Diskussionsforum Depression

Hallo
Vielen Dank für eure Antworten !
Zuerst einmal, es geht mir wieder besser, als gestern. Ich glaube auch den Auslöser zu kennen. Am Freitag war Barbaras Tochter bei uns zu Besuch. Wir haben zwar viel gelacht, aber in meinem Hinterkopf spukte immer wieder Marie herum. Sie wäre fast so alt wie Barbaras Tochter.
Wenn schon so ein kleiner Auslöser reicht, um mich fertig zu machen, ist es mit meiner Stabilität nicht all zu gut bestellt. Ich werde wohl oder übel meine Ungeduld zügeln, und einen Gang zurück schalten, wie ja auch ihr empfohlen habt.

@Camille Ich habe über dich so „liebevoll“ geschrieben, weil mich deine Worte sehr oft an meine Mutter erinnern, und an die schönen Zeiten, die wir miteinander verbringen durften, auch wenn die äußeren Umstände gegen uns waren. Sie war ein wundervoller Mensch, viel zu gut für diese Welt, und das wurde von vielen Menschen, vielleicht auch manchmal von mir, ausgenutzt.
Ich werde versuchen, etwas nachsichtiger mit mir zu sein, und mir die Zeit zu nehmen, die es braucht, um die Aufgaben zu erfüllen. Rom wurde bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut.

@Aurelia Du hast Recht, wenn du sagst, das ich damals den Halt verlor, und auch der Sinn des Lebens war verschwunden. ich glaube aber, ihn jetzt mit Barbara wieder gefunden zu haben. Das Leben lässt uns manchmal als Gewinner, manchmal aber auch als Verlierer da stehen. Unsere Aufgabe ist es jetzt, das Beste daraus zu machen. Ich glaube, nein, ich bin der festen Überzeugung, das wir es schaffen können, wenn wir zusammen halten.
Die größte Hilfe auf meinem Weg waren weder Ärzte, noch Therapeuten, sondern einige Leute aus diesem Forum. Immer wieder habt ihr mir Mut zu gesprochen, wenn ich aufgeben wollte. Vielen Dank dafür.

Peter

Guten Morgen Peter,
Du sagst mit deiner Stabilität ist es noch nicht gut bestellt. Das ist aber auch Normal, weil der schlimme Verlust nie verarbeitet wurde. Klar können da immer wieder so Momente und Vergleiche einen ins Wanken bringen.
Das kann halt erst besser werden, wenn es mal richtig verarbeitet wird.
Das ist schön dass du wieder einen Sinn gefunden hast, weil nur das kann uns antreiben. Ich glaube auch ihr könnt es schaffen, so wie du Barbara beschreibst,
Und so wie deine Liebe und Achtung ihr gegenüber ist, glaube ich an euch.
Mach dir nur keinen Druck, es hatte den Anschein als willst du ein “noch perfekterer“ Partner sein für sie.
Der Schuss kann nach hinten los gehen ( Perfektionismus = Druck = Überforderung ). Nur ein lieb gemeinter “Appel“. Barbara kennt dich nun ja auch nicht erst seit gestern, sie wußte um deine Vergangenheit. Also wenn du ruhig bleibst, dir keinen Druck machst schafft ihr beide das sicher.

Alles Liebe
Schönen Tag noch.
LG Aurelia

Lieber Peter,

die Vergangenheit wird uns immer Mal zu schaffen machen ,das bleibt leider so.
Der Gedanke dass ich das zulassen darf ist für mich ganz wichtig.
Es ist vorbei und ich lebe heute ein anderes Leben.
Aber Menschen die ich sehr geliebt habe und deren Verlust mir sehr großen Schmerz bereitet hat, möchte ich nicht vergessen.
Manchmal kommt die Erinnerung aus heiterem Himmel und ist als wäre es gestern gewesen.
Dann lasse ich das zu,wenn es passt spreche ich auch darüber,es hört ja wieder auf so weh zu tun.
Das muss kein erneuter Auslöser für eine Krise sein,es ist der Stich ins Herz,der uns auch erinnert was wir schon überwunden haben.
Diese Verluste haben sehr viele Menschen schon erlebt und irgendwann auch den Sinn des Lebens wieder gefunden.
Obwohl sich da die Gelehrten streiten"Was ist der Sinn des Lebens"?
Der Sinn des Lebens bedeutet für mich:
-folge deinem Herzen.
-ein freies selbstbestimmtes Leben führen.
-viel Zeit mit Menschen verbringen ,die du liebst.
-deine Gaben nutzen um das Leben anderer Menschen zu bereichern.

