Diskussionsforum Depression

Guten Morgen Carla!

Ist doch schön, dass dieser Druck weg ist.

Vielleicht ist es jetzt schon soweit, dass Du Dich fragen kannst, ob Du immer noch wütend sein WILLST?

Allerdings weiß ich auch, dass einen ein Thema nicht einfach so loslässt, auch wenn man es noch so sehr möchte.

Ich hatte dies erst vor wenigen Wochen (Rüge vom Chef) - und dann habe ich mich halt hineinbegeben. Das hat zwar ca. 3 Tage gedauert, die irgendwie nicht so toll waren, aber ich habe mir gestattet, mich voll auf das Thema einzulassen.
Es KANN mir nicht immer nur "gut" gehen, ich KANN nicht immer nur gute Laune haben. Diese Dinge des Lebens mitzunehmen und nicht zu verdrängen - das macht das (gesunde) Leben aus.

Indem ich dies aber zugelassen habe, konnte mein Inneres das während dieser paar Tage gut verarbeiten.

Dennoch habe ich es geschafft, dass ich dabei gut auf mich geachtet habe - irgendwie wie ein Wächter, so auf der Beta-Ebene, beobachtend... und auf jeden Fall nicht hineinsteigernd... nicht in der Opferrolle.

Hallo Ihr Lieben,

danke für alle Beiträge und die netten Rückmeldungen!

Ich beobachte gerade an mir, dass ich es wirklich so erlebe, wie ich es oft schreibe: Die Motivation und Energie verläuft in Wellen.

Nach dem "Hoch" der vorangegangenen Woche war diese eher mühsam. Nicht grottenschlecht, aber nicht so sprudelnd motiviert.

Und eigentlich habe ich heute gar keine Lust auf neue Ziele und planen usw. Fühle mich wie ein Ball, aus dem gerade die Luft komplett raus ist...

Deshalb will ich mich mal kurz auf kleine Fortschritte konzentrieren, die ich sonst so gern einfach übersehe:

Ich habe letzte Woche viel gearbeitet, und dieses Wochenende Frühschicht. Das hieß bisher immer Krise und Heulkrampf am Samstag nachmittag/abend. Diesmal NICHT, sondern einfach "nur" erschöpft.

Heute war bei uns stimmungsmäßig ein Krisentag, und es ging auch einiges schief. Trotzdem haben wir den Tag akzeptabel rumgebracht und es gab keine Panik-Spirale bei mir (und kein eingefrorenes Schweigen bei ihr). Sondern einfach "nur" erschöpft und angeschlagen.

Trotz des kniffligen Tages sind die Hunde zufrieden und schlafen mittlerweile ruhig.

Trotz des kniffligen Tages gab es gutes Essen und ich habe Kuchen gebacken.

Und ich habe einige winzige Mäuseschrittchen zum Thema Ordnung geschafft.

Ich fühle mich nicht gut. Aber es könnte noch sehr, sehr viel schlimmer sein. Ich glaube, ich habe das Beste draus gemacht.

So, und jetzt mein wichtigstes Fazit für solche Tage:
Es wird wieder anders.

Ich weiß es genau, auch wenn es sich nicht so anfühlt.

Eigentlich wollte ich jetzt noch meine neuen Wochenziele formulieren. Aber dafür gönne ich mir ausnahmsweise einen Tag Aufschub.

Mein heutiges Ziel: Nicht an dem "blöden Tag" kleben bleiben. Die Angst nicht hochschäumen lassen. Mich selber gnädig behandeln. Zur Ruhe kommen.

Herzliche Grüße an euch alle,
und bis bald,

Ulysses

Huhu Ulysses,

hängen wir hier noch eine weitere Woche an? Platz wäre noch.

