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Re: schon wieder

Verfasst: 25. Jun 2007, 17:33
von Hina1
Liebe Elfe,

das ist sehr normal, dass eine Depression auch mit allerlei körperlichen "Gebrechen" garniert ist. Kopfschmerzen, Rücknschmerzen, Magenschmerzen und Infekte sind da recht hoch oben auf der Skala. Im Grunde reißt es ja das ganze Immunsystem mit runter. Viele merken überhaupt erst die körperlichen Reaktionen und nehmen gar nicht wahr, dass auch ihre Seele krankt. Wenn Du mich fragst, Dein Freund macht die reinste Depri-Bilderbuch-Karriere mit. Der Arzt hat bestimmt nicht umsonst auch das Wort Stress bei ihm mit angebracht. Das war garantiert ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass da mehr im Argen liegt.

Liebe Grüße
Hina

Re: schon wieder

Verfasst: 26. Jun 2007, 00:13
von ElfeBS
Ach Hina,

du hast recht. Welcher Zahnarzt spricht einen sonst auf Depressionen an.
Wenn er doch verdammt nochmal nicht so stur wäre.
Heute bin ich ziemlich verletzt, auch wenn ich weiß, dass ich es nicht sein sollte. Er hat in einem Internetforum für Studenten ein Profil und da waren bis heute Fotos von ihm, seinen Hobbies und auch von uns drinnen. Er hat alle rausgelöscht. Will wahrscheinlich nicht mehr, dass ich zu sehen bin als seine Freundin. Das tut weh. Ansonsten hat er heute nur eine SMS geschickt, dass es ihm etwas besser geht, ich mich aber heute nicht melden soll. Hab ich dann auch nicht getan.
Ich muss zugeben, dass ich mich sehr missbraucht fühle als Mülleimer. Das wird mir nicht angerechnet.
Am Samstag ziehe ich von München weg, wieder zu meiner Mutter, dasmit sie nicht so allein ist. Mir graut es so sehr davor. Ich fühle mich in München wohl und kann hier auch mal abschalten und muss mich nicht nur um andere kümmern. Aus Schuldgefühlen etc ziehe ich nun zu ihr und könnt im Moment nur heulen.
Glaube dann bin ich nur noch für andere da. Und habe dann kein eigenes Leben mehr. ICh sollte an mich denken, einfach hier bleiben. ABe rich trau mich das nicht. Ich mach mir dann selbst Schuldgefühle, weil ich nicht daheim bin zum helfen.
Bin todunglücklich über men Leben im Moment, nicht nur wegen meinem Freund, sondern auch wegen meinem Vater, meiner traurigen Mutter, meiner Wohnung die ich aufgebe, noch keinen neuen Job in der Heimat.
Keine Angst, depressiv werd ich und bin ich nicht ... nur gerade richtig k. o. und unsicher wie mein Leben weitergehen soll. Ob hier in München oder daheim auf dem Land bei meiner Mutter in Sachsen.

LG Elfchen

Re: schon wieder

Verfasst: 26. Jun 2007, 12:24
von Hina1
Liebes Elfchen,

mag sein, dass Du noch nicht unbedingt depressiv bist aber Du legst gerade wunderbar alle Grundlagen dafür. Du fühlst Dich für alle anderen verantwortlich, nur nicht für Dich, denn dann würdest Du als erstes an Dich selbst denken und es nicht vermeindlich den anderen recht machen wollen. Du bist auch nicht für das Wohl und Wehe Deiner Mutter verantwortlich. Hört sich ziemlich hart an, denn Dein Vater ist vor kurzem gestorben aber sie muss auch selbst lernen, wieder auf eigenen Beinen zu stehen und da ist es sicher nicht wirklich sehr hilfreich, wenn sie die Verantwortung für sich auch auf Dich mit übertragen kann. Du kannst ihr doch gar nicht wirklich auf dem Weg helfen. Das ist genau dasselbe wie bei Depressiven. Wenn sie es nicht alleine schafft, dann gibt es auch dafür Profis, die genau wissen, wie sie es anstellen, jemandem zu helfen. Als Laien haben wir eher immer die Angewohnheit, den Hilfsbedürftigen alles abzunehmen, was sie belasten könnte und das macht die Sache durchaus eher schlimmer, weil sie dann gar nicht mehr in die Selbständigkeit zurückfinden. Und Du versuchst gerade bei Deiner Mutter den Platz Deines Vaters zu ersetzen aber das geht nicht, Du kannst ihn nicht ersetzen. Du bleibst dabei unweigerlich auf der Strecke. Es ist sicher gut, wenn Deine Mutter erst mal ein wenig Beistand hat aber Du musst sehr aufpassen, dass Du nicht Dein eigenes Leben damit verlässt. Gibt es nicht vielleicht sogar nach einiger Zeit den Weg zurück nach München?

Du verlässt gerade ein Leben, das für Dich gut war, Du warst gerne in München und hattest Deinen Job da. Jetzt machst gerade Dinge, die Dir einfach nicht gut tun und vor allem noch aus Schuldgefühlen heraus. Hast Du Dich eigentlich schon mal gefragt, welche Schuld Du da eigentlich "abzuarbeiten" hast und woher diese Schuldgefühle bei Dir eigentlich kommen? Im Grunde bist Du jetzt schon totunglücklich, weil Du genau weißt, Du machst das alles gegen Dein inneres ICH. Wo ist da noch der grosse Unterschied zu einer Depression? Mach nicht den selben Fehler wie ich, der durchaus bewusst war, dass ich ganz unten war aber meinem Freund mit der Depression gings ja schliesslich noch viel schlechter als mir, dann kann ich ja wohl doch keine haben. Mittlerweile behaupte ich sogar, ihm ging es nicht schlechter als mir, er trug es nur offener aus und ich habe mir vorgemacht, die Starke sein zu wollen. Das ging solange, bis ich richtig zusammengebrochen bin. Hilfreich war das für niemanden.

Liebe Grüße
Hina

Re: schon wieder

Verfasst: 26. Jun 2007, 22:43
von ElfeBS
Liebe Hina,

ach gestern war mir einfach nur wie heulen.
Aber ich behalte mich im Auge. Danke, dass du dich um mich sorgst.

