Ich habe ja gehofft....

Zen
Beiträge: 201
Registriert: 5. Jul 2010, 11:31

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Zen »

Hallo Metraton,

ja, mich hat auch soo vieles angekotzt.
Es bedarf nur ein Blick und schon wusste ich was los war.
Wie oft habe ich auf den blöden Prinz mit seinem Gaul gewartet, der mich morgens wachküsst und sagt " Hey, aufstehen, war nur ein Alptraum. Jetzt wird alles gut ".

Aber kaum waren die Augen auf, war man schon wieder mitten drin im Alptraum.

Wenn ich lese, was Du alles so machst, klappt mir vor staunen die Kinnlade runter.

Gemüse und Obst einmachen, Saft von Früchten selber herstellen usw.
Das sind ja nicht nur ein paar Früchtchen, sondern schon Zentner, die Du da verarbeitest.
Es ist ja sehr lecker, wenn man dann in den kalten Monaten seine selbst gemachten Leckerreien vernaschen kann.

Es ist ja nicht damit getan, Obst und Gemüse ins Glas zulegen. Sud und Deckel drauf und fertig ist das Ganze.
Es gehört viel Vorbereitungszeit dazu.
Obst und Gemüse müssen sauber und einwandfrei sein.
Die Gläser gespült und keimfrei sein, der ganze Einkochvorgang muss ja auch überwacht werden.
Das nimmt alles sehr viel Zeit in anspruch.

Ich frage mich, wie schaffst Du das? Wie hälst Du das durch ?

Jetzt wirst Du sicher sagen " Ich mache das gerne , es macht mir Spass".

Du bist ein guter Vater, der Fels in der Brandung für deine Kinder.
Ehemann und Seelentröster deiner Frau, der Macher der nicht lange fackelt, sondern handelt.

Du bist der Motor deiner Familie, wie der VW Käfer, dem man ja auch nachsagte, das er läuft und läuft und läuft.

Ich frage Dich jetzt mal ganz bewusst und frech :
Wo ist dein Platz in deinem eigenen Leben?
Wann hast Du das letzte mal Zeit nur für Dich gehabt?
Wann hast Du das letzte mal ein Buch gelesen, was Du immer schon lesen wolltest?
Wann hast Du das letzte mal einfach nur entspannt, ohne ein schlechtes Gewissen, gegenüber Dir selber zu habe?

Kannst Du das überhaupt noch, Entspannen und Abschalten?

Jetzt versetze Dich mal in die Lage deiner Frau.
Sie sieht in Dir den Superman, genau wie mein Mann in mir die Superfrau sieht, die Managerin 2 er Leben, die ales macht und anpackt.

Du kümmerst Dich um die Erziehung der Kinder, schmeißt zum größten Teil mit den Haushalt, kochst Kilo weise Obst und Gemüse ein, kümmerst Dich um deine Kräuter, gehst auf den Bauermarkt und so nebenbei noch arbeiten, denn von nix kommt nix.

Wenn ich als " Normalo " ( obwohl ich ja auch schon leichte deprssive Syntome zeige )schon Bauklötze staune, wie Du das alles auf die Reihe kriegst, was sollen dann erst unsere kranken Partner von uns denken.

Mir geht es ja nicht anders, wenn ich von Freunden angesprochen werde " Mensch, wie schaffst du das alles nur. Nee, ich könnte das nicht. Wir können dich wirklich nur bewundern".
Das geht natürlich runter wie Öl.

Da schwillt die Brust gleich von Körbchengröße B auf doppel D an.
Wie bei einem Puter, der sein Weibchen imponieren will.

Aber wenn ich ganz ehrlich bin, setze ich mich nur selber unter Druck.
Ich habe es einfach verlernt mal einen Gang zurück zu schalten.

Wenn mein Mann sich doch mal aufraffen konnte mir zu helfen, habe ich oft gedacht " Siehste geht doch, wenn er sich Mühe gibt. Muss als gutes Beispiel nur voran gehen".

Heute sehe ich das aus einer ganz anderen Perspektive.
Er hat einen guten Tag erwischt und das helfen ist Ihm an diesem Tag nicht so schwer gefallen.

Es kommt immer darauf an, wie man es sehen will.

Das deine Frau einen Schwimmschein macht, aber sonst nichts auf die Reihe kriegt, kann ich auch irgentwie nachvollziehen.

Sie wollte sich auch mal was beweisen, dass Sie noch was schaffen kann, wenn Sie sonst nicht richtig macht und nicht kann.
Das vermute ich jetzt einfach mal.

Seit ich versuche das alles mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten, habe ich auch diesen persönlichen Druck nicht mehr, der mich so stark belastet hat.

Mein Wohnung sieht dadurch nicht besser oder sauberer aus.
Ich komme aber nicht mehr mit der Erwartung nach Hause, hoffentlich hat er dies oder das endlich erledigt.

Gestern kam er das erstmal in die Küche und fragte ob er mir beim kochen helfen könne.
Ja, kannst das Gemüse schnibbeln. Was er dann auch tat.

Das wäre vor Wochen nicht möglich gewesen.
Ob es wirklich daran liegen soll, dass ich Ihm vor ein paar Tagen in den Arm genommen habe?

Es sind nur kleine Schritte, aber such diese führen zum Ziel.
Auch wenn das Ziel noch in sehr weiter Ferne liegt.
Vieleicht erreichen wir das Ziel auch garnicht, trotzdem sollte der Weg, dem wir gemeinsam gehen, doch so harmonisch wie möglich sein, damit der Weg nicht zur Qual für beide wird.

Lieber Metraton, unsere Partner werden nicht mehr so wie wir sie mal gekannt haben.
Du möchtest die Frau wieder haben, wie sie vor der Geburt eures Kindes war.
Ich möchte den Mann wieder haben, der Er mal war. Starkt, selbstbewußt und ausgeglichen.
Nein, das geht leider nicht mehr.

Wir können aber versuchen unsere Sichtweise der unser Partner anzugleichen.
Vieleicht kommen Sie uns dann auch einen Schritt entgegen.

Du kannst nicht immer so weiter mit Vollgas durch dein Leben fahren, auch Du hast ein Recht auf dein eigenes Leben. Trotz Familie und Kinder, vergesse das bitte nicht.

Als ich gerade von der Arbeit nach Hause kam, standen Teller und Tasse auf dem Wohnzimmertisch.
Er liegt im Bett.
Das war immer ein Grund, wie ein HB Männchen an die Decke zu gehen.
Heute bin ich ganz ruhig.
Ich kann es nicht ändern, ob ich mich jetzt darüber aufrege oder nicht.
Es ist so wie es ist.

Versuche auch Du mal einen Gang zurück zuschalten. Sonst geht es Dir noch so wie mir und du musst Dir auch Profi Hilfe suchen, weil du aus diesem Hamsterrad, allein nicht mehr rauskommst.
Denn eines darfst Du nicht vergessen, deine Familie braucht Dich.