Dass Du dazu nur im Eingangsposting die Betreffzeile ändern müsstest, weißt Du sicher

Aber erstmal mein Fazit:
habe mich geschont, und es wird besser.
Die Energie kommt so langsam zurück - und ich MACHE bereits etwas, was nicht auf körperliche Anstrengung ausgelegt ist.
Ich habe z.B. aus 2 Moskitonetzen ein großes gemacht - welch eine Fummelei!
Aber das Ding ist jetzt fertig - jetzt müsste theoretisch nur noch ein Rigipsdübel her - über dem 1,40er-Bett aufhängen und ungestört bei offenem Fenster schlafen können


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Hier so in etwa beginnt die KW 19
mit neuen Zielen

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Und da bin ich schon bei meinen Zielen:
Jeden Tag ein "Can Do": ich schreibe gerade ein paar Dinge auf, die ich tun möchte oder könnte, um etwas weiterzukommen. Und jeden Tag möchte ich eine dieser Kleinigkeiten erledigen.
Morgen stehen Arztgänge an und kleine Einkäufe,
danach aber sowas wie Reifenwechsel,
die Terrassenbespannung anbringen bzw. fertigstellen,
zum Frisör gehen
usw.

Mein Ziel ist also, jeden Tag etwas von dieser "Can Do"-Liste zu machen.

Hallo Otterchen *wink* ,

die Can-Do-Liste gefällt mir. Jeden Tag eins. Macht sieben.

Glasmüll wegbringen (Pflicht)
T-Shirts beim Kaffeeröster kaufen (Freude)
Balkon putzen (Pflicht)
Friseur (Freude)
Wäsche waschen (Pflicht)
Tulpen kaufen (Freude)
Papierkram erledigen (Pflicht)

Und wenn ich das schaffe, kaufe ich mir zur Belohnung ein Eis.

Viele Grüße Polarbärchen

Puh, meine aktuelle Aggro-Phase scheint erstmal überstanden und ich fühle mich bedeutend besser

Da ich nun auch wieder Hoffnung und Motivation verspüre, möchte ich noch meine Ziele für die nächste Woche formulieren:

Ganz einfach: ich möchte weitergehen, meinen eigenen Weg zu Stimmigkeit und Zufriedenheit, mich selbst weiter kennenlernen und weiter wachsen zu dem Menschen, der ich eigentlich bin....

In diesem Zusammenhang habe ich letzte Woche eine Liste von Menschenrechten nach Virginia Satir von meiner Thera bekommen. Auch wenn viele hier diesen Text vielleicht bereits kennen, möchte ich ihn hier für mich gerne nochmal posten....

Ich habe das Recht......
Eine Liste von Menschenrechten nach Virginia Satir

1. Ich brauche keine Schuldgefühle zu haben, bloß weil das, was ich tue, sage oder denke, einem anderen nicht gefällt.

2. Ich darf wütend sein und meine Wut ausdrücken, solange ich dabei mein Augenmaß nicht verliere. (Mein gestriger Wut-Tag war also in Ordnung)

3. Ich muss nicht die alleinige Verantwortung für Entscheidungen übernehmen, an denen auch andere beteiligt waren.

4. Ich habe das Recht, "Ich verstehe das nicht" oder "Ich weiß nicht" zu sagen, ohne mir blöd vorzukommen.

5. Ich muss mich nicht entschuldigen oder rechtfertigen, wenn ich "NEIN" sage.

6. Ich habe das Recht, "NEIN" zu sagen, ohne dabei Schuldgefühle haben zu müssen.

7. Ich habe das Recht, andere um etwas zu bitten.

8. Ich habe das Recht, Bitten abzuschlagen und zusätzliche Verpflichtungen abzulehnen.

9. Ich habe das Recht, es anderen mitzuteilen, wenn ich das Gefühl habe, dass sie mich ungerecht behandeln oder bevormunden.

10. Ich habe das Recht, es anderen mitzuteilen, wenn ihr Verhalten mich irritiert.

11. Ich habe das Recht, Fehler zu machen und für sie die Verantwortung zu tragen.

12. Ich habe das Recht, mich zu täuschen.

13. Ich brauche nicht von allen gemocht, bewundert oder geachtet zu werden, für alles was ich tue.


So, wenn das alles auch emotional mal bei mir angekommen, verinnerlicht ist, bin ich einen guten Schritt weiter

Gute Nacht an alle und herzliche Grüße von Carla

guten morgen zusammen,

ich möchte mich auch wieder daran erinnern,
dass meine termine machen sehr wichtig ist für mich.
ich habe diese woche 4-5 termine.
das ist relativ viel. aber ich will es schaffen.
lg petra

Hallo zusammen!

