprechen wollte ich sie runter holen.

Ich stellte anschließend fest, dass die Initiative wieder einmal von mir ausging.

So dachte ich darüber nach, warum ich genau unter diesem Thema hier meine Geschichte erzählt habe. Was die Krankheit aus mir macht.

Was macht sie aus mir? Was hat sie bereits schon aus mir gemacht? Welche Krankheit hat das aus mir gemacht?

Der Hirntumor hat die Epilepsie ausgelöst. Beides zusammen hat bewirkt, dass mein Umfeld nicht mit den langwierigen Auswirkungen beider Krankheiten klar kommt. Das sich entfernen und wegbleiben der Bekannten und Freunde bewirkte die Depression.
Ein Erschrecken für mich. Ich, die immer stark war, immer alles gemacht hat, für andere stets ansprechbar und da war. Die Macherin in Person.

Depression, diese neue Krankheit hat mich empfindsamer und auch empfindlicher gemacht. Manchmal sogar reizbar und auch aggressiv.

Sie hat aber auch bewirkt, dass ich mich eher in andere hineinversetzen, nachempfinden kann.

Sie ist aber auch die Krankheit, die mich unsicher gemacht hat. Nicht, dass ich anderen gegenüber unsicher bin, eher mir selbst gegenüber.

Sie hat mich in eine Therapie gebracht, durch die ich mich selbst kennenlerne. Meine Stärken und Schwächen neu entdecke. Durch die ich lerne Prioritäten neu zu setzen, meine Grenzen erkenne, diese akzeptiere. Lerne was mir gut, wer mir gut tut und es auch ausspreche.

Sie hat zum Glück nicht bewirkt, dass ich nicht weiterhin kontaktfreudig bin, auf Menschen zugehen kann. Etwas, das in meinem Beruf sehr wichtig ist. Und ich mich freuen darf, diesen Beruf weiter ausüben zu können.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Herd04
Beiträge: 1362
Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von Herd04 »

Liebe Krimi,

dein letzter Satz macht Mut, uns allen und dir selbst auch.
Dass du trotz vieler Rückschläge dir die Fähigkeit, kontaktfreudig zu sein, bewahrt hast, ist bemerkenswert und einfach schön.
Sehr vielen Depressiven gelingt es nicht, auf andere zuzugehen.
Du definierst sehr genau die Ursache deiner Depressionen. Indem du weißt, du kannst mit deiner Kontaktfreudigkeit etwas dagegen tun,hilfst du dir selbst.

Ich möchte dich vorsichtig fragen, ob es nicht besser für dich wäre, neue Freundschaften aufzubauen, als dich über die Verhaltensweisen deiner Freundinnen oder "Freundinnen " zu wundern, zu ärgern. Das erfordert so viel Energie. Du gibst und bekommst nichts zurück. Ich habe mal so gesagt (in dem Zusammenhang, als mich einige Eltern einer Klasse, die ich übernehmen sollte, nicht haben wollten) , wer mich nicht will, hat mich auch nicht verdient.

Wir müssen einfach Selbstbewusstsein zeigen, auch wenn es in uns ganz anders aussieht - auch, um uns vor Rückschlägen zu schützen.

LG,E.
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von krimi56 »

Liebe E.,

danke für deinen Zuspruch.
Es freut mich, dass mein "Geschreibsel" auch Mut macht.

> Ich möchte dich vorsichtig fragen, ob es nicht besser für dich wäre, neue Freundschaften aufzubauen,…<

Du hast natürlich Recht. Ich habe ja auch noch Freunde. Doch mit den anderen Beiden war/ist/war? es eine sehr enge Freundschaft.
Wir waren immer für einander da und haben alles beredet.

Ich habe jetzt auch erst einmal die Pause-Taste gedrückt. Heute konnte ich auch ein gutes Gespräch mit meiner Therapeutin darüber führen.

In 3 Wochen ist die Hochzeit meiner Tochter. Bis dahin ist noch viel zu tun und lenkt ab.

Und nächsten Monat ist meine OP. Wenn die überstanden und hoffentlich alles gut ist, kann ich mir evtl. Gedanken um neue Freundschaften machen. Das ist aber wie du bestimmt selbst weißt, nicht so einfach. Da muss viel passen.

Jetzt mache ich mir einen gemütlichen Abend und lese noch etwas im Hirntumor Forum.

Dir ganz liebe Grüße

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Herd04
Beiträge: 1362
Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von Herd04 »

Ich möchte eigentlich nur mal wieder sagen, dass ich es im Laufe der vielen Jahre mit der Depression gelernt habe, wieder gelernt habe, mich richtig freuen zu können.
Gestern wurde mein 2. Enkelkind, ein Mädchen diesmal, geboren.
Ich bin so glücklich und froh.