Es grüßt dich ganz herzlich
Sammie
Metatron

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Metatron »

Ich musste gerade ein wenig grinsen Was sind 150 kg Äpfel, oder Pflaumen
10kg Hagebutten sind schwerer zu verarbeiten.
Für 10 Schlangengurken, brauche ich vielleicht eine Stunde bis sie eingelegt sind. Das ist alles Organisation und den inneren Schweinehund überwinden. Man muss da durch, ich will ja nichts verkommen lassen.
Das ist einfach nur Übung.
Genau diese Hobbykellerei ist meine Auszeit, das Buch das ich schon immer lesen wollte, hat mir vor kurzen eine Nachbarin, mit vielen weiteren Kräuterbüchern geschenkt.
Die Küche, gepaart mit einen Radio ist mein Ruheplatz. Dort kann ich experimentieren, dort kann ich versuchen.
Mich hat es auch von Anfang an nicht gestört im KiGa für 20 Kids zu kochen.
Mir schwillt die Brust, wenn mir jemand sagt, wie toll unsere Kids sind. Ich bin geplatzt als die Leiterin unseres KiGas zu mir sagte, bei Euren Kids habt ihr in der Erziehung keinen Fehler gemacht. Ich schreibe übrigens gezielt Ihr, weil auch meine Frau daran maßgeblich beteiligt ist. Es kann zwar sein, das Ihr Unterbewusstsein ihre Tochter ablehnt, aber sie kümmert sich wirklich darum dieses zu verbessern. Das was nur nervt ist eben, das ganze funktioniert nicht auf Mutterebene und damit werden Kinder schnell überlastet. Der beste Freund seiner Kinder (für kleine) zu sein ist für Kinder fatal, immerhin müssen sie dafür auf Vater und Mutter verzichten.
Aber zumindest sind wir ja endlich wieder soweit, jetzt hilf mir mal Olaf.
Ob dieses in Arm nehmen bei Dir was bewirkt hat, ich bin der Überzeugung. Höre damit nicht auf, nehme Dir das Recht. Du darfst Deinen Partner zu nahe kommen, wenn nicht Du wer dann.
Mal ganz ehrlich, meine Frau hat gemerkt das es mir in der letzten Zeit immer schlechter ging. Vielleicht habe ich Glück, denn ich konnte meine Frau immer im Arm nehmen, gebe aber auch zu, das Recht habe ich mir genommen, besonders immmer dann, wenn sie wirklich (und auch ich) feste gehalten werden mussten.
Wenn ich jetzt zugebe, da war ich ganz Mann und habe meine Frau auch gegen Ihren Willen im Arm genommen. Ergebnis war, sie ist dann wohlwollend im Arm zusammengesunken. Bin ich dann jetzt ein schlechter Mann?
Welche Grenze habe ich überschritten, sie war doch im nachhinein dankbar für mein handeln.
Alles Gedanken die jetzt aufkommmen nachdem ich hier im Forum lese, wie schlecht ich doch mit ihr umgehe.
Ich war und bin ein sehr aufmerksamer Partner, natürlich kann ich jeden Satz vor Dir unterschreiben.
Netterweise, hat es letzte Woche nach über 5 Jahren zum ersten Mal wieder mit dem Sex geklappt, ohne Druck, ohne irgendwas, nur in den letzten Wochen haben wir uns sehr viel berührt. Und dann war es plötzlich soweit.
Es war ein tolles Gefühl, klar wir hatten auch in den letzen Jahren ein wenig "Sex" gehabt, aber das war immer lass ihn mal über mich steigen. Ich habe es versucht, es lief nix. Das konnte ich nicht.
Nochmal, liebe Sammie, diese Annäherung fand erst statt, weil ich signalisierte, so geht es nicht mehr, damit bin auch ich vollkommen überfordert.
Der negative Beigeschmack bleibt. Kaum Schwächel ich, weiss sie genau was zu tun ist ???
Laura.M
Beiträge: 86
Registriert: 12. Jul 2010, 11:49

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Laura.M »

Hallo Metatron,

gestern habe ich mir Denises Welt angesehen… eine tapfere liebe kleine Person… und sicherlich könnt ihr als Eltern auch mit Recht stolz sein auf eure beiden Kinder.

Dir wird nicht entgangen sein, dass ich volles Mitgefühl mit deiner Frau habe. Ich muss dabei auch an ein persönliches Ereignis denken, was mir als Mutter viel Kraft gekostet hat. Wenn ich mir nun versuche vorzustellen, was deine Frau als Mutter durchgemacht hat, dann kann ich verstehen, dass irgendwann die Psyche streikt (zumal sie auch keine gute Kindheit hatte, wie du angeführt hast). Du schreibst, dass sie eine Kämpferin ist… und mehr kannst du meines Erachtens nicht von ihr erwarten.

Ich glaube auch, dass ein Vater ebenso den Schmerz fühlt. Du warst die Stütze deiner Frau, wie ich auch lesen konnte. Das ehrt dich. Aber was du glaubst zu wissen und was du alles von deiner Frau erwartest, da bin ich manchmal echt sprachlos. Jetzt schreibst du wieder: „Welche Grenze habe ich überschritten?“ Du hast schlichtweg ZUVIEL von ihr verlangt… das erfüllt dir noch nicht mal jede gesunde Frau. Glaube es mir bitte!

Wenn du nun anführst, was du hobbymäßig machst… das ist kein Hit… wenn man die richtigen Gerätschaften hat. Und dazu zwingt dich auch keiner. Eine Frau wird nicht gelobt, wenn sie das Gleiche leistet (und das finde ich traurig in unserer Gesellschaft). Aber dafür kannst DU ja nichts (dennoch wollte ich diesen Gedanken einfach mal los werden… sorry).

Dann sage ich mir, der Tag hat für jeden nur 24 Stunden… und wenn ich alles so zeitlich überschlage, dann komme ich zu der Schlussfolgerung, dass auch deine Frau einen großen Anteil an der Arbeit/Kindererziehung übernimmt und nicht nur auf dem Sofa liegt.

Was du am 09.08. an Sammie geschrieben hast… da stand mir echt das Wasser in den Augen. Und jetzt lese ich schon wieder solch Zeug. WARUM denkst du, schreibe ich dir ehrlich meine Meinung? Doch nur, weil ich dich aufrütteln will… schließlich warst du der erste, der gewillt war, MIR zu helfen. Du hast mir echt geholfen… dafür bin ich dir wirklich dankbar. Denke bitte nicht, dass ich dich kränken mag oder dass ich Langeweile habe und nicht schlafen kann!

Wieso negativer Beigeschmack? Freu dich über den guten Sex… und genieße! Was ist am Verhalten deiner Frau so schwer zu verstehen? Du hast von deinem dominanten Verhalten was abgelegt… darum kam dir deine Frau näher. Wenn du ihr nun negative Gefühle zeigst, dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn sie wieder in den Rückzug geht. Es ist doch wunderbar für jede Frau, wenn der Partner eine gute verlässliche Stütze ist… aber eben in einem partnerschaftlichen Rahmen. Ich hoffe, du verstehst, was ich dir sagen will.

Alles Liebe für euch.

Herzliche Grüße
Laura.M
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Laura,
Dein Beitrag wühlt mich etwas auf.
Vieles was Du schreibst kann ich nachvollziehen, aber mir fehlt das Verständnis für die Situation von Metatron.

Daher möchte ich Dich bezüglich Deines letzten Beitrags mal fragen, ob Du schon mal jahrelang mit einem Menschen zusammengelebt hast, der Depressionen und eine Persönlichkeitsstörung hatte?
Nimm mir die Frage bitte nicht übel, aber es ist, ohne es selbst erlebt zu haben, für Außenstehende kaum nachvollziehbar.

