Meine Schritte 6: weiter gehts bei 7 !!!

rm
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von rm »

>...Dosieren hab ich lernen müssen,ich kann nicht das Leben ändern,aber den Moment schon....<

Und ich glaube, liebe Anna,

.....daß Du - indem Du den Moment änderst, einen schönen Moment auch als solchen erkennen und schätzen lerntest - mit diesen kleinen Momenten Dein und das Leben um Dich herum änderst. Was ist das Leben denn anderes, als eine Aneinanderreihung von Momenten?

Ich finde es großartig, wie Du es hier vermittelst, was wirklich wichtig ist im Leben: KLEINE Wunder sehen, die ja nur in unseren Augen vielleicht klein sind. Und außerdem haben diese kleinen Wunder (ein Lächekn im Vorbeigehen z.B.) oft so große Wirkung. Was wäre die Welt ohne die Begegnung mit gebenden Menschen? Was wäre die Welt ohne versöhnendes Lächeln, ohne eine Wärmespendende Umarmung?

Ich möchte es hier ganz deutlich sagen, auch wenn es nur eine Momentaufnahme sein kann: Ich habe Menschen sehr, sehr gerne, trotz aller Fehler und Schwächen, oder gerade deshalb, weil ich ja selbst Mensch bin mit ebensolchen Macken. Und bin deshalb auch verletzlich und es wird gut so sein. Besser verletzlich und mit Gefühlen, als sich in den Gefühlen einigeln zu müssen.

Danke für Deinen Blumenstrauß! Ich wußte es, er ist auch für uns! Und es ist kein Traum, denn Du meinst es wirklich so. Das ist real!

Und damit komme ich zu Dir,
liebe Kiwi...

Ja, es hat mich nachdenklich gemacht, was die Antwort von Dir auf meinen folgenden Satz war:
Ich sagte:
>> Und hat man erst einmal diese Nähe zugelassen, so ist es NOCH schwieriger, in nur für einen selbst wichtig erscheinenden Dingen wieder die notwendige Distanz herzustellen.<<
Du antwortetest:

"das finde ich eben nicht. ich finde, wenn man gesund ist bzw. keine depression oder angststörung hat (ich habe übrigens beide diagnosen), dann wäre das nichts schwieriges. früher ging das ja bei mir auch. da war das gar kein thema. nicht bei mir und nicht bei anderen - weil wa halt daaamals alle noch jesund war´n, ne "

Ich glaube, daß es deshalb relativ leicht war für Dich, in diesen Fällen loszulassen, weil Du ja eigentlich garnichts loslassen mußtest. Der Freund,die Freundin war Dir trotz Absage immer noch, ich sag mal, 'sicher' . Ihr habt Euch wiedergesehen, wenn auch später. Und außerdem saß da ja eine Kiwi, die sehr viel Selbstbewußtsein aufgebaut hatte. Du ruhtest in Dir sozusagen, wenn ich das richtig sehe.

Mittlerweile sind aber mit wahcsenden Jahren immer mehr Erfahrungen dazugekommen, bestimmt nicht immer nur schöne. Wie hattest Du die damals weggesteckt? Verdrängt? So lief es auf jeden Fall bei mir selbst. Ich wollte eigentlich nie wahrhaben, daß das Leben eben nicht nur aus Freisein-wollen bestehen kann, jedenfalls nicht so rigoros, wie ich es mir erträumen wollte.

Was hindert Dich daran, auch weiterhin Deine ureigenen Träume zu LEBEN, wenn diese auch Deine nicht so angenehmen Momente mit einschließen würden/ dürften/ könnten? Kann es ein, daß die kleine Kiwi bald garnicht mehr so klein sein will, sondern auch größer werden möchte? Kann es sein, daß die kleine und die große Kiwi irgendwie ineinander verschmelzen möchten, um gemeinsam durch dick und dünn zu gehen?

Ich wünsche Dir, uns allen Antworten auf die Fragen, die wir uns alle in unterschiedlicher Form stellen, letztendlich aber wohl alle ein Ziel haben: nämlich wieder am wirklichen Leben teilnehmen zu können, es spüren können mit allen Fasern unseres ganzen Seins.

Liebe Grüße und schlaft alle gut.
Reinhart

P,S.: Unzensiert in die Tasten gehauen und einfach so abgeschickt .Hoffentlich passt's trotzdem.
anna54
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe Kiwi
deine Flucht in andere Welten hab ich nicht so mitbekommen,
Von mir kann ich sagen,ohne Dosierung kann ich " fremde Welten" überhaupt nicht ertragen.
Alles fiktive macht mir Angst.
Wie geht es dir heute,magst du es mitteilen.
Denke an dich
anna54
anna54
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von anna54 »

Hallo lieber Reinhart

ja,es ist schon ein großer Schritt,wenn man die Momente wieder erleben kann.
Es gibt ganz sicher auch nicht das Glück des Lebens,sondern nur den Moment des Glücks.

Aber sammeln lassen sich die Momente.
Für mich ist das immer wieder die Begrüßung der Kinder in der Schule,ich komme zweimal wöchentlich,und sie begrüßen mich und rennen mich fast um,wenn ich in der Pause komme.

Auch suche ich mir am Hof immer diese kleinen Fluchten,wenn schlechte Stimmung ist geh ich zur Fohlenwiese,da gibt es immer was zu lachen.
Meine Bank am Bach ist immer eine Belohnung.