Es gibt kein sinnloses Leben,das will uns nur die Depression einreden.
Aber du bist stärker,das hast du bewiesen,denn du bist noch da,das ist hier für mich eine große Bereicherung.
Auch weil ich deinen Weg verfolgen durfte.
Weiterhin Kraft und Zuversicht !
Alles erdenklich Gute und liebe Grüße
Bittchen

Hallo Aurelia
Hilfe annehmen ist eigentlich ganz einfach, wenn du zu der Einsicht gekommen bist, das es ohne nicht mehr geht. Ich wollte auch niemandem zur Last fallen, habe alles alleine gemacht, bis ich merkte, das ich nicht mehr in der Lage war, mein Leben alleine zu bewältigen. Eine Beraterin der Diakonie hatte die Idee, eine rechtliche Betreuung ein zu schalten. Den Rest kennst du.
Sei bitte nicht zu stolz, Hilfe an zu nehmen, wenn sie angeboten wird. Mir wurden, zu meinem Glück, die Fäden aus der Hand genommen. Lissy hat alle möglichen ambulanten Hulfen beantragt. Den Pflegedienst haben wir mittlerweile wieder abgemeldet, denn die Wohnung putzen, schaffen wir auch alleine. Ronja, vom ambulanten, betreuten Wohnen, ist eine wunderbare Ergänzung zur Therapie, denn sie war früher in einer psychiatrischen Klinik als Betreuerin tätig.
Barbara schafft den Kampf gegen das Wort „muss“ besser als ich. Wenn es mir hin und wieder mal raus rutscht, kommt von ihr gleich eine Erinnerung. Sie hebt einfach den rechten Zeigefinger hoch, wie ich es mache, wenn ich dem Hund ein Kommando gebe. Dann lachen wir beide, und lachen ist bekanntlich gut gegen Depressionen.
@Bittchen Dein Sinn des Lebens gefällt mir sehr, die Zeilen könnten auch von mir stammen. Meine Vergangenheit möchte ich nicht vergessen, dafür waren die Jahre, die uns vergönnt waren einfach zu schön. Sie werden für immer Teil meines Lebens bleiben. Ich möchte nur lernen, mit dem Verlust zu leben, und dafür ist meine Thera, glaube ich die richtige Lehrerin. Sie hat schon so viel in meinem denken verändert, und ich bin zuversichtlich, das wir auch diesen Weg bewältigen. Wenn ich nur nicht so ungeduldig wäre. Wenn ich in den letzten zwei Jahren eines von Lissy gelernt habe, dann, das aufgeben , wie ich es früher gemacht habe, keine Option ist ! Sie hat mir, durch ihre ruhige, aber doch bestimmende Art bei gebracht, immer wieder auf zu stehen.
Wie schön wäre es doch, wenn jeder von uns einen solchen Menschen hätte.

Alles Liebe und Gute Peter

Lieber Peter,
Wer sagt, dass in Deinem Herzen nur eine Frau wohnen darf, entweder Carola oder Barbara? Dann müsste ich ja entscheiden, welches meiner drei Kinder dort zu Hause ist. Entweder nur der Große oder nur eins der Mädels? Das ist nicht fair, ich liebe sie alle drei und deshalb sind auch alle dort. Genauso darf und kann es auch bei Dir sein, Carola und Barbara haben ihren Platz.
Carola etwas länger, was aber nicht heißt, dass Barbara weniger Raum in Deinem Leben und Herzen einnimmt.
Das Filmende ändern braucht Zeit und ich denke, Deine Thera weiß das auch. Die Hausaufgabe ist bestimmt, dass Du versuchen sollst, dass Ende zu ändern. Dass es nicht funktioniert liegt sicher auch an dem Druck, den Du Dir machst. Lass es laufen, nimm den Stress aus der Situation, dann fällt es leichter. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du das Ende aufschreibst und Dir so oft Du möchtest durchliest.