Es ist absolut richtig, dass die Angehörigen auch viele Fehler machen und den Leidensprozess des Erkrankten dadurch ungewollt und unwissend noch verstärken oder verlängern ...
Aber es ist auch eine unglaubliche emotionale Anspannung/Anstrengung/ständige Überforderung der Angehörigen damit umzugehen.
Der Erkrankte verhält sich Außenstehenden gegenüber immer völlig anders, als dem Angehörigen gegenüber.
Da ist eine Maske, die innerhalb von Sekunden wechseln kann.
Die meisten Angehörigen geraten dabei in eine Postion, die sie niemals einnehmen wollten. Viele sind "gezwungen" den Alltag allein zu bestreiten und für Außenstehende ist es dann einfach zu sagen, dass die Angehörigen zu dominant sind.
Aber ich glaube man muss das erstmal eine zeitlang Tag für Tag selbst mitgemacht haben, um zu verstehen in welche Spirale man da plötzlich reinrutscht.
Ich hatte für mich das Gefühl, dass ich immer mehr machen muss (fast eine Art Hyperaktivität) und habe mir dann auch noch zusätzlich selbst aufgeladen, weil ich mich einfach nicht mehr bremsen konnte. Eine Vorstufe zum Burn-out!
Man denkt immer, dass man doch stark sein muss, weil der Partner schwach ist und Hilfe braucht. (Wenn dann noch Kinder dazu kommen, so kann ich gar nicht in Worten ausdrücken wie anstrengend das sein muss, um den Kindern eine gute Basis in so einer Situation geben zu können)
Es kommt einem einfach nicht in den Sinn, dass man den Partner damit klein macht und ihn mit seinem eigenen Überaktionismus ständig überfordert.
Erst dieses Forum hat mir dahingehend die Augen geöffnet und meine eigene Umsetzung hat dann auch eine Zeit gedauert.

Das Zauberwort heißt einfach loslassen und genau DAS IST DAS SCHWIERIGE DARAN!

Aus meiner jahrelangen Erfahrung kann ich nur jedem Angehörigen, der mit einem depressiven Menschen (oder/und mit einem Menschen mit psychischen Problemen zusammenlebt) raten, sich selbst therapeutische Hilfe zu nehmen, weil man sonst einfach selbst "unter die Räder kommt".

Ich habe vor einigen Monaten in einer ambulanten Sprechstunde einer Psychatrie gesessen und dort meine Situation geschildert. 55 Minuten habe ich mich verstanden gefühlt und mir Hilfe für meinen Partner erhofft. In den letzten 5 Minuten kam er dann zurück der "schwarze Peter".
Mit wurde dann gesagt, wenn Sie es noch aushalten können, so versuchen Sie es, denn er hat doch nur Sie. Wir müssen abwarten bis er selbst- oder fremdgefährdent wird und erst dann können wir was machen.
Oder Sie lassen ihn völlig fallen und setzen ihn auf die Straße.
Da frage ich einfach mal, wer schafft das denn? Also, ich krieg das nicht hin.

Ja, seitdem warte ich auf den großen Countdown und wie es mir psychisch dabei geht, das interessiert kaum jemanden.

Die Depression macht oft min. 2 Menschen kaputt: Den Erkrankten und auch oft den Angehörigen, wenn man in einer Gemeinschaft lebt ist diese Gefahr umso größer.

@ Metatron
Hast Du Dir schon mal professionelle Hilfe genommen? Ich hab auch immer gedacht, ich brauch das nicht, stellte aber hinterher fest, dass ich schon längst überfällig war.
Das hat auch nichts mit Schwäche zu tun, man kann es einfach allein gar nicht aushalten.

Liebe Grüße
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
Himmelblau1
Beiträge: 78
Registriert: 16. Jun 2010, 18:05

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Himmelblau1 »

Hallo Metatron

Das ist schön das Du Dein Hobby nach gehst.Viele von uns Anghörigen fällt es oft schwer.Gerade wir Frauen können uns schlecht eine Auszeit nehmen.Oft kommt dabei ein schlechtes Gewissen.Ich denke Männer sind doch anders. Können eher dies für sich einfordern.

Ich selber bin der Typ der schon versucht seine freie Zeit auch alleine ohne Partner zu gestallten.Ich selber gehe auch gerne mal tanzen und unter Leuten.Leider kann das mein Mann durch seiner Depression nicht.

Ich war von heut auf morgen damit konfrontiert meine Freizeit alleine zu verbringen,oder ich fange an wie mein Mann mich von allen zurück zu ziehen.Ich habe mich entschieden nicht zurück zu ziehen.

Am Anfang ist es ganz schön schwer,aber man lernt es mit der Zeit zu akzeptieren und später auch wieder zu genießen.Deswegen sind auch Freunde für mich wichtig,sonst würde ich mich manchmal sehr alleine fühlen.

Irgendwo muß man ja auch seine Energie wieder auffüllen.

Ich denke Du hast das richtige mit der Umarmung getan.Dein Bauchgefühl hat Dir genau gesagt,was Deine Frau braucht.Ihr beide kennt Euch am besten.

Auch denke ich das Dich Deine Frau liebt.Sie hat es gemerkt, daß es Dir nicht gut geht und dies Dir durch ihre Aufmerksamkeit gezeigt.
Auch wenn es nicht immer so klappt.

LG Heide
Laura.M
Beiträge: 86
Registriert: 12. Jul 2010, 11:49

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Laura.M »

Liebe Koboldin,

es tut mir leid, wenn du dich von mir angegriffen fühlst. Denn ich möchte keinem emotional zu nah treten. Es handelt sich hierbei auch lediglich nur um meine Meinung zu Metatrons letzter Aussage. Ich freue mich, dass du Vieles von meinem Geschriebenen nachvollziehen kannst.

Du fühlst dich sicherlich angegriffen durch das Wort „dominant“. Dazu möchte ich dir sagen, dass es im Auge des Betrachters liegt, wie derjenige das Wort auffasst. // Zum Beispiel muss jede gute Führungspersönlichkeit dominant sein können… und manchmal muss man auch im Privatbereich in einem gewissen Maße dominant sein… und auch ich verhalte mich öfters mal dominant. Kommt es bei den meisten Charaktereigenschaften nicht darauf an, wie stark sie zum Tragen kommen? Eine gute Eigenschaft zu stark ausgeprägt, kann auch zu einer negativen Eigenschaft werden. Ich denke, Metatron weiß, wie ich es gemeint habe.

Du fragst mich, ob ich schon jahrelang mit einem Menschen zusammengelebt habe, der Depressionen und eine Persönlichkeitsstörung hatte? Dazu habe ich schon mehrmals was geschrieben und möchte mich nicht wiederholen. // Die Frage nehme ich dir nicht übel… aber du hättest mich direkter ansprechen können. Da brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen. // Darf ich dir die Gegenfrage stellen, ob du glaubst, dass derjenige wirklich viel Erfahrung hat, welcher diese Frage bejahen kann? Und wäre das nicht „Schubladendenken“, wenn man von einem depressiven Menschen auf alle anderen schließt?

„Es ist, ohne es selbst erlebt zu haben, für Außenstehende kaum nachvollziehbar.“
Das zweifele ich nicht an.

Du kannst mir auch gern weiterhin jede Frage stellen… aber es gibt eben Dinge, über die ich hier nicht schreiben möchte, weil sie verunsichern könnten. Wenn ich mich zu Wort melde, dann kannst du davon ausgehen, dass ich mich in einem geringen Maße in eine Situation hineinversetzen kann… so auch die Situation von Metatrons Frau. Richtig fühlen kann jeder nur seine eigene Lage… möchte ich hier mal mutig behaupten.

Aber helfe ich Metatron wirklich, wenn ich ihn bemittleide, wie schwer er es doch hat? Ich möchte mal eins hier in aller Deutlichkeit klarstellen: ich finde diesen Mann sympathisch… und ich glaube, ich kann ihn auch in einem geringen Maße verstehen.

