Wie kann ich meinem Partner helfen?

schneewittchen.m.m
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Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Liebe Babi,

du bist ein Schatz! Danke!

Jajajaja weißt du, ich weiß das ja theoretisch alles... Aber die Praxis... da hapert es gewaltig...

Ich nehme mir deine worte wieder ganz fest zu Herzen und das ist dann wie so eine Stütze für mich.
Ich hab nur seit 2/3 Tagen eine schreckliche Sehnsucht und so eine riesen Angst...
Die Angst die klammert so und ich kann sie nicth wegschieben...
Weißt du, ich hab meine beiden Jungs auch fast genau 10 Jahre lang alleine erzogen. Bei der Trennung waren sie 5 und 8 Jahre alt, ich weiß wovon du sprichst. War lange Jahre ohne Partner, ich komme gut damit zurecht. Ich kann was mit mir anfangen, klammere bestimmt nicht, habe mir ein soziales Netz gebaut... Stehe mit beiden Beinen im Leben. Hatte schwierige Zeiten, bin aber ein optimistischer Mensch und kann das Leben im Großen und Ganzen so annehmen wie es ist und versuche immer das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen.
WEißt du was ich meine? Also ich stecke den Kopf nicht in den Sand.

Ich bin einfach unsicher und hilflos momentan.
Trau mich nicht mehr so richtig mich auf mein Gefühl zu verlassen. Zweifle sehr an mir selbst, denke z.B. immer wieder, dass ich nicht gut genug für ihn bin, dass er was Besseres verdient hat, ect.
Muss dazu sagen, dass ich schon immer ein Selbstzweifler war....

Liebe Babi, ich trau mich nicht ne sms zu schicken mit einer Frage. Als ich ihn vor ein paar Wochen das letzte Mal gefragt habe wie es ihm geht, fühlte er sich doch so unter Druck gesetzt. Weil er dachte er müsse mir das ERgebnis liefern dass es ihm besser geht. Dabei ging es ihm noch immer so schlecht.
Ich habe aber wirklich aus Interesse gefragt und wollte keine "guten" Nachrichten.

Meinst du wirklich ich könnte das fragen?
Habe bisher nur sms ohne Fragen geschickt.
Ich trau mich irgendwie gar nichts mehr, möchte ihn ja nicht verletzen, möchte doch einfach nur, dass er seinen Weg gehen kann und er weiß, dass er sich immer auf mich verlassen kann und dass ich ihn sehr liebe.

Ja, ich kann gut verstehen, dass er einfach keinen Kopf hat im Moment, ich weiß ja die Kiddis sind da und das ist anstrengend.

Ach Babi, ich versteh das ja alles, im Grunde weiß ich alles, s ist einfach nur so schwer.

Und dann kommt noch dazu, dass ich mich um Susanne sorge. Wir haben viel telefoniert, sie tut mir so leid, es ist sehr schlimm was ihr alles passiert ist.Ganz, ganz schlimm, ich fürchte das ist nicht "nur" eine Depression, bin sehr erschrocken. Ich hoffe sie schafft den Absprung und schaut endlich auf sich selbst. Sie ist eine sehr besondere Frau, bewundernswert.

Dann hab ich noch ne Freundin die sich vor kurzem das Leben nehmen wollte, bin natürlich für sie da ....

Gestern rief mich eine andere Freundin an,bei deren Tochter (21J) sidn die Blutwerte völlig durcheinander und das hört sich gar nicht gut an...
Irgendwie bin ich grade echt belastet, aber ich will jetzt für die Anderen da sein,das ist mir auch so wichtig.
Aber manchmal geht mir die Kraft für mich ein wenig aus.

Ach Babi und jetzt schreibst du so lieb, bist eine Krafttankstelle für mich, du bist so eine Gute, ich dacht mir schon, dass ich dich richtig einschätze, an deinen Worten und er Art dich auszudrücken, merkt man was für ein Mensch du bist!
hab dich sehr in mein Herz geschlossen!
Pass du aber auch ganz gut auf dich auf! Du hast für so viele hier so liebe Worte, vergiss dich selbst dabei nicht!

Nu ich hoffe die Erkältung ist wieder besser- mensch ist es nicht gemein, da hat man ein paar Tage frei, dann wird man krank?
Ist doch ungerecht, gelle?!

