Neuanfang I

[mautzihh]

Liebe Xenia,

wo bist Du? Ich mag nicht, dass es Dir schlecht geht!

Du hast so viel getan, um das Praktikum machen zu können - Annie hat recht - Du solltest auf jeden Fall nach Basel fahren. Wenn Du erst mal da bist, wird bestimmt alles leichter sein - dort brauchst Du keine Angst zu haben, Deine Chefin kann Dir nicht dumme Fragen stellen - Du solltest Dir die Belohnung holen für Deine Mühe, diesen Platz zu bekommen.

Xenia, Du schaffst es, denn Du
w i l l s t es doch schon so lange! Ich glaub Dir, dass Du Basel erst mal als riesigen Berg vor Dir siehst - allerdings hast Du dort die Möglichkeit, ein wenig zu entspannen, weil doch die ganze Umgebung nicht so an das Vergangene erinnert. Trau Dich, die Zukunft anzunehmen - mach sie bitte möglich für Dich - sie wird ganz sicher leichter!!!!

Ich versinke in Zahlen, weil ich am Mittwoch wieder einen Termin bei meiner Unternehmensberaterin hab. Ich muss noch ordentlich vorarbeiten, damit mein Konzept in die richtige Bankform kommt.

Dann hast Du Deinen Anfang in Basel schon gewuppt und fühlst Dich bestimmt leichter.
Ich drück Dir ganz doll die Daumen, dass
alles gut geht für Dich.

Ich schick Dir ganz viele Gedanken, die Deine Stärke unterstützen und wenn ich darf, drück ich Dich auch ein wenig -

ganz liebe Grüsse
Deine Mautz



Liebe Besserung,

wie Du schreibst, hast Du ja auch ganz schön was hinter Dich gebracht und durch gestanden. Schlimm sind ja vor allem die Fehlverhalten Deiner Ärzte und Therapeuten. Es kostet schon so viel Überwindung, sich jemandem anzuvertrauen und um Hilfe zu bitten und dann passieren solche Dinge.

Ich kann mir zwar lesbische Gefühle nicht recht vorstellen, aber ich stelle es mir sehr sehr schwer vor, wenn man plötzlich entdeckt, dass man bei dem so wichtigen Thema Liebe einfach ganz anders empfindet, als die meisten Menschen. Und dann dazu stehen vor Menschen, die dies andere Empfinden nicht verstehen können und wollen, dazu gehört schon enormer Mut und Kraft.

Ich glaube auch, dass wir eigentlich unheimlich stark sind, ohne dass es uns bewußt ist und ich empfinde Depression oft auch als Selbstschutz oder Flucht - nein Flucht stimmt nicht, denn ich renn eigentlich nie vor etwas davon - Selbstschutz, wie Du sagst, trifft es besser, denn der steht uns, wenn ich so unsere Lebensgeschichten ansehe, objektiv betrachtet schon zu. Andere flüchten sich in Alkohol oder Drogen, lassen ihre Familie einfach (oder auch schweren Herzens)
im Stich, wenn sie nicht mehr weiter können. Wir Depris kämpfen und halten durch bis es gar nicht mehr geht, oftmals wie Opferlämmer und wenn es gar nicht mehr geht und die Depri uns krallt oder wir uns nur noch zu helfen wissen, in dem wir uns endlich auch mal fallen lassen, dann haben wir auch schon wieder ein schlechtes Gewissen. Wir sind ja nicht gern im Loch, aber manchmal muss es einfach sein - aber dass es sich so schlecht anfühlt, ist ungerecht.

Und dass man so schlecht raus kommt aus den Löchern ist auch unfair, weil man doch will - oder vielleicht doch nicht, wenn man noch nicht so weit ist? Wenn ich sag, ich kann nicht, heisst das doch eigentlich, ich will nicht - also warum will ich nicht? Ist das "Wehren gegen Besserung" (hab ich mal in einem ziemlich alten Thread gelesen), weil man noch nicht so weit ist, sich den Anforderungen wieder zu stellen?