Ich habe Lust, die Vorgängerthreads zu verlinken;
so können wir tatsächlich mal in die Anfänge zurückgehen und schauen:
wie ging es uns da?
was haben wir seitdem verändert?

vielleicht auch mal Passagen überfliegen - was hat uns da nach vorne gebracht und geht jetzt vielleicht schon etwas unter?

http://tinyurl.com/c2e6egv --> KW 17
http://tinyurl.com/d9qc5nv --> KW 15 + 16
http://tinyurl.com/dytesv3 --> KW 13 + 14
http://tinyurl.com/ctjj9c3 --> KW 11 + 12
http://tinyurl.com/aykg2j3 --> KW 09 + 10 KW 07
http://tinyurl.com/bfca82h --> KW 04 + 05 + 06
http://tinyurl.com/a6wjksw --> KW 03 (Start)

Ich lese z.B. manchmal gerne noch in KW 07
oder überfliege, wer alles dabei war,
wie diese Idee von Euch mitgetragen wurde,
welch wunderbare Stimmung sich hier entwickelte usw.

Man soll nicht zurückblicken?

Oh doch - manchmal ist so ein Orientierungsblick sehr hilfreich!
Nicht, um zu kritisieren, wo man war,
sondern um würdigen zu können, wo (und wie) man jetzt ist.


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PS: einiges aus den Beiträgen fand ich so schön, so klar, so herausragend - eigentlich gehören da manche Sätze zitiert und irgendwo angepinnt! Ein "Best of Motivationsthread" sozusagen.
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LG

Hallo Ihr lieben Zieler,

otterchen, danke für den Hinweis. Theoretisch wusste ich das eigentlich mit dem Thred-Titel, aber auf die Umsetzung bin ich gerade nicht gekommen.

(Auf eine deutliche Wochentrennung im Thread verzichte ich jetzt, nachdem es ja schon Montag ist. Oder was meinst Du?)

Die Idee mit dem Zurückschauen in diesem Zusammenhang finde ich super. Ich freue mich, hineinzublättern in die älteren Wochen!

Für den Moment bleibt es hier beim kurzen Gruß. Meine vergangene Nacht war unterirdisch, fast wie zu den besten Zeiten. (aber immerhin ohne Panikspirale, das ist viel wert)

Ich vermute, dass es an vielen Dinge liegt, die gerade in Bewegung kommen. (auch viele positive) Und ich versuche es so gelassen wie möglich zu sehen und heute die Dinge zu tun, die ich wirklich muss. Ohne dabei in die Angst-Spirale abzurutschen, weil mir einfach nur noch alles weh tut und mir nur noch übel ist.

Ganz herzliche Grüße an alle,
danke für alle weiteren Posts hier, ich kann grad nicht genauer antworten,

Ulysses

Hallo Otterchen

Tolle Idee mit dem Rückblick!
Hab auch gerade mal in KW 07 reingelesen und erkannt: ES GEHT VORAN, ich habe mich verändert seitdem...

Aber ich will und brauche noch mehr...Geduld...

Einen sonnigen Tag wünscht Euch allen Carla

So, der Tag ist überstanden. Mit mehr oder weniger anstrengenden Blessuren, aber ohne Zusammenbruch.

Mehr geht heute nicht mehr. Ich merke extrem deutlich, dass ich auf Schlafentzug bin, und will bewusst dagegen ansteuern.

Deshalb hier einfach für heute herzliche Grüße in die Runde
und bis bald.

Allen eine ruhige Nacht,

Ulysses

Hallo liebe Zieler,

ich melde mich erst heute - meine letzte Woche war nicht so gut. Aber ich habe Zeit für Gespräche und Auseinandersetzungen mit meinem "Ich" gehabt, was zu einer wesentlichen Entscheidung geführt hat. Nach über einem Jahr Kampf gegen die Medikamenteneinnahme habe ich mir Freitag ein Rezept geholt. So kann es schließlich nicht weitergehen. Das Wochenende habe ich mit der sedierenden Wirkung zu tun gehabt. Gestern bin ich tatsächlich morgens beim Strümpfe anziehen nochmal eingeschlafen

Für diese Woche habe ich keine großen Ziele - muss mich erstmal mit der neuen Situation "anfreunden".
Deswegen auch mein Wochenzitat: "Mäßigkeit ist die Quelle, aus der wir Gesundheit und die Freuden des Lebens schöpfen." Alain René Lesagei
Ich werde es die Woche ganz langsam angehen.

