Nicht zugehörig

Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Oh je, Bunte Tupfen, da hab ich mich vertippt. Entschuldige Bitte!
Aurelia Belinda
Beiträge: 8353
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Aurelia Belinda »

Nur kurz Allegretto, muss jetzt Essen machen, habe Hunger.

Ist bei mir auch oft.
Auch schöne Dinge muss ich dann “ kappen “.....leider.
Und diese Müdigkeit, die Erschöpfung,
Das wurde in einem Buch mal gut erklärt.
Ist ja eigentlich auch logisch,
Wir benötigen zu viel Energie für das Verarbeiten von unserem ( Leid ) die fehlt an anderer Stelle....wie soll man da fit sein......fit und erholt kenne ich schon lange nicht mehr.
Denke es geht euch auch so.

Schönen Abend,
LG Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
BunteTupfen
Beiträge: 67
Registriert: 1. Jan 2019, 05:00

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von BunteTupfen »

Allegretto, Du darfst auch mal zupfen, an den bunten Tupfen.... ;)
Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Lieber Bunte Tupfen,

jetzt passe ich aber auf, welche Buchstaben ich tippe....

Hallo, wer hier liest,

meine Gefühle von allem abgeschnitten zu sein, nirgendwo dazu zu gehören sind heute wieder sehr stark.
Das Sich-Zeigen, Vertrauen-Wagen und Sich-Öffnen ist ja immer mit dem Risiko verbunden, auf Unverständnis zu stoßen, sich zu blamieren, belächelt, zurückgewiesen und letztlich stehengelassen zu werden. Für mich sind das immer sehr schmerzliche Erfahrungen. Neben dem Alleinsein bleibt die Einsamkeit - und auch das wird vermutlich so bleiben.
Mehr mag ich nicht schreiben,
liebe Grüße
Allegretto
Aurelia Belinda
Beiträge: 8353
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebes,trauriges Allegretto,
Heute wirkst du sehr deprimiert.
Diese Einsamkeit ist wie ein Sog aus dem man sich ganz schwer befreien kann.
Aber es muss nicht zwingend so bleiben.
Natürlich ist die Agnst vor zurück Weisung, Angst es nicht zu schaffen bei anderen Gut anzukommen, immer präsent.
Auch ich habe mich jahrelang damit abgefunden dass die Einsamkeit wohl bleibt. Folge meiner Vergangenheit ist, Teil meines Lebens.
Wir sind zwar doppelt, (mein Mann u. Ich ) dennoch sind wir praktisch zu zweit in eine Einsamkeit gerutscht.

Das Gefühl der Tatsache dass es schlecht zu ändern ist, und der traurigen Gewissheit der Einsamkeit übermannt mich auch ziemlich oft.

Gerade wie jetzt wieder, wo viele ihren Osterurlaub planen, oder Familien Zusammenkunft an Ostern.
Wir sitzen halt hier in unserem Elend. Unserem Leid, unsere Not. Einsamkeit.

Das dazu gehören irgendwo ist schon wichtig für uns Menschen als soziale Wesen.Wir möchten nicht immer alleine sein.

Es vermittelt uns auch Zusammenhalt, Stärke. Geborgenheit.
Vor ein paar j. Als wir zur SHG gestoßen sind ( bzw.war eine Neugründung ), war das kurz vor knapp.
In letzter Sekunde hatten wir uns dort angemeldet.
Wir hatten lange Zeit vorher selbst versucht eine Gruppe zu gründen.
Unterstützung gibt's hier genug.
Das ging aber daneben, wir wussten gar nicht mit welcher Krankheit.
Zusammen fassen ging auch nicht.
Dann war ständig Klinik angesagt.
Regelmäßige Termine gingen gar nicht.
Dann wollten wir über die ( seltene Erkrankung vom Mann ) Leute zum Austausch finden....war auch zu schwierig, ein Aufruf in der Presse hatte wenig Erfolg trotz Unterstützung der Pädagogin. Weil es einmal “ zu selten “ ist. Und auch nicht jeder traut sich in eine Gruppe.
Hatten dann fast die Hoffnung aufgegeben. Auf soziale Kontakte.
Am Ende haben wir uns dann eben dieser Neugründung angeschlossen, buchstäblich in letzter Sekunde. Wir haben den Aufruf in der Tageszeitung gelesen. Dann den Termin wegen Chaos Gedanken wieder vergessen.....meinem Mann ist dann urplötzlich just an dem Tag eingefallen dass da was ist.

Das war ein ganz, ganz großer Schritt für uns Mut viel Unsicherheit, um irgendwo mal dazu zu gehören.
Soziale Kontakte knüpfen zu können.
Das mal als Anregung.
Es ist sehr mühsam nach langer Einsamkeit da wieder anzuknüpfen.
Es gab Freude, gute Gefühle, Rückschläge, auch Rückzug wieder bei uns. Wegen Überforderung.
Auch wegen der Tatsache dass man immer mitkriegt dass andere noch Mehr können.
Im Alltag noch eine Struktur haben die uns entgleist ist....
Aber es ist gut die Gruppe zu haben.
Wir treffen uns einmal im Monat. Anfangs war es zweimal. Das war einigen zu viel.
Wir halten zusammen.
Wir haben gute Gespräche.
Manchmal ist es auch anstrengend.
Manchmal lustig.
Wir gehen auch mal Eis essen im Sommer.
Und Abend essen ins Lokal.
Das aber meist einmal, zweimal im Jahr.