Seit vor Weihnachten fühl ich mich wieder so im Kaugummi, obwohl ich so viele Pläne hab. Aber irgendwie kann ich das Vergangene nicht richtig abschütteln. Wenn ich jetzt richtig drüber nachdenke, ist das Problem aus der Vergangenheit nicht die Arbeit mit den alten Problemen (beruflich), sondern der Schmerz darüber, dass mir Menschen, für die ich sehr lange sehr viel getan habe, sehr weh getan haben, indem sie sich von Menschen, die sie noch gar nicht lange kennen, blenden ließen, annahmen, dass sie sich durch diese Menschen frei strampeln könnten und dadurch selbständig würden, gemeinsame Mobbingfront mir gegenüber aufbauten, so dass nur noch die Übergabe eines wesentlichen Geschäftsteils blieb und absolute Abgrenzung. Nach 3 Monaten gingen die beiden neueren und der zurück Gebliebene setzt nach weiteren 3 Monaten das in den Sand, was wir 25 Jahre lange aufgebaut hatten, was unsere Existenz auch fast vernichtete.

Vor anderthalb Jahren hatte mein Partner einen schweren Infarkt und seitdem hab ich fast ohne Unterstützung um unser Überleben gekämpft. Es wird immer enger und ich brfauch so dringend Kraft und Unterstützung.
Aber allein solch umfangreichen Neuanfang planen und auf die Beine stellen und nebenbei durch Umsatz für Geldeingang sorgen, das ist schon schwierig - ich brauch endlich wieder Kraft!

O.k. jetzt hab ich mir den ganzen Frust mal von der Seele geschrieben - hat irgendwie gut getan - schön, zu fühlen, dass ich nicht allein bin.

Also - ich will, also kann ich auch - jetzt erst mal schlafen und morgen w i l l ich los legen ohne Pardon.

Danke für´s Zuhören
liebe Grüsse Dir, liebe Besserung

Mautz

[flora80]

Guten Morgen ihr!

Also, nur zur Info: Soweit ich weiß ist Xenia grad nicht zu Hause über's WE. Deshalb keine Antworten. Aber es geht ihr wohl ganz gut, also keine Panik!

Lieber Gruß von

Flora

[Xenia]

Hallo Ihr Lieben!

Es tut mir echt leid, ich habe gar nicht daran gedacht, Euch Bescheid zu sagen, daß ich über das Wochenende nicht zu Hause bin...

Liebe Flora, danke, daß Du für mich Bescheid gesagt hast.

Ich war zwar weg und hatte insofern etwas Ablenkung, aber jetzt bin ich wieder zu Hause und alle Probleme und Erinnerungen/Gedanken sind wieder da. Ich habe wenig Lust, morgen nach Basel zu fahren, würde mich am liebsten in meinem Bett verkriechen und nichts mehr tun müssen...

Aber ich werde morgen fahren und bin irgendwie auch gespannt auf die neuen Eindrücke, die ich gewinnen werde. Und vielleicht wird es ja auch ganz gut im Praktikum. Ich möchte mir wenigstens die Chance geben, eventuell eine positive Erfahrung machen zu können.

Jetzt am Wochenende wurde mir wieder einmal ziemlich klar, wie sehr ich unter meiner Überqualifizierung leide. Das hat mir nochmal bestätigt, daß ich um einen Studienplatz kämpfen sollte. Mal sehen.

Jetzt weiß ich nichts mehr zu schreiben, bin irgendwie etwas müde und so von der längeren Autofahrt, die ich hinter mir habe (3,5 Stunden etwa) und warte nur noch darauf, daß ich meine Wäsche aufhängen kann, die ich gerade wasche.

Liebe Grüße an Euch von Eurer

Xenia

P.S. das Wochenende war schön.

[flora80]

Hallo liebe Xenia!

