Von Therapie gefrustet

DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

wütend

Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von wütend »

Liebe DarkRaven

>>> Deine Ambivalenz ist für mich deutlich spürbar in dem, was du schreibst. Ein kindlicher Teil wünscht sich ja schon, von ihr auf den Arm genommen zu werden (sinnbildlich gesprochen). Der Wunsch nach Nähe ist vorhanden.

Ja und irgendwie quält mich das. Ich könnte heulen.
Ich denke, das ich mich nur selbst stützen kann und den Halt in mir selbst finden muss. Die T. weckt in mir Bedürfnisse nach Nähe, nach Geborgenheit, nach Sich-fallen-lassen-können usw.. Innerlich zerreißt mich das. Es ist als ob ganz tief in mir drin alles schreit: „Das ist falsch. Das darf nicht sein. Geh weg.“

Irgendwie bin ich mit dem Thema im Moment überfordert.<<


Genau all diese Gefühle und Gedanken in der Psychotherapie zu bearbeiten, löst die Abhängigkeit auf, ist meine Erfahrung.
DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

wütend

Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von wütend »

He DarkRaven

>>schön wieder von Dir zu lesen! Du hast dich ne Zeit lang hier ziemlich rar gemacht. Hoffe es geht Dir gut?<<
Ja, mir geht es gut (bis auf viel Arbeit und wenig Geld). Mein Göttergatte hat den Telef. u. Internetanbieter gewechselt und das hat nicht überganglos geklappt. Daher hatte ich 2 Wochen PC-Abstinenz.
.


>>Die Abhängigkeit versuche ich ja gar nicht erst aufkommen zu lassen. Kick und weg.<<
Sie ist schon da, Du kannst sie nicht mehr wegkicken!
.


>>Und WIE soll ich die ganze Thematik in der Therapie bearbeiten? <<
Wie wäre es mit diesem Text:
Ein kindlicher Teil von mir wünscht sich ja schon, von ihnen auf den Arm genommen zu werden (sinnbildlich gesprochen). Der Wunsch nach Nähe ist vorhanden.
Ja und irgendwie quält mich das. Ich könnte heulen.
Ich denke, das ich mich nur selbst stützen kann und den Halt in mir selbst finden muss. Die T. weckt in mir Bedürfnisse nach Nähe, nach Geborgenheit, nach Sich-fallen-lassen-können usw.. Innerlich zerreißt mich das. Es ist als ob ganz tief in mir drin alles schreit: „Das ist falsch. Das darf nicht sein. Geh weg.“

Irgendwie bin ich mit dem Thema im Moment überfordert.<<
.


>> Dazu bin ich noch nicht bereit. <<
So wirst du weiter leiden müssen.
Bummel
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Bummel »

Oft gehe ich auch aus der Therapie mit einer Wut im Bauch heraus und habe festgestellt, dass ich damit am ehestem bereit bin, mich mir selbst zu stellen.
Meinen Zweifeln, meiner Angst wo ich schlecht sein könnte, einmal laut meine Schwächen zuzugeben.
Das ist schlimm, weil in dem Moment ja mein Bild, dass ich von mir erschaffen habe ge- bzw. zerstört wird.
Und ich muß mich auch noch den tief vergrabenen Sehnsüchten und Wünschen stellen, die, wie ich ja aus "Erfahrung" weiß nicht erfüllt werden.
Oder will ich sie nur nicht erfüllt haben? Es könnte auch noch das Bild der Menschen um mich herum zerstören und ich müßte wieder über mich nachdenken.

Sind nur ein paar Gedankenspielereien die mir durch den Kopf gehen, wenn ich hier lese.
Übrigens mit dem Wegstoßen der Therapeutin und dann wieder "gekrochen" kommen, mache ich auch. Es ist bei mir die Angst vor zuviel Nähe, ich könnte es nicht ertragen, wenn ich weggestoßen würde, also sicherheitshalber tu ich es selbst.

lg Bummel
DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

wütend

Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von wütend »

He DarkRaven

>>Wie kommst du darauf? Weil ich geschrieben habe, dass ich sie vermisse? Oder weil sie all die komischen Bedürfnisse in mir auslöst?<<