Aber während den einzelnen Phasen der Depression geht vieles nicht mehr,aber ich weiß,wie ich es zurückholen kann.
Immer wieder stelle ich fest,die meisten Menschen freuen sich über ein nettes Gespräch oder eine humorvolle Bemerkung,da habe ich schon viele schöne kleine Geschichten erlebt.
Lachen und ein offenes Gesicht sind auch ein Geschenk.

Meine letzten Berufsjahre waren in einer Kinderarztpraxis. Das war sehr anstrengend aber auch einmalig schön.
Ein Baby verschenkt kein Lachen,wenn man es nicht auch lächelnd ansieht.
Dieses ehrliche Kinderlachen hat mich noch viele Jahre in der Depression gerettet.
Es waren Sonnenstrahlen,die von innen leuchteten.
anna54
bahari
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von bahari »

Hallo Ihr Lieben,

ich war in den letzten Tagen sehr verwirrt, mir selbst noch weniger sicher. Ich habe vieles in Frage gestellt - letztendlich mein ganzes Leben.

Jetzt sehe ich hoffentlich wieder etwas klarer. Ich möchte nun doch noch etwas zu den Traumwelten sagen. Mir fällt auf, dass Du, liebe Kiwi sehr extreme Statements abgeliefert hast. Zuerst sollten wir lieber nicht kritisieren und es Dir jetzt ausreden.

Die Extreme kenne ich von mir. Es ist sehr anstrengend immer zwischen zwei absolut gegensätzlichen Standpunkten zu pendeln. Mich macht das jedesmal total fertig.

Vielleicht liegt die Lösung ja irgendwo dazwischen? Also erst einmal gebe ich Wakora recht. Es gäbe all die Filme, Lieder....nicht, wenn sich nicht so viele Menschen danach sehnen würden, sich dafür interessieren würden und wenn es so etwas evtl. nicht doch in irgendeiner Form gäbe.

Wenn man in der Fantasie dort hin flüchtet, kann es einem für einen Moment helfen. Das ist doch völlig legitim. Andere trinken , nehmen Drogen , bekommen Medikamente, Malen , bauen mit Lego ....So gesehen sind deine Traumwelten doch absolut O.K.

Außerdem geben sie einem ein bisschen Hoffnung, ein Ziel, eine Vorstellung, wie es sein könnte, in welche Richtung man möchte, was einem guttun würde. Dann kann man versuchen, sich in diese Richtung zu bewegen.

Wichtig ist nur, nicht zu verwechseln, was real und was Traum ist und die Ansprüche an die Realität nicht an den Träumen festzumachen, denn das wäre frustrierend, da die Ansprüche dann evtl. nicht erfüllbar wären. Wenn dann Träume doch mal komplett in Erfüllung gehen, dann ist es wunderschön, ein Geschenk. Wenn nicht, dann ist der Weg das Ziel, dann ist es wichtig, sich aufgemacht zu haben, es zu versuchen und evtl. kleine Teilstrecken, einzelne Schritte zu schaffen.

Anna hat es so schön beschrieben. Sie schafft nicht alles auf einmal, aber sie hat die Fähigkeit, sich einzelne Momente zu nehmen, ihnen Leben einzuhauchen, IHR Leben.

Ich glaube, mir geht es ähnlich wie Reinhart, diese Leichtigkeit, die Du aus Deiner Kindheit beschreibst, kenne ich nicht. Kannte ich noch nie. Aber es ist auch für mich schön zu sehen, wie es sein könnte.

Kann es sein, dass Du gerade ein bisschen mit Deinem Schicksal haderst? Du wünscht Dir die Leichtigkeit und Gesundheit von damals zurück. Aber SO wird es wohl nie wieder werden, denn Du hast Dich weiterentwickelt, hast Erfahrungen gemacht, bist nun mal zurzeit krank und handelst deshalb anders als damals.

Aber das muss nicht unbedingt schlecht sein und das bedeutet auch nicht, dass du nie wieder frei und unbefangen sein kannst. Nur eben dann ein bisschen anders. Aber vielleicht wird es dann sogar noch besser als früher, weil Du jetzt zu schätzen weißt, was früher selbstverständlich war. Vielleicht wird die Leichtigkeit ein wenig darunter leiden aber dafür wird es andere, tiefe Gefühle geben.

Und zur Angst: das ist ein ganz schwieriges Thema. Ja, es stimmt, ich bin voller Ängste. Und ich vermute, die Ursache hierfür liegt immer noch am mangelnden Selbstwertgefühl.

Aber ich glaube, die Fürsorge hier ist echt, zumindest bei mir. Ich bin bei mir, wenn ich mich nach Dir/Euch erkundige, tue es nicht, weil ich denke, ich müsse, sondern weil ich es wirklich will.

Ich habe in den letzten Postings einige hell leuchtenden Lichter entdeckt. hier ein paar Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Ehrlichkeit: Deine Traumwelten, Wakoras Legosteine, Reinharts unzensierte Beiträge (es past gerade deswegen ), seine Anerkennung unserer Fürsorge aber gleichzeitig seine ehrliche Abgrenzung, nicht darauf eingehen zu wollen, dieses Posting von mir,...

Vertrauen: einfach drauf los schreiben zu dürfen und darauf zu vertrauen, dass alle weiterhin da sind, sich mit einem auseinandersetzen, einen nicht einfach stehen lassen (--> Ängste überwunden)

Geschenke: hier wurden Träume, Blumen, schöne Momente, wunderschöne Bilder, Filme, Szenen, Musik miteinander geteilt.