Er hat wirklich nur meine Bilder gelöscht und dann kam heute nur folgene Mail:
ich hab immer noch fieber... und schwindelig...obwohls langsam besser wird....
aber nützzt ja nix....
alles doof eben....

hab ihm im icq angeschrieben. da ging er offline.

also den einen tag so, den anderen so. glaub er verkraftet meine ehrlichkeit nicht..
und/oder er will mich nicht mehr als freundin.
da kann man nix machen.

Ich werd morgen aber vielleicht den psychologischen dienst der uni anrufen und mich beraten lassen. mehr geht nicht. tut mir vielleicht auch gut.

LG Elfchen

Re: schon wieder

Verfasst: 3. Jul 2007, 22:25
von Ronny
Elfchen,mensch das kommt mir alles so bekannt vor,Dauernd diese Schmerzen (meiner hatte auch zweimal diese "Zahnprobleme", abwechselnd mit Rücken-nacken-Kopf-oder sonstwas Schmerzen).Dann einen Tag so,den andern so.Einen Tag quasselt er mich voll,will mit mir was unternehmen,den andern spricht er nichtmal mit mir.

Grenz dich ab,du kannst da nichts machen,es heilt nicht alleine durch Liebe und Geduld,grenz dich ab,es ist besser so.Du machst dir logischerweise viele Gednaken,warum er so ist,nimmst jede Änderung seines Wesens sofort wahr und fragst dich,was dahinter steckt.Laß es,konzentrier dich auf dich und was dir gut tut,sonst landest du früher oder später irgendwann selbst in einer Krise,weil so ein zustand einfach an einem zerrt.

LG Teddy

Re: schon wieder

Verfasst: 4. Jul 2007, 10:43
von bigfish
Liebe Elfe,

ich weiß nicht, ob ich mich hier einfach einmischen darf, ich bin noch nicht lange hier in diesem Forum.
Habe deine Geschichte hier aufmerksam gelesen und ich bin entsetzt, wie du hier auf "Durchhalten" gepolt wirst und die polen läßt. Warum klammerst du dich so sehr an einen Freund, der sich permanent von dir abwendet bzw. dich nach Lust und Laune "benutzt"? Es geht nicht darum, was mit ihm los ist, darum muss er sich gefälligst selber kümmern. Es geht um dich, wie es dir damit geht und welche Bedürfnisse du für dich hast. Ich glaube nicht, dass sein Verhalten nur mit einer Depression erklärt werden kann. Sein Verhalten kann man nur als total egoistisch bezeichnen und nur du selbst kannst die Frage beantworten, ob DU in dieser Beziehung glücklich bist und ob DU mit diesem Menschen zusammenbleiben willst. Konfrontiere ihn damit, hör dir an, was er dazu meint, und entscheide. Ich weiß, dass das eine sehr schwere und schmerzhafte Entscheidung sein kann. Aber wenn er von dir weg, will kannst du nur loslassen, er wird ohnehin irgendwann gehen. Vielleicht gibt ihm das dann auch den nötigen Kick, um endlich etwas zu unternehmen. Und falls nicht: es ist vollkommen nutzlos, wenn du dir dauernd Gedanken machst, was mit ihm los ist. Die entscheidende Frage muss lauten: was ist mit DIR los, warum lässt du dir das gefallen, warum hälst du an so einer Beziehung fest?
Ich wünsch mir für dich, dass du deine Kraft für dich selber einsetzt, um deinen Lebenszielen näher zu kommen. Du kannst ihm nicht helfen. Das muss er selber tun.
Gutgemeinte, herzliche Grüße
Alexx

Re: schon wieder

Verfasst: 4. Jul 2007, 16:40
von HexHex
Hallo,
auf der Suche nach Infos zum Thema Depressionen bin ich hier gelandet, habe zwar nicht alle Einträge gelesen, aber das was ich gelesen habe kommt mir alles so verdammt bekannt vor...
Über ein Jahr habe ich meinen Freund aus der Ferne angeschmachtet und konnte nicht verstehen, dass er mich zwar eigentlich auch toll fand, aber es nicht geschafft hat sich auf mich einzulassen.
Seit Anfang des Jahres sind wir nun doch ein Paar und haben Probleme wie ich sie noch in keiner Beziehung erlebt habe.
Gefühle zeigen, Verabredungen treffen, miteinander reden, planen, alles was normal sein sollte in einer Beziehung artet bei uns in Stress aus.
Ostern waren wir kurz davor uns zu trennen, obwohl wir beide die Beziehung eigentlich wollten. Aber ich kam einfach nicht mit seiner Emotionslosigkeit klar. Er fuhr zu seinem Bruder, wollte mit ihm über alles reden, von dort ein paar konfuse SMS, Anrufe, viele Tränen, immer wieder dieses "ich will das mit dir schaffen, aber bisher hats ja auch mit keiner funktioniert, warum dann jetzt mit Dir"
Die letzte Meldung aus dem Zug auf dem Heimweg, war vor lauter weinen kaum zu verstehen, plötzlich Verbindung weg und Stunden später der Anruf einer Freundin von ihm, ob ich ins LKH kommen könne. Er sei ausgeflippt und eingeliefert worden.
Keine Frage, klar bin ich hin. Aber ich hatte auch eine Höllenangst. Da steht man kurz vor der Trennung, obwohl man die Beziehung eigentlich will und es nur nicht schafft dem anderen klar mitzuteilen was man fühlt, erwartet, wünscht und plötzlich befindet man sich in so einer Situation.
Ich wußte ja nicht mal, ob er wollte, dass sie mich anruft oder ob sie dachte, es sei gut, wenn ich komme...
Er war mit Medikamenten ruhiggestellt, blieb dort und rief am nächsten Tag an, weil er mich gerne sehen wollte. Wir waren uns vorher nie so nah wie an dem Tag. Die nächsten zwei Monate verbrachte ich die meiste Zeit bei ihm, haben uns so intensiv kennen gelernt wie es anders nie hätte sein können.
Seit drei Wochen lebt er wieder zu hause, seit zwei Wochen geht er wieder arbeiten, wobei das nicht klappt wie er sich das erhofft hat.
Soviel zu unserer Geschichte. Bei all Euren Einträgen finde ich uns wieder.
Dieses ständige Hoffen, dass wieder alles gut wird, wenn mal ein guter Tag war. Dieser Frust, wenn von jetzt auf gleich nichts mehr von ihm kommt. Die Traurigkeit, weil man merkt, wie wenig man für ihn tun kann. Die Frage, ob es besser wäre den Kontakt "einfach" abzubrechen, damit er "aufwacht" und beginnt zu kämpfen.
Seit Montag hat er schon wieder Urlaub, weil er sich nicht konzentrieren konnte, seine Chefin dachte, als er wieder anfing zu arbeiten, dass er wieder ok sei. Jetzt hat er wenigstens offen mit ihr geredet und sie weiss Bescheid, dass er nicht zu 100% belastbar ist. Dieses Gespräch hat er über eine Woche vor sich her geschoben... Solche Situationen gibt es viele, er denkt und denkt und denkt und mich vergisst er dann.
Melde ich mich reagiert er immer, auch sehen möchte er mich eigentlich meistens, aber von sich aus kommt fast nie etwas. Die letzten drei Tage habe ich mal wieder seinen "Pausenclown" gespielt. Alles was ich mit ihm zusammen machen möchte macht er mit. Alltägliches wie Lebensmittel einkaufen gehen, kochen, aufräumen, aber auch Sport oder Kino...Aber in mir bohrt die Frage, macht er das weil er das möchte, es ihm vielleicht sogar gut tut und er es nur alleine gerade nicht hinkriegt oder tut er es mir zu liebe und ist eigentlich froh, wenn ich ihn dann wieder in Ruhe lasse????
Heute morgen hab ich ihn, mal wieder, aus dem Bett geklingelt. Er bedankt sich dafür, ist scheinbar froh, dass er so seinen Hinter hoch kriegt. Was er mit dem Tag anfangen soll, das wusste er noch nicht. Die "Aufgaben" (Lebensmittel einkaufen und Wäsche in die Maschine schmeißen...)die ich ihm gestern gegeben habe (das hört sich schrecklich an, aber so ist das leider gerade...) hat er erledigt, von selber wäre er nie darauf gekommen es zu machen.
Sorry, dass alles kommt jetzt vielleicht sehr konfus rüber, aber es ist ein gutes Gefühl einfach mal alles bei Leuten loszuwerden, die wissen von was ich rede. Meine Freunde, die ihn kennen und mögen, verstehen nicht was bei uns passiert. Und irgendwann will man auch einfach nicht mehr über die neusten Probleme reden, weil man Angst hat, dass man nicht mehr verstanden wird...
Vielleicht habe ich hier jetzt einen Weg gefunden mich austauschen zu können...
LG
hexhex