LG,E.

krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von krimi56 »

Liebe E.,

dass sich "freuen lernen" ist für die Krankheitsbewältigung, unsere Krankheitsbewältigung äußerst wichtig.

Und so ein kleines, neugeborenes Menschenkind ist das beste Mittel dafür.

Herzlichen Glückwunsch Omi

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Rosenkranz
Beiträge: 591
Registriert: 19. Feb 2010, 21:19
Kontaktdaten:

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von Rosenkranz »

Hallo liebe KE und alle anderen

Auch von mir einen herzlichen Glückwünsch zu deinem lieben Enkelkind, liebe KE.

Habe auch erstmal die Pausetaste gedrückt und muss sagen der Abstand tat auch gut.

Es ist nicht so das ich keine Kritik oder ehrliche Worte vertrage, wußte aber auch nicht ob ich das so verstehen soll, das ich hier nicht mehr erwünscht bin, ich meine es ist ja nicht mein Traedt bin ja sozusagen nur Gast hier. Bin ja euch allen auch dankbar für eure geschriebenen Erfahrungen, deshalb will ich auch niemanden überstrapazieren. Will aber auch keine Texte ohne Inhalt schreiben.

liebe Grüßé Rosalie
ChristianeL.

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von ChristianeL. »

Hallo Rosalie,

ich war es ja, die Kritik übte, ich möchte Dir sagen, weshalb.
Du bist einerseits sehr defensiv und vermittelst das Gefühl von Hilflosigkeit, auch jetzt wieder in Deinem posting. Andererseits haust Du einem Sachen um die Ohren, was Du alles vorhast, eigentlich schaffst Du es nicht, dann aber wieder doch, man muss ja, ist ja nicht so schlimm, dann wieder der genaue Plan, bisschen arbeiten, dann Urlaub, vielleicht Klinik, aber eigentlich auch nicht, welche soll es sein, Vorschläge annehmen, nö, doch nicht das Richtige usw.

Ich war genervt, basta.
Der thread gehört niemandem, er wurde nur eröffnet von jemandem zum Austausch.

Ich halte mich nun komplett raus aus diesem thread, keine Angst bitte, ich lasse Dich in Ruhe, Du hast das Recht zu schreiben, was Du möchtest.

Gruss
Christiane
Herd04
Beiträge: 1362
Registriert: 19. Jan 2012, 13:16

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von Herd04 »

Hallo,

vielen Dank für die guten Wünsche zur Geburt meines kleinen Sternchens.
Bis jetzt ist es zum Glück so, dass die Kleine, wie man so schön sagt, sich "gut macht", und wir alle sind so glücklich darüber.

Rosalie, du bist kein Gast hier, sondern Mitgestalter des threads. Ich hatte dich ja schon einmal angeregt, über das Positive nachzudenken. Dr.Niedermeyer hat auf motivierende Beiträge hingewiesen. Motivieren kann ich aber nur, wenn ich nicht hin-und hergerissen werde.
Vielleicht hast du mittlerweile eine Entscheidung getroffen.

LG,E.
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von krimi56 »

Guten Abend,

ich verstehe nicht was hier unter einander abgeht.

Dieses hauen und picken mit Worten. Sich gegenseitig weh tun. So etwas zu lesen tut mir und bestimmt auch anderen weh, die hier lesen. Sich aber nicht trauen etwas dazu zu sagen.

Ich habe mich hier registrieren lassen, weil ich von „Freunden“ enttäuscht wurde. Hier hoffte ich, habe ich ja auch von einigen, Verstehen und Zuspruch zu erhalten. User zu finden, denen es vielleicht ähnlich ergangen ist und so verstehen, wie man sich fühlt und einem entsprechend begegnet.

Vielleicht bin ich auch nicht depressiv genug, will sagen: Nicht an einer so schlimmen Form der Depression erkrankt, um das zu verstehen.

Es gibt hier so viel zu lesen und ich bin noch nicht wirklich weit gekommen. Es werden so schnell neue Threads eröffnet, die ganz schnell brandheiß werden. Und dann auch wieder schnell nach unten fallen.
Nur User wie ich, die nicht so oft hier rein schauen können, kommen mit dem Lesen und Schreiben nicht mit.

