die / den richtigen therapeut / in finden

DarkRaven
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

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Salvatore
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von Salvatore »

Hallo DR,

schade das zu hören, bin aber ehrlich gesagt nicht überrascht...
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber wie siehts aus mit krankschreiben?
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DarkRaven
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

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Salvatore
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Beitrag von Salvatore »

Hallo DR,

die 'Rückendeckung' eines Therapeuten brauchst du gar nicht. Es reicht, wenn du zum Hausarzt gehst und ihm die Sachlage schilderst, wie sie im Augenblick ist: dass dir alles zu viel wird, du nicht mehr kannst, du auch schon einen Termin bei einer Therapeutin hast...
Dann kann er dich für 1-2 Wochen erstmal krankschreiben und vielleicht reicht dir ja diese (sehr kurze!!!) Zeit zum Durchschnaufen, um erstmal wieder zu Kräften zu kommen.

Ferndiagnosen sind ja bekanntlich nicht möglich, aber so wie du es schilderst geht es eben nicht mehr...
Und eins kann ich dir aus eigener schmerzlicher Erfahrung sagen, es wird nicht plötzlich alles aus heiterem Himmel wieder einfacher (nur weil man sich mal ne Teepause gönnt... ).

Und mir selbst?
Tja, die Klinik hat mich etwas stabilisiert. Mein Therapeut sollte gestern aus dem Urlaub zurück sein (was er nicht war, erst heute) und wollte sich eigentlich gleich, SPÄTESTENS heute, mit mir sprechen bzgl. vollstationärer Klinikaufenthalt.
Hat er leider nicht gemacht und ich bin entsprechend sauer. Hoffe aber und glaube auch, dass er morgen zu mir kommt und dann sehen wir weiter.
Und je nachdem wie das Gespräch läuft, kann ich dir dann auch sagen, wie's mir geht...

Also, bis morgen!
Guts nächtle,
Salvatore
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DarkRaven
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von DarkRaven »

Salvatore
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Beitrag von Salvatore »

Hallo DR,

ich war gar nicht verärgert, daher gibts auch keinen Grund sich zu entschuldigen. Hast du das aus meinen Zeilen so wahrgenommen als wäre ich sauer?
Ganz bestimmt nicht, denn ich kenne ja die Konflikte in denen du dich bzgl. Pflichtgefühl bewegst, leider zur zur Genüge und ich selber habe nicht rechtzeitig die Notbremse gezogen.

Und daher habe ich das Gefühl, dass ich dich gerade dabei beobachte, wie du mit voll Karacho gegen die Wand zusteuerst und ich folge da meinem Impuls, dir warnend zuzurufen endlich die Bremse zu betätigen.
Dass du dir freigenommen hast ist gut, finde ich, und erstmal kein fauler Kompromiss.
Du musst tun, was für dich jetzt im Augenblick das beste ist, das muss aber nicht unbedingt das sein was ich gemacht habe oder hätte machen sollen.

Es nützt ja auch nichts, wenn du dir eine Krankmeldung holst und dann die ganze Zeit darüber grübelst aus schlechtem Gewissen. Dann kommst du wieder nicht zur Ruhe und kannst dich nicht um dich selber kümmern und keinem ist geholfen.
Jetzt zahlst du sozusagen dem Arbeitgeber einen angemessenen Preis und kannst guten Gewissens relaxen und vielleicht schaffst du es, zur Ruhe zu kommen. Kann auch sein, dass ein paar Tage Extrapause reichen um die Batterie zumindest soweit zu füllen, dass der Arbeitsalltag möglich ist.


So, jetzt wieder zu mir:
Ja, ich hatte heute endlich Gespräch und war gar nicht mehr böse und wollte somit auch nicht wertvolle Zeit darauf vergeuden, denn er ist wirklich sonst sehr zuverlässig.
Er hat mir jetzt noch mal verschiedene Optionen vorgestellt und mich gebeten, bis morgen noch mal zu überlegen.
Da treffen wir uns wieder und er fragt in der Zwischenzeit in der einen Klinik nach, ob ich da kommen könnte und wann.

Ich tendiere stark dazu, in die Psychiatrie zu gehen und erstmal nicht in eine psychosomatische Klinik, deshalb ruft er auch dort an und fragt nach. Werde dann morgen sehen, was er erreichen konnte und mich dann entscheiden.

