Diskussionsforum Depression

Hallo Clara,

die Idee von Data ist sicher gut.
Falls du dich dazu überwinden kannst, einfach so wieder auf die Freundin zuzugehen, ist es wahrscheinlich auch die beste Möglichkeit, wieder 'immuner' zu werden gegen das hinabgezogenweden durch solche Reaktionen. und wie du schon selber erkannt hast,- um das positive an der negativen Reaktion deiner Freundin zu sehen -ist dies eigentlich auch ein Zeichen von einer gewissen Ehrlichkeit und Offenheit deiner Freundin dir gegenüber,- man macht jemandem, der einem egal ist auch keine Vorwürfe.

Was ich durch mich im ersten Moment herunterziehende, schmerzhafte Vorwürfe auch noch gelernt habe: manchmal bringt sie einem sogar weiter, weil vielleicht doch etwas wahres dahintersteckt, etwas, das man selber eigentlich auch ändern möchte. Ist allerdings akut nicht immer hilfreich.
Von der Kritik, die ich nicht brauche, von der ich weiss, dass sie mich nur herunterzieht und wo vielleicht auch ein gewisses Machtspiel dahintersteht, habe ich mich zurückgezogen (respektive von den Aussendern derjenigen). ich bin vorsichtig geworden, wem ich noch soviel Angriffsfläche für Kritik biete.

Ich kann gut verstehen, dass in gewissen Situationen gewisse Dinge sehr schwer zu schlucken sind. Etwas Distanz zur Sache kann helfen, auch, diese Kritik nicht als persönlich gemeint anzuschauen, sondern eventuell auch als Ausdruck von einer gewissen Not (Ratlosigkeit, Hilflosigkeit) deiner Freundin (denn da neigt man ja meist zu derartigen Ausbrüchen). Vielleicht hilft es dir, die Sache so anzuschauen.
Wenn es etwas sehr verletzendes war: versuche die Kritik nicht an dir nagen lassen, denn das braucht soviel Kraft. Ich versuche meist, mich anderen Dingen zuzuwenden, zu verreisen, was auch immer. und mich an positive Reaktionen zu erinnern , dieser giftigen Pflanze Kritik erst gar nicht soviel Raum zu geben, sodass sie auch nicht weiter 'gedeihen' kann (um den 'guten' Pflanzen das Licht zu stehlen, respektive sie in den Schatten zu stellen).

Ich hoffe du findest einen guten Weg, damit umzugehen und apropos 'einigeln': letzte Woche habe ich auf der Strasse einen überfahrenen eingerollten Igel gesehen und mir wurde bewusst, dass eventuell das (vorsichtige) Augenoffen haben und sich dem Tageslicht aussetzen und der bewussten Wahl des Weges manchmal die sinnvollere, bessere Strategie sein kann. Soviel zur Theorie.. das Schmerzpotential der Praxis ist mir bestens bekannt.. trotzdem: in Erinnerung rufen soll ja nicht schaden.

Herzliche Grüsse und Alles Gute
Luxa

Liebe Luxa, lieber Data,

schon so oft habe ich angesetzt, zu antworten... und geschrieben...und dann doch wieder alles verworfen. zu viele worte, zu wenig struktur drin.
hab wohl einfach noch nicht genug abstand zu meinen gedanken dazu?
Ich will mich jetzt wenigstens hier endlich mal wieder melden.
und sagen: DANKE!

clara

Hallo Lea,ich bin noch da. Kann leider nur nicht regelmäßig antworten, da ich keinen eigenen Zugang zum Internet habe.
Bitte wundere dich also nicht, wenn es eventuell manchmal länger dauert.
Wie geht´s dir zur Zeit? Was gibt´s neues?
Bin gespannt auf deine Antwort.
Alles Gute,

Clud

Hallo Kira, ich weiss nicht, ob es immer wichtig ist, wie andere über einen denken. Ich finde, dass jede Situation im Leben ein individuelles Verhalten erfordert. Dann darüber nachzudenken, wie andere darüber denken könnten oder wie man von anderen beurteilt wird, ist ziemlich hinderlich. Es hindert einen daran, so zu handeln, wie man es will. Richtige Freunde erkennt man besonders in schwierigen Lebenslagen. Dann weiss man erst, wer wirklich zu einem hält und wer immer nur so getan hat. Es gibt viele, die einem immer nur nach dem Munde reden. Ich bin zur Zeit mit meinen Problemen total allein. Größtenteils, um andere damit nicht zu nerven. Es ist verdammt schwer. Ich gehe kommende Woche zu einer Psychotherapeutin. Aber auch da braucht es meistens Zeit, bis man den oder die richtige gefunden hat. Ich sehe es aber als einzige Möglichkeit für mich, weiterzumachen. Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute
Viele Grüße