Wenn er zum Beispiel dem Wunsch seiner Frau mit der Tagesklinik nachkommen würde, dann fällt für seine Familie höchstwahrscheinlich diese Betreuerin weg. (Ich vermute, dass diese Frau einen guten Job bei seiner Familie hat und diese Arbeit nicht verlieren möchte. Darum ist sie gegen den Besuch einer Tagesklinik.) Und ich kann nun auch die Angst von Metatron verstehen, was dann ist, wenn diese Therapie nicht greift. Seine Familie wird dann wohl keine neue Betreuerin bekommen… so habe ich es aus „Denises Welt“ herausgelesen. Also ist dieser Schritt auch wirklich gut zu überlegen… das kann ich nun nachvollziehen.

Desweiteren glaube ich, dass er im Inneren seiner Seele nicht so hart ist, wie er manchmal rüberkommt. Er hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es bei ihnen zu Hause mal ein ganz „normales“ Familienleben geben wird (normal = wie bei gesunden Menschen). Aber wenn seine Frau aufhört zu kämpfen, dann bedeutet das Stillstand und teilweise auch Rückwärtstendenz. Darum macht er ihr Druck… aber leider mit zu hoher Erwartungshaltung. Ich verstehe auch, dass er sich um das Wohl seiner Kinder Gedanken macht… dass sie nicht zu sehr unter der Situation leiden.

Aber ich kann nicht nachvollziehen, wenn er sich manches Handeln von ihr zu sehr zu Herzen nimmt. Darum versuche ich eine andere mögliche (gute) Erklärung zu finden, denn ich denke nicht, dass seine Frau böswillig ist. Auch vermittelt er mir den Eindruck, dass er ein Perfektionist ist, was auch zusätzliche Kraft kostet. Sorry, Metatron, wenn du das liest!

Es gibt zwar Allgemeingültiges im Umgang mit gesunden Menschen, kranken Menschen usw. … aber die Einzelfälle haben doch schon große Unterschiede, wenn man genauer hinschaut. (Ich versuche, das für meine Situation Zutreffende herauszuarbeiten.)

Und viele Situationen/Reaktionen haben auch nicht direkt mit der speziellen Krankheit zu tun, so denke ich jedenfalls. Dann kommt es auch viel darauf an, wie der Partner und das übrige Umfeld des Kranken reagiert und mit der Krankheit umzugehen versteht. Ich hoffe, ich habe mich richtig ausgedrückt.

Du schreibst: „Der Erkrankte verhält sich Außenstehenden gegenüber immer völlig anders, als dem Angehörigen gegenüber.“
Das kenne ich aus eigenem Erleben. Dennoch möchte ich mal keck behaupten, dass wohl die meisten Menschen Masken tragen. Das ist wahrscheinlich auch nötig zum eigenen Schutz. Sorry, ich weiß schon, was du meinst.

Mich interessiert wirklich, wie es dir geht… und ich wollte dich gestern schon anschreiben. Aber dann dachte ich, es steht mir nicht zu… es könnte auch schnell als Neugierde wirken.

Zu deinem persönlich geschilderten Fall möchte ich mich lieber nicht ausführlich äußern. Das eine ist das Wissen und das andere ist die Anwendung des Gelernten. Mir ist voll bewusst, dass die eigenen Emotionen einem manchmal einen Strich durch die Rechnung spielen. Aber dein Wohl und deine Gesundheit sollten Rang 1 bei dir haben. Da würde ich noch eine andere Lösung bei dir sehen… und auf die Straße setzen würde ich ihn auch nicht.

Zum Abschluss möchte ich noch schreiben, wie ich damit klarkomme, wenn mein Leid zu groß wurde/wird. Bei unserem damaligen gepachteten Garten stand eine Eiche. Diese habe ich (als Kind/Jugendliche) umarmt und ihr dabei meine Sorgen erzählt. Danach ging es mir wirklich besser. Die Eiche wurde leider schon vor vielen Jahren gefällt.

Bei kleineren Problemen tanze ich zur passenden Musik für meine jeweilige Stimmung. Diese Bewegung tut mir dann gut. Wenn ich großen seelischen Druck habe, dann gehe ich in den Wald und schreie mich aus. Vorher entschuldige ich mich beim Hirsch Heinrich. *lächeln*

Aber vor einem Kranken habe ich höchst selten ein trauriges Gesicht gezeigt (und immer versucht, mich so normal wie möglich zu verhalten). Weil das die meisten Kranken runterzieht, wenn man allzu trauriges oder gestresstes Verhalten zeigt. Und der Wald ist bei mir nicht weit…

Alles Liebe für dich.

Herzliche Grüße
Laura.M
Metatron

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Metatron »

Liebe Koboldin

Ich habe mal ganz am Anfang eine Therapie gemacht, wegen meiner Todesängste um unsere Tochter. Da musste ich auch Medikamente nehmen, aber ich hatte es recht schnell wieder im Griff.
Ansonsten haben wir seit Jahren eine Diplom-Sozialpädagogin als Erziehungshilfe und auch schon eine sehr lange Paartherapie hinter uns (50 Std.)
Ich habe zum Glück sehr gute Freunde, einer davon kennt auch beide Seiten.
Ich denke also, eigentlich bin ich in guten Händen

Liebe Laura M
Ich glaube mal Koboldin hat schon eine Menge geschrieben, was ich jetzt auch schreiben würde.
Ich versuche mich also am wesentlichen
1. Unsere Erziehungshilfe wollten eigentlich wir spätestens Ende des Jahres endlich aufgeben. Das war nicht mein Wunsch, sondern der Wunsch mit von meiner Frau. So nahe waren wir einen erträglichen Leben. Alle Arbeit hat gefruchtet, den Rest hätten wir wirklich allein hinbekommen. Natürlich war und ist nicht alles beim besten. Wir wollten die letzten Stunden mit unserer Erziehungshilfe damit verbringen, das meine Frau auch Verantwortung für die Kinder übernimmt.
Und dann kam die Diagnose und innerhalb einer Woche war alles wieder beim alten, nicht wie vor einen Jahr, sondern wie vor 3 Jahren. Ich konnte inzwischen damit leben, das wir nach kleinen Schritten vorwärts auch mal wieder viele rückwärts machen.
Ich gebe nur zu, diesen Riesenschritt, den konnte ich nicht mehr auffangen und ich gebe zu, ich bin und war sauer.
Vertrauen ist ein tolles Wort, bsonders in dieser Situation. Es ist doch innerhalb einer Woche, alle Arbeit zerstört worden.
Ich weiss, dass ich viele Fehler mache, aber ich bin nun mal Mensch.
Übrigens nehme ich Dir nicht übel, wenn Du mir so schreibst, ich kann damit umgehen.
Ob ich Perfektionist bin, weiss ich nicht, aber ich habe ein Faible für wirklich schöne stimmige Dinge. Wenn ich ein Geschenk für den Weihnachtsmarkt verpacke, ist meine erste Frage, würde ich das kaufen.
Auch das Geschenk muss mein Hobby verkörpern.
Das ist aber auch reine Kaufmannslehre. Ich bin als Steuerfachangestellter ausgebildeter Kaufmann.