Ich freue mich, dass das WE schön war und es tut mir soooooo leid, dass ich nicht da war. Aber es ging echt nicht. Ich habe total in der Ecke gelegen... Wollte ganz bestimmt nicht kneifen und ich bin sehr traurig, dass es nicht geklappt hat.
Ich wünsche dir für dein Praktikum alles Gute und hoffe sehr, dass es eine schöne Erfahrung für dich wird!!!

Lieber Gruß von Flora

[Xenia]

An alle, die es interessiert: ich habe meine e-mail-Adresse geändert: nicht mehr axinia.h@web.de, sondern: axinia.H@email.de.

Ich habe einen neuen account gemacht, weil mir irgendjemand einen Virus geschickt hat und ich jetzt über meine alte Adresse ständig irgendwelche mails in die Schweiz verschickt habe... Seltsam eigentlich, warum ich durch diesen dämlichen Virus nur e-mails in die Schweiz schicke.

Aber was soll's, jetzt habe ich erstmal eine neue Adresse.

Liebe Grüße nochmal von Eurer

Xenia

[mautzihh]

Liebe Xenia,

schön, dass Du Dich am Wochenende gut gefühlt hast, das hattest Du nötig.

Für Dein Praktikum wünsch ich Dir alles Gute und viel Erfolg - wird bestimmt interessant für Dich. Geniesse alles Neue und erhol Dich in der Fremde.

Ich hab heut den ganzen nachmittag am PC rum geklickt und hab über die Seelenfarben so viel schöne Seiten entdeckt, dass ich ganz fasziniert bin.

Erst mal eine gute Nacht
und guten Start für Morgen

wünscht Dir

-Mautz-

Liebe Flora,

an Dich nachträglich danke für Deine Info.
Ich wünsch Dir, dass es Dir bald wieder besser geht

liebe Grüsse

-Mautz-

[demiagain]

Die Schweizer brauchen halt auch etwas Aufmerksamkeit, Xenia!!!
Wenn ihnen freiwillig keiner schreibt, dann infizieren sie halt................

Liebe Grüße und all sowas
Demi

(mail addie ist geändert;-))

[Xenia]

Liebe Demi,

wahrscheinlich hast Du recht , wenn ihnen - dem wilden Bergvolk mit den unfreundlichen Kontrolleuren - niemand schreiben will, dann infizieren sie halt die liebe Xenia...

Hoffe, Ihr seid gut zu Hause angekommen. Ich bin doch etwas später als ursprünglich geplant zu Hause angekommen, aber dafür habe ich jetzt den "neuen" Stuttgarter Flughafen kennengelernt...

Liebe Grüße

Xenia

P.S.

irfanview und mozilla

[demiagain]

wieso Flughafen???????

(fragt auch Carpe, verbunden mit lieben Grüßen. Sie sitzt vorm Tor und klopft wie blöd, kommt aber nicht rein.....)

[Xenia]

Flughafen deshalb, weil wir noch Heike dort abgesetzt haben. Wir haben sie, Dys und Kedi noch ins Auto gepackt. Dys und Kedi blieben in Stuttgart (bis morgen) und Heike ist um 19.00 Uhr nach Hause geflogen. Dann haben wir vergessen zu tanken und mußten kurzfristig von der Autobahn runter - kamen gerade noch rechtzeitig an einer Tankstelle in irgendeinem Nest in der Nähe von Karlsruhe vorbei, wo wir tanken konnten. Aber ansonsten war die Fahrt ruhig - den von mir befürchtete Stau gab's erfreulicherweise nicht.