Vielen Dank und lass dich mal drücken
Mima
Babi
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Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von Babi »

Hallo liebe mima,

leider geht es mir noch nicht besser, im Gegenteil, fühl mich matschig.
Und dennoch gucke ich hier rein, denn du bist mir auch ans Herz gewachsen.

Du lastest dir viel zu viel auf, denke auch mal an dich. Du mußt dich jetzt mal an erste Stelle setzen, sonst klappst du irgendwann auch noch zusammen.

Du hast da wirklich viel um die Ohren, aber achte auf dich, du kannst zwar in Gedanken da sein und auch zuhören und Trost spenden, aber mehr kannst du nicht tun.

Du bist ein Mensch mit einem großen Herz, zeige dieses große Herz auch mal dir selber.
Ich weiß, wie schwer es ist, an das Gute zu glauben, fällt mir ja auch schwer.

Du sagst, du willst ihm keine Frage stellen. Du hast recht mit dem was du vermutest, Depressive denken dann immer, sie müssen einen Erfolg vorweisen, da hast du recht.
Es ist einfach wichtig, daß du dich per sms bei ihm meldest, du mußt keine Frage stellen. Wichtig ist, daß du ihm einfach ab und zu sagst, daß du an ihn denkst. Das ist das, was er braucht.
Und erwarte nicht immer, daß er antwortet, aber denke daran, daß er deine Worte im Herzen trägt, denn das tut er.

Ich drück dich auch mal und bitte versprich mir, daß du jetzt an dich selbst denkst, das ist wirklich wichtig.
Versuche, zu erkennen, was für ein wertvoller toller Mensch du bist.
Ich sage dir noch einmal: So ein Mensch wie du ist eine Bereicherung in einem Leben, denn davon gibt es nicht mehr so sehr viele.
Und daß weiß dein Freund auch, deshalb trägt er dich im Herzen.

Ich finde es übrigens schön, daß du mit Susanne telefonierst, sag ihr bitte ganz liebe Grüße von mir und daß ich sehr an sie denke, o.k.

Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Babi
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Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von Babi »

Hey mima,

mein Profil ist wieder offen.
Wenn du willst, können wir gerne emails schreiben, was ich übrigens auch Susanne hiermit anbiete, wenn sie will. Sag es ihr bitte.
Und Marion, für dich gilt das auch, wenn du das hier lesen solltest.

Drück dich.

Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
schneewittchen.m.m
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Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Hey ihr lieben alle,
muss mal wieder meinen Kummer von der seele schreiben.
er hat gestern wieder mit mir Schluss gemacht, wieder per Mail, meiner Ansicht nach wieder aus Panik.
Ich kann ihn sehr gut verstehen, hätte an seiner Stelle wahrscheinlich genauso gehandelt um die Kinder zu schützen.
Wenn ich ehrlich bin, liebe ich ihn dafür umso mehr!

Ich an seiner Stelle hätte auch meinem Parnter das damit verbundene Verzichten auf gemeinsame zeit nicht zumuten wollen und wahrscheinlich aus meiner Not heraus die Beziehung beendet. Allerdings hätte ich wahrscheinlich ein bisschen gehofft, der Partner würde das unvorstellbare doch möglich machen und an meiner Seite bleiben.

Genau das werde ich jetzt tun, ich werde ihn nicht alleine lassen, ich werde für ihn da sein. Ich weiß, er kann es momentan vielleicht nicht sehen, er ist völlig verzweifelt und kann nichts fühlen, er kann nicht glauben, dass ihn jemand so "bedingungslos" liebt. Ich werde es ihm zeigen indem ich immer für ihn da bin wenn er mich braucht, ihm aber seine Zeit gebe und mich komplett aus dem Leben mit seinen Kindern zurückziehe (keine gemeinsamen Unternehmungen mehr, obwohl es mir schwer fällt und die Kinder mich sicher vermissen, aber den Druck der eigenen Mutter können sie unmöglich aushalten...)