Warum ich dir das jetzt erzähle.....
Weil ich denke Wenn man die Hoffnung aufgibt, kann es nicht besser werden.
An dem Punkt war ich auch oft in der Vergangenheit. Einfach aufgeben wollen.
Es hinnehmen.
Gott sei dank ist es aber anders gekommen. Mit viel Mühe, Rückschlögen, Zweifel,aber auch Freude.

Alles Liebe dir,
Es grüßt,
Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Camille »

Liebe Allegretto,

Du hast geschrieben

[quote]meine Gefühle von allem abgeschnitten zu sein, nirgendwo dazu zu gehören sind heute wieder sehr stark.
Das Sich-Zeigen, Vertrauen-Wagen und Sich-Öffnen ist ja immer mit dem Risiko verbunden, auf Unverständnis zu stoßen, sich zu blamieren, belächelt, zurückgewiesen und letztlich stehengelassen zu werden. Für mich sind das immer sehr schmerzliche Erfahrungen. Neben dem Alleinsein bleibt die Einsamkeit - und auch das wird vermutlich so bleiben.[/quote]

Ich fühle es auch so. Weil innerlich irgendetwas gar nicht stimmt. Und weil ich mich so kenne, seit ich mich erinnern kann.

Manchmal fühle ich hier im Forum eine innere Nähe zu Einzelnen, eine Nähe, wie ich aus dem realen Leben nicht kenne. Da spüre ich bei dem ein oder anderen, dass die Art und Weise sich und die Welt wahrzunehmen, so ähnlich ist. Da kommt etwas wie Vertrauen durch Vertrautheit. Das fühle ich auch bei Dir.


Und doch - auch im realen Leben, ich könnte wohl keine Nähe aufbauen. Ich fühle mich nicht zumutbar für andere. Wann hört das auf - dieses Gefühl nichts anderes als Tränen und Schmerz in mir zu haben? Und wer könnte das ertragen? Ich wollte es nicht und könnte es nicht.

Ich weiß nicht, warum ich Dir das schreibe.

Vielleicht, weil ich es einfach mal verstehen möchte - diese Einsamkeit.

Ich lasse mich innerlich ja auch selbst alleine. Halte mich nicht aus..... Lieber arbeiten. Schlafen.


Dir wünsche ich, dass diese Einsamkeit, dich gerade nicht mehr so sehr bedrückt.

Das wünsche ich Dir

Camille
T Ally
Beiträge: 595
Registriert: 30. Jul 2014, 14:34

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von T Ally »

@Camille - Deine Worte sind mir sehr nah.

Wenn ich mich auf Menschen einlasse, bin ich irgendwann eine Enttäuschung, zumindest nehme ich das so wahr. Gerade erlebe ich das ja im Job. Erst verstehen wir uns gut, dann ist irgendetwas passiert oder auch nicht. Mit einem Male nerve ich mein Umfeld. Bin ein Störenfried und werde ausgeschlossen.

Also ziehe ich mich zurück, immer weiter; ertragen kann ich mich auch schlecht.

Aber Deine Worte, die bringen in mir etwas zum Schwingen. Meine Vorstellung von Dir ist so ganz anders als Du Dich beschreibst. Du bist so warmherzig, dass ich es kaum glauben kann, dass Du Dich einsam fühlst. So wie Du auf andere eingehen kannst, stelle ich mir vor, dass Du im Zentrum, im Mittelpunkt, stehst.

Daher machen mich Deine Worte so traurig. Sie zeigen, was alles möglich ist, aber nicht erreichbar.
Im Moment. Aber vielleicht in der Zukunft?
Ich würde es Dir wünschen. Von ganzem Herzen.

Diese Einsamkeit, die müssen wir doch abbauen können. Unsere Gefühle mal zum Wohle von uns nutzen und uns etwas Gutes tun.

Ich wünsche Dir aus tiefstem Herzen alles, alles Gute und schöne und erholsame Ostertage.
Ich freue mich, hier von Dir lesen zu können!
Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Liebe Camille,

vorher habe ich eine PN an Dich geschrieben, aber irgendwas ist da schief gelaufen - hat nicht geklappt! Schade.
Danach habe ich hier eine Antwort geschrieben, die ebenfalls verschwunden ist.
Nun also versuche ich es noch einmal.

Danke dass Du an mich denkst und mir geschrieben hast, das hat mich wirklich sehr gefreut!
Ja, die Einsamkeit ist auch bei mir da solange ich denken kann. Durch meine Therapien, denke ich, weiß ich, warum das so ist. Es fällt mir nicht mehr ganz so schwer, Verstehen und Verständnis für mich selber aufzubringen. Dennoch verhindert das Wissen darum nicht das Sich-einsam-Fühlen und auch nicht das Leiden daran.