Nach ein paar Tagen Funkstille kam

Re: schon wieder

Verfasst: 4. Jul 2007, 21:17
von BeAk
Liebe HexHex,

und das hälst Du für richtig, das Du dem kl. Jungen sagst, das er einkaufen muß und auch die Wäsche gewaschen werden sollte?

Auch braucht der kl. Junge eine Begleitung beim Einkaufen. Oder brauchst Du als Mama die Begleitung des kl. Jungen?

Re: schon wieder

Verfasst: 5. Jul 2007, 07:35
von HexHex
Guten Morgen,

nein das halte ich nicht für richtig, ganz im Gegenteil, es wiederstrebt mir total, weil ich einen gleichwertigen Partner haben möchte und nicht die Ersatzmama für jemanden spielen will.

Ich hoffe halt, dass er auf diesem Weg einfach bald wieder von selber auf die Idee kommt, so alltägliche Sachen zu erledigen.

Er sagt, dass er sich nicht motivieren kann, macht aber mit, wenn man ihn "tritt". Kann es dann nicht vielleicht doch richtig sein, wenn man ihn jetzt ab und zu mal, wie Du so ironisch schreibst, ans Händchen nimmt?

LG
hexhex

Re: schon wieder

Verfasst: 5. Jul 2007, 22:15
von BeAk
Liebe HexHex,

dann behandle ihn auch nicht wie ein Kind.

Er ist erwachsen und muß selber merken, wenn er keine Wäsche mehr in Schrank hat. Und wenn der Kühlschrank leer ist, wird er sich schon was kaufen gehn.

Re: schon wieder

Verfasst: 6. Jul 2007, 09:18
von HexHex
Hallo,

auch wenn das in meinem ersten Beitrag so rüber gekommen sein mag, behandel ich ihn nicht wie ein kleines Kind. Ich überlege mir mittlerweile bei allem was ich sage vorher sehr genau, ob das ok ist oder nicht.

Ich habe ihn gebeten mir zu sagen, wenn es ihn nervt wie ich bin, er sich bevormundet fühlt, denn für mich ist dieser Grat "für ihn da sein wollen" und ihm zu nahe zu treten bzw. zu nerven, verdammt schmal.

Vielleicht hast Du sogar Recht damit, dass ich gerade in eine Rolle (Ersatzmama...) rutsche und es gar nicht so recht realisiere. Aber es ist schwierig jetzt das Richtige zu tun. Melde ich mich nicht bei ihm, sitzt er zu hause auf der Couch oder liegt im Bett. Schlage ich vor was zu machen, ist er sofort dabei. Was würdest Du denn da machen? Locker flockig Dein Ding durchziehen oder vielleicht doch mehrmals nach haken wie´s denn bei ihm aussieht!?

Für dieses WE zB. liegen ein paar schöne Events an, einiges von dem ich genau weiss, dass er früher auf jeden Fall hingegangen wäre. Jetzt sagt er, er habe noch nichts vor am WE und auf meine verdutztes "ja aber das sind doch alles nette Sachen, zu denen wir gehen können" kam von ihm "ach so, du willst mich mitnehmen, na dann bin ich natürlich dabei".
Ja klar will ich mit ihm zusammen was unternehmen! Warum denkt er so komisch???
Und was soll ich denn jetzt machen? Er weiß, was anliegt und noch klarer konnte ich ihm nicht sagen, dass ich mit ihm zusammen losziehen will.
Warte ich jetzt ab, dass er sich meldet? Und was wenn er es nicht tut? Ich weiss, dass er dann zu hause hängt, aber dabei gewesen wäre, wenn ich noch mal gefragt hätte...
Hilft es ihm jetzt mehr, dass man immer wieder auf ihn zugeht oder macht ihn das nur noch lethargischer (schreibt man das so?) und irgendwann wartet er nur noch darauf, dass ihn jemand in den Hintern tritt.
Soll man sich jetzt lieber ein wenig zurück ziehen, damit er von sich aus aktiv wird? Egal, ob es nun um den Kühlschrank und die Wäsche geht oder um Freizeitaktivitäten...
Ihm einmal die Info geben, was man machen könnte und ihm dann überlassen was er draus macht? Das hört sich irgendwie richtig an. Aber danach zu handeln, ist nicht so einfach.
Immer hin habe ich gestern meine Klappe gehalten als ich zu ihm kam und er schon den vierten Tag hintereinander das gleiche T-Shirt an hatte... Soviel zum Thema Wäsche und er merkt schon von alleine, wenn der Schrank leer ist...