Nur mal kurz zum Grund, so ganz genau möchte ich es hier nicht niederschreiben, aber es ist seine EX die unvorstellbaren Terror ausübt und die Kinder auf die schrecklichste Art dazu benützt. Für mich ist es seelische Grausamkeit...
DAgegen tun kann man nicht viel. Sowohl Jugendamt als auch Rechtsberatung....blablabla

In der gleichen Mail in der er gestern mit mir Schluss machte, bot er mir für heute Abend seine Hilfe an. Ich fahr also heut Abend hin, hab ein bisschen Angst davor, bin unglaublich unsicher und hoffe, dass er mir die Möglichkeit gibt einen Termin in den nächsten zwei Wochen zu finden, wo wir nochmal in Ruhe reden können. Hoffe, dass ich mich traue danach zu fragen....
studa05
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Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von studa05 »

Ach Mimmchen,

geht bei einem die Sonne auf, hat der andere Gewitter und umgekehrt. ist schon komisch irgendwie.

Du wenn ich dir irgendwie helfen kann dann sag es bitte ja?

Weißt du eigentlich das ich dich tierisch bewunder? Du bist sowas von stark und geduldig und verständnissvoll. WOW.
Von dir kann ich mir noch ne Scheibe abschneiden.ganz ehrlich.

Ich finde es auch super klasse von dir, was du für eine Rücksicht nimmst auf ihn, seine Kids.

Aber bitte bitte bitte liebe Mimm, denke auch weiterhin an dich. Lenke nicht wieder in dein altes Schema ein, wo du zurück stehst. Hey klar haben wir alle zur Zeit mehr Schattenseiten als Sonnenseiten, aber ich habe trotz allem eine sehr bewundernswerte Frau hier kennengelernt, die viele neue Erkenntnisse gewonnen hat und ihr Leben geniesst. Tu dies auch weiterhin. Bist doch mein Mimchen, denke die ganze Zeit an dich.

Mach mir aber wirklich nun Sorgen ob du auch auf deine anderen Gefühle hörst und nicht nur auf die Liebe.

Mimchen pass auf dich auf und wenn du das Puzzle wieder feddisch hast kauf ich im Baumarkt wieder Nachschub an Leim

Bitte bitte lach wieder.

Drück dich ganz ganz dolle.
schneewittchen.m.m
Beiträge: 154
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Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Hi Studa,

kann wieder lachen!
Danke dass du so viel an mich denkst und mir immer wieder weiter hilfst!

War ja gestern zum Reifen wechseln bei ihm, kam dort an, er öffnete die Tür und nahm mich in den Arm.... Ich war ganz sprachlos...habs einfach genossen...

Dann wechstelte er meine Reifen, ich hab nebenbei ein wenig aufgeräumt und wir unterhielten uns über Gott und die Welt.
Immer wieder berührte er mich wenn ich an ihm vorbeilief oder umgekehrt. puuu, das war schön, hatte ich schon lange nimmer.

Anschließend bot er mir an noch mit in die Wohnung zu gehen und was zu trinken. Dort erzählte er zunächst von der Arbeit und kam dann auf seine Kinder und die osterferien zu sprechen. Erzählte, was sie gemeinsam unternommen haben usw.
Irgendwann war der Einstieg ganz gut und ich fragte ihn warum er denn diese Mail geschrieben hätte. Er sagte mir, dass er das auch nicht wisse, er wäre so unzufrieden mit sich und der Welt, er hätte irgendwie keinen anderen Weg gesehen und es täte ihm leid. Er hat mich wieder in den Arm genommen. Er hat mir sogar den kurz Rücken gestreichelt, ganz sanft und vorsichtig.
Er hat nach mir gefragt hey, das gab es schon lange nimmer)...

Aber irgendwann merkte ich, dass er nervös wurde und beschloss zu gehen.
zum Abschied hat stellte ich mich so vor ihn um tschüß zu sagen und er schaute mich wortlos ganz lange ganz fest an. Das gab es ja schon ewig nimmer, er wich oft dem Blick aus oder schaute mich nur seht kurz an.

Hab ihm dann alles Gute gewünscht er hat einen schwierigen Termin morgen und gefragt, ob er mir kurz Bescheid geben möchte, wie es gelaufen ist. Das will er, bin ja gespannt ob ich auch was höre.
Ich freu mich, blicke aber auch nicht so richtig durch, hey, bin doch keine Hellseherin, bei diesen heftigen Stimmungsschwankungen, was jetzt gerade so ist, kann ja morgen schon ganz anders sein.
Wie soll ich denn ahnen wie es ihm geht?