Ich spüre auch eine Nähe, Vertrautheit zu Dir durch das, was ich von Dir gelesen habe.
In meinem Leben hatte ich einige sehr wenige Begegnungen zu Menschen, bei denen ich von Anfang an Nähe und Vertrautheit wahrgenommen habe. Leider waren die Umstände immer so, dass aus diesen Begegnungen der Kontakt nicht "bleiben", nicht fortgesetzt werden konnte. Das war für mich immer sehr, sehr schmerzlich.
Ich denke schon, dass Du Nähe aufbauen und halten kannst. Du trägst doch selbst hier in diesem Forum dazu bei, dass Nähe und Vertrautheit entstehen. Nähe und Vertrautheit können dann entstehen, wenn wir innerlich berührbar und offen dafür sind und wenn wir den Mut aufbringen und das Wagnis eingehen, uns ein Stück weit zu zeigen, auch oder gerade mit unseren inneren Landschaften. Dazu braucht es natürlich auch Vertrauen, ein zu sich selbst stehen, aber auch Vertrauen dahin, dass das, was wir zeigen und anvertrauen, von unserem Gegenüber gehalten und nicht fallen gelassen wird.

Du sagst, Du seiest für andere nicht zumutbar. Ich denke auch viel zu oft genauso. Und trotzdem, Du und viele andere und ich, wir sind nicht nur Tränen und Schmerz. Uns macht viel, viel mehr aus, auch wenn wir das so oft nicht spüren, sehen und glauben können!
Ich möchte Dir so gerne Trost schicken, Deine Tränen trocknen und etwas von Deinem Schmerz nehmen. Fühl Dich nicht allein!
Für heute schicke ich Dir herzliche Grüße
Allegretto
Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Liebe Aurelia Belinda,

Du hast mir auch so herzlich auf meinen letzten Beitrag geschrieben. Dafür möchte ich mich auch noch (endlich!) bedanken. Du hast es selber so schwer und findest trotzdem für viele hier Worte des Trostes und der Zuversicht. Alle Achtung!

Ich wünsche Dir ruhige, erholsame und schöne Ostertage.
Lass Dich nicht unterkriegen!
Alles erdenklich Gute für Dich und Deinen Mann
Allegretto
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Camille »

Liebe T Ally, Liebe Allegretto

Ich habe gerade nicht viel Zeit - um auf eure liebevollen Nachrichten zu antworten.

Dir liebe T Ally möchte ich alles, was du mir schreibst zurückschicken mit den Worten - das gilt für dich auch. Auch meine Vorstellung von Dir ist ganz anders als du dich beschreibst. Auch ich wünsche mir für dich, dass du all das Wahrvolle in Dir wahrnehmen lernst - so dass du dich Dir selbst liebevoll zuwenden und dich annehmen kannst. Das wünsche ich Dir von Herzen.


Liebe Allegretto. Deine PN ist angekommen und ich habe Dir auch eine PN geschickt.


Ja ich spüre auch Nähe und Vertrautheit zu euch beiden. Auch zu abderen hier aus dem Forum. Das tut gut - auf eine ganz tiefe Art und Weise, für die mir Worte fehlen. Sie helfen mir mich mir selbst nachsichtiger zu zuwenden. Schaffen ein bisschen Wärme - ein erstes Gefühl von "Heimat" .


Herzliche Grüße

Camille
Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Hallo Ihr Lieben,

@T Ally,
Deine Gedanken bzw. Worte an Camille habe ich natürlich auch gelesen.
Im Groben habe ich mitbekommen, wie übel auf Deiner Arbeit mit Dir umgegangen wurde.
Das darf auf gar keinen Fall so weiter gehen. Und da Deine Kollegen/Innen, Dein Arbeitsumfeld sich vermutlich nicht ändern wird, musst Du eine Veränderung vornehmen. Ich denke Abstand und Krankschreibung sind da ein erster Schritt.
Dein Gedanke, Deine Wahrnehmung dass Du für andere Menschen, besonders für diejenigen, auf die Du Dich einlässt, eine Enttäuschung bist, geht mir nach. Bist Du Dir sicher, dass Du Dein Umfeld nervst oder dass Du störst? Dieses mit einem Mal Sich-ausgeschlossen-Fühlen, "Links-liegen-gelassen-Werden" kenne ich auch. Ich denke allerdings nicht, dass das geschieht, weil ich die anderen enttäuscht habe, sondern weil ich irgendwie anders, seltsam oder nicht richtig bin.
Auch ich ziehe mich dann zurück und bin dann ziemlich traurig. Wenn ich Enttäuschung wahrnehme, dann eher, dass ich enttäuscht von den anderen bin. Manchmal wird man von anderen ja auch gemieden, weil sie einem etwas neiden.
Tja, und die Einsamkeit, die - in meinem Fall - schon sooo lange da ist, lässt sich nicht so leicht abbauen. Ich habe da für mich folgende Vorstellung, wodurch die Einsamkeit möglicherweise weniger werden könnte: "Das innere Kind in mir/mein Inneres Kind muss Heimat finden, es muss erfahren, erleben, dass es willkommen, bejaht und geliebt ist - bedingungslos" Und jetzt wird es schwierig und schwer, zumindest für mich. Der einzige Mensch, der das HEUTE machen oder erfüllen kann, bin ich selbst bzw. der erwachsene Anteil meiner selbst.
Liebe T Ally, danke für Deinen zum Nachdenken anregenden Beitrag, Dir wünsche ich von Herzen alles Gute, vor allem dass Du von Dir selbst positiv denken kannst.
Schöne Osterfeiertage und herzliche Grüße
Allegretto
Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Liebe Camille,
danke für Deine lieben Worte!
Ich fühle mich zeitweise und zu einigen auch zugehörig, weil ich Nähe und Vertrautheit spüre, und das obwohl wir uns nicht persönlich kennen.
"Hängengeblieben" bin ich an dem Wort Heimat. Darüber und was Heimat für mich bedeutet, auch ob ich mich überhaupt irgendwo beheimatet fühle, muss ich noch nachdenken. Darauf habe ich so schnell keine Antwort. Aber ich glaube, wer Heimat in sich trägt, hat auch einen tragfähigen Boden.
Auch Dir erholsame und schöne Osterfeiertage,
herzliche Grüße
Allegretto
Camille
Beiträge: 602
Registriert: 3. Nov 2018, 21:35