Das alles kommt nicht immer von allein, manchmal brauchen wir einen kleinen Schubs von außen, ein paar Gedanken, eine Erlaubnis,... und jeder kann ganz eigenverantwortlich entscheiden, was er annehmen möchte und was nicht. Das ist doch auch schon ein bisschen Freiheit, oder?

Das wird schon, wir üben ja noch, müssen morgen noch nicht zum "Staatsexamen", haben Geduld...

Ich wünsche Euch eine gute Nacht

Likolo
rm
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von rm »

>...Vertrauen: einfach drauf los schreiben zu dürfen und darauf zu vertrauen, dass alle weiterhin da sind, sich mit einem auseinandersetzen, einen nicht einfach stehen lassen (--> Ängste überwunden)...<

Liebe Likolo, liebe Kiwi,
liebe Anna, liebe Wakora,
ihr Lieben alle....

Ja, so wäre es schön, wenn es so bliebe. Laßt es uns annehmen, diesen Moment des Verstehens und des Vertrauens. Auch dies ist ein Moment, wie Anna ihn beschreibt, finde ich. Danke dafür . Es ist nicht selbstverständlich.

Ja, meine ausgedrücken Gefühle hier sind echt, so wie bei Likolo und bestimmt auch bei Euch allen hier. Auch dafür bin ich dankbar. Es ist keine Illusion! Wir alle dürfen das Leuchten nach draußen tragen. Versuchen wir's, auch auf die Gefahr hin, daß es mal nicht verstanden wird. So jedenfalls soll/ darf/ kann mein Weg sein. Immer, soweit meine Kräfte und Gefühle dies zulassen.

Momentan - muß ich sagen - verschlägt es mir ein wenig die Sprache, wenn ich von den Ereignissen in Norwegen höre. Wie schlimm muß es um einen Menschen bestellt sein, der solche Taten vollbringt? Wie verblendet muß man sein, mehr als 80 Menschen umzubringen, noch Kinder zum größten Teil, die einfach nur leben wollten? Unfaßbar!!!! Es macht mich traurig und ich fühle mich hilflos.

Das kann man doch nicht einfach so vorbeigucken?! Bitte versteht mich nicht falsch...und vielleicht ist es garnicht gut, wenn ich diese Gedanken hier einstellte. Aber wir sind hier offen, gell? Und so soll es bleiben!

In dieser Hoffnung bleibe ich
und vertraue Euch.

Herzliche Grüße,
Reinhart
kiwilana
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von kiwilana »

Hallo ihr lieben guten Seelen,

> alkohol drogen traumwelten...
nun ja, ich habe auch schon nächte lang andere serien oder filme geguckt. aber ganze folgen und filme enthalten auch immer minuten, die mich langweilen bzw. dinge, die mir nicht so gut gefallen. bei kompletten folgen von supernatural ist das genauso. da ist sogar super viel öde, die serie an sich ist gar nicht sooo toll.

lästern wollte ich eher über diese supernatural-youtube-welt, in der all die "normalen" minuten dazwischen einfach rausgeschnitten sind. dort gibt es dann nur noch das schöne, ein "hoch" am stück sozusagen. das ist dann schon wie eine droge für mich und war und ist wohl auch eine sucht. im moment bin ich sozusagen trocken. aber es gab schon drei mal und ich weiß nicht, ob es so bleibt. da muss ich gerade an die AA denken:

ich habe mich hier hingestellt und mein geheimnis offen gelegt. das war wohl der erste wichtige schritt. anfangs sagte ich jedoch "ABER", nämlich: niemand darf etwas schlechtes darüber sagen! im laufe des prozesses konnte ich dann sagen: diese welt tut mir nicht gut, das schlechte daran darf nun benannt werden, ich bin offen dafür. das war der zweite schritt. und heute kann ich sagen: es ist eine sucht. der dritte schritt.

fazit: wißt ihr noch, der brummkreisel? der ist jetzt weg. mein körper sagt mir jetzt ganz klar, was sache ist: ruhe. ich bin oft müde, sehr sehr ruhig und in allem sehr langsam. genau das tut mir jetzt gut. und kam mit dem trauer-schmerz-showdown am donnerstag. als beruhigung für euch: eine in diesem fall gesunde angst, schützt mich seitdem davor diese videos anzugucken. ich achte jetzt auf meinen körper und erhole mich.

schade daran finde ich nur, dass auch meine augen nicht so toll sind und ich immer wieder pausen machen muss beim schreiben. dabei tut mir das schreiben mit euch total gut aber auch hier versucht mich mein körper wohl zu schützen: dass ich nicht direkt ins nächste extrem falle, sondern immer schön pausen mache.

trotzdem traurig hab doch gestern schon ganz viel pause gemacht ... naja. annehmen: es ist so.

in diesem sinne: bis nach der pause und danke für eure lieben worte! das verständnis, die anteilnahme

ganz liebe grüße!! und dass es euch gut geht kiwi
kiwilana
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von kiwilana »

Lieber Reinhart,

deine gedanken zu norwegen kann ich sehr gut verstehen. bitte achte dennoch gut auf dich! denn: wir dürfen uns auch abgrenzen! das heißt nicht, dass wir gefühlskalt sind oder kein mitgefühl hätten. mir geht auch so.

ganz liebe grüße & beruhigende umarmung, kiwi
anna54
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
liebe Kiwi
bin erschrocken,dir geht es nicht gut.
Was können wir für dich tun?
Likolo und Reinhart haben schon viele Gedanken rübergebracht.Ich kann mich da nur anschließen.
Wir haben hier ein echtes Anliegen,wir tauschen unsere Gedanken und Ängste aus.
Wir schaffen Schritte in Veränderungen,die wir gegenseitig unterstützen.
Besonders wichtig,jeder braucht seine Zeit,nichts kann erzwungen werden.