Uns allen eine gute Woche
Herzlichst Rike

Ich werde es die Woche ganz langsam angehen.

Das ist auch ein gutes und sinnvolles Ziel!

Oh Mist-Mist-Mist,

ich komme gerade an meine Grenzen - aber bevor ich mir wieder selbst das Hirn zermartere und wie sonst zu keinem Ergebnis komme, möchte ich Euch fragen, ob Ihr eine Idee, eine mögliche Vorgehensweise habt:

Ich MÖCHTE auf meine Terrasse - dort etwas tun, die Luft wahrnehmen, den Raum für mich einnehmen, mir diesen Platz einladend machen.

Aber... ich vermeide.

Ich WEISS doch, dass mir nichts passieren wird, aber ich schaffe es gerade nicht, mich dazu zu bewegen, diese Dinge zu tun!!
Auch letzten Sommer schon: da hab ich die Pflanzkübel immer im Dunkeln gegossen!

Drinnen, in der Wohnung, da ist es “sicher”.

Was ist denn draußen, was mich so ängstigt??
Manchmal glaube ich, ich habe generell Angst vor der Welt da draußen – obwohl ich es schaffe, mich gut und sicher in ihr zu bewegen, sobald ich einmal draußen bin.

Und ja: das trifft auch auf’s Treppeputzen zu, fällt mir gerade ein.

Ich möchte am liebsten nur draußen sein, wenn ich weiß, dass mich niemand sehen KANN.

Ich überlege gerade, ob das irgendwie elterlichen Ursprung hat, aber mir fällt dazu nichts Konkretes ein...
außer dass das, was ich tat, nie so recht in Ordnung war. Ich sollte aufräumen, bügeln, putzen – aber ohne Anleitung, und wenn ich dann was falsch machte (was ja unweigerlich passiert), dann wurde ich harsch kritisiert.

Steckt mir das immer noch so in den Knochen, dass ich Dinge nur dann “unter Beobachtung” tun kann, wenn ich sie “gelernt” habe, wenn ich sie “kann”, wenn es sicher ist, dass ich mich nicht blöd dabei anstelle?

Dieser Anteil in mir hält mich gerade davon ab, das zu tun, was ich möchte.
Ja, ich WEISS, dass mir nichts passieren wird - dennoch sitze ich lieber hier vor dem PC und vermeide es auf die Terrasse zu gehen.
Meine Nackenmuskeln sind schon wieder verspannt, einfach nur vom Gedanken daran, dass ich heute ein paar Dinge auf meiner Terrasse erledigen wollte.

Weiß jemand Rat?



.

Liebes otterchen,
einen Rat geben ist immer schwer. Ich versuche in solchen Situationen Sicherheit zu erspüren.
Sprich, ich würde mir in Deiner Situation einen Stuhl an die Terassenwand gleich neben der Tür stellen und mich erstmal dort hinsetzen, erspüren, was das mit mir macht - mit der Gewissheit, den Weg zum Rückzug freizuhaben. Immer Stück für Stück...
"Augen zu und durch" gelingt mir dann oft und ich kann dann Dinge in Angriff nehmen. Vielleicht probierst Du es ja mal.
Lieber Gruß Rike

Hallo Otterchen,

bei mir ist es ja das Arbeitszimmer als Angstraum mit Angsttätigkeiten.

Mir hilft nur: Augen zu und durch und sehen , dass nichts schlimmes passiert, sogar hinterher Erleichterung kommt.

Ne schlauere Lösung habe ich nicht.

Hallo alle,

Wohnung ist quasi fertig. Kleine Restarbeiten noch, aber ansonsten alles geschafft.

Bin froh. Muss mich jetzt aber anderen Dingen zu wenden und das zieht mich runter.

Kein neuer Job in Sicht, das ist echt mies. Viele Dinge sind in letzter Zeit geplatzt und ich wurde von einigen Leuten enttäuscht.