LG
HexHex

Re: schon wieder

Verfasst: 6. Jul 2007, 22:42
von BeAk
Liebe HexHex,

vorallem solltest Du dich nicht verbiegen, sondern Dienen Instikten/Bedürfnissen auf Dich bezogen folgen.

Ja, zieh Dein Ding locker flockig durch und schau auch mal was Dein Freund macht. Du solltest nur für ihn dasein, wenn er das Bedürniss verspürt zu reden oder was mit Dir zu unternehmen usw, wie das halt in jeder normalen Beziehung auch ist. Er braucht kein Kindermädchen. ER ist nicht unfähig und Du solltest es ihm das durch mütterliche Führsorge auch nicht vermitteln.

Leben Dein Leben.

Und wenn es am Wochenende einige schöne Events gibt und du hinwillst, sag ihm das. Er möchte Dich gerne begleiten, das ist doch wunderbar. Ruf ihn an, verabredet Euch und macht Euch ein schönes Wochenende. Wo sind da die Probleme?

Und wenn er Dich nicht begleiten will, zieh ohne ihn los ohne schlechtes Gewissen.

Re: schon wieder

Verfasst: 20. Jul 2007, 18:31
von ElfeBS
Hallo ihr lieben,

nachdem ich nun meinen Umzug hinter mir habe, meine neue Arbeit angefangen habe und ich mich selbst erstmal irgendwie ordnen musste, möchte ich euch gern wieder einmal schreiben.

nun sind 2 monate vergangen, seit ich angefangen habe zu schreiben und ich muss sagen, dass ich immer noch ratlos bin.

am tag meines umzuges schrieb er mir mal wieder per sms, ich soll nicht so einen stress machen. ich bin das erste mal etwas ausgetickt und ein wenig wütend geworden. immerhin war die wohnung auch noch voll mit seinen sachen! (die nun alle hier stehen) das war vor 3 wochen. jetzt stellt euch vor: vor ein paar tagen sagte er mir (wieder nur sms, sein handy funktioniert angeblich nicht) dass wir ja eh seit diesem streit getrennt sind!!! davon wusste nur ich leider nix,,,

er meldet sich nur sehr selten. gerade habe ich ihn gefragt wie es weitergehen soll.
Antwort:
"ich glaube nicht, dass das weitergehen kann... aber kontakt möchte ich nicht abbrechen."

und dann

"mir geht es sehr gut alleine, weil ich mich so wenigstens etwas auf meinen kram konzentrieren kann. Eine andere gibt´s nicht, hab auch einfach keine lust, mein leben eh zur zeit schon stressig genug, auch in de semesterferien wirds krass. hab einfach genug davon jm. runter zu ziehen. ich denk an dir hat es nicht so gelegen, eher an den umständen und wie die mich beeinflusst haben. muss mein leben erstmal allein ordnen."

ich leide sehr darunter, das könnt ihr mir glauben. ich weiß nicht mehr, was ich davon halten soll. das klingt alles wie bissl depressiv. auf der anderen seite geht er in den ferien zum jobben nach münchen, baut sich derzeit ein neues Fahrad zusammen etc. also das schafft er zu organisieren etc.
er fehlt mir wahnsinnig.

ich hatte vor 2 wochen die psychologische Beratungstelle vom Studentenwerk angerufen. Die waren gar keine Hilfe. Hätte ich mir sparen können.

Ich muss mich wohl damit abfinden und mit ihm abschließen. Er hat mir das ja nun so deutlich gesagt... Ich weiß es nicht.

Würde mich über Antworten wieder sehr freuen.

Einen lieben Gruß
Elfchen

Re: schon wieder

Verfasst: 20. Jul 2007, 20:11
von srcek
Liebe Elfe!

Das alles klingt schon ziemlich hart. Ich weiss auch nicht so recht, ob ich dir eine gute Antwort geben werde, oder eher nicht.
Mein Freund hat solche Ausserungen ab und zu auch gebracht, und auch beim letzten mal hat er gesagt, dass nun jeder erstmal seinen Weg gehen muss. Ich kenne deinen Freund ja nicht, aber für meinen kann ich sprechen, dass er einfach wirklich keine Beziehung gebrauchen kann. Er muss seine Probleme und diese damit verbundene Krankheit in den griff bekommen, und da hat man als partner wohl eher in den seltensten Fällen Platz.
Ich kenne das, wenn man ihn vermisst. Mir geht es schon seit 5 Monaten so,mit nur einer einzigen Sms als Lebenszeichen. Die Hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben, obwohl ich nah dran war, noch selbst depressiv zu werden.
Denk an dich, denn er muss und will es auch erstmal alleine bewältigen. Wenn er echte Gefühle hatte, dann wird er sich auch wieder melden.
Mein Freund hat sich nach solchen Abbrüchen auch immer wieder gemeldet, und dann hat er nicht mehr so geredet und gedacht. Das ist nun mal die Krankheit und nicht wirklich er.

Weiss nicht, ob dir das etwas hilft

Daniela

Re: schon wieder

Verfasst: 23. Jul 2007, 08:07
von ElfeBS
Liebe Daniela,

danke für deine Antwort.
Nur eine einzige SMS in 5 Monaten - also das würde mich völlig deprimieren und ich würde auch nicht mehr hoffen.
Ich gebe ja jetzt schon langsam auf.
Dein Freund ist sicherlich in Behandlung. Meiner "hat ja nix", denkt er.
Ich weiß nicht, wie es meinem Freund jetzt geht - ich weiß nur, dass er viel im Internet ist. Sehr viel. Teilweise den ganzen Tag von früh bis nachts nach 12. Und dort schreibt er einige alte Schulfreune an. So nach dem Motto "hey wie gehts".
Aber sein Telefon ist noch immer nicht funktionstüchtig.