Träumen,ja kleine Fluchten sind gut,wenn ich aber die Realität verliere,dann ist es gefährlich. Liebe Kiwi,was ist so schlimm,was macht dich so unsicher?
Alles Liebe
anna54
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe Kiwi
hab erst gerade von dir gelesen,schön,mach langsam,Pausen sind wichtig.
bis später
anna54
rm
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von rm »

>..mein körper sagt mir jetzt ganz klar, was sache ist: ruhe. ich bin oft müde, sehr sehr ruhig und in allem sehr langsam. genau das tut mir jetzt gut.(.....)als beruhigung für euch: eine in diesem fall gesunde angst, schützt mich seitdem...(...)ich achte jetzt auf meinen körper und erhole mich...<

Ja liebe Kiwi,

...die Ruhe tut gut, ganz bestimmt. Und ganz bestimmt auch Dir! Ich spüre, daß Du es gut mit Dir meinst und für Dich sorgen kannst. Das beruhigt.Auch mich! Danke für die beruhigende Umarmung. Ich nehm sie gerne an. Du gibst Wärme und brauchst sie doch so dringend selbst. Danke deshalb umso mehr.

Es ist seltsam: eben, als ich anfing zu schreiben, wollte ich es ganz kurz machen, irgendwo gelähmt von den Ereignissen um uns herum. Jetzt geht es wieder besser.

Ich werde an die Luft gehen, noch einen kleinen Spaziergang machen. Ich werde an all die denken, die jetzt so traurig sein werden, weil sie einen lieben Menschen verloren haben, ich werde an die denken, die gehen mußten, obwohl sie leben wollten. Ich werde an die denken, die trotzdem nicht aufgeben und weiter auf die Versöhnung mit dem Mitmenschen hoffen...die Beispiel geben, daß Toleranz gegenüber Andersdenkenden machbar ist und Zukunft bedeutet.

Ich werde an unsere Jugend denken, denn die ist die Zukunft. Davon bin ich überzeugt.Und ich denke an Euch, die Ihr so sensibel aufeinander zugeht. Merkt Ihr's? IHR alle hier gebt ein gutes Beispiel, wie's gehen kann, das Miteinander! Und es ist kein Traum, es ist ein Teil der Wirklichkeit.

Oh ja, es klingt ein wenig dramatisch. Dessen bin ich mir bewußt. Aber mir ist gerade danach und es muß hier und heute raus.

Macht's alle gut! Ich geh jetzt an die Abendluft, dreh eine langsame Runde. Ganz langsam, damit auch ich jetzt Ruhe finde. Und diese wohltuende Ruhe wünsche ich Dir, liebe Kiwi und allen anderen hell leuchtenden Diamanten hier auch.

Leise Umarmung,
Reinhart
anna54
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von anna54 »

Lieber Reinhart
danke,wie du beschreibst,was uns alle bewegt.
Die Bilder und Berichte aus Norwegen sind schrecklich,mir hat es sehr geholfen,dass du das hier auch schreibst.
Dagegen scheint vieles so klein und unwichtig.
anna54
rm
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von rm »

>....Dagegen scheint vieles so klein und unwichtig.<

So kommt es mir auch vor, liebe Anna ,
Danke für diese wertvolle Ergänzung.

Nach der Abendrunde an der Luft gehe ich jetzt schlafen. Ich wünsche uns und allen auf dieser Erde eine befriedende Nachtruhe. Wir brauchen doch alle diesen Frieden so dringend.

Schlaft alle gut.
Herzliche Grüße,
Reinhart
kiwilana
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von kiwilana »

humor an: wie definiert man "depression"?

man traut sich eine woche lang nicht, den AB abzuhören: könnte ja was stressiges drauf sein - und man hat ja selbst schon genug stress und braucht nicht noch mehr. dann liest man auch nur mails oder postings von gleichgesinnten bzw. ebenfalls betroffenen, weil man mails von nicht-betroffenen dann manchmal so gar nicht gleichsinnig findet - und das erträgt man dann manchmal gar nicht, wenn man gerade besonders betroffen ist.

wenn es einem dann etwas besser geht, muss man sich erstmal um seinen körper kümmern, der durch die vorangegangene appetitlosgikeit und dem vielen rauchen während der besonderen betroffenheit ganz ausgezehrt ist. dafür muss man dann aber erstmal dringend einkaufen gehen, um dem körper auch etwas gesundes zuführen zu können. um dies tun zu können, ohne dabei wegen geruchsbelästigung verhaftet zu werden, muss man vorher dann erstmal wieder dringend duschen oder baden gehen. das tut auch der seele gut. nach dem einkaufen muss man dann endlich erstmal was gescheites essen. naja, und ganz viel schlafen und sich ausruhen musste man natürlich auch. so. danach kann man dann den AB abhören und mails checken.

da erfährt man dann, dass die schwester an ihre geburtstagsfeier erinnern wollte, die uhrzeit mitgeteilt hat und sich darauf freut, alle am samstag zu sehen. am samstag? 19 uhr? heute? 23. juli? das gute an depressionen:

es ist einem egal. wie schnell man doch so manche dinge annehmen und akzeptieren kann

humor aus bzw. normal: ist ok! es ist mir echt egal bzw. sogar recht. denn ich brauch grad eh meine ruhe. hab´s halt verpasst und hab mich entschuldigt bei meiner lieben schwester. wollte die "story" nur mal niederschreiben, weil ich mir manchmal schon an den kopp greifen muss, wie skuril depressionen sind.

liebe grüße kiwi
rm
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von rm »

Guten Morgen....