Naja, ein Lichtblick, der mir wieder Kraft gibt, schau mer mal wie's weiter geht...

na nu so is der stand der Dinge.
Duhu vielen lieben Dank für deine schönen worte, ich glaub du bist mindestens genau so stark und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das in deinem Alter nicht so gut geschafft hätte.

Hoffe, bei dir gehts auch gut weiter, drück dir die Daumen
Ganz liebe Grüße
Mimalein
studa05
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Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von studa05 »

Hey Mimm,

na wie läuft der Hase denn bei dir zur Zeit? Schreibst ja gar nichts mehr
Muss ich mir Sorgen machen????

Hoffe doch nicht.
Meld dich doch ma wieder.

Hoffe dir geht es gut.

Lg
die little hope
schneewittchen.m.m
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Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Bei mir tut sich derzeit nichts. Ruhe, nichts gehört, nichts gesehen, nichts gelesen....
Puhh , s fällt mir sehr schwer zur Zeit...
Geht mir nicht so besonders.


Hi Studa,
schön, dass du dich mal wieder meldest. Hab vor ein paar Tagen bei dir gepostet, hast es vielleicht gelesen. Nu biste grade gut aufgehoben bei Babi, da wollt ich mich nicht einmischen, sie kann die Sichtweise eines Betroffenen gut erklären.
Machs gut du Liebe, ganz viel glück meene Kleene von der Ollen...
BettyM
Beiträge: 77
Registriert: 9. Mai 2010, 23:14

Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von BettyM »

Hallo Mima,

danke dass du in meinem Thread geschrieben hattest

Ich weiß jetzt nicht genau, wie bei dir der Stand der Dinge ist, konnte ich nicht nirgendwo rauslesen.

Deine Geschichte hatte mich so angesprochen, weil wir ähnlich alt sind (bin 51), meine Kinder bei der Trennung von meinem Ex Mann 9 und 11 Jahre alt waren und ich sie auch 10 Jahre lang alleine erzogen habe, bzw mit ihnen alleine gelebt habe. Es sind großartige Menschen geworden -bin selbst oft überrascht davon, wie klasse sie sind und mein Partner sich ja auch von mir getrennt hatte, weil er fühlte, dass er mich belastet, bzw. nicht glücklich machen kann (seiner Meinung nach)

Ich frage mich neuerdings, wieso haben 2 Frauen wie wir, uns diesen Weg ausgesucht???

Weißt du was ich meine?

Ich habe KEIN Helfersyndrom. Natürlich zieht man sich als Mutter die Sorgen der Kinder manchmal zu sehr an, aber ich habe doch sehr gut geschafft, sie zu sehr eigenständigen, selbstverantwortlichen Menschen zu erziehen. Ich komme auch mit dem Loslassen der Mutterrolle sehr gut zurecht. Im Gegenteil, ich freue mich darauf, wenn unsere WG aufgelöst wird, weil wir uns trotzdem nah sind, aber jeder seinen eigenen Weg geht.

Wieso führt uns das Schicksal jetzt zu jemandem, der mit einer Depression/Burn Out kämpft? Wo liegt da unsere eigene Befindlichkeit? Ich verstehe nicht, was wir daraus lernen sollen?

Und weißt du, was mich bei aller Zuversicht, was meinen Freund anbelangt, sehr belastet? Die Frage, ob das alles wirklich überwunden werden kann. Haben wir "danach" genügend Vertrauen in den Partner? Sehen wir dann die Zeichen rechtzeitig und können "richtig" reagieren?

Und was ist "richtig" reagieren? Wie sollte man sich verhalten?

Ich hoffe, ich schreibe dir das jetzt nicht in einer Phase der Mutlosigkeit, sondern in einer, in der auch du daran glaubst, dass wir wieder zu unseren Partnern finden. Sollte das gerade nciht so sein, würde es mir sehr Leid tun, dass ich dich dann auf dem falschen Fuss erwischt habe.

Liebe Grüße
Betty
schneewittchen.m.m
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Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von schneewittchen.m.m »

Liebe Betty,

nein du erwischt mich nicht auf dem falschen Fuß.. Mach dir also keine Sorgen.