LG Elfchen
Naja, die SMS von Freitag war hart. Ich kann nix mehr machen und auf Kontakt hoffe ich auch nicht wirklich - ich glaub er will das nicht wirklich. Tut imme rnoch verdammt weh. Auch wennich viel weggeh und mein Leben halt lebe. Weh tut es trotzdem.

Re: schon wieder

Verfasst: 25. Jul 2007, 20:23
von srcek
Liebe Elfe!

Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Bei mir gibt es wenigstens wieder mal ein Lebenszeichen. Ich hatte ihm einen brief geschrieben, und nun kam dann doch mal endlich wieder eine Sms, in der er ein wenig von sich schrieb. Ich bewerte es als positiv, und denke mir, er möchte den Kontakt zu mir nicht verlieren, auch wenn von ihm aus gar nichts kommt. Weiss nicht, ob ich total daneben bin aber trotzdem habe ich noch Hoffnung, dass er sich melden wird. Obwohl ich nicht weiss, wann das sein wird.
Ich selber versuche mich abzulenken, was nicht immer perfekt läuft. Auch ich habe Tage, an denen ich nur ein Paar sehen muss, und mir kommen schon die Tränen.
Da denk ich mir auch manchmal, du als Angehöriger leidest oft auch sehr darunter, und musst irgendwie von heut auf morgen mit der Situation alleine klarkommen.

Ich habe auf jeden Fall noch Hoffnung.

Daniela

Re: schon wieder

Verfasst: 28. Jul 2007, 20:19
von ElfeBS
Hallo,

also ich weiß gar nicht mehr was ich denken soll. und besser ich versuch auch gar nicht mehr daran zu denken.

ich habe mit seiner schwester geredet. die meinte, dass er (wenn sie mal kontakt haben) toootal normal ist. da habe ich schon angefangen an mir zu zweifeln... sie war wieder richtig verwundert über die sahen, die ich ihr erzählt habe und meinte, dass klingt ja wie schizophren.. er tut bei ihr immer als wäre alles super. sie wusste auch nichts von unserer trennung.

dann habe ich ihn endlich, nach immerhin 2 monaten, mal ans telefon bekommen.
er war gerade bei seiner schwester in frankfurt übers wochenende. er hat mir wieder erzählt, dass er sooo viel stress hat, dass das "erstmal" nichts mit uns wird und es ihm so sehr gut geht, weil er machen kann was er will. dass er mich zwar auch gern und auch lieb hat (!!!) aber er mich eben nicht vermisst im moment. und dass das so auch erstmal bleiben wird.

er hat mir am telefon gesagt, dass er ja 2 wochen krank war und antibiotika bekommen hat. der arzt hat zu ihm gesagt, das kommt vom stress. er meinte, er hatte alle nebenwirkungen, die im Beipackzettel standen und dadurch konnte er nicht lernen und dadurch hat er wohl seine prüfungen ziemlich in den sand gesetzt bzw. war er gar nicht erst dort. nun hat er schon wieder angst vor dem nächsten semester, weil er dann immer mehr prüfungen zu schreiben hat. wahrscheinlich 15 in 3 wochen!

er will weiterhin kontakt und hat auch etwas von einem gemeinsamen skikurs im winter erzählt. wenn ich ihm schreiben will , soll ich das tun - er würde antworten. meine meinung wäre ihm auch total wichtig in allem. aber ich soll mich daran gewöhnen, dass er jetzt keine freundin will.

er hat ein mädchen kennen gelernt, mit der er viel macht und die ihm auch nicht so auf den "nerv" geht wie alle anderen. (sie sieht mir sehr ähnlich). aber auch an einer beziehung zu ihr hat er kein interesse. und das glaube ich ihm schon - auch wenn das in der zukunft vielleicht anders aussieht. aber das weiß ich ja nicht.

er will einfach alleine sein. eine freundin bedeutet stress.

dann fing er an, dass er ja auch immer für mich da war, auch als mein vater gestorben war. BITTE!!!?!?! Er war kurz bei der beerdigung und dann hab ich mal eine sms bekommen als frage wie es mir geht - das war es!
ich finde seine realität ist total verschoben.
er hat auf mich eingeredet wie wild!

über eine stunde ging das so, er will mich nicht als freundin, aber komplett verlieren will er mich auch nicht. das hat er immer wieder dadurch gezeitgt, dass er die worte "erstmal", "in nächster zeit" und so benutzt hat und bestimmt 10 mal gesagt hat, ich soll ihm ruhig e-mail und sms schreiben. und wennich in münchen bin, soll ich mich melden wegen vielleicht mal treffen.

hm. also vieles klingt für mich total seltsam. er versucht bei deiner schwester total den schein zu wahren, aber schafft man das ein ganzes wochenende?

oder hat er doch nix? und ist nur ein egoist?
immer wieder diese fragen in meinem kopf. hat er was? oder hat er einfach keinen bock mehr auf mich und hält mich so warm? ich nehm mir immer vor ihm gegenüber kalt zu sein und dann bin ich doch wieder mitfühlend und höre mir sein gejammer an und biete unterstützung etc an und spiele die verständisvolle.

so, dies mal meine gedanken. das geht nun seit dezember so. und ich bin immer noch voll dabei...

LG Elfchen

Re: schon wieder

Verfasst: 29. Jul 2007, 03:42
von Apfelsinchen
Hallo Elfchen,

es muss furchtbar sein, erst einen so nahen Familienangehörigen zu verlieren, und dann auch noch von dem Menschen, der einem besonders wichtig ist, keine emotionale Unterstützung zu bekommen. Ich selbst war, wofür ich sehr dankbar bin, noch nie in dieser Situation, kann also nur erahnen, wie Du Dich fühlst...