Weil ich diese Abhängigkeit gründlich kennen gelernt habe. Wenn sie einmal besteht, dann bleibt sie, bis sie bearbeitet wird. Du kannst sie weder wegkicken, noch vor ihr davon laufen.
Sie wird dich unter Umständen Jahre begleiten, so wie bei mir, bis ich sie bearbeitete. Und dann war der Spuk einfach vorbei und ich habe mich gefragt, warum ich das nicht schon eher gemacht habe.
DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

wütend

Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von wütend »

Jepp, so meine Erfahrungen.
DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

Speranza
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Speranza »

Liebe Dark Raven,

>>>Doch wie weiß man das GENAU? Ist diese "Vermissen" denn schon ein Anzeichen? Oder wirklich dieses "Erwecken von Bedürfnissen in mir"?<<<

Meiner persönlichen (Therapie-) Erfahrung nach, ist für eine erfolgreiche Therapie die Beziehung zwischen dir und deiner Therapeutin der tragende Faktor schlechthin.

Dadurch entsteht ganz natürlich eine emotionale Bindung (emotionale Bindung ist ein Grundbedürfnis!!) und das ist gut so! Denn auf diesem Weg kannst du auch deine Bindungsmuster therapeutisch bearbeiten / bzw. neu erleben.
Bindungsarbeit ist anstrengend und aufwühlend, bedeutet aber noch lange nicht, dass man abhängig wird.

Du sagst ja selbst wie du dich schützen kannst:

>>>Wobei ich ja kopfmäßig weiß, dass sie nur eine T. und Dienstleisterin ist.<<<


Hätte mein erster Therapeut mir nicht das Angebot gemacht, eine (therapeutische) verlässliche Bindung anzubieten, würde ich heute nicht mehr leben.
Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich erfahren habe, wertvoll zu sein (ohne etwas dafür leisten zu müssen).

Glaub mir, ich war damals vor Aufregung total durch den Wind - abhängig von diesem Angebot war ich nur, solange es meinem Überleben diente.

UND: Es war immer klar, dass es eine Arbeits- Beziehung war.

LG Ursula
Salvatore
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Salvatore »

Hallo Dark Raven,

ich habe immer mal wieder ganz entsetzliche Phasen, in denen ich lieber nicht poste oder wenn, dann nur in unkritischen Fragen. Wochenenden sind für mich immer der pure Horror, weil mir da das Gefühl fehlt, im Zweifel schnell Hilfe finden zu können.

Jetzt aber zu ein paar Fragen, die noch offen sind, auf die ich aber doch noch mal eingehen möchte:

>Der Bezug zur letzten Sitzung fehlt halt einfach. Das passiert mir oft. An dem einen Tag denke ich, darüber müsste ich sprechen, aber am nächsten Tag ist das alles so weit weg, Kennst du das denn nicht?

Doch, na klar. Manchmal ist es ja tatsächlich so, dass ein Thema, das in der einen Woche drängte, das nächste Mal nicht mehr so wichtig ist.
Ich versuche aber immer, mich zu fragen: Ist es wirklich nicht mehr wichtig oder rede ich mir das nur ein?
In deinem Fall würde ich von hier aus sagen, es ist immer noch wichtig. Du könntest der T. aber auch den Zettel geben und sagen: Das letzte Mal war mir das unheimlich wichtig, leider sind wir dann doch nicht darauf zu sprechen gekommen. Heute scheint es mir wieder so weit weg zu sein, aber ich bin mir nicht sicher.
Oder so.


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>Alles kann und wird auch gegen dich verwendet werden. Sie wird das ganze sicher irgendwann, irgendwie therapeutisch verwenden wollen. Und das wird spätestens bei der Frage: „Was fühlen sie gerade?“ passieren. Dann wird sie nämlich sicher Bezug auf meinen Gedichteband bzw. die darin enthaltenen Gefühle nehmen.

Ja und? Was daran ist "gegen" dich? Das ist ja ein Teil des Wesens der Psychotherapie, dass man Risiken eingeht, die man sonst nicht eingehen würde. Was du dabei lernen kannst, ist: Es wird nichts Schlimmes passieren.
Du kannst dich trauen, zu vertrauen und es wird dir kein Strick draus gedreht.
Ich bin massiv gespannt, was sich in der Richtung bei euch tut!

