Meine Depression nimmt kein Ende

[Spongbob]

Liebe Eva,

ich habe in den letzten 2 Jahren viel versucht um möglichst schnell wieder gesund zu werden, ich habe gute Unterstützung in SH-Gruppen, Therapiegruppen, Einzeltherapien und auch mein Psychiater gibt mir gute Tipps, ach ja und Ihr natürlich, hier finde ich immer wieder Tipps, die mich manchmal voranbringen.

Meine Therapeutin hat mir auch gesagt, das ich genug getan habe um wieder gesund zu werden, ich soll mir keine Vorwürfe machen.

Manche sagen ich tue zuviel, manche sagen ich tue zuwenig ich versuche immer ein Maximum an Energie aufzuwenden, wenn sie dann vorhanden ist.

Ich fühle mich auch manchmal wie gelähmt, wenn es mir dann doch wieder schlechter geht, versuche noch gegenzusteuern, aber oft gelingt es mir nicht, manchmal aber schon und ich hoffe es wird mit der Zeit immer besser.

Ich habe festgestellt, das es mir hilft, wenn ich Entspannungsmusik höre und dabei die Augen zu schließen, das mache ich so oft es geht.

Liebe Grüße
Mia

[Zarra]

Liebe Mia,

sorry, nochmals ich:

1) Ich glaube Dir, daß Du Dich sehr bemühst!! - Doch irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Du bisher nicht verstanden hast, wie Deine Depression "ticken" könnte (... und das vielleicht auch gar nicht willst, weil Du dann etwas ändern müßtest?!? ... eingefahrene Wege sind bequem, selbst dann, wenn sie weh tun). - Das geht bei Dir oft so haarscharf, aber leider irgendwie zielsicher an dem vorbei, was hilfreich sein könnte:
>ich versuche immer ein Maximum [!] an Energie aufzuwenden, wenn sie dann vorhanden ist.
... und wo sollen dann bitte schön Reserven herkommen, wie soll da Regeneration stattfinden, wenn Du alles sofort wieder verpulverst?!
Nur ein "billiges" Beispiel. Wahrscheinlich würden sich viele finden.

2) Es gibt Resilienzen und manche Menschen verarbeiten ihre erfahrenen Traumata gut. Doch angesichts dessen, daß es Dir in mehrerer Hinsicht sehr schlecht geht, ist es wohl als "Ferndiagnose" legitim, das zumindest in Frage zu stellen und nachzuhaken. Und da Du selbst auch dafür kein Gespür zu haben scheinst: Diese Dinge
>ja in der Kindheit hat es Übergriffe gegeben, Schläge [!], Vergewaltigung [!!], Demütigungen usw.
sind nicht "normal", zumal es sich bei den Schlägen sicher nicht um harmlose Klapse gehandelt haben wird.

Alle Tips werden Dir letztendlich nur wenig helfen, wenn Du es - mit therapeutischer Unterstützung - nicht lernst, mehr auf wirklich Dich selbst zu hören, Dich und Deine erfahrenen Verletzungen ernst zu nehmen, sie nicht selbst wegzureden. Das wird weh tun - aber vielleicht in anderer Weise. Ich habe irgendwie den Eindruck, daß Du unbewußt ein Spielchen mit Dir selbst spielst. Es gibt - würde ich sagen, kann ich mir vorstellen - "biochemische Körperzustände", in denen man nicht mehr Herr seiner Taten ist. Man hat aber viel länger die Entscheidungsfreiheit, was man tut, als man das oft meint - Du hättest z.B. bei Deinem Zusammenbruch auch zum Pflegeteam gehen können und keine Überdosis Beruhigungstabletten schlucken können (das war auch eine Entscheidung!! - bei aller Verzweiflung eine Entscheidung; und am nächsten Morgen nochmals).

Ich verabschiede mich aus eigenen Gründen jetzt mal hier - und wünsche Dir einen guten Weg und Dich vor allem wirklich weiterbringende Therapie, und nicht nur "Beschäftigung", "Nettes" oder "Geparkt-Werden".

LG, Zarra

[rajo1]

Hallo Mia,

gut, dass du einen Termin hast:

""ich hab am Freitag einen Termin bei meinem Psychiater, ich glaube sowieso nicht, das er mich noch 2 Wochen so rumlaufen lässt.""


Was du glaubst oder nicht , dein Psychiater kann nichts machen, wenn du nicht selbst davon überzeugt bist.
Alles liegt in deiner Hand. Was möchtest du? Noch zwei Wochen so rumlaufen und dich quälen, zur Verfügung stehen?
Und du kannst schon heute anrufen und um eine Einweisung bitten, so war es wohl auch abgesprochen.