Das, was ich hier schreibe, kann kein Ratschlag sein, wie Du Dich gegenüber Deinem Freund verhalten sollst. Ich kann Dir nur sagen, dass das Verhalten, das Du von ihm beschreibst, mir sehr bekannt vorkommt - von mir selbst. Ich bin vor zwei Jahren in ein tiefes Loch gefallen und habe es dennoch geschafft, vor allen - außer meinem Mann - den Schein zu wahren. Freunde, mit denen wir uns getroffen haben, haben mir im Nachhinein bestätigt, dass sie nichts an mir bemerkt hätten. So gut konnte ich mich noch vor anderen zusammenreißen (bis dann der totale Zusammenbruch kam - Diagnose "schwere Depression" - und ich mich vollständig isoliert habe).

In dieser Phase kam in mir der wahnwitzige Gedanke auf: Mein Mann und ich sind eigentlich nur Freunde! Ich liebe ihn gar nicht! Ich bin nachts aufgewacht und es war, als hätte ich auf einmal die ultimative Wahrheit gelernt: Wir sind nur Freunde! Es ist schwer zu beschreiben, aber der Geist hat mir einen Streich gespielt und war unglaublich überzeugend. Und das Gefühl war ja ohnehin nicht da; die Depression hatte mich taub gemacht.

Das allerschlimmste war, dass ich diesen Gedanken mit meinem Mann teilen musste - zwanghaft. Du schreibst, Dein Freund hätte bestimmte Sachen 10 Mal gesagt. 10 Mal wären für mich wenig gewesen. Ich musste und musste immer und immer wieder mit ihm darüber reden. Auf der anderen Seite hatte ich furchtbare Angst, dass er mich verlässt. Ich habe ihn zu mir hin gezogen und wieder weggestoßen.

Mein Glück war, dass ich recht schnell begriffen habe, dass mit mir etwas nicht stimmt, dass ich mein altes Psychologielehrbuch vorgekramt habe und gedacht habe, dass es eine Depression sein könnte, dass ich schnell einen Arzttermin bekommen habe, dass die Ärztin toll war und mir die richtigen Medikamente verschrieben hat und dass ich nach einer Weile wieder angefangen habe, Leben in mir zu spüren. Und dann kam auch die Liebe wieder. Und das Gefühl konnte langsam diesen Gedanken "Wir sind ja nur Freunde" verdrängen. Aber vergessen werde ich nie, wie ich nachts aufgewacht bin und dachte, auf einmal die Wahrheit gefunden zu haben. Was für ein Alptraum... Du hast Recht, wenn Du sagst, dass die Realität verschoben ist. Bei mir war sie das wirklich - nur dass sich dabei alles ganz real anfühlte.

Ich weiß natürlich nicht, ob das mit der von Dir geschilderten Situation wirklich übereinstimmt; es sind ja nur Informationen aus zweiter Hand. Ich will auch gar nicht für Verständnis für sein Verhalten werben, eher vielleicht helfen, sein Verhalten zu verstehen. Nur Du allein kannst letztendlich entscheiden, wie Du Dich verhalten willst. Ich denke, der Rat, Dich auf Dich selbst zu konzentrieren, ist gut. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Mann meine Krankheit nur deswegen so gut überstanden hat, weil er sich nicht hat von mir und der Krankheit vereinnahmen lassen.

Ich wünsche Dir viel Kraft!

Apfelsinchen

Re: schon wieder

Verfasst: 29. Jul 2007, 09:59
von ElfeBS
Hallo Apfelsinchen,

vielen vielen Dank für deine Antwort. Dass du mir das schreibst hilft mir sehr.

Leider sind wir räumlich so weit getrennt, mehrere hundert Kilomenter, dass wir uns nicht mehr sehen. Du hast deinen Mann nicht verlassen... und das ist der große Unterschied.

Eine Frage: Bist du denn von allein noch auf andere zugegangen? Mein Freund ist nun übers Wochenende zu seiner Schwester gefahren... weil er aus dem kleinen Ort, in dem er studiert "raus musste". Und wie gesagt, hat er eine Studienkollegin kennengelernt, mit der er öfter einmal etwas macht. (Zusammen kochen oder so). Wahrscheinlich ist sie jetzt auch diejenige, die er "volljammert". Aber so ganz allein kann man ja auch nicht immer sein, oder? Sonst hätte er ja nie jemanden um sich..

Danke, dass du mir als Betroffene schreibst. Das ist mir sehr wichtig!

Meinst du ich sollte wenigstens diese Freundschaftsschiene mitfahren? Damit ich als Ansprechpartner bleibe? Braucht er das? Denn bis jetzt mach ich es so, dass ich mich nicht mehr melde. Und von ihm kommt eben nur selten selbst einmal eine SMS.

Ich wünsche dir einen schönen Tag.. und freue mich schon auf Antwort.

LG ELfchen

Re: schon wieder

Verfasst: 29. Jul 2007, 15:09
von flubber
Hallo Elfe,

es tut mir leid, wenn ich lese wie Du leidest und in welcher Situtation Du Dich befindest. Ich bin noch nicht so lange "dabei", hoffe trotzdem, dass meine Zeilen nicht unpassend oder unangemessen sind. Meine Frau und ich (wir sind seit einem Jahre verheiratet) wissen erst seit kurzem, dass sie wohl seit vielen Jahren an Depression leidet.

Im Augenblick hilft es mir, Schmerz, Trauer, Hoffnung, Verzweiflung mit anderen zu teilen. Vielleicht hilft es Dir ja auch ein bisschen.

Ich habe das Gefuehl, so weit weg zu sein und mich dabei so machtlos zu fuehlen. Ich studiere und arbeite im Ausland. Meine Frau, die seit einigen Wochen wegen ihrer schweren Depression in einer Klinik in Deutschland ist, hat sich im Zuge ihrer Therapie nun endgueltig von mir getrennt und will sich auch von mir scheiden lassen (wir hatten vorher schon ein paar Probleme, die wohl teilweise auf ihre unerkannte Depression zurueckgehen. Sicher weiss ich das natuerlich nicht). Vorher bat sich mich jedoch noch, nach Deutschland zu kommen, da sie mich liebt und braucht. Also habe ich meine Wohnung hier aufgegeben, um den Sommer bei ihr zu bleiben und ihr zu helfen, so gut es eben geht. Kaum war ich in Deutschland, gab sie mir den Laufpass. Sie hat ihre Meinung bzw. ihr Gefuehl innerhalb von drei Wochen komplett gedreht! Von mir forderte sie dann Ruhe und Abstand und hat mich vollstaendig ignoriert. Seit gestern haben wir wieder Kontakt.