..es freut mich ja ein wenig,oder ziemlich dolle sogar, gerade jetzt: unserer Kiwi geht's wieder etwas besser . Kannst Du, liebe Kiwi, Deine kleine Geschichte Dir in Deine Schatztruhe nehmen?Sie immer wieder hervorholen, wenn es Dir mal wieder schlechter geht?

Ich finde, Du bist auf einem guten und wiederum ein klein wenig neuem Weg zu Dir. So jedenfalls kommt es bei mir an. Kannst Du Dir diesen Humor bewahren? Ich bitte Dich darum, denn er tut nicht nur Dir gut! Mir auch. Ich kann nicht für andere Menschen sprechen, doch ich meine, wenn alle nicht alles so verbissen sehen würden, so wäre es ein guter Ansatz.

Mal lachen, mal weinen, mal still sein, mal laut singen, mal leise vor sich hinsummen, mal Selbstgespräche, aber immer wieder auch die Rückkehr zu Gesprächen mit den Mitmenschen, mit uns....und es müssen nicht immer Gleichgesinnte sein. Wir dürfen uns auch an Andersdenkenden immer wieder überprüfen und austarieren,

So, und jetzt bin ich schon wieder auf dieser Schiene des Ernsteren. So nah liegt es eben beisammen: Humor und Ernst..beides darf nebeneinander existieren. Ja, klar!
Danke, liebe Kiwi, für diesen Denkanstoß und Deine kleine Geschichte. Du bringst eine bedeutende Episode von Dir in kurze, einprägsame Form:

Warum sich einen Kopp machen, denn manches löst sich ganz von selbst (mit einem klitzekleinen Zutun von uns selbst )in Wohlgefallen auf . Immer wieder!

Sonntägliche Grüße
unter Gleichgesinnten ,
Reinhart

P.S.: Auch wieder ganz spontan und frei geschrieben, kurz vor dem Duschen.
P.P.S: Naja, ich konnt's nicht lassen: die Schreibfehler hab ich dann doch noch korrigieren wollen....
kiwilana
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von kiwilana »

Guten Morgen,

also ich bin gestern ganz unüblich samt klamotten auf der couch eingeschlafen (kraftsparender als ins bett umzuziehen;) und hab einfach durchgepennt. am dritten tag nach donnerstag habe ich nun endlich wieder das gefühl ausgeschlafen und körperlich erholt zu sein. bei rentnern über 30 dauert das halt heute etwas länger.


ach Reinharti, morsche das freut mich voll, dass dir das posting gut tat wenn bloßes niederschreiben, ohne über den anspruch oder zweck des postings nachzudenken, solch schöne gefühle bewirken kann, sollte das mir/uns wohl etwas sagen. denn gaaanz kurz dachte ich ja schon: hm, humor und norwegen, so gegenüber... aber da zeigt sich, dass freies schreiben gut ist. egal was davor oder danach kommt. das heißt wohl ganz und gar nicht, das freies schreiben unpassend sein muss - eher im gegenteil, wie mir scheint

so. nun. denn über norwegen kann ich grad gar nicht reden. und auch nichts darüber lesen. ein zwei schlagzeilen neben meinem web-login reichten bei mir schon aus und das erste woran ich beim aufwachen dachte, war... aber tu du das ruhig, wenn es dir gut tut, lieber Reinhart. ich muss mich jedoch davon abgrenzen und gucke auch keine nachrichten. das kann ich eh nur ganz selten. schau, was DiR gut tut, ok?!

ganz schön frisch heute, hm? ich rede sonst fast nie über´s wetter, aber heute hab ich mir doch echt erstmal nen kuschligen fleece-pulli drüber gezogen. und nachher gehe ich vielleicht baden oder sowas. es mir einfach gemütlich machen. denn ja, alles ganz langsam und mit ganz viel ruhe machen, ist auch heute noch angesagt. denn kopfweh habe ich leider immer noch. könnte aber auch daran liegen, dass (ex-) freund und hund da sind.

sehr wahrscheinlich sogar. denn erst hatte ich kein kopfweh. aber mit dem blabla von (ex-) freund und hund kam es... so suche ich mir heute meine ruhe-orte und ruhe-zimmer, ggf. mit ohrstöpseln (mein ex guckt den ganzen tag fernsehen: mega-kotz) und schaue, was mir gut tut. vielleicht gehe ich auch mal raus in den regen spazieren. und irgend etwas fotografieren. mal gucken. der weg zu mir gelingt in ruhe und achtsamkeit.

das ist übrigens eine gute nachricht, die langsam als "gesichert" betrachtet werden kann: mich stört an meinem ex-freund immer mehr. ich suche kaum noch seine nähe. eher im gegenteil: ich will meine ruhe haben. oder auch der schmerz, der mir die trennung, den verlust so deutlich gemacht hatte, wenn er in meiner nähe war: kein schmerz mehr. wie gesagt: ich will eher meine ruhe haben. ein sehr gutes zeichen.

liebe grüße von einer verohrstöpselten kiwi bin später bestimmt wieder hier. bis dahin: schönen sonntag
kiwilana
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von kiwilana »

Hallo

ist jemand von euch heute noch hier?

ich war spazieren, habe fotos gemacht, mich ausgeruht und gegessen. und werde vermutlich noch duschen gehen, zur entspannung. das thema "die welt ist krank" hat mich nun doch erreicht und ich habe dafür einen extra-thread aufgemacht. hier in diesem thread wollte ich einfach nur fragen, ob jemand einfach so (wie sonst) bisl reden mag? über dich, du liebe seele, über mich, über uns. damit wir wieder zu uns kommen können?

wenn ihr heute pause macht, dann tut das! ich mach dann vermutlich trotzdem weiter liebe grüße kiwi
Antiope
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von Antiope »

Hej Kiwilana,

mei ja, bin gerade hier. Wie geht es Dir?