Fällt mir schon schwer, kann mich eh schlecht entscheiden z.Zt. und habe Angst davor, von zu Hause und meinem Mann weg zu sein, aber das ist ja auch verständlich.
Trotzdem quälen mich doch die Panixe, aber dagegen gibts ja Atosil.

Alles Liebe,
Salvatore
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Salvatore
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von Salvatore »

Hallo ihr Lieben,

ich habe jetzt heute endliche eine Entscheidung getroffen und werde am 8.9. in ein psychiatrisches Krankenhaus gehen.
Habe Angst und bin skeptisch und hoffe, dass mich der Ablauf dort nicht unterfordert und so zu einer Verschlechterung beiträgt. Andererseits erhoffe ich mir von dem Programm ja gerade, dass ich mal zur Ruhe kommen und mich ohne Druck von außen erhohlen kann.
Aber so ist es ja immer, jede Medaille hat ihre zwei Seiten, nicht wahr?

Jedenfalls bin ich gleichzeitig erschrocken und erleichtert und hoffe doch sehr, dass ich davon profitieren kann.

Lg, Salvatore
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Naomi
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von Naomi »

Hallo zusammen,

leider hab ich es auch diese Woche wieder mal nicht geschafft anzurufen. Und das kotzt mich selber echt an. Die Woche hatte so ihre Höhen und Tiefen, aber wieder mal hat das schlechtere überwogen. Ich war mal wieder nach längerer Zeit abends mit Leuten unterwegs und irgendwie hab ich mich dabei ziemlich verloren gefühlt. Weiß nicht, ob ihr das Gefühl kennt mit Menschen zusammen zusein und sich trotzdem einsam zufühlen.
Heute Nachmittag darf ich dann noch zum "Familien"geburtstag antreten. Ich weiß jetz schon wieder das es wieder unerträglich sein wird. Jeder der einen wieder über Oberflächlichkeiten ausfragt und hofft das du versagt hast oder irgendwelche Informationen bekommt, die er bei nächster Gelegenheit an den Mann bringen kann. Ich kann Menschen so schlecht vertrauen, weil ich soviele kenne, die einen ins Gesicht grinsen und dreht man sich um rammen sie einen das Messer in den Rücken.

@Salvatore freut mich das du dich entschieden hast und hoffe das es das richtige für dich ist
Salvatore
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von Salvatore »

Hallo Naomi,
danke!

Mach dich nicht selber fertig, weil du es nicht geschafft hast. Es ist schwierig und es geht dir ja schon so schlecht genug - auch ohne dass du dich zusätzlich noch selber runtermachst.

Und wenn dich die Feier zuviel Kraft kostet, dann überleg doch mal, ob du die nicht absagst. Aus Krankheitsgründen vielleicht? Zur Not könntest du ja eine Magen-Darm-Grippe erfinden...
Ich persönlich tue mich immer schwer damit, andere anzulügen, aber manchmal darf man auch den einfachen Weg gehen.

Lg, Salvatore
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DarkRaven
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von DarkRaven »

Naomi
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von Naomi »

Hallo zusammen,
vielen Dank für euren Zuspruch, das gibt mir echt Kraft.
Momentan gehts mir gar nicht gut. Ich war am Samstag doch beim Geburtstag und wie zuerwarten war, war es nicht gut, weil meine Familie einfach anstrengend ist und wir alle wie Fremde sind, die unglücklicherweise bei solchen Anlässen zusammen kommen.
Mit meinem Freund war es auch nicht toll, denn er ignoriert oder ist ignorant(ich weiß es nicht) das es mir nicht gut geht und es zwischen uns auch nicht sonderlich toll läuft. Weswegen mein bester Freund vorhin auch schon wieder alles abbekommen hat und ich wieder einen halben Nervenzusammenbruch hatte und nur am heulen war.
Was mich zu dem Schluss führt es morgen nach der Arbeit wirklich zu versuchen anzurufen.
Vorallem ist es sogar so schlimm, dass meine Mutter am Wochendene gemerkt hat das was nicht stimmt. Sie meinte ist alles okay? Du wirkst so traurig!
Und ich musste sie anlügen, weil im Moment muss ich die Starke von uns beiden sein, weil es ihr auch sehr schlecht nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten geht. Wenn ich jetz noch ALLES erzählen würde, dann glaube ich würde sie das nicht verkraften uns sich Vorwürfe machen und das kann ich nicht ertragen.