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Camille »

Liebe Allegretto, liebe T Ally

und alle anderen, die hier lesen

Ich habe gerade leider nicht viel Zeit, dabei bewegt mich vieles, was hier geschrieben wird - und hallt nach. Braucht auch manchmal Zeit bis ich es verstehen kann.

Allegretto schreibt
Nähe und Vertrautheit können dann entstehen, wenn wir innerlich berührbar und offen dafür sind und wenn wir den Mut aufbringen und das Wagnis eingehen, uns ein Stück weit zu zeigen, auch oder gerade mit unseren inneren Landschaften. Dazu braucht es natürlich auch Vertrauen, ein zu sich selbst stehen, aber auch Vertrauen dahin, dass das, was wir zeigen und anvertrauen, von unserem Gegenüber gehalten und nicht fallen gelassen wird.
Dem stimme ich voll und ganz zu. Und du hast das wunderbar verständlich in Worte fassen können. Besser als ich es bisher konnte - und wenn ich es so lese, erkenne ich die Stellen, an denen ich immer wieder "scheitere".

Oft fehlt mir der Mut, oft auch das Vertrauen, weil ich es schon so oft erlebt habe - dass mein Gegenüber sich weggedreht hat, ich nicht verstanden wurde. Warum auch immer. Dieses Gefühl, das ich schon als KInd hatte, nicht "richtig" zu sein, nicht "liebenswert" zu sein - zieht sich durch mein ganzes Leben - und es scheint, als habe es sich in allen "tieferen" Begegnungen immer bestätigt. "Wenn ich mich zeige - weicht mein Gegenüber enttäuscht zurück, wendet sich von mir ab."

Da geht es mir wie T Ally - ich habe den Eindruck, dass ich alle früher oder später enttäusche. Vielleicht nehme ich es auch nur so wahr, weil ich selbst mit mir unzufrieden bin - kann sein. Aber auch ich reagiere dann oft so, wie T Ally beschreibt.
Also ziehe ich mich zurück, immer weiter; ertragen kann ich mich auch schlecht.
Zurück bleibe ich einsam, verletzt und immer hoffnungsloser...

Ich spüre es auch, dass der erste Schritt aus diesem Teufelskreis in mir geschehen muss - so wie du es brschreibst Allegretto
"Das innere Kind in mir/mein Inneres Kind muss Heimat finden, es muss erfahren, erleben, dass es willkommen, bejaht und geliebt ist - bedingungslos" Und jetzt wird es schwierig und schwer, zumindest für mich. Der einzige Mensch, der das HEUTE machen oder erfüllen kann, bin ich selbst bzw. der erwachsene Anteil meiner selbst.
Der erste Schritt etwas zu verändern, muss sein mich mir selbst liebevoll und nachsichtig zuwenden zu können. Nicht nur - weil es niemanden gibt. Auch bei mir gibt es niemanden außer mir selbst, der das erfüllen oder machen könnte. Ich kann es nicht genauer erklären - ich habe den Eindruck, dass das Heimat sein könnte. Dieses Gefühl, das ich mir nur selbst geben kann, mich anzunehmen auch mit meinen Schwächen, auch mit meinem Schmerz, bedingungslos. Ich brauche Boden in mir. DEn ich nie hatte - vielleicht kann ich es noch lernen mit meinen fast 50 Jahren. Die "harte Erde" in mir aufweichen lassen.


Das ist mein Gefühl. Was noch möglich sein wird, weiß ich nicht. Ich möchte es versuchen.