Liebe Grüße
Janedoe

Hallo Janedow
Bist du Therapeutin ?
Sie hat zu mir genau das gesagt, was du oben schreibst. Ich soll es versuchen. Meine Ungeduld war schon öfter Thema in den Sitzungen. Die Thera möchte mich dazu bringen, das ich mir für ihre Aufgaben mehr Zeit lasse, aber aus meiner Berufslaufbahn kenne ich nur schnell, schnell. Im laufenden Betrieb Maschinen reparieren ist sehr hektisch. Maschinen die still stehen bringen kein Geld ein, und die halbe Belegschaft steht Däumchen drehend daneben, und warten auf das Ende der Reparatur. Das lässt sich nicht so einfach ablegen, aber wir arbeiten daran.
Nun zu meinem Herzen. Natürlich gehören bei dir alle Kinder rein. Ich bin nun mal so ein Gefühls dussel, der seine Gefühle nicht bremsen Kann. Wenn ich liebe, dann ganz oder garnicht. Es käme mir wie ein Betrug vor, wenn ich Barbara im Arm halte, und dabei an eine andere Frau denke.

Alles Liebe und Gute Peter

Lieber Peter,
nein, ich bin keine Therapeutin, nur gehört Geduld nicht unbedingt zu meinen Kernkompetenzen. Also Geduld mit mir selber... Von daher kann ich Dich gut verstehen.
Natürlich sollst Du mit ganzem Herzen lieben, das hat Barbara auch verdient.
Es heißt aber nicht, dass Du deswegen Carola aus Deinem Herzen und Gedanken verbannen musst. Carola gehört zu Dir, zu Deiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, aber nur in Deinem Herzen. Barbara ist Gegenwart und Zukunft im realen Leben. Natürlich kannst Du sie im Arm halten und voller Dankbarkeit auch an Carola denken. Denn sie hat Dich zum Teil auch zu dem Mann, mit dem großen und guten Herzen gemacht, der Du heute bist. Das ist kein Betrug an Barbara, damit nimmst Du ihr nichts von Dir weg, das gehört für mich zum Leben und zur Liebe dazu.
Es ist für mich natürlich einfach so zu schreiben, aber ich bin eine Frau und kann Dir nur schreiben wie ich empfinde.
Janedoe

Lieber Peter,
Danke für deine Worte hier an mich wegen dem Hilfe annehmen.
Ja, wir Menschen sind oft zu “stolz“ da hast du recht, um rechtzeitig um Hilfe zu bitten.
Du hast es Gott sei Dank GESCHAFFT.
Und deine Erfahrung ist für mich hier viel Wert, auch manch andere natürlich.
Eine Frage dazu, welchen Pflegegrad hast du und wie oft kommt deine Ronja, was versprichst du mit ihr....
Bzw. Wie unterstützt sie dich.

@ Bittchen, ich finde deine Zeilen über den Sinn auch sehr treffend.
Ich glaube aber je nach Lebenssituation die sich ja ändern kann, muss der Sinn neu definiert werden vielleicht.
Ich sehe z.B. bei meinem Mann die Entwicklung seit er nicht mehr beruflich tätig sein darf, dass eben dieser Sinn, eine Aufgabe die ihn erfüllt noch nicht gefunden ist. Er hat sich nämlich überwiegend über seinen Job definiert.
Als Behinderter seinen Lebensunterhalt selbst verdienen zu können, war ihm immer das wichtigste. So lange war er auch im seelischen Gleichgewicht.
Schon der Psychologe bei der 2. Reha damals hat ihm bescheinigt, sollte das berufliche weg fallen, stürzt er in eine Krise, und so war es. Ich geben ihm die Zeit, das weiss er, aber ich achte auch darauf dass er nicht den Rest des Lebens dem Job nachtrauert, sondern sich neu orientiert.

@ Janedoe, deine Zeilen fand ich auch sehr lesenswert. Danke. Ja, die ungeduldigen haben es nicht leicht.

Liebe Grüße an alle,
Herzlich, Aurelia
Immer noch suchen wir eine Aufgabe für ihn.