@DarkRaven: Freut mich, dass du etwas Energie tanken konntest Ich hoffe, das hält ein weinig an. Und wegen dem einsam fühlen unter anderen Menschen, ich kann mir wirklich vorstellen, dass das mit der Depression zusammen hängt.

So, nun werde ich auch versuchen zuschlafen und hoffen, dass es mir morgen nicht wieder so schwer fällt aufzustehen.

Gute Nacht zusammen!
Salvatore
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von Salvatore »

Hallo DR,

schön zu hören dass du die Mini-Auszeit gut für dich nutzen konntest.
Ja, es ist spannend sich mit sich selbst zu beschäftigen, aber es kann auch gehörig wehtun.
Es ist wichtig, seine Verhaltensweise neu zu überdenken und gegebenenfalls zu ändern.
Ich lese gerade das Buch "Das Monster, die Hoffnung und ich", es beschreibt sehr gut wie ich mich gerade fühle und ich habe teilweise auch ähnliche Erfahrungen gemacht wie die Autorin.
Darin schildert sie es folgendermaßen: Mit der Depression ist es so, als würde man im Auto sitzen und immer geradeaus fahrn. Wenn ein Hindernis kommt, knallt man dagegen. Man kann nun weiterhin geradeaus fahren und immer wieder gegen die Hindernisse prallen. Man kann auch positiv denken und sich immer wieder vorsagen "Ich fahre nicht gegen die Mauer", aber wenn man trotzdem weiter geradeaus fährt, dann fährt man auch wie sonst dagegen.
Man kann aber auch verstehen, dass es einen Weg drumrum gibt und sich diesen Weg suchen. Klar ist dieser Weg unbekannt und beängstigend und man weiß auch nicht, ob man nicht vielleicht einen Umweg fährt. Aber immer wieder gegen die Mauer zu fahren ist keine geeignete Alternative.

Ich finde das sehr treffend ausgedrückt und ich versuche jetzt auch mal, das auszuprobieren. Ich gehe in die Klinik und vielleicht ist es ein Umweg. Vielleicht führt es mich auf dem kürzesten Weg um die potentielle Unfallstelle herum, wer weiß das schon?

Tatsache ist, es geht mir nicht gut. Die TK hat mich jetzt bereits zum zweiten Mal nicht nachhaltig genug stabilisiert. Ich fühle mich für einen eigenständigen Alltag nicht stark genug und ich weiß, dass diese Einschätzung realistisch ist. Eine ambulante Therapie steht also nicht zur Debatte.
Eine medizinische (geschweige denn berufliche) Reha scheint mir gegenwärtig auch noch zu anstrengend zu sein. Und das läuft mir ja nicht weg, wenn das PKH nix is, probier ichs woanders.

So. Morgen zanke ich mich wieder mit meinem Therapeuten, da freu ich mich ja schon fast drauf!

Gute Nacht wünscht
Salvatore
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DarkRaven
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

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Salvatore
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von Salvatore »

Hallo DR!
Danke für deine lieben Worte, die haben mir echt gut getan. Auch wenn ich das im Moment nicht so sehen kann, dass ich stark bin.

Ich hatte gestern ein sehr aufwühlendes Gespräch mit meinem Therapeuten.
Es war ja ein Abschiedsgespräch, und irgendwie habe ich mir das vorher gar nicht so klargemacht. Ich meine, natürlich weiß ich dass er nicht mit in die Klinik kommt, auch wenn das noch so angenehm wäre... Aber irgendwie war es nie so in meinem Bewusstsein, dass ich ihn jetzt eine ganze Weile nicht sprechen werde und auch nach meinem stationären Aufenthalt ist es unklar, wie es mit mir und mit uns beiden weitergeht.

Übrigens arbeite ich schon das ganze Jahr nicht und kann dir daher nicht sagen, wie gut ein Arbeitstag nach der Therapiestunde zu meistern ist. Ich habe auch während meiner zweimonatigen ambulanten Therapie nicht gearbeitet, stelle es mir schwierig vor. Andererseits ist Mensch auch gut darin, schwierige Dinge erstmal wegzupacken und erst zu gegebener Zeit wieder hervorzuholen, deshalb ist es mit Sicherheit möglich.
Mein erstes Gespräch ging aber nicht gleich so an die Substanz, weil auch einfach erstmal so viel Grundsätzliches zu klären ist wie derzeitige Lebenssituation und Anamnese.