Noch zu letzt, du hast recht 150kg Obst sind mit der richtigen Ausstattung kein Problem. Immerhin habe ich verdammt gute Messer und eine 20kg Presse (zu mehr reichte es noch nicht) Doch meine Maischebehälter sind inzwischen recht gross.
Aber Liköre setze ich immer noch in 10 Liter Fässern an, die 25 Liter Fässer brauche ich zur Essigherstellung.
Meinen Hobby gehe ich nur nach, wenn die Kids im KiGa sind, oder am schlafen.

Liebe Laura, ich wünsche Dir, das Du Dir hier das Forum nicht sehr zu Herzen nimmst, damit sind auch Deine Fehler vorprogrammiert. Nochmal vor 5 Jahren, ok war bei uns nicht die Zeit, wäre ich auch der Überzeugung gewesen, den ganzen Mist durch viel Geduld und viel Wissen hinzubekommen. Aber es geht nicht.
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von sunshine45 »

Liebe Laura,
vielen Dank für Deine Antwort zu meinem Beitrag.
Ich habe mich nicht angegriffen gefühlt, sondern einfach nur aufgewühlt, denn ich verstehe sowohl die Seite der Betroffenen wie auch der Angehörigen und es ist eben für beide Seiten nicht einfach.
Mit meinem Beitrag wollte ich lediglich auch auf die Situation von Metatron hinweisen und zwar ohne ihn zu bemitleiden. Mitleid ist nicht angebracht, denn das hilft überhaupt nicht weiter ...
Ich wollte einfach nur erklären wie man sich so fühlen kann als Angehöriger und in welche Tretmühle man schnell hineingerät. Damit wollte ich mich nicht allwissend darstellen, sondern lediglich über meine Erfahrungen berichten und das was mir andere Angehörige von sich mitgeteilt haben. Vieles gleicht sich nämlich, manchmal habe ich den Eindruck, dass man nur die Namen austauschen muss, auch wenn jeder Fall unterschiedlich ist.
Dass die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden an 1. Stelle stehen sollten, das ist mir im Kopf auch klar, nur die Umsetzung dessen ist nicht immer so leicht wie gedacht. Aber daran arbeite ich auch noch.

Mit einigem was Du schreibst, stimme ich voll überein und mit anderen Dingen habe ich ganz andere Erfahrungen gemacht, aber das ist ja auch von Fall zu Fall unterschiedlich wie Du auch schon erwähnt hast.

So und jetzt ziehe ich mich hier zurück, denn es ist der Thread von Metatron.
Übrigens glaube ich auch nicht, dass Metatron "ein harter Brocken" ist , sondern dass er bzw. Du Metatron einfach am Ende Deiner Kraft bist und einfach verzweifelt, weil Du nicht weißt wie Du die Situation ändern kannst.
Irgendwann hat man einfach keine Kraft mehr abzuwarten.

Laura, ich danke Dir, dass Du Dich mit meiner Situation auseinandergesetzt hast und wenn Du einen Rat für mich hast, so würde es mich freuen, wenn Du in meinem Thread Zwischenbilanz etwas dazu schreiben würdest.
Oder Du kannst mich auch direkt anschreiben, mein Profil ist offen. Weißt Du, wenn man selbst in der Situation ist, findet man manchmal den einfachsten Ausweg nicht. Daher würde es mich wirklich freuen und Du trittst mir auch nicht zu nahe. Ich hoffe, ich bin es Dir auch nicht, denn es war nicht meine Absicht.

Herzliche Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
Himmelblau1
Beiträge: 78
Registriert: 16. Jun 2010, 18:05

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Himmelblau1 »

Hallo Metatron

Ich habe Deiner kleinen Maus mal einen Gruß geschrieben.Ich habe da bewußt meinen richtigen Namen verwendet,aber hier bin ich wieder Heide.
Ich hoffe Du kannst es akzeptieren.

Wie geht es Dir?
Nach meinen Gefühl, denke ich das jetzt nach 6 Jahren für Dich alles zusammen bricht (seelisch).
Irgendwie hast Du in den 6 Jahren viel verdrengt um zu funktionieren.Und die neue Diagnose Deiner Frau war jezt der Auslöser dafür.Du liebst sie sehr.
Du kämpfst und kämpfst und hast das Gefühl Du drehst Dich wie ein Hamster im Rad.
Für mich wirken Deine Zeilen nicht dominant,eher nach einen Hilfeschrei.Es sprudeln 6 Jahre einfach so heraus.Wut und viel unterdrückte Emotionen.Ich kann mich auch irren.

Schreibe doch mal auf wie Du Dich fühlst,ohne das in Verbindung mit Deiner Frau zu sehen.Nur Dein eigenes ICH !


Liebe Grüße! Heide !
LaLeLu

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von LaLeLu »

Hallo Metatron,

der Thread für Deine Tochter wurde geschlossen, drum schreibe ich es Dir hier.

Gerade habe ich mir die Webseite angeschaut: Was ich so gar nicht verstehen kann, dass Denise, die ja, wie Du es schreibst, unter Neurodermitis leidet mit einer Katze spielt!?

Neurodermitis und Katze ist so ziemlich das Schlimmste, das "man" einem Neurodermitiker antuen kann!

Nur diesen Hinweis zum Nachdenken für Dich - mehr werde ich dazu nicht schreiben, da diese Forum ja ein Depressionsforum ist.

Grüße
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von sunshine45 »

Lieber Metatron,
ich weiß eigentlich gar nicht so recht wie ich es formulieren soll.
Deine Geschichte/Lebensumstände/Krankheiten Deiner Familie sind so ein unglaublich großes Paket, dass Du da trägst und man spürt einfach Deine Hilflosigkeit, Verzweiflung und auch die Kraftlosigkeit.
Manchmal versuchst Du auch mit taffen Worten zu zeigen, dass Du Dich abgrenzen willst/sollst und auch mußt um zu leben. Aber Du willst ja auch die Familie erhalten, der kranken Tochter zur Seite stehen, die fehlende Kraft der Mutter auffangen, für alle sorgen und dasein.

Vielleicht ist es für Männer noch schwerer zu sagen, aber das ist für einen allein gar nicht machbar. Du leistest wirklich schon seit langer Zeit fast unmenschliches, Deine Akku's sind leer und dann kommt noch eine weitere Diagnose Deiner Frau dazu, die Dir ja die allerletzte Energie raubt.
Denn es steht einfach im Raum: Die hohe Wahrscheinlichkeit, dass Du das alles nicht retten kannst.

Das ist ein absoluter Schock, den man dann erleidet, jahrelanger Kampf, Kraft, Zuversicht ... ja wo ist das alles geblieben? Du stehst vor einem Riesenberg und brauchst dringend jemand, der Dir hilft das alles zu ordnen und eine Übersicht zu bekommen, wie es für alle Beteiligten positiv weitergehen kann, wenn man in so einer Situation überhaupt von positiv sprechen kann.

Überleg es Dir nochmal, denn ich glaub, da kann nur ein außenstehender "Coach" für Dich allein helfen, damit Du auch mal wieder etwas Licht am Horizont sehen kannst.

Achte auf Dich, auch wenn es Dir vielleicht momentan gar nicht möglich oder sogar egoistisch erscheint, aber wenn Du auch noch zerbrichst, dann hast Du letztendlich überhaupt keinem geholfen.
"Wenn sich einer ein Bein bricht, hilft man ihm nicht, wenn man sich auch ein Bein bricht. "

Ich nehm Dich mal gedanklich in den Arm und wünsche Deiner Tochter natürlich alles Gute und wünsche Ihr, dass Ihr Papa gesund bleibt und auf sich achtet, damit er auch weiterhin für sie da sein kann.