Neue Zielsetzung ist: (solange kein neuer Job in Sicht ist) ein ausgedehntes Sport und Laufprogramm, draußen egal welches Wetter. Muss auch körperlich wieder auf den Damm kommen.

LG FrauRossi

Hallo Otterchen,

was mir spontan einfällt ist:

zu überlegen, ist das „nur“ unangenehm. Oder wirklich Angst? Und wenn ja, dann zu gucken wovor?
Nicht immer muss man die Angst auch kennen damit sie verschwindet. Es gibt so viele verschiedene Ängste. Das ist ein weites Feld.

Mir als Angstpatient hilft es immer die Angst benennen zu können, dann wird sie schon „kleiner“.
z.B. Ist es generell das draußen sein, die Nachbarn oder die Sonne, die Insekten…
dann hilft evtl. schon eine Strickjacke, Sichtschutz oder ein Sonnenschirm usw.

Es gibt dann auch Techniken für die Bewältigung. Aber auch das ist nicht mal eben gemacht.

Du könntest ja mal hier gucken ob für Dich was dabei ist.
http://www.angst-panik-hilfe.de/angstpa ... ragen.html

Ich fände es schade wenn das „Draußen „ deshalb so an dir vorbeigehen würde. Vorhin, nach unserem Regen roch es total nach Frühling (hhhmmm), draußen.

Liebe Grüße

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Gedanken.
Vielleicht probiere ich morgen mal eine Mischung aus all dem.

Bei der verlinkten Seite habe ich mal einige Punkte durchgelesen - unter anderem auch "Angst vor dem Leben", und ach, da war es wieder: das fehlende Urvertrauen.

Aber das sprengt den Rahmen - ich setze mich jetzt erst einmal mit meiner Angst "vor meiner Tür" auseinander.

Seltsam eigentlich:
meine Wohnung als Kern = sicher
direkt dahinter die angstbesetzte Zone
und dann wieder neutrales Gebiet

Hach, die Psyche ist schon was verzwicktes!


Dennoch ein kurzer Zwischenstand:
Tag 1 (gestern): eine Kleinigkeit erledigt
Tag 2 (heute): zwar nicht das erledigt, was ich wollte, dafür aber was anderes gemacht

Huhu otterchen,

das, was Du beschreibst, das kenne ich. Obwohl ich mich in der "Welt draußen" mittlerweile inkl. Job und Kontakten gerne und meist weitgehend angstfreit bewege, ist der Garten vor dem Haus für mich angstbesetzte Zone. Ich bin da am liebsten, wenn ich sicher sein kann, dass mich niemand sieht.

Mein eigenes Konzept dazu ist, dass ich im "strukturierten Rahmen" draußen gut unterwegs sein kann. Also wenn ich etwas zu tun habe, z.B. Einkaufen, konkrete Erledigungen, oder im Job, oder wenn ich mich konkret mit jemandem treffe. Aber so "frei" bisschen rumkramen oder Dinge im Garten schön(er) machen, ohne Struktur drumherum, das geht bisher gar nicht.

Zusätzlich ist da bei mir die Angst, es könnte mich jemand unvorbereitet ansprechen. Völlig absurd eigentlich, weil ich draußen im Alltag davor null Angst mehr habe und auch mit unangenehmeren Situationen relativ gut umgehen kann. Aber zuhause ist für mich irgendwie so ein Schutzraum, eine Höhle, in der ich eben völlig anders bin und es mir auch erlaube, als draußen. Und der Garten wäre dann sowas wie ein Stück "bloßgestellter Schutzraum", irgendwie zu nahe an meiner Höhle und trotzdem "öffentlich". Damit komme ich bisher schlecht klar. Am liebsten hätte ich glaub ich keinen Garten sondern eine hoch blickdicht eingezäunte Dachterrasse.

Weiß nicht, ob Du mit den Gedanken etwas anfangen kannst. Auf mich passen sie so sehr gut.

Herzliche Grüße

Ulysses

Hallo nochmal Ihr alle,

weiter oben fiel der Satz "Ich will die Woche langsam angehen lassen (sinngemäß)

Das wird auch mein Motto, habe ich festgestellt. Heute hatte ich einen Termin bei meiner Ärztin und habe über die aktuellen Baustellen berichtet, auch über die aktuelle Situtation daheim und was halt so alles los ist, sowohl außerhalb als auch innerhalb meines Kopfes.