So lange habe ich mich geschämt für mich - habe mich kritisiert - unter Druck gesetzt, es besser machen zu müssen - mich wertlos gefühlt

Heute ist ein guter Tag....
zu versuchen etwas liebevoller mit mir umzugehen

Das sind so meine Gedanken - vielleicht hilfreich
Ich bin dankbar über diesen Austausch hier

Herzliche Grüße
Camille
Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Liebe Camille,

hier zu lesen, über manches nachzudenken und eine Antwort zu schreiben erfüllt mich gerade sehr viel mehr als eine der anstehenden, dringenden Aufgaben zu erledigen.

Danke für Dein Lob, das rührt mich sehr!

Ja, wenn einem so früh im Leben schon Verletzungen zugefügt worden sind, trägt man empfindliche Narben mit sich. Warum nur ist es so schwer, Gefühle zu verändern oder warum dauert es so lange, bis sich ein Gefühl verändert, wandelt? Gerade dieses tiefe Gefühl von "nicht liebenswert" zu sein. Warum ist es so schwer, sich selbst überzeugt, selbstverständlich und mit Gewissheit zu sagen, dass man liebenswert ist? Dies anderen zu sagen fällt sehr viel leichter.
Dass Ihr, Camille, und T Ally, das Gefühl habt, wenn Nähe entsteht und in "tieferen Begegnungen, andere, das Gegenüber zu enttäuschen, könnte vielleicht ähnlich meinem Gefühl "nicht gut genug", hässlich, wertlos ... zu sein, kommen.
Ich glaube, unzufrieden mit mir, bin ich, wenn mein Gegenüber sich abgewandt hat.
Und gerade weil man sich geöffnet, gezeigt und somit verletzbar gemacht hat, tut es ja so weh, wenn man dann stehen gelassen wird, wenn der/die andere sich abwendet. Da spüre ich die Einsamkeit tief in mir noch deutlicher.
So wie Du das im nachstehenden Abschnitt beschreibst (Der erste Schritt.....) so sehe ich das auch. Wir brauchen Boden in uns, Halt... Was könnte "Boden" für uns sein? Darüber muss ich, genauso wie über "Heimat in mir", noch etwas nachdenken.

Herzlichst
Allegretto
Aurelia Belinda
Beiträge: 8353
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo alle hier,
Genau so ist es ihr Lieben.
Der einzige der es verändern kann, annehmen kann, willkommen heissen kann in der Welt, sind wir selbst.

Das ist der 1. Schritt.

Das ist aber noch lange nicht der Weg aus der Einsamkeit.
Sonst wäre ich vermutlich längst nicht mehr in “ Isolationshaft “....

Das Begegnen, Kommunizieren mit Menschen, bleibt schwierig.
Die Angst Ablehnung zu erfahren, nicht gut genug zu sein ist sehr fest verankert. Schlecht zu durchbrechen.

Aber ein Versuch, immer wieder ist es wert. Mit Menschen in Kontakt zu treten.

Irgendwie haben wir alle durch Verletzungen, Traumata, Ignoranz, Gewalt, zu stark gelitten.
Die Seele ist ein sehr sehr gutes Merkgedächtnis.
Das ist der Schwierigkeitsgrad.

@ Camille, Du hast gesagt, Du möchtest einfach mal sein, ohne irgend etwas zu müssen, T-Ally hat das glaub ich auch gesagt, einfach sitzen, angenommen werden in der Gesellschaft, so wie man ist.

Das möchte jeder gesunde ja auch.

Bei uns ist der Unterschied, durch die fehlenden, sozialen Kontakte ist der Wunsch nach Menschliche Nähe u. Wärme sehr wohl da. Sie erdrückt und aber zu arg, zu schnell. Glaube ich.

Deswegen ziehen wir uns lieber zurück.
Es ist wirklich ein übler Teufelskreis.

Was mir noch aufgefallen ist bei Camille, auch einigen wenigen anderen,
Ihr kompensiert dieses “ nicht nur sein können “ mit Arbeit. Ablenkung.
Das muss ja nicht verkehrt sein.
Aber um sich selbst zu finden u. Annehmen zu können muss man “ erst mal ganz nackt sein “ ....

Das heisst, ohne berufliches Dasein,
Ohne ständig im Garten zu werkeln ( egal ob es Spass macht oder nicht ), ohne sich ständig zu beschäftigen, um etwas kümmern, planen, .....zum Beispiel einfach mal versuchen sein inneres ICH zu suchen u. Zu finden.

Hat man das erreicht, geht aber nur mit viel Muße und Konzentration aus sich,
Dann ist man beruhigter.
Alles was von außen einströmt,
An Gehässigkeiten, an Niederlagen, Ablegung, sind dann viel leichter zu ertragen.

Alles was aber von innen her einströmt, wie Zweifel, Ängste, lassen sich nicht ohne weiteres so abstreifen.

Das ist sehr harte Arbeit an sich selbst.

Aber nichts ist unmöglich.
Ich arbeite daran. Woche für Woche.
Jahr für Jahr.
Sehr klitzekleine Erfolge.

