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Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 20. Dez 2011, 19:49
von Topfblume
Hallo Andreas,

naja, man muss jetzt ja auch nicht gleich ins andere Extrem gehen.

Es ist in meinem Augen nicht geschlechts- sondern eher charakterspezifisch.

Grüssle
das Grauen aus dem Topf

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 20. Dez 2011, 21:19
von Andreas01
@TelefonTelAviv,

du kannst dich glücklich schätzen nicht in so einen Unternehmen arbeiten zu müssen, von dem ich oben berichtete und jede Wette wenn du da mit drin hängen würdest, wäre deine Meinung garntiert anders.
Mir ist es persönlich absolut egal wer das sagen hat Mann oder Frau, solange sie Mensch bleiben.

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 20. Dez 2011, 23:57
von Topfblume
@Andreas 01

Nehmen wir auch mal an, die Fälle von Burnout/Depression werden tatsächlich immer mehr. Dann muss man sich ja auch mal die Frage stellen, was heute anders ist als noch vor 20-30 Jahren.
Klar kann man dann natürlich schauen, was der einzelne heute so falsch macht im Gegensatz zu früher. Und warum heute so viele offenbar sich dann nicht im Griff haben. Hm...

Aber was machen wir denn nun gegen diese Anflut von psychisch Angeschlagenen? Mehr Stressmanagement?
Warum brauchen die Leute heute alle Stressmanagement, meine Eltern und Grosseltern haben das doch auch nicht gebraucht?! Was haben diese Leute im Laufe ihres Lebens nicht gelernt, was sie nun noch lernen müssen? Und warum hat man das in den 70ern nicht gebraucht? Oder sind die alle durch die Kuschelpädagogik geschädigt?
Wie erklärt man das denn nun?
Hat überhaupt irgendjemand schon mal eine Erklärung dazu gehört, also wissenschaftlich fundiert?

Erklärungen höre ich ab und an mal aus der Richtung, dass diese psychischen Probleme gar nicht zugenommen haben, sie werden nur besser diagnostiziert. Wie wohl die Rentenkassen udn Sozialämter darüber denken?

Ich bemerke auch, dass viele sich nicht vorstellen können, was teilweise so im Arbeitsleben abgeht. Und ich muss gestehen, dass ich darauf auch nicht vorbereitet wurde und damit nicht gerechnet habe. Stressmanagement kann sicher eine gute Sache sein, aber ob das meinen Untergang verhindert hätte, also das ich mich dadurch so im Griff gehabt hätte, um dem Arbeitsalltag gewachsen zu sein? Hätte es Migräne, ständige Infektion, heftigste Schlafstörungen, Autoimmunerkrankungen und letztlich die totale Depression verhindern können? All das, wofür mir und all den anderen ja die Verantwortung gegeben wird?
Ich hatte nach dem ersten Zusammenbruch nach einem Ruheraum gefragt. Sie hatten keinen (auf einem Areal mit 8000 Leuten) so habe ich mich immer im Büro auf den Fussboden gelegt, wenn ich nicht mehr konnte. Aber das nicht mehr können war ja meine zu geringe Belastbarkeit. Pech... Und weil ich nicht mehr 100% arbeiten konnte, musste ich dann gehen.
Tja hätte wirklich gern die Fähigkeiten meiner Eltern und Grosseltern, dann wäre mir das vielleicht nicht passiert...




Grüsse aus dem finsteren Topf

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 21. Dez 2011, 00:45
von TelefonTelAviv

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 21. Dez 2011, 02:06
von TelefonTelAviv

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 21. Dez 2011, 09:03
von Topfblume
Ups, auf einmal doch Gesellschaftskritik?

Naja, als Sozialwissenschaftlerin weiss ich, dass man da eigentlich Empirie betreiben sollte, wenn man sagt, etwas hat zugenommen oder ist gleich geblieben. Die Hypothese kann man ja aus Theorien ableiten oder das Ergebnis später mit Theorien erklären. Aber eine Behauptung aufstellen und dafür eine Theorie heranziehen mag ja für allgemeine Diskussionen ganz ok sein, aber wenn man handeln will, sollte man das vorher nochmal mit gezielter Forschung prüfen.

Soweit ich das hier wahrnehme, macht sich die Invalidenrente schon so ihre Gedanken und startet auch Programme. Nur geht das den Arbeitgebern am A.... vorbei. Die ziehen da nicht mit.

Da die 'Schuldigkeit' in jedem einzelnen liegt und jeder einzelne da die Verantwortung für sich übernehmen muss, brauchen die Arbeitgeber diesbezüglich ja auch nichts zu tun.

Genetisch gesehen sollte es zwischen mir und meinen Eltern jetzt ja nicht so einen wahnsinningen Unterschied geben, Epigene hin oder her. Und gewisse Verhaltens- und Denkmuster werden ja auch aus der Familie übernommen, da kommt es in der Regel ja auch nicht zu gewaltigen Sprüngen und Veränderungen von einer Generation zur anderen. Meine Eltern haben nur mal geäussert, dass sie uns anders erzogen hätten, wenn sie gewusst hätten, wie so die gesellschaftlichen Ansprüche jenseits des Jahres 2000 sind.

Nun ja, macht alle mal, wie ihr wollt, da sehen wir mal, wo wir so in 15 Jahren stehen, wird vielleicht ganz interessant.

Grüsse aus der bösen Schweiz

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 21. Dez 2011, 11:12
von TelefonTelAviv

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 21. Dez 2011, 12:15
von Topfblume
Hallo TelAviv,

danke für Deinen Input, leider hier und da etwas kompliziert. Da ich im Moment meine Konzentrationskraft für das Korrekturlesen einer Dis brauche, muss ich mir meine Ressourcen so ein bisschen einteilen. Ich bitte da um Verständnis.

Da du ja selbst immer wieder schreibst, man soll erst mal bei sich anfangen, bevor man der Gesellschaft einen Spiegel vorhält, bin ich hier und da dann doch von einigen Deiner Äusserungen überrascht.

Aber gut, kann ja jeder denken und machen, was er meint.

Grüezi aus der bösen Schublade(?);-)

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 21. Dez 2011, 14:43
von TelefonTelAviv

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 21. Dez 2011, 15:52
von Clown
Und noch einmal zum Thema:

http://www.spiegel.de/karriere/berufsle ... 39,00.html

Grüße, besonders an diese nette Giftblume im Topf , denn: "Dosis facit venenum"



Clown

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 22. Dez 2011, 15:11
von Andreas01
@TelefonTelAviv

>>>Ich bin nicht einmal sozialversichert, da ich es als zu großen wirtschaftlichen Druck empfände, allzu hohe Fixkosten aufzubauen.<<<

nicht sozialversichert zu sein, kann von heute auf morgen einen verdammt hohen "wirtschaftlichen Druck" aufbauen.
irdendwie nur eine Frage der Zeit bis dieser Fall eintritt.

Re: Hilfe gegen Depressionen: Die perfekte Pille

Verfasst: 23. Dez 2011, 00:49
von TelefonTelAviv