Alles Liebe
die Koboldin
Love it, leave it or change it!
Metatron

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Metatron »

@La Le Lu
hmm, ich hatte aber auf der Internetseite geschrieben, dass Ihre ND von den Medikamenten ausgelöst wird. Keine Form von Allergie. (Der Grund der ND ist also bekannt)
Wir können nur nicht die Medis wechseln, da es schlicht und einfach keine Alternativprodukte gibt.
Das hat aber nix mit Katzen oder Katzenhaare zu tun. Wir hatten bis vor 2 Jahren selbst zwei Kater, die leider inzwischen verstorben sind.
Metatron

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Metatron »

Liebe Koboldin

Danke für Deine Worte, Du hast sehr genau ins schwarze getroffen. Nur wie soll die Hilfe aussehen? Techniken wie autogenes Training kenne ich und wende sie auch an. Ich kenne mich gut mit Kräutern aus, also arbeite ich auch für mich viel mit Kräutern. Ich achte schon sehr auf mich, aber die Kinder und meine Frau sind mir wichtiger. Ich bin Familienmensch durch und durch. Ich komme selbst aus einer sehr großen Familie.
Und eines hast Du auch richtig erkannt, hier im Forum bricht unbändige Wut aus mich heraus. Nicht nur Wut auf meine Frau, sondern auf den ganzen Scheixx. Auf Behörden die erst recht auf dich eintreten obwohl Du schon auf den Boden liegst. Es würde soviel leichter laufen, wenn wir für unserer Tochter vor Ihrer Transplantation eine Pflegestufe bekommen hätten, aber nach der TX gilt sie vor der Krankenkasse als gesund. Ihre ND wird nicht in Verbindung mit Ihrer Transplantation gebracht. Inzwischen seit 2 Jahren gelten TX-Patienten endlich als chronisch Krank.
Es ist nur ein kleiner Auszug...
Nur, wer hilft mir dabei? Ich muss dann zum RA und muss im Zweifelsfall klagen.
Nein, unsere Erziehungshilfe (wie gesagt seit 3 Jahren) hat zum ersten mal auch meine Wünsche verstanden. aber nie die Situation meiner Frau aus den Augen gelassen.
Unsere letzte Kur 2007 (familienorientierte Reha) endete darin (ich kam ja zur Ruhe) dass ich 4 Wochen Krank war.

Glaube mir, ich kann wirklich mal jemanden gebrauchen, der mich mal an die Hand nimmt.
Ich weiss immer noch nicht, ob unser Weg für unsere Tochter (Wir stecken sie nicht ins Glashaus) der richtige ist. Und jetzt muss ich noch relativieren: Es ist mein Weg, den meine Frau einfach mitträgt. Die Folgen trage allein ich. Denise soll so gut wie möglich als normales Kind aufwachsen. Das bedeutet aber, das die Erwachsenen um so mehr in der Verantwortung sind. Das ist keine egoistische Entscheidung von mir, sondern eine sehr gründlich durchdachte Entscheidung für Denise.
Ich muss als Erwachsener dafür sorge tragen, das Denise ihre Umwelt mit möglichst grossen Freiraum erleben darf.
Denise darf im Dreck spielen, sie wird nicht überbehütet. Sie darf genauso spielen, fallen, sich verletzen wie jedes andere Kind. Ihre Krankheit ist Thema (unter den Erwachsenen), aber nicht Das Thema für Denise.
Tja, die Worte geben mit Sicherheit wieder böses Blut, aber ich versichere auch den anderen Lesern diese Art von Lebensweg ist mit den behandelnden Ärzten abgesprochen.
Ich könnte jetzt Romane dazu schreiben.
Was aber ganz wichtig ist, ich überprüfe diese Entscheidung ständig und passe sie den Gegebenheiten an. Ich lasse Denise sehr viel entscheiden, was Ihr gut tut.
Boah, wieso entschuldige ich mich jetzt, der Beitrag von La Le Lu hat mich wieder zur Weissglut gebracht. Was sagte mal Dieter Nuhr: Wenn ich keine Ahnung habe, einfach mal die Fresse halten.
Metatron

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Metatron »

Liebe Heid

Wie ich mich fühle, was in mir vorgeht?
Auf der Internetseite findest Du eine Emailadresse, schreibe mir mal, dann schreibe ich zurück.
Ich schreibe hier eh schon viel zu viel, aber Du hast recht mit Deiner Annahme. Aber je öffentlicher man wird, desto angreifbarer wird man. Deswegen gerne per Email, aber nicht hier im Forum.
Danke für Deinen Eintrag ins Gästebuch (natürlich auch Danke an alle anderen)
Denise wird es bald lesen können. Und es ist nun mal Ihre Seite, also auch Ihr persönliches Gästebuch.
LaLeLu

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von LaLeLu »

Zitat von Metatron: "der Beitrag von La Le Lu hat mich wieder zur Weissglut gebracht. Was sagte mal Dieter Nuhr: Wenn ich keine Ahnung habe, einfach mal die Fresse halten. "

Vielen Dank für Deine "freundlichen" Worte!

Offensichtlich fühlst Du Dich sofort angegriffen, selbst wenn jemand Dir Hinweise oder Tipps geben möchte.

Übrigens: Von "keine Ahnung" kann keine Rede sein - aber keine Sorge, ich schreibe Dir nichts mehr!
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von HelH3 »

Moin Metatron,

deine Erklärung, dass die Neurodermitis deiner Kleinen nicht katzenhaarallergiebedingt ist, hätte doch vollkommen gereicht, oder? Meinst du nicht, dass du dich gegenüber LaLeLu ganz unnötig im Ton vergriffen hast?

Ansonsten wollte ich dir und Sammie sagen, dass ich eure Threads mit großem Interesse als Betroffene und Ex-Angehörige mitlese. Normalerweise "verirre" ich mich eher selten in dieses Unterforum.

LG Helena
Metatron

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Metatron »

Ja ich entschuldige mich, war überreagiert.
Tut mir leid La Le Lu.
War noch nicht mal gezielt gegen Dich.
Aber ich gebe zu, es nervt unglaublich, das Männer immer als unterbelichtet gelten, wenn die Kinder krank sind. Zumindest verhalten sich 90% aller bekannten Frauen so.
Unsere Tochter wird schon sehr ordentlich versorgt und ich bin in Ihren Bereich Experte.

Nochmal, tut mir leid, aber ich kann es auch nicht mehr hören.
LaLeLu

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von LaLeLu »

Es ist ok!

Dennoch möchte ich Dir nichts mehr schreiben, weil ich ja nie wissen kann, was Dich auf 180 bringt.

Ich möchte einfach nicht in einer solchen Art und Weise behandelt werden!

Alles Gute
Laura.M
Beiträge: 86
Registriert: 12. Jul 2010, 11:49

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Laura.M »

Hallo Metatron,

rate mal bitte, was ich gemacht habe nach dem Lesen deiner Zeilen? Weil du mir ja den Mund wässrig gemacht hast. *schmunzel*

Aber erst einmal herzlichen Dank für deine netten Worte. Ich freue mich für dich, dass du in guten Händen bist… und ich wünsche dir die Kraft, alle anstehenden Probleme gut zu meistern... schon wegen eurer Kinder.

Und keine Angst… ich werde sicherlich nicht co-abhängig, denn ich weiß Grenzen zu setzen (bin mir auch was wert und werde mich mit Sicherheit nicht aufgeben... es wäre mir auch egal, was die Leute Negatives denken könnten). Ich stehe ebenfalls nicht allein da… und hier im Forum gibt es ja auch nette Ansprechpartner.