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

>Das ich sie vermisse, bedeutet, das ich sie bereits zu nahe an mich rangelassen habe.

Zu nah wofür?

>Ich würde sagen, es liegt daran, dass sie wieder verschwindet, während ich mich an sie gewöhnt habe. Also stoppe ich das lieber frühzeitig, als nachher die Blöde zu sein.

Das sind für mich Verlassensängste. Und eigentlich sind sie ja unbegründet, denn zum einen willst du ja, dass sie aus deinem Leben auch wieder verschwindet und zum anderen wird es ja nicht plötzlich geschehen.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

>Ich kann die T. gut leiden, aber ich bereite mich jetzt schon gedanklich auf den Abschied vor. Also warum viel investieren, wenn ich doch eh weiß, das es nur auf Zeit ist.

Wofür viel investieren? Meinst du das ernsthaft? (Ach ja, ist ja nur für dich...)

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

>Wenn meine T. mit der Frage um die Ecke käme, würde ich sie erst mal Fragen, ob sie mich verarschen will und ob ich demnächst auch noch an den Weihnachtsmann glauben soll.

LOL! Ich könnten meinen T. würgen, wenn er die Frage stellt...
Aber nein, du sollst ja nicht wirklich an die Fee glauben. Es ist nur ein Gedankenspiel um Ziele zu formulieren. Und das, was du geschrieben hast ist die Antwort auf die obige Frage "Wozu viel investieren".
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Salvatore
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Salvatore »

>Ich sehe das eher so, dass ich die Ängste gar nicht erst aufkommen lassen möchte, daher der Distanzwunsch.

Naja, die Ängste sind ja schon da - du willst sie nur nicht spüren und drückst sie weg, indem du sagst: Wenn ich zu niemandem eine Beziehung eingehe, werde ich auch nicht verlassen/enttäuscht. Und du hast ja auch recht, es funktioniert ja. Dabei verlierst du nur all das Gute, das dir durch Nähe widerfahren kann aus dem Blick.
Du könntest ebenso sagen: Wenn ich nicht aus dem Haus gehe, werde ich auch nicht vom Auto überfahren. Das wird mit Sicherheit funktionieren!

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

>Glaubst du wirklich das ich die T. bestrafen will? Tue ich das vielleicht unbewusst?

Ich weiß es nicht. Es war eine Idee, vielleicht habe ich recht, vielleicht irre ich mich. Horche da mal in dich rein, ob da evtl. was dran ist. Ob da nicht eine leise Stimme ruft: "Das hast du davon, dass ich nur eine Patientin für dich bin."

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

>Warum ist diese Sicht denn so falsch?

Sie ist nicht grundsätzich falsch, aber zu einfach. Sie ist eben AUCH eine Dienstleisterin, aber nicht NUR.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

>Bisher stand ich ja immer auf der anderen Seite und habe anderen geholfen. Zuzugeben, sie oder überhaupt jemanden zu brauchen….

Ja, das ist schwer!

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

>Ich denke, das ich mich nur selbst stützen kann und den Halt in mir selbst finden muss.

Und die T. wird dir dabei helfen, den Halt zu finden.

>Die T. weckt in mir Bedürfnisse nach Nähe, nach Geborgenheit, nach Sich-fallen-lassen-können usw..

Schau, das ist eine wichtige Erkenntnis!

>Innerlich zerreißt mich das. Es ist als ob ganz tief in mir drin alles schreit: „Das ist falsch. Das darf nicht sein. Geh weg.“

Ist doch ok, wenn es schreit. Aber hör hin! Und lass die T. daran teilhaben.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

>Genau ES IST IHR JOB!Ich glaube, dass ich das einfach so sehen MUSS, weil ich sonst aus der Therapie flüchten werde.

Genau das würdest du tun. (Ich auch.)
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Salvatore
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Salvatore »

So, ein letztes!