Mein Motto ist seit langem schon.
Hilf dir selbst, weil es sonst keiner tut. Oder halt kann.
Medizin und Therapie unterstützen. Sind hilfreich.
Dann aber sind wir dran.
Schönen Abend,

Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Liebe Aurelia Belinda,

so ganz habe ich Deinen Beitrag von gestern, glaube ich, nicht verstanden; zumindest ist mir nicht klar, was Deine Intention ist.

Der Weg aus der innerlichen Einsamkeit ist sicher kein leichter und schneller.

Es fällt mir nicht unbedingt schwer zu kommunizieren, was den alltäglichen Kram betrifft oder wenn man jemand Bekanntes zufällig auf der Straße trifft - So "Smalltalk" eben...
Schwieriger wird es allerdings, wenn Nähe, Vertauen, Sich-Anvertrauen, Sich-Öffnen dazu kommen. Denn das macht ja verletzlich, angreifbar. Ich scheue weniger die Angst vor "Erdrückt-Werden" oder Enge (das ist eine Frage des Sich-Abgrenzens), als vielmehr die Angst vor erneuter Ablehnung, Verletzung.

So wie Camille es geschrieben hat, sie möchte einfach mal sein, kann ich diesen Wunsch gut nachfühlen. Lange Zeit, viele Jahre hatte ich das Gefühl, es ginge nur darum - in unserem gesellschaftlichen System - möglichst schnell leistungsfähig und arbeitsfähig zu sein/zu werden. Ich hatte dabei immer das Gefühl, nicht wirklich in meinem Leid und Kranksein gesehen, wahrgenommen und ernst genommen zu werden - von meinem Umfeld, im Beruf, während der Reha.... - Ich war anfangs auch sehr ablehnend den Medikamenten gegenüber. Ohne zu wissen, warum es mir so schlecht ging, wollte ich nicht irgendetwas einnehmen, nur um gesellschaftlich zu funktionieren. Das ist halt das Vertrackte mit den psychischen Erkrankungen. Sie sind nicht so sichtbar, nach außen hin erkennbar wie ein amputiertes Bein, eine Krebserkrankung, Schlaganfall.... Sein zu dürfen, zu leben - ohne Gegenleistung erbringen zu müssen, ohne sich die Lebensberechtigung/Daseinsberechtigung erarbeiten, verdienen zu müssen, dieses "Immer-nur-Müssen" und dabei das Gefühl zu haben, "auf der Strecke zu bleiben", und nie war es gut genug. Das begleitete mich seit der frühen Jugend. Es hat lange gedauert, bis ich die EU-Rente beantragen konnte, da war es höchste Zeit.

Ob ich Dir, liebe Aurelia Belinda, zustimmen kann, wenn Du schreibst, dass einige ihren unerfüllten Wunsch nach "einfach nur da sein wollen" ( was ich mit dem Gefühl von Daseinsberechtigung-Haben gleichsetze) mit Arbeit und Ablenkung kompensieren würden, denke ich nicht. Ich spreche jetzt mal nur von mir: Ich bin so groß geworden - Liebe, wenn es denn Liebe war, dafür musste ich gut genug sein, dafür musste ich Leistung bringen, Erwartungen erfüllen, angepasst sein. Also, wir kompensieren dieses Gefühl nicht mit Arbeit, sondern nur durch Arbeiten, Leistung, Funktionieren wie es "die Gesellschaft vorgibt", dürfen wir sein, haben wir uns unseren "Platz verdient".

Soweit jetzt meine Gedanken
Dir noch einen ruhigen Abend,
herzliche Grüße
Allegretto
Aurelia Belinda
Beiträge: 8353
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe Allegretto,
Leider bin ich langsam müde.
Deswegen nur kurz.
Das war genau so gemeint wie du es sagst.
Vergiss das Wort ( kompensieren ).
Ich meinte nur, einige müssen immer tun im Sinne von nicht still sitzen.....
Weil immer Leistung erwartet wurde. Genau so war es auch gemeint.

Nicht kompensieren, das war wohl das Flasche Wort von mir( würde ja ausgleichen bedeuten ) sondern es ist praktisch die Folge davon dass immer was erwartet wurde, meist natürlich in der Kindheit, um Überhaupt Daseinsberechtigung zu haben.

Ich bin jetzt K.O.
Deswegen hab ich deinen Text nur kurz überflogen. Dabei hab ich was wesentliches entdeckt was ich so auch von ganz früher kenne.
Liebe u. Anerkennung für Leistung.
Umgekehrt Liebes Entzug bei fehlender oder zu geringer Leistung.