Du schriebst, Du machtest Fotos. Von was? Was sind Deine Lieblingsthemen? Mit welchem Kameratyp?
kiwilana
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von kiwilana »

ups, hab wohl etwas lange geduscht nein, danach gab es noch tortellini á la panna für mein inneres kind. die große findet das eigentlich zu ungesund, fettig, unvegetarisch. aber es tat dem kind gut und ging schnell.

ja, die fotos sind eigentlich ein sehr schönes thema. nur gar nicht so leicht, sich darüber zu freuen, nachdem die welt heute bei mir ankam. unter der dusche musste ich auch kurz weinen. davor hatte ich noch gesungen und kurz abgeschaltet. aber es ist genau wie bei den fotos: nur kurz. nur kurz bei-mir, mich wahrnehmend.

es ärgert mich halt - nachdem ich mich gerade eben erst aus der "nicht-bei-mir-selbst-sondern-realitätsflucht-traumwelt" heraus gebaggert habe und tage lang erholen musste - dass ich jetzt wegen so einem kranken arschloch schon wieder von mir weg bin. also muss ich jetzt schon wieder zu mir zurück finden. danke, welt!

das war die wut. natürlich gibt es auch die trauer. warum schreibe ich das denn jetzt alles hier? ich hatte doch extra nen anderen thread dafür aufgemacht. naja, egal. was mich heute eigentlich beschäftigt hat - bevor ich die schlagzeilen sah - war noch etwas zu meinem traumwelten-thema, meinen gefühlen. naja, vielleicht bin ich ja später auch mal wieder länger am stück bei-mir und kann dies ausdrücken. oder morgen. danke, welt!

sorry, liebes Antiöpchen da mischt sich grad alles bei mir. ja, also: ich hatte glück der bauer hat ein blumenfeld gepflanzt und ich konnte ganz tolle blumen fotografieren. ich liebe die natur und fotografiere den himmel, die felder, die bäume, die sonne, den schnee, die bienen und hummeln, das gras, den raps, den regenbogen und alle blumen ganz nah am kelch oder wie das heißt, so ganz tief drinnen im blumen-kosmos

mit schönen und positiven worten und gefühlen abschließend... ganz liebe grüße & danke kiwi
rm
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von rm »

Kiwi, Du....

ich meld mich wahrscheinlich Morgen, bin jetzt zu müde, hab zu viel erlebt heute.

Schlaf gut und friedlich

Reinhart
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
heute war ein schwieriger Tag,da ein Familienbesuch zusammen mit meinen Eltern geplant war.
Ich bin dann der Fahrer und in den letzten Jahren war dieser Pflichtbesuch für mich immer sehr belastend.
Diesmal ist meine Schwester zusätzlich mitgefahren und es war total einfach für mich.
Meine Mutter ließ das lästern und kritisieren sein und wir hatten einen lustigen und schönen Tag.Früher habe ich mich verpflichtet gefühlt, meinen sehr alten Eltern zu helfen,jetzt im Doppelpack geht es einfacher, und ich kann es aushalten.

Einen gesunden Mittelweg zu finden--- ist das Geheimnis---wie andere es scheinbar mühelos schaffen.
anna54
maribo
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von maribo »


Hallo anna54,

Diesmal ist meine Schwester zusätzlich mitgefahren und es war total einfach für mich.

Ich freu mich für dich…
Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
bahari
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Registriert: 25. Mär 2011, 23:50

Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von bahari »

Hallo,

ich lese hier hin und her und weiß nicht so recht wo ich was sagen will. Ich hab mich jetzt dafür entschieden, hier zu schreiben, kommt mir eher so vor wie zu Hause im kleinen Kreis (ich weiß zwar, dass das Blödsinn ist, aber es fühlt sich besser an )

Da schreibt unser Doc, dass wir zu viel schreiben! Ich hab mir das schon so oft gedacht, wie macht er (bzw. die Moderatoren) das bloß, ich schaff es noch nicht mal in alle Threads regelmäßig reinzuschauen.

VIELEN DANK AN DIESER STELLE FÜR DIE FÜRSORGE LIEBE MODERATOREN (Und eine aufrichtige Entschuldigung für die Länge meiner Beiträge, ich versuche daran zu arbeiten )

Dann überleg ich mir, was ist denn nun wichtig und was nicht. Ich bin mal einen Schritt zurückgetreten und hab mir mal alles ein bisschen "aus der Ferne" betrachtet.

Dies also meine Gedanken dazu:

Katastrophen in der Welt und in der Nachbarschaft, in der eigenen Familie, große und kleine.... was mich dabei zuerst wütend und dann traurig macht, ist die Hilflosigkeit. Das ist es auch, was bewirkt, dass es mir dabei so oft sehr schlecht geht. Ich leide mit (weil ich so bin), weiß, dass ich mich abgrenzen müsste (um mich zu schützen), das will ich aber nicht (hätte dabei ein schlechtes Gewissen)......