Hallo Aurelia und alle Anderen!
Ronja hat nichts mit dem Pflegegrad zu tun. Sie kommt vom ambulanten, betreuten wohnen. Sie hilft mir, bei allem, was ich nicht alleine schaffe. Wenn ich eine Krise habe, fährt sie mich zum Arzt, oder geht mit mir einkaufen usw.
Seitdem Barbara bei mir wohnt, habe ich sie aber zur Ersatz Therapeutin um funktioniert. Ich kann mit ihr über alles reden, was mich bewegt.
Den Pflegegrad brauchte ich für den Pflegedienst (Hauswirtschaft). Ich habe Pflegegrad 2 Das heisst, jede Woche kommt eine Raumpflegerin, und putzt 1,5 Stunden. Ich wollte sie abmelden, aber lissy hat protestiert, das dann verm. mein Pflegegrad weg wäre, also lassen wir sie weiter putzen.
@Janedoe Du hast schon wieder wie meine Thera gesprochen. Sie sagt mir auch immer wieder, das mein schlechtes Gewissen überflüssig wäre, da ich Barbara nichts weg nehmen würde, aber sie sagte auch, das wir daran noch arbeiten würden, später. Ein Problem, nach dem Anderen, bekomme ich von ihr immer zu hören. Sie stellt meine Geduld auf eine sehr harte Probe, aber der Erfolg gibt ihr recht, also machen wir in ihrem Tempo weiter.

Alles Liebe und nGute Peter

Lieben Dank Peter für deine Antwort und Schilderung. Okay, hab verstanden.
Das checke ich schon, Ronja ist die ambulante Betreuung. Lissy hat recht, warum abmelden. Weil ihr selber putzen schafft....kann dann nicht was anderes übernommen werden? Oder mit dem Geld gemacht werden?

Schönen Abend. LG Aurelia

Hallo Aurelia
Ich habe Barbara schon mehrere Vorschläge gemacht, womit wir Nadja, die Raumpflegerin beschäftigen könnten, aber sie hat immer wieder nein gesagt, mich sogar beschimpft. Nadja ist ca 25 Jahre alt, und seht gut gebaut. Barbara sagte gerade zu mir, das sie das Gefühl hätte, das ich langsam wieder gesund würde, weil ich immer nur an das Eine denke. Stimmt gar nicht, ab und zu denke ich auch an was anderes, ab und zu.

VlG Peter

Hahaha, Scherzbold!!!
Du bist mir so ne Nummer.
Barbara hat Angst um deine Gunst??
Na ja, so lange man an etwas schönes denkt, etwas was das Herz begehrt,
Ist das immer gesundheitsfördernd.
Dann müsst ( sorry für das Wort ) ihr euch halt ne olle “Schreckschraube“
Zulegen und keine 25 jährige Vollbusige viel Spass, zwinker.

Hallo
Ich sitze hier, und schaue aus dem Fenster. Die Sonne scheint, und ab und zu zieht eine kleine Wolke vorbei. Ein wunder schöner Spätsommer Tag. Barbara möchte ihr Auto verkaufen. Sie hat endlich eingesehen, das wir kein Auto brauchen. Die Anbindung an den ÖPNV ist hier sehr gut. Alle 20 Minuten hält ein Bus, direkt vor unserer Haustür, und alle 20 Minuten eine S Bahn (10 Minuten Fußweg) Wir sind in einer halben Stunde in der City, und das für 80 Euro pro Monat und Person. Ein Auto ist wesentlich teurer, und dauert länger.
Dann geht es noch mit unseren beiden „Kindern“ zum Tierarzt. Die Impfen sind fällig, und Fidelio sollte endlich einen Chip bekommen, da er seinen Personalausweis immer verliert. Ha Ha Ha.
Ich denke mal, das wir uns auch ein Eis, oder einen Kaffee in einem Straßencafe gönnen werden. Wir haben es uns beide verdient.
Ich wusste gar nicht, das mein schwarzes Teufelchen so eifersüchtig ist. Sie hatte ja bisher auch keinen Grund dazu, nicht das sie jetzt einen hätte. Je weiter ich aus dem Dunkel heraus komme, um so mehr werde ich wieder der Alte. Ich war immer ein Liebhaber des Schönen. Wenn so ein Schnuckelchen an mir vorbei läuft, ist es für mich ganz normal, das meine Augen ihr folgen. So etwas sollte man allerdings nicht machen, wenn Barbara in der Nähe ist. Ihre Augen können richtige Blitze verschießen. Im Grunde weiß sie aber, das ich mir wohl draussen Appetit hole, gegessen wird aber zu Hause.