Liebe Grüße an Dich und Carpe

Xenia

[demiagain]

ok,

ihr habts bis zur tanke Geschafft, Du bist in Startposition für morgen und wirst Dich zu einer wirklich unmenschlichen Zeit aus dem Bett quälen....... Xenia, ich werd um 11 Uhr an Dichdenken und voller Bewunderung dich im Glorienschein anschaun............früher werde ich dazu nicht fähig sein.............
Und Du kommst morgen raus und Du schaffst das!
Mit einem ganz vorsichtigen Drücker und ganz lieben Grüßen von Carpe (Steht noch immer vor der Tür und trommelt!*mennoiichmussgleichdiewundenkühlen!!!!!!!!!!!!*)


Schlaf gut, Xenia!!!



Demi

[SRT]

Hallo ,
bin auch weg geweswn...jetzt sind 360 Postings da.Was mach ich da nur?

Egal für nachher in der Schweiz ein
Toi,Toi,Toi
von INUIT und Laszlo

[Xenia]

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte mich nur ganz kurz melden. Ich hatte heute meinen ersten Praktikumstag und danach dann noch Therapie. Ich bin erst jetzt nach Hause gekommen und werde gleich ins Bett fallen. Ich habe Kopfweh, weil ich den ganzen Tag Schweizerdeutsch hören durfte und immer ganz genau hinhören mußte, damit ich wenigstens verstehe, worum es gerade geht

Morgen werde ich mich sicherlich ausführlicher melden, ich bin jetzt einfach nur todmüde. Aber es war auf der Station heute ganz interessant und die Leute sind auch alle total nett, ich denke, daß ich viel mitnehmen kann aus dem Praktikum. Vielleicht findet sich auch eine Tätigkeit, die ich mit den Patienten machen kann, sie wollen sich das mal überlegen. Und wenn ich die Patienten ein wenig kennengelernt habe und sie mich kann ich auch mal bei einem Therapiegespräch dabei sein. Darauf bin ich sehr gespannt. Mit zwei Patienten habe ich heute schon ein wenig gesprochen, ich habe da wenig Berührungsängste. Morgen lese ich vielleicht die Krankenberichte, damit ich dann auch besser weiß, wie die Patienten so sind. Bin ich auch sehr gespannt drauf. Das gute ist, daß ich ein Schild mit meinem Namen trage und mich so nicht extra vorstellen muß und die Patienten nicht denken, ich sei eine neue Mitpatientin...

Bis morgen dann, gute Nacht Euch allen, Eure

Xenia

[geborgenheit]

Hallo liebe Xenia

danke für Deinen Lagebericht! Es hat mich doch brennend interessiert, wie es Dir heute gegangen ist! Ich hoffe, dass Du das Schweizerdeutsche immer besser verstehst, aber es wird schon kommen. Es ist halt einfach doch eine andere Sprache... lächel

Für Deinen zweiten Praktikumstag wünsche ich Dir alles Gute und natürlich herzliche Grüsse aus der Schweiz

Geborgenheit

[Faustus]

Huhu, Xenia (und alle anderen) !


Ich melde mich zurueck ...

... und druecke Dir alle verfuegbaren Daumen dafuer, dass Du das Praktikum erfolgreich abschliessen kannst und davon profitierst.

Hoffentlich hat Dich auch Dein Treffen am Wochenende weitergebracht ...

Ich habe nach meiner Rueckkehr einen Stapel Briefe im Briefkasten gehabt ... drei Steuernachforderungen (grrrrr...), aber dann einen Brief mit der Ankuendigung der neuen Psychotherapie, das Erstgespraech ist naechste Woche ! Freu ... da nimmt man doch die 700 Euro fuers Finanzamt viel gelassener wahr ...


Alles Gute und bis spaeter,



Euer Faustus

[Xenia]

So, der zweite Tag meines Praktikums liegt hinter mir. Leider geht es mir heute nicht ganz so gut, weshalb ich gerade nicht so euphorisch über das Praktikum schreiben kann.