Aber vielleicht gehört all das auch zum Umgang mit der Krankheit und „Was die Krankheit aus mir macht“.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Smaragd71
Beiträge: 469
Registriert: 25. Aug 2012, 17:40

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von Smaragd71 »

Hallo krimi,

ich habe auch manchmal das Gefühl hier, man "pickt" sich unnötig an.
Oft wird auf Kleinigkeiten rumgeritten und dann verlässt der Betroffene den Thread oder sogar das Forum.
Ich kann jetzt nur von mir und meiner Depression ausgehen, ich bin noch nicht sehr lange dabei und merke, dass ich wie in der Welt draußen empfindlich bin, und manche Beiträge daher persönlich nehme.
Irgendwie sind sie es ja auch, wenn ich angesprochen werde, aber ich weiß, dass es ja nur meine Meinung betrifft und nicht mich als Mensch, mit allen Facetten.

Das kling jetzt verworren, oder?


Das Glück beruht oft nur auf dem Beschluss, glücklich zu sein.

jhl
Beiträge: 794
Registriert: 11. Aug 2012, 22:04

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von jhl »

hallo krimi,
verstehe jetzt nicht so ganz was du meinst.

ich habe das gefühl daß wir seit 1 oder 2 tagen hier im forum sehr bemüht sind uns gegenseitig aufzubauen.

natürlich haben sehr viele das bedürfnis nach wie vor über ihre probleme zu schreiben,
und hilfe zu suchen.

aber hauen und picken war hier schon schlimmer als es momentan dir zu sein scheint.

ich denke nach wie vor, wenn du hier deine probleme schilderst, wirst du hilfe und verständnis finden.

mehr kannst du in einem forum nicht erwarten.

liebe grüßfe jusi
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von krimi56 »

Hallo MiuMiu,

das hat nicht verworren geklungen.
Ich habe dich schon verstanden.

Als ich mich in dieses Forum registrierte, dachte ich, dass ich nach einer Einlese- und Eingewöhnungsphase auch etwas beitragen könnte.
Doch daraus wird wohl nicht viel. Die Diskussionen gehen hier teilweise sehr schnell von statten und auch sehr sprunghaft.

Nach meiner Hirntumor-OP lässt meine Konzentration so etwas nicht mehr zu.
Bis ich so weit bin, …
Also werde ich mehr Mitleser als Mitglied heißt Mitschreiber sein. Damit weiß ich mich zu arrangieren.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von krimi56 »

Hallo Jusi,

persönlich fühle ich mich auch gar nicht angegriffen.
Ich wollte nur anmerken, dass es mir aufgefallen ist, wie sich andere angegriffen fühlen.

Zitat von dir:
>ich habe das gefühl daß wir seit 1 oder 2 tagen hier im forum sehr bemüht sind uns gegenseitig aufzubauen.<

Das Forum im Allgemeinen habe ich nicht gemeint, sondern in diesem Thread ist es mir jetzt aufgefallen und vor einiger Zeit schon einmal in einem Anderen.

Ich habe ja auch geschrieben, dass ich selbst Zuspruch erfahren habe.

Zitat von mir:
>... habe ich ja auch von einigen, Verstehen und Zuspruch zu erhalten.<

Ich versuche aus den vorhandenen Beiträgen hier und in anderen Threads heraus zu finden was mir gut tun und helfen kann.

Also alles okay was mich betrifft.
Ich muss halt noch lernen, dass hier empfindlicher reagiert und empfunden wird. Ich selbst wohl auch.

Und parallel dazu lerne ich in der Therapie, das zu sagen was mir nicht gut tut.

Das ist für mich hier, so wie ich es jetzt sehe, eine zweischneidige Sache.

Ist mein Kopf auch noch zusätzlich mit meiner bevorstehenden OP beschäftigt.

Ich bin aber auch Forum erfahren. In einem Forum halt auf einer anderen Ebene und in noch einem anderen Forum, etwas mit diesem hier vergleichbar.

Viele Grüße

Krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Smaragd71
Beiträge: 469
Registriert: 25. Aug 2012, 17:40

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von Smaragd71 »

Hallo Krimi,

das verstehe ich sehr gut! Ich arbeite seit 20 Jahren mit Patienten, die an einem Hirntumor erkrankt sind (NCH). Da kann die Konzentration ein großes Problem sein.Die Epilepsie tut ihr Übriges dazu...

Darf ich fragen, was für einen Tumor genau du hattest? Musst natürlich nicht antworten, wenn du nicht möchtest.

Ich würde mich trotzdem freuen, ab-und zu von dir zu lesen.

LG


Das Glück beruht oft nur auf dem Beschluss, glücklich zu sein.

krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von krimi56 »

Guten Abend MiuMiu,

natürlich darfst du fragen was für einen Tumor ich hatte.