Bei mir ist es im Grunde wirklich sehr ähnlich wie bei dir, ich stelle mir übrigens die gleichen Fragen... Antworten findet man leider meistens keine.
Denn es ist so, wie dein Freund ja sagte, Depressiv bin ich nicht mehr aber auch noch nicht bereit für eine Beziehung.. (oder zumindest sinngemäß war es so.. stimmts?)

Manchmal bin ich mir nicht so sicher, ob die Depressiven Menschen ihre "Verfassung" slebst richtig einschätzen können. Ich glaube manchmal geht es ihnen besser und dann denken sie, sie haben die Depression überwunden, dabei stecken sie immer noch mittendrin, nur eben nicht in der ganz akuten Phase.
Ich bekomm oft ein - ich weiß es nicht- von meinem Freund als Antwort auf meine Fragen.

Warum gerade für uns dieser Weg vom Schicksal vorgegeben wird, weiß ich nicht.
Aber kennst du eine Beziehung ohne Schwierigkeiten?? Ich kaum, alle haben ihren Rucksack zu tragen. Der eine Rucksack ist kleiner, der andere größer und schwerer. So ist halt das Leben...
Helfersyndrom, mmh das Wort find ich schwierig. Ich helfe gerne, bin gerne für liebe Menschen in meinem Umfeld da, freue mich, wenn ich jemandem durch Rat und Tat helfen kann, es macht mich persönlich zufrieden und ein STück weit glücklich. Dennoch würde ich es nicht als Helfersyndrom bezeichnen.

Ich sag zu meinem Freund schon mal, dass es kein Zufall war, der uns zusammengeführt hat, sondern dass es das Schicksal so gewollt hat. Und das diese "Krise" nun eine Bewährungsprobe für uns ist, die wir bestehen und danach eine noch vertrautere Partnerschaft haben können und werden.

Bei uns ist es genauso wie bei euch, von Anfang an duch das Umfeld sehr Problembelastet. Ehrlich, Betty, wir hätten nach 3 Monaten das "Handtuch" werfen können, wir kannten die Probleme. Wir haben das nicht gemacht, weil unsere Partner uns unendlich viel bedeuten. Meiner ist für mich ein kostbarer Schatz den ich nicht mehr verlieren möchte. Bei dir wird es so ähnlich sein. Also sind wir geblieben weil wir eben zu dem Anderen gehören. Dass sich nun eine Depression einschleicht und wir nun Achterbahn vorwärts und rückwärts fahren... Ok, das konnte keiner ahnen.
Aber denk mal an unsere Partner. Also mir blutet das Herz, wenn ich sehe, wie sehr er leidet, sich für alles schuldig und verantwortlich fühlt, als Versager, zukunfstängste....
Ich denke, für uns ist es schlimm das mit ansehen zu müssen und nicht wirklich viel tun und helfen zu können aber die Betroffenen müssen durch diese Hölle... Wie schrecklich muss das sein.

Die Frage nach dem richtig Verhalten... mhh ja die stelle ich mir auch gefühlte 1000 mal am Tag... Ganz schwierig, weil ja jeder anders ist und was anderes braucht.
Ich versuche immer nur zu denken, könnte ihn das was ich tun möchte belasten, einengen oder gar unter Druck setzen? Denn Depris sind da sehr empfindlich und haben manchmal eine etwas andere Wahrnehmung als wir.

Ich habe in unserem letzten Gespräch versucht im "klar" zu machen, dass ich ihn nie einengen oder unter Druck setzen möchte, dass er eben momentan viel als Druck empfindet und es deshalb manchmal schwierig ist. Ich habe ihn gebeten mir dann sofort zu signalisieren dass was nicht ok war, damit ich Bescheid weiß.
WEnn ich ihn auf Probleme anspreche mache ich das in Frage Form. Bei meinem Freund klappt das am Besten. Wir haben das so abgesprochen, weil er zur Zeit schlecht reden kann und auf Fragen reicht ein Kopfnicken oder Schütteln. Und seltsamerweise erzählt er meistens sehr viel auf Fragen.
Ich denke aber, das kommt auch daher, das er sich nicht verpflichtet fühlt zu reden, er macht das ja sozusagen "freiwillig".
Verstehst du was ich meine?