Es ist doch irgendwie anstrengend für mich, die ganze Zeit zuschauen... Auf der anderen Seite bin ich heute mit einem Patienten spazierengegangen (freilich nur auf dem Gelände der Klinik) und morgens konnte ich einen anderen Patienten dazu motivieren, etwas auszumalen. Das morgendliche Erfolgserlebnis hat mir einen kleinen Schub gegeben, der allerdings wieder ausgebremst wurde, ich habe mir von einem ganz bestimmten Patienten die Krankengeschichte angehört und da ist es mir irgendwie ganz anders geworden. Der ist noch sehr jung (21 Jahre) und hat sein Leben schon "weggeschmissen". Das heißt, eigentlich hatte er gar nichts zum Wegschmeißen, dessen Leben kann man wohl nicht als solches beschreiben. Klar, ich bekomme schon Distanz dazu, aber irgendwie macht es mich traurig, solche Geschichten hören zu müssen. Vor allem für mich, die hoffnungslose Weltretterin ...

Das Arbeitsklima auf der Station ist echt total nett, jetzt habe ich auch jemanden von der Pflege, der sich meiner angenommen hat, quasi ein Mentor. Der hat mir heute auch den Vorschlag gemacht, mit einem Patienten ein bißchen rauszugehen. Ich hatte natürlich zuerst Bedenken, daß er mir entweichen könnte. Aber mein - naja, nennen wir ihn mal so - Mentor meinte, daß er dann auch bei ihm abhauen würde und daß ich mir da keine Sorgen machen muß; der Patient wisse genau, daß gleich die Fahndung eingeleitet wird, wenn er abhaut. Naja, das hat mich dann überzeugt und mit etwas wackeligen Knien und dem Patienten im Schlepptau bin ich dann los. Es war gar nicht so schlecht, er hat mir die einzelnen Gebäude gezeigt und welche Stationen in ihnen sind und dann haben wir noch in dem Café auf dem Klinikgelände einen Kaffee getrunken. Da hat er mir dann erklärt, wie die Patienten am besten gesund werden (mit welchen Medikamenten). Ich habe mich dazu natürlich nicht geäußert, aber irgendwie war es seltsam für mich, auf einmal auf der anderen Seite zu stehen, eine von denen zu sein, die einen Schlüssel hat... Das war mir schon am Morgen aufgefallen, daß ich den Patienten, den ich zum Malen bewergen konnte, ständig duzen wollte, anstatt ihn zu siezen... Da war irgendwie ein seltsames Mitpatientengefühl auf einmal in mir... Jetzt zu den "Anderen" zu gehören ist seltsam irgendwie. Ich werde mich aber hoffentlich noch daran gewöhnen.

Ansonsten weiß ich jetzt gar nichts zu schreiben, vielleicht später nochmal oder ansonsten morgen.

Liebe Geborgenheit,
am Samstag habt Ihr doch eine Abstimmung. Da geht es auch um die Verwahrung, sprich den strafrechtlichen Maßnahmevollzug (so heißt das wohl in der Schweiz, hier heißt es Maßregelvollzug). Kannst Du mir kurz erklären, worum es da geht???

Lieber Faustus,
das ist doch mal eine gute Nachricht, daß Du demnächst mit der Psychotherapie wieder anfangen kannst. Ich hoffe, Du hast nicht allzu viel Arbeit!

Herzliche Grüße, Eure

Xenia

[geborgenheit]

Liebe Xenia

ich habe Dir einen Link gemailt, der auf die Abstimmunsvorlagen hinweist. Dann kannst Du nachlesen, worum es geht. (Passt ja genau in Dein Gebiet und das fällt mir erst jetzt auf! Nun bin ich doppelt motiviert, mir diese Vorlage genauer anzuschauen!)

Ja, nur zugucken ist oft strenger, als wenn Du selber mit anpacken kannst. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass es zu Beginn eigenartig ist, auf der "anderen" Seite zu stehenn. Aber ich kann mir ebensogut vorstellen, dass es auch eine Frage der Gewöhnung ist... es wird schon werden.