LG Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Alles klar, Aurelia Belinda, dann können wir ja beruhigt schlafen gehen.
Gute Nacht,
Allegretto
BunteTupfen
Beiträge: 67
Registriert: 1. Jan 2019, 05:00

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von BunteTupfen »

Hallo zusammen,

Eure Gedanken und Euer Empfinden berührt mich sehr. Ich habe die Beiträge immer wieder gelesen und es löst in mir etwas aus, einen Prozess des Fühlens von Verbundenheit, des Nachdenkens, des Innehaltens und des "versuchen zu Verstehen" - sowohl was mich selbst, aber auch Euch anbetrifft. Es geht mir gerade nahe, wie sehr ein Austausch in einem Forum mich in meinem Innersten treffen kann.
Allegretto hat geschrieben:Nähe und Vertrautheit können dann entstehen, wenn wir innerlich berührbar und offen dafür sind und wenn wir den Mut aufbringen und das Wagnis eingehen, uns ein Stück weit zu zeigen, auch oder gerade mit unseren inneren Landschaften. Dazu braucht es natürlich auch Vertrauen, ein zu sich selbst stehen, aber auch Vertrauen dahin, dass das, was wir zeigen und anvertrauen, von unserem Gegenüber gehalten und nicht fallen gelassen wird.
Wie punktgenau und sensibel Du Zusammenhänge in Worte fasst, verblüfft mich. Dieser Satz spiegelt mir etwas, dass mir in vollem Umfang vielleicht erst durch Deine Formulierung in Gänze bewusst wird.


Noch ein Zitat, an dem wiederum ich lange hängengeblieben bin...
Allegretto hat geschrieben:"Hängengeblieben" bin ich an dem Wort Heimat. Darüber und was Heimat für mich bedeutet, auch ob ich mich überhaupt irgendwo beheimatet fühle, muss ich noch nachdenken. Darauf habe ich so schnell keine Antwort. Aber ich glaube, wer Heimat in sich trägt, hat auch einen tragfähigen Boden.
Den Schluss, den Du ziehst, teile ich.
Heimat hat für mich über den regionalen Begriff hinaus etwas mit Eigenschaften zu tun, die Camille schon erwähnt hat. Z.B. Wärme. Verbundenheit, Zugehörigkeit, Geborgenheit, Vertrautheit, Nähe. Ich tue mich schwer, zu sagen "Heimat in mir zu tragen" - das ist schade. Ich beneide Menschen, die dies aus Überzeugung von sich sagen können.

An dieser Stelle schließe ich vorerst. Den Austausch hier finde ich sehr angenehm und hilfreich.

Herzliche Grüße
Bunte Tupfen
Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Lieber BunteTupfen,

gerade habe ich Deinen Beitrag gelesen.
Deine positive Reaktion auf meine Worte rührt mich gerade zu Tränen.

Herzlichst
Allegretto
Aurelia Belinda
Beiträge: 8353
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo ihr Lieben alle,
Das Wort Heimat und eure Berichte haben mich zum Nachdenken gebracht.
Heimat ist für mich das Gefühl angekommen zu sein. Akzeptiert zu sein.
Mit all meinen Schwächen, oder Fehlern.
Vollkommen, so wie man ist, angenommen zu werden.
Es ist kein besonderer Ort. Sondern das Gefühl. Die Erleichterung sich fallen lassen zu können, ich zurück lehnen zu dürfen. Sein wie man ist.
Bei meinem Mann habe ich das. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Wo Er ist, seine Nähe, ist meine Heimat.
Besuche ich ihn bei der Reha. Fühle ich mich dort heimisch. Trage große Freude in mir, weil seine Nähe mir gut tut.

Auch jetzt, wo er nicht für mich da sein kann, weil es ihm überaus schlecht geht, ist seine Nähe für mich Gold wert.
Bei ihm habe ich das Gefühl willkommen zu sein. Er ist dankbar dass ich seine Nähe genieße, umgekehrt genießt er meine.
Ich hatte vor ihm andere Beziehungen.
Da hatte ich nie das Gefühl angekommen zu sein. Es waren auch schöne Beziehungen, aber nicht das Vollkommene Glück. Geborgenheit, heimisch sein.
Waren wir früher im Uraub weg, war es da meine Heimat. Ziehen wir um, bin ich dort heimisch wo er ist.
Er ist mein absoluter Seelenverwandter.
Das glaube ich brauchen wir.
Das Gefühl angekommen zu sein.
Mit all unseren Schwächen.
Ich darf auch zu Hause sagen, wenn ich total überfordert bin, eben ohne schief angeschaut zu werden, ohne als schwach zu gelten, ohne Verachtung und Verurteilung. Es wird akzeptiert.
Es wird nach Lösungen geschaut wie man den sehr schweren Weg mit all den verschiedenen Facetten ( Krankheiten ) am beSten meistern kann.
Ohne sich dabei zu verlieren.
Das ist gar nicht so einfach.
Weil vieles negative von außen, von der Umwelt, der Gesellschaft auf uns einströmt.

Wollte das mal einfach zum Wort Heimat mitteilen.

Grüße an alle hier,
Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
BunteTupfen
Beiträge: 67
Registriert: 1. Jan 2019, 05:00

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von BunteTupfen »

Hallo Ihr Lieben,

es ist schade, dass jene Themen, die tiefgründig und auch "schwer" sind, in der Vielzahl der Beiträge mit der Zeit einfach untergehen. So auch dieser Thread. Man könnte meinen, dass auch in diesem Forum ein "Bogen darum" gemacht wird. Vielleicht WEIL sie schwer sind, vielleicht WEIL sie Schmerzliches thematisieren.