Und noch was, wenn ich hier die Geschichten so lese, habe ich oft das Gefühl, dass sehr viel Beziehungskrise mit in der Depri steckt. Manche (hauptsächlich) Frauen müssen sich schon sehr harte Vorwürfe, Beschuldigungen, ect. anhören und gefallen lassen.
Ich hab da riesen Glück. Mein Freund gibt mir nie Schuld für irgendwas. Im Gegenteil er ist unglaublich traurig, dass er mir das nicht geben kann (was er denkt) was ich brauche....
Mir geht es zeitenweise nicht besonders gut und ich habe Probleme mit der Krankheit und den daraus resultierenden Folgen (kaum noch Kontakt, Gefühllosigkeit...) umzugehen.
Aber ich bemühe mich immer weiter dazu zu lernen und ein STückchen Gelassener und Selbstbewusster zu werden....
Denn für mich ist klar, ich möchte diesen Mann nicht verlieren, schon gar nicht an die Krankheit, dazu liebe ich ihn viel zu sehr.

Und trotzdem stelle ich mir die gleiche Frage wie du - Können wir alles überwinden?

Aber Betty, wir wissen nie was die Zukunft bringt, wir können nur hoffen und ganz fest daran glauben. Und ich glaube in unseren Fällen lohnt sich das Warten!

uff, das war lange, sorry, ich hoff, du konntest ein paar Anregungen bekommen

Im übrigen finde ich deine Art und Weise sehr stark und selbstbewusst, toll!
Liebe Grüße
mima
BettyM
Beiträge: 77
Registriert: 9. Mai 2010, 23:14

Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von BettyM »

Liebe Mima,

ja, meine selbstbewusste und starke Art und Weise ...die macht genauso Höhen und Tiefen mit, wie unsere Lieben.

Dass ich den Kopf inzwischen wieder ein großes Stück über dem Wasser halte, kommt daher, dass ich mir inzwischen sicher bin, dass er mich wirklich sehr liebt und "Wir" das Ziel sind. Also signalisiere ich, dass ich die Nähe, Stabilität und Basis für ihn bin und bleibe und warte (bzw. habe ich am Donnerstag so zu ihm gesagt, als ich mir relativ sicher war, dass ihn das in dem Moment nicht bedrängen würde)

Sobald ich mutlos werde -und das kommt auch immer wieder vor- denke ich mir, für welches Ziel sollte er denn sonst auch arbeiten? Mit dem alten Schmerz und den alten Verstrickungen hatte er ja gelernt zu leben, auch wenn er wusste, dass ihm das nicht gut tut.

Dass es MIR besser geht, liegt wirklich daran, dass ich irgendwann sehen konnte, es ist bei uns nicht vorrangig ein Beziehungsproblem. Denn darunter habe ich 1,5 Jahre lang gelitten. Ein ganzes Jahr wurde die Beziehung schlechter. Alles was ich ansprach, wurde als Vorwurf, Forderung und Kritik gewertet. Beschimpft wurde ich nicht, aber Wut und Aggression schwangen immer mehr mit und emotionale Verletzungen, die habe ich reichlich eingesteckt. Dann trennte er sich und ich habe alle Ratgeber zum Thema Trennung und Beziehungskrise verschlungen.

Und logisch, Beziehungskrise läuft parallel mit! Nur dass ich mir irgendwann sicher war, bzw. er signalisierte, dass bei uns nicht die Beziehungskrise der Auslöser, sondern die Auswirkung war.

Und das sehe ich genau wie du: Diese Krise ist eine Prüfung für uns: Wieviel hält diese Beziehung aus? Aber wenn wir es schaffen, bringt es uns sehr, sehr viel näher zueinander

Es wird nicht so sein, dass danach gar nichts mehr passieren kann, aber Verständnis, Toleranz, Akzeptanz und Einfühlungsvermögen füreinander wird einen ganz andere Dimension haben.

Weißt du worüber ich bei mir lachen kann: Ich habe immer rumgemoppert, dass ich das Wichtigste und was ganz Besonderes sein will. Ich meinte das aber so im Sinne von, ich will die Prinzessin sein, der er sich zu Füßen legt und immer um sie herum tanzt!Haha , DAS habe ich nicht bekommen, dafür aber die Gewissheit, dass ich wirklich was ganz Besonderes und Wichtiges in seinem Leben bin.