Ich hoffe, dass Du viele guten Erfahrungen machen kannst und es immer mehr Möglichkeiten gibt, bei denen Du nicht nur zugucken musst.

Herzliche Grüsse
Geborgenheit

[flora80]

Hallo Xenia!

Schöön, dass das Praktikum so interessant ist!!! Klar ist es auch anstrengend, vor allem, weil so viel neues auf dich einströmt, aber ist doch toll, dass da alle so nett sind! Ich freue mich für dich!
Ich weiß heute nicht sehr viel zu schreiben, bei mir geht es eher turbulent zu zur Zeit.
Und ich bin einfach irre müde die ganze Zeit. Aber ich denke an dich. Bis demnächst mal und vielerfolg noch im Praktikum!
Lieber Gruß,

Flora

[Xenia]

Liebe Flora,

ja, ich habe in Deinem thread schon gelesen, daß es bei Dir gerade etwas chaotisch zugeht, was Dein Leben betrifft und so. Aber ich habe mich gefreut, daß Du neulich den Nachmittag noch gut verbringen konntest.

Ja, das Praktikum ist echt total anstrengend... Wenn ich abends nach Hause komme, bin ich total geschafft irgendwie, will nur noch schlafen. Und hinzu kommt noch, daß der Zug auf meinem Heimweg an jedem Nest anhält, so daß ich versucht bin, den ICE zu nehmen und so schneller zu Hause zu sein. Ist aber auf Dauer zu teuer.

Ich habe mir überlegt, daß ich vielleicht so etwas wie einen Tätigkeitsbericht schreibe, den ich dann der Oberärztin an meinem letzten Tag gebe, damit sie mir ein detailliertes Zeugnis schreiben kann.

Heute hatte ich relativ viel Kontakt zu den Patienten. Morgens habe ich mit einer Krankenschwester die beiden Problemfälle von der Station geweckt und einen davon habe ich mir dann gleich gekrallt, damit er etwas tut (morgens gibt es eine Stunde lang die sog. Abteilungsbeschäftigung; da malen oder basteln die Patienten, die überhaupt nicht von der Station dürfen). Ich habe es sogar geschafft, daß er die ganze Zeit dabei blieb. Da war ich schon irgendwie stolz auf mich. Dieser Patient leidet an einer paranoiden Schizophrenie (wie fast alle) und hat wildfremde Leute bedroht und angegriffen, weil er sich von ihnen verfolgt fühlte. Das hat ihn dann in die Forensik gebracht. Er hat mir das heute erzählt und natürlich alles bagatellisiert bzw. überhaupt nicht eingesehen, daß es nicht in Ordnung ist, Menschen anzugreifen und zu schlagen. Da kam ich dann schon ein bißchen in die Bredouille, weil ich nicht wußte, wie ich damit umgehen soll, daß er so davon überzeugt ist, daß er richtig gehandelt hat. Ich habe mich aber dann letztendlich nicht auf eine Diskussion eingelassen, nur gesagt, daß seine Vorgehensweise nicht richtig war. Später habe ich dann gefragt, wie man mit so etwas umgehen soll und die Antwort war, daß man sich auf keine Diskussion einlassen sollte. Und daß ich, wenn ich mich überfordert fühlen sollte, sagen solle, daß er mit seiner Bezugsperson oder mit dem Therapeuten darüber sprechen soll. Habe ich also richtig gehandelt.

Es ist irgendwie wirklich merkwürdig, jetzt auf der anderen Seite zu sein und mitzubekommen, wie so die Pflege über die Patienten spricht und sich manchmal auch lustig macht. Und das ist wohl überall so, ich kann es ja auch verstehen. Aber es ist halt sonderbar.