Alles Liebe und Gute Peter

Hallo
Wir sind vom Tierarzt zurück. Der Kleine Fidelio hat jetzt auch einen Chip, und Chilly ist mir böse, weil sie die Tante Doktor nicht beissen durfte. Zur Vorsicht hatten wir ihren Maulkorb dabei. Der Hund ist genau so, wie sein Herrchen beim Zahnarzt. Am besten der Arzt ist in München, und ich in Dortmund. Dann fühle ich mich sicher. Das Auto ist auch weg, und wir haben genug Geld, für den nächsten Urlaub. Barbara hat auf meinem Rechner die Fotos angeschaut, und die ganzen Bilder von früher gesehen. Carola und ich wollten immer das Taj Mahal besuchen. Es waren auch einige Bilder von Carola und Marie dabei. Ich wusste gar nicht mehr, das die Bilder auf der externen Festplatte waren. Zum ersten mal nach mehr als 20 Jahren, sah ich Bilder von Carola und unserem Engelchen, aber es war ein ganz anderes Gefühl, als früher. Sicher war ich traurig, aber ich habe akzeptiert, das sie nicht mehr da sind. Das komische daran ist nur, das meine Thera mir gesagt hat, das ich bald anders über den Tod, und das Fehlen von Carola und meiner Mutter denken werde. Wie macht die Frau das nur? Ich habe fast den Verdacht, das sie Wunder bewirken kann. Das ist natürlich Quatsch, aber manchmal glaube ich es wirklich. Die Thera bringt mich dazu, mich selbst zu manipulieren.Sie sagt mir wie, und ich verpasse mir selbst eine Gehirnwäsche. Wenn das nicht alles zu meinem Vorteil wäre, dann wäre es direkt beängstigend.

Alles Liebe und Gute Peter

Guten Abend Peter,
Chilly beisst gerne? Oder nur die Frau Doktor.
Und du flüchtest vor dem Zahnarzt....
Das ging aber fix mit dem Auto.
Könnte ich mir nie vorstellen ohne....
Muss ich aber wohl, der Karren ist 9 Jahre, wenn er mal schlapp macht, können wir uns keins mehr leisten.
Aber Einkauf ohne Auto, für mich irgendwie bisher nicht vorstellbar.
Ja, die alten Erinnerungen haben es in sich. Du hast die Fotos vielleicht mit Wehmut angeschaut? Und die Trauer greift dich nicht mehr so an?
Keine Ahnung wie deine Thera das macht.
Manipulation ist ja eigentlich was unnatürliches, auch gefährliches, aber hier in dem Fall, wenn es zum Vorteil ist, sehr sinnvoll!!
Hmmm, was macht die mit dir in den Therapiestunden....Gehirnwäsche kann man es nennen ja.
Wenn deine Therapie um ist, gibst du mir mal ihre Nummer, vielleicht brauch ich sie noch, wer weiss....

Schönen Abend, Aurelia

Hallo
Chilly beisst eigentlich nie, aber sie hat es nicht gerne, wenn jemand an ihrem Hinterteil rumfummelt, und ein Fieber Thermometer hinein steckt. Danach auch noch die Spritze, und die Tierärztin war ihr unsympatisch.
Ja, die Erinnerungen. Ich war im ersten Augenblick völlig geschockt, als ich die Bilder sah. Je länger wir uns die Bilder anschauten, um so lockerer wurde ich. Auf einigen Bildern war auch Barbara, damals noch mit ihrem Ex, zu sehen. Beide Frauen trugen stolz ihten dicken Bauch vor sich her. Auf der Festplatte sind die ganzen 2,5 Jahre, die ich mit Carola verbringen durfte fest gehalten. Ich glaubte damals alle Erinnerungsstücke verbrannt zu haben, um zu vergessen. Es brauchte 35 Jahre, einige Kisten Asbach, und eine junge Therapeutin, um zu lernen, das ich nicht vergessen kann. Auch meine Mutter ist auf einigen Bildern zu sehen. Am Schlimmsten haben mich die Bilder unseres kleinen Engelchens getroffen. Nein, ich bin nicht traurig, aber es erscheint mir alles so weit entfernt, als wären es Bilder aus einem anderen Leben. Ich kann im Moment nicht sagen, was ich fühle. In meinem Kopf ist ein vollkommenes Chaos,und ich weiß nicht, wie ich wieder Ordnung hineinbringe.Man soll eben keine Kartons vom Dachboden holen, wenn man nicht weiß, was drin ist. Zum Glück ist nächste Woche meine Thera wieder da, drei Wochen ohne ist eine sehr lange Zeit. Ich glaube jetzt habe ich genug gejammert, und mein Feldwebel möchte gerne spazieren gehen.