Nun bin ich wieder zurueckgeflogen und suche mir eine neue Wohnung. Ich fuehle mich echt bescheiden und weiss manchmal nicht, wie ich das alles meistern soll. Ich staune, dass Du trotz Deiner persoenlichen Umstaende Deinen Umzug auf die Reihe bekommen hast. Ich kann einfach nicht zum Tagesprogramm uebergehen, dass meine Frau jetzt von mir verlangt: Steuerklaerung, Behoerdenkram, Sachen trennen etc...

Wie Du auch, stelle ich mir viele Fragen. Soll ich versuchen, dran zu bleiben oder ein guter Freund sein? Was hilft und schadet ihr? Was hilft und schadet mir? Wie gehe ich mit meinen Gefuehlen fuer sie um. Ich liebe sie sehr trotz vieler Enttaeuschungen. Haeufig sage ich mir, dass ich hart bleiben soll. Dann denke ich wieder an sie und wie schoen es mit ihr war... Es ist so verdammt ungerecht, nicht zu wissen woran man ist.

Wie oft habe ich ihren Egoismus fuer ihr Verhalten verantwortlich gemacht. Dann denke ich wieder, dass es nur die Krankheit ist, die sich zwischen uns schiebt.

Eines ist mir im Rueckblick auf 6 Jahre Beziehung klar geworden: Solange sich meine Frau nicht helfen lassen wollte, gab es nichts, was ich tun konnte. In den letzten Jahren unserer Beziehung ging es meiner Frau teilweise ziemlich schlecht (Pruefungsvorbereitung), ohne dass wir wussten, warum sie so sehr leidet. Ich war immer bei ihr und habe sie versucht aufzubauen, bis ich selbst nicht mehr konnte. Daraufhin habe ich ihr vor ungefaehr zwei Jahren vorgeschlagen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das hat sie ignoriert und sich wieder "zusammengerissen". Meine Unterstuetzung (die ich heute fuer voellig falsch halte - ich habe mich selbst vergessen) hat sie gerne angenommen, aber Versuche, fuer exteren Hilfe zu sorgen, nicht fuer voll genommen. Diese "Ignoranz" tut weh, scheint wohl aber mit dieser Krankheit einherzugehen.

Ich weiss im Augenblick nicht was ich machen soll und aendere meine Meinung ueber mein zukuenftiges Vorgehen x-mal am Tag. Immer wieder laufe ich Gefahr, mich in meinen Gedanken zu verlieren. In diesen Situation hat mir schon sehr geholfen Deine Beitraege und die Beitraege anderer zu lesen. Darueber hinaus werde ich morgen zu einem Berater gehen. Ich hoffe, die sind hier besser als das Studentenwerk in Deutschland. Lass Dich nicht entmutigen.

Liebe Gruesse,
flubber

Re: schon wieder

Verfasst: 29. Jul 2007, 16:13
von Apfelsinchen
Hallo Elfchen,

Du hast ein paar Dinge geschrieben und Fragen formuliert, auf die ich versuchen will zu antworten.

Zum einen schreibst Du, dass ich meinen Mann nicht verlassen habe. Das ist richtig und ich bin, seit dem ich wieder klar denken kann, auch sehr, sehr froh darüber (er ist wirklich das Beste, was mir je passiert ist!). Aber in der akuten Phase haben wir auch den räumlichen Kontakt auf ein Minimum begrenzt (zu verschiedenen Zeiten gegessen, in verschiedenen Räumen gearbeitet, er war oft bei seinen Eltern, etc.). Das geschah auf meinen Wunsch, weil ich die Nähe z.T. nicht ertragen konnte. Und ich habe über die Trennung nachgedacht, natürlich. Aber wir waren so kurz verheiratet, dass ich mich geschämt habe, so einen Schritt zu tun. Was würde die Familie sagen? Und zum Glück hatte ich auch klare Momente, in denen ich erfassen konnte, was in allen Ratgebern zu Depressionen steht: während der Depression keine schwerwiegende Entscheidung zu fällen. Aber ich DACHTE, dass ich mich trennen MUSS.

Vielleicht kann ich das auch ein bisschen so erklären: Ich habe gemerkt, dass es mir sehr schlecht geht. Auf der anderen Seite aber hatte ich das Gefühl, dass ich ganz klar sehe (das habe ich ja beim letzten Eintrag schon versucht zu schildern). Und selbst, wenn man Medikamente bekommt, möchte man doch eigentlich selbst etwas tun, dass es einem besser geht. Also habe ich, mit meinem vermeintlich klaren Geist, gegrübelt und gegrübelt. Ich hatte tausend Einfälle, was ich alles machen könnte, um mir selbst zu helfen. Ein Gedanke war, mit meinem Mann einen Tanzkurs zu machen, damit die Liebe wiederkommt. Dann habe ich überlegt, auf einem Bauernhof zu arbeiten, um wieder Kontakt mit der Erde aufzunehmen. Dann wollte ich mich trennen. Und so weiter. Das Problem ist nur einfach, dass nichts davon hilft.

Nein, am Anfang habe ich keinen Kontakt gesucht - ich habe nur den Kontakt mitgemacht, um den Schein zu wahren. Vor allen Dingen waren wir recht frisch verheiratet; ich habe mich furchtbar geschämt, dass ich, wo ich doch eigentlich glücklich sein sollte, so unendlich traurig war. Also konnte ich am Anfang mit niemandem Außenstehenden reden. Erst als ich die Diagnose hatte und meine Eltern bemerkt haben, dass bei mir etwas Schlimmes vorgefallen sein musste, habe ich mir ein Herz gefasst und viel mit meiner Mutter geredet. Das war sehr hilfreich. Ansonsten habe ich lange Zeit Kontakte zur Außenwelt, wenn sie nicht sein mussten, vermieden.