Eine Anmerkung aus diesem Gesprächsstrang, die mich nach wie vor tief berührt, ist folgende:
Nähe und Vertrautheit können dann entstehen, wenn wir innerlich berührbar und offen dafür sind und wenn wir den Mut aufbringen und das Wagnis eingehen, uns ein Stück weit zu zeigen, auch oder gerade mit unseren inneren Landschaften. Dazu braucht es natürlich auch Vertrauen, ein zu sich selbst stehen, aber auch Vertrauen dahin, dass das, was wir zeigen und anvertrauen, von unserem Gegenüber gehalten und nicht fallen gelassen wird.

Ich möchte diesen Strang wiederbeleben, weil es das Thema verdient hat.

Herzliche Grüße
Bunte Tupfen
Aida1
Beiträge: 681
Registriert: 3. Jan 2016, 11:06

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Aida1 »

.
Zuletzt geändert von Aida1 am 28. Aug 2019, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
Man muss sich selber lieben lernen - also lehre ich - , mit einer heilen und gesunden Liebe:
dass man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife. -Friedrich Nietzsche-
Aida1
Beiträge: 681
Registriert: 3. Jan 2016, 11:06

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Aida1 »

.
Zuletzt geändert von Aida1 am 28. Aug 2019, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
Man muss sich selber lieben lernen - also lehre ich - , mit einer heilen und gesunden Liebe:
dass man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife. -Friedrich Nietzsche-
Allegretto

Re: Nicht zugehörig

Beitrag von Allegretto »

Hallo zusammen,

@ BunteTupfen,

es freut mich, dass Du "mein Thema" hervorgeholt hast.

Immer wieder habe ich in den vergangenen Wochen überlegt, ob ich in meinem Themenstrang noch einmal schreiben soll und möchte. Da ich bereits in der Zeit, als die letzten Beiträge zu "meinem Thema" kamen, den Eindruck hatte, es würde im Forum zunehmend "ein Bogen darum gemacht" (ich greife die für mein Empfinden passende Formulierung von BunteTupfen auf), entschied ich mich dafür, ihn "einschlafen" zu lassen. Auch hatte ich überlegt, ob "der Bogen darum" vielleicht etwas mit mir bzw. mit der Art meines Schreibens zu tun haben könnte, denn auch Beiträge, die ich zu anderen Themen schrieb, riefen kaum bis gar keine Resonanz hervor. Eine andere Erklärung, die mir so kam im Vergleich zu anderen Themen, ist die dass "meinem Thema" kein "aktuelles Ereignis" zugrunde liegt. Es ist nichts, was mir aktuell oder vor kurzem widerfahren ist, sondern ein subjektives, meiner Gefühlswelt entsprungenes Thema, über das zu schreiben wohl auch schwer ist.
Für mich ist dieses mein Thema nach wie vor aktuell, ich erlebe mich in meinem Umfeld, im Mit-anderen-Menschen-zusammen-Sein fast immer als nicht zugehörig.
Hier im Forum dachte ich, auf Menschen zu stoßen, die ähnlich empfinden, auf einen Austausch darüber, wie sie das erleben, wie sie mit diesem Gefühl umgehen und auf Anregungen, durch was sich dieses Gefühl vielleicht abschwächen ließe. Viele haben ja geschrieben und geschildert wie es ihnen damit geht, das hat mich auch sehr gefreut!

BunteTupfen, Du hast noch zwei Sätze von mir zitiert, die es "in sich haben".
Ich habe den Wunsch, nach Nähe und Vertrautheit und hatte in meinem Leben auch schon den Mut, mich zu zeigen. Ich habe, wie viele hier, schmerzhaft das Fallen-gelassen-Werden" erfahren müssen.
@ Aida1,
Dass das "Fallen-gelassen-Werden" kränkend und verletzend ist, ist klar. - So habe ich es auch erlebt. Wenn das mit Demütigungen einhergeht, ist das noch heftiger.

Aufgrund von mehreren und auch frühen Verletzungen, sowie dem Erfahren-Müssen, dass der Wunsch nach Nähe und Geborgenheit ausgenutzt oder gar missbraucht wird oder wurde, ist es sehr schwer, erneut Vertrauen zu wagen, sich zu zeigen und anzuvertrauen.

Ich frage mich gerade, wo muss ich in meiner Biographie schauen, was muss ich mir konkret anschauen, wenn ich meinem Gefühl von "Nicht zugehörig" auf den Grund gehen will, so dass ich dann evtl. eine andere Sicht bekomme, die dieses Gefühl abschwächen könnte.
Es ist meines Erachtens nicht damit getan, mich unter Leute und in Gesellschaft zu begeben. Das tue ich ja, und dennoch oder gerade dann, ist dieses mein Gefühl da.

An dieser Stelle gibt es ja die inhaltliche Nähe, zu Deinem Thema, BunteTupfen, "Tabu-soziale Isolation, der verhängnisvolle Teufelskreis".

Herzliche Grüße
Allegretto
Antworten