Noch vor einem Vierteljahr war ich viel risikobereiter… wäre gemäß seinem Wunsch in späterer Zukunft zu ihm gezogen und hätte mir dort eine neue Arbeit gesucht. Ich wollte das Leben an seiner Seite genießen (denn an erster Stelle standen bisher meine Kinder). Vor Problemen scheue ich mich auch nicht… es sind weniger die Depressionen, sondern mittlerweile andere Dinge, welche mir zu denken geben. Wenn ich ehrlich bin, bräuchte ich jetzt etwas Brennholz zum Nachlegen.

So wie bei dir und deiner Frau, kann ich ihm auch manches Verhalten nicht seiner Depression anrechnen. Und je länger ich ihn nicht sehe, desto mehr Realismus kehrt bei mir ein. Und was mir zu denken gibt… meine Sehnsucht nimmt ab. Vorher konnte ich es kaum erwarten, dass zwei Monate um sind und wir uns wieder in den Armen liegen. Er kommt nicht und ich würde nach seiner Aktion auch nicht so bald ein Zug-Ticket kaufen. Aber er deutet mir ja auch nicht mal an, dass er mich nah bei sich haben möchte. Mal sehen, was die Zukunft bringt…

Ich bin der Meinung, dass man aus positiven wie auch aus negativen Beispielen lernen kann. Manchmal wurden mir hier eigene Fehler bewusst... und ich werde mit Sicherheit auch weiter Fehler machen. Das lässt sich wohl nicht ganz ausschließen… aber hoffentlich weniger.

Eurer lieben Tochter Denise wünsche ich natürlich auch nur das Beste, vor allen Dingen Gesundheit und viel Lebensfreude, wenn ich ihr auch nichts zum „Lebergeburtstag“ geschrieben habe. Und ich finde es klasse, dass ihr euch für sie um eine normale Schule bemüht habt und sie auch nicht sozusagen „in den Glasschrank stellt“. Ihr kleiner Bruder Silas kommt hoffentlich auch nicht zu kurz. // Bei uns wollte/brauchte die Tochter viel mehr Aufmerksamkeit als ihr jüngerer Bruder. Darum bin ich froh, dass ich nun mit meinem Sohn auch mal allein Zeit verbringen kann.

Alles Liebe für dich und deine Familie.

Herzliche Grüße
Laura.M
Metatron

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Metatron »

Liebe Laura M

eines ganz sicher, Silas kommt auf jeden Fall nicht zu kurz. Darauf achte ich sehr.
Er wächst als ganz normaler Junge neben seiner Schwester auf. Das bei seiner Schwester etwas nicht normal läuft weiss er, aber er wird darüber nicht definiert.
Weisst Du, den Spruch ich bin nicht Co-Depressiv und ich kann auf mich selber achten... Vor 4 Jahren hätte ich Dir den noch unterschrieben.
Ich schreibe jetzt einfach mal nur Erfahrungen, mehr aus dem Leben meiner Frau.
Die Mutter meiner Frau ist nicht nur depressiv sondern auch Alkoholikerin.
Ich bin mit den Schwestern meiner Frau sehr tief verbunden, von Ihrer jüngsten Schwester bin ich sogar Patenonkel.
Man kann es natürlich als postiv sehen, das ein 11 jähriges Mädchen sehr gut kochen kann. Oder aber man sieht, das Mädel hat es aus der Not für sich erlernt.
Sie kommt nachhause und die Mutter liegt mal wieder besoffen in der Ecke. Sie hat Hunger und fängt dann an zu lernen..
Deine taffe Art, nochmal ich Wünsche Dir einen guten Gang. Du hast es unter Kontrolle, ganz ehrlich, noch...
Nochmal und da bin ich sehr überzeugt, in einen Jahre schreiben wir hier ganz anders.
Ich wünsche Dir es nicht.
Laura.M
Beiträge: 86
Registriert: 12. Jul 2010, 11:49

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Laura.M »

Hallo Metatron,

danke für deine netten Zeilen. Deine Worte geben mir nicht viel Hoffnung… und vielleicht hast du auch recht. Aber hat es nicht auch viel mit der inneren Einstellung zu tun: was bedeutet mir der Mensch an meiner Seite, was bedeute ich mir selbst und was erwarte ich von der Partnerschaft?

Die meisten depressiven Menschen, welche allein leben, meistern doch auch ihr Leben. Was heute nicht geschafft wird, kann man oft auch morgen noch erledigen. Mein Freund ist berufstätig, führt allein seinen Haushalt und geht regelmäßig seinem Hobby nach. Warum sollte das also in der Partnerschaft beim täglichen Zusammenleben nicht weiter gut funktionieren?

Mit einer festen Aufgabenverteilung müsste es doch klappen… und wer für eine Arbeit zuständig ist, sollte vom Partner nicht vorgeschrieben bekommen, wann und wie er diese Tätigkeit erledigt. Selbst wenn der Partner seine Aufgabe(n) mal nicht schafft zu erledigen, sollte man sie nicht einfach mit übernehmen… sondern erst abwarten, bis der Partner einen um Mithilfe bittet. Denkst du, das klappt auf diese Weise nicht? Aber darüber brauche ich mir wahrscheinlich auch keine Gedanken mehr machen… und ich sehe mich nicht mehr mit ihm in einer gemeinsamen Wohnung leben. Mich beschäftigen noch andere Gedanken.

Jetzt ist mir klar, warum du schon öfters Alkoholkranke angeführt hast. Vorher hatte ich mich über deine Vergleiche gewundert. Da hast du ja schon etliche Erfahrungen gemacht. // Die Pflichten gegenüber seinen Kindern sollte man nie vergessen, bin ich der Meinung… so schwer es einem vielleicht manchmal auch fällt.

Ich hoffe für euch, dass sich die Erfolge der letzten drei Jahre bei deiner Frau schnell wieder einstellen. Es ist schon sonderbar, unser Gehirn. Vielleicht ist es ein vorübergehender Blackout, der durch eine Aufregung ausgelöst wurde. Nimm es mir bitte nicht übel… bin eben manchmal eine Träumerin.

Ich wünsche dir und auch allen anderen Lesern eine gute neue Woche.

Herzliche Grüße
Laura.M
elliluzie
Beiträge: 22
Registriert: 26. Aug 2010, 15:34

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von elliluzie »

Lieber Metatron,

ich habe heute sehr viele Beiträge auf diesem thread gelesen. Zu deiner Info, ich bin Depri und habe leider auch Verdacht auf PS, wobei ich manchmal glaube, es stimmt.
Ich lese aus deinen Beiträgen häufig Wut und Verzweiflung und kann das sehr gut verstehen. Lach nicht, wenn ich das schreibe, aber mir geht es, wenn ich manche meiner Reaktionen im Nachhinein betrachte, oft genauso. Es ist eben wirklich so, als wenn zwei Impulse in mir streiten. Einmal das verletzte Kind, das einfach alle Verantwortung abgeben und nichts mehr machen will, und zum anderen die erwachsene Frau, die im Grunde genau wissen müsste, was nötig ist, und der klar sein müsste, dass z. B. Spaghetti zu kochen keine unüberwindliche Aufgabe ist. Ich nehme an, dass es bei deiner Frau ähnlich ist, und das ist schwer auszuhalten.
Mein Mann ist leider nicht so engagiert wie du es bist. Er reagiert häufig eher resigniert und lässt die Dinge laufen. Wenn ich etwas mache, ist es in Ordnung. Was liegen bleibt, bleibt liegen oder wird von ihm provisorisch weggeräumt. Das geht bei uns sicher leichter als bei dir, weil wir keine Kinder haben.
Mit Kindern wäre das eine ganz andere Sache, denn sie müssen alle Chancen für ihren Start ins Leben haben.