Ich hatte ein Konvexitätsmeningeom WHO II, nach innen und durch den Schädelknochen nach außen wachsend.

Seit 2004 habe ich immer wieder Tumore, an verschiedenen Stellen im Körper. Ich habe Neurofibromatose Typ II. Dann weißt du, was das für mich bedeutet.

Ich werde hier bestimmt ganz viel lesen. Dazu bin ich ja hier her gekommen, Anregungen finden, wie ich mit der Depression die mich befallen hat, klar kommen kann.

Aber mein wirkliches Forumzuhause ist das Hirntumorforum. Dort habe ich virtuell und auch persönlich auf Hirntumorinformationstagen wertvolle Menschen kennengelernt. Es sind Freundschaften entstanden. Manche habe ich im EpilepsieForum wieder getroffen und Betroffene aus dem EpilepsieForum wiederum hier. Ein Kreislauf.

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Smaragd71
Beiträge: 469
Registriert: 25. Aug 2012, 17:40

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von Smaragd71 »

Hallo krimi,

ja , natürlich kenne ich alle Arten der Meningeome. Leider arbeite ich zur Zeit nur mit Patienten, die an einem Glioblastom IV leiden. Das ist schon hart...

Das Hirntumorforum kenne ich, lese auch darin, da ich für mich dort viel rausziehen kann, was die Gedanken dieser Patienten angeht. Ich kann mich leichter einfühlen bei "meinen" Patienten...

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag!


Das Glück beruht oft nur auf dem Beschluss, glücklich zu sein.

ChristianeL.

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von ChristianeL. »

krimi56
Beiträge: 1919
Registriert: 25. Dez 2011, 11:45

Re: Was die Krankheit aus mir macht , Teil 2

Beitrag von krimi56 »

Hallo MiuMiu, Josi, ChristianeL, Rosalie, E. u.a.,

nach langer Zeit möchte ich mich in diesem Thread einmal wieder melden.

In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Es wurden zwei große Tumore bei mir festgestellt und mittlerweile auch schon operiert. Zurzeit befinde mich in Therapie. Die Tumore wuchsen unterhalb der Schilddrüse bis hinter das Brustbein. Da das Tumorgewebe der Schilddrüse sehr ähnlich ist, erhalte ich eine Hochdosistherapie mit Radiojod. Die Schilddrüse musste mit entfernt werden. Anfang nächsten Jahres erhalte ich noch 2 Zyklen.

Meine Psychotherapeutin, ich schrieb im September darüber, hat eine Verlängerung meiner Therapie bei ihr beantragt. Die brauche ich auch wirklich weiterhin. Mit der neuen Erkrankung noch mehr. Hat sich im sozialen Umfeld, sprich Freundschaften, sich nichts zum Positiven verändert. Es ist eher so, wenn Kontakt vorhanden ist, dann um den neuesten Stand von mir zu erfahren und das war es dann.

Durch meine Therapeutin habe ich inzwischen gelernt, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen und zu sagen, wenn mir etwas nicht gefällt oder gut tut. Trägt nicht immer zum gegenseitigen Verstehen bei und … ich weiß nicht wie ich beschreiben soll, wie ich mich fühle. (Vorher hatte ich eher nachgegeben, der Harmonie willen.)

Mein Arzt rät mir, die mir angeratene Reha nach den Zyklen unbedingt zu machen, würde ich dort doch auch psychologisch aufgebaut, besonders jetzt nach der neuen Krebserkrankung.

Was macht jetzt die Depression? Macht sie Pause? Gibt sie mir eine Auszeit?

Nein! Es gibt Tage, da lässt sie mich noch mehr verzweifeln als vorher. Mein Glück im Unglück – ich bin für dieses Jahr krankgeschrieben.

Oder doch kein Glück? Jetzt bin ich noch mehr allein. Die Schule, meine Kollegen fehlen mir. Alle mit denen ich telefonieren könnte, sind vormittags in der Schule und nachmittags ….

Trotz neuer, anderer Krankheit kommen meine Freundin, meine Lehrerfreundin und ich einander nicht wieder näher.

Meine Lehrerfreundin sagte kurz nach der OP, dass sie es als Vertrauen von mir in sie ansieht, dass ich offen zu ihr über meine Krebserkrankung gesprochen habe. Und kurz danach schrieb sie mir, ich möchte ihr sagen, wann ich wieder Besuch empfangen könne.

He, ich bin Zuhause. Was habe ich für einen engen Terminkalender, dass ich sagen soll wann ich wieder Besuch empfangen kann? Alles fängt wieder an oder wird weitergeführt wie schon seit letztem Jahr.

Danke für euer lesen.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
Antworten