Jedenfalls, um noch mal auf das gestrige Gespräch zurückzukommen, war das Abschlussgespräch für mich erschütternd. Mir ist im Rückblick auf das letzte halbe Jahr wieder mit voller Wucht klargeworden, an wievielen Baustellen ich zu arbeiten habe.
Mein Therapeut hat mir auch gesagt, dass es ihm leid tut dass er mir bei der Behandlung meiner Symptome nicht helfen konnte und er selber etwas ratlos ist, warum das so ist.

Ich wünsche mir jetzt im Nachhinein, ich hätte ihm eher vertraut und mich ihm eher geöffnet. So ganz habe ich es leider bis zum Schluss nicht so geschafft, wie ich es gewollt hätte - auch wenn ich mit ihm viel mehr geteilt habe als mit irgendjemandem sonst.
Jetzt fühle ich, ich habe auf ganzer Linie versagt und ihn und mich enttäuscht.
Warum habe ich so große Angst davor, Beziehungen einzugehen und meine Gefühle zu schildern und zu teilen?

Ich hoffe, dass ich im PKH einen ebenso guten Therapeuten finde, der mir dabei helfen kann, zu mir selbst zu finden.
Von meiner früheren Selbstsicherheit ist nichts mehr übrig. Ich weiß weder, was ich will - noch, was ich nicht will.
Auf dieser Basis kann ich ja nur falsch entscheiden.

Leider hat sich mein Aufnahmetermin auf Mittwoch verschoben. Jetzt hoffe ich, dass ich die verbleibenden drei Tage irgendwie rumkriege. Es fällt mir schwer.

Lg, Salvatore
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

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Salvatore
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von Salvatore »

Hallo DR,

danke, ich fühle mich gedrückt und kann das auch gut gebrauchen.
Ich hab das jetzt noch mal sacken lassen und bin mir sicher, dass es Freitag nicht unser allerletztes Gespräch war - auch wenn ich ihn jetzt erstmal nicht treffen kann.

Mit ein wenig Abstand erkenne ich jetzt auch, wie gut mir das Gespräch am Freitag getan hat, auch wenn es erstmal unglaublich schmerzhaft war.
Ich möchte sogar vorsichtig prognostizieren, dass das ein Durchbruch für mich war.
Ich sehe jedenfalls jetzt mich und meine Defizite mit einer bislang unbekannten Klarheit und auch, wie schädlich das für mich ist und wie sehr ich auch andere damit verletze.

Ich habe für die Klinik einige konkrete Punkte, an denen ich ansetzen kann.
Ich habe mir heute ein schönes Notizbuch gekauft mit dem Vorsatz, in meiner Klinikzeit Tagebuch zu schreiben. Und vielleicht gebe ihm das dann irgendwann, mal sehen.

Mann ey, das ist wirklich harte Arbeit. Schau bloß, dass du deine Therapeutin echt gut leiden kannst, sonst ist das einfach nicht machbar.
Ich hoff bloß, dass ich in der Klinik auch jemand gutes finde, bin ja jetzt ziemlich verwöhnt...

Ich drück dir die Daumen für deinen Termin, der rückt ja jetzt auch allmählich näher. Hoffentlich wird das was! Wär doch toll!


Alles Liebe,
Salvatore
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

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Salvatore
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Beitrag von Salvatore »

Hallo DR!

Das Nein-Sagen muss man lernen, aber das Gute ist: man KANN das lernen.
Aber nur, in dem man es auch tut. Natürlich werden deine Mitmenschen zunächst überrascht und irritiert reagieren und der ein oder andere wird mit Sicherheit auch wütend reagieren.
Aber schließlich sind sie auch anderes von dir gewöhnt. Es wird aber immer leichter, je öfter man es einfach tut.
Es ist wichtig zu lernen, für sich selbst zu sorgen. Zu horchen, was einem guttut und was nicht und dann entsprechend zu handeln und dabei nicht immer nur im Auge zu behalten, was für andere gut ist.
Das schlechte Gewissen ist da ganz normal. Aber es ist ok. Halte das schlechte Gewissen aus und knick nicht ein. Es geht weg!
Und es wird wiederkommen, wenn du das nächste Mal Nein sagst - aber auch dann wird es wieder vergehen.
Es ist falsch zu denken, dass man lieber nachgeben sollte um kein schlechtes Gewissen haben zu müssen - diese Gleichung geht nicht auf, es ist nicht gut für dich gegen deine Bedürfnisse zu handeln.