>Und WIE soll ich die ganze Thematik in der Therapie bearbeiten? Soll ich der T. etwa sagen, "Ach übrigens, ich habe sie vermisst, als sie Urlaub hatten, aber das gefällt mir ganz und gar nicht!!" oder "Sie dürfen keine Bedürfnisse in mir wecken, die sie eh nicht erfüllen können!!"

Ja, zum Beispiel. (Und das meine ich ganz im Ernst.)

>Dazu bin ich noch nicht bereit.

Ist doch in Ordnung, dann eben später. Du musst nicht von dir erwarten, alles sofort bearbeiten zu können.

>Eigentlich ist es total unfair, das das jetzt alles in der Therapie nach oben kommt.

Wieso unfair und überhaupt - wem gegenüber eigentlich?

>das ich die Therpapie nicht von alleine beenden kann und im Moment würde ich schon sagen, dass ich alles hinschmeißen könnte.

Klar könntest du. Aber das Problem geht ja viel tiefer und hängt nicht allein an der Person der Therapeutin. Egal wem du begegnest, die Angst vor Nähe wirst du immer spüren und so nur sehr schwer eine tiefe, emotionale Bindung eingehen können.

>Hat noch jemand solche Probleme? Oder stelle ich mich nur blöd an?

Klar kennen wir das alle auch! Das hat nichts mit Blödheit zu tun, aber Parson und ich sind dir evtl. um die eine oder andere Therapiestunde voraus...

Zu Ursulas Post:
>Meiner persönlichen (Therapie-) Erfahrung nach, ist für eine erfolgreiche Therapie die Beziehung zwischen dir und deiner Therapeutin der tragende Faktor schlechthin.
Dadurch entsteht ganz natürlich eine emotionale Bindung (emotionale Bindung ist ein Grundbedürfnis!!) und das ist gut so! Denn auf diesem Weg kannst du auch deine Bindungsmuster therapeutisch bearbeiten / bzw. neu erleben.
Bindungsarbeit ist anstrengend und aufwühlend, bedeutet aber noch lange nicht, dass man abhängig wird.

Das finde ich einen sehr wichtigen und richtigen Einwand!
Wie gesagt geht es in der Therapie u.a. auch darum, neue, andere, bessere Erfahrungen zu machen.

Lg, Salvatore
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DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

Salvatore
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Salvatore »

>Bin schon fast bereit in der nächsten Stunde darüber zu sprechen ...

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DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

Salvatore
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Salvatore »

MIT dir, wenn's geht...
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Eva-M
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Eva-M »

Hallo DarkRaven

du glaubst gar nicht wie sehr ich mich in diesem Fred und dem was du schreibst wieder erkenne. Ich hab mich mit genau den selben Fragen rumgeschlagen und genauso gezweifelt und gehadert wie du gerade. Und ich bin noch nicht fertig damit.

Als ich mit der Therapie angefangen habe, wollte meine Thera auch das ich ein Tagebuch schreibe. Am Anfang ist mir nicht mehr wie ein Satz eingefallen und ich habe nur über sachliche Dinge geschrieben. So nach und nach konnte ich dann auch dazu schreiben wie ich mich fühle. Irgendwann habe ich dann ganze DIN A4 Seiten voll geschrieben.

Und mir ging das ganze auch viel zu langsam voran. Ich wollte alles ganz schnell hinter mich bringen, damit es mir endlich wieder gut geht und ich richtig leben kann. Ich bin jetzt schon seit 7 Jahren in Therapie (immer mal wieder mit Unterbrechungen)und fertig bin ich noch lange nicht. Das habe ich gerade in den letzten beiden Tagen wieder erfahren dürfen als mein Freund und auch meine Hausärztin (die mich schon seit meiner Kindheit kennt und bei der ich Wohnort bedingt seit 10 Jahren nicht mehr war) ihren Finger genau in meine Wunde gelegt haben.

Diese Wunde nennt sich Bindungsangst und zu wenig Selbstwert.