Ob Du einfach nur eine Freundin sein sollst? Da kann ich Dir nichts raten. Ich habe das so empfunden: Während der Depression war ich innerlich tot. Ich hatte das Gefühl, dass Liebe Kraft kostet, die ich nicht hatte. Also habe ich wahrscheinlich auf Kontaktaufnahmen von Seiten meines Mannes auch nicht wirklich reagiert (aber wir haben ja auch immer noch irgendwie zusammengelebt, auch wenn er manchmal ein paar Tage nicht da war). Aber vielleicht hilft es (das weiß ich nicht, da die Situation bei mir eben etwas anders war), wenn er ab und an eine Postkarte bekommt, wo einfach nur drauf steht, was Du gerade so machst und die einfach zeigt, dass Du an ihn denkst (wobei ich dort in der Tat jedes Anzeichen, was auf Liebe deuten könnte, vermeiden würde; das erzeugt Druck; Druck erzeugt Abwehr). Ich weiß da wirklich keine gute Antwort auf die Frage. Und aus der Perspektive eines gesunden Menschen würde ich auch sagen: Würde Dir das gut tun, einfach nur mit ihm befreundet zu sein? Diese Frage darfst Du Dir doch stellen! Du hast doch auch Gefühle!

Alles Gute!

Apfelsinchen

Re: schon wieder

Verfasst: 30. Jul 2007, 07:31
von ElfeBS
Guten morgen ihr beiden,

eure Antworten helfen wie immer sehr.
Apfelsinchen, genau das ist mein Problem. Ich weiß von vielen Depessiven, dass sie sich zurückziehen. Ja, das hat er ja auch gemacht bzw. macht es auch noch, aber eben nicht so total. Wie gesagt, er fährt freiwillig zu seiner Schwester übers Wochenende...Das verwirrt mich und genau das ist es, was mich so zweifeln lässt. Ich will schon für ihn da sein, aber nur wenn ich mich nicht lächerlich mache dabei. Weißt du was ich meine?

Er hat am Telefon zu mir gesagt, er hat jetzt viele Freunde. Wobei das vor kurzem noch ganz anders aussah, da hatte er auf die alle keinen Bock und hat sich zurückgezogen.

Kann natürlich sein, da er mich nun auch zur Außenstehenenden manövriert, dass das alles nur Show ist. ..

Er hatte seine Schwester nicht gesagt, dass wir getrennt sind, so wie er das wohl kaum jm. sagt. Wem auch. Aber der Grund dafür ist, dass ihn niemand mit Fragen stressen soll.

Ist schwierig. Ich denk viel an ihn. Nun ist er wieder in München für 2 Monate. Ich mach mir die ganze Zeit Selbstvorwürfe.. wäre ich München geblieben, könnten wir uns jetzt treffen etc.

Dass es wohl nie mehr werden wird, wie es mal war, das macht mich traurig. Im Endeffekt sind wir komplett getrennt und ich höre nur selten von ihm... und weiß imme rnoch nicht warum. Dieses "Ich hab dich gern, ich hab dich auch lieb - aber ich vermisse dich nicht. Du musst dich daran gewöhnen" ist schrecklich.

LG Elfchen

Re: schon wieder

Verfasst: 31. Jul 2007, 07:21
von ElfeBS
Hallo ihr lieben,

ich mache mich jeden tag lächerlicher, glaube ich. gestern habe ich ihn wieder angerufen. ich kann es nicht lassen.

er fängt schon wieder an zu lernen für prüfungen, die nächstes jahr im februar sind!!! am donnerstag wäre seine letzte Prüfung von diesem semester gewesen, da ist er wegen "keinem Bock" nicht hingegangen.

ich habe ihn darauf angesprochen, was ist, wenn er das studium nicht schafft, ob er nicht vorsorglich beim zoll oder so eine bewerbung hinschicken möchte. OH, da ist er richtig böse geworden. toll, dass ich ihm so einen mut mache. er muss das durchziehen. wenn er das Studium nicht schafft, dann könne er auch gleich springen...

freunde hat er wirklich auch kaum noch. das hat sich im gespräch gezeigt. er hat sich ja alle lange zeit vom leib gehalten und nun steht er z. b. in münchen wieder auf der matte und ärgert/wundert sich, dass sich bei ihm niemand meldet bzw. dass keiner sich für ihn interessiert.

seiner schwester hat er auch erzählt, dass er keine freundin gebrauchen kann. dass er sein eigenes Ding machen will und keinen klotz am bein braucht. er schafft das studium sonst nicht, dass er sich auf sich selbst konzentrieren will.

Doch gleichzeitig weiß ich, dass er sich mit diesem Mädel trifft, sogar seinen eltern zeigt, ausflüge mit ihr plant.. etc.

Habe ihn nochmals auf sie angesprochen, NEIN, da wäre nichts, nur freundschaft. sie würden zusammen kochen, aber auch nur ab und zu, zusammen joggen und wären auch mal baden gewesen bei der hitze. er habe keine interesse an einer beziehung. er wäre einfach fertig. und wenn man sieht wieviel geld er spart, da er keine freundin mehr hat, schon allein durch gesparte telefonkosten...

ich habe gesagt, ok, ich meld mich nun nicht mehr. Nein, das soll ich - aber ich soll nicht mehr nach treffen fragen, er mag nicht immer "nein" sagen müssen und will mir keine falschen Hoffnungen machen. er kann mir nicht versprechen, dass es je wieder wird zwischen uns - er glaube es nicht.

Dann stellt er mich immer dar, wie ich gar nicht bin. ich hätte ihn schonmal angebrüllt. NIE!! wirklich, ich rede immer lieb und sanft mit ihm. Er hat mir auch alte sachen vorgehalten, von vor 3 jahren, als er mal wegen irgendetwas eifersüchtig war.

dann meinte er, er hätte sich auch bei meiner familie nicht mehr wohl gefühlt. im april sagte er aber noch, wie schön es da sei und dass wir da öfter hinfahren könnten. davon will er nix mehr wissen. klar, während mein vater dann im sterben lag, fand ich es auch nicht toll.

Dann hat er wieder gejammert, sein stress, er braucht ruhe, er sei müde...

ach mensch, entweder ich werde bzw. wurde total verarscht (entschuldigung für den ausdruck) und die ganze zeit ausgenutzt oder er ist einfach zu bemitleiden und hat bei diesem mädel ein wenig einen neuen anker gefunden.

keine sorge, ich lebe mein leben. aber ich bin wie eine geteilte person. die einerseits ihr ding macht aber auch soviel an ihn denkt und dabei das herz total gebrochen ist.

LG Elfchen