Das mit dem Tagebuch kann ich übrigens gut verstehen, bin da selber etwas paranoid. Ich schreibe schon länger, aber selten wirklich Klartext sondern eher vage - falls das mal jemand findet.
Könnte ja auch sein, dass ich sterbe und beim Ordnen meiner Sachen jemandem in die Hände fällt...
Mein Kopf sagt mir aber, dass das Schwachsinn ist, denn erstens ist das ja eher unwahrscheinlich und zweitens kann es mir ja dann egal sein, oder?
Jedenfalls will ich mal versuchen, ein paar der Gedankengänge die ich bisher in der Therapie gegangen bin, weiter zu verfolgen. Und dann auch alles schonungslos aufschreiben.
Ich glaube von mir selbst auch, dass die Paranoia ein vorgeschobener Grund sein könnte - damit ich mich nicht so genau damit beschäftigen mus/kann. Denn es ist ja schon manchmal bedrohlich, was dabei rauskommt und einmal aufgeschrieben bleibt es ja.

Ich bin auch gespannt, wer sich in der Klinik um mich kümmert. Das allerwichtigste ist eine persönliche, natürliche Sympathie. Alles andere kann man dann miteinander klären.
Ich bin aber ganz offen und hoffe nur, dass ich an jemanden gerate, der meinen starken Charakter (den ich wirklich habe) auch aushalten kann... Und keine Eso-Tussi, damit käme ich auch nicht klar.

Ich kann übrigens an den Wochenenden im Forum schreiben, unter der Woche nicht.
Und das 1. WE darf ich noch nicht nach Hause und kann da auch nicht schreiben.
Aber danach bin ich an zwei Tagen die Woche wieder hier zu finden.

Du musst auch ganz offen in dein Erstgespräch gehen. Wie gesagt, es ist kein Wettbewerb, du musst nichts beweisen und beim 1. Termin gehts normalerweise nicht so ans Eingemachte.
Du kannst fünf Termine wahrnehmen, bevor du dich für oder gegen sie entscheiden musst und du bestimmst das Tempo der Therapie. Wenn dir was zu unangenehm, peinlich oder privat ist, dann ist es erlaubt zu sagen "Darüber möchte/kann ich jetzt gerade nicht sprechen."
Echt! Das ist ok und du solltest auch darauf achten, dass du nicht weiter gehst als du auch aushalten kannst.
Hab keine Angst, da will dir keiner an den Kragen...

Alles Liebe für die nächsten 1,5 Wochen wünscht
Salvatore
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brrr
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von brrr »

hallo, ihr

habe heute mit interesse euren thread gelesen und möchte mich für die vielen tipps bedanken. habe mich nämlich auch entschlossen, nicht nur pillen zu schlucken, sondern mir ne therapeutin zu suchen.

hatte von früher her schon einen therapeuten (männlich) und vermutlich analytisch. auf jeden fall verzog er nie ne miene und so habe ich dann mit ihm "small talk" gemacht. ich kam mir einfach zu blöd vor.

habe heute die listed von meiner kk bekommen und gleich mal angefangen. die 1. stimme auf dem ab: o nein, das ist nix für mich. die 2. stimme klang prima, aber ich habe erst mal rasch aufgelegt. die 3. sagte mir dann, dass sie noch nicht mal absehen könne, wann sie mir nen termin für eine kennenlern-sitzung geben könne.

sie war sehr nett, aber das ergebnis hat mich trotzdem bedrückt. irgendwie habe ich das gefühl, ich sollte "mich zusammenreißen" und mich nur auf mich verlassen.

bin aber froh, dass ich hier so ausführlich über das procedere und die hindernisse lesen durfte.

wünsche allen viel erfolg auf eurem weg
brrr
DarkRaven
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von DarkRaven »

brrr
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von brrr »

hallo, miteinander
@ dr - danke für die aufbauenden worte.