Letzte Woche habe ich einen wichtigen Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl erkannt. Wenn ich mitleide, dann geht es mir schlecht, ich bin gefangen, hilflos, handlungsunfähig. Wenn ich Mitgefühl habe, dann verstehe ich, wie es dem anderen geht, kann erkennen, was er gerade braucht, kann evtl. helfen, bin handlungsfähig.

Z.B.: ein Arzt muss dem Patienten evtl. wehtun, um ihn zu heilen, eine Mutter muss ihrem Kind Grenzen aufzeigen, um es zu schützen......Das geht nur mit einem gewissen Abstand (also nicht Leiden sondern Fühlen!).

Jetzt konkret: bzgl. des Attentats überlege ich mir, wie ich selbst handle. Habe ich nie Vorurteile, wie behandle ich Menschen, wie habe ich meine Kinder erzogen, wie kann ich andere Menschen erreichen, Vorurteile abbauen....

So haben Gregor und Reinhart es "drüben" ja auch schon beschrieben.

Ich erkenne meine Grenzen an, hadere nicht (mehr) damit, dass ich nicht die ganze Welt retten kann, bleibe aber im Kleinen handlungsfähig. Damit geht es mir dann besser. Die Welt hat auch nichts davon, wenn ich mich zerfleische, aber wenn ich andere Menschen erreiche und die dann wieder andere...., dann bleibt die Hoffnung, dass ich etwas bewirken kann.

Und wenn mich etwas so sehr trifft, dass ich ( noch ) im Leiden verharre, dann darf ich mich abgrenzen, mich schützen, das Thema ausklammern, bis ich konstruktiv damit umgehen kann.

Mein Leben geht trotz allem weiter, ich muss meinen Alltag bestreiten, trotzdem! Lange Zeit hat mich so etwas so sehr belastet, dass ich darüber verzweifelt bin. Ich dachte ernsthaft, ich müsse die Last dieser Welt persönlich tragen, hatte Schuldgefühle für Kriege, Hunger....Aber diese Schuldgefühle haben die Welt kein bisschen besser gemacht, nur mich handlungsunfähig.

Jetzt versuche ich mal einen anderen Weg, mal sehen, ob es funktioniert. Wenn viele mitmachen, könnte es klappen.

Und nun möchte ich uns noch loben: Wir haben hier inzwischen richtig viel Vertrauen aufgebaut, wir handeln mehr so, wie wir fühlen, können selbst Grenzen setzen und Verantwortung für die Grenzen anderer bei ihnen lassen und diese Grenzen dann auch respektieren. Wir können ganz gegensätzliche Themen nebeneinander stehen lassen. Das Leben ist eben bunt, nicht nur grau, und wir erobern uns langsam die Farben zurück. Wir werden mehr und mehr handlungsfähig und gestalten auf diese Weise unsere Welt (etwas bunter).

Und zu Anna: Du schreibst oben, ich kann es aushalten! Genau diesen Satz habe ich in einem Buch gelesen, um alte Verhaltensmuster aufzuweichen und durch neue zu ersetzen. So kommen wir vom Leiden über das Aushalten zum Handeln - im Kleinen und im Großen, in der eigenen Situation, in der Familie bis hin zu z.B. ehrenamtlichen Engagement

Liebe Grüße

Likolo
kiwilana
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von kiwilana »

Hallo ihr Lieben

was das thema "welt" angeht, bin ich heute wieder mehr bei mir und das ist wichtig und gut so. deshalb weiß ich nicht, ob ich deine zeilen dazu lese, liebe Likolo. tut mir leid, diese info kommt für dich nun zu spät, ich wollte nämlich gerade bescheid sagen, dass ihr euch die kraft für jene antworten an mich bewahren könnt

aber ganz lieb und vielen dank! vielleicht passt es irgendwann anders, diese worte zu lesen. auch ganz lieben dank an dich, Gregor und an dich, Reinhart für eure lieben worte dazu in dem anderen thread.

ich werde gleich noch etwas posten. nämlich das, was mich eigentlich beschäftigt und gestern nicht ging.
ich bin froh, dass ich dies darf, obwohl ich auch schade finde, dass ich (euch) zurzeit nur wenig geben kann.

aber ich weiß: auch das darf sein. und dafür danke ich euch ihr seid engel und seid in meinem herzen
rm
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Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von rm »

>....Letzte Woche habe ich einen wichtigen Unterschied zwischen Mitleid und Mitgefühl erkannt. Wenn ich mitleide, dann geht es mir schlecht, ich bin gefangen, hilflos, handlungsunfähig. Wenn ich Mitgefühl habe, dann verstehe ich, wie es dem anderen geht, kann erkennen, was er gerade braucht, kann evtl. helfen, bin handlungsfähig....<

Guten Abend, liebe Likolo...

ich finde es ganz großartig, wie Du hier Unterschiede noch einmal aufzeigst...gamz klar und strukturiert: Dein Posting ist Spitze und passt sehr gut in meine Gefühlslandschaft. Danke. Ich habe den Eindruck ebenfalls, daß hier in diesem thread eben einfach vieles nebeneinander existieren darf, in bunten Facetten. Darum fühle ich mich wohl hier.

Gestern und vorgestern war ich ziemlich geplättet und die Erlebnisse waren wie Feuer und Wasser. Bewußt hatte ich mich in drei unterschiedlichen Kirchen aufgehalten, um eine Antwort auf meine Fragen zu finden. Ich werde ein andermal berichten wollen, wie es mir dabei erging. Auf jeden Fall erlebte ich gro0en Schatten, aber auch viel Licht. Leben pur eben.