Alles Liebe und Gute Peter

Peter1 hat geschrieben: es erscheint mir alles so weit entfernt, als wären es Bilder aus einem anderen Leben.

... falls es dich beruhigt: Das geht mir auch so, wenn ich Fotos aus der Zeit vor den Depressionen ansehe.

Hallo
Mich hat nur überrascht, das ich viel gelassener reagiert habe als sonst, wenn ich an meine Vergangenheit erinnert wurde. Sicher war ein wenig Wehmut dabei, vor allem bei den Bildern von Marie. Ich sah sie ihre ersten, zaghaften Schritte, an der Hand der Mama machen, und war glücklich, das ich diese Zeit erleben durfte. Sonst war immer eine unendliche Traurigkeit in mir, wenn ich an sie erinnert wurde. Kann es sein, das ich langsam an den Punkt komme, wo ich ihren Tod akzeptieren kann? Meine Gefühle fahren immer noch Achterbahn, aber ich glaube, das ich gestern einen großen Schritt aus dem Dunkel heraus gemacht habe. Ohne Therapeutin, denn meine beste Thera sitzt hinter mir, und strickt wieder einen Pullover für mich.

Alles Liebe und Gute Peter

Lieber Peter,
ich freu mich so für Dich. Du machst auch ohne Deine Therapeutin tolle Fortschritte. Barbara tut Dir gut, das ist zu spüren, aber es bist vorallem Du, der sich öffnet, der die Tipps von der Thera wie Samenkörner aufnimmt und daraus Blumen des Lebens wachsen lässt. Du bist offen für Neues und das öffnet in Deinem Kopf und Herzen auch Wege mit der Vergangenheit anders umgehen zu können. Und Barbara strickt sicherlich in jede Masche gute Wünsche, Träume und Liebe mit hinein.
Janedoe

Hallo
@Janedoe
Vielen Dank für deine einfühlsame Antwort. Ich glaube jetzt auch zu wissen, warum ich die ganzen Jahre den Tod von Carola und Marie nicht akzeptieren konnte. Ich habe mir unbewuddt selbst die Schuld an dem Unfall gegeben.“ Hätte ich ihr das Auto nicht gegeben“ „Warum bin ich nicht selbst gefahren“? Vermutlich habe ich eine masochistische Ader, und quäle mich gern selbst.
Oh Gott, ich bedauere meine arme Therapeutin, kaum aus dem Urlaub zurück, und sofort eine Großbaustelle, aber sie hat sich ihren Beruf selbst ausgewählt. Nun muss sie damit leben, die arme Frau. Am Anfang der Therapie sagte sie mal zu mir,“Ich liebe Herausforderungen.“Damals kannte sie mich noch nicht !

Alles Gute und Schöne Peter

Hallo Peter,
Ich finde die Worte von Janedoe auch sehr schön....
@ janedoe, du kannst ja dann immer wenn die Thera Urlaub hat “Vertretung“ machen für sie

@ Peter, das kann natürlich sein, diese Schuld die du dir gibst am Unfall.
Das ist natürlich sehr gefährlich diese Gedanken, hätte ich bloß nicht.....damit lädst du dir eine enorme Last auf an Schuld.

Es ist gut dass deine Thera langsam wieder zurück kehrt. Weil deine Gefühle und Gedanken Achterbahn fahren, und das belastet natürlich, das ganze Wirrwarr.
Durch das Bilder anschauen und die alten Erinnerungen arbeitet das jetzt umso mehr in dir. Und die Hausaufgaben die sie dir gegeben hat ist ja auch verdammt schwer.
Ich wünsche dir besser strukturierte Gedanken und besser kontrollierbare Gefühle bezüglich deiner schweren Vergangenheit.