Über vieles hat sie sich (mit)gefreut, und hat mir dann einfach ans Herz gelegt, nachzuspüren, ob ein etwas langsameres Tempo angebrachter wäre, ob ich geduldiger mit mir sein könnte und ob ich das "Gesamtpaket" inkl. der Erkrankung meiner Freundin und alles was im Alltag dazugehört nicht für mich besser berücksichtigen kann und mich gnädiger behandeln.

Schon während sie das gesagt hat, sind mir die Tränen in die Augen geschossen und mir war klar, sie trifft für mich wichtige Punkte. Es hat mir gut getan, was sie gesagt hat. Deshalb also lass ich die Woche (und vermutlich auch noch folgende) langsam angehen.

Das heißt für mich gerade konkret: Wieder mal die Basics (Essen, Schlafen, Trinken) fest im Blick zu behalten. Und bei Änderungen/Umstrukturierungen achtsam sein, was ich wirklich (er)tragen kann, und was nur durch Erwartungen und Druck und ähnlichen Mustern passieren würde.

Leider heißt das im Moment auch, extrem sparsames Antworten und eingehen auf andere Beiträge. Aber es geht gerade nicht anders, und es wird auch wieder anders.

In diesem Sinne trotzdem einen ganz herzlichen Gruß an alle
und danke fürs Dranbleiben und Dabeisein,

Ulysses

Hallo Ulysses,

joh - dann gehts Dir also wie mir!

Wohnung = Höhle = sicher
was weiter entfernt ist, ist auch ok,
aber so direkt im Anschluss an die Wohnung (Garten, Terrase) = unsicher

eine hoch blickdicht eingezäunte Dachterrasse

oh man, Du glaubst gar nicht, wie oft ich dann draußen wäre und diese Fläche (diesen Raum) für mich nutzen würde!!

Es fühlt sich gut an, dass ich damit nicht alleine bin -
aber ich muss auch gestehen, dass ich dennoch darauf brenne, eine Lösung dafür zu finden.
Mal schauen, wie es mir morgen mit diesem Thema geht.

Einfach "machen" - das habe ich bereits hinter mir (ich wohne ja nun auch nicht erst seit diesem Winter in meiner Wohnung). Aber viele Tätigkeiten kann ich nicht genießen. Ordnung schaffe ich am liebsten, wenn ich nicht gesehen werde (am liebsten wäre mir ein Tarnkäppchen).
Ich fühle mich dann sehr alleine, komme mir beobachtet, bewertet und kritisiert vor (das MUSS was mit der Kindheit zu tun haben), meine, ich würde mich blöd anstellen bei dem, was ich tue, setze mich unter Druck, auch bloß alles ordentlich fertig zu bekommen...
ich setze mich selbst unter Druck, verspanne mich und fange bereits jetzt, beim Hineinfühlen in die Situation, an zu hecheln ^^

Manchmal ist es schwer, ich zu sein.



^^

winke kurz rein, um dem otterchen zu sagen, dass ich das irgendwie voll verstehen kann, auch wenn ich nicht erklären kann warum und auch keine wirkliche lösung habe...

na, wenn das mal kein hilfreiches posting war...

bei mir alles beim alten. geh jetzt ins bett.

dat blömsche

Flora, Dein Post hat mir jetzt noch einen Lacher zur guten Nacht beschert. Danke.

Otterchen, ja, genau so gehts mir. Ich denk wann anders weiter drüber nach. Aber das ist ein erstrebenswertes Ziel, sich auch "direkt vor der Höhle" gut zu fühlen" Für heute hat mein Hirn schon geschlossen.

Schlaft alle gut!

Ulysses

He Du Blömsche
(hier würde man wohl eher "dat Flörken" sagen)

danke für Dein Posting - auch mir hat's einen Lacher beschert.

Und jetzt halte ich es mit Ulysses und wünsche allgemein eine angenehme Nacht!!


.