Danke Euch allen hier, für's Zuhören und Gedanken weiterentwickeln. Ich erwähne jetzt bewußt weiter keine/n Diamantin/en im Einzelnen, aber jede/r von Euch weiß, daß sie/ er gemeint ist. Es beruhigt und trägt, die gemeinsame Sprache.

Lieben Gruß von mir,
Reinhart

...bin schon wieder müde, oh nee. .
...und ja, werde mich auch bemühen, mich etwas kürzer zu fassen. Ob's gelingt?
kiwilana
Beiträge: 1622
Registriert: 14. Nov 2010, 14:10

Re: Meine Schritte 6: Aktuell: Müssen oder Können - Wollen und auch dürfen...

Beitrag von kiwilana »

4 tage und ich muss immer noch an sie denken... ich liebe diese videos. seit donnerstag habe ich keine mehr gesehen. aber die bilder und gefühle kommen immer noch hoch. es ist die liebe in ihnen.

es ist die liebe
sie ist wie eine droge für mich
sie macht mich lebendig
sie verschafft mir ein "hoch"

aber ich brauche sie zu sehr
zu sehr durch andere
wegen dem geringen selbstwert
der geringen selbstliebe

dass ich dorthin flüchtete, in diese schöne traumwelt... der auslöser dafür war das arbeitsamt, die krasse frist, der druck - das war zuviel für mich. das war der auslöser. doch der grund war liebe. meine sehnsucht danach.

warum habe ich es geschafft, mich von meinem partner zu trennen? ja, es war ein wichtiger schritt und ich hätte es auch nicht geschafft, ohne einen gewissen anteil an selbstliebe und selbstwert. aber die wahrheit, der hauptgrund, warum ich es - trotz aller ängste und nachteile - schaffte war: ich wollte frei sein - ABER: nicht für mich selbst! sondern frei für einen neuen ort, an dem es mehr liebe für mich gibt. nur deshalb schaffte ich es.

es gibt nicht nur videos zum thema freundschaft. sondern auch zum thema partnerschaftliche liebe. und ich weiß noch, wie mich v.a. diese videos bei meiner zweiten extrem-session vor ein paar monaten, zutiefst berührten. ich spürte: DAS will ich. und das, wie es bei mir ist, ist mir zu wenig... die videos waren also gut:

diese intensiv vor augen geführte sehnsucht, half mir, mich von dem zu verabschieden, was mir zu wenig war. es ist tatsächlich so, die videos helfen mir: was ich wirklich will, nicht zu verdrängen & nichts zu beschönigen.

ich weiß, freundschaft ist wichtiger. aber ich war schon immer eine romantikerin und die sehnsucht ist grad da.
als nachwehen der videos, als bilder und gefühle, obwohl ich nichts mehr gucke. und immer noch als flucht:

seit sonntag ist mein citalopram leer. heute ist der zweite tag ohne AD (30mg/tag). ich hatte vorher noch nie einen fehltag. aber ich verschlafe die öffnungszeiten der ärzte oder traue mich nicht raus. auch nicht, um amtszeug zu erledigen, atteste fürs amt zu besorgen. die frist dafür wurde bis ende dieser woche verlängert.

wäre norwegen nicht gewesen, wäre ich ggf. nicht erneut geflüchtet, wären keine solchen nachwehen der videos gekommen. aber hätte und wäre: die welt dreht sich weiter. mein AD ist leer und die frist läuft bald ab.

ich kann mir noch so sehr wünschen oder davon träumen (wie ich es tat!), dass mich ein "starker beschützer" (haha, klischee) an der hand nimmt (genau wie in meinem traum), wenn ich es alleine nicht den berg hinauf schaffe. er stieg zu mir hinunter, als ich zurückfiel, nahm mich an der hand und zog mich mit. und später tröstete er mich für meine schwäche, unter der ich leide. strich mein haar zurück und küsste mich auf die stirn.

aber auch DER kann mir nicht MEiN rezept für ADs holen. manches muss man selbst tun. ich muss aufwachen!

trotzdem wundert mich nicht, dass mein "objekt der begierde" ein jäger und bekämpfer von dämonen ist

ja, da muss auch ich lachen PS: ich schrieb all dies nicht, damit ihr mich rettet. klar, wäre das schön. aber solange ihr nicht zu meiner ärztin und in die augenklinik fahrt und mir MEiN rezept und MEiNE atteste holt (was sowieso nicht geht), geht es darum, dass iCH in dieser MEiNER realität ankomme. denn im grunde ist es so:

wir können uns über unsere jeweils eigenen "dämonen" austauschen. uns erzählen, welche werkzeuge uns geholfen haben. uns trösten, umarmen und tschaka sagen. doch niemand kann anstelle des anderen den eigenen dämonen gegenüber treten, sie für den anderen "bekämpfen". DAS gibt es echt nur im fernsehen

dieses posting dauerte nur etwa 3 stunden ich schrieb es, um mich zu sammeln, meine emotionalen und realen zusammenhänge zu erkennen und meinen ganz eigenen ausweg besser annehmen zu können: während ich schrieb, kamen ruhe und verständnis für mich selbst auf. der weg zu mir gelingt in ruhe und achtsamkeit.

morgen versuche ich erneut zu meiner ärztin zu gehen. ganz liebe grüße!! eure buffy äh: kiwi
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