Ich habe mich heute "geoutet", einem Pfleger habe ich erzählt, daß ich mein Examen wegen einer Depression nicht machen konnte und dem Ergotherapeuten habe ich erzählt, daß ich auch schon mal an einer Ergotherapie teilgenommen habe. Die Reaktionen waren gut, es kamen keine Nachfragen und ich habe auch nicht das Gefühl, daß ich jetzt anders behandelt werde. Die Oberärztin weiß es ohnehin und dann verstehen die Leute auf der Station vielleicht eher, daß ich nicht so viele Fragen habe und auch einiges schon weiß.

Ich bin todmüde und muß mich jetzt erstmal ein bißchen ausruhen.

Liebe Grüße an Euch alle

Xenia

[geborgenheit]

Hallo Xenia

toll, dass Du Dich immer wieder etwas mit den Patienten tun kannst.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Dir die Rolle auf der anderen Seite ungewohnt ist. Aber ich finde es immer auch gut, wenn man beide Seiten kennt, so wie Du. (Sofern Dich die ganzen Eindrücke nicht wieder nach unten ziehen...)

Alles Gute und hoffentlich viele positiven Erfahrungen!

Geborgenheit

P.S. die Idee mit dem Tagebuch finde ich gut.

[Xenia]

Jetzt habe ich die erste Woche des Praktikums fast hinter mir. Je mehr ich mich dort eingewöhne, desto lieber gehe ich hin. Ich habe mich eigentlich schon ganz gut eingewöhnt, denke ich. Nur heute bin ich nicht so gut drauf und da dachte ich natürlich den ganzen Tag, daß meine Kollegen mich nicht leiden können und schlecht über mich sprechen, wenn ich nicht dabei bin. Keine Ahnung, wie ich auf diese Gedanken komme. Mich nervt das ganz schön, daß ich solche Gedanken habe und dementsprechend stumm bin. Auf der anderen Seite habe ich mich mit einer Krankenschwester gut unterhalten über die Patienten und wie sie auf mich wirken. Es ist schon irgendwie seltsam, wenn ich daran danke, daß ich täglich viele Stunden mit Menschen zusammen bin, von denen drei ein Tötungsdelikt begangen haben. Das ist echt komisch, weil man es den Patienten wirklich nicht zutraut. Heute war ich mit einem Patienten im sog. "R-Garten", das ist ein abgetrennter und umzäunter Garten, in denen die Patienten dürfen, die nicht alleine auf im Klinikgelände rumlaufen dürfen (etwa bei Fluchtgefahr). Dieser Patient darf sich normalerweise in Begleitung auf dem Klinikgelände rumlaufen, aber seit gestern ist er anscheinend wieder mehr in seiner Psychose und daher haben die Ärzte seinen Ausgang beschränkt, weil eben die Gefahr besteht, daß er versucht, zu flüchten. Auf jeden Fall hat der gefragt, ob ich mit ihm in den Garten gehen würde. Ich habe mich einverstanden erklärt und wollte mich auf den Weg mit ihm machen. Da mußte ich erst einen Piepser einstecken und ein Telefon mitnehmen und so. Diese ganzen Sicherheitsmaßnahmen haben mich dann schon irgendwie unsicher gemacht, zumal man in dem Garten halt ganz alleine mit dem Patienten ist. Die Station ist im ersten Stock. Aber nachdem wir ein paar Runden gedreht haben (immer im Kreis herum) verlor ich meine Unsicherheit wieder und konnte wieder einigermaßen normal mit dem Patienten sprechen. Ich hatte in meiner stationären Laufbahn als Patientin nie viel mit Schizophrenie-Kranken zu tun und habe daher auch keine Erfahrung mit diesem Krankheitsbild, weshalb ich manchmal schon unsicher bin, über was ich mit den Patienten sprechen kann und über was ich lieber nicht sprechen sollte. Aber ich denke, daß sich das mit der Zeit auch noch gibt. Wahrscheinlich habe ich mich am letzten Praktikumstag so richtig eingelebt, daß ich anfangen könnte, wirklich mit den Patienten zu arbeiten... Ich habe mir aber schon überlegt, daß ich, sollte ich einen Studienplatz in Psychologie bekomme, auf jeden Fall wieder dort ein Praktikum machen möchte (innerhalb des Studiums muß man mehrere Praktika machen). Nur die tägliche Fahrerei macht mir zu schaffen. Wenn das Praktikum länger wäre, würde ich zusehen, in Basel eine Übernachtungsmöglichkeit zu bekommen, vielleicht im Personalwohnheim oder so.