Barbara ist dein Feldwebel?
Da musste ich schmunzeln.
Ein schönes Paar seid ihr beide.
Ich glaube ihr ergänzt euch sehr gut.
Das mit dem Pullover für dich stricken zeigt mir auch wie harmonisch es bei euch abläuft. Echt schön. Und Barbara sorgt auch für gute Ablenkung.
Die Welt ist einfach schöner wenn man den richtigen Menschen an seiner Seite hat.

Alles Gute euch beiden
Und eine gute Sitzung bei deiner Therapie.

Herzliche Grüße, Aurelia

Ich denke,du musst es vorher klären, ob sie was will

Hallo Jesutha
Ich bin Heute noch etwas langsam beim denken. Was meinst du damit?

Hallo
Heute Morgen strahlte mir die Sonne ins Gesicht, als ich aufwachte, und Chilly saß erwartungsvoll vor meinem Bett. Sie wartete schon ungeduldig auf ihr Leckerchen, das sie jeden Morgen bekommt. Jetzt sitzen wir auf dem Balkon, und genießen den schönen Spätsommertag.
Chilly mag es eigentlich gar nicht, wenn andere Hunde in „ihrem Revier“ auftauchen, aber der kleine Fidelio darf sogar in ihrem Körbchen schlafen. An ihren Futternapf darf allerdings auch er nicht, denn dann wird Chilly böse.
Ich kann nur schlecht beschreiben, wie es mir geht. Mir geht es gut, aber alle Gefühle scheinen mir so neu, ich „muss“ mich erst daran gewöhnen. Ich lebe nur noch im Jetzt. Was morgen lommt ist mir vollkommen egal. So langsam lerne ich auch, Gedanken an meine Vergangenheit zu verdrängen, wenn sie auftauchen. Das kostet aber sehr viel Kraft, und meine Thera hat mir empfohlen, die Gedanken auch manchmal zu zu lassen, um meine Kräfte zu schonen. Es klappt nicht immer, aber immer öfter.
Ich glaube, das ich endlich dort angekommen bin, wo ich immer hin wollte. Viele Jahre habe ich mich nach einer richtigen Familie gesehnt, wo sich die Menschen auf Augenhöhe begegnen, und sich lieben. Nur sind unsere Kinder eben vierbeinig. Ich finde keine Worte, um mein Glück zu beschreiben, und bin dem Schickdal unendlich dankbar.
Möge auch in euren Herzen jeden Morgen die Sonne aufgehen !

Alles Gute und Schöne Peter

Hallo Peter,
Es liest sich so wundervoll, wie dankbar du gerade bist. Erstaunlich, und schön natürlich. Es zeigt ja auch, wenn man nicht aufgibt und sich Hilfe holt, kann das Leben eine Wendung machen.
Ich gönne es dir von Herzen.
Und wie glücklich du gerade bist mit deiner kleinen “Familie“, so vierbeinige Streuner kann man genau so lieb haben wie Kinder, und sie geben auch viel zurück.
Fidelio darf sogar in Chillys Körbchen schlafen, WOW echt cool.
Beim Futter das versteh ich, da hört sich die Freundschaft auf, hehehe. Könnte ja jeder kommen. Da hat Chilly schon recht....
Ja, die neuen Gefühle, sie werden sich nach und nach durch die Therapie verändern, nicht verschlechtern.....Das Ziel soll ja sein, dass es nicht mehr so arg weh tut, dass es auch eines Tages so erscheint als wäre es weit, weit weg.
So dass man am Ende dann die positiven Erinnerungen genießen kann. Kann ich mir gut vorstellen dass dir das noch fremd ist, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und plötzlich empfindest du anders, alles ist neu, damit muss man auch erst mal klar kommen.
Aber du spürst eine innere Veränderung.
Das ist ein gutes Zeichen, wenn auch alles noch verwirrend, und ungewohnt ist.

Dir geht es gut momentan.
Deine Thera hat sich jetzt gut erholt im Urlaub, und du hast in der Zwischenzeit ohne großen Probleme deinen Alltag gut gemeistert.

Wünsche dir eine gute Sitzung bei ihr.
Alles Liebe, du schaffst das.

Herzliche Grüße, Aurelia