Vor zwei Wochen schriebst du:
""Es geht gar nicht mehr um die Frage ob oder ob nicht in die Klinik, sondern nur noch wann ich in die Klinik gehe.

Mein Psychiater und meine Therapeutin würden mich am liebsten jetzt schon in der Klinik sehen, mein Mann möchte gern seinen Urlaub mit mir verbringen (Urlaub bis 17. August) und nicht in die Klinik fahren.

Was will ich? Ich weiß es nicht, fühle mich durch die unterschiedlichen Meinungen voll unter Druck gesetzt. Kann meinen Mann verstehen, ich möchte auch mit ihm zusammen sein, aber ich kann auch die andere Seite verstehen, denn es geht mir sehr schlecht. Ich weiß auch nicht wie lange ich das noch aushalten kann.

Könnt ihr mir etwas Mut zusprechen, das ich die 4 1/2 Wochen noch aushalte? Ich habe in 2 Wochen nochmal einen Termin bei meinem Psychiater, er sagte mir auch ich kann jederzeit bei Ihm anrufen und dann würde ich eine Einweisung bekommen. Er respektiert meinen Wunsch, doch ich habe das Gefühl, verstehen kann er es nicht.""



Ich glaube kaum, dass hier jemand erwartet, dass du schnell und auf jedes Posting antwortest.
Ich denke, die vielen Postings, Hinweise, Tipps und anderes erdrücken dich eher.

""Meine Therapeutin hat mir auch gesagt, das es nicht daran liegt, das ich nicht genug versucht oder getan hätte, eher im Gegenteil, wenn es nur darum ging müsste ich längst wieder gesund sein.""

Wie man im Volksmund so schön sagt, allzuviel ist ungesund.

Mia, du möchtest schnell wieder gesund werden. Wie soll / kann das schnell gehen?
Hast du dich nicht Jahre überfordert? Du schreibst von 37 Jahren, die du Depressionen hast und was du trotzdem alles gemeisterst hast. Irgendwann sind die Kräfte mal erloschen und es dauert seine Zeit bis die Batterien wieder aufgeladen sind und normal funktionieren. Lasse dir Zeit, habe Geduld und freue dich über jeden kleinen Fortschritt.

[anna54]

Liebe Mia
ich war froh,wieder von dir zu lesen.
Haben wir dich nicht mit Ratschlägen erschlagen?
Wehr dich,sei nicht so nett zu uns,wir können auch eine ärgerliche und enttäuschte Mia aushalten.
Du bist auf der Schwelle in die nächste Klinik,hattest so auf die Zeit mit deinem Mann gehofft. Nimm jetzt was noch geht,für dich geht,nur für dich,kein anderer Mensch ist jetzt wichtiger.
Ich kenne die Spirale der S-Gedanken,Stop,du willst leben.
Neben der schweren Depression,die schlimm ist und ohne Ende,schleppst du viele Lasten,die du dir nicht ausgesucht hast.
Vergewaltigung ist ein Trauma,Gewalt ist ein Trauma,aber das wissen deine Leute,die dich behandeln.
Also,jetzt einen Schritt nach dem anderen,du willst das überleben.
Bei mir war da eine Zeit der ambulanten Pflege zu Hause. Auch haben mir Tageskliniken besser geholfen als vollstationäre Versorgung.
Mut möchte ich dir machen,Kraft möchte ich dir schicken,Hoffnung in dein Herz legen.
In der Zukunft wirst du dich fragen,wie du diese Zeit überlebt hast.
Die Depression ist der endlos lange Weg durch die Wüste,eine Zeit des Leidens,aber auch eine Zeit des Lernens und der notwendigen Veränderung. Es kommt nicht auf das Tempo an,aber auf das Erkennen.
Mia,du bist eine so liebenswerte Frau,sei gut zu dir,nur du bist jetzt wichtig!!!
Alles Liebe
anna54

[Salvatore]

Liebe Mia,

wenn du möchtest, dann sende ich dir einfach mal einen Drüxler.

Lg, Salvatore

[elas]

Guten Tag liebe Mia,

es war kein Vorwurf an Dich, von mir, weil Du Dich nicht mehr gemeldet hattest.
Es war eher als ein Aufruf gedacht, Dich nicht noch weiter mit guten Ratschlägen zuzuschütten.

Denn Ratschläge können auch Schläge sein.

Ich möchte mich den Worten Annas anschließen, liebevoller lässt sich das alles gar nicht sagen, als sie es gesagt hat.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute auf Deinem Weg.

Werde mich nun aus diesem Thread zurückziehen.

Herzlich
Selas

[Spongbob]

Ich möchte mich für alle Tipps, die Ihr mir gegeben habt herzlich bedanken.

DANKE SCHÖN!

Jetzt liegt es an mir!

Ich schließe diesen Thread!!!!!!!!!!!!!!!!!!!