Wäre schön, wenn Ihr mal wieder was von Euch hören lassen würdet! Langsam habe ich wirklich das Gefühl, daß ich meinen thread wohl lieber weiterhin "hoffnungslos" hätte nennen sollen...

Herzliche Grüße

Xenia

[SRT]

Hallo Xenia,
also... ich lese brav alles mit und habe aber jetzt kein schlechtes Gewissen wenn ich nicht immer zu Allem meinen Senf dazugebe.
Wenn ich mir das gesamte KND anschaue und versuche alles mitzubekommen müsste eigentlich eine neue Krankheit dabei raus kommen.Wie die dann heisst weiss ich noch nicht.
Das dein Praktikum gut läuft freut mich.
Und du bist neugierig. Ich glaube Neugier ist das deutsche Wort für Praktikum.....

Liebe Grüsse

INUIT

[flora80]

Hi Xenia!

Oh nein!!! Bloß nicht wieder "hoffnungslos"!!! Du gefällst mir so vieeel besser!
Hach, das klingt echt gut, dass dir dein Praktikum gefällt. Ich stelle es mir auch ziemlich interessant vor. Es scheint dich auch ein bisschen abzulenken und auf neue Gedanken zu bringen, was ich sehr gut finde. Wenn man sich zu viel mit sich selbst beschäftigt geht das nämlich schnell nach hinten los. Ich erlebe es zumindest so.
Heute geht es mir besser als in der letzten Woche. Ich fühle mich etwas wacher und habe auch bessere Laune. Da finde ich es nicht ganz so schlimm, dass ich noch eine Klausur schreiben muss nächste Woche und noch drei Tage Seminar habe. Ich muss bloß ziemlich genau aufpassen, dass ich mich nicht überfordere, denn da bin ich ganz großartig drin.....
Also, ich schicke dir liebe Grüße!

Die Flora, die zur Abwechslung heute mal gute Laune hat!

[Faustus]

Liebe Xenia !


Ich lese immer gern Deine Berichte, auch wenn ich nicht viel schreibe. Habe momentan Stress: Laboraufbau muss morgen fertig werden, eine Studentin moechte eingewiesen werden, und zu allem Ueberfluss wird unser Buero ueberraschend neu angestrichen - also bin ich Anfang naechster Woche offline ...

Wenn ich also nichts schreibe, liegt es sicherlich nicht an Dir oder Deinem Thread !

Viele liebe Gruesse an alle dort draussen von


Faustus

[mautzihh]

Liebe Xenia,

Deine Berichte lese ich immer gerne, aber in dieser Woche ganz besonders. Ich finde es einfach super, dass Dir das Praktikum so gut gefällt und dass Du so gut mit den Patienten zurecht kommst.

Das glaub ich Dir, dass diese Seite in einer Klinik eigenartig ist für Dich. Aber Du packst ja offensichtlich alles recht gut.

Es tut Dir sicher auch gut,dass Du so gefordert bist, dass Du abends schön müde ins Bett fallen kannst. Schon allein das Ungewohnte trägt da ja seinen Teil bei. Ich hab vergessen, wie lange dauert das Praktikum?

Ich bin diese Woche nicht so sehr gut drauf, deshalb auch keine Mitteilungen. Hat also nichts mit dir zu tun. Bin jetzt auch müde und geh ins Bett.

Für den letzten Tag in Deiner ersten Praktiukumswoche wünsch ich Dir noch viel Spass und schick Dir

liebe Grüsse

Uschi