habe inzwischen gemerkt, dass es echt nen problem ist, überhaupt einen therapeuten zu finden. habe schon wieder keine lust mehr. für neue patienten gibts entweder 2 x pro woche 15 minuten sprechzeit oder gleich ne absage (= wir sind voll).

irgendwas ist mit unserer gesellschaft nicht in ordnung, dass es so viele ärzte und therapeuten gibt und es trotzdem noch lange nicht genug sind. kommt mir vor wie bei den handwerkern. da gibt es (als antwort auf die kosten, aber auch die langen wartezeiten) den großen do-it-yourself-bereich und den schwarzarbeiter-markt

ich muß jetzt aufpassen, dass ich nicht trotzig werde und denke "schad meiner mutter gar nix, dass mir die hände frieren. warum stricktsie mir keine handschuh"

gsd habt ihr das alles ausführlich hier besprochen, so dass ich weiß, dass ich mich auf ne lange suche einlassen muß. nochmals danke!

und allen nen schöne tag
brrr
Naomi
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von Naomi »

Hallo zusammen,
ich habe es endlich geschafft anzurufen!!!
Und hab sogar gleich 10 Therapeuten angerufen. Naja das Ergebnis war jetzt nicht so überwältigend. Wie ihr euch sicher denken könnt war mehr als die Hälfte voll belegt, bei anderen ging der AB ran und da konnt ich irgendwie noch nicht drauf sprechen. Dann waren zwei sehr unhöfliche dabei und bei zwei Therapeuten steh ich jetzt auf der Warteliste.
Nächste Woche will ich mir die restlichen vorhnehmen, bei denen der AB ran ging.
Eure Tipps waren wirklich hilfreich, vorallem von Salvatore. Vielen Dank nochmal!
Ansonsten gehts mir im Moment nicht soviel besser. Ist einfach sehr anstrengend sich im Alltag nichts anmerken zulassen.
Wie siehts bei euch so aus?

Liebe Grüße Naomi
Zen-it211
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von Zen-it211 »

Hallo an Alle:
meine Hausärztin hat mir viele Adressen von Therapeuten aufgeschrieben und ich bin ebenfalls nach dem Klang der Stimmme gegangen. Bei zwei Therapeuten bin ich nach Wochen auch zum Gespräch gewesen. Dabei hatte ich mir festvorgenommen, auf meine Gefühl vor und nach dem Gespräch zu achten und aus einem Gespräch ging ich zuversichtlicher heraus.
Das Gefühl, mich irgendwie "bewerben" zu müssen oder für "hoffungslos" gehalten zu werden, hatte ich auch bei der Suche und den Gesprächen. Bei dem 2. Gespräch bei meiner Wunschtherapeutin habe ich auch gemerkt, dass ich die "Starke" (mir/ihr/der Welt) gab. Montag ist mein drittes Gespräch und ich habe mir fest vorgenommen, ganz klar zu sein. Auch auf die Gefahr hin, dass sie sagt, dass sie mir nicht helfen könne.
Aber selbst dann, kann ich wieder meine Hausärztin nach weiteren Adressen fragen oder die Therapeutin. Für mich ist da meine Hausärztin der Adressenpool, sie kann mich einschätzen, weiss ungefähr was ich brauche und würde auch mit den Therapeuten sprechen, wenn alles zu lange dauert. Allein diese Option ist ganz schön hilfreich.

Liebe Grüße
Zent-it
DarkRaven
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Re: die / den richtigen therapeut / in finden

Beitrag von DarkRaven »

Salvatore
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Ein kurzer Zwischenstopp zu Hause

Beitrag von Salvatore »

Hallo Ihr Lieben!

Sie haben mich tatsächlich übers Wochenende rausgelassen!
Ich weile immer noch auf der Aufnahmestation, deshalb konnte ich ausser Ergo noch keine Therapien machen. Ich muss aber sagen, dass es momentan eher gut für mich ist, da ich dadurch nicht wieder in eine Überforderung gerate... Und ich fühle mich so ganz gut ausgelastet.

Ich wollte mich nur mal kurz melden, morgen gehts wieder in die Klinik, nächstes Wochenende werde ich dann auch dort bleiben und nicht nach Hause kommen.

CU + Grüße von
Salvatore
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