Zu dem: Ich weiß es nicht!
Ja, das habe ich oft gehört: Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht! Das hat mich, als ich noch von "normaler" Beziehungskrise ausging, auf die Palme gebracht. (Gedacht: Wie kannst du nicht wissen, warum du dich so blöd verhältst oder mir das schon wieder antust. Du tust es doch!!!) DAs war der wichtigste Prozess bei mir, anzuerkennen, dass er das wirklich nicht weiß.
Oder diese Rückzüge, kein Kontakt, keine smse, etc. : (Gedacht: Wie kannst du behaupten, mich zu lieben, dabei ist es dir doch scheinbar sch...egal, was ich tue und denke) Und dann die Antwort: Ich kann es nicht oder ich konnte es nicht.

Das kann ich jetzt auch erst besser verstehen, DANKE BABI
Ich schreibe nachher/morgen noch etwas bei mir. Mir fehlt im Moment die Zeit, weil ich meinem Freund helfe, hier auszuziehen und die vielen restlichen Sachen in seine Wohnung zu bringen.

Auch so ein Thema: Ich weiß oder sage es mir ständig, dass dies der richtige Weg ist, er braucht sein Revier, seine Rückzugsmöglichkeit, sein eigenes Nest, aber mir tut es weh, er geht hier endgültig weg

Ja Mima, ich hoffe und warte und glaube ganz fest daran, weil er auch ein kostbarer Schatz ist, etwas ganz Besonderes.
Und ja, nach 3 Monaten habe ich gedacht: Uff, da hängt aber viel mit dran und bin trotzdem nicht schreiend davon gelaufen

Ich halte es auch für "Schicksal" ! Und ich weiß jetzt auch schon ein bisschen, was ich daraus lernen soll: GEDULD und VERTRAUEN

Beides kam in meinem Lebenskonzept noch nicht vor, grins, das sind aber genau die Dinge, die uns diese Zeit überstehen lassen (egal wie es ausgeht) und zumindest hat es uns darauf gestoßen, dass wir diese Eigenschaften vielleicht mal entwickeln sollten...

Ganz, ganz liebe Grüße und Danke, es bringt so viel, die Gdanken und Anregungen der anderen zu lesen um sich dann wieder selbst reflektieren zu können

Betty

@ BABI
Danke, Danke Hat mir sehr geholfen, wieder ein großes Stück zu verstehen.
Es passiert im Moment so viel, muss ich später noch schreiben.
BettyM
Beiträge: 77
Registriert: 9. Mai 2010, 23:14

Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von BettyM »

Liebe Mima

Wie geht es dir?


Viele Grüße von der Enkelin eines "Gelbfüßlers"
Sonea64
Beiträge: 1
Registriert: 30. Mai 2010, 15:33

Re: Wie kann ich meinem Partner helfen?

Beitrag von Sonea64 »

Erstmal ein ganz liebes Hallo an Euch,und ich hoffe es geht Euch gut.