Ich möchte dir einfach nur sagen, dass ich es toll finde, wie sehr du dich einsetzt, und ich möchte dir Mut machen, es weiter zu tun.

GLG, Luzia
Metatron

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von Metatron »

Liebe Luzia

eigentlich sollte ich schon gelöscht sein, war so mein Wunsch, aber die Mods stehen wohl darauf lieber meine Threads zu sperren
Also kann ich Dir noch antworten.
Wut von mir kommt hier rüber, stimmt aber nicht wirklich, weil ich hier ja nur die negativen Dinge beschreibe, ansonsten würde ich das Forum hier nicht nutzen.
Ich gebe zu, natürlich bin ich sauer wenn mal eben 3 Jahre wirklich harte Arbeit über den Haufen geworfen werden. Da bin ich sogar mächtig sauer.
Ob ich engagiert bin? Natürlich bin ich engagiert wenn es um die Kids geht. Da haben Eltern nun mal einfach zu funktionieren. Resignieren im Leben nicht, dann fliegt meine Frau raus. Ich ertrage es, weil meine Frau sich weiter bewegt, sie darf auch Auszeiten haben, wir dürfen sogar gemeinsam mal wieder 5 Schritte zurück gehen. Alles Dinge womit ich inzwischen Leben kann, wo wir wirklich stundenlang miteinander reden und wieder zusammen raufen und den nächsten Tag gestalten. Ganz klar, meine Frau ist mir nicht egal und selbst ich habe Angst vor dem Tag wo mal wieder das grosse tiefe Loch kommt und ich sie daraus nicht mehr holen kann.
Hier werde ich dargestellt, als ein Ekelpaket, das keinerlei Verständnis für seine depressive Frau hat.
Das stimmt in keiner Form. Ich bin sehr feinfühlig spüre selbst kleinste Veränderungen und muss oft genug forschen, was war jetzt wieder der Auslöser.
Negativ darf man mir auslegen, nach 7 Jahren bin ich extrem feinfühlig. Ich spüre Änderungen schon im Ansatz und wirke denen entgegen. Es kann sein, das sehen hier viele Leute anders, aber wir haben nun einmal 2 kleine Kinder. Trotz Depressionen muß hier einges funktionieren.
Der Partner darf es zulassen Teil der Depressionen zu sein, aber Kinder können es nicht.
Es ist ein sehr harter Weg, seine Kinder nicht Co-Depressiv werden zu lassen. Er funktioniert noch nicht mal gut, da die Kids alles tun, damit es auch der Mama gut geht.
Ganz ehrlich für mich ist das wichtigste dass es meiner Frau gut geht, denn dann geht es auch uns allen gut.
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von otterchen »

Natürlich bin ich engagiert wenn es um die Kids geht. Da haben Eltern nun mal einfach zu funktionieren.

Und was lernen die Kinder daraus?
Bloß immer richtig verhalten, bloß korrekt sein, immer funktionieren. Eltern dürfen nicht schwach sein.
??????

Resignieren im Leben nicht, dann fliegt meine Frau raus.

Das wäre wohl das beste... für sie.

wir dürfen sogar gemeinsam mal wieder 5 Schritte zurück gehen.

Nichts, gar nichts ohne Dich? Ich würde ersticken. In meinen Augen bist Du vom Familien-Bestimmer zum Bestimmer und Kontrolleur über Deine Frau geworden.

Ganz klar, meine Frau ist mir nicht egal

LIEBST Du sie? Oder denkst Du zumindest, dass Du sie liebst? Wo ist Eure Liebe zueinander geblieben?

Hier werde ich dargestellt, als ein Ekelpaket

Andersherum wird ein Schuh daraus: warum nehmen Dich einige Leute so wahr? Sie spiegeln Dich nur. Derjenige, der den Eindruck des Ekelpaketes erweckt, bist Du selbst.

Ich bin sehr feinfühlig spüre selbst kleinste Veränderungen

Nur das, was Du für Veränderungen hältst.
Du bist nicht feinfühlig, Du bist mittlerweile jemand geworden, der alles auf die Goldwaage legt und nur noch EINEN Blickwinkel hat.
Wer Fehler sucht, wird Fehler finden.

Trotz Depressionen muß hier einges funktionieren.

Es muss auch noch Raum zum Leben bleiben.

Es ist ein sehr harter Weg, seine Kinder nicht Co-Depressiv werden zu lassen.

Und was passiert: die Kinder lernen, eine Depression zu unterdrücken zugunsten des Funktionierens. Egal, ob man nicht mehr atmen kann - für den Zusammenhalt der Familie hat man sich gefälligst selbst aufzugeben. Und das Rollenbild sagt klar: Mütter sind schwach, Väter haben alles in der Hand.

Ganz ehrlich? Was bin ich froh, dass ich Dich nicht kenne! Mir tut Deine Frau so leid.
Du siehst Dich sogar noch als Helfer, als Familienzusammenhalter, dabei hältst Du Deine Frau noch weiter in der Depression.

Du wirst jetzt vermutlich die entsprechenden negativen Gefühle wegen meines Postings haben - und weißt Du was? Es ist mir sowas von egal. Ich wünsche mir nur, Dir würde mal jemand aus Deinem persönlichen Umfeld gehörig den Kopf waschen.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
LaLeLu

Re: Ich habe ja gehofft....

Beitrag von LaLeLu »

Auch wenn ich hier als "nur" Betroffene nichts zu melden habe - laut Metatron! - ...

otterchen, Deine Worte sind so unendlich wahr, mir lagen sie schon lange auf dem Herzen, doch ich habe mich nicht mehr getraut Metatron zu antworten.

- Wie oft habe ich schon gedacht: ich würde die Flucht ergreifen.

- Die arme Frau, die armen Kinder - kein Wunder, dass die Frau so depressiv ist.

- Oft dachte ich sogar schon: Wenn ich es könnte würde ich die Frau aus der Hölle befreien.

- Es wäre das beste für die Frau wenn sie dort entkommen könnte.

- Ein weiterer Gedanke: er ist ein schrecklicher Tyrann. Ich würde kaputt gehen dort. Ich würde ersticken, ich würde nur noch schreien. Ich würde meine Kinder packen und bei "Nacht und Nebel" die Flucht ergreifen.

- Vermutlich ist die arme Frau in ihrer Verzweiflung und Not wie gelähmt, so dass sie resigniert hat.

- Mein ganzes Mitgefühl gilt der Frau und den Kindern (die schon so früh eingetrichtert bekommen, dass "man" nur zu funktionieren hat - Leben und Freude? Was ist das?)

- Was Metatron sagt ist Gesetz. Er weiß alles und kann alles und wehe, es kommen Gedanken zur Unterstützung oder zum Nachdenken von außen. Dann kommt von Metatron die Antwort: "Wenn Du keine Ahnung hast, einfach mal Fresse halten!"

Es sind nur meine Gedanken und Gefühle, endlich sind sie frei!

Danke an Dich, otterchen , Du schreibst so einzigartig, so klar, so wahr und gibst so viele Inspirationen zum Nachdenken!

@ Metatron, wenn Du gelöscht werden möchtest musst Du die Moderatoren per E-Mail anschreiben.
Antworten