Guten Morgen,

Otterchen, ich möchte mich noch für Deine liebe Antwort bedanken - an dem Tag hat sie mir sehr geholfen (wieder mal). Oft denke ich aber, dass ich aufpassen muss, mich nicht nur darauf zu verlassen, dass auf diese aArt eine Entwicklung stattfindet. Im Realen fühlt es sich immer noch so an, als wäre ganz viel auf der Kippe und ich muss sehr aufpassen, mich nicht zu verheddern. Sport, Soziales, Arbeit, Lernen - insbesondere mein Intellekt macht mir Sorgen, diese permanente Angst hinterherzuhinken, Schwieigkeiten mit der Konzentration....ich muss mich sehr zusammenreißen um nicht durchzudrehen. Dabei liegt vieles immer noch an meiner Unstrukturiertheit. Ich merke, wenn ich mehrere kleine Dinge am Tag mache, schaffe ich auch mehr, aber das gelingt mir nur selten.
Zusätzlich muss ich mir jetzt eine neue Wohnung suchen, weil mir wegen Eigenbedarf gekündigt wurde. Ich habe noch viel Zeit, aber es ist ein komisches Gefühl, weil ich für dieses Jahr nach drei Jahren leben nhier, endlich mal geplant hatte, selber den Garten zu bepflanzen und in der Wohnung zu renovieren.

Otterchen, ich kenne Deine Ängste. Bi mir ist es ganz klar die Angst beobachtet zu werden - und bei mir wird das schlimmer, je länger ich mich damit beschäftige. Ich gehe die Sachen dann meist an und versuche nicht zuviel darüber nachzudenken. Ich hatte aber auch schon einen Putzjob, den ich gekündigt habe, weil ich nicht damit klar kam in einer bestimmten Zeit einen bestimmten Bereich fertig geputzt haben zu müssen, gleichzeitig umgeben von den ankommenden Angestellten. Das war nicht das einzige Problem, aber spielte schon eine Rolle. Mein Garten ist nicht soooo gut einsehbar - ich weiß nicht, wie es wäre, wenn er direkt an der Straße liegen würde, dann hätte ich bestimmt auch Probleme. Vielleicht kannst Du Dir erstmal eine Ecke im Garten aussuchen, die Du bewältigst?

Meine Ziele für diese Woche? Sport - Heute. Den Tag Morgen strukturiert bewältigen. nein, ich werde versuchen ihn zu genießen, aufzuräumen, aber auch wegzufahren. Am Freitag nochmal Sport. Und ein Thema ist mein Aufschieben und meine quälenden Gedanken, die schlimmer werden. Ich habe immer noch Schwierigkeiten Sie zuzuordnen, entsprechend immer Angst, gerade an der wichtigsten Stelle (arbeit), mich ins Abseits zu katapultieren (hier trifft ja viel aufeinander: Soziales, Bewertung, Leistung, Frust, die eigene Unwilligkeit und das GEfühl mich in eine Sackgasse zu manoevrieren.) Hier möchte ich mich jeden Tag besinnen, schauen was ICH ändern kann und nicht - so sagt man mir - in meinem bockig-hilflosen Modus verharren.

Yeah, tschakka!!!

Ich habe die Terrassenbespannung angebracht!!

Etwas von dem, was ich gestern hier mitbekommen habe (Euer Zuspruch, die verlinkte Seite mit ihren Aussagen wie z.B. "das ist nur eine körperliche Reaktion", das Thema inneres Kind -> Zuwendung/Sicherheit/Beschützen und vielleicht noch Anderes, was mir gerade nicht einfällt), hat anscheinend derart gewirkt, dass die Hürde heute sehr klein war.

Von dieser Ecke her werde ich mich nicht mehr beobachtet fühlen können!

Und ich kann direkt das "Can Do" für heute abhaken.

Ich möchte nämlich nach Ablauf meiner freien Zeit (ich darf im Anschluss an den Krankenstand direkt noch Urlaub machen) rückblickend sagen können, dass ich jeden Tag etwas gemacht habe, was gut für mich ist.

Und dabei wäre ich wieder beim Anfangs-Thread: woran denke ich zurück mit den Worten "ach hätte ich doch..."
Dieses "hätte" brauche ich zumindest aktuell nicht zu bereuen