Ich weiss erst seit zwei Tagen das mein Freund an einer bipolaren affektiven Störung( manisch depressive Störung) leidet, bin also Neuling in jeder Hinsicht.
Aber am besten ich erzähle von vorne.
Wir haben und vor einem halben Jahr in einem Chat kennengelernt und gleich supergut verstanden.Schon ab dem zweiten Tag haben wir stundenlang telefoniert und uns alles erzählt,auch unsere Vergangenheit.Nach einem Monat haben wir uns getroffen und waren uns einig das wir zusammengehören.Da erst kurz zuvor sein Vater starb bei dem er lebte, dachte ich mir bei den wechselnden Stimmungen nichts.Achja,ich hab vergessen zu erwähnen das wir 130 km entfernt voneinander leben und uns durch meinen Job nur alle 14 Tage am WE bei ihm treffen können.
Nun gut es lief alles super,er wollte Weihnachten bei mir und meinen Kindern verbringen und ich freute mich sehr darauf.Ein paar Tage vorher telefonierten wir wie jeden Abend und plötzlich kam von ihm nur noch ein "verdammt" und dann dann war eine Woche Funkstille,nichts mehr.Die 14 Tage waren fast um und er rief an entschuldigte sich und fragte ob ich zu ihm komme,klar meinte ich,denn zu dem Zeitpunkt liebte ich ihn schon sehr.Wir verbrachten auch wieder ein tolles We und redeten über alles,und er meinte er wisse das es nicht ok war.Die nächste Woche dasselbe Spiel von vorne.Dann wieder kurz bevor die zwei Wochen um waren meldete er sich wieder um zu fragen ob ich denn komme,diesmal sagte ich nein,bevor er nicht weiss was er will würde ich nicht wiederkommen.daraufhin hörte ich wieder einige Tage nichts.Dann kam eine Mail,das er mich vermisst und jetzt sicher ist das er mich liebt.Und so wie ich es jetzt sehe kam dann die manische Phase.Er ist Musiker und wollte unbedingt nochmal was auf die Beine stellen,eine Band gründen und auftreten und es allen Leuten zeigen.Dies hielt an bis vor zwei Wochen,ich sagte ein falsches Wort und er meinte ich soll am nächsten Tag so früh wie möglich verschwinden und meinen ganzen Scheiss wieder mitnehmen.Ich hielt es für besser das auch zu tun und bin Montags ganz früh raus und nachhause gefahren,ich war fix und fertig denn ich liebe ihn so sehr.Am Abend rief er an und war erst noch wütend und aufeinmal haben wir uns wieder ganz normal unterhalten wie vorher auch.Natürlich freute ich mich und fuhr am nächsten WE wieder zu ihm,es war ein herrliches WE.Darauf folgte das Pfingstwochenende und wir freuten uns einen Tag mehr für uns zu haben.Bis Montag früh war auch alles perfekt.Dann meinte er er sei nicht so gut drauf und ging mir aus dem Weg.Eine Weile später kam er kurz ins Zimmer und sagte mir das er mich liebt und das es nichts mit mir zu tun hat,aber er ging wieder auf den Balkon um alleine zu sein.Ich lies ihn in Ruhe und dachte das wird schon wieder.Ich täuschte mich.Denn eine Stunde später kam er rein,schrie mich an ich soll verschwinden und mich nie wieder sehn lassen,schliesslich zahle er die Miete und sowas wie mich braucht er nicht.
Ich ging.
Zwei Tage später schreibt er mir sorry.Ich war fertig mit den Nerven und auch sauer und reagierte deshalb nicht.Am nächsten Tag rief er an und sagte mir wie sehr es ihm leid tut und das er erstmal im Kopf wieder klar werden muss,ok sagte ich.
Einen Abend später erklärt er mir das er mich nicht leibt und ich was besseres verdient hätte weil er innerlich immer noch der mutter seines Sohnes nachhängt(seit 10 Jahren getrennt und keinen Kontakt ,auch nicht zum Sohn),er mich aber sehr gerne hat und gerne die Beziehung möchte aber nicht weiss wie ich damit leben soll,und so weiter.ziemlich widersprüchlich wie ich fand,daraufhin hab ich das Internet durchforstet und mir ist klar geworden das es eben diese bipolare affektive SStörung ist....typisch dieses "himmelhochjauchzend und wieder zu Tode betrübt".
Das schlimme ist das er gesagt hat das er nciht mehr leben will und nicht weiss was er tun soll.Ich habe Angst um ihn und weiss nicht mehr weiter.Ich liebe ihn sehr und möchte auch um unsere Beziehung kämpfen,da er signalisiert hat das er das auch gerne möchte,aber wie kann ich ihm helfen,wobei ja auch das Problem mit der Entfernung noch besteht und ich nicht immer bei ihm bin.

Ich würde mich über jegliche Antwort sehr freuen,denn ich weiss echt nicht weiter.
Danke Euch


Nachtrag:
ich hab mich den ganzen Abend hier so kreuz und quer durchgelesen und hab zumindest schon mal verstanden das er mich nur rausgeschmissen hat weil er gemerkt hat wie ich unter seiner miesen Stimmung leide.Und inzwischen bin ich mir fast sicher das er mich immer noch liebt aber der Meinung ist das ich was besseres verdient hätte.
Andererseits weiss ich inzwischen auch das es ein verdammt harter und langer Weg wird,aber ich denke er ist es wert durchzuhalten und mit ihm zu kämpfen.Ich liebe ihn einfach.
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