Mit meinem Freund (mein erster und ich bin 33) bin ich seit April zusammen, wir haben uns allerdings ein paar Monate nicht gesehen weil ich im Ausland gearbeitet habe. Ich habe ihn nicht vermisst, was ich schon etwas komisch fand. OK, so wahnsinnig verliebt fühle ich mich nicht, aber ich dachte ich lasse mich diesmal einfach drauf ein und schaue was passiert. Sonst habe ich jede Annäherung von Männern ausgeschlagen.
Das ich mich nicht so wirklich drauf einlassen kann habe ich schon gemerkt. Das ist mir vor allem an der fehlenden köperlichen Reaktion aufgefallen. Normalerweise reagiere ich auf Gefühlsäußerungen mit Heulanfällen, Magenkrämpfen und Übelkeit.
Der Heulanfall kam allerdings am Sonntag als er mir einige meiner positiven Eigenschaften genannt hat. Eigenschaften die für mich selbstverständlich und nichts besonderes sind. Da ist mir mal wieder bewußt geworden wie wenig ich von mir selbst halte. Meine hausärztin hat dann am Montag nochmal in die selbe Wunde gehauen indem sie meine Mimik komentiert hat, die ziemlich deutlich gesagt hat das ich mich selbst nicht ernst/wichtig nehme.

Tsja, da habe ich wieder was zu tun.....

Bleib dran und arbeite weiter mit deiner Therapeutin. Auch wenn das im Moment sehr weh tut, da musst du durch. Aber es geht vorbei und hinterher wird es dir ganz bestimmt besser gehen.

Viele Grüße
Eva
Winterzauber
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Winterzauber »

Hallo zusammen!
Habe meinen Krankenhausaufenthalt (OP) überstanden und bin wieder zu Hause.
Stelle aber fest, das so eine Narkose ganz schöne Spuren hinterläßt. Vor allem wenn man allein Lebt, so wie ich und keiner mal "eben" einen Tee/Cafe kocht!!!
Habe noch starke Schmerzen und bin mir gar nicht sicher, ob ich unter diesen Umständen meinen morgigen Termin beim Psychiater war nehmen kann/soll!?
Warte glaub ich erst mal ab wie es mir morgen früh geht und entscheide dann!!
Liebe Grüße
Naty
DarkRaven
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von DarkRaven »

wütend

super

Beitrag von wütend »

>> Ich glaube meine Depression ist "vorbei". Knapp 1 Jahr hab ich mich jetzt damit rumgeschlagen und seit ca. 1 Woche geht es mir wieder richtig gut.<<

Glückwunsch DarkRaven

ich drücke dir die Daumen, das es so bleibt.
Winterzauber
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Winterzauber »

Hallo DarkRaven,
Ja, die OP ist soweit gut verlaufen, habe noch starke Schmerzen und muß mich noch sehr viel schonen. Merke auch das ich nichts kann...aber alles gut, sagt meine Ärztin, dauert eben noch ein paar Wochen und somit noch länger Krankgeschrieben, mein Chef wird sich bedanken!!

Freut mich für dich, dass es dir gut geht, aber vor allen, dass es auch anhällt.
Will dich nicht beunruhigen...habe da immer so meine Bedenken (eigene Erfahrung)!
Hoffe das ich hier noch ab und zu etwas von dir lese!?!?
Grüße und einen schönen Abend
und pass' gut auf dich auf!!

Naty
Winterzauber
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Winterzauber »

...Vergessen....ich Schussel!!!
Termin beim Psycharter habe ich verschoben, dazu war ich am Montag noch nicht in der Lage!
Mit starken Schmerzen hätte ich das nicht ertragen.
Salvatore
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Re: Von Therapie gefrustet

Beitrag von Salvatore »

Hallo Dark Raven,

das freut mich für dich.
Um einem Rückfall vorzubeugen solltest du die Gelegenheit nutzen, in der Psychotherapie nachzuforschen, was die Depression im Detail ausgelöst hat und wie du es geschafft hast, ihr wieder zu entkommen.

Ich denke, auch so gibt es für dich noch das ein oder andere aufzuarbeiten.
Es ist aber schön zu hören, dass es dir wieder besser geht - ich wünsche dir, dass diese Stimmung anhält!
Genieße es, wie es jetzt ist, aber versuche nicht in alte Fallen zu tappen und nimm dir nicht gleich zu viel vor